[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalldämpfungseinrichtung mit einem Schalldämpfergehäuse
mit mindestens einer Abgaseintrittsöffnung und mindestens zwei Abgasaustrittsöffnungen,
insbesondere Nachschalldämpfer einer Zwei-Rohr-Abgasanlage.
[0002] Es ist bekannt, dass Schalldämpfer einen Gegendruck erzeugen, der die Leistung des
Verbrennungsmotors senkt. Eine weitere Senkung ergibt sich durch die Verwendung von
Abgaskatalysatoren, die von den Abgasen durchströmt werden. Aufgrund der steigenden
Anforderungen an die Reinigungswirkung der Abgaskatalysatoren werden diese zunehmend
hochzelliger und erzeugen dadurch einen immer größeren Gegendruck.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Schalldämpfungseinrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, durch welche die Leistung des Verbrennungsmotors möglichst wenig beeinträchtigt
wird. Gleichzeitig soll aber eine ausreichende Schalldämpfung erhalten bleiben.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein im Wesentlichen gerades erstes Abgasrohr
vorgesehen ist, welches eine Abgaseintrittsöffnung mit einer ersten Abgasaustrittsöffnung
verbindet und dessen Inneres über mindestens eine Öffnung mit dem Inneren des Schalldämpfergehäuses
in Verbindung steht, und dass in Strömungsrichtung hinter den Öffnungen eine Absperreinrichtung
angeordnet ist, die zwischen einer die Abgasströmung durch die erste Abgasaustrittsöffnung
mindestens teilweise unterbindenden und einer diese freigebenden Stellung verstellbar
ist.
[0005] Durch die Verwendung eines im Wesentlichen geraden Abgasrohres wird der Abgasgegendruck
in dem ersten Abgasrohr stark reduziert. Gleichzeitig kann das erste Abgasrohr in
Fahrzuständen mit hoher Abgaslärmentwicklung durch die Absperreinrichtung mindestens
teilweise gesperrt werden, so dass der Abgasstrom zumindest weitgehend durch die zweite
Abgasaustrittsöffnung der Schalldämpfungseinrichtung entweichen muss. Damit kann in
diesen Fahrzuständen eine hohe Schalldämpfungswirkung erreicht werden. Insbesondere
bei niedrigen Drehzahlen, wo eine hohe Schalldämpfungswirkung erforderlich ist, kann
die Absperreinrichtung in ihre Absperrstellung verstellt werden, während sie im hohen
Drehzahlbereich, in denen ein großer Abgasstrom auftritt den Durchfluss freigibt,
so dass ein möglichst geringer Gegendruck aufgebaut wird. Die erfindungsgemäße Schalldämpfungseinrichtung
kombiniert daher eine verhältnismäßig geringe Leistungsabsenkung des Verbrennungsmotors
mit einer verhältnismäßig hohen Schalldämpfung.
[0006] Bevorzugt ist das erste Abgasrohr zwischen der zugeordneten Abgaseintrittsöffnung
und der zugeordneten Abgasaustrittsöffnung als durchgängiges Rohr ausgebildet, wobei
das erste Abgasrohr in seiner Wandung in Strömungsrichtung vor der Absperreinrichtung
insbesondere mindestens einen perforierten Bereich aufweist. Die durchgängige Ausbildung
des ersten Abgasrohrs führt bei geöffneter Absperreinrichtung zu einer weitgehend
störungsfreien Abgasdurchströmung im ersten Abgasrohr, während die Perforierung in
der Wandung des ersten Abgasrohres bei geschlossener Absperreinrichtung ein Abströmen
des Abgases aus dem ersten Abgasrohr über das Innere des Schalldämpfergehäuses durch
die zweite Abgasaustrittsöffnung ermöglicht.
[0007] Die Absperreinrichtung der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung ist insbesondere
in Abhängigkeit von der Motordrehzahl verstellbar. Damit kann die Absperreinrichtung
bei niedrigen Drehzahlen in ihre Absperrstellung und bei hohen Drehzahlen in ihre
Öffnungsstellung verstellt werden, um einerseits bei niedrigen Drehzahlen eine hohe
Schalldämpfung und andererseits bei hohen Drehzahlen einen möglichst geringen Gegendruck
zu bewirken. Die Absperreinrichtung kann aber auch lastabhängig verstellbar sein.
[0008] Die Absperreinrichtung der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung ist bevorzugt
als regelbare Abgasklappe ausgebildet, die beispielsweise über eine an die Luftansaugleitung
des Verbrennungsmotors anschließbare Unterdruckdose betätigbar ist. Absperrklappen
mit Unterdruckdosen sind an sich gebräuchlich und können daher auch für den erfindungsgemäßen
Zweck günstig eingesetzt werden. Sie sind außerdem funktionssicher, verhältnismäßig
günstig in der Herstellung und weisen eine ausreichende Langlebigkeit auf. Über die
Unterdruckdose kann in einfacher Weise eine drehzahlabhängige Verstellung der Abgasklappe
erreicht werden, da der Unterdruck in der Luftansaugleitung des Verbrennungsmotors
mit zunehmender Drehzahl ebenfalls zunimmt.
[0009] Bevorzugt ist im Schalldämpfergehäuse ein zweites Abgasrohr vorgesehen, dessen eines
Ende mit der zweiten Abgasaustrittsöffnung verbunden ist, wobei das zweite Abgasrohr
über mindestens eine Öffnung mit den Öffnungen des ersten Abgasrohres in Strömungsverbindung
steht. Damit ergeben sich verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen
Schalldämpfungseinrichtung.
[0010] Insbesondere kann nach einer Ausgestaltung der Erfindung das andere Ende des zweiten
Abgasrohres frei im Inneren des Schalldämpfergehäuses angeordnet sein. Diese Variante
ist bevorzugt bei Schalldämpfungseinrichtungen verwendbar, bei denen das Schalldämpfergehäuse
nur eine Abgaseintrittsöffnung, aber zwei Abgasaustrittsöffnungen aufweist, wie beispielsweise
bei Zweirohr-Abgasanlagen mit zwei Nachschalldämpfern, die jeweils an eines der beiden
Abgasrohre angeschlossen sind. Das durch die eine Abgaseintrittsöffnung einströmende
Abgas strömt dann bei geöffneter Abgasklappe durch beide Abgasaustrittsöffnungen aus,
während es bei geschlossener Abgasklappe gezwungen ist, aus dem ersten Abgasrohr über
das Innere des Schalldämpfergehäuses in das zweite Abgasrohr zu strömen, um über dieses
durch die zweite Abgasaustrittsöffnung zu gelangen. In diesem zweiten Fall ergibt
sich dadurch eine hohe Schalldämpfungsleistung, während im ersten Fall ein besonders
geringer Abgasgegendruck gegeben ist.
[0011] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist das andere Ende des zweiten Abgasrohres
mit einer zweiten Abgaseintrittsöffnung verbunden. Diese Variante ist bei Zweirohr-Abgasanlagen
mit nur einem Nachschalldämpfer einsetzbar, indem die Schalldämpfungseinrichtung mit
ihren beiden Abgaseintrittsöffnungen an je ein Abgasrohr der Zweirohr-Abgasanlage
angeschlossen wird.
[0012] Das zweite Abgasrohr kann nach einer Ausgestaltung der Erfindung wie das erste Abgasrohr
zwischen der Abgaseintrittsöffnung und der Abgasaustrittsöffnung durchgängig ausgebildet
sein und in seiner Wandung mindestens einen perforierten Bereich aufweisen. Bei dieser
Ausgestaltung ergibt sich auch im zweiten Abgasrohr ein besonders niedriger Abgasgegendruck.
Über die perforierte Wandung kann bei geschlossenem ersten Abgasrohr Abgas aus dem
ersten Abgasrohr über das zweite Abgasrohr abströmen.
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Abgasrohr zweiteilig
ausgebildet, mit einem ersten Teil, dessen eines Ende mit der zweiten Abgaseintrittsöffnung
verbunden ist und dessen anderes Ende im Inneren des Schalldämpfergehäuses frei mündet,
und einem zweiten Teil, dessen eines Ende mit der zweiten Abgasaustrittsöffnung verbunden
ist und dessen anderes Ende im Inneren des Schalldämpfergehäuses frei mündet. Durch
diese zweiteilige Ausgestaltung des zweiten Abgasrohres kann die Schalldämpfungswirkung
der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung beeinflusst werden. Beispielsweise
können die freien Enden der beiden Teile des zweiten Abgasrohres in einer Resonanzkammer
münden. Über die Länge insbesondere des zweiten Teils des zweiten Abgasrohres kann
die Schalldämpfungseinrichtung abgestimmt werden. Das heißt, der Frequenzbereich,
in dem die größte Schalldämpfungswirkung auftritt, kann über dessen Länge und Querschnitt
ausgewählt werden.
[0014] Das Schalldämpfergehäuse kann zusätzlich mindestens eine Absorptionskammer aufweisen.
Die beiden Abgasrohre sind dann bevorzugt durch die Absorptionskammer hindurchgeführt
und weisen innerhalb dieser in ihrer Wandung mindestens einen perforierten Bereich
auf. Über den perforierten Bereich ist eine Strömungsverbindung zu der Absorptionskammer
gegeben, so dass eine zusätzliche Schalldämpfung erreicht wird.
[0015] Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Abgasrohre
durch zwei Absorptionskammern hindurchgeführt, zwischen denen eine Resonanzkammer
angeordnet ist. In der Resonanzkammer münden die freien Enden der beiden Teile des
zweiten Abgasrohres und befindet sich ein perforierter Wandungsbereich des ersten
Abgasrohres. Dadurch kann bei geschlossener Absperreinrichtung Abgas aus dem ersten
Abgasrohr in die Resonanzkammer und von dieser über den zweiten Teil des zweiten Abgasrohres
durch die zweite Abgasaustrittsöffnung gelangen. Die drei Kammern sind außerdem jeweils
durch eine gelochte Wand voneinander getrennt. Auf diese Weise stehen die beiden Absorptionskammern
mit der Resonanzkammer und miteinander in Strömungsverbindung. Es hat sich gezeigt,
dass durch diesen Aufbau eine besonders gute Schalldämpfungswirkung bei verhältnismäßig
geringem Gegendruck realisiert werden kann.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Oberseite der Schalldämpfungseinrichtung von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht gemäß Fig. 2, jedoch mit abgenommenem oberen Gehäuseteil, einer ersten
Variante der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung,
- Fig. 4
- eine Ansicht gemäß Fig. 3 einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung,
- Fig. 5
- eine Ansicht gemäß Fig. 3 einer dritten Variante der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung,
und
- Fig. 6
- eine Ansicht gemäß Fig. 3 einer vierten Variante der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung.
[0017] Die dargestellte Schalldämpfungseinrichtung umfasst ein Schalldämpfergehäuse 1, welches
eine untere Schale 2 und eine obere Schale 3 aufweist, wie in Fig. 1 und 2 erkennbar
ist. Die untere Schale 2 und die obere Schale 3 sind in ihrem Randbereich miteinander
verbunden, insbesondere verschweißt. Auf der Abgasaustrittsseite des Schalldämpfergehäuses
1 sind zwei Abgasendrohre 4, 5 angeordnet.
[0018] In der Darstellung von Fig. 3 erkennt man den inneren Aufbau der in den Fig. 1 und
2 dargestellten Schalldämpfungseinrichtung. Das Innere des Schalldämpfergehäuses 1
ist zwischen den beiden Abgaseintrittsöffnungen 6, 7 einerseits und den beiden Abgasaustrittsöffnungen
8 und 9 andererseits durch zwei voneinander beabstandete Lochwände 10 und 11 in eine
abgaseintrittsseitige erste Kammer 12, eine darauf folgende zweite Kammer 13 und eine
abgasaustrittsseitige dritte Kammer 14 unterteilt. Die erste Kammer 12 und die dritte
Kammer 14 sind jeweils als Absorptionskammer ausgebildet und, wie durch die Kreuzschraffierung
angedeutet, mit einem Schallabsorptionsmaterial ausgefüllt. Die dazwischen liegende
zweite Kammer 13 ist dagegen als Reflexionskammer ausgebildet. Die beiden Lochwände
10 und 11 sind außerdem jeweils auf ihrer dem Absorptionsmaterial zugewandten Seite
mit einer Stahlwollmatte 15, 16 belegt.
[0019] Die drei Kammern 12, 13, 14 werden von einem durchgängigen ersten Abgasrohr 17 durchquert,
welches zwischen der ersten Abgaseintrittsöffnung 6 und der ersten Abgasaustrittsöffnung
8 angeordnet ist. Das erste Abgasrohr 17 besteht aus zwei Teilen, die mit Schiebesitz
ineinandergesteckt sind. Wie man außerdem in Fig. 3 erkennt, ist das erste Abgasrohr
17 bis auf einen gebogenen Abschnitt im Bereich der ersten Abgasaustrittsöffnung 8
gerade ausgeführt.
[0020] Innerhalb der ersten Kammer 12 weist die Wandung des ersten Abgasrohres 17 einen
perforierten Bereich 18 auf. Über diese Perforierung 18 steht das Innere des ersten
Abgasrohres 17 mit dem Inneren der ersten Absorptionskammer 12 in Verbindung. Außerdem
ist das erste Abgasrohr 17 innerhalb der ersten Kammer 12 mit einem Chromstahlwollestrumpf
19 überzogen. Im Bereich der zweiten Kammer 13 weist die Wandung des ersten Abgasrohres
17 ebenfalls einen perforierten Bereich 20 auf, über welchen das Innere des ersten
Abgasrohres 17 mit dem Inneren der als Reflexionskammer ausgebildeten zweiten Kammer
13 in Verbindung steht. Schließlich ist das erste Abgasrohr 17 abgasaustrittsseitig
außerhalb des Schalldämpfergehäuses 1 über ein Verbindungsrohr 21 mit dem ersten Abgasendrohr
4 verbunden, wie man insbesondere in Fig. 2 erkennt. Im Bereich des Verbindungsrohres
21 ist eine mit der Luftansaugleitung eines Verbrennungsmotors verbindbare Unterdruckdose
22 angeordnet, über welche eine innerhalb des Verbindungsrohres 21 angeordnete Abgasklappe
22a betätigbar ist. Und zwar ist die hier nur angedeutete Abgasklappe 22a zwischen
einer das Verbindungsrohr 21 im Wesentlichen sperrenden und einer dieses freigebenden
Stellung verstellbar.
[0021] Die erste Kammer 12 des Schalldämpfergehäuses 1 wird des Weiteren von einem ersten
Teil 23' eines zweiten Abgasrohres 23 durchquert, dessen eines Ende an die zweite
Abgaseintrittsöffnung 7 angeschlossen ist und dessen anderes Ende mit seiner Öffnung
24' in der als Reflexionskammer ausgebildeten zweiten Kammer 13 frei mündet. Auch
der erste Teil 23' des zweiten Abgasrohres 23 weist innerhalb der ersten Kammer 12
einen perforierten Bereich 25 auf und ist mit einem Chromstahlwollestrumpf 19 überzogen.
[0022] In der zweiten Kammer 13 mündet mit seiner Öffnung 24" außerdem ein Ende eines zweiten
Teils 23" des zweiten Abgasrohres 23, dessen anderes Ende an die zweite Abgasaustrittsöffnung
9 angeschlossen ist. Tatsächlich ist auch hier wie beim ersten Abgasrohr 17 das abgasaustrittsseitige
Ende aus dem Schalldämpfergehäuse 1 herausgeführt, wie in Fig. 3 erkennbar ist. Wie
man in Fig. 3 außerdem sieht, verläuft der zweite Teil 23" des zweiten Abgasrohres
23 sowohl in der dritten Kammer 14 als auch in der zweiten Kammer 13 gekrümmt und
erstreckt sich mit seinem freien Ende oberhalb des ersten Abgasrohres 17. Auf diese
Weise wird eine gewünschte Länge des zweiten Teiles 23" des zweiten Abgasrohres zur
Frequenzabstimmung im Schalldämpfergehäuse 1 untergebracht.
[0023] Die in Fig. 4 dargestellte zweite Variante stimmt weitgehend mit der Variante von
Fig. 3 überein. Der einzige Unterschied besteht darin, dass hier der zweite Teil 23'
des zweiten Abgasrohres 23 kürzer ausgebildet ist als bei der ersten Variante. Dementsprechend
verläuft der zweite Teil 23' des zweiten Abgasrohres 23 in der zweiten Kammer 13 gerade
und erstreckt sich nicht über das erste Abgasrohr 17. Durch die kürzere Ausbildung
des zweiten Teils 23" des Abgasrohres ist die Schalldämpfungseinrichtung auf eine
andere Frequenz abgestimmt. Das heißt, die maximale Schalldämpfung findet bei einer
anderen Frequenz statt als bei der ersten Variante.
[0024] Auch die in Fig. 5 dargestellte dritte Variante stimmt weitgehend mit der ersten
Variante von Fig. 3 überein. Im Unterschied zu der ersten und der zweiten Variante
ist hier jedoch das zweite Abgasrohr 23 nicht zweiteilig sondern durchgängig ausgebildet
und erstreckt sich im Wesentlichen gerade durch alle drei Kammern 12, 13 und 14. Durch
diese Ausgestaltung wird auch im zweiten Abgasrohr 23 ein verhältnismäßig geringer
Gegendruck erzeugt. Zur Verbindung des zweiten Abgasrohres 23 mit der Resonanzkammer
13 weist bei dieser Variante das zweite Abgasrohr 23 wie das erste Abgasrohr 17 in
der Resonanzkammer 13 einen perforierten Bereich 26 auf.
[0025] Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Schalldämpfungseinrichtung wird die Abgasklappe
22a durch die Unterdruckdose 22 in Abhängigkeit vom Unterdruck in der Luftansaugleitung
des Motors und damit in Abhängigkeit von der Motordrehzahl verstellt. Die Verstellung
erfolgt so, dass die Abgasklappe 22a bei niederen Drehzahlen das Verbindungsrohr 21
zwischen dem ersten Abgasrohr 17 und dem Endrohr 4 im Wesentlichen verschließt, bei
hohen Drehzahlen dagegen freigibt. Bei niederen Drehzahlen wird auf diese Weise eine
hohe Schalldämpfung erzielt, da das durch das erste Abgasrohr 17 strömende Abgas nicht
über die erste Abgasaustrittsöffnung 8 entweichen kann. Vielmehr muss das Abgas über
die Perforation 20, die Resonanzkammer 13 und die Öffnung 24" des zweiten Teils 23"
bzw. die Perforation 26 des zweiten Abgasrohres 23 gemeinsam mit dem durch die zweite
Abgaseintrittsöffnung 7 einströmenden Abgas durch die zweite Abgasaustrittsöffnung
9 entweichen. Da die Abgasströmung bei niederen Drehzahlen noch verhältnismäßig gering
ist, baut sich dennoch kein allzu großer Abgasgegendruck auf. Gleichzeitig wird aber
eine gute Schalldämpfung erreicht.
[0026] Bei hohen Drehzahlen, bei denen die Abgasklappe 22a geöffnet ist, kann das durch
die erste Abgaseintrittsöffnung 6 einströmende Abgas ungehindert durch die erste Abgasaustrittsöffnung
8 ausströmen, während das durch die zweite Abgaseintrittsöffnung einströmende Abgas
nach Passieren der Resonanzkammer 13 durch die zweite Abgasaustrittsöffnung 9 ausströmt.
Dadurch und durch den geraden Durchgang des Abgasstromes durch das erste Abgasrohr
17 ergibt sich ein besonders niedriger Abgasgegendruck, so dass die Leistung des Verbrennungsmotors
nur wenig beeinträchtigt wird. Ein noch geringerer Abgasgegendruck ergibt sich bei
der in Fig. 5 gezeigten dritten Variante, bei welcher auch der Abgasstrom durch das
zweite Abgasrohr 25 geradeaus strömt.
[0027] Bei der in Fig. 6 dargestellten Variante weist das Schalldämpfergehäuse 1 nur eine
Abgaseintrittsöffnung 6 auf. Dementsprechend ist das zweite Abgasrohr 23 mit einem
Ende frei im Schalldämpfergehäuse 1 angeordnet. Es mündet dort mit seiner Öffnung
24 im Inneren der Resonanzkammer 13. Das andere Ende des zweiten Abgasrohres 23 ist
wie bei den übrigen Varianten mit der zweiten Abgasaustrittsöffnung 9 verbunden.
[0028] Der übrige Aufbau dieser Variante ist im Prinzip mit dem Aufbau der übrigen Varianten
gleich. Ein Unterschied besteht darin, dass das zweite Abgasrohr 23 durch alle drei
Kammern 12, 13, 14 geführt ist und eine Umlenkung im Bereich der ersten Kammer 12
aufweist. Außerdem sind die beiden Abgasaustrittsöffnungen 8, 9 über ein Gabelstück
27 an ein gemeinsames Endrohr 28 angeschlossen.
[0029] Die Funktion ist im Prinzip wieder gleich. Beim Betrieb wird die Abgasklappe 22a
durch die Unterdruckdose 22 verstellt. Bei niederen Drehzahlen verschließt die Abgasklappe
22a den an die erste Abgasaustrittsöffnung 8 angeschlossenen Zweig 27a des Gabelstückes
27, während es diesen bei hohen Drehzahlen freigibt. Bei niederen Drehzahlen kann
das durch die Abgaseintrittsöffnung 6 einströmende Abgas daher nur durch das zweite
Abgasrohr 23 und die zweite Abgasaustrittsöffnung 9 sowie den anderen Zweig 27b des
Gabelstückes 27 entweichen. Die Schalldämpfungswirkung ist dadurch hoch. Bei hohen
Drehzahlen und geöffneter Abgasklappe 22a kann das Abgas dagegen auch durch die erste
Abgasöffnung 8 entweichen. Der Abgasgegendruck ist dadurch besonders niedrig.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Schalldämpfergehäuse
- 2
- Unterschale
- 3
- Oberschale
- 4
- Endrohr
- 5
- Endrohr
- 6
- erste Abgaseintrittsöffnung
- 7
- zweite Abgaseintrittsöffnung
- 8
- erste Abgasaustrittsöffnung
- 9
- zweite Abgasaustrittsöffnung
- 10
- Lochwand
- 11
- Lochwand
- 12
- erste Kammer
- 13
- zweite Kammer
- 14
- dritte Kammer
- 15
- Stahlwollmatte
- 16
- Stahlwollmatte
- 17
- erstes Abgasrohr
- 18
- Perforation
- 19
- Chromstahlwollestrumpf
- 20
- Perforation
- 21
- Verbindungsrohr
- 22
- Unterdruckdose
- 22a
- Abgasklappe
- 23
- zweites Abgasrohr
- 23'
- erster Teil des zweiten Abgasrohres
- 23"
- zweiter Teil des zweiten Abgasrohres
- 24, 24', 24"
- Öffnung von 23, 23' bzw. 23"
- 25
- Perforation
- 26
- Perforation
- 27
- Gabelstück
- 27a, b
- Zweige von 27
- 28
- Endrohr
- I
- Abgasstromrichtung
1. Schalldämpfungseinrichtung für Verbrennungsmotoren mit einem Schalldämpfergehäuse
(1) mit mindestens einer Abgaseintrittsöffnung (6, 7) und mindestens zwei Abgasaustrittsöffnungen
(8, 9), insbesondere Nachschalldämpfer einer Zwei-Rohr-Abgasanlage,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein im Wesentlichen gerades erstes Abgasrohr (17) vorgesehen ist, welches eine Abgaseintrittsöffnung
(6) mit einer ersten Abgasaustrittsöffnung (8) verbindet und dessen Inneres über mindestens
eine Öffnung (20) mit dem Inneren des Schalldämpfergehäuses (1) in Verbindung steht,
und dass in Strömungsrichtung (I) hinter den Öffnungen (20) eine Absperreinrichtung
(22a) angeordnet ist, die zwischen einer die Abgasströmung durch die erste Abgasaustrittsöffnung
(8) mindestens teilweise unterbindenden und einer diese freigebenden Stellung verstellbar
ist.
2. Schalldämpfungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Abgasrohr (17) zwischen der Abgaseintrittsöffnung (6) und der Abgasaustrittsöffnung
(8) als durchgängiges Rohr ausgebildet ist und/oder dass das erste Abgasrohr (17)
in seiner Wandung in Strömungsrichtung vor der Absperreinrichtung (22a) mindestens
einen perforierten Bereich (20) aufweist.
3. Schalldämpfungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absperreinrichtung (22a) in Abhängigkeit von der Drehzahl des Verbrennungsmotors
oder lastabhängig verstellbar ist, wobei die Absperreinrichtung (22a) bevorzugt das
erste Abgasrohr (17) bei niederen Drehzahlen sperrt und bei hohen Drehzahlen freigibt.
4. Schalldämpfungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absperreinrichtung (22a) als regelbare Abgasklappe ausgebildet ist und/oder dass
die Absperreinrichtung (22a) über eine an die Luftansaugleitung des Verbrennungsmotors
anschließbare Unterdruckdose (22) betätigbar ist.
5. Schalldämpfungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein zweites Abgasrohr (23) vorgesehen ist, dessen eines Ende mit der zweiten Abgasaustrittsöffnung
(9) verbunden ist, wobei das zweite Abgasrohr (23) über mindestens eine Öffnung (24,
24', 24", 26) mit den Öffnungen (20) des ersten Abgasrohrs (17) in Strömungsverbindung
steht.
6. Schalldämpfungseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das andere Ende des zweiten Abgasrohres (23) frei im Inneren des Schalldämpfergehäuses
(1) angeordnet ist.
7. Schalldämpfungseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das andere Ende des zweiten Abgasrohres (23) mit einer zweiten Abgaseintrittsöffnung
(7) verbunden ist, wobei das zweite Abgasrohr (23) zwischen der Abgaseintrittsöffnung
(7) und der Abgasaustrittsöffnung (9) bevorzugt durchgängig ausgebildet ist und in
seiner Wandung mindestens einen perforierten Bereich (26) aufweist oder wobei das
zweite Abgasrohr (23) bevorzugt zweiteilig ausgebildet ist, mit einem ersten Teil
(23'), dessen eines Ende mit der zweiten Abgaseintrittsöffnung (7) verbunden ist und
dessen anderes Ende im Inneren des Schalldämpfergehäuses (1) frei mündet, und mit
einem zweiten Teil (23"), dessen eines Ende mit der zweiten Abgasaustrittsöffnung
(9) verbunden ist und dessen anderes Ende im Inneren des Schalldämpfergehäuses (1)
frei mündet.
8. Schalldämpfungseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungen (20, 26) des ersten Abgasrohres (17) und des zweiten Abgasrohres (23)
bzw. die freien Enden des zweiten Abgasrohres (23) in einer gemeinsamen Kammer (13),
insbesondere einer Resonanzkammer, angeordnet sind, wobei das Schalldämpfergehäuse
bevorzugt zusätzlich mindestens eine Absorptionskammer (12, 14) aufweist und wobei
weiter bevorzugt mindestens ein Abgasrohr (17, 23) durch mindestens eine Absorptionskammer
(12) hindurchgeführt ist und innerhalb dieser in seiner Wandung mindestens einen perforierten
Bereich (20, 26) aufweist.
9. Schalldämpfungseinrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Absorptionskammer (12, 14) mit der Resonanzkammer (13) in Strömungsverbindung
steht und/oder die Resonanzkammer (13) zwischen zwei Absorptionskammern (12, 14) angeordnet
ist.
10. Schalldämpfungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Schalldämpfergehäuse (1) mit einer Abgaseintrittsöffnung (6) und zwei Abgasaustrittsöffnungen
(8, 9) vorgesehen und jeweils an ein Abgasrohr einer Zweirohr-Abgasanlage angeschlossen
sind.