(19)
(11) EP 1 322 002 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2003  Patentblatt  2003/26

(21) Anmeldenummer: 02024078.4

(22) Anmeldetag:  29.10.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 33/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 21.12.2001 DE 10163056

(71) Anmelder: BJB GmbH & Co. KG
59755 Arnsberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Henrici, Dieter, Dipl.-Ing.
    59757 Arnsberg (DE)
  • Beleke, Herbert
    59821 Arnsberg (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ostriga & Sonnet 
Stresemannstrasse 6-8
42275 Wuppertal
42275 Wuppertal (DE)

   


(54) Lampenfassung


(57) Dargestellt und beschrieben ist eine Lampenfassung, insbes. Fassung für Halogen-Hochvoltlampen, umfassend elektrische Kontakte sowie einen zur Aufnahme des Lampensockels bestimmten Fassungsstein aus Keramik oder Porzellan und eine den Fassungsstein leiteranschlussseitig im wesentlichen bis auf Leitereinführöffnungen verschließendende Abdeckung sowie eine im wesentlichen U-förmige, am Lampensockel angreifende Haltefeder, die einerseits mittels widerhakenartiger Rastzungen im Fassungsstein verankert ist und andererseits die Abdeckung am Fassungsstein hält. Erfindungsgemäß dass die Abdeckung Aufnahmekammern für zumindest Teile der Kontakte aufweist und mit einer zentralen bodenseitigen Öffnung zum Durchgriff der Schenkel der Haltefeder und zur Aufnahme des Steges der Haltefeder versehen ist und dass der Steg an seinen Enden mit nach auswärts gerichteten Lappen versehen ist, die sich unter der Abdeckung abstützen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Lampenfassung, insbes. Fassung für Halogen-Hochvoltlampen, umfassend elektrische Kontakte sowie einen zur Aufnahme des Lampensockels bestimmten Fassungsstein aus Keramik oder Porzellan und eine den Fassungsstein leiteranschlussseitig im wesentlichen bis auf Leitereinführöffnungen verschließendende Abdeckung sowie eine im wesentlichen U-förmige, am Lampensockel angreifende Haltefeder, die einerseits mittels widerhakenartiger Rastzungen im Fassungsstein verankert ist und andererseits die Abdeckung am Fassungsstein hält.

[0002] Die Erfindung geht aus von einer druckschriftlich nicht belegbaren, offenkundig vorbenutzten Lampenfassung für Halogen-Metalldampflampen mit Sockel G12. Diese bekannte Fassung besteht aus einem Fassungsstein aus Keramik mit etwa 36 mm Durchmesser. Die Boden- oder Anschlussseite des Fassungssteins weist eine Höhlung auf, in der die elektrischen Kontakte angeordnet sind, an die einerseits die Leiter fest angeschlossen sind und andererseits die Kontakte der Lampe angesteckt werden. Die bodenseitige Öffnung wird durch eine ebenfalls aus Keramik bestehende, einfache plattenartige Abdeckung verschlossen, die lose eingelegt und von einer U-förmigen Haltefeder am Fassungsstein gehalten wird. Zu diesem Zweck untergreift der zentrale Steg der U-förmigen Haltefeder die Abdeckplatte außenseitig, während die beiden U-Schenkel die Abdeckplatte randlich umgreifen und in Schlitze des Fassungssteins eingesteckt sind. An den Außenseiten der Schenkel der Haltefeder sind widerhakenartige Zungen ausgebogen, die sich im eingesteckten Zustand an entsprechenden Anlageschultern im Fassungsstein abstützen. Auf diese Weise ist die Abdeckung in der Endmontagelage der Fassung durch die Haltefeder am Fassungsstein gehalten und dessen bodenseitige Öffnung geschlossen.

[0003] Die Haltefeder hat im übrigen auf der Lampenseite der Fassung die Aufgabe, am Lampensockel anzugreifen und dadurch die Lampe an einem Herausfallen aus der Fassung zu hindern, was insbesondere bei hängender Gebrauchslage der Lampe von Bedeutung ist. Für eine elektrisch und mechanisch sichere Kontaktgabe ist eine auch unter Einfluss hoher Temperaturen präzise und sichere Halterung der Kontakte in der Fassung wesentlich. Den thermischen Anforderungen genügt ein Fassungsstein aus Keramik oder Porzellan bestens. Problematisch kann die Maßhaltigkeit der Kontaktkammern und damit auch die präzise Lage der Kontakte sein, weil Hohlräume, Aussparungen od.dgl. in Keramik- oder Porzellan-Bauteilen nicht mit hinreichend engen Toleranzen auszuführen sind. Hieraus ergeben sich neben Funktionsschwächen auch erhebliche Schwierigkeiten bei der automatischen Montage.

[0004] Hier setzt die Erfindung ein. Ihr liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Fassung der im Oberbegriff des Anspruches 1 als bekannt vorausgesetzten Art funktional sowie im Hinblick auf eine automatische Fertigung zu verbessern.

[0005] Die Merkmale, die die Aufgabe lösen, sind im Anspruch 1 angegeben. Dem entsprechend ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung Aufnahmekammern für zumindest Teile der Kontakte aufweist und mit einer zentralen bodenseitigen Öffnung zum Durchgriff der Schenkel der Haltefeder und zur Aufnahme des Steges der Haltefeder versehen ist und dass der Steg an seinen Enden mit nach auswärts gerichteten Lappen versehen ist, die sich unter der Abdeckung abstützen.

[0006] Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung beruht demnach darauf, die Kontakte bereits in den Aufnahmekammern der Abdeckung automatisch zumindest vorfixieren zu können, wodurch die Endmontage erheblich vereinfacht wird. Denn nun sind lediglich noch der Fassungsstein und die Abdeckung zusammenzuführen und mittels der durchgesteckten Haltefeder aneinander zu sichern. Dies wiederum wird erheblich begünstigt, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Lappen federnd ausgebildet oder angeordnet sind und auf die Schenkel der Haltefeder Zugkräfte ausüben, die die widerhakenartigen Rastzungen gegen Anlageflächen des Fassungssteins belasten. Diese Ausgestaltung führt in der Praxis zu einer überaus einfachen Steckmontage, die sehr sicher und zuverlässig ist. Beim Zusammenbau gleichen die federnd ausgebildeten Lappen die Maßtoleranzen aller Bauteile, speziell die großen Toleranzen des Keramikteils, aus.

[0007] Bezüglich weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Fassung ist vorgesehen, dass der Fassungsstein und die Abdeckung formkomplementäre Fügeflächen ausbilden, die sie bei Anlage aneinander undrehbar zueinander halten. Die Festlegung der auf diese Weise einander anliegenden Fassungsteile wird dann mittels der Haltefeder vorgenommen.

[0008] Im Boden der Abdeckung können Einsenkungen zur vorsprungsfrei-bündigen Aufnahme der Lappen angeordnet sein, die des weiteren aus den an den Steg angrenzenden Abschnitten der Schenkel der Haltefeder ausgeschnitten und im wesentlichen in die Ebene des Steges umgebogen sind.

[0009] Die Abdeckung ist bevorzugt ein spritzgegossener Formkörper aus einem hochtemperaturbeständigen thermoplastischen Kunststoff wie z.B. PPS oder LCP.

[0010] Im übrigen versteht sich die Erfindung am besten anhand der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer zweiteiligen, aus Fassungsstein und Abdeckung zusammengesetzten Lampenfassung,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht nur des Fassungssteins,
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht nur der Abdeckung,
Fig. 4
eine perspektivische Ansicht der Haltefeder, und
Fig. 5
einen Längsschnitt durch eine Fassung nach Fig. 1, und
Fig. 6
eine perspektivische Darstellung des Längsschnitts nach Fig. 5.


[0011] In den Zeichnungen ist mit eine Lampenfassung für insbesondere Halogen-Hochvoltlampen, namentlich solche mit Sockeln G9, insgesamt mit 10 bezeichnet. Die Fassung 10 ist zweiteilig; sie besteht aus einem Fassungsstein 11 und einer leiteranschlussseitigen Abdeckung 12. Der Fassungsstein 11 ist aus temperaturfestem Material gefertigt, insbesondere aus Keramik oder Porzellan. Demgegenüber besteht die Abdeckung 12 aus einem Material, welches nicht nur hochtemperaturbeständig, sondern darüber hinaus auch äußerst maßhaltig ist. Als bevorzugte Werkstoffe kommen hier thermoplastische Kunststoffe wie insbesondere PPS (Polyphenyl-sulfid) und LCP (Liquid Crystal Polymer ) in Betracht.

[0012] Der Fassungsstein 10 weist eine Einstecköffnung 13 zur Aufnahme des Sockels einer nicht dargestellten Hochvoltlampe auf. Mit 14 sind seitliche Nuten bezeichnet zur Aufnahme von Schenkeln 15 einer später noch zu beschreibenden Haltefeder 16 (Fig. 4).

[0013] Die Abdeckung 12 ist, wie insbesondere Fig. 3 zeigt, ein Formkörper. Er ist spritgießtechnisch aus Kunststoff erzeugt und weist außer Leitereinstecköffnungen 17 Aufnahmekammern 18 auf zur lagegerechten Festlegung nicht dargestellter Kontakte, die die abisolierten Leiterenden mit den Lampenkontaktstiften (ebenfalls nicht dargestellt) verbinden. Des weiteren weist der Boden 19 einen zentralen Durchbruch 20 auf.

[0014] Wie des weiteren aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, weist der Fassungsstein 11 an seiner zur Abdeckung 12 weisenden Stirnseite mit 21 bezeichnete Fügeflächen auf, denen komplementäre Fügeflächen 22 gegenüberstehen, welche an der zum Fassungsstein 11 weisenden Stirnseite der Abdeckung 12 ausgebildet sind. Diese Fügeflächen 21 und 22 dienen dazu, den Fassungsstein 11 und die Abdeckung 12 bei gegenseitiger axialer Anlage undrehbar zueinander zu halten.

[0015] Die in Fig. 4 dargestellte Haltefeder 16 hat zunächst den Zweck, mit nahe ihren freien Enden zueinander weisenden Klemmzonen 23, die am Sockel der Lampe angreifen, die Lampe gegen Herausfallen aus der Fassung zu sichern.

[0016] Des weiteren kommt der Haltefeder 16 die Aufgabe zu, den Fassungsstein 11 und die Abdeckung 12 zusammenzuhalten. Hierzu weisen die beiden Schenkel 15 der Haltefeder 16 ausgeschnittene und nach außen ausgebogene widerhakenartige Rastzungen 24 und im Bereich des zentralen Steges 25 der Haltefeder 16 nach außen vorstehenden Lappen 26 auf.

[0017] Um die Haltefeder 16 in ihre bestimmungsgemäße Position zu bringen, werden ihre beiden Schenkel 15 von der Unter- bzw. Leiteranschlussseite der Abdeckung 12 her durch deren zentrale Öffnung 20 eingesteckt, bis die die zentrale Öffnung 20 seitlich überragenden Lappen 26 unter dem Boden 19 der Abdeckung 12 zur Anlage gelangen. In dieser Position stützen sich die widerhakenartigen Rastzungen 24 im Innern des Fassungssteins 11 jeweils auf einer mit 27 bezeichneten Schulter ab. Jetzt ist die Haltefeder 16 in der Fassung 10 unverlierbar gehalten und hält zugleich die beiden Fassungsteile - den Fassungsstein 11 und die Abdeckung 12 - zusammen.

[0018] Wie insbesondere aus den Fig. 5 und 6 aufgrund der dort gezeigten Schrägstellung der Lappen 26 ersichtlich ist, üben diese eine Federwirkung aus, indem sie danach trachten, die Haltefeder 16 nach unten aus der Abdeckung 12 herauszuziehen. Dies ist jedoch wegen der Rasthalterung mittels der Rastnasen 24 nicht möglich, so dass der Effekt der federnden Vorspannung der Lappen 26 darin besteht, die gesamte Anordnung unter einer gewissen Zugspannung toleranzausgleichend-spielfrei zu halten.

[0019] Wie insbesondere die Fig. 4 bis 6 zeigen, sind die Lappen 26 aus dem Blechstreifen ausgeschnitten und herausgebogen, aus dem die gesamte Haltefeder 16 erzeugt ist. Die Lappen 26 haben ihre Werkstoffverbindung bzw. Wurzeln etwa dort, wo der zentrale Steg 25 über Umbiegungen in die seitlichen, im wesentlichen zueinander parallelen Schenkel 15 der Haltefeder 16 übergeht.

[0020] Im Boden 19 der Abdeckung 12 sind Einsenkungen 28 zur Aufnahme der Lappen 26 angeordnet, die ihre flächenbündige Integration in den Boden 19 der Abdeckung 12 gestatten, so dass der Steg 25 und die Lappen 26 nicht über die Außenfläche 29 des Bodens vorstehen.


Ansprüche

1. Lampenfassung (10), insbes. Fassung für Halogen-Hochvoltlampen, umfassend elektrische Kontakte sowie einen zur Aufnahme des Lampensockels bestimmten Fassungsstein (11) aus Keramik oder Porzellan und eine den Fassungsstein (11) leiteranschlussseitig im wesentlichen bis auf Leitereinführöffnungen (17) verschließendende Abdeckung (12) sowie eine im wesentlichen U-förmige, am Lampensockel angreifende Haltefeder (16), die einerseits mittels widerhakenartiger Rastzungen (24) im Fassungsstein (11) verankert ist und andererseits die Abdeckung (12) am Fassungsstein (11) hält, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (12) Aufnahmekammern (18) für zumindest Teile der Kontakte aufweist und mit einer zentralen bodenseitigen Öffnung (20) zum Durchgriff der Schenkel (15) der Haltefeder (16) und zur Aufnahme des Steges (25) der Haltefeder (16) versehen ist und dass der Steg (16) an seinen Enden mit nach auswärts gerichteten Lappen (26) versehen ist, die sich unter der Abdeckung (12) abstützen.
 
2. Fassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Boden der Abdeckung (12) Einsenkungen zur vorsprungsfrei-bündigen Aufnahme der Lappen (26) angeordnet sind.
 
3. Fassung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lappen (26) aus den an den Steg (25) angrenzenden Abschnitten der Schenkel (15) der Haltefeder (16) ausgeschnitten und im wesentlichen in die Ebene des Steges (25) umgebogen sind.
 
4. Fassung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lappen (26) federnd ausgebildet oder angeordnet sind und auf die Schenkel (15) der Haltefeder (16) Zugkräfte ausüben, die die widerhakenartigen Rastzungen (24) gegen Anlageflächen (27) des Fassungssteins (11) belasten.
 
5. Fassung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fassungsstein (11) und Abdeckung (12) formkomplementäre Fügeflächen (21, 22) ausbilden, die sie bei Anlage aneinander undrehbar zueinander halten.
 
6. Fassung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (12) ein spritzgegossener Formkörper aus einem hochtemperaturbeständigen thermoplastischen Kunststoff ist.
 
7. Fassung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (12) aus PPS- oder LCP-Kunststoff besteht.
 




Zeichnung