(19)
(11) EP 1 323 360 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.07.2003  Patentblatt  2003/27

(21) Anmeldenummer: 02027362.9

(22) Anmeldetag:  07.12.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A42B 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 24.12.2001 DE 20120910 U

(71) Anmelder: Uvex Sports GmbH & Co. KG
90763 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Grau, Werner
    86316 Haberskirch (DE)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Helm, insbesondere Integralhelm für Motorradfahrer


(57) Bei einem Helm, insbesondere bei einem Integralhelm für Motorradfahrer, ist im Innenraum des Helms ein Adsorptionsmittel (6) angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Helm, insbesondere einen Integralhelm für Motorradfahrer. Bei derartigen weitgehend den Kopf des Benutzers umschließenden Helmen besteht ein gewisses Problem darin, daß einerseits hinreichend Frischluft zum Einatmen und zur Belüftung zugeführt werden muß, daß andererseits aber die ausgeatmete, feuchtigkeitsbehaftete und verbrauchte bzw. geruchsbelastete ausgeatmete Luft entfernt werden muß.

[0002] Zu diesem Zweck ist es beispielsweise bekannt, das Visier von Motorrad-Integralhelmen stufenweise verstellbar zu machen, um im Bedarfsfall eine verbesserte Be- und Entlüftung zu erzielen. Weiterhin wird üblicherweise die Innenseite von Visierscheiben mit einem beschlagshemmenden Mittel ausgerüstet. Insbesondere wenn das Visier bei Schutzhelmen aus Sicherheitsgründen oder bei Motorradhelmen wegen hoher Fahrgeschwindigkeiten vollständig geschlossen sein muß, ergeben sich aber nach wie vor Probleme mit der Atmosphäre im Inneren des Helms.

[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Helm der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß der Anteil von Feuchtigkeit und ausgeschiedenen Gasen in der inneren Helmatmosphäre möglichst stark reduziert wird.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Innenraum des Helms ein Adsorptionsmittel angeordnet ist. Die Erfindung verläßt damit vorgegebene, herkömmliche Wege, wo im Prinzip immer nur versucht wurde, den Luftaustausch mit der Umgebung zu optimieren, und stellt aktive Mittel zur Adsorption von Feuchtigkeit und unerwünschten Gasen und damit zur Verbesserung der Atmosphäre im Helminneren zur Verfügung.

[0005] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß das Adsorptionsmittel Aktivkohle oder Kieselgel ist, da sich diese Adsorptionsmittel praktisch bewährt haben und kostengünstig zur Verfügung stehen. Grundsätzlich können selbstverständlich auch andere Adsorptionsmittel zum Einsatz kommen.

[0006] An der Helminnenseite kann ein Trägermaterial für das Adsorptionsmittel angeordnet sein, z. B. in Form eines Gewebes oder dergleichen.

[0007] Das Adsorptionsmittel kann als solches oder auf ein Trägermaterial aufgebracht in einem Polsterteil angeordnet werden, da solche Polsterteile im Kopf- und Kinnbereich der Innenausstattung eines Integralhelms ohnehin vorgesehen sind.

[0008] Alternativ und zusätzlich kann auch die Helminnenseite wenigstens teilweise mit dem Adsorptionsmittel kaschiert sein, wobei günstigerweise eine Abdeckung in Form eines Mikrofaserprodukts vorgesehen sein kann.

[0009] Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1
die Innenausstattung eines Motorrad-Integralhelms, der als solcher nicht dargestellt ist und
Fig. 2
ein Wangenpolster eines Motorrad-Integralhelms.


[0010] Eine in Fig. 1 dargestellte Innenausstattung 1 ist einstückig ausgebildet und auswechselbar in das Innere eines Integralhelms einsetzbar. Die Innenausstattung 1 umfaßt ein Kopfpolsterteil 2 und zwei Wangenpolsterteile 3, 4.

[0011] An dem jeweils eigentlichen Polster 5 ist zur Helminnenseite hin eine Aktivkohleschicht 6 vorgesehen, die mit einer nur schematisch angedeuteten Abdeckung 7 aus einem Mikrofasermaterial versehen ist.

[0012] In Fig. 2 ist ein Wangenpolster 8 für einen Motorrad-Integralhelm dargestellt, welches ein Trägerteil 9 aus EPS, ein Polstermaterial 10 als Komfortund Justierpolster für geringe Größendifferenzen sowie eine Aktivkohleschicht 11 umfaßt, die mit einem Innenstoff 12 luftdurchlässig abgedeckt ist.


Ansprüche

1. Helm, insbesondere Integralhelm für Motorradfahrer, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum des Helms ein Adsorptionsmittel (6) angeordnet ist.
 
2. Helm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorptionsmittel (6) Aktivkohle oder Kieselgel ist.
 
3. Helm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Helminnenseite ein Trägermaterial (9) für das Adsorptionsmittel (6) angeordnet ist.
 
4. Helm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial ein Gewebe oder dergleichen ist.
 
5. Helm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (9) in einem Polstermaterial (10) angeordnet ist.
 
6. Helm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Helminnenseite wenigstens teilweise mit dem Adsorptionsmittel kaschiert ist.
 
7. Helm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorptionsmittel (6) von einem Mikrofaser-Produkt (7) abgedeckt ist.
 




Zeichnung