[0001] Die Erfindung betrifft eine Tasche mit einem Taschenkörper und einer variablen Trägereinrichtung.
[0002] Taschen gibt es in vielfältigen Ausführungsformen, beispielsweise als Handtaschen
oder als Rucksäcke. Bei Handtaschen sind üblicherweise Hand-Tragegriffe vorgesehen,
bei Rucksäcken Rucksack-Schultergurte. Je nach Trägereinrichtung kann eine Tasche
also als Handtasche oder als Rucksack dienen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Tasche bereitzustellen, die ein Nutzer bei
einer Hand-Gebrauchsstellung als Handtasche und bei einer Rücken-Gebrauchsstellung
als Rucksack auf dem Rücken tragen kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Tasche mit einem Taschenkörper und einer variablen
Trägereinrichtung vorgesehen, die ein Nutzer bei einer Handgebrauchsstellung der Trägereinrichtung
als Handtasche und bei einer Rücken-Gebrauchsstellung der Trägereinrichtung als Rucksack
auf dem Rücken tragen kann, wobei die Trägereinrichtung zwei am Taschenkörper angeordnete
Trägerelemente aufweist, deren freie Enden für die Gebrauchsstellung zur Bildung eines
Hand-Tragegriffes miteinander und für die Rücken-Gebrauchsstellung zur Bildung von
Rucksack-Schultergurten jeweils mit dem Taschenkörper lösbar verbindbar sind.
[0005] Die erfindungsgemäße Tasche kann also je nach Belieben am Arm oder auf dem Rücken
getragen werden. Die erfindungsgemäße Funktionalität wird durch eine einzige Trägereinrichtung
bereitgestellt, die sowohl einen Hand-Tragegriff als auch Rucksack-Schultergurte bilden
kann.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
sowie aus der Beschreibung.
[0007] Vorteilhaft weisen die beiden Trägerelemente an ihrem freien Ende jeweils ein erstes
bzw. zweites Verbindungselement auf, mit denen die beiden Trägerelemente miteinander
verbindbar sind. Ferner weist zweckmäßigerweise der Taschenkörper ein drittes mit
dem ersten Verbindungselement verbindbares Verbindungselement und ein viertes, mit
dem zweiten Verbindungselement verbindbares Verbindungselement auf.
[0008] Bei den Verbindungselementen sind verschiedene Ausführungsformen möglich: Beispielsweise
kann ein Verbindungselement als eine Rast-, Steck- oder Klauenkupplungseinrichtung
ausgeführt sein. Ferner sind auch Karabinerhaken oder als Verbindungselemente geeignete
Schleifen möglich. Es versteht sich, dass die Verbindungselemente als miteinander
korrelierende Verbindungselemente ausgestaltet sind, beispielsweise als Stecker und
Steckaufnahme oder als Karabinerhaken, der in eine Schleife eingreift, oder dergleichen.
[0009] Zweckmäßigerweise ist mindestens eines der Trägerelemente längenverstellbar. Dies
betrifft vorteilhaft sowohl die Funktion des Trägerelements als Hand-Tragegriff, insbesondere
aber auch als Rucksack-Schultergurt. Das Trägerelement kann jedenfalls durch die Längenverstellbarkeit
optimal an die jeweilige Anatomie des Nutzers angepasst werden.
[0010] Zweckmäßigerweise weist mindestens eines der Trägerelemente zumindest abschnittsweise
die Gestalt eines Gurtes auf. Es versteht sich, dass auch andere Ausführungsformen
möglich sind, beispielsweise seilartige Ausgestaltungen oder dergleichen.
[0011] An der Tasche ist vorteilhaft mindestens ein zweiter Hand-Tragegriff angeordnet.
Dieser erweist sich insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Trägereinrichtung in der
Hand-Gebrauchsstellung ist. Die beiden Hand-Tragegriffe, der von der Trägereinrichtung
gebildete und der zweite Hand-Tragegriff, sind dabei zweckmäßigerweise nebeneinander
an einer Seite, z.B. der Oberseite, des Taschenkörpers angeordnet, so dass der Nutzer
beide Griffe mit einer Hand umgreifen kann.
[0012] Für den zweiten Hand-Tragegriff ist vorteilhaft eine Haltevorrichtung vorgesehen,
die am Taschenkörper angeordnet ist und den Hand-Tragegriff bei der Rücken-Gebrauchsstellung
hält, so dass dieser nicht störend von der Tasche absteht. Die Haltevorrichtung enthält
zweckmäßigerweise eine mit dem Taschenkörper lösbar verbindbare Lasche, die vorzugsweise
mittels eines Klett-Haftbereiches mit dem Taschenkörper verbindbar ist.
[0013] Vorteilhaft weist der Taschenkörper zwei Seitenteile auf. Diese Seitenteile sind
zweckmäßigerweise an einer Seite durch eine flexible Verbindung und ansonsten durch
lösbare Verbindungsmittel miteinander verbunden bzw. verbindbar, so dass die Seitenteile
nach Öffnen der Verbindungsmittel auseinanderklappbar sind. Der Innenraum der Tasche
ist dann besonders gut zugänglich. Als Verbindungsmittel hat sich ein Reißverschluss
als vorteilhaft erwiesen.
[0014] Am Taschenkörper ist zweckmäßigerweise mindestens eine Innentasche oder ein Innenfach
vorgesehen. Es versteht sich, dass auch Außenfächer vorgesehen sein können.
[0015] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Tasche 10 mit einer Trägereinrichtung 12
in Hand-Gebrauchsstellung,
- Figur 2
- die Tasche 10 gemäß Figur 1, jedoch mit der Trägereinrichtung 12 in Rücken-Gebrauchsstellung,
wobei die dargestellte Vorderansicht die dem Rücken des Nutzers zugewandte Seite der
Tasche 10 zeigt,
- Figur 3
- die Tasche 10 gemäß Figur 2 in der Rücken-Gebrauchsstellung, in Seitenansicht quer
zur Vorderansicht gemäß Pfeil III in Figur 2, wobei der zweite Hand-Tragegriff noch
nicht mittels der Haltevorrichtung festgelegt ist,
- Figur 4a
- Verbindungselemente 16a, 16b der Trägereinrichtung 12 gemäß Figuren 1 - 3 in Schließstellung,
und
- Figur 4b
- die Verbindungselemente 16a, 16b gemäß Figur 4a in Offenstellung.
[0016] Am Taschenkörper 11 der Tasche 10 ist eine variable Trägereinrichtung 12 angeordnet.
Ein Nutzer kann die Tasche 10 bei einer Hand-Gebrauchsstellung der Trägereinrichtung
12 als Handtasche und bei einer Rücken-Gebrauchsstellung als Rucksack auf dem Rücken
tragen. Bei der Hand-Gebrauchsstellung bilden zwei am Taschenkörper 11 angeordnete,
aus flexiblem Material bestehende Trägerelemente 13 einen Hand-Tragegriff 14, bei
der Rücken-Gebrauchsstellung Rucksack-Schultergurte 15.
[0017] Die Trägerelemente 13 sind im Bereich der Oberseite des Taschenkörpers 11 beabstandet
zueinander mit ihrem einen Ende befestigt, so dass sie dann, wenn sie mit Hilfe von
an ihren anderen Enden angeordneten Verbindungselementen 16a, 16b miteinander verbunden
sind, den Hand-Tragegriff 14 bilden können, der beim Halten der Tasche durch den Nutzer
als eine Art Henkel nach oben vor den Taschenkörper 11 vorsteht. Die Trägerelemente
13 können unmittelbar an den Taschenkörper 11 angenäht sein oder, wie im Beispiel
gezeigt, gelenkartig mit diesem verbunden sein. Als Gelenke dienen beim Ausführungsbeispiel
Ringe 17, die mittels Laschen 18 am Taschenkörper 11 befestigt sind. Die Ringe 17
werden von Schlaufen 19 der Trägerelemente 13 umgriffen. Die Länge der Schlaufen 19
ist mittels Längenverstelleinrichtungen 20 verstellbar, so dass die Trägerelemente
13 insgesamt längenverstellbar sind.
[0018] Bei der Rücken-Gebrauchsstellung der Trägereinrichtung 12 sind die an den freien
Enden 51 der Trägerelemente 13 angeordneten Verbindungselemente 16a, 16b mit im unteren
Bereich am Taschenkörper 11 angeordneten Verbindungselementen 21a, 21b verbunden.
Die Verbindungselemente 21a, 21b sind beabstandet zueinander angeordnet, jedoch in
einem geringeren Abstand als die Trägerelemente 13. Dadurch ergibt sich eine ergonomische
Anordnung der Rucksack-Schultergurte 15, bei der die Rucksack-Schultergurte 15 im
Schulterbereich eines Nutzers einen größeren Abstand, im Hüftbereich einen geringeren
Abstand zueinander aufweisen.
[0019] Die Verbindungselemente 16a, 16b, 21a, 21b sind vorliegend übliche Steck-/Klauenkupplungseinrichtungen.
Dabei sind die Verbindungselemente 16b, 21b als Steckaufnahmen und die Verbindungselemente
16a, 21a als in diese steckbare und lösbar verrastbare Stecker ausgeführt. Ein Führungsvorsprung
23 der Verbindungselemente 16a, 21a dient als Führungseinrichtung bzw. als Zentrierungseinrichtung
beim Einführen der Verbindungselemente 16a, 21a in die Verbindungselemente 16b, 21b.
An entgegengesetzten Seiten des Führungsvorsprungs 23 sind federnde Klauen 22 angeordnet.
Die Klauen 22 federn beim Einführen der Verbindungselemente 16a, 21a in die Verbindungselemente
16b, 21b zum Führungsvorsprung 23 hin. Wenn die Verbindungselemente 16a, 16b vollständig
in die Verbindungselemente 16b, 21b eingeführt sind, federn die Klauen 22 wieder nach
außen und rasten an Rastvorsprüngen 24 der Verbindungselement 16b, 21b ein. Zum Entriegeln
der Verbindungselemente 16a, 21a werden die Klauen 22 zum Führungsvorsprung 23 hin
gedrückt, bis sie die Rastvorsprünge 23 nicht mehr hintergreifen.
[0020] Die freien Enden der Trägerelemente 13 sind also über die an ihnen angeordneten Verbindungselemente
16a und 16b sowohl lösbar miteinander als auch jeweils mit einem der am Taschenkörper
11 angeordneten Verbindungselemente 21b bzw. 21a verbindbar.
[0021] Der Taschenkörper 11 besteht vorliegend aus Textilmaterial, aus flexiblem Kunststoff,
Leder oder einem sonstigen flexiblen Material. Es ist aber auch möglich, den Taschenkörper
11 zumindest teilweise steif auszuführen, beispielsweise mittels Kartoneinlagen oder
dergleichen. Der Taschenkörper 11 weist Seitenteile 25, 26 auf, die auseinanderklappbar
sind. Die beiden Seitenteile 25, 26 sind unten durch eine vorliegend durch die Unterseite
52 des Taschenkörpers 11 gebildete flexible Verbindung, beispielsweise aus Stoff oder
Kunststoff, miteinander verbunden. Seitlich und oben sind die Seitenteile 25, 26 mittels
eines Verbindungsmittels, vorliegend eines Reißverschlusses 27 miteinander verbindbar.
Der Reißverschluss 27 verläuft vorliegend entlang dreier Seiten des Taschenkörpers
11, nämlich der Querseiten 28 sowie der Oberseite 29 des Taschenkörpers 11, und zudem
teilweise an seitlichen, den Querseiten 28 zugewandten Abschnitten der Unterseite
52, was das Auseinanderklappen der Seitenteile 25, 26 erleichtert. Jedenfalls ist
nach Öffnen des Reißverschlusses 27 der Innenraum 30 des Taschenkörpers 11 frei zugänglich.
[0022] Die Ausbildung des Taschenkörpers kann jedoch auch anders sein.
[0023] Die Trägereinrichtung 12 ist am Seitenteil 25 angeordnet, das in der Rücken-Gebrauchsstellung
dem Rücken des Nutzers zugewandt ist. Oben am entgegengesetzten Seitenteil 26 ist
ein Hand-Tragegriff 31 angeordnet. Wenn die Trägereinrichtung 12 in der Hand-Gebrauchsstellung
ist, können die Hand-Tragegriffe 14 und 31 in üblicher Weise bequem mit einer Hand
umgriffen werden. Durch die Anordnung jeweils eines Hand-Tragegriffes 14, 31 an den
beiden Seitenteilen 25, 26 ergibt sich eine optimale Kraftverteilung.
[0024] Der Hand-Tragegriff 31 kann, unabhängig von der Ausbildung des Taschenkörpers im
einzelnen, in der Rücken-Gebrauchsstellung einfach nach unten hängen oder, was besonders
bevorzugt ist, durch eine Haltevorrichtung 32 am Taschenkörper 11 gehalten werden.
Dabei ist der Hand-Tragegriff 31 über die Oberseite des Taschenkörpers 11 hinweg zum
Seitenteil 25 hin geschlagen, wo er von der Haltevorrichtung 32 fixiert ist. Die Haltevorrichtung
32 enthält vorliegend eine gurtartige, flexible Lasche 33, die einenends am Seitenteil
25 fest angebracht ist und andernends mittels eines Haftstückes 34, beispielsweise
eines Klettabschnittes oder dergleichen, am Seitenteil 25 fixiert werden kann.
1. Tasche mit einem Taschenkörper (11) und einer variablen Trägereinrichtung (12), die
ein Nutzer bei einer Hand-Gebrauchsstellung der Trägereinrichtung (12) als Handtasche
und bei einer Rücken-Gebrauchsstellung der Trägereinrichtung (12) als Rucksack auf
dem Rücken tragen kann, wobei die Trägereinrichtung (12) zwei am Taschenkörper (11)
angeordnete Trägerelemente (13) aufweist, deren freie Enden für die Hand-Gebrauchsstellung
zur Bildung eines Hand-Tragegriffes miteinander und für die Rücken-Gebrauchsstellung
zur Bildung von Rucksack-Schultergurten jeweils mit dem Taschenkörper (11) lösbar
verbindbar sind.
2. Tasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Trägerelemente (13) an ihrem freien Ende (51) jeweils ein erstes bzw.
ein zweites Verbindungselement (16a, 16b) aufweisen, mit denen die beiden Trägerelemente
(13) miteinander verbindbar sind, und dass am Taschenkörper (11) ein drittes, mit
dem ersten Verbindungselement (16a) verbindbares Verbindungselement (21b) und ein
viertes, mit dem zweiten Verbindungselement (16b) verbindbares Verbindungselement
(21a) angeordnet sind.
3. Tasche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Verbindungselement (16a, 16b, 21a, 21b) eine Rast- und/oder Steck-
und/oder Klauenkupplungseinrichtung und/oder einen Karabinerhaken und/oder eine als
Verbindungselement geeignete Schleife enthält.
4. Tasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Trägerelemente (13) längenverstellbar ist.
5. Tasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Trägerelement (13) zumindest abschnittsweise die Gestalt eines Gurtes
aufweist.
6. Tasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Tasche mindestens ein zweiter Hand-Tragegriff (31) angeordnet ist.
7. Tasche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Taschenkörper (11) eine Haltevorrichtung (32) zum Halten des mindestens einen
zweiten Hand-Tragegriffes (31) in einer Nicht-Gebrauchsstellung angeordnet ist.
8. Tasche nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (32) eine insbesondere mittels eines Klett-Haftbereiches (34)
mit dem Taschenkörper (11) lösbar verbindbare Lasche (33) enthält.