[0001] Die Erfindung betrifft einen bewegbaren Möbelteil, insbesondere Schublade, Klappe
oder Türe, mit mindestens einer vorzugsweise elektrischen Antriebseinheit und einer
Auslöseeinrichtung zum Ansteuern der Antriebseinheit, wobei die Auslöseeinrichtung
zumindest teilweise am bewegbaren Möbelteil angeordnet ist und mindestens drei verschiedene
Schaltzustände aufweist
[0002] Derartige Möbelteile, insbesondere Schubladen sind grundsätzlich bereits bekannt.
Die deutsche Patentschrift DE 1 017 351 beschreibt eine Einrichtung zum Ausziehen
oder Einschieben von Schubladen in Möbel, die durch eine mittels korpusseitigen Drucktasten
angesteuerte Antriebseinheit aus- bzw. einziehbar sind. Mit Hilfe der als Drucktasten
ausgebildeten Auslöseeinrichtung ist jede mögliche Positionierung der Schublade zwischen
der vollständig eingeschobenen und der vollständig herausgezogenen Position möglich.
Die österreichische Patentschrift AT 398 513 B beschreibt eine Schubladenführungsgarnitur,
deren Antrieb durch einen an der Frontblende der Schublade angeordneten kapazitiven
Tastschalter angesteuert ist. Durch Berührung des Tastschalters fährt die Schublade
ein bzw. aus. Die europäische Patentanmeldung EP 0 957 225 A1 enthält eine Vorrichtung
zum Öffnen einer mit einer Antriebseinheit versehenen Schublade, wobei die Antriebseinheit
durch ein als Tastschalter ausgeführtes Auslöseelement angesteuert ist. Die beiden
zuletzt genannten Veröffentlichungen zeigen jeweils ein Auslöseelement, das zwei Schaltzustände
kennt. Folglich ist nach einem einmal erfolgten Ausziehvorgang bei Betätigung des
Auslöseelements nur die Auslösung des entgegengesetzten Vorgangs möglich.
[0003] Die US 5,249,858 zeigt einen motorisch angetriebenen Hängeschrank, wobei am bewegbaren
Möbelteil selbst ein Kippschalter mit drei Schaltpositionen angeordnet sein kann.
Eine intuitive Bedienung dieses Möbelteiles ist allerdings nicht möglich, da der Benutzer
gezielt die kleine Schaltfläche suchen und verwenden muß.
[0004] Aufgabe der gegenständlichen Erfindung ist es, eine Schublade der eingangs erwähnten
Gattung zu schaffen, die es erlaubt, die Schublade mittels einer über eine Auslöseeinrichtung
angesteuerten Antriebseinheit in jede beliebige Position entlang der Ausziehstrecke
zu befördern und dabei einen zeitgemäßen Bedienungskomfort zu verwirklichen.
[0005] Dies wird gemäß einer Variante der Erfindung dadurch erreicht, daß die Auslöseeinrichtung
zwei Tastschalter, vorzugsweise mechanische Tastschalter, IR-Tastschalter oder kapazitive
Tastschalter, aufweist und die Betätigungsrichtung der Schalter mit der gewünschten
Bewegungsrichtung des bewegten Möbelteiles übereinstimmt.
[0006] Eine Anordnung am Möbelteil, beispielsweise einer Schublade oder Klappe, ist besonders
benutzerfreundlich, da damit die Bedienungsweise von herkömmlichen, nicht angetriebenen
Möbelteilen nicht oder nur wenig abweicht. Die drei verschiedenen Schaltzustände erlauben
es, alle möglichen Bewegungsabläufe der Schublade entlang der Ausziehstrecke zu realisieren.
Die beim Stand der Technik häufig vorhandene Beschränkung auf nur zwei Vorgänge, nämlich
Einfahren bei geöffneter und Ausfahren bei geschlossener Schublade, wird so überwunden.
[0007] Für die ergonomische Bedienung eines erfindungsgemäßen Möbelteiles erweist es sich
als notwendig, daß die Richtung, in der ein Schalter zu betätigen ist, mit der gewünschten
Bewegungsrichtung der Schublade übereinstimmt. Dadurch erlaubt die erfindungsgemäße
Schublade eine Bedienung, wie sie auch herkömmliche, nicht angetriebene Schubladen
vorsehen. Der Benutzer zieht eine herkömmliche Schublade aus, indem er an einem beispielsweise
angeordneten Griff an der Frontblende der Schublade angreift und daran zieht. Dem
Benutzer wird diese vertraute Bedienungsweise der Schublade dadurch ermöglicht, daß
die Schalter an der Schublade derart angeordnet sind, daß deren Betätigung durch die
gewohnte Bewegungsform erfolgt.
[0008] Bei den oben dargestellten Varianten ist insbesondere dran gedacht, daß das Auslöseelement
einen von der Hand des Benutzers betätigbaren Schalter aufweist. Gemäß weiteren Varianten
der Erfindung muß der Schalter der Auslöseeinrichtung jedoch nicht direkt handbetätigt
sein.
[0009] Beispielsweise ist es gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Variante möglich, daß
die Auslöseeinrichtung zumindest einen Schalter aufweist, der möbelkorpusfeste Teile
und relativ dazu bewegbare Teile, die mit dem bewegbaren Möbelteil in Verbindung stehen,
aufweist, wobei die Auslöseeinrichtung zumindest einen Schalter aufweist, der möbelkorpusfeste
Teile und relativ dazu bewegbare Teile, die mit dem bewegbaren Möbelteil in Verbindung
stehen, aufweist, wobei der Schalter als Schleppschalter ausgebildet ist, der zumindest
einen, vorzugsweise zwei möbelkorpusfeste Schaltkontakte und einen bewegbaren Schaltkontakt
aufweist, der an einem vom bewegbaren Möbelteil mitschleppbaren Schleppelement angeordnet
ist. Bei dieser Variante betätigt der Benutzer den bewegbaren Möbelteil in herkömmlicher
Weise, beispielsweise zieht er an einem Griff einer Schublade. Die von ihm hervorgerufene
Bewegung relativ zum Korpus wird dann vom Schalter, beispielsweise vom genannten Schleppschalter,
erfaßt und leitet die Unterstützung durch eine elektrische oder pneumatische Antriebseinheit
ein.
[0010] Bei einer weiteren Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß der bewegbare Möbelteil
zumindest zwei relativ zueinander bewegliche Möbelteilkomponenten aufweist und die
Auslöseinrichtung in Abhängigkeit von der Relativstellung der Möbelteilkomponenten
betätigt wird. Auch hier wird also nicht direkt ein Schalter vom Benutzer betätigt.
Vielmehr wird die Relativbewegung zweier Möbelteilkomponenten zueinander ausgenutzt,
um den "Schaltimpuls" zu geben. Beispielsweise kann eine Möbelteilkomponente ein Handgriff
sein, der beweglich an der Schubladenfront oder einer Klappe gelagert ist. Zieht man
am Handgriff, so bewegt sich dieser relativ zum übrigen Möbelteil. Die Relativbewegung
kann von einem Schalter erfaßt werden und die Unterstützung durch die elektrische
oder pneumatische Antriebseinheit auslösen.
[0011] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wendet das für elektrische Fensterheber
in Kraftfahrzeugen bekannte Prinzip an, welches vorsieht, daß bei kurzem Antippen
des Schalters das Fenster in die vollständig geöffnete bzw. geschlossene Position
fährt, während bei Verweilen auf dem Schalter das Fenster in der Position, in der
sich zum Zeitpunkt des Loslassens des Schalters befindet, stoppt. Die Bedienungsabläufe
müssen vom Benutzer daher im allgemeinen nicht neu erlernt werden, sondern sind bereits
bekannt. Diese Ausführungsform ist demnach dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische
Steuereinrichtung bei Betätigung der Auslöseeinrichtung über einen kurzen Zeitraum,
insbesondere bei Antippen eines Tastschalters, die Bewegung des Möbelteiles in die
vollständig geöffnete bzw. geschlossene Position mittels des Antriebsmotors der Antriebseinheit
veranlaßt.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Schublade,
Fig. 2a und 2b eine schematische Darstellung der Bedienungsweise bei Anordnung von
zwei Tastschaltern an einem Handgriff,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schublade bei Anordnung des
einen Tastschalters an der Vorderseite der Frontblende und des anderen an der Rückseite,
Fig. 4 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels bei Anordnung eines Schalters
mit drei Schaltstellungen an einem an der Frontblende einer erfindungsgemäßen Schublade
angeordneten Handgriff,
Fig. 5 eine schematische Ausführungsform mit einem nicht direkt handbetätigten Schalter
der Auslöseeinrichtung,
Fig. 6 eine elektrisch betätigbare Möbelklappe, die über einen beweglich gelagerten
Griff, der einen Schalter betätigt, ansteuerbar ist,
Fig. 7 eine Schublade mit einem Spindelantrieb, bei der der "Schaltimpuls" aus der
Relativbewegung zwischen der Schubladenfrontwand und der Schubladenzarge abgeleitet
wird,
Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schublade mit einem lediglich
zwei Schaltzustände aufweisenden Schaltelement der Auslöseeinrichtung (Tastschalter)
mit einer Funktionsweise ähnlich einem PKW-Fensterheber.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Schublade 1 wird von einer Antriebseinheit 2, bestehend
aus einer elektronischen Steuerungseinheit 2a und einem elektrischen Motor 2b mit
einem Ritzel 2c angetrieben. Das Ritzel 2c greift in eine an der Führungsschiene 4
der Schublade 1 angeordnete Zahnstange 3 ein. Eine im Motor 2b erzeugte Drehbewegung
befördert die Schublade 1 in Richtung X
1 bzw. X
2.
[0014] Die Auslöseeinrichtung 5 umfaßt zwei kapazitive Tastschalter 5a und 5b, wobei der
eine Tastschalter 5a an der Vorderseite, der andere Tastschalter 5b an der Rückseite
eines Handgriffs 6 angeordnet sind. Bei Berührung eines Tastschalters 5a oder 5b durch
den Benutzer geben die Leitungen 7a und 7b Steuersignale an die elektronische Steuerungseinrichtung
2a weiter, die die entsprechende Motorbewegung einleitet.
[0015] Fährt der Benutzer mit der Hand unter den Griff 6, um die Schublade 1 in Richtung
X
1 herauszuziehen, berührt er den Schalter 5b, und zwar in Richtung Y
1 (Fig. 2a). Die Berührung des Schalters 5b löst in der elektronischen Steuereinheit
2a das Signal aus, den Motor 2c so zu bewegen, daß die Schublade 1 ausfährt.
[0016] Zum Einfahren der Schublade 1 in Richtung X
2 schiebt der Benutzer am Griff 6 derart, daß er den Schalter 5a berührt, und zwar
in Richtung Y
2 (Fig. 2b). Eine solche Berührung signalisiert der elektronischen Steuereinrichtung
2a, den Motor 2c so zu bewegen, daß die Schublade 1 in Richtung X
2 beispielsweise in den Korpus eines Möbels einfährt.
[0017] Die Einstellung der elektronischen Steuereinrichtung 2a erfolgt vorteilhaft entsprechend
dem bei elektrischen Fensterhebern in Kraftfahrzeugen bekannten Prinzip, um einen
größtmöglichen Bedienungskomfort zu erzielen. Tippt der Benutzer den Schalter 5b nur
kurz an, um die Schublade 1 herauszuziehen, fährt die Schublade 1 in die vollständig
herausgezogene Position. Tippt der Benutzer allerdings während des Herausfahrens der
Schublade 1 in Richtung Y
2 auf den Schalter 5a, hält die Schublade 1 an. Beim Ausfahren kann die Schublade 1
somit in jede beliebige Position entlang der Ausziehstrecke gebracht werden. Um die
stehende Schublade 1 von dort in die vollständig eingefahrene Position zu bewegen,
tippt der Benutzer den Schalter 5a in Richtung Y
2 an (Fig. 2b).
[0018] Der Benutzer soll die Schublade 1 jedoch auch derart in eine gewünschte Position
entlang der Ausziehstrecke bringen können, daß er während der gesamten Bewegungsdauer
den Schalter 5b durch leichten Druck in Richtung Y
1 berührt und am gewünschten Haltepunkt den Schalter 5b losläßt, wodurch die Schublade
1 stoppt. Die entsprechende Bedienungsweise kommt auch für die Bewegungsrichtung X
2 der Schublade 1 mittels des Schalters 5a zur Anwendung.
[0019] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schublade,
deren Auslöseeinrichtung wiederum zwei Tastschalter 5a und 5b umfaßt. Der Schalter
5a ist an der Vorderseite 8a der Frontblende 8 angeordnet. Die Berührung dieses als
kapazitiver Tastschalter ausgeführten Schalters löst eine Bewegung der stillstehenden
Schublade in Richtung X
2 aus, während dessen Berührung bei in Richtung X
1 ausfahrender Schublade die Bewegung der Schublade stoppt. Der andere Schalter 5b
ist an der Rückseite 8b der Frontblende 8 angeordnet. Diese Anordnung ist für Schubladen
vorgesehen, an deren Frontblende 8 keine Teile, beispielsweise ein Griff oder Griffleiste,
vorstehen sollen. Um die benutzerfreundliche Bedienungsweise zu sichern und die Übereinstimmung
der Betätigungsrichtung eines Schalters mit der gewünschten Bewegungsrichtung beizubehalten,
kann unter der Schublade 1 hinter die Frontblende 8 gegriffen werden, um die Schublade
herauszuziehen. An dieser Stelle 8b ist der Schalter 5b angeordnet. Nicht dargestellt,
jedoch ebenso ausführbar ist eine Griffmulde auf der Rückseite der Frontblende, in
der der Schalter 5b angeordnet ist. Auch diese Ausführung läßt eine Ausgestaltung
der Frontblende 8 ohne vorstehenden Handgriff zu.
[0020] Fig. 4 schließlich zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schublade,
wobei die Auslöseeinrichtung einen mechanischen Schalter 9 umfaßt, dessen drei Schaltstellungen
mittels einer Wippe 10 einstellbar sind. Der Schalter 9 ist an einem Handgriff 6 angeordnet,
der aus der Frontblende 8 hervorsteht. Der Benutzer, der die Schublade 1 herauszieht,
fährt unter den Handgriff 6 und bewegt die Hand in Richtung Z
1, sodaß die Wippe 10 in Richtung Z
1 bewegt wird. Dieser Schaltzustand löst in der elektronischen Steuereinheit 2a das
Signal aus, die Schublade 1 herauszufahren. Zum Einfahren der Schublade 1 übt der
Benutzer etwa mit der Handfläche Druck auf den Griff 6 aus, sodaß die Wippe 10 in
Richtung Z
2 bewegt wird. Die Auslöseeinrichtung nimmt somit jenen Schaltzustand ein, der in der
elektronischen Steuereinrichtung 2a jenes Signal auslöst, das ein Einfahren der Schublade
1 veranlaßt. Das oben beschriebene, bei elektrischen Fensterhebern eines Kraftfahrzeuges
bereits bekannte Bedienungsprinzip läßt sich auch bei dieser Anordnung verwirklichen.
[0021] Die Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Schalter der Auslösevorrichtung
5 nicht direkt handbetätigt ist, sondern als Schleppschalter 11 mit korpusfesten Schaltkontakten
11a und 11b und einem Schleppkontakt 11c ausgebildet ist. Diese Kontakte 11a, 11b
und 11c stehen über Leitungen 12a, 12b und 12c mit der elektronischen Steuereinrichtung
2a in Verbindung, die über die Leitung 13 den Antriebsmotor 2b ansteuert. Der bewegbare
Schaltkontakt 11c ist auf einer Stange 14 angeordnet, die durch eine Bohrung 15 an
einem schubladenfesten Element 16 geführt ist. Zieht man die Schublade 1 am Griff
6 nach außen, so wird zunächst die Stange 14 in der Bohrung 15 aufgrund der vorhandenen
Reibung mit nach außen genommen. Die Kontakte 11b und 11c kommen zur Anlage und bewirken
die Unterstützung der Ausfahrbewegung durch den Antriebsmotor 2b. Sobald die Kontakte
11c und 11b anliegen, rutscht die Stange 14 in der Öffnung 15 und behindert die Ausfahrbewegung
nicht. Schließt man die Schublade wieder, so wird die Stange aufgrund der Reibung
in der Öffnung 15 wieder ein kurzes Stück mitgenommen bis die Kontakte 11a und 11c
zur Anlage kommen, was wiederum die elektrische Unterstützung der Schließbewegung
auslöst. Nachdem die Kontakte 11a und 11c zur Anlage gekommen sind, kann die Stange
14 wieder in der Bohrung 15 durchrutschen. Die Stange 14 stellt somit ein Schleppelement
dar.
[0022] Es besteht auch die Möglichkeit, daß die Ausfahrbewegung bereits startet, sobald
sich die Kontakte 11a und 11c gelöst haben. Umgekehrt besteht auch die Möglichkeit,
daß die Einfahrbewegung bereits beginnt, sobald die Kontakte 11b und 11c sich voneinander
trennen. Grundsätzlich ist auch ein vereinfachter Aufbau des Schaltelementes möglich,
indem nur ein Schaltelement vorhanden ist. Dann bedeutet ein Schließen der Kontakte
11a und 11c ein Einfahren und ein Öffnen der Kontakte 11a und 11c ein Ausfahren.
[0023] Zum Auslösen des Schleppschalters bei Fig. 5 muß der Antrieb kurz mitbewegt werden,
damit der Schleppschalter in Aktion treten kann. Beim Zahnstangenantrieb ist dies
ohne Zusatzmaßnahmen problemlos möglich, weil man einfach den Motor mit Handkraft
ganz kurz mitbewegen kann. Bei anderen Antrieben, beispielsweise selbsthemmenden Antrieben
wie Schneckenantrieben, muß für die Funktionsweise des Schleppschalters entweder eine
kurze Entkopplung vom Antrieb oder ein bestimmtes Spiel vorhanden sein, das eine kleine
Bewegung der Schublade ermöglicht, sodaß der Schleppschalter schalten kann.
[0024] Bei der in Fig. 6 dargestellten Lösung ist der bewegbare Möbelteil eine Klappe 17,
die über einen Antriebsmotor 2b angetrieben wird. Selbstverständlich ist diese Darstellung
nur sehr schematisch zur Darstellung der prinzipiellen Wirkungsweise.
[0025] Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Griff 6 relativ zur Klappe
17 selbst bewegbar gelagert. Diese Relativbewegung kann vom Schalter 18 erfaßt werden
und damit über die Leitung 19 und die elektronische Steuereinrichtung 2a den Antriebsmotor
2b ansteuern, wenn am Griff gezogen wird.
[0026] Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Antrieb ein Spindelantrieb.
Der Antriebsmotor 2 dreht die Spindel 20, die in einer schubladenfesten Spindelmutter
21 läuft.
[0027] Bei dieser Ausführungsform ist die Frontplatte 8 der Schublade 1 gegenüber der seitlichen
Zarge 1a in Richtung des Pfeiles 22 geringfügig nach außen und innen bewegbar, und
zwar bevorzugt entgegen der Wirkung von nicht dargestellten Federn. Zieht man also
am Griff 6, so bewegt sich die Frontplatte 8 nach außen. Diese Relativbewegung kann
vom Schaltelement 18 erfaßt werden und über die elektronische Steuereinrichtung 2a
den Antriebsmotor 2b derart ansteuern, daß eine Unterstützung der Ausschubbewegung
erfolgt. Umgekehrt kann das Schaltelement 18 auch eine Relativbewegung der Frontplatte
8 zur Schublade 1 nach innen umfassen und damit den Antriebsmotor 2b über die elektronische
Steuereinrichtung 2a zur Unterstützung der Einschubbewegung ansteuern. Der Vorteil
einer Ausbildung gemäß Fig. 7 (und auch der Fig. 5 sowie den noch zu beschreibenden
Fig. 9 und 10) besteht darin, daß man an den sichtbaren Teilen des Möbels, insbesondere
der Frontblende, keine zusätzlichen Schaltelemente anbringen muß. Es besteht also
für die Frontblende bei einem gegebenenfalls vorhandenen Griff vollständige Gestaltungsfreiheit.
Alternativ zur Relativbewegung gemäß den Pfeilen 22 kann man auch natürlich die Relativbewegung
einer Frontblende 8 relativ zur Schubladenzarge 1a in vertikaler Richtung gemäß den
Pfeilen 22' erfassen, um die Ein- und Ausfahrbewegung zu steuern.
[0028] Bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Schublade an ihrer
Frontseite lediglich einen Tastschalter 5' auf, der nur zwei Schaltzustände kennt,
nämlich gedrückt bzw. berührt oder nicht gedrückt bzw. nicht berührt. Durch eine intelligente
elektronische Steuereinrichtung 2a kann man auch mit einem solchen Schalter den Bewegungsablauf
der Schublade 1 steuern. Insbesondere kann vorgesehen sein, daß bei einem kurzen Antippen
auf den Tastschalter die Schublade vollständig ausfährt, sofern nicht vorher ein weiteres
Antippen erfolgt. Berührt man hingegen den Tastschalter länger, so fährt man die Schublade
so weit aus, wie man den Tastschalter berührt. Beim Einfahren der Schublade kann dieselbe
Logik angewandt werden. Ein kurzes Antippen der vollständig ausgefahrenen Schublade
bewirkt ein vollständiges Einfahren, sofern nicht vorher der Tastschalter nochmals
berührt wird. Wenn man die Schublade nur ein Stück einfahren will, bleibt man mit
dem Finger länger auf dem Tastschalter bis die gewünschte Position erreicht ist und
läßt diesen dann aus. Eine solche Funktionalität der elektronischen Steuereinrichtung
ist bei Fensterhebern von Autos prinzipiell bekannt, hier aber noch weiter vereinfacht,
indem nur ein "Zweistellungsschalter", nämlich ein einziger einfacher Tastschalter
vorhanden ist.
[0029] Die Steuerung einer grifflosen Schublade läßt sich beispielsweise dadurch realisieren,
beispielsweise dadurch, daß die Relativbewegung der Frontplatte zur Schubladenzarge
1a erfaßt wird (ähnlich wie Fig. 7) oder unter Verwendung eines Schleppschalters (ähnlich
wie Fig. 5).
[0030] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt.
Vielmehr ist zum Beispiel auch denkbar, daß die Antriebseinheit anstelle eines elektrischen
Motors pneumatische Antriebselemente aufweist. Ebenso möglich ist die Integration
der elektronischen Steuerungseinrichtung in den Motor, so wie es bei den typischen
Servomotoren vorgesehen ist. Auf der Führungsschiene 4 der Schublade ist nicht zwingend
eine Zahnschiene 3 anzuordnen, sondern kann die Kraftübertragung in beliebiger Weise
erfolgen. Die Signalübertragung von den Schaltern zur elektronischen Steuerungseinheit
muß nicht ausschließlich durch Kabel erfolgen, denkbar ist auch die bekannte Übermittlung
über eine aus elektrisch leitendem Material hergestellte Ausziehschiene.
1. Bewegbarer Möbelteil, insbesondere Schublade, Klappe oder Türe, mit mindestens einer
vorzugsweise elektrischen Antriebseinheit und einer Auslöseeinrichtung zum Ansteuern
der Antriebseinheit, wobei die Auslöseeinrichtung zumindest teilweise am bewegbaren
Möbelteil angeordnet ist und mindestens drei verschiedene Schaltzustände aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseeinrichtung zwei Tastschalter (5a, 5b), vorzugsweise mechanische Tastschalter,
IR-Tastschalter oder kapazitive Tastschalter, aufweist und die Betätigungsrichtung
(Y1, Y2, Z1, Z2) der Schalter mit der gewünschten Bewegungsrichtung (X1, X2) des bewegten Möbelteiles übereinstimmt.
2. Bewegbarer Möbelteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Tastschalter der Auslöseeinrichtung an der Rückseite und der andere Tastschalter
an der Vorderseite an einem an der Front des Möbelteiles, vorzugsweise an der Frontblende
(8) der Schublade vorgesehenen Handgriff (6) angeordnet ist.
3. Bewegbarer Möbelteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tastschalter (5a) der Auslöseeinrichtung (2) an der Vorderseite (8a) einer Frontblende
(8) oder dergleichen und der andere an deren Rückseite (8b) oder in einer Griffmulde
angeordnet ist.
4. Bewegbarer Möbelteil, insbesondere Schublade, Klappe oder Türe, mit mindestens einer
vorzugsweise elektrischen Antriebseinheit und einer Auslöseeinrichtung zum Ansteuern
der Antriebseinheit, wobei die Auslöseeinrichtung zumindest teilweise am bewegbaren
Möbelteil angeordnet ist und mindestens drei verschiedene Schaltzustände aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseeinrichtung (2) aus einem einzigen Schalter (9) mit mehreren Schaltstellungen
besteht und der Schalter (9) an einem Handgriff (6) an der Frontblende (8) oder dergleichen
angeordnet ist.
5. Bewegbarer Möbelteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseeinrichtung (5) genau drei verschiedene Schaltzustände aufweist.
6. Bewegbarer Möbelteil, insbesondere Schublade, Klappe oder Türe, mit einer vorzugsweise
elektrischen Antriebseinheit und einer Auslöseeinrichtung zum Ansteuern der Antriebseinheit,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseeinrichtung zumindest einen Schalter (11) aufweist, der möbelkorpusfeste
Teile (11a, 11b) und relativ dazu bewegbare Teile (11c), die mit dem bewegbaren Möbelteil
(1) in Verbindung stehen, aufweist, wobei der Schalter als Schleppschalter (11) ausgebildet
ist, der zumindest einen, vorzugsweise zwei möbelkorpusfeste Schaltkontakte (11a,
11b) und einen bewegbaren Schaltkontakt (11c) aufweist, der an einem vom bewegbaren
Möbelteil mitschleppbaren Schleppelement (14) angeordnet ist (Fig. 5).
7. Bewegbarer Möbelteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleppelement eine Stange (14) ist, die reibschlüssig in einer Bohrung (15)
am bewegbaren Möbelteil (1) geführt ist (Fig. 5).
8. Bewegbarer Möbelteil, insbesondere Schublade, Klappe oder Türe, mit einer vorzugsweise
elektrischen Antriebseinheit und einer Auslöseeinrichtung zum Ansteuern der Antriebseinheit,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegbare Möbelteil zumindest zwei relativ zueinander bewegliche Möbelteilkomponenten
(6, 17 bzw. 1, 8) aufweist und die Auslöseinrichtung (5, 18) in Abhängigkeit von der
Relativstellung bzw. Relativbewegung der Möbelteilkomponenten (6, 17 bzw. 1, 8) betätigt
wird (Fig. 6, Fig. 7).
9. Bewegbarer Möbelteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Möbelteilkomponente ein Handgriff (6) ist, der relativ zum übrigen Möbelteil
beweglich gelagert ist (Fig. 6).
10. Bewegbarer Möbelteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Möbelteilkomponente eine seitliche Schubladenzarge (1a) ist und die andere,
relativ dazu bewegliche Komponente die Schubladenfrontwand (8) ist (Fig. 7).
11. Bewegbarer Möbelteil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (2) eine elektronische Steuereinrichtung (2a) umfaßt, die in
Abhängigkeit von den Signalen aus der Auslöseeinrichtung (5) mindestens einen Antriebsmotor
(2b) für die Schublade (1) ansteuert und die elektronische Steuereinrichtung (2a)
bei Betätigung der Auslöseeinrichtung (5) über einen kurzen Zeitraum, insbesondere
bei Antippen eines Tastschalters (5a, 5b, 9), die Bewegung des Möbelteiles in die
vollständig geöffnete bzw. geschlossene Position mittels des Antriebsmotors (2b) der
Antriebseinheit (2) veranlaßt.
12. Bewegbarer Möbelteil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Betätigen der Auslöseeinrichtung (5) über einen gegenüber einem Antippen längeren
Zeitraum den Möbelteil (1) so lange bewegt, wie die Betätigung dauert.
13. Bewegbarer Möbelteil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die sich bewegende Schublade (1) durch einmaliges Betätigen eines Schaltelementes
der Auslöseeinrichtung (5) anhaltbar ist.
14. Möbel mit mindestens einem bewegbaren Möbelteil nach einem der Ansprüche 1 bis 13.