[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Pressvorrichtung, wie sie insbesondere
zum Komprimieren von Metallschrott aller Art eingesetzt wird.
[0002] In Stahlwerken und Gießereien wird metallischer Industrieschrott in aufbereiteter
Form Schmelzen zugeführt, aus denen Rohstahl erzeugt bzw. Bauteile gegossen werden,
so z.B. Zylinderblöcke für Motoren oder Seitenwände von Druckmaschinen, um einige
Beispiele zu nennen. Den Schmelzen, aus denen die beispielhaft genannten Bauteile
sowie der Rohstahl erschmolzen werden, wird ein Anteil Schrott zugeführt, was die
Kosten für einzusetzende teurere Rohmaterialien erheblich reduziert.
[0003] Stahlwerke und Gießereien benötigen den dem Schmelzen bzw. den Hochöfen zuzusetzenden
Schrott in unterschiedlich aufbereiteter Form, was die äußeren Abmessungen der jeweils
einzusetzenden Schrottanteile betrifft. Es lassen sich mehrere Schrottklassen unterscheiden.
So weist Industrie- und Abbruchschrott nach entsprechender Aufbereitung in hydraulischen
Pressvorrichtungen, denen ein Trennmesser oder dergleichen nachgeschaltet ist, Außenabmessungen
zwischen 1,5 m · 0,5 m · 0,5 m auf. Normaler, sogenannter Scherenschrott ist zum Einsatz
in Hochöfen von Stahlwerken weist vergleichbare Außenabmessungen auf.
[0004] Demgegenüber benötigen Gießereien, Gießereischerenschrott bzw. Kupolofenschrott,
der Außenabmessungen von etwa 0,6 m · 0,6 m · 0,6 m aufweist. Aufgrund ihrer im Vergleich
zu Hochöfen von Stahlwerken geringeren Außenabmessungen, weisen Gießereiöfen kleinere
Zuführöffnungen auf, die demgemäß kleinere Außenabmessungen des Schrottmaterials erforderlich
machen.
[0005] Während als Kupolofenschrott schwereres Material mit Wandstärken > 8 mm eingesetzt
wird, was für Gießereischmelzen gut geeignet ist, jedoch hohe Presskräfte hinsichtlich
seiner Aufbereitung erfordert, weist Gießereischerenschrott vorwiegend Materialien
im Wandstärkebereich zwischen 3 und 8 mm auf. Im Bereich dieser Materialstärke bewegt
sich auch als normaler Scherenschrott zum Einsatz in Stahlwerken verwendetes Material,
welches in einem Wandstärkenbereich zwischen 2 bis 6 mm vorliegt. Industrie- und Abbruchschrott
umfasst generell metallische Teile mit Wandstärken > 6 mm und deutlich darüber.
[0006] Metallschrott, der in den verschiedensten äußeren Abmessungen und Geometrien anfällt,
bedarf zum Einsatz in Stahlwerken bzw. Gießereien einer geeigneten Aufbereitung. Dazu
werden in der Regel hydraulische Pressvorrichtungen eingesetzt, in denen das zugeführte
Schrottrohmaterial durch Ausübung von Druck plastisch verformt wird. Um dies zu erreichen,
werden rechteckförmige Führkasten durch hydraulisch betätigbare Deckel verschlossen,
anschließend verfährt ein ebenfalls meist hydraulisch betätigbarer Seitenkorb zu Volumenverringerung
auf das im Führkasten enthaltene Schrottrohmaterial zu. Zwischen einer feststehenden
Begrenzungswand des Führkastens, der einfahrenden Seitenkorbwand und dem geschlossenen
Deckel wird das Schrottmaterial verpresst. Danach fährt ein Längsschub in den Führkasten
ein und schiebt das im Führkasten enthaltene, plastisch verformte Material in Richtung
einer Auslassöffnung. Der Auslassöffnung ist ein Niederhalter zugeordnet sowie eine
Trennvorrichtung nachgeordnet, deren Trennelement das ausgeschobene Material auf eine
vorgebbare Länge abtrennt.
[0007] Gängige hydraulische Pressvorrichtungen lassen sich z.B. den Seiten 53 bis 62 des
"Handbook of Recycling Techniques", Alfred A. Nijkerk, Wijnand L. Dahningen, Den Haag,
Februar 2001, 5. Auflage, ISBN 90-802909-3-9 entnehmen.
[0008] Aus DE 198 04 789 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Scherenpaketierpresse
und eine Scherpaketierpresse bekannt. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein erster
Verdichtungsschritt zur Vorverdichtung des aufgegebenen Materials durchgeführt, insbesondere
von Schrott- und Blechabfällen. Daran schließt sich ein zweiter Verdichtungsschritt
zur Zwischenverdichtung des auf die Paketbreite vorverdichteten Materials an. Innerhalb
eines dritten Verdichtungsschrittes erfolgt die Endverdichtung des Materials auf die
endgültige Dichte bzw. Länge des Paketes. Gemäß dieser Lösung erfolgen ein mit kontinuierlicher
Kraft beaufschlagtes Vorverdichten und gegebenenfalls ein Schneiden des Materials
bis zur Endstellung des Verdichters, danach eine justiersicher und auf die planparallele
Endposition gerichtete Führung des Verdichters, weiterhin eine Führung des Verdichters,
in der der Verdichter bereits in einer die Öffnung der Paketkammer freigebenden Stellung
steht, wenn der Verdichter zurückgefahren ist. Es erfolgt jeweils eine Druckbeaufschlagung
der Verdichter am Anfang der Arbeitshübe sowie während der Rückhübe unterhalb des
verfügbaren Maximaldruckes. Gemäß dieser Lösung ist der stempelförmig konfigurierte
Verdichter einteilig im Führkasten in horizontaler Richtung bewegbar ausgebildet.
[0009] Den aus dem Stande der Technik bekannten hydraulischen Pressvorrichtungen haftet
der Nachteil an, dass deren Austrittsöffnung im Bereich des Niederhalters eine vorgegebene
feste Breite aufweist. Damit ist die Breitenerstreckung des aus dem Führkasten mittels
des Längsschubes ausgeschobenen und von der Trenneinrichtung in Chargen zu trennenden
Materials fest vorgegeben, da durch die Breite von Niederhalter und Austrittsöffnung
die Austrittsbreite festliegt. Wird jedoch normaler Stahlschrott mit einer Breite
zwischen 0,8 bis 1,5 m und Kupolofenschrott einer geringeren Breite, wie z.B. nur
0,6 m benötigt, werden zwei separate hydraulische Pressvorrichtungen benötigt, die
jeweils konfektionierte Austrittsöffnungen für das aufbereitete, d.h. plastisch verformte
Schrottmaterial aufweisen.
[0010] Dies erscheint aufwendig und teuer; ferner benötigt jede hydraulische Presse Anbauten
wie Kran, Abförderbänder, Antriebshäuser sowie Hydrauliktank, Elektroantrieb und Hydraulikpumpen
und nimmt daher eine nicht unerhebliche Stellfläche ein.
[0011] Angesichts der aus dem zitierten Stand der Technik bekannten Lösungen liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Pressvorrichtung bereitzustellen, die hinsichtlich
der Abmessungen des aufbereiteten Schrottmaterials flexibel betrieben werden kann.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0013] Die Vorteile der vorgeschlagenen Lösung sind vor allem darin zu erblicken, dass nunmehr
auf ein und derselben hydraulischen Pressvorrichtung eine Konfektionierung der Schrottmaterialchargen
entsprechend der eingangs erwähnten Schrottklassen folgen kann. So lässt sich z.B.
in einer Einrichteposition, die z.B. der Breite eines schmaleren Niederhalters einer
geteilten Niederhalteranordnung entspricht, Kupolofenschrott verpressen und anschließend
durch den mittels eines hydraulischen Stellzylinders betätigbaren Niederhalter und
das diesen nachgeordnete Trennelement in geeignete Chargen konfektionieren. Das in
der jeweiligen Einrichteposition vorverpresste metallische Schrottmaterial wird mittels
des Vorschubes aus dem Führkasten ausgeschoben. Die Breitenerstreckung des in der
ersten Einrichteposition eingesetzten Vorschubs entspricht vorzugsweise der Breite
des ersten Niederhalters.
[0014] Soll hingegen Stahlscherenschrott zum Einsatz in Stahlwerken plastisch verformt und
konfektioniert werden, erfolgt die Einrichtung des hydraulisch betätigbaren Seitenkorbes,
dessen Stirnseite eine Seitenfläche des Führkastens darstellt, in einer weiteren Einrichteposition.
Die weitere Einrichteposition entspricht hinsichtlich ihrer Breite der gesamten Breite
der Austrittsöffnung im Bereich des Portals, dem die ebenfalls hydraulisch betätigbare
Trenneinrichtung nachgeordnet ist. In der zweiten Einrichteposition fahren beide Teile
des geteilt aufgebauten Vorschubes in den Führkasten ein, der einerseits von einer
stationären Wandung und andererseits von der Stirnfläche des in der weiteren Einrichteposition
befindlichen Seitenkorbes begrenzt ist. Der Vorschub drückt das Schrottmaterial auf
die Austrittsöffnung des Führkastens zu. Die geteilt ausgebildete Niederhalteranordnung
fährt komplett in vertikale Richtung nach oben auf, nach Vorschub der gewählten Konfektionierungslänge
des aufbereiteten Schrottmaterials und vor Aktivierung der Trenneinrichtung fährt
die geteilt ausgeführt Niederhalteranordnung nach unten, fixiert das Schrottmaterial,
bevor der über die geteilt ausgebildete Niederhalteranordnung vorstehende Teil des
plastisch verformten Schrottmaterials mittels der hydraulisch betätigbaren Trennvorrichtung
abgetrennt wird.
[0015] Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung lassen sich auf einer hydraulischen
Pressvorrichtung mehrere unterschiedlich hinsichtlich ihrer äußeren Abmessungen konfektionierte
Schrottmaterialchargen kontinuierlich herstellen. Besonders günstig ist die Produktivität
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen hydraulischen Presse der Pressvorrichtung, wenn
die Länge des Führkastens im Bereich mehreren Metern so z.B. etwa 9 m und mehr beträgt.
[0016] Die der Austrittsöffnung des Portals zur Aufnahme des Schrottmaterials nachgeschaltete
Trenneinrichtung umfasst eine Trennschneide, die in Führungen beidseitig geführt ist,
die mit ihrer Breite der Gesamtbreite der geteilten Niederhalteranordnung entspricht.
Je nach gewählter Konfektionierungsbreite der Schrottmaterialchargen bedarf es daher
keiner getrennten Zurichtung der Trenneinrichtung in bezug auf die gewählte Austrittsbreite
der Schrottmaterialchargen aus dem Führkasten im plastisch verformten Zustand. Der
erste Niederhalter sowie der zweite Niederhalter der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung
sind jeweils über ein separates Betätigungselement unabhängig voneinander verfahrbar.
Dazu eignen sich besonders Hydraulikzylinder, mit denen hohe Presskräfte erzeugbar
sind. Zur sicheren Führung des ersten Niederhalters sowie des zweiten Niederhalters
der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung sind die Niederhalter innerhalb eines
Portalabschnittes in Vertikalführungen geführt, deren Seitenwände mit eine Verstärkung
ermöglichenden Rippenstrukturen versehen sein können.
[0017] Der den Führkasten seitlich begrenzende, senkrecht zur Vorschubrichtung des Schrottmaterials
in den Führkasten einfahrende Seitenkorb kann über eine Gleichlaufwelle betätigt werden.
An den Enden der Gleichlaufwelle können Schwenkarme aufgenommen sein, an welche die
den Seitenkorb senkrecht zur Vorschubrichtung des Schrottmaterials verfahrende druckmittel-beaufschlagte
Zylinder - so z.B. Hydraulikzylinder - befestigt sein können. Alternativ können die
den Seitenkorb senkrecht zur Vorschubrichtung des verpressten Schrottmaterials verfahrenden
druckmittelbeaufschlagten Zylinder auch unmittelbar an der Unterkonstruktion, d.h.
am Maschinenbett des Führkastens angeordnet sein.
[0018] Der Seitenkorb der hydraulischen Presseinrichtung ist bevorzugt innerhalb des Führkastens
in eine erste Einrichteposition stellbar, die der Breite des ersten Niederhalters,
d.h. des schmaleren Niederhalters entspricht. Daneben lässt sich der hydraulisch betätigbare
Seitenkorb innerhalb des Führkastens der hydraulischen Pressvorrichtung in eine der
Gesamtbreite des ersten und des zweiten Niederhalters der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung
entsprechende weitere Einrichteposition stellen. In der zweiten Einrichteposition
kann die gesamte Austrittsöffnung zum Austritt von plastisch verformten, vorverpresstem
Schrottmaterial ausgenutzt werden. Die erste Einrichteposition liegt vorzugsweise
in einer Breite, bezogen auf die Vorschubrichtung des Schrottmaterials - zwischen
0,5 und 0,7 m, wobei die der zweiten Einrichteposition entsprechende Breite zwischen
0,7 und 1,5 m liegt, je nach Gesamtbreite der geteilten Niederhalteranordnung bzw.
nach Gesamtbreite der Austrittsöffnung am portalseitigen Ende des Führkastens.
[0019] Der entsprechend der Teilung der Niederhalter am portalseitigen Ende des Führkastens
geteilt ausgebildete Längsschub umfasst druckmittelbeaufschlagte Zylinder - vorzugsweise
Hydraulikzylinder -, welche je nach gewählter erster oder zweiter Einstellposition
des Seitenkorbes aktivierbar sind. Der Führkasten ist mittels eines Deckels verschließbar,
dessen Breite im geschlossenen Zustand des Deckels die Gesamtniederhalterbreite übersteigt.
Dadurch ist gewährleistet, dass beim Verpressen des Schrottmaterials innerhalb des
Führkastens, d.h. bei Volumenänderung des Schrottmaterials die erzeugten hydraulischen
Kräfte bestmöglich zur Verformung des Schrottmaterials ausgenutzt werden können und
dieses nicht aus dem geschlossenen Führkastenraum auszutreten vermag. Der Deckel,
mit dem der Führkasten der hydraulischen Presseinrichtung verschließbar ist, kann
auch mehrteilig ausgebildet sein, wobei ein erstes Deckelteil der Deckelanordnung
und ein zweites Deckelteil der Deckelanordnung jeweils unabhängig über druckmittelbeaufschlagbare
Zylinder betätigt werden kann.
[0020] Die Befüllung des Führkastenraumes, in dem die Volumenänderung des plastisch verformbaren
Schrottmaterials erfolgt, kann über eine seitlich am oberen Bereich des Führkastens
angeordnete Befüllmulde, die um eine Drehachse verschwenkt werden kann, erleichtert
werden. Während des gleichzeitigen Pressvorganges, welcher nach Verschließen des Deckels
und durch Einfahren des Seitenkorbes in dem Führkasten erfolgt, kann eine Vorbereitung
der nächsten zu verpressenden Charge von Schrottmaterial in der Befüllmulde erfolgen.
Zeichnung
[0021] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend detaillierter beschrieben.
[0022] Es zeigt:
- Figur 1
- die Draufsicht auf eine hydraulische Pressvorrichtung, mit hydraulisch bewegbarem
Seitenkorb und geteilt ausgeführter Vorschubeinrichtung,
- Figur 2
- die hydraulische Pressvorrichtung in Seitenansicht mit aus dem Maschinenbett zurückgefahrener
Vorschubeinrichtung,
- Figur 3
- die Vorderansicht des Maschinenportales, mit zwei hydraulisch betätigten Niederhaltern
unterschiedlicher Größe und Guillotine-Messer und
- Figur 4
- die Schnittdarstellung gemäß des Schnittverlaufes IV in Figur 2 durch das Maschinenbett,
- Figur 5
- die Draufsicht auf den Führkasten der hydraulischen Pressvorrichtung ohne deckelseitige
Abdeckung mit in eine zweite Einrichteposition gestelltem Seitenkorb und schräg geteiltem
Niederhalter,
- Figur 6
- die schematische Wiedergabe einer Verriegelungsvorrichtung an einer geteilten Niederhalteranordnung
und
- Figur 7
- eine geteilte Niederhalteranordnung mit keilförmigem Einsatz.
[0023] Die Draufsicht auf eine hydraulische Pressvorrichtung mit hydraulisch bewegbarem
Seitenkörper und geteilt ausgeführten Vorschubeinrichtung lässt sich der Figur 1 entnehmen.
[0024] Die in Figur 1 dargestellte hydraulische Pressvorrichtung 1 kann eine Schutzwand
2 umfassen, mit welcher der Bereich einer Befüllmulde (vergleiche Darstellung gemäß
Figuren 3 und 4) gegen herunterfallende Schrottteile gesichert werden kann. Die hydraulische
Pressvorrichtung umfasst ein Maschinenbett 3 sowie eine Portalanordnung 4, die am
ausgangsseitigen Ende eines Führkastens 62 oberhalb des Maschinenbettes 3 angeordnet
ist. Im Portal 4 sind einerseits in Figur 1 nicht dargestellte Niederhalter angeordnet,
von denen in Figur 1 die Niederhalterzylinder 6 dargestellt sind. Den Niederhalterzylindem
6 nachgeordnet, befinden sich am Portal 4 zwei Messerzylinder 5, die auf einen in
Figur 1 nicht dargestelltes Trennelement einwirken. Mittels des Guillotineartig arbeitenden
Trennelementes werden entsprechend des Vorschubes von plastisch verformten verpressten
Schrottmaterial, entsprechend des gewählten Vorschubweges, konfektionierte Schrottmaterialchargen
von den Führkasten 62 der hydraulischen Pressvorrichtung 1 in strangförmigem Zustand
verlassenden Material abgetrennt und einem hier nicht dargestellten Abförderband zugeführt.
[0025] Figur 1 ist zu entnehmen, dass sich die Zylinder 5 bzw. 6 für die Niederhalter und
das Trennelement im oberen Bereich des Portales 4 befinden und über einen dem Portal
4 zugeordneten Hydraulikblock 9 druckmittelbeaufschlagt werden. Das Portal 4 umfasst
Säulenelemente 7, welche das Portal 4 versteifen. Die in Figur 1 nicht dargestellten
Niederhalter werden in vertikaler Richtung in Niederhalterführungen 8 geführt, um
ein Auslenken der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung (vergleiche Darstellung
in Figur 3) zu vermeiden.
[0026] Aus der Draufsicht gemäß Figur 1 geht hervor, dass der Führkasten 62 einerseits durch
die Stirnseite 12 eines hydraulisch betätigten Seitenkorbs 11 und andererseits durch
eine am Maschinenbett 3 angeordnete stationäre Seitenwand 38 begrenzt ist. Der Seitenkorb
11 wird in der Darstellung gemäß Figur 1 über drei druckmittelbeaufschlagte Zylinder
betätigt, deren Kolbenstangen jeweils mit Bezugszeichen 13.1 gekennzeichnet sind.
Eine Gleichlaufwelle 14 kann mit einem ersten Schwenkarm 15 und einem zweiten Schwenkarm
16 versehen sein. Die Hydraulikzylinder 13 können an einer Plattform oberhalb des
Führkastens 62 aufgenommen sein und bewirken eine Zustellung des mit den in Hydraulikzylindern
13 verbundenen Seitenkorbes 12 auf das im Führkasten 62 enthaltene zu verpressende
Schrottmaterial. Zur Erhöhung der Presskraft werden die Hydraulikzylinder 13 mit Fluid
beaufschlagt, so dass die Kolbenstangen 13.1 synchron aus den Hydraulikzylindern 13
ausfahren und den Seitenkorb 11 in Richtung auf die stationär angeordnete Seitenwand
38 des Führkastens 62 zustellen. Die Hydraulikzylinder 13 zur Betätigung des Seitenkorbes
13 sowie die Hydraulikzylinderpaare 27 bzw. 28, welche eine Deckelanordnung 25 betätigen,
die ein erstes Deckelteil 25.1 bzw. ein zweites Deckelteil 25.2 umfasst, werden über
einen dem Maschinenbett 3 zugeordneten Hydraulikblock 17 beaufschlagt und gesteuert.
Die Gleichlaufwelle 14 mit daran ausgebildeten Schwenkarmen 15, 16 unterstützt die
Parallelführung des Seitenkorbes 11.
[0027] Das dem Portal 4 abgewandte Ende des Führkastens 62 wird durch eine Stirnfläche 18
des Maschinenbettes 3 begrenzt. Der Boden 19 des Führkastens 62 ist mit Bezugszeichen
19 gekennzeichnet; die Symmetrielinie des Führkastens 62 der in der Darstellung gemäß
Figur 1 eine Führkastenweite 24 aufweist, ist mit Bezugszeichen 20 bezeichnet. Durch
eine in Figur 1 nicht dargestellte Öffnung innerhalb der Stirnfläche 18 ist ein geteilter
Längsschub in das Innere des Führkastens 62 eingefahren. Der Längsschub 21 ist in
vorteilhafter Weise in einen ersten Vorschubteil 31 sowie einen zweiten Vorschubteil
32 geteilt. Jeder der Vorschubteile 31 bzw. 32 kann über einen separaten Hydraulikzylinder
angesteuert werden, während der erste Vorschub 31 auch unabhängig vom zweiten Vorschub
32 betätigbar ist. Im aus dem Führkasten 62 ausgefahrenen Zustand ist der Längsschub
21 in eine Längsschubführung 23 entsprechend der Bewegungsrichtung 22 eingefahren,
welcher von einem Unterbau 37 aufgenommen ist.
[0028] Die Teilungsfuge des geteilt ausgebildeten Längsschubs 21 ist mit Bezugszeichen 30
bezeichnet, die Gesamtlänge 29 des Führkastens 62 erstreckt sich von der Stirnfläche
18 zur Austrittsöffnung 10 am Führkastenseitigen Ende des Portales 4 und liegt in
der Größenordnung von 9 m und mehr. Der erste Vorschub 31 bzw. der zweite Vorschub
32 sind hydraulikbetätigt - entsprechend der eingetragenen Doppelpfeile - bewegbar.
Die Gesamtbreite beider Vorschübe 31 bzw. 32 entspricht der Gesamtniederhalterbreite
54 der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung (in Figur 1 nicht dargestellt),
wobei die Breite des ersten Vorschubes 31 der Breite des schmaleren Niederhalters
der geteilten Niederhalteranordnung entspricht und die Breite des zweiten Vorschubes
32 der Breite des breiteren Niederhalters der geteilten Niederhalteranordnung entspricht.
Die Gesamtbreite 24, welche die Breite des Führkastens 62 in einer zweiten Einrichteposition
entspricht, korrespondiert zur Weite der Austrittsöffnung 10 und der größtmöglichen
Breite der Schrottmaterialcharge, die die erfindungsgemäß konfigurierte hydraulische
Pressvorrichtung 1 durch die Austrittsöffnung 10 verlässt.
[0029] Figur 2 zeigt die hydraulische Pressvorrichtung gemäß Darstellung in Figur 1 in Seitenansicht
mit aus dem Maschinenbett zurückgefahrenen geteilt ausgeführten Längsschub 21. Der
Unterbau des aus dem Führkasten 62 der hydraulischen Pressvorrichtung 1 zurückgefahrenen
geteilt ausgebildeten Längsschubes 21 ist mit Bezugszeichen 37 bezeichnet. Neben dem
Unterau 37 und dem daran zurückgefahrenen Längsschub 21 befindet sich ein Steuerhaus
36.
[0030] Wie in der Darstellung gemäß Figur 2 weiterhin entnommen werden kann, ist an der
Außenseite der Seitenwand 38, d.h. der vom Innenraum des Führkastens 62 wegweisenden
Seite eine verstärkende Verrippung 39 vorhanden, um die hohen, mittels des in Figur
2 nicht dargestellten hydraulisch verfahrbaren Seitenkorbes 11 erzeugten Presskräfte
aufzunehmen. In der Darstellung gemäß Figur 2 ist die Deckelanordnung 25, welche den
ersten Deckelteil 25.1 und den zweiten Deckelteil 25.2 umfasst, in ihrer geöffneten
Stellung dargestellt. Jedes der Deckelteile 25.1 bzw. 25.2 wird über ein Paar Hydraulikzylinder
27, 28 angesteuert, die in Hydraulikzylinderlagem 41 am Maschinenbett 3, 44 der hydraulischen
Pressvorrichtung 1 aufgenommen sind. Bezugszeichen 26 bezeichnet die Deckelanlenkung
des jeweiligen ersten Deckelteiles 25.1 bzw. des zweiten Deckelteiles 25.2.
[0031] Im Bereich der Kopplungsstellen des ersten Deckelteiles 25.1 bzw. des zweiten Deckelteiles
25.2, die durch eine Deckelteilung 45 voneinander getrennt sind, sind an den Deckelteilen
25.1 bzw. 25.2 Versteifungsrippen 40 ausgebildet.
[0032] Der Darstellung gemäß Figur 2 ist darüber hinaus entnehmbar, dass im Bereich der
geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung an deren Seitenwand 42 eine versteifende
Verrippung 43 aufgebracht ist, wobei zwischen in vertikaler Richtung verlaufenden
Stegen der Verrippung 43 die Niederhalterführung 8 angeordnet ist. Die in Figur 2
durch das Portal 4 verdeckte Austrittsöffnung des mittels des geteilten Deckels 25
verschließbaren Führkastens 62 ist mit Bezugszeichen 20 gekennzeichnet. Bezugszeichen
46 kennzeichnet die aus dem Inneren des Führkastens 62 der hydraulischen Pressvorrichtung
1 zurückgefahrene Längsschubeinrichtung, z.B. in Gestalt eines rechteckförmig oder
quadratisch konfigurierten Stempels.
[0033] Figur 3 zeigt die Vorderansicht des Maschinenportales mit zwei hydraulisch betätigten
Niederhaltern unterschiedlicher Größe und einem als Trennelement fungierenden Guillotine-Messer.
[0034] Im Portal 4, in dessen oberen Bereich die ein Trennelement 51 beaufschlagende Messerzylinder
5 angedeutet sind, sind in Niederhalterführungen 8, die sich in vertikale Richtung
erstrecken, ein erster Niederhalter 52 sowie ein zweiter Niederhalter 53 einer geteilten
Niederhalteranordnung in vertikaler Richtung verfahrbar aufgenommen. Der Boden des
Führkastenes 62, bezeichnet mit Bezugszeichen 19, kann entlang einer Teilung ebenfalls
geteilt ausgebildet sein.
[0035] Die den ersten Niederhalter 52 bzw. den zweiten Niederhalter 53 betätigenden, ebenfalls
im Portal 4 untergebracht Messerzylinder 6 sind unabhängig voneinander durch das portalseitige
Hydraulikmodul 9 ansteuerbar und verfahren den ersten Niederhalter 52 bzw. den zweiten
Niederhalter 53 innerhalb des Portales 4 in vertikale Richtung. Durch die Niederhalterführungen
8 wird ein Verdrehen des ersten Niederhalters 52 bzw. des zweiten Niederhalters 53
innerhalb der Austrittsöffnung 10 relativ zueinander verhindert. Bei der Verpressung
von Schrottmaterial entsprechend einer durch die Breite des ersten Niederhalters 52
definierten zweiten Einrichteposition 64 innerhalb des Führkastens 62, wird lediglich
der erste Niederhalter 52 mittels des diesem zugeordneten Messerzylinders 6 nach oben
bewegt und nach entsprechender Vorschublänge des verpressten Schrottmateriales wieder
auf dieses aufgestellt, bevor das Trennelement 51 eine Schrottmaterialcharge von diesem
durch vertikale Bewegung nach unten abtrennt. Entsprechend der Breite des ersten Niederhalterelementes
52 konfektioniertes Schrottmaterial kann als Kupolofenschrott aufbereitet werden.
[0036] Wird hingegen Stahlschrott zum Einsatz von Hochöfen von Stahlwerken aufbereitet,
verfahren beide Niederhalter 52, 53 in vertikaler Richtung nach oben auf. Der geteilt
ausgebildete Längsschub 21 mit seinen beiden Vorschüben 31, 32 drückt das in Führkasten
62 entsprechend der zweiten Einrichteposition 24 verpresste Schrottmaterial durch
die Austrittsöffnung 10. Nach Durchtritt einer frei wählbaren Vorschublänge werden
beide Niederhalter 52, 53 mit ihrer Auflageseite an die Oberseite der Schrottmaterialcharge
angestellt, bevor über die Messerzylinder 5 eine vertikale Abwärtsbewegung des Trennelementes
51 nach unten erfolgt. Dadurch lässt sich auf der hydraulischen Pressvorrichtung eine
Schrottmaterialcharge mit einer Breite 54 aufbereiten und konfektionieren, die der
Gesamtniederhalterbreite 54 des ersten Niederhalters 52 und des zweiten Niederhalters
53 der geteilten Niederhalteranordnung entspricht (2. Einrichteposition).
[0037] Das Portal 4 umfasst Säulen 7, mit welchen der obere Portalteil mit dem Maschinenbett
3 verbunden ist. Die die in Figur 3 nicht dargestellte Deckelanordnung 25 betätigenden
Hydraulikzylinderpaare sind mit Bezugszeichen 27 bzw. 28 bezeichnet.
[0038] Seitlich, oberhalb des der Oberkante des Führkastens 62 ist eine Befüllmulde 47 drehbar
angelenkt, die um die Drehachse 48 mittels einer Kolbenstange 49 verkippbar ist. Am
Maschinenbett 3 der hydraulischen Pressvorrichtung 1 ist die Gleichlaufwelle 14 angedeutet,
an deren Schwenkhebeln 15, 16, von denen hier nur der Schwenkhebel 16 dargestellt
ist, mit dem der einfahrende Seitenkorb 11 bewegt wird. Mittels der Schutzwand 2 sind
Schwenkhebel, Gleichlaufachse und darunterliegende Komponenten gegen beim Befüllen
der Befüllmulde 47 herabfallende Schrottmaterialteile geschützt.
[0039] Figur 4 zeigt die Schnittdarstellung gemäß des Schnittverlaufes IV-IV nach Figur
2 durch die hydraulische Presseinrichtung.
[0040] Gemäß der Darstellung in Figur 4 ist der Führkasten 62 oberhalb des Maschinenbettes,
3, 44 durch eine stationäre Wand 38, die mit einer Verrippung 39 versehen ist, und
durch die Stirnseite 12 des Seitenkorbes 11 begrenzt. Der Seitenkorb 11 wird mittels
der Hydraulikzylinder 13 mit seiner Stirnseite 12 an das dem Führkasten über Verkippen
der Befüllmulde 47 um die Drehachse 48 zugeführte Schrottmaterial angestellt. Entsprechend
der Führung des Seitenkorbes 11 mittels der Schwenkarme 15, 16 der Gleichlaufwelle
14 erfolgt eine Parallelführung des Seitenkorbes 11 im Maschinenbett. Durch die Ausfahrbewegung
der Kolbenstange 13.1 aus den Hydraulikzylindern 13 erfolgt eine Verpressung des im
Führkasten 62 aufgenommenen Schrottmaterials. Der Seitenkorb 11 kann über die Hydraulikzylinder
13 und die aus diesen ausfahrenden Kolbenstangen 13.1 sowohl in eine zweite Einrichteposition
24 als auch in eine erste Einrichteposition 64 gefahren werden. Die erste Einrichteposition
64 entspricht der Breite eines des ersten Niederhalters 52, die zweite Einrichteposition
24 der Gesamtbreite der Niederhalter 52 und 53 der geteilten Niederhalteranordnung
(vergleiche Darstellung gemäß Figur 3).
[0041] Der im Führkasten dargestellte schraffierte Bereich 59 bezeichnet den Bereich, den
das verpresste Schrottmaterial innerhalb des Führkastens 62 in der zweiten Einrichteposition
24 einnimmt, die der Gesamtniederhalterbreite 54 der Niederhalter 52 und 53 der geteilten
Niederhalteranordnung entspricht. Das verpresste Schrottmaterial ist einerseits vom
Boden 19 des Führkastens 62 abgestützt und liegt an der stationären mit einer Verstärkung
39 versehenen Seitenwand 38 des Führkastens 62 an. während der Anstellbewegung, d.h.
der Einfahrbewegung 12 des Seitenkorbes 11 befindet sich die Deckelanordnung 25, von
der hier das erste Deckelteil 25.1 dargestellt ist, im geschlossenen Zustand 58. Mit
Bezugszeichen 57 ist die geöffnete Position der Deckelanordnung 25 bezeichnet, in
welcher ein Befüllen des Führkastens 62 durch Verkippen der Befüllmulde 47 um die
Drehachse 48 erfolgt. Die Kippposition der Befüllmulde 47 ist durch Bezugszeichen
60 bezeichnet, während in der abgesenkten Lage 61 der Befüllmulde 47 ein Befüllen
derselben mit Rohmaterial, beispielsweise über einen Kran erfolgt.
[0042] Die Deckelanordnung 25 ist so ausgelegt, dass im geschlossenen Zustand 58 der Deckelanordnung
25 das im schraffierten Bereich 59 verpresste Material während des Pressvorganges,
d.h. während der Einfahrbewegung der Stirnfläche 12 des Seitenkorbes 11 stets zur
Gänze überdeckt ist, so dass die erzeugten hydraulischen Kräfte in effektiver Weise
zur Deformation des Schrottmaterials eingesetzt werden können und dieses Material
nicht über einen Spalt zwischen eingefahrenem Seitenkorb 11 und offenstehenden Deckel
25 auszutreten vermag. Der über die Hydraulikzylinder 13 und die aus diesen ausfahrenden
Kolbenstangen 13.1 betätigte Seitenkorb 11 verfährt auf dem Boden 9 senkrecht zur
Vorschubrichtung des zu verpressenden Materials auf einer Unterseite 56 und befindet
sich in der Darstellung gemäß Figur 4 in seiner zurückgefahrenen Position 55.
[0043] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die an der Trenneinrichtung 5, 51 erzeugte
Schubkraft im Bereich von etwa 1800 t liegt, während die Niederhalterzylinder 6 jeweils
Kräfte bis zu 700 t aufbringen. Die den Seitenkorb 11 betätigenden Hydraulikzylinder
13 bringen Druckkräfte zur plastischen Verformung des Schrottmaterials von ca. 1100
t auf, während die Deckelteile 25.1 bzw. 25.2 beaufschlagenden Hydraulikzylinderpaare
27, 28 600 t aufbringen. Der den geteilten Vorschub 21; 31, 32 betätigende Hydraulikzylinder
bringt 200 t auf, währen der die Befüllmulde 47 um die Drehachse 48 kippende Zylinder
eine etwa 100 t entsprechende Kraft erzeugt.
[0044] Figur 5 zeigt die Draufsicht auf eine hydraulische Pressvorrichtung 1, deren Seitenkorb
11 in eine erste Einrichteposition 64 gestellt ist. Am austrittsseitigen Ende des
Führkastens 62 ist eine geteilte Niederhalteranordnung 52, 53 dargestellt. Der erste
Niederhalter 52 und der zweite Niederhalter 53 sind durch eine in der Darstellung
gemäß Figur 5 schräg verlaufende Teilungsfuge 65 voneinander getrennt. Die an der
Teilungsfuge 65 einander zuweisenden Seiten des ersten Niederhaltes 52 und des zweiten
Niederhalters 53 sind durch die Bezugszeichen 52.1 und 53.1 bezeichnet. Im Inneren
des breiterbauenden zweiten Niederhalters 52 kann ein hier nur angedeuteter Verriegelungsdorn
68 in horizontaler Richtung verfahrbar aufgenommen sein, mit welchem der erste Niederhalter
52 und der zweite Niederhalter 53 zum Verhindern einer Verdrehung gegeneinander verriegelt
werden können. Der erste Niederhalter 52 bzw. der zweite Niederhalter 53 sind im in
Figur 5 nicht dargestellten Portal 4 in Niederhalterführungen 8 geführt. Die dem Figur
6 zuweisende Vorderseite der geteilten Niederhalteranordnung 52, 53 ist mit Bezugszeichen
66 gekennzeichnet, während die an der Austrittsöffnung 10 außen liegende Seite der
geteilten Niederhalteranordnung 52, 53 durch Bezugszeichen 67 gekennzeichnet ist.
[0045] In der in Figur 5 dargestellten ersten Einrichteposition 64 befindet sich die Stirnseite
12 des Seitenkorbes 11, betätigt durch Hydraulikzylinder 13 (nicht dargestellt), etwa
in Verlängerung zur Teilungsfuge 65 zwischen dem ersten Niederhalter 52 und dem zweiten
Niederhalter 53. In dieser Position wird Schrottmaterial zwischen der stationären
Wand 38 des Führkastens 62 und der Stirnseite 12 des Seitenkorbes 11 verpresst. Zum
Ausschieben des in Strangform gepressten Schrottmaterials wird die Verriegelungsvorrichtung
68 innerhalb des zweiten Niederhalters 53 in Richtung auf die diesem zugeordneten
Niederhalterführung 8 zurückgestellt, so dass mittels des dem ersten Niederhalter
52 zugeordneten Niederhalterzylinders 6 ein Auffahren des ersten Niederhalters 52
erfolgen kann. Mittels des ersten Vorschubes 31 wird das verpresste Schrottmaterial
einer in Figur 5 nicht dargestellten Guillotine-Schneidervorrichtung 5, 51 zugeführt,
durch welche es nach Anstellen des ersten Niederhalters 52 in weiterverarbeitbare
Längen konfektioniert wird. Entsprechend der Führkastenlänge 29 des Führkastens 62
zwischen stationärer Seitenwand 38 und Stirnseite 12 des Seitenkorbes 11 wird mittels
des ersten Vorschubes 31, der in Bewegungsrichtung 22 in den Führkasten 62 ein- bzw.
aus diesem ausstellbar ist, verpresstes Material der Trenneinrichtung 5, 51 zugeführt.
[0046] Wird mittels der in Figur 5 dargestellten geteilten Niederhalteranordnung 52, 53
hingegen innerhalb des Führkastens 62 Schrottmaterial verpresst, welches als Stahlscherenschrott
verwendbar ist, ist der Seitenkorb 11 in eine weitere Einrichteposition 24 gestellt.
Diese Einrichteposition 24 entspricht der Gesamtniederhalterbreite 54 der geteilt
ausgeführten Niederhalteranordnung 52, 53 (in Figur 5 nicht dargestellt). In diesem
Betriebsmodus fahren der erste Niederhalter 52 und der zweite Niederhalter 53, verriegelt
mittels der Verriegelungsvorrichtung 68, durch gleichzeitige Betätigung der den Niederhaltern
52, 53 zugeordneten Niederhalterzylinder 6 in vertikaler Richtung senkrecht zur Zeichenebene
auf oder ab. Die beiden, im Führkasten 62 auf dessen Bodenfläche 19 verfahrenbaren
Vorschübe 31, 32 schieben das entsprechend der ersten Einrichtepositon 24 verpresste
Material bei geschlossenem in Figur 5 nicht dargestellten Deckeln 25 unter die aufgefahrenen
Niederhalter 52, 53. Entsprechend des eingestellten Vorschubes fährt die geteilte
Niederhalteranordnung 52, 53 von oben an das darunter befindliche vorverpresste Material,
fixiert dieses, bevor das an der Rückseite 67 vorstehende verpresste und mittels der
Niederhalter 52, 53 fixierte Schrottmaterial durch die in Figur 5 nicht dargestellte
Trennvorrichtung abgetrennt wird.
[0047] Figur 6 zeigt in schematischer Weise die Verriegelungsvorrichtung zwischen den Niederhaltern
einer geteilten Niederhalteranordnung.
[0048] Der erste Niederhalter 52 sowie der zweite Niederhalter 53 sind mittels einer Verriegelungsvorrichtung
68 miteinander formschlüssig verbindbar. Die Verriegelungsvorrichtung 68 kann einen
Dom umfassen, der mittels eines in einem der Niederhalter - hier im zweiten Niederhalter
53 - vorgesehenen Zylinderanordnung 71 betätigbar ist. Sollen die beiden Niederhalter
52, 53 der geteilten Niederhalteranordnung entsprechend der durch die Doppelpfeile
70 markierten Vertikalbewegung gemeinsam betätigt werden, fährt der Dorn 68 in eine
an der die Teilungsfuge 65 begrenzenden Seite 52.1 des ersten Niederhalters 52 vorgesehene
Öffnung 69 ein. Nach erfolgter Verriegelung der beiden Niederhalter 52 bzw. 53 miteinander,
ist eine gemeinsame Auf- und Abbewegung des ersten Niederhalters 52 bzw. des zweiten
Niederhalters 53 zur Fixierung des durch die Austrittsöffnung 10 der Trenneinrichtung
5 bzw. 51 zugeführten vorverpressten Schrottmaterials entsprechend einer durch die
erste Einrichtepositon 24 gegebenen Breitenerstreckung möglich.
[0049] Figur 7 ist eine geteilte Niederhalteranordnung mit keilförmigem Einsatz entnehmbar.
[0050] Aus der Darstellung gemäß Figur 7 geht eine geteilte Niederhalteranordnung hervor,
die den ersten Niederhalter 52 und den zweiten Niederhalter 53 umfasst. Die beiden
Niederhalter 52 bzw. 53 sind mit Niederhalterzylindem 6 bzw. deren Kolbenstangen verbunden
und in die durch die Doppelpfeile 70 gekennzeichnete Vertikalrichtung bewegbar. Der
erste Niederhalter 52 und der zweite Niederhalter 53 begrenzen mit ihrer Teilungsseite
52.1 bzw. 53.1 eine Teilungsfuge 65. Entlang der Teilungsfuge 65 sind die beiden Niederhalter
52, 53 relativ zueinander bewegbar. Niederhalterkanten 52.2 bzw. 53.2 des ersten bzw.
des zweiten Niederhalters 52, 53 erstrecken sich über die Gesamt niederhalterbreite
54 und bilden eine Kante 79. Gemäß der Darstellung gemäß Figur 7 umfasst der breite
Niederhalter 53 ein keilförmig ausgebildetes Einsatzstück 72. Das Einsatzstück ist
fluchtend zur Niederhalterkante 53.2 angeordnet und liegt mit einer kurzen Seite 73
innerhalb einer Ausnehmung des breiten Niederhalters 53 an. Das keilförmig konfigurierte
Einsatzstück 72 ist an einer schräg verlaufenden Seite 74 mittels zweier Befestigungen
75 und 76 mit dem zweiten Niederhalter 53 verbunden. Die erste Befestigung 75 und
die zweite Befestigung 76 können als Verschraubungen ausgebildet sein, um ein leichtes
Auswechseln des keilförmig konfigurierten Einsatzstückes 72 zu ermöglichen.
[0051] Das keilförmig konfigurierte Einsatzstück 72 ermöglicht es in vorteilhafter Weise
in der Teilungsfuge 65 verklemmtes Material zu entfernen. Das keilförmig konfigurierte
Einsatzstück 72 kann auch in den ersten Niederhalter 52 mittels zwei oder mehrerer
Befestigungen 75 bzw. 76 auswechselbar montiert sein. Durch die keilförmige Konfiguration
des demontierbaren Einsatzstückes 72 ist eine gleichmäßige Krafteinleitung an dessen
kurzer Seite 73 bzw. an dessen angeschrägt verlaufender Seite 74 in den zweiten Niederhalter
53 gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Hydraulische Pressvorrichtung
- 2
- Schutzwand
- 3
- Maschinenbett
- 4
- Portal
- 5
- Messerzylinder
- 6
- Niederhalterzylinder
- 7
- Säule
- 8
- Niederhalterführung
- 9
- Hydraulikblock portalseitig
- 10
- Austrittsöffnung
- 11
- Seitenkorb
- 12
- Stirnfläche
- 13
- Hydraulikzylinder für Seitenkorb
- 13.1
- Kolbenstangen
- 14
- Gleichlaufwelle
- 15
- erster Schwenkarm
- 16
- zweiter Schwenkarm
- 17
- Hydraulikblock maschinenbettseitig
- 18
- Stirnfläche
- 19
- Boden
- 20
- Symmetrielinie Boden
- 21
- Längsschub
- 22
- Bewegungsrichtung
- 23
- Längsschubführung
- 24
- Führkastenbreite (zweite Einrichteposition)
- 25
- Deckelanordnung
- 25.1
- erstes Deckelteil
- 25.2
- zweites Deckelteil
- 26
- Deckelanlenkung
- 27
- erstes deckelseitiges Hydraulikzylinderpaar
- 28
- zweites deckelseitiges Hydraulikzylinderpaar
- 29
- Führkastenlänge
- 30
- Bodenteilung
- 31
- erster Vorschub
- 32
- zweiter Vorschub
- 33
- Hydrauliktank
- 34
- Hydraulikpumpen
- 35
- Elektroantriebe
- 36
- Steuerhaus
- 37
- Unterbau Längsschub
- 38
- stationäre Seitenwand Führkasten
- 39
- Verrippung Seitenwand
- 40
- Längsrippendeckel
- 41
- Zylinderlager
- 42
- Seitenwand
- 43
- Verrippung
- 44
- Maschinenbettunterbau
- 45
- Deckelteilung
- 46
- Zurückgefahrene Position Längsschub
- 47
- Befüllmulde
- 48
- Drehachse
- 49
- Kolbenstange
- 50
- Verrippung
- 51
- Trennelement
- 52
- Erster Niederhalter (schmal)
- 52.1
- Teilungsseite erster Niederhalter
- 52.2
- Niederhalterkante
- 53
- Zweiter Niederhalter (breit)
- 53.1
- Teilungsseite zweiter Niederhalter
- 53.2
- Niederhalterkante
- 54
- Gesamtniederhalterbreite
- 55
- zurückgefahrene Position Seitenkorb
- 56
- Unterseite
- 57
- Deckellage offen
- 58
- Deckellage geschlossen
- 59
- Material
- 60
- Befüllmulde angehoben
- 61
- Befüllmulde abgesenkt
- 62
- Führkasten
- 63
- Führkastenweite
- 64
- erste Einrichteposition
- 65
- Teilungsfuge
- 66
- Vorderseite
- 67
- Rückseite
- 68
- Verriegelungsdom
- 69
- Öffnung
- 70
- Vertikalbewegung erster, zweiter Niederhalter
- 71
- Hydraulikzylinder
- 72
- keilförmiges Einsatzstück
- 73
- kurze Seite
- 74
- Anschrägung
- 75
- erste Befestigung
- 76
- zweite Befestigung
- 77
- Befestigungsbereich 1. Niederhalter 52
- 78
- Befestigungsbereich 2. Niederhalter 53
- 79
- Kante
1. Hydraulische Pressvorrichtung (1) zum Verpressen vorwiegend metallischen Materials
mit Hydraulikeinrichtungen (33, 34, 35), einem Führkasten (62), an dessen einem Ende
(18) ein in den Führkasten (62) einfahrbarer Längsschub (21) angeordnet ist und an
dessen anderen Ende eine Austrittsöffnung (10) eine Trenneinrichtung (5, 51) nachgeordnet
ist, wobei eine Seitenfläche (12) des Führkastenes (62) relativ zur anderen Seitenfläche
(38) des Führkastenes (62) bewegbar ist und der Führkasten (62) mittels einer Deckelanordnung
(25) verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsöffnung (10) des Führkastenes (62) in einem Portal (4) eine geteilte
Niederhalteranordnung (52, 53) zugeordnet ist und der Längsschub (21) eine Teilung
(31, 32) entsprechend der Teilung der Niederhalteranordnung (52, 53) aufweist.
2. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenneinrichtung (5, 51) ein Trennelement (51) umfasst, welches der Gesamtniederhalterbreite
(54) der geteilten Niederhalteranordnung (52, 53) entspricht.
3. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Niederhalter (52) und der zweite Niederhalter (53) jeweils über ein separates
Betätigungselement (6) unabhängig voneinander verfahrbar sind.
4. Hydraulische Presseinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Niederhalter (52) und der zweite Niederhalter (53) innerhalb eines Portals
(4) jeweils in Vertikalführungen (8) verfahrbar sind.
5. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der den Druck (62) seitlich begrenzende, senkrecht zur Vorschubrichtung des Schrottmaterials
(59) in den Führkasten (62) einfahrende Seitenkorb (11) über eine Gleichlaufwelle
(14) betätigt wird.
6. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Gleichlaufwelle (4) Schwenkarme (15, 16) aufgenommen sind, an welchen der
Seitenkorb (11) parallel geführt ist.
7. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den Seitenkorb (11) verfahrenden druckmittelbeaufschlagten Zylinder (13) unmittelbar
seitlich am Maschinenbett (3, 44) angeordnet sind.
8. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenkorb (11) im Führkasten (62) in eine der Gesamtniederhalterbreite (54)
des ersten und des zweiten Niederhalters (52, 53) entsprechende zweite Einrichteposition
(24) stellbar ist.
9. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenkorb (11) im Führkasten (62) in eine der Breite (31) des ersten Niederhalters
(52) entsprechende erste Einrichteposition (64) stellbar ist.
10. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Einrichteposition (64) im Bereich zwischen 0,5 m bis 0,7 m bezogen auf
die stationäre Seitenwand (38) des Führkastenes (62) liegt.
11. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Einrichteposition (24) im Bereich zwischen 0,7 m und 1,5 m mit bezug auf
die stationäre Seitenwand (38) des Führkastens (62) liegt.
12. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der die Teile (31, 32) des Längsschubes (21) über jeweils einen druckmittelbeaufschlagten
Zylinder getrennt betätigbar sind.
13. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führkasten (62) mittels einer Deckelanordnung (25) verschließbar ist, deren Breite
im geschlossenen Zustand der Deckelanordnung (25) die Gesamtniederhalterbreite (54)
übersteigt.
14. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führkasten (62) mittels eines mehrteiligen Deckels (25.1, 25.2) verschließbar
ist.
15. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Deckelteil (25.1) und das zweite Deckelteil (25.2) jeweils unabhängig voneinander
über Druckmittel beaufschlagbare Zylinder (27, 28) betätigbar sind.
16. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die geteilte Niederhalteranordnung (52, 53) im Bereich einer Teilungsfuge (65) ein
demontierbar angeordnetes Einsatzstück (72) umfasst.
17. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das keilförmige konfigurierte Einsatzstück (72) mit einer Seite fluchtend zu einer
der Niederhalterseiten (52.1) bzw. (53.2) angeordnet ist und eine kurze Seite (73)
sowie eine angeschrägt verlaufende Seite (74) aufweist, die sich an einem Niederhalter
(52, 53) der geteilten Niederhalteranordnung abstützt.