(19)
(11) EP 1 323 518 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.07.2003  Patentblatt  2003/27

(21) Anmeldenummer: 02027673.9

(22) Anmeldetag:  12.12.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B30B 9/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 17.12.2001 DE 20120375 U

(71) Anmelder: Wetzel, Gertrud
76770 Hatzenbühl (DE)

(72) Erfinder:
  • Wetzel, Klaus
    68219 Mannheim (DE)

(74) Vertreter: Isenbruck, Günter, Dr. 
Isenbruck, Bösl, Hörschler, Wichmann, Huhn, Patentanwälte Theodor-Heuss-Anlage 12
68165 Mannheim
68165 Mannheim (DE)

   


(54) Hydraulische Pressvorrichtung


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Pressvorrichtung (1) zum Verpressen vorwiegend metallischen Materials mit Hydraulikeinrichtungen (33, 34, 35). An einem Führkasten (62) ist an dessen einem Ende (18) in diesen ein fahrbarer Längsschub (21) angeordnet. Am anderen Ende des Führkastens (62) ist eine Austrittsöffnung (10) vorgesehen, der eine Trennöffnung (5, 51) nachgeordnet ist, wobei eine Seitenfläche (12) des Führkasten (63) relativ zur anderen Seitenfläche (38) des Führkastens (62) bewegbar ist. Der Führkasten (62 )ist mittels einer Deckelanordnung (25) verschliessbar. Der Austrittsöffnung (10) des Führkastens (62) ist eine in einem Portal (4) bewegbare geteilte Niederhalteanordnung (52, 53) zu geordnet. Der Längsschub (21) ist in einer Teilung (31, 32) entsprechend der Teilung der Niederhalteanordnung (52, 53) ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Pressvorrichtung, wie sie insbesondere zum Komprimieren von Metallschrott aller Art eingesetzt wird.

[0002] In Stahlwerken und Gießereien wird metallischer Industrieschrott in aufbereiteter Form Schmelzen zugeführt, aus denen Rohstahl erzeugt bzw. Bauteile gegossen werden, so z.B. Zylinderblöcke für Motoren oder Seitenwände von Druckmaschinen, um einige Beispiele zu nennen. Den Schmelzen, aus denen die beispielhaft genannten Bauteile sowie der Rohstahl erschmolzen werden, wird ein Anteil Schrott zugeführt, was die Kosten für einzusetzende teurere Rohmaterialien erheblich reduziert.

[0003] Stahlwerke und Gießereien benötigen den dem Schmelzen bzw. den Hochöfen zuzusetzenden Schrott in unterschiedlich aufbereiteter Form, was die äußeren Abmessungen der jeweils einzusetzenden Schrottanteile betrifft. Es lassen sich mehrere Schrottklassen unterscheiden. So weist Industrie- und Abbruchschrott nach entsprechender Aufbereitung in hydraulischen Pressvorrichtungen, denen ein Trennmesser oder dergleichen nachgeschaltet ist, Außenabmessungen zwischen 1,5 m · 0,5 m · 0,5 m auf. Normaler, sogenannter Scherenschrott ist zum Einsatz in Hochöfen von Stahlwerken weist vergleichbare Außenabmessungen auf.

[0004] Demgegenüber benötigen Gießereien, Gießereischerenschrott bzw. Kupolofenschrott, der Außenabmessungen von etwa 0,6 m · 0,6 m · 0,6 m aufweist. Aufgrund ihrer im Vergleich zu Hochöfen von Stahlwerken geringeren Außenabmessungen, weisen Gießereiöfen kleinere Zuführöffnungen auf, die demgemäß kleinere Außenabmessungen des Schrottmaterials erforderlich machen.

[0005] Während als Kupolofenschrott schwereres Material mit Wandstärken > 8 mm eingesetzt wird, was für Gießereischmelzen gut geeignet ist, jedoch hohe Presskräfte hinsichtlich seiner Aufbereitung erfordert, weist Gießereischerenschrott vorwiegend Materialien im Wandstärkebereich zwischen 3 und 8 mm auf. Im Bereich dieser Materialstärke bewegt sich auch als normaler Scherenschrott zum Einsatz in Stahlwerken verwendetes Material, welches in einem Wandstärkenbereich zwischen 2 bis 6 mm vorliegt. Industrie- und Abbruchschrott umfasst generell metallische Teile mit Wandstärken > 6 mm und deutlich darüber.

[0006] Metallschrott, der in den verschiedensten äußeren Abmessungen und Geometrien anfällt, bedarf zum Einsatz in Stahlwerken bzw. Gießereien einer geeigneten Aufbereitung. Dazu werden in der Regel hydraulische Pressvorrichtungen eingesetzt, in denen das zugeführte Schrottrohmaterial durch Ausübung von Druck plastisch verformt wird. Um dies zu erreichen, werden rechteckförmige Führkasten durch hydraulisch betätigbare Deckel verschlossen, anschließend verfährt ein ebenfalls meist hydraulisch betätigbarer Seitenkorb zu Volumenverringerung auf das im Führkasten enthaltene Schrottrohmaterial zu. Zwischen einer feststehenden Begrenzungswand des Führkastens, der einfahrenden Seitenkorbwand und dem geschlossenen Deckel wird das Schrottmaterial verpresst. Danach fährt ein Längsschub in den Führkasten ein und schiebt das im Führkasten enthaltene, plastisch verformte Material in Richtung einer Auslassöffnung. Der Auslassöffnung ist ein Niederhalter zugeordnet sowie eine Trennvorrichtung nachgeordnet, deren Trennelement das ausgeschobene Material auf eine vorgebbare Länge abtrennt.

[0007] Gängige hydraulische Pressvorrichtungen lassen sich z.B. den Seiten 53 bis 62 des "Handbook of Recycling Techniques", Alfred A. Nijkerk, Wijnand L. Dahningen, Den Haag, Februar 2001, 5. Auflage, ISBN 90-802909-3-9 entnehmen.

[0008] Aus DE 198 04 789 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Scherenpaketierpresse und eine Scherpaketierpresse bekannt. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein erster Verdichtungsschritt zur Vorverdichtung des aufgegebenen Materials durchgeführt, insbesondere von Schrott- und Blechabfällen. Daran schließt sich ein zweiter Verdichtungsschritt zur Zwischenverdichtung des auf die Paketbreite vorverdichteten Materials an. Innerhalb eines dritten Verdichtungsschrittes erfolgt die Endverdichtung des Materials auf die endgültige Dichte bzw. Länge des Paketes. Gemäß dieser Lösung erfolgen ein mit kontinuierlicher Kraft beaufschlagtes Vorverdichten und gegebenenfalls ein Schneiden des Materials bis zur Endstellung des Verdichters, danach eine justiersicher und auf die planparallele Endposition gerichtete Führung des Verdichters, weiterhin eine Führung des Verdichters, in der der Verdichter bereits in einer die Öffnung der Paketkammer freigebenden Stellung steht, wenn der Verdichter zurückgefahren ist. Es erfolgt jeweils eine Druckbeaufschlagung der Verdichter am Anfang der Arbeitshübe sowie während der Rückhübe unterhalb des verfügbaren Maximaldruckes. Gemäß dieser Lösung ist der stempelförmig konfigurierte Verdichter einteilig im Führkasten in horizontaler Richtung bewegbar ausgebildet.

[0009] Den aus dem Stande der Technik bekannten hydraulischen Pressvorrichtungen haftet der Nachteil an, dass deren Austrittsöffnung im Bereich des Niederhalters eine vorgegebene feste Breite aufweist. Damit ist die Breitenerstreckung des aus dem Führkasten mittels des Längsschubes ausgeschobenen und von der Trenneinrichtung in Chargen zu trennenden Materials fest vorgegeben, da durch die Breite von Niederhalter und Austrittsöffnung die Austrittsbreite festliegt. Wird jedoch normaler Stahlschrott mit einer Breite zwischen 0,8 bis 1,5 m und Kupolofenschrott einer geringeren Breite, wie z.B. nur 0,6 m benötigt, werden zwei separate hydraulische Pressvorrichtungen benötigt, die jeweils konfektionierte Austrittsöffnungen für das aufbereitete, d.h. plastisch verformte Schrottmaterial aufweisen.

[0010] Dies erscheint aufwendig und teuer; ferner benötigt jede hydraulische Presse Anbauten wie Kran, Abförderbänder, Antriebshäuser sowie Hydrauliktank, Elektroantrieb und Hydraulikpumpen und nimmt daher eine nicht unerhebliche Stellfläche ein.

[0011] Angesichts der aus dem zitierten Stand der Technik bekannten Lösungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Pressvorrichtung bereitzustellen, die hinsichtlich der Abmessungen des aufbereiteten Schrottmaterials flexibel betrieben werden kann.

[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

[0013] Die Vorteile der vorgeschlagenen Lösung sind vor allem darin zu erblicken, dass nunmehr auf ein und derselben hydraulischen Pressvorrichtung eine Konfektionierung der Schrottmaterialchargen entsprechend der eingangs erwähnten Schrottklassen folgen kann. So lässt sich z.B. in einer Einrichteposition, die z.B. der Breite eines schmaleren Niederhalters einer geteilten Niederhalteranordnung entspricht, Kupolofenschrott verpressen und anschließend durch den mittels eines hydraulischen Stellzylinders betätigbaren Niederhalter und das diesen nachgeordnete Trennelement in geeignete Chargen konfektionieren. Das in der jeweiligen Einrichteposition vorverpresste metallische Schrottmaterial wird mittels des Vorschubes aus dem Führkasten ausgeschoben. Die Breitenerstreckung des in der ersten Einrichteposition eingesetzten Vorschubs entspricht vorzugsweise der Breite des ersten Niederhalters.

[0014] Soll hingegen Stahlscherenschrott zum Einsatz in Stahlwerken plastisch verformt und konfektioniert werden, erfolgt die Einrichtung des hydraulisch betätigbaren Seitenkorbes, dessen Stirnseite eine Seitenfläche des Führkastens darstellt, in einer weiteren Einrichteposition. Die weitere Einrichteposition entspricht hinsichtlich ihrer Breite der gesamten Breite der Austrittsöffnung im Bereich des Portals, dem die ebenfalls hydraulisch betätigbare Trenneinrichtung nachgeordnet ist. In der zweiten Einrichteposition fahren beide Teile des geteilt aufgebauten Vorschubes in den Führkasten ein, der einerseits von einer stationären Wandung und andererseits von der Stirnfläche des in der weiteren Einrichteposition befindlichen Seitenkorbes begrenzt ist. Der Vorschub drückt das Schrottmaterial auf die Austrittsöffnung des Führkastens zu. Die geteilt ausgebildete Niederhalteranordnung fährt komplett in vertikale Richtung nach oben auf, nach Vorschub der gewählten Konfektionierungslänge des aufbereiteten Schrottmaterials und vor Aktivierung der Trenneinrichtung fährt die geteilt ausgeführt Niederhalteranordnung nach unten, fixiert das Schrottmaterial, bevor der über die geteilt ausgebildete Niederhalteranordnung vorstehende Teil des plastisch verformten Schrottmaterials mittels der hydraulisch betätigbaren Trennvorrichtung abgetrennt wird.

[0015] Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung lassen sich auf einer hydraulischen Pressvorrichtung mehrere unterschiedlich hinsichtlich ihrer äußeren Abmessungen konfektionierte Schrottmaterialchargen kontinuierlich herstellen. Besonders günstig ist die Produktivität der erfindungsgemäß vorgeschlagenen hydraulischen Presse der Pressvorrichtung, wenn die Länge des Führkastens im Bereich mehreren Metern so z.B. etwa 9 m und mehr beträgt.

[0016] Die der Austrittsöffnung des Portals zur Aufnahme des Schrottmaterials nachgeschaltete Trenneinrichtung umfasst eine Trennschneide, die in Führungen beidseitig geführt ist, die mit ihrer Breite der Gesamtbreite der geteilten Niederhalteranordnung entspricht. Je nach gewählter Konfektionierungsbreite der Schrottmaterialchargen bedarf es daher keiner getrennten Zurichtung der Trenneinrichtung in bezug auf die gewählte Austrittsbreite der Schrottmaterialchargen aus dem Führkasten im plastisch verformten Zustand. Der erste Niederhalter sowie der zweite Niederhalter der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung sind jeweils über ein separates Betätigungselement unabhängig voneinander verfahrbar. Dazu eignen sich besonders Hydraulikzylinder, mit denen hohe Presskräfte erzeugbar sind. Zur sicheren Führung des ersten Niederhalters sowie des zweiten Niederhalters der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung sind die Niederhalter innerhalb eines Portalabschnittes in Vertikalführungen geführt, deren Seitenwände mit eine Verstärkung ermöglichenden Rippenstrukturen versehen sein können.

[0017] Der den Führkasten seitlich begrenzende, senkrecht zur Vorschubrichtung des Schrottmaterials in den Führkasten einfahrende Seitenkorb kann über eine Gleichlaufwelle betätigt werden. An den Enden der Gleichlaufwelle können Schwenkarme aufgenommen sein, an welche die den Seitenkorb senkrecht zur Vorschubrichtung des Schrottmaterials verfahrende druckmittel-beaufschlagte Zylinder - so z.B. Hydraulikzylinder - befestigt sein können. Alternativ können die den Seitenkorb senkrecht zur Vorschubrichtung des verpressten Schrottmaterials verfahrenden druckmittelbeaufschlagten Zylinder auch unmittelbar an der Unterkonstruktion, d.h. am Maschinenbett des Führkastens angeordnet sein.

[0018] Der Seitenkorb der hydraulischen Presseinrichtung ist bevorzugt innerhalb des Führkastens in eine erste Einrichteposition stellbar, die der Breite des ersten Niederhalters, d.h. des schmaleren Niederhalters entspricht. Daneben lässt sich der hydraulisch betätigbare Seitenkorb innerhalb des Führkastens der hydraulischen Pressvorrichtung in eine der Gesamtbreite des ersten und des zweiten Niederhalters der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung entsprechende weitere Einrichteposition stellen. In der zweiten Einrichteposition kann die gesamte Austrittsöffnung zum Austritt von plastisch verformten, vorverpresstem Schrottmaterial ausgenutzt werden. Die erste Einrichteposition liegt vorzugsweise in einer Breite, bezogen auf die Vorschubrichtung des Schrottmaterials - zwischen 0,5 und 0,7 m, wobei die der zweiten Einrichteposition entsprechende Breite zwischen 0,7 und 1,5 m liegt, je nach Gesamtbreite der geteilten Niederhalteranordnung bzw. nach Gesamtbreite der Austrittsöffnung am portalseitigen Ende des Führkastens.

[0019] Der entsprechend der Teilung der Niederhalter am portalseitigen Ende des Führkastens geteilt ausgebildete Längsschub umfasst druckmittelbeaufschlagte Zylinder - vorzugsweise Hydraulikzylinder -, welche je nach gewählter erster oder zweiter Einstellposition des Seitenkorbes aktivierbar sind. Der Führkasten ist mittels eines Deckels verschließbar, dessen Breite im geschlossenen Zustand des Deckels die Gesamtniederhalterbreite übersteigt. Dadurch ist gewährleistet, dass beim Verpressen des Schrottmaterials innerhalb des Führkastens, d.h. bei Volumenänderung des Schrottmaterials die erzeugten hydraulischen Kräfte bestmöglich zur Verformung des Schrottmaterials ausgenutzt werden können und dieses nicht aus dem geschlossenen Führkastenraum auszutreten vermag. Der Deckel, mit dem der Führkasten der hydraulischen Presseinrichtung verschließbar ist, kann auch mehrteilig ausgebildet sein, wobei ein erstes Deckelteil der Deckelanordnung und ein zweites Deckelteil der Deckelanordnung jeweils unabhängig über druckmittelbeaufschlagbare Zylinder betätigt werden kann.

[0020] Die Befüllung des Führkastenraumes, in dem die Volumenänderung des plastisch verformbaren Schrottmaterials erfolgt, kann über eine seitlich am oberen Bereich des Führkastens angeordnete Befüllmulde, die um eine Drehachse verschwenkt werden kann, erleichtert werden. Während des gleichzeitigen Pressvorganges, welcher nach Verschließen des Deckels und durch Einfahren des Seitenkorbes in dem Führkasten erfolgt, kann eine Vorbereitung der nächsten zu verpressenden Charge von Schrottmaterial in der Befüllmulde erfolgen.

Zeichnung



[0021] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend detaillierter beschrieben.

[0022] Es zeigt:
Figur 1
die Draufsicht auf eine hydraulische Pressvorrichtung, mit hydraulisch bewegbarem Seitenkorb und geteilt ausgeführter Vorschubeinrichtung,
Figur 2
die hydraulische Pressvorrichtung in Seitenansicht mit aus dem Maschinenbett zurückgefahrener Vorschubeinrichtung,
Figur 3
die Vorderansicht des Maschinenportales, mit zwei hydraulisch betätigten Niederhaltern unterschiedlicher Größe und Guillotine-Messer und
Figur 4
die Schnittdarstellung gemäß des Schnittverlaufes IV in Figur 2 durch das Maschinenbett,
Figur 5
die Draufsicht auf den Führkasten der hydraulischen Pressvorrichtung ohne deckelseitige Abdeckung mit in eine zweite Einrichteposition gestelltem Seitenkorb und schräg geteiltem Niederhalter,
Figur 6
die schematische Wiedergabe einer Verriegelungsvorrichtung an einer geteilten Niederhalteranordnung und
Figur 7
eine geteilte Niederhalteranordnung mit keilförmigem Einsatz.


[0023] Die Draufsicht auf eine hydraulische Pressvorrichtung mit hydraulisch bewegbarem Seitenkörper und geteilt ausgeführten Vorschubeinrichtung lässt sich der Figur 1 entnehmen.

[0024] Die in Figur 1 dargestellte hydraulische Pressvorrichtung 1 kann eine Schutzwand 2 umfassen, mit welcher der Bereich einer Befüllmulde (vergleiche Darstellung gemäß Figuren 3 und 4) gegen herunterfallende Schrottteile gesichert werden kann. Die hydraulische Pressvorrichtung umfasst ein Maschinenbett 3 sowie eine Portalanordnung 4, die am ausgangsseitigen Ende eines Führkastens 62 oberhalb des Maschinenbettes 3 angeordnet ist. Im Portal 4 sind einerseits in Figur 1 nicht dargestellte Niederhalter angeordnet, von denen in Figur 1 die Niederhalterzylinder 6 dargestellt sind. Den Niederhalterzylindem 6 nachgeordnet, befinden sich am Portal 4 zwei Messerzylinder 5, die auf einen in Figur 1 nicht dargestelltes Trennelement einwirken. Mittels des Guillotineartig arbeitenden Trennelementes werden entsprechend des Vorschubes von plastisch verformten verpressten Schrottmaterial, entsprechend des gewählten Vorschubweges, konfektionierte Schrottmaterialchargen von den Führkasten 62 der hydraulischen Pressvorrichtung 1 in strangförmigem Zustand verlassenden Material abgetrennt und einem hier nicht dargestellten Abförderband zugeführt.

[0025] Figur 1 ist zu entnehmen, dass sich die Zylinder 5 bzw. 6 für die Niederhalter und das Trennelement im oberen Bereich des Portales 4 befinden und über einen dem Portal 4 zugeordneten Hydraulikblock 9 druckmittelbeaufschlagt werden. Das Portal 4 umfasst Säulenelemente 7, welche das Portal 4 versteifen. Die in Figur 1 nicht dargestellten Niederhalter werden in vertikaler Richtung in Niederhalterführungen 8 geführt, um ein Auslenken der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung (vergleiche Darstellung in Figur 3) zu vermeiden.

[0026] Aus der Draufsicht gemäß Figur 1 geht hervor, dass der Führkasten 62 einerseits durch die Stirnseite 12 eines hydraulisch betätigten Seitenkorbs 11 und andererseits durch eine am Maschinenbett 3 angeordnete stationäre Seitenwand 38 begrenzt ist. Der Seitenkorb 11 wird in der Darstellung gemäß Figur 1 über drei druckmittelbeaufschlagte Zylinder betätigt, deren Kolbenstangen jeweils mit Bezugszeichen 13.1 gekennzeichnet sind. Eine Gleichlaufwelle 14 kann mit einem ersten Schwenkarm 15 und einem zweiten Schwenkarm 16 versehen sein. Die Hydraulikzylinder 13 können an einer Plattform oberhalb des Führkastens 62 aufgenommen sein und bewirken eine Zustellung des mit den in Hydraulikzylindern 13 verbundenen Seitenkorbes 12 auf das im Führkasten 62 enthaltene zu verpressende Schrottmaterial. Zur Erhöhung der Presskraft werden die Hydraulikzylinder 13 mit Fluid beaufschlagt, so dass die Kolbenstangen 13.1 synchron aus den Hydraulikzylindern 13 ausfahren und den Seitenkorb 11 in Richtung auf die stationär angeordnete Seitenwand 38 des Führkastens 62 zustellen. Die Hydraulikzylinder 13 zur Betätigung des Seitenkorbes 13 sowie die Hydraulikzylinderpaare 27 bzw. 28, welche eine Deckelanordnung 25 betätigen, die ein erstes Deckelteil 25.1 bzw. ein zweites Deckelteil 25.2 umfasst, werden über einen dem Maschinenbett 3 zugeordneten Hydraulikblock 17 beaufschlagt und gesteuert. Die Gleichlaufwelle 14 mit daran ausgebildeten Schwenkarmen 15, 16 unterstützt die Parallelführung des Seitenkorbes 11.

[0027] Das dem Portal 4 abgewandte Ende des Führkastens 62 wird durch eine Stirnfläche 18 des Maschinenbettes 3 begrenzt. Der Boden 19 des Führkastens 62 ist mit Bezugszeichen 19 gekennzeichnet; die Symmetrielinie des Führkastens 62 der in der Darstellung gemäß Figur 1 eine Führkastenweite 24 aufweist, ist mit Bezugszeichen 20 bezeichnet. Durch eine in Figur 1 nicht dargestellte Öffnung innerhalb der Stirnfläche 18 ist ein geteilter Längsschub in das Innere des Führkastens 62 eingefahren. Der Längsschub 21 ist in vorteilhafter Weise in einen ersten Vorschubteil 31 sowie einen zweiten Vorschubteil 32 geteilt. Jeder der Vorschubteile 31 bzw. 32 kann über einen separaten Hydraulikzylinder angesteuert werden, während der erste Vorschub 31 auch unabhängig vom zweiten Vorschub 32 betätigbar ist. Im aus dem Führkasten 62 ausgefahrenen Zustand ist der Längsschub 21 in eine Längsschubführung 23 entsprechend der Bewegungsrichtung 22 eingefahren, welcher von einem Unterbau 37 aufgenommen ist.

[0028] Die Teilungsfuge des geteilt ausgebildeten Längsschubs 21 ist mit Bezugszeichen 30 bezeichnet, die Gesamtlänge 29 des Führkastens 62 erstreckt sich von der Stirnfläche 18 zur Austrittsöffnung 10 am Führkastenseitigen Ende des Portales 4 und liegt in der Größenordnung von 9 m und mehr. Der erste Vorschub 31 bzw. der zweite Vorschub 32 sind hydraulikbetätigt - entsprechend der eingetragenen Doppelpfeile - bewegbar. Die Gesamtbreite beider Vorschübe 31 bzw. 32 entspricht der Gesamtniederhalterbreite 54 der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung (in Figur 1 nicht dargestellt), wobei die Breite des ersten Vorschubes 31 der Breite des schmaleren Niederhalters der geteilten Niederhalteranordnung entspricht und die Breite des zweiten Vorschubes 32 der Breite des breiteren Niederhalters der geteilten Niederhalteranordnung entspricht. Die Gesamtbreite 24, welche die Breite des Führkastens 62 in einer zweiten Einrichteposition entspricht, korrespondiert zur Weite der Austrittsöffnung 10 und der größtmöglichen Breite der Schrottmaterialcharge, die die erfindungsgemäß konfigurierte hydraulische Pressvorrichtung 1 durch die Austrittsöffnung 10 verlässt.

[0029] Figur 2 zeigt die hydraulische Pressvorrichtung gemäß Darstellung in Figur 1 in Seitenansicht mit aus dem Maschinenbett zurückgefahrenen geteilt ausgeführten Längsschub 21. Der Unterbau des aus dem Führkasten 62 der hydraulischen Pressvorrichtung 1 zurückgefahrenen geteilt ausgebildeten Längsschubes 21 ist mit Bezugszeichen 37 bezeichnet. Neben dem Unterau 37 und dem daran zurückgefahrenen Längsschub 21 befindet sich ein Steuerhaus 36.

[0030] Wie in der Darstellung gemäß Figur 2 weiterhin entnommen werden kann, ist an der Außenseite der Seitenwand 38, d.h. der vom Innenraum des Führkastens 62 wegweisenden Seite eine verstärkende Verrippung 39 vorhanden, um die hohen, mittels des in Figur 2 nicht dargestellten hydraulisch verfahrbaren Seitenkorbes 11 erzeugten Presskräfte aufzunehmen. In der Darstellung gemäß Figur 2 ist die Deckelanordnung 25, welche den ersten Deckelteil 25.1 und den zweiten Deckelteil 25.2 umfasst, in ihrer geöffneten Stellung dargestellt. Jedes der Deckelteile 25.1 bzw. 25.2 wird über ein Paar Hydraulikzylinder 27, 28 angesteuert, die in Hydraulikzylinderlagem 41 am Maschinenbett 3, 44 der hydraulischen Pressvorrichtung 1 aufgenommen sind. Bezugszeichen 26 bezeichnet die Deckelanlenkung des jeweiligen ersten Deckelteiles 25.1 bzw. des zweiten Deckelteiles 25.2.

[0031] Im Bereich der Kopplungsstellen des ersten Deckelteiles 25.1 bzw. des zweiten Deckelteiles 25.2, die durch eine Deckelteilung 45 voneinander getrennt sind, sind an den Deckelteilen 25.1 bzw. 25.2 Versteifungsrippen 40 ausgebildet.

[0032] Der Darstellung gemäß Figur 2 ist darüber hinaus entnehmbar, dass im Bereich der geteilt ausgebildeten Niederhalteranordnung an deren Seitenwand 42 eine versteifende Verrippung 43 aufgebracht ist, wobei zwischen in vertikaler Richtung verlaufenden Stegen der Verrippung 43 die Niederhalterführung 8 angeordnet ist. Die in Figur 2 durch das Portal 4 verdeckte Austrittsöffnung des mittels des geteilten Deckels 25 verschließbaren Führkastens 62 ist mit Bezugszeichen 20 gekennzeichnet. Bezugszeichen 46 kennzeichnet die aus dem Inneren des Führkastens 62 der hydraulischen Pressvorrichtung 1 zurückgefahrene Längsschubeinrichtung, z.B. in Gestalt eines rechteckförmig oder quadratisch konfigurierten Stempels.

[0033] Figur 3 zeigt die Vorderansicht des Maschinenportales mit zwei hydraulisch betätigten Niederhaltern unterschiedlicher Größe und einem als Trennelement fungierenden Guillotine-Messer.

[0034] Im Portal 4, in dessen oberen Bereich die ein Trennelement 51 beaufschlagende Messerzylinder 5 angedeutet sind, sind in Niederhalterführungen 8, die sich in vertikale Richtung erstrecken, ein erster Niederhalter 52 sowie ein zweiter Niederhalter 53 einer geteilten Niederhalteranordnung in vertikaler Richtung verfahrbar aufgenommen. Der Boden des Führkastenes 62, bezeichnet mit Bezugszeichen 19, kann entlang einer Teilung ebenfalls geteilt ausgebildet sein.

[0035] Die den ersten Niederhalter 52 bzw. den zweiten Niederhalter 53 betätigenden, ebenfalls im Portal 4 untergebracht Messerzylinder 6 sind unabhängig voneinander durch das portalseitige Hydraulikmodul 9 ansteuerbar und verfahren den ersten Niederhalter 52 bzw. den zweiten Niederhalter 53 innerhalb des Portales 4 in vertikale Richtung. Durch die Niederhalterführungen 8 wird ein Verdrehen des ersten Niederhalters 52 bzw. des zweiten Niederhalters 53 innerhalb der Austrittsöffnung 10 relativ zueinander verhindert. Bei der Verpressung von Schrottmaterial entsprechend einer durch die Breite des ersten Niederhalters 52 definierten zweiten Einrichteposition 64 innerhalb des Führkastens 62, wird lediglich der erste Niederhalter 52 mittels des diesem zugeordneten Messerzylinders 6 nach oben bewegt und nach entsprechender Vorschublänge des verpressten Schrottmateriales wieder auf dieses aufgestellt, bevor das Trennelement 51 eine Schrottmaterialcharge von diesem durch vertikale Bewegung nach unten abtrennt. Entsprechend der Breite des ersten Niederhalterelementes 52 konfektioniertes Schrottmaterial kann als Kupolofenschrott aufbereitet werden.

[0036] Wird hingegen Stahlschrott zum Einsatz von Hochöfen von Stahlwerken aufbereitet, verfahren beide Niederhalter 52, 53 in vertikaler Richtung nach oben auf. Der geteilt ausgebildete Längsschub 21 mit seinen beiden Vorschüben 31, 32 drückt das in Führkasten 62 entsprechend der zweiten Einrichteposition 24 verpresste Schrottmaterial durch die Austrittsöffnung 10. Nach Durchtritt einer frei wählbaren Vorschublänge werden beide Niederhalter 52, 53 mit ihrer Auflageseite an die Oberseite der Schrottmaterialcharge angestellt, bevor über die Messerzylinder 5 eine vertikale Abwärtsbewegung des Trennelementes 51 nach unten erfolgt. Dadurch lässt sich auf der hydraulischen Pressvorrichtung eine Schrottmaterialcharge mit einer Breite 54 aufbereiten und konfektionieren, die der Gesamtniederhalterbreite 54 des ersten Niederhalters 52 und des zweiten Niederhalters 53 der geteilten Niederhalteranordnung entspricht (2. Einrichteposition).

[0037] Das Portal 4 umfasst Säulen 7, mit welchen der obere Portalteil mit dem Maschinenbett 3 verbunden ist. Die die in Figur 3 nicht dargestellte Deckelanordnung 25 betätigenden Hydraulikzylinderpaare sind mit Bezugszeichen 27 bzw. 28 bezeichnet.

[0038] Seitlich, oberhalb des der Oberkante des Führkastens 62 ist eine Befüllmulde 47 drehbar angelenkt, die um die Drehachse 48 mittels einer Kolbenstange 49 verkippbar ist. Am Maschinenbett 3 der hydraulischen Pressvorrichtung 1 ist die Gleichlaufwelle 14 angedeutet, an deren Schwenkhebeln 15, 16, von denen hier nur der Schwenkhebel 16 dargestellt ist, mit dem der einfahrende Seitenkorb 11 bewegt wird. Mittels der Schutzwand 2 sind Schwenkhebel, Gleichlaufachse und darunterliegende Komponenten gegen beim Befüllen der Befüllmulde 47 herabfallende Schrottmaterialteile geschützt.

[0039] Figur 4 zeigt die Schnittdarstellung gemäß des Schnittverlaufes IV-IV nach Figur 2 durch die hydraulische Presseinrichtung.

[0040] Gemäß der Darstellung in Figur 4 ist der Führkasten 62 oberhalb des Maschinenbettes, 3, 44 durch eine stationäre Wand 38, die mit einer Verrippung 39 versehen ist, und durch die Stirnseite 12 des Seitenkorbes 11 begrenzt. Der Seitenkorb 11 wird mittels der Hydraulikzylinder 13 mit seiner Stirnseite 12 an das dem Führkasten über Verkippen der Befüllmulde 47 um die Drehachse 48 zugeführte Schrottmaterial angestellt. Entsprechend der Führung des Seitenkorbes 11 mittels der Schwenkarme 15, 16 der Gleichlaufwelle 14 erfolgt eine Parallelführung des Seitenkorbes 11 im Maschinenbett. Durch die Ausfahrbewegung der Kolbenstange 13.1 aus den Hydraulikzylindern 13 erfolgt eine Verpressung des im Führkasten 62 aufgenommenen Schrottmaterials. Der Seitenkorb 11 kann über die Hydraulikzylinder 13 und die aus diesen ausfahrenden Kolbenstangen 13.1 sowohl in eine zweite Einrichteposition 24 als auch in eine erste Einrichteposition 64 gefahren werden. Die erste Einrichteposition 64 entspricht der Breite eines des ersten Niederhalters 52, die zweite Einrichteposition 24 der Gesamtbreite der Niederhalter 52 und 53 der geteilten Niederhalteranordnung (vergleiche Darstellung gemäß Figur 3).

[0041] Der im Führkasten dargestellte schraffierte Bereich 59 bezeichnet den Bereich, den das verpresste Schrottmaterial innerhalb des Führkastens 62 in der zweiten Einrichteposition 24 einnimmt, die der Gesamtniederhalterbreite 54 der Niederhalter 52 und 53 der geteilten Niederhalteranordnung entspricht. Das verpresste Schrottmaterial ist einerseits vom Boden 19 des Führkastens 62 abgestützt und liegt an der stationären mit einer Verstärkung 39 versehenen Seitenwand 38 des Führkastens 62 an. während der Anstellbewegung, d.h. der Einfahrbewegung 12 des Seitenkorbes 11 befindet sich die Deckelanordnung 25, von der hier das erste Deckelteil 25.1 dargestellt ist, im geschlossenen Zustand 58. Mit Bezugszeichen 57 ist die geöffnete Position der Deckelanordnung 25 bezeichnet, in welcher ein Befüllen des Führkastens 62 durch Verkippen der Befüllmulde 47 um die Drehachse 48 erfolgt. Die Kippposition der Befüllmulde 47 ist durch Bezugszeichen 60 bezeichnet, während in der abgesenkten Lage 61 der Befüllmulde 47 ein Befüllen derselben mit Rohmaterial, beispielsweise über einen Kran erfolgt.

[0042] Die Deckelanordnung 25 ist so ausgelegt, dass im geschlossenen Zustand 58 der Deckelanordnung 25 das im schraffierten Bereich 59 verpresste Material während des Pressvorganges, d.h. während der Einfahrbewegung der Stirnfläche 12 des Seitenkorbes 11 stets zur Gänze überdeckt ist, so dass die erzeugten hydraulischen Kräfte in effektiver Weise zur Deformation des Schrottmaterials eingesetzt werden können und dieses Material nicht über einen Spalt zwischen eingefahrenem Seitenkorb 11 und offenstehenden Deckel 25 auszutreten vermag. Der über die Hydraulikzylinder 13 und die aus diesen ausfahrenden Kolbenstangen 13.1 betätigte Seitenkorb 11 verfährt auf dem Boden 9 senkrecht zur Vorschubrichtung des zu verpressenden Materials auf einer Unterseite 56 und befindet sich in der Darstellung gemäß Figur 4 in seiner zurückgefahrenen Position 55.

[0043] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die an der Trenneinrichtung 5, 51 erzeugte Schubkraft im Bereich von etwa 1800 t liegt, während die Niederhalterzylinder 6 jeweils Kräfte bis zu 700 t aufbringen. Die den Seitenkorb 11 betätigenden Hydraulikzylinder 13 bringen Druckkräfte zur plastischen Verformung des Schrottmaterials von ca. 1100 t auf, während die Deckelteile 25.1 bzw. 25.2 beaufschlagenden Hydraulikzylinderpaare 27, 28 600 t aufbringen. Der den geteilten Vorschub 21; 31, 32 betätigende Hydraulikzylinder bringt 200 t auf, währen der die Befüllmulde 47 um die Drehachse 48 kippende Zylinder eine etwa 100 t entsprechende Kraft erzeugt.

[0044] Figur 5 zeigt die Draufsicht auf eine hydraulische Pressvorrichtung 1, deren Seitenkorb 11 in eine erste Einrichteposition 64 gestellt ist. Am austrittsseitigen Ende des Führkastens 62 ist eine geteilte Niederhalteranordnung 52, 53 dargestellt. Der erste Niederhalter 52 und der zweite Niederhalter 53 sind durch eine in der Darstellung gemäß Figur 5 schräg verlaufende Teilungsfuge 65 voneinander getrennt. Die an der Teilungsfuge 65 einander zuweisenden Seiten des ersten Niederhaltes 52 und des zweiten Niederhalters 53 sind durch die Bezugszeichen 52.1 und 53.1 bezeichnet. Im Inneren des breiterbauenden zweiten Niederhalters 52 kann ein hier nur angedeuteter Verriegelungsdorn 68 in horizontaler Richtung verfahrbar aufgenommen sein, mit welchem der erste Niederhalter 52 und der zweite Niederhalter 53 zum Verhindern einer Verdrehung gegeneinander verriegelt werden können. Der erste Niederhalter 52 bzw. der zweite Niederhalter 53 sind im in Figur 5 nicht dargestellten Portal 4 in Niederhalterführungen 8 geführt. Die dem Figur 6 zuweisende Vorderseite der geteilten Niederhalteranordnung 52, 53 ist mit Bezugszeichen 66 gekennzeichnet, während die an der Austrittsöffnung 10 außen liegende Seite der geteilten Niederhalteranordnung 52, 53 durch Bezugszeichen 67 gekennzeichnet ist.

[0045] In der in Figur 5 dargestellten ersten Einrichteposition 64 befindet sich die Stirnseite 12 des Seitenkorbes 11, betätigt durch Hydraulikzylinder 13 (nicht dargestellt), etwa in Verlängerung zur Teilungsfuge 65 zwischen dem ersten Niederhalter 52 und dem zweiten Niederhalter 53. In dieser Position wird Schrottmaterial zwischen der stationären Wand 38 des Führkastens 62 und der Stirnseite 12 des Seitenkorbes 11 verpresst. Zum Ausschieben des in Strangform gepressten Schrottmaterials wird die Verriegelungsvorrichtung 68 innerhalb des zweiten Niederhalters 53 in Richtung auf die diesem zugeordneten Niederhalterführung 8 zurückgestellt, so dass mittels des dem ersten Niederhalter 52 zugeordneten Niederhalterzylinders 6 ein Auffahren des ersten Niederhalters 52 erfolgen kann. Mittels des ersten Vorschubes 31 wird das verpresste Schrottmaterial einer in Figur 5 nicht dargestellten Guillotine-Schneidervorrichtung 5, 51 zugeführt, durch welche es nach Anstellen des ersten Niederhalters 52 in weiterverarbeitbare Längen konfektioniert wird. Entsprechend der Führkastenlänge 29 des Führkastens 62 zwischen stationärer Seitenwand 38 und Stirnseite 12 des Seitenkorbes 11 wird mittels des ersten Vorschubes 31, der in Bewegungsrichtung 22 in den Führkasten 62 ein- bzw. aus diesem ausstellbar ist, verpresstes Material der Trenneinrichtung 5, 51 zugeführt.

[0046] Wird mittels der in Figur 5 dargestellten geteilten Niederhalteranordnung 52, 53 hingegen innerhalb des Führkastens 62 Schrottmaterial verpresst, welches als Stahlscherenschrott verwendbar ist, ist der Seitenkorb 11 in eine weitere Einrichteposition 24 gestellt. Diese Einrichteposition 24 entspricht der Gesamtniederhalterbreite 54 der geteilt ausgeführten Niederhalteranordnung 52, 53 (in Figur 5 nicht dargestellt). In diesem Betriebsmodus fahren der erste Niederhalter 52 und der zweite Niederhalter 53, verriegelt mittels der Verriegelungsvorrichtung 68, durch gleichzeitige Betätigung der den Niederhaltern 52, 53 zugeordneten Niederhalterzylinder 6 in vertikaler Richtung senkrecht zur Zeichenebene auf oder ab. Die beiden, im Führkasten 62 auf dessen Bodenfläche 19 verfahrenbaren Vorschübe 31, 32 schieben das entsprechend der ersten Einrichtepositon 24 verpresste Material bei geschlossenem in Figur 5 nicht dargestellten Deckeln 25 unter die aufgefahrenen Niederhalter 52, 53. Entsprechend des eingestellten Vorschubes fährt die geteilte Niederhalteranordnung 52, 53 von oben an das darunter befindliche vorverpresste Material, fixiert dieses, bevor das an der Rückseite 67 vorstehende verpresste und mittels der Niederhalter 52, 53 fixierte Schrottmaterial durch die in Figur 5 nicht dargestellte Trennvorrichtung abgetrennt wird.

[0047] Figur 6 zeigt in schematischer Weise die Verriegelungsvorrichtung zwischen den Niederhaltern einer geteilten Niederhalteranordnung.

[0048] Der erste Niederhalter 52 sowie der zweite Niederhalter 53 sind mittels einer Verriegelungsvorrichtung 68 miteinander formschlüssig verbindbar. Die Verriegelungsvorrichtung 68 kann einen Dom umfassen, der mittels eines in einem der Niederhalter - hier im zweiten Niederhalter 53 - vorgesehenen Zylinderanordnung 71 betätigbar ist. Sollen die beiden Niederhalter 52, 53 der geteilten Niederhalteranordnung entsprechend der durch die Doppelpfeile 70 markierten Vertikalbewegung gemeinsam betätigt werden, fährt der Dorn 68 in eine an der die Teilungsfuge 65 begrenzenden Seite 52.1 des ersten Niederhalters 52 vorgesehene Öffnung 69 ein. Nach erfolgter Verriegelung der beiden Niederhalter 52 bzw. 53 miteinander, ist eine gemeinsame Auf- und Abbewegung des ersten Niederhalters 52 bzw. des zweiten Niederhalters 53 zur Fixierung des durch die Austrittsöffnung 10 der Trenneinrichtung 5 bzw. 51 zugeführten vorverpressten Schrottmaterials entsprechend einer durch die erste Einrichtepositon 24 gegebenen Breitenerstreckung möglich.

[0049] Figur 7 ist eine geteilte Niederhalteranordnung mit keilförmigem Einsatz entnehmbar.

[0050] Aus der Darstellung gemäß Figur 7 geht eine geteilte Niederhalteranordnung hervor, die den ersten Niederhalter 52 und den zweiten Niederhalter 53 umfasst. Die beiden Niederhalter 52 bzw. 53 sind mit Niederhalterzylindem 6 bzw. deren Kolbenstangen verbunden und in die durch die Doppelpfeile 70 gekennzeichnete Vertikalrichtung bewegbar. Der erste Niederhalter 52 und der zweite Niederhalter 53 begrenzen mit ihrer Teilungsseite 52.1 bzw. 53.1 eine Teilungsfuge 65. Entlang der Teilungsfuge 65 sind die beiden Niederhalter 52, 53 relativ zueinander bewegbar. Niederhalterkanten 52.2 bzw. 53.2 des ersten bzw. des zweiten Niederhalters 52, 53 erstrecken sich über die Gesamt niederhalterbreite 54 und bilden eine Kante 79. Gemäß der Darstellung gemäß Figur 7 umfasst der breite Niederhalter 53 ein keilförmig ausgebildetes Einsatzstück 72. Das Einsatzstück ist fluchtend zur Niederhalterkante 53.2 angeordnet und liegt mit einer kurzen Seite 73 innerhalb einer Ausnehmung des breiten Niederhalters 53 an. Das keilförmig konfigurierte Einsatzstück 72 ist an einer schräg verlaufenden Seite 74 mittels zweier Befestigungen 75 und 76 mit dem zweiten Niederhalter 53 verbunden. Die erste Befestigung 75 und die zweite Befestigung 76 können als Verschraubungen ausgebildet sein, um ein leichtes Auswechseln des keilförmig konfigurierten Einsatzstückes 72 zu ermöglichen.

[0051] Das keilförmig konfigurierte Einsatzstück 72 ermöglicht es in vorteilhafter Weise in der Teilungsfuge 65 verklemmtes Material zu entfernen. Das keilförmig konfigurierte Einsatzstück 72 kann auch in den ersten Niederhalter 52 mittels zwei oder mehrerer Befestigungen 75 bzw. 76 auswechselbar montiert sein. Durch die keilförmige Konfiguration des demontierbaren Einsatzstückes 72 ist eine gleichmäßige Krafteinleitung an dessen kurzer Seite 73 bzw. an dessen angeschrägt verlaufender Seite 74 in den zweiten Niederhalter 53 gewährleistet.

Bezugszeichenliste



[0052] 
1
Hydraulische Pressvorrichtung
2
Schutzwand
3
Maschinenbett
4
Portal
5
Messerzylinder
6
Niederhalterzylinder
7
Säule
8
Niederhalterführung
9
Hydraulikblock portalseitig
10
Austrittsöffnung
11
Seitenkorb
12
Stirnfläche
13
Hydraulikzylinder für Seitenkorb
13.1
Kolbenstangen
14
Gleichlaufwelle
15
erster Schwenkarm
16
zweiter Schwenkarm
17
Hydraulikblock maschinenbettseitig
18
Stirnfläche
19
Boden
20
Symmetrielinie Boden
21
Längsschub
22
Bewegungsrichtung
23
Längsschubführung
24
Führkastenbreite (zweite Einrichteposition)
25
Deckelanordnung
25.1
erstes Deckelteil
25.2
zweites Deckelteil
26
Deckelanlenkung
27
erstes deckelseitiges Hydraulikzylinderpaar
28
zweites deckelseitiges Hydraulikzylinderpaar
29
Führkastenlänge
30
Bodenteilung
31
erster Vorschub
32
zweiter Vorschub
33
Hydrauliktank
34
Hydraulikpumpen
35
Elektroantriebe
36
Steuerhaus
37
Unterbau Längsschub
38
stationäre Seitenwand Führkasten
39
Verrippung Seitenwand
40
Längsrippendeckel
41
Zylinderlager
42
Seitenwand
43
Verrippung
44
Maschinenbettunterbau
45
Deckelteilung
46
Zurückgefahrene Position Längsschub
47
Befüllmulde
48
Drehachse
49
Kolbenstange
50
Verrippung
51
Trennelement
52
Erster Niederhalter (schmal)
52.1
Teilungsseite erster Niederhalter
52.2
Niederhalterkante
53
Zweiter Niederhalter (breit)
53.1
Teilungsseite zweiter Niederhalter
53.2
Niederhalterkante
54
Gesamtniederhalterbreite
55
zurückgefahrene Position Seitenkorb
56
Unterseite
57
Deckellage offen
58
Deckellage geschlossen
59
Material
60
Befüllmulde angehoben
61
Befüllmulde abgesenkt
62
Führkasten
63
Führkastenweite
64
erste Einrichteposition
65
Teilungsfuge
66
Vorderseite
67
Rückseite
68
Verriegelungsdom
69
Öffnung
70
Vertikalbewegung erster, zweiter Niederhalter
71
Hydraulikzylinder
72
keilförmiges Einsatzstück
73
kurze Seite
74
Anschrägung
75
erste Befestigung
76
zweite Befestigung
77
Befestigungsbereich 1. Niederhalter 52
78
Befestigungsbereich 2. Niederhalter 53
79
Kante



Ansprüche

1. Hydraulische Pressvorrichtung (1) zum Verpressen vorwiegend metallischen Materials mit Hydraulikeinrichtungen (33, 34, 35), einem Führkasten (62), an dessen einem Ende (18) ein in den Führkasten (62) einfahrbarer Längsschub (21) angeordnet ist und an dessen anderen Ende eine Austrittsöffnung (10) eine Trenneinrichtung (5, 51) nachgeordnet ist, wobei eine Seitenfläche (12) des Führkastenes (62) relativ zur anderen Seitenfläche (38) des Führkastenes (62) bewegbar ist und der Führkasten (62) mittels einer Deckelanordnung (25) verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsöffnung (10) des Führkastenes (62) in einem Portal (4) eine geteilte Niederhalteranordnung (52, 53) zugeordnet ist und der Längsschub (21) eine Teilung (31, 32) entsprechend der Teilung der Niederhalteranordnung (52, 53) aufweist.
 
2. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenneinrichtung (5, 51) ein Trennelement (51) umfasst, welches der Gesamtniederhalterbreite (54) der geteilten Niederhalteranordnung (52, 53) entspricht.
 
3. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Niederhalter (52) und der zweite Niederhalter (53) jeweils über ein separates Betätigungselement (6) unabhängig voneinander verfahrbar sind.
 
4. Hydraulische Presseinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Niederhalter (52) und der zweite Niederhalter (53) innerhalb eines Portals (4) jeweils in Vertikalführungen (8) verfahrbar sind.
 
5. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der den Druck (62) seitlich begrenzende, senkrecht zur Vorschubrichtung des Schrottmaterials (59) in den Führkasten (62) einfahrende Seitenkorb (11) über eine Gleichlaufwelle (14) betätigt wird.
 
6. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Gleichlaufwelle (4) Schwenkarme (15, 16) aufgenommen sind, an welchen der Seitenkorb (11) parallel geführt ist.
 
7. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den Seitenkorb (11) verfahrenden druckmittelbeaufschlagten Zylinder (13) unmittelbar seitlich am Maschinenbett (3, 44) angeordnet sind.
 
8. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenkorb (11) im Führkasten (62) in eine der Gesamtniederhalterbreite (54) des ersten und des zweiten Niederhalters (52, 53) entsprechende zweite Einrichteposition (24) stellbar ist.
 
9. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenkorb (11) im Führkasten (62) in eine der Breite (31) des ersten Niederhalters (52) entsprechende erste Einrichteposition (64) stellbar ist.
 
10. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Einrichteposition (64) im Bereich zwischen 0,5 m bis 0,7 m bezogen auf die stationäre Seitenwand (38) des Führkastenes (62) liegt.
 
11. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Einrichteposition (24) im Bereich zwischen 0,7 m und 1,5 m mit bezug auf die stationäre Seitenwand (38) des Führkastens (62) liegt.
 
12. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der die Teile (31, 32) des Längsschubes (21) über jeweils einen druckmittelbeaufschlagten Zylinder getrennt betätigbar sind.
 
13. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führkasten (62) mittels einer Deckelanordnung (25) verschließbar ist, deren Breite im geschlossenen Zustand der Deckelanordnung (25) die Gesamtniederhalterbreite (54) übersteigt.
 
14. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führkasten (62) mittels eines mehrteiligen Deckels (25.1, 25.2) verschließbar ist.
 
15. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Deckelteil (25.1) und das zweite Deckelteil (25.2) jeweils unabhängig voneinander über Druckmittel beaufschlagbare Zylinder (27, 28) betätigbar sind.
 
16. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die geteilte Niederhalteranordnung (52, 53) im Bereich einer Teilungsfuge (65) ein demontierbar angeordnetes Einsatzstück (72) umfasst.
 
17. Hydraulische Pressvorrichtung gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das keilförmige konfigurierte Einsatzstück (72) mit einer Seite fluchtend zu einer der Niederhalterseiten (52.1) bzw. (53.2) angeordnet ist und eine kurze Seite (73) sowie eine angeschrägt verlaufende Seite (74) aufweist, die sich an einem Niederhalter (52, 53) der geteilten Niederhalteranordnung abstützt.
 




Zeichnung