[0001] Die vorstehende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum ueberwachten Besetzen eines
Bahngleises.
[0002] Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass Eisenbahngleise neben ihrer Aufgabe
als mechanische Fuehrung fuer vorbeifahrende Zuege auch als elektrische Leiter fuer
das Schienensystem Verwendung finden.
[0003] Durch die Funktion der Schienen als elektrische Leiter, eroeffnet sich die Moeglichkeit,
ueber die Bildung und Auswertung von besonderen Signalen, das Befahren des Gleises
durch Zuege festzustellen; ferner eroeffnet sich die Moeglichkeit, bei Auftreten eines
Gefahrenmomentes, ein automatisches Sperren der Gleise durch abgegebene Fahrsignale,
dank der Vorsehen von automatischen Sperrkreisen zu ermoeglichen.
[0004] Es ist ferner bekannt, Vorrichtungen einzusetzen, die es ermoeglichen, die beiden
Gleise eines Schienensystems unter Kurzschluss zu setzen und somit das Vorbeifahren
eines Zuges vorzutaeuschen, wodurch die Moeglichkeit eroeffnet wird, Schienenstrecken
z.B. in der Naehe von Baustellen zu sperren und zu schuetzen.
[0005] Die bekannten Einrichtungen dieser Art erlauben es aber nicht, entsprechende Kontrollen
hinsichtlich der Funktionssicherheit sowie der Qualitaet des erzeugten Kurzschlusstromes
durchzufuehren.
[0006] Aufgabe der vorstehenden Erfindung ist es, die geschilderten Maengel des Standes
der Technik durch den Einsatz einer Vorrichtung zu beheben, mit der ein stabiler,
sicherer und ueberwachbarer elektrischer Kurzschluss zwischen den beiden Schienen
des Gleises aufgebaut wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemaess mit einer Vorrichtung zum ueberwachten Belegen
eines Eisenbahngleises gebildet, die sich dadurch kennzeichnet, dass zwischen den
beiden Gleisen eines Schienensystems ein stabiler, sicherer und ueberwachbarer Kurzschluss
aufgebaut wird.
[0008] In vorteilhafter Weise nimmt die Vorrichtung zum ueberwachten Belegen eines Schienensystems,
entsprechend der vorstehenden Erfindung, zwei Zangen auf, wobei jede dieser Zangen
mit einer Schiene verbindbar ist und die Zangen ueber elektrische Leitungen mit einer
Steuer- und Ueberwachungseinheit wirkverbunden sind.
[0009] Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, dass die Zangen mit Kontaktstuecken
verbunden sind, die am Kopf einer jeden Schiene anliegen, und dass diese Kontaktstuecke
ueber elektrische Leitungen mit der Steuer- und Ueberwachungseinheit wirkverbunden
sind.
[0010] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung koennen den Unteranspruechen 4 bis 11
entnommen werden.
[0011] Durch die vorgenannten Massnahmen wird fuer die Schienen eines Bahngleises, das mit
einer automatischen Absperrvorrichtung bestueckt ist, die Situation eines besetzten
Gleises vorgetaeuscht und es erfolgt eine Enderregung des "Schienenrelais" unter Bildung
von Alarmsignalen, sowohl in Bahnhoefen als auch im Inneren eines vorbeifahrenden
Zuges (Wiederholung des Alarmsignales und demzufolge Einleitung eines automatischen
Anhaltevorganges fuer den Zug).
[0012] Die Vorrichtung kann in einfacher Weise an den Schienenkoerpern, welche die Baustelle
aufnehmen oder an einer danebenliegenden Schiene angeordnet werden.
[0013] Das erzielbare Ergebnis wird stets identisch sein: es wird absolute Sicherheit fuer
das an der Baustelle arbeitende Personal entlang eines Schienensystemes, das mit einer
automatischen Anhaltevorrichtung ausgeruestet ist, erreicht.
Der Gegenstand der vorstehenden Erfindung wird nun genauer anhand eines Ausfuehrungsbeispieles
beschrieben und in den beigefuegten Zeichnungen dargestellt.
[0014] Fig. 1 zeigt schematisch zwei Schienen eines Bahngleises, mit der erfindungsgemaessen
Vorrichtung zum ueberwachten Belegen des Gleises.
[0015] Fig. 2 zeigt anhand eines Blockschaubildes das Schaltschema der Vorrichtung.
[0016] Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, besteht die Vorrichtung im wesentlichen aus zwei
Zangen 1 und 2, und jede dieser Zangen ist mit einer entsprechenden Schiene 3, 4 verbindbar.
[0017] Jede Zange 1,2 weist eine Spannvorrichtung 5,6 auf, die es erlaubt, die Zangen 1
und 2 fest mit dem Kopf des Schienenkoerpers 3, 4 zu verbinden.
[0018] Es ist ferner vorgesehen, dass jede Zange mit Kontaktstuecken 7,8 und 9,10 ausgeruestet
ist. Diese Kontaktstuecke werden in enger Verbindung mit dem Kopf der Schienen 3,
4 gehalten.
[0019] Die Kontaktstuecke 7 und 10 sind miteinander durch eine elektrische Leitung 11 verbunden,
und ueber eine gemeinsame Leitung 12 erfolgt ein elektrisches Verbinden mit der Kontrollvorrichtung
13.
[0020] Die Kontrollvorrichtung 13 weist eine Anzahl von Anzeigeleuchten 14,15 und 16 auf;
ferner ist ein mit Leuchtsegmenten 17 vorgesehenes Anzeigefeld, ein Schalter 18 sowie
ein ueber einen Schluessel betaetigbarer Unterbrecher 19 und eine akustische Signalvorrichtung
23 vorgesehen.
[0021] Der Fig. 1 kann ferner entnommen werden, dass die Kontaktstuecke 8,9 mit der Vorrichtung
13 ueber Leitungen 20 und 21 in Verbindung stehen.
[0022] Der Fig. 1 kann auch entnommen werden, dass die Vorrichtung 13 ueber eine Batterie
22 gespeist wird, die einen Strom von 12 Volt liefert.
[0023] Dem Blockschaltbild nach Fig. 2 koennen die elektrischen oder elektronischen Bauteile
entnommen werden, welche hauptsaechlich die Kontrollvorrichtung bilden.
[0024] Der Block 50 nimmt eine Batterie zum Anliefern eines Gleichstromes von 12 Volt auf
und ist mit einem Block 51 wirkverbunden, der einen Filter zur Vermeidung von elektrischen
Stoerungen aufnimmt und eine Schutzeinrichtung beinhaltet, durch die eine unerwuenschte
Aenderung der Polaritaet vermieden wird.
[0025] Der Block 51 ist mit dem Block 52 elektrisch verbunden, dieser bildet einen Generator
zur Erzeugung eines elektrischen Bezugssignales, ferner besteht eine Verbindung zu
den Bloecken 53 und 54, die eine Regeleinrichtug fuer den elektrischen Strom des linken
Kontrollzweiges sowie eine Regeleinrichtung fuer den Strom des rechten Kontrollzweiges
darstellen.
[0026] Die Regeleinrichtungen 53 und 54 sind mit Bloecken 55 und 56 verbunden, welche zu
vermessende Widerstaende aufnehmen; mit den Ausgaengen der Bloecke 55 und 56 sind
die Eingaenge der Verstaerkerbloecke 57 und 58 verbunden.
[0027] Die Vergleicherbloecke 59 und 60 sind beide mit dem Block 52 und auch mit den Bloecken
57 und 58 verbunden; jeder der Bloecke 59 und 60 weist einen Ausgang auf, der mit
dem Block 61 fuer die Abgabe eines optischen Alarmsignales des linken Kontrollzweiges
und mit dem Block 62 zur Bildung eines optischen Alarmsignales des rechten Kontrollzweiges
verbunden ist.
[0028] Es ist ferner fuer die beschriebenen Bloecke 59 und 60 ein zweiter Ausgang vorgesehen,
der mit dem Block 64 wirkverbunden ist, und ein optisches Signal fuer das ordnungsgemaesse
Arbeiten der Vorrichtung liefert; die vorgenannten Bloecke 61 und 62 sind ihrerseits
mit dem Block 63, der zur Abgabe eines akustischen Signales dient, verbunden.
[0029] Mit dem Block 51 ist ferner der Block 66 wirkverbunden, der den Ladungszustand der
Batterie anzeigt, sowie der Block 65, der die vorhandene Minimalspannung der Batterie
ueberprueft; der Ausgang dieses letztgenannten Blockes ist mit dem Block 63 verbunden,
der eine akustische Signaleinrichtung darstellt.
[0030] Schliesslich ist eine Verbindung ueber einen abnehmbaren Steckeranschluss 24 zwischen
der Kontrolleinrichtung und dem Block 67 vorgesehen, wobei der Block 67 eine Fernanzeige
sowie die Ausloesung einer entfernt angeordneten Alarmeinrichtung ermoeglicht.
[0031] Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 ist die Arbeitsweise der ueberpruefbaren Belegeeinrichtung
des Gleises folgende:
[0032] Das Betaetigen der Vorrichtung erfolgt ueber einen Schalter 19, der ueber einen Schluessel
entriegelbar ist. Bei Betaetigung liefert die Batterie ueber den Block 51 und die
Bloecke 53 und 54 zu den zugeordneten Kontrollzweigen einen Strom, entsprechend einem
Wert von 1 A. Dieser Strom durchlaeuft die Bloecke 55 und 56, die mit Messwiderstaenden
ausgeruestet sind, und es wird ein proportionales Spannungssignal entsprechend dem
Widerstand gebildet.
[0033] Dieses Signal wird in geeigneter Weise in den Bloecken 57 und 58 verstaerkt und wird
fuer jeden Leitungszweig mittels der Vergleicherbloecke 59 und 60 mit einem konstanten
Bezugssignal verglichen, das im Block 52 gebildet wird.
[0034] Nimmt der fuer jeden Leitungszweig gemessene Widerstand einen Wert ein, der groesser
ist als ein vorgegebener Maximalwert, so wird das Spannungssignal, das proportional
zum entsprechenden Widerstand ist, groesser sein als das konstante Bezugssignal, dadurch
werden durch die Vergleicherbloecke 59 oder 60 die Bloecke 61 oder 62 aktiviert und
folglich optische Alarmeinrichtungen betaetigt. Gleichzeitig erfolgt ein Aktivieren
des Blockes 63, der eine akustische Signaleinrichtung beinhaltet; in diesem Fall wird
ein akustisches eintoeniges, unterbrochenes Signal abgegeben. Sofern der gemessene
Widerstand einen Wert aufweist, der unter einem maximalen vorgegebenen Wert liegt,
wird das Spannungssignal, welches proportional zum genannten Widerstand ist, unter
dem Wert des konstanten Bezugssignals liegen, und die Vergleicherbloecke 59 oder 60
werden ein der Situation entsprechendes Anzeigesignal ausloesen; das gleichzeitige
Vorhandensein der zwei Signale, die von den genannten Vergleichereinrichtungen kommen,
bewirkt ein Betaetigen des Blockes 64, der ein optisches Signal erzeugt, das eine
korrekte Arbeitsweise anzeigt.
[0035] Sofern die Batteriespannung, die staendig vom Block 65 der die minimale Batteriespannung
ueberwacht, unter einem vorbestimmten Minimum zu liegen kommt, wird durch den Block
65 ein Alarmsignal ausgeloest, das den Block 63 betaetigt, der eine akustische Signaleinrichtung
aufnimmt. In diesem Fall wird das erzeugte akustische Signal als zweitoeniges und
unterbrochenes Signal abgegeben.
[0036] Stets bei Einschalten der Vorrichtung erfolgt eine automatische Betaetigung ueber
einen festgelegten Zeitraum (ungefaehr 5 s )des Blockes 66, der ein Zeitglied zur
Anzeige des Ladezustandes der Batterie aufweist. Der Block 66 kann unter Umstaenden
auch von Hand betaetigt werden; hierzu ist der Schalter 18 zu betaetigen. Die Anzeige
der verbleibenden elektrischen Energie der Batterie erfolgt ueber ein Anzeigefeld,
das Leuchtfelder 17 aufweist.
[0037] Der Block 67, der ein entfernt gelegenes Wiederholsystem der Anzeigen fuer die ausgeloesten
Alarme als auch hinsichtlich des Widerstandes sowie hinsichtlich der Batterie darstellt,
ist in der Lage, die Verbindung zum Kontrollgeraet zu ueberpruefen.
[0038] Der vorangegangenen Beschreibung kann entnommen werden, dass bei Inbetriebnahme der
Vorrichtung eine sofortige Aktivierung des akustischen Signalgebers 23 erfolgt, wobei
die Kontrolleuchten 14 und 16, die der linken Schiene 3 und der rechten Schiene 4
zugeordnet sind, zu blinken beginnen.
[0039] Sobald der Bedienungsmann eine der beiden Zangen (linke Zange 1, rechte Zange 2)
an der entsprechenden Schiene anbringt und sofern der elektrische Widerstand der Verbindung
"Kontaktstuecke der Schiene/Kontroll-einrichtung", zusammen mit den auftretenden Beruehrungswiderstaenden
unter einem vorbestimmten Wert zu liegen kommt, erfolgt ein Loeschen der entsprechenden
Kontrolleuchte (linke Leuchte 14, rechte Leuchte 16), wobei jedoch ein fortwaehrender
Betrieb des akustischen Signalgebers 23 erfolgt. Durch Schliessen der verbleibenden
zweiten Zange am Schienenkoerper, sofern in diesem Fall der Gesamtwert des Widerstandes
unter einem vorbestimmten Wert zu liegen kommt, erlischt die zugeordnete Signalleuchte;
gleichzeitig erfolgt ein Betaetigen der Signalleuchte 15, welche ein ordnungsgemaesses
Arbeiten der Vorrichtung anzeigt; im Anschluss daran wird die akustische Signaleinrichtung
23 unterbrochen.
Diese Situation entspricht dem Zustand eines stabilen und sicheren Kurzschlusses und
zeigt ein besetztes Gleis an.
1. Vorrichtung zum kontrollierten Belegen eines Bahngleises, dadurch gekennzeichnet, dass ein stabiler, sicherer und ueberwachbarer Kurzschluss zwischen den beiden Schienen
eines Bahngleises gebildet wird.
2. Vorrichtung, zum kontrollierten Belegen eines Bahngleises, nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Zangen (1,2) vorgesehen sind, dass jede dieser Zangen (1, 2) mit einer Schiene
(3 oder 4) verbindbar ist und die Zangen (1,2) ueber elektrische Leitungen mit einer
Ueberwachungsvorrichtung (13) wirkverbunden sind.
3. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangen (1,2) mit Kontaktstuecken (7,8; 9,10) ausgeruestet sind, die am Kopf einer
jeden Schiene (3,4) anliegen und dass die Kontaktstuecke (7,8; 9,10) ueber Leitungen
(12,20,21) mit einer Ueberwachungsvorrichtung (13) wirkverbunden sind.
4. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberwachungseinrichtung (13) mit elektrischem Strom ueber eine Batterie (22)
versorgt wird.
5. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberwachungseinrichtung (13) eine Anzahl von Leuchtanzeigen (14,15,16) aufweist.
6. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberwachungseinrichtung Anzeigemittel in Form von Leuchtsegmenten (17) aufweist.
7. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberwachungseinrichtung (13) einen Betaetigungstaster (18) aufweist.
8. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberwachungseinrichtung (13) einen ueber einen Schluessel betaetigbaren Unterbrecher
(19) aufweist.
9. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberwachungseinrichtung ein akustisches Anzeigegeraet (23) aufweist.
10. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberwachungseinrichtung (13) als tragbare Vorrichtung ausgebildet ist.
11. Vorrichtung, nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberwachungseinrichtung (13) Mittel fuer die Fernuebertragung der Anzeigen und
Alarmstufen aufweist.