[0001] Die Erfindung betrifft eine Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung der im Oberbegriff
von Anspruch 1 niedergelegten Art.
[0002] Eine solche Leuchtanordnung ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift
198 02 269 bekannt. In dieser Druckschrift werden auf einem Leiterplattensubstrat
ausgebildete, planare Elektrodenanordnungen beschrieben, bei denen an zwei kammförmige,
ineinander verschränkte Elektroden (Interdigital-Elektroden) eine Wechselspannung
angelegt wird, um eine auf diese Elektroden aufgedruckte Elektrolumineszenzschicht
zum Leuchten zu bringen. Diese Schicht kann eine elektrisch gut isolierende Trägersubstanz
umfassen, so daß eine separate Isolationsschicht nicht erforderlich ist. Wenn die
beiden Elektroden in der gleichen Ebene liegen, muß zwischen ihnen ein Mindestabstand
vorhanden sein und es darf keine zu hohe Wechselspannung angelegt werden, damit es
zu keinen elektrischen Kurzschlüssen kommt. Unter diesen Bedingungen kann mit einer
solchen Anordnung aber nur ein sehr schwacher Elektrolumineszenz-Leuchteffekt erzielt
werden.
[0003] Zur Lösung dieses Problems wird in dieser Druckschrift vorgeschlagen, die beiden
Elektroden in unterschiedlichen Ebenen, d. h. die eine höher als die andere anzuordnen
und zwischen ihnen eine Schicht aus einem elektrisch gut isolierenden Dielektrikum
vorzusehen. In der auf die von den Elektroden bedeckte Fläche senkrechten Projektionsrichtung,
in der das Elektrolumineszenz-Leuchten wahrgenommen wird, können die horizontalen
Abstände der Elektroden dann beliebig klein und sogar gleich Null gemacht werden,
da ja der vertikale Abstand für eine ausreichende elektrische Isolation sorgt. Nachteilig
an dieser Anordnung ist, daß eine vermehrte Anzahl von Schichten auf das Trägersubstrat
aufgebracht werden muß, wodurch sich die Herstellungskosten erhöhen, und daß insbesondere
die wenigstens zwei Elektroden nicht in einem einzigen Arbeitsgang aus der das Trägersubstrat
bedeckenden metallischen Beschichtung heraus gearbeitet werden können.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die wenigstens zwei Elektroden in
der gleichen Fläche ausgebildet werden können und dennoch eine deutliche Steigerung
der Helligkeit des Elektrolumineszenz-Leuchtens erzielbar ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die ihm Anspruch 1 niedergelegten Merkmale
vor.
[0006] In überraschender Weise hat sich gezeigt, daß sich bei gleich bleibender Amplitude
und Frequenz der zwischen den beiden Elektroden angelegten Wechselspannung dadurch,
daß über der Elektrolumineszenz- beziehungsweise Pigmentschicht eine dünne, transparente,
aber elektrisch gut leitende Deckschicht aufgebracht wird, die keinerlei nach außen
führende Kontakte aufweist, die erzielbare Lichtausbeute erheblich verbessert. Eine
besonderer Vorteil ist darin zu sehen, daß die ansonsten bei der Kontaktierung von
dünnen, transparente Deckelektroden auftretenden Schwierigkeiten hier völlig entfallen.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung
sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, stark vereinfachte Draufsicht auf das Trägersubstrat und die Leitbahnkonfiguration
einer erfindungsgemäßen ElektrolumineszenzLeuchtanordnung, bei der die oberhalb der
Leitbahnen liegenden Schichten der Deutlichkeit halber weggelassen sind, und
- Figur 2
- einen stark vereinfachten, schematisierten Schnitt längs der Linie II-II durch die
Anordnung aus Figur 1, wobei hier alle für die vorliegende Erfindung wesentlichen
Schichten der Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung wiedergegeben sind.
[0009] Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Figuren nicht maßstabsgetreu sind
und daß insbesondere in Figur 1 die Breiten und Abstände der Leitbahnen und in Figur
2 die Schichtdicken wesentlich vergrößert wiedergegeben sind. Auch sind die Dicken
der in Figur 2 gezeigten Schichten nicht in einem einheitlichen Maßstab dargestellt.
[0010] Wie man der Figur 1 entnimmt, befinden sich auf einem Trägersubstrat 1 eine erste
Elektrode 3 und eine zweite Elektrode 5, die aus einer ursprünglich die gesamte obere
Flachseite des Trägersubstrats 1 bedeckenden, elektrisch leitenden, beispielsweise
aus Kupfer bestehenden Schicht beispielsweise durch Ätzen heraus gearbeitet worden
sind. Die beiden Elektroden 3 und 5 besitzen jeweils eine kammartige Struktur und
sind als sogenannte Interdigital-Elektroden ineinander verzahnt aber voneinander elektrisch
isoliert angeordnet, so daß zwischen ihren Anschlußleitbahnen 7 beziehungsweise 9
die für den Betrieb der Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung erforderliche Wechselspannung
angelegt werden kann. Die Kontaktierung der Anschlußleitbahnen 7, 9 kann dabei auf
irgend eine bekannte Weise, zum Beispiel durch Löten, Bonden, Crimpen usw. erfolgen.
[0011] Wie man der Figur 2 entnimmt, kann bei einer fertig gestellten erfindungsgemäßen
Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung jede der beiden Elektroden 3, 5 mit einer dünnen
Zinn-Schicht 11 abgedeckt sein, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn die Elektroden
3, 5 aus vergleichsweise dunklen Kupfer bestehen. Das wesentlich hellere Zinn weist
demgegenüber deutlich verbesserte Reflexionseigenschaften auf und wirft einen Großteil
des im Betrieb nach unten, das heißt zum Trägersubstrat 1 hin abgestrahlten Lichts
nach oben zurück, so daß sich eine verbesserte Lichtausbeute ergibt.
[0012] Unmittelbar über den Elektroden 3, 5 befindet sich die Pigmentschicht 14, welche
auch die Zwischenräume zwischen den Elektroden 3, 5 ausfüllt. Bei dieser Pigmentschicht
14, die in den verschiedensten Farben gewählt werden kann, handelt es sich um eine
Leuchtpigmentschicht, d. h. eine Schicht, deren Pigmente dann, wenn zwischen den Elektroden
3, 5 eine Wechselspannung mit geeigneter Amplitude und Frequenz angelegt wird, in
bekannter Weise ein Elektrolumineszenz-Leuchten abgeben.
[0013] Soweit sie bisher beschrieben wurde, entspricht die Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung
mit Ausnahme der oben erwähnten Zinn-Schicht 11 völlig dem Stand der Technik. Wie
eingangs erläutert, besteht bei diesen Strukturen jedoch dann, wenn keine zusätzlichen
Maßnahmen ergriffen werden, das Problem, daß auch bei extrem geringen Elektroden-Abständen
und hohen Wechselspannungs-Amplituden nur ein vergleichsweise schwaches Leuchten erzielt
werden kann.
[0014] Gemäß der Erfindung wird diese Schwierigkeit dadurch überwunden, daß über der Pigmentschicht
14 eine in Figur 2 überproportional dick wiedergegebene, in Wirklichkeit äußerst dünne,
elektrisch leitende, transparente Deckschicht 16 vorgesehen wird. Diese Deckschicht
16 kann beispielsweise mit Hilfe eines handelsüblichen leitfähigen Lacks aufgebracht
werden. Es handelt sich dabei im Prinzip um das gleiche Material, wie es bei ähnlichen
Elektrolumineszenz-Leuchtanordnungen zur Herstellung einer einer Basiselektrode gegenüberliegenden
Deckelektrode verwendet wird. Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß es bei
den zuletzt erwähnten Anordnungen erforderlich ist, die Deckelektrode zu kontaktieren,
da die zum Betrieb der Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung erforderliche Wechselspannung
zwischen ihr und der Basiselektrode angelegt werden muß. Diese Kontaktierung ist mit
gewissen Schwierigkeiten verbunden, da die extrem dünne Deckelektrode durch hohe Stromdichten
sehr leicht beschädigt werden kann und auch die Gefahr besteht, daß bei einer Kontaktierung
von oben die Deckelektrode durchstoßen und dadurch ein Kurzschluß erzeugt wird..
[0015] Demgegenüber ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung eine Kontaktierung der Deckschicht
16 weder vorgesehen noch erforderlich. Es handelt sich bei ihr um eine "schwimmende"
Elektrode die automatisch das Potential annimmt, das sich durch das Anliegen einer
Wechselspannung an die Elektroden 3 und 5 ergibt. Dennoch bewirkt sie bei ansonsten
unveränderten Bedingungen ein wesentlich helleres Leuchten der Pigmentschicht .
[0016] Um die gesamte Anordnung mechanisch und insbesondere gegen das Eindringen von Feuchtigkeit
zu schützen, ist eine transparente Schutzschicht 18 vorgesehen, die (in nicht dargestellter
Weise) auch die Seitenkanten der Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung umschließt.
[0017] Das Trägersubstrat 1 kann von irgend einem geeigneten, elektrisch isolierenden Material
gebildet werden. Es kann sich hierbei sowohl um eine steife Platte als auch eine flexible
Kunststofffolie handeln, wie sie bereits mit einer Kupferbeschichtung versehen im
Handel erhältlich ist.
[0018] Auch ist es möglich, ein Trägersubstrat zu verwenden, das auf beiden Seiten eine
elektrisch leitende Beschichtung trägt, so daß auf jeder Flachseite eine Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung
ausgebildet werden kann, die den oben beschriebenen Aufbau besitzt.
[0019] Auch ist es möglich, mehrere gemeinsam oder voneinander unabhängig ansteuerbare Elektrolumineszenz-Leuchtanordnungen
auf ein und derselben Flachseite eines Trägersubstrats auszubilden. Zu diesem Zweck
werden dann aus der betreffenden elektrisch leitenden Schicht mehrere erste und zweite
Elektroden herausgearbeitet, wobei zum Beispiel die ersten Elektroden elektrisch leitend
miteinander verbunden sein können und die getrennte Ansteuerung der verschiedenen
Bereiche mit Hilfe der elektrisch voneinander isolierten zweiten Elektroden erfolgt.
[0020] Die Pigmentschicht einer Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung muß nicht in allen Flächenbereichen
mit Pigmenten der gleichen Farbe ausgerüstet sein. Darüber hinaus läßt sich die Farbe
des abgestrahlten Lichtes auch dadurch beeinflussen, daß die Pigmentschicht selbst
und/oder die Deckelektrode mit Farbfilter-Eigenschaften ausgestattet wird.
1. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung mit einem Trägersubstrat (1) aus einem elektrisch
isolierenden Material, auf dem sich eine elektrisch leitende Schicht befindet, aus
der wenigstens zwei elektrisch voneinander isolierte Leitbahnbereiche herausgearbeitet
sind, die eine erste Elektrode (3) und eine zweite Elektrode (5) bilden und von einer
Pigmentschicht (14) überdeckt werden, deren dotierte Pigmente beim Anlegen einer Wechselspannung
an die beiden Elektroden leuchten, dadurch gekennzeichnet, daß die Pigmentschicht (14) zumindest in einem Teilbereich ihrer Fläche mit einer dünnen,
transparenten, elektrisch leitenden, Deckschicht (16) überdeckt ist, an welche im
Betrieb von außen keine zusätzliche Spannung angelegt wird.
2. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersubstrat (1) flach ausgebildet ist und sich die weiteren Schichten der
Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung zumindest über einen Teil wenigstens einer Flachseite
dieses Trägersubstrats (1) erstrecken.
3. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Elektrode (3, 5) jeweils kammartig ausgebildet und ineinander
greifend angeordnet sind.
4. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Leitbahnen, welche die erste und die zweite Elektrode (3, 5) bilden,
so groß und ihre gegenseitigen Abstände so klein gewählt sind, daß sich in dem von
den Leitbahnen abgedeckten Flächenbereich im Betrieb eine nahezu homogen leuchtende
Fläche ergibt.
5. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Schicht von einer Kupferbeschichtung des Trägersubstrats
(1) gebildet wird, aus der die wenigstens zwei elektrisch voneinander isolierten Elektroden
(3, 5) durch ein Ätzverfahren heraus gearbeitet sind.
6. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Schicht mit Hilfe eines Leitlacks auf das Trägersubstrat
(1) aufgebracht ist.
7. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbahnbereiche mit einem hellen Überzug versehen sind.
8. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der helle Überzug eine Zinn-Schicht (11) ist.
9. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der helle Überzug von einer elektrisch isolierenden Schicht gebildet wird, die mit
einem hellen Pigment eingefärbt ist.
10. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dünne, transparente, elektrisch leitende Deckschicht (16) mit einem Farbpigment
versetzt ist, das durch das von der Pigmentschicht (14) im Betrieb abgegebene Licht
zum Leuchten in einer eigenen Farbe angeregt wird.
11. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pigmentschicht (14) neben den elektrolumineszierenden Pigmenten weitere Pigmente
in einer anderen Farbe umfaßt, so daß insgesamt ein von der Farbe der elektrolumineszierenden
Pigmente abweichender Farbton entsteht.
12. Elektrolumineszenz-Leuchtanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch eine insbesondere als Dampfsperre wirkende Schutzschicht (18) abgedeckt
ist.