Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Betriebsgerät für Gasentladungslampen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei insbesondere um eine Verbesserung
des im Betriebsgerät enthaltenen Halbbrückenwechselrichters und dessen Ansteuerung.
Des weiteren behandelt die Erfindung die Vereinfachung einer Abschalteinrichtung des
Betriebsgeräts und eine kostengünstige Leistungsfaktorkorrektur des vom Netz aufgenommenen
Stroms.
Stand der Technik
[0002] In der Schrift EP 0 093 469 (De Bijl) ist ein Betriebsgerät für Gasentladungslampen
beschrieben, das den Stand der Technik darstellt. Dieses Betriebsgerät enthält einen
selbstschwingenden Halbbrückenwechselrichter, der aus einer Gleichspannung eine hochfrequente
Wechselspannung erzeugt, indem ein oberer und ein unterer in Serie geschaltete Halbbrückentransistoren
abwechselnd ein- und ausgeschaltet werden. Die Gleichspannung wird meist mit Hilfe
eines Brückengleichrichters, bestehend aus vier Gleichrichterdioden, aus der Netzspannung
erzeugt. Selbstschwingend bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Ansteuerung der
Halbbrückentransistoren aus einem Lastkreis gewonnen wird und keine unabhängig schwingende
Oszillatorschaltung zur Erzeugung besagter Ansteuerung bereitgestellt wird. Bevorzugt
wird die besagte Ansteuerung mit Hilfe eines Stromtransformators gewonnen. Eine Primärwicklung
des Stromtransformators ist im Lastkreis angeordnet und wird von einem Laststrom durchflossen,
der im wesentlichen dem Strom gleichgesetzt werden Laststrom durchflossen, der im
wesentlichen dem Strom gleichgesetzt werden kann, den der Halbbrückenwechselrichter
abgibt. Je eine Sekundärwicklung des Stromtransformators ist in zwei Ansteuerschaltungen
angeordnet, die jeweils ein Signal erzeugen, das den Steuerelektroden der Halbbrückentransistoren
zugeführt wird. Der Lastkreis ist an der Verbindungsstelle der Halbbrückentransistoren
angeschlossen. Hauptbestandteil des Lastkreises ist eine Lampendrossel, zu der über
Klemmenanschlüsse Gasentladungslampen seriell geschaltet werden können. Es ist auch
möglich mehrere Lastkreise parallel zu schalten; die Primärwicklung ist dann so anzuordnen,
dass sie von der Summe aller Lastkreise durchflossen wird.
[0003] In den Ansteuerschaltungen wird jeweils ein Rückkoppelsignal erzeugt, das dem Laststrom
im wesentlichen proportional ist. Dazu müssen die Sekundärwicklungen im Idealfall
kurzgeschlossen, in der Praxis niederohmig abgeschlossen werden. Anderenfalls treten
entweder im Stromtransformator Sättigungserscheinungen auf, oder die Primärwicklung
übt einen unerwünscht großen Einfluss auf den Lastkreis aus. Nach dem Stand der Technik
werden für die Halbbrückentransistoren Bipolartransistoren eingesetzt, welche ihre
Ansteuerung aus den Sekundärwicklungen beziehen. Der Basisanschluss der Bipolartransistoren,
welcher als Steuerelektrode verwendet wird ist naturgemäß niederohmig genug, um o.
g. Effekte zu vermeiden.
[0004] Der Spannungsabfall an den Sekundärwicklungen, stellt unter den o.g. Bedingungen
ein Maß für den Laststrom dar und bildet im Stand der Technik Rückkoppelsignale. Diese
werden jeweils einem Zeitglied zugeführt, das im einfachsten Fall aus der Serienschaltung
eines Zeitkondensators und eines Zeitwiderstandes besteht. Ist der jeweilige Zeitkondensator
auf einen Integrationswert aufgeladen, der genügt, um einen Ausschalttransistor anzusteuern,
wird der jeweilige Halbbrückentransistor ausgeschaltet.
[0005] Insbesondere zur Zündung der Gasentladungslampen ist seriell zur Lampendrossel und
parallel zu einer Gasentladungslampe wirkend ein Resonanzkondensator geschaltet, der
mit der Lampendrossel einen Resonanzkreis bildet. Dieser wird zur Zündung nahe seiner
Resonanz betrieben, wodurch sich am Resonanzkondensator eine zur Zündung einer Gasentladungslampe
genügend hohe Spannung ausbildet.
[0006] Dementsprechend bildet sich in der Lampendrossel und damit in den Halbbrückentransistoren
ein hoher Strom aus. Um eine Überlastung von Bauelementen zu Vermeiden, wird im Stand
der Technik die Amplitude des Laststroms begrenzt. Dies geschieht über jeweils einen
ersten Spannungsschwellwertschalter, der parallel zum jeweiligen Zeitwiderstand geschaltet
ist. Steigt der Laststrom über ein vorgegebenes Maß, so erreicht das jeweilige Rückkoppelsignal,
einen Wert, der den jeweiligen ersten Spannungsschwellwertschalter durchbrechen lässt
und somit zum sofortigen Ausschalten des jeweiligen Halbbrückentransistors führt.
Darstellung der Erfindung
[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Betriebsgerät für Gasentladungslampen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, das die im Stand der Technik
dargestellte Topologie nicht nur für Halbbrücken mit Bipolartransistoren, die naturgemäß
einen Ansteuerstrom benötigen, realisierbar macht, sondern auch spannungsgesteuerte
Halbleiterschalter wie MOS-Feldeffekttransistoren (MOSFET) eingesetzt werden können.
Die diesem Problem zugrunde liegende Aufgabenstellung beinhaltet im wesentlichen in
der Bereitstellung eines Ansteuersignals für die Halbleiterschalter, das proportional
zum Laststrom ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Betriebsgerät für Gasentladungslampen mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen
Ansprüchen.
[0009] Meist aus Kostengründen werden Bipolartransistoren zunehmend von spannungsgesteuerten
Halbleiterschaltern wie z.B. MOSFET und IGBT abgelöst.
[0010] Wird mit einer der oben beschriebenen Sekundärwicklungen anstatt eines Bipolartransistors
ein spannungsgesteuerter Halbleiterschalter angesteuert, so ist der Abschluss der
Sekundärwicklung nicht mehr niederohmig, sondern hochohmig und die im Abschnitt zum
Stand der Technik erwähnten Nachteile stellen sich ein. Erfindungsgemäß werden die
Ansteuerschaltungen jeweils mit einem zweiten Spannungsschwellwertschalter ausgestattet,
der eine zweite Spannungsschwelle aufweist und in einer Parallelschaltung zur Sekundärwicklung
zu liegen kommt. Im einfachsten Fall besteht der zweite Spannungsschwellwertschalter
aus der Serienschaltung einer Zenerdiode und einem Strommesswiderstand, wobei die
Zenerdiode eine Zenerspannung aufweist, die der zweiten Spannungsschwelle entspricht.
Steigt die Spannung an der Sekundärwicklung bei Null beginnend an, so ist der zweite
Spannungsschwellwertschalter zunächst unwirksam. Bei Erreichen der zweiten Spannungsschwelle
beginnt die Zenerdiode zu leiten und schließt die Sekundärwicklung wunschgemäß niederohmig
ab. Der Wert der zweiten Spannungsschwelle muss niedriger sein als eine Thresholdspannung,
welche der spannungsgesteuerte Halbleiterschalter mindestens als Ansteuerung benötigt.
Bei der Dimensionierung des Strommesswiderstands sind zwei Bedingungen zu erfüllen.
Einerseits muss der Wert des Strommesswiderstands klein genug sein, damit ein niederohmiger
Abschluss der Sekundärwicklung gewährleistet ist. Andererseits muss der Wert des Strommesswiderstands
groß genug sein, damit die Spannung an der Sekundärwicklung weiter bis zur ersten
Spannungsschwelle ansteigen kann.
[0011] Da im Strommesswiderstand erfindungsgemäß ein dem Laststrom im wesentlichen proportionaler
Strom fließt, ist auch die Spannung am Strommesswiderstand naturgemäß ein Maß für
den Laststrom. Die Spannung am Strommesswiderstand kann dadurch erfindungsgemäß zur
Detektion eines Fehlerfalls herangezogen werden. Sie wird dazu einer Abschalteinrichtung
zugeführt. Um Störungen zu unterdrücken, wird in der Abschalteinrichtung das zeitliche
Mittel der Spannung am Strommesswiderstand gebildet. Überschreitet dieses einen gegebenen
Grenzwert, unterbindet die Abschalteinrichtung eine weitere Oszillation des Halbbrückenwechselrichters.
Dies geschieht insbesondere durch Unterdrückung des Ansteuersignals eines der beiden
Halbbrückentransistoren.
[0012] Die in Rede stehenden Betriebsgeräte besitzen im allgemeinen zwei Netzspannungsklemmen,
die mit einer Netzspannung verbindbar sind, wodurch ein Netzstrom fließen kann. Einschlägige
Normen (z.B.: IEC 1000-3-2) schreiben maximale Amplituden für die Oberschwingungen
des Netzstroms vor. Zur Einhaltung dieser Normen besitzen Betriebsgeräte sog. PFC-Schaltungen
(Power-Factor-Correction). Eine kostengünstige Realisierung dieser PFC-Schaltungen
stellen sog. Pumpschaltungen dar, wie sie z. B. in EP 253 224 (Zuchtriegel) oder EP
1 028 606 (Rudolph) beschrieben sind. Bei der Kombination einer Pumpschaltung mit
einem selbstschwingenden Halbbrückenwechselrichter nach dem Stand der Technik gibt
es Probleme bei der Erzeugung der nötigen Zündspannung für die Gasentladungslampen
und durch hohe Verlustleistung beim Schalten der Halbbrückentransistoren. Insbesondere
bei großer Leistung für die Gasentladungslampen treten die genannten Probleme auf.
Eine Ursache dafür sind u. a. Speicherzeiten, die typisch sind für Bipolartransistoren
sind und kein exaktes Festlegen des Ausschaltzeitpunkts erlauben. Die vorliegende
Erfindung ermöglicht den Einsatz von spannungsgesteuerten Halbleiterschaltern wie
MOSFETS, die keine Speicherzeiten aufweisen und deshalb die genannten Probleme vermieden
werden können. Das bedeutet, dass der erfindungsgemäße Halbbrückenwechselrichter in
Kombination mit einer Pumpschaltung vorteilhaft auch bei einer Last angewendet werden
kann, die eine Leistung von über 100W verbraucht.
[0013] Ein weiterer Effekt, der beim erfindungsgemäßen Halbbrückenwechselrichters mit Pumpschaltung
auftritt, ist die starke Modulation der Betriebsfrequenz durch die Netzspannung, die
die Oszillation des Halbbrückenwechselrichters aufweist. Abhängig vom momentanen Wert
der Netzspannung liegt besagte Betriebsfrequenz innerhalb eines Frequenzbandes, das
eine Bandbreite von über 10kHz aufweist. Damit werden die elektromagnetischen Störungen,
die ein erfindungsgemäßes Betriebsgerät verursacht auf ein breites Frequenzband verteilt.
Damit ist die Energie, die ein gestörtes Gerät trifft, vorteilhaft gering. Zudem kann
der Aufwand für die Entstörung eines erfindungsgemäßen Betriebsgeräts gering gehalten
werden.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Nutzung des erfindungsgemäßen Strommesswiderstandes ist
in der Startschaltung des selbstschwingenden Halbbrückenwechselrichters gegeben. Zum
Start des Halbbrückenwechselrichters ist es üblich einen Startkondensator zu laden
und bei Erreichen einer Triggerspannung am Ladekondensator einen Teil der im Ladekondensator
gespeicherten Ladung über ein Triggerelement auf die Steuerelektrode eines Halbbrückenkondensators
zu entladen. Dabei kann das Problem auftreten, dass der so erzeugte Ladeimpuls an
der betreffenden Steuerelektrode zu kurz und zu niedrig ist und keine anhaltende Oszillation
des Halbbrückenwechselrichters ausgelöst wird. Erfindungsgemäß wird ein Teil der gespeicherten
Ladung des Ladekondensators über eine Diode dem erfindungsgemäßen Strommesswiderstand
zugeführt. Damit lässt sich ein sicheres Anschwingen des Halbbrückenwechselrichters
erreichen.
Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- die Grundschaltung des erfindungsgemäßen Betriebsgeräts
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Betriebsgeräts mit Pumpschaltung
- Figur 4
- ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Abschalteinrichtung
[0016] Im folgenden werden Widerstände durch den Buchstaben R, Transistoren durch den Buchstaben
T, Dioden durch den Buchstaben D, Kondensatoren durch den Buchstaben C und Anschlussklemmen
durch den Buchstaben J jeweils gefolgt von einer Zahl bezeichnet.
[0017] In Figur 1 ist die Grundschaltung eines erfindungsgemäßen Betriebsgeräts dargestellt.
Über die Anschlussklemmen J1, J2 kann das Betriebsgerät an eine Netzspannung angeschlossen
werden. Die Netzspannung wird einem Block FR zugeführt. Darin sind allgemein bekannte
Filter- und Gleichrichtereinrichtungen enthalten. Die Filtereinrichtungen haben die
Aufgabe Störungen zu unterdrücken. Die Gleichrichtereinrichtung besteht in der Regel
aus einem Brückengleichrichter bestehend aus vier Dioden. Mit Hilfe der Gleichrichtereinrichtung
wird einem Halbbrückenwechselrichter HB eine Gleichspannung zugeführt. Der Halbbrückenwechselrichter
enthält im wesentlichen die Serienschaltung eines oberen Halbleiterschalters T1 und
eines unteren Halbleiterschalters T2, die erfindungsgemäß spannungsgesteuert sind.
Das Ausführungsbeispiel in Figur 1 ist mit N-Kanal MOSFET realisiert. Es ist jedoch
auch der Einsatz von beispielsweise IGBT oder P-Kanal MOSFET möglich. Bei den in Figur
1 eingesetzten N-Kanal MOSFET ist es erforderlich, dass der positive Ausgang der Gleichrichtereinrichtung
über einen Knoten 3 dem oberen Transistor T1 zugeführt wird, während der negative
Ausgang der Gleichrichtereinrichtung mit dem Massepotenzial M verbunden ist. Die gleiche
Polung gilt für handelsübliche IGBT. Umgepolt muss bei der Verwendung von P-Kanal
MOSFET werden.
[0018] Zwischen den Knoten 3 und das Massepotenzial M ist ein Speicherkondensator C1 geschaltet,
der Energie aus der Netzspannung zwischenspeichert, bevor sie an eine Lampe Lp abgegeben
wird.
[0019] Zur Ansteuerung der Halbbrückentransistoren T1, T2 enthält der Halbbrückenwechselrichter
HB für jeden Halbbrückentransistor T1, T2 eine Ansteuerschaltung 1, 2. Die Ansteuerschaltungen
1, 2 sind jeweils über einen Anschluss A mit dem jeweiligen Gate-Anschluss und über
einen Anschluss B mit dem jeweiligen Source-Anschluss des betreffenden Halbbrückentransistors
verbunden. Die Ansteuerschaltung 2 für den unteren Halbbrückentransistor T2 besitzt
einen dritten Anschluss S, an den eine Abschalteinrichtung anschließbar ist.
[0020] Die Verbindungsstelle der Halbbrückentransistoren T1, T2 bildet einen Knoten 4, an
dem ein Lastkreis angeschlossen ist. Ein zweiter Anschluss des Lastkreises ist in
Figur 1 verbunden mit dem Massepotenzial M. Gleichwirkend kann der zweite Anschluss
des Lastkreises alternativ mit dem Knoten 3 verbunden werden. Der Lastkreis besteht
im wesentlichen aus der Serienschaltung einer Primärwicklung L2 eines Stromtransformators,
einer Lampendrossel L1, eines Resonanzkondensators C2 und eines Koppelkondensators
C3. Parallel zum Resonanzkondensator C2 sind über die Lampenklemmen J3, J4 eine oder
mehrere in Serie geschaltete Lampen Lp anschließbar. Im Ausführungsbeispiel ist eine
Vorheizung der Lampenwendeln nicht vorgesehen. Dem Fachmann stehen jedoch allgemein
bekannte Einrichtungen zur Wendelheizung zur Verfügung, die er mit dem erfindungsgemäßen
Betriebsgerät einsetzen kann. Es ist auch möglich mehrere parallel geschaltete Lastkreise
zu betreiben. Die Funktion der einzelnen Elemente des Lastkreises kann dem Stand der
Technik entnommen werden.
[0021] In Figur 2 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung
dargestellt. Eine Sekundärwicklung L3 des Stromtransformators ist zwischen einen Knoten
20 und dem aus Figur 1 bekannten Anschluss B geschaltet. Eine Diode D1 liegt mit ihrer
Anode am Knoten 20 und mit ihrer Kathode an einem Knoten 21. Über einen Widerstand
R3 ist der Knoten 21 mit dem aus Figur 1 bekannten Anschluss A verbunden. Parallel
zur Sekundärwicklung L3 ist ein Integrationsglied geschaltet, das als Serienschaltung
eines Zeitwiderstandes R1 und eines Zeitkondensators C4 ausgeführt ist und eine Integrationskonstante
aufweist, die dem Produkt aus den Werten von R1 und C4 entspricht. Die Verbindungsstelle
von R1 und C4 bildet einen Knoten 22. Parallel zu C4 wird ein Integrationswert abgegriffen
und der Steuerelektrode eines Halbleiterschalters T3 zugeführt. Die Schaltstrecke
des Halbleiterschalters T3 liegt zwischen den Anschlüssen A und B. Dazu parallel kann,
wie im Ausführungsbeispiel, zur Erhöhnung der Schaltsicherheit ein Widerstand R4 geschaltet
werden. Bevorzugt wird der Halbleiterschalter T3 als Kleinsignal-Bipolartransistor
ausgeführt.
[0022] Zwischen Knoten 21 und Knoten 22 ist ein erster Spannungsschwellwertschalter mit
einer ersten Spannungsschwelle geschaltet. Er ist als Zenerdiode D3 ausgeführt. Überschreitet
die von L3 in die Ansteuerschaltung eingespeiste Spannung einen Wert, der zur Überschreitung
der Zenerspannung von D3 führt, so wird der Zeitkondensator C4 nicht nur über den
Zeitwiderstand R1, sondern auch über D3 geladen, wodurch die Integrationskonstante
des Integrationsglieds reduziert wird.
[0023] Zwischen dem Knoten 21 und dem Anschluss B ist erfindungsgemäß ein zweiter Spannungsschwellwertschalter
mit einer zweiten Spannungsschwelle geschaltet. Er wird bevorzugt als Serienschaltung
einer Zenerdiode D2 und eines Strommesswiderstands R2 ausgeführt. Bei Ansteigen der
Spannung an L3 wird zunächst der über Anschluss A der zugeordnete Halbbrückentransistor
angesteuert. Nach weiterem Ansteigen der Spannung an R2 wird erfindungsgemäß die Zenerspannung
von D2 überschritten. Damit kommt ein Stromfluss über den Strommesswiderstand R2 zustande,
der im wesentlichen proportional zum Laststrom im Lastkreis ist. Damit wird eine Sättigung
des Stromtransformators verhindert und eine laststrom-proportionale Ladung des Integrationsglieds
erreicht. Wird der Strom im Lastkreis so groß, dass die Zenerspannung von D3 überschritten
wird, so kommt es zu einem schnellen abschalten des zugeordneten Halbbrückentransistors.
[0024] An der Verbindungsstelle zwischen D2 und dem Strommesswiderstand R2 ist ein Anschluss
S herausgeführt. An ihm kann bezüglich Anschluss B eine dem Laststrom proportionale
Spannung entnommen werden. Diese kann wie unten ausgeführt einer Abschalteinrichtung
zugeführt werden. Da die Spannungen in der Abschalteinrichtung im allgemeinen auf
das Massepotenzial M bezogen sind, besitzt nur die dem unteren Halbbrückentransistor
zugeordnete Ansteuerschaltung einen Anschluss S.
[0025] In der folgenden Tabelle sind die bevorzugten Dimensionierungen von in Figur 2 dargestellten
Bauelementen zusammengestellt.
Bauelement |
Wert |
D2 |
5,6V |
D3 |
22V |
R1 |
1,8kΩ |
R2 |
27Ω |
R3 |
220Ω |
R4 |
2,2kΩ |
C4 |
10nF |
[0026] In Figur 3 ist der erfindungsgemäße Halbbrückenwechselrichter HB, wie er in den Figuren
1 und 2 beschrieben wird, in einem Betriebsgerät mit Pumpschaltung realisiert. Im
Gegensatz zu Figur 1 ist der positive Ausgang der Gleichrichtereinrichtung im Block
FR nicht direkt mit dem Knoten 3 verbunden, sondern über zwei parallel geschaltete
Serienschaltungen von jeweils zwei Dioden. Eine erste Diodenserienschaltung mit einem
ersten Diodenverbindungspunkt bilden die Dioden D5 und D6. Eine zweite Diodenserienschaltung
mit einem zweiten Diodenverbindungspunkt bilden die Dioden D4 und D7. Verschiedene
Knoten des aus Figur 1 bekannten Lastkreises sind über Reaktanzzweipole mit den Diodenverbindungspunkten
verbunden.
[0027] Die Lampenklemme J3 ist über einen Pumpkondensator C6 mit dem ersten Diodenverbindungspunkt
verbunden. Die Lampenklemme J3 zeichnet sich gegenüber der Lampenklemme J4 dadurch
aus, dass der Wert der Amplitude ihrer Wechselspannungskomponente gegenüber dem Massepotenzial
größer ist. Der Resonanzkondensator C2 aus Figur 1 entfällt. Seine Funktion wird vom
Pumpkondensator C6 übernommen.
[0028] Der Verbindungspunkt der Primärwicklung L2 und der Lampendrossel L1 ist über die
Serienschaltung einer Pumpdrossel L4 und eines Kondensators C7 mit dem zweiten Diodenverbindungspunkt
verbunden. Die Pumpdrossel L4 kann aber auch direkt an dem aus Figur 1 bekannten Knoten
4, der den Verbindungspunkt der Halbbrüchentransistoren T1 und T2 darstellt, angeschlossen
werden. Der Kondensator C7 dient im wesentlichen zum Abblocken einer Gleichstromkomponente
im Strom durch die Pumpdrossel L4.
[0029] Der aus Figur 1 bekannte Knoten 4 ist über einen zweiten Pumpkondensator C5 mit dem
ersten Diodenverbindungspunkt verbunden.
[0030] In Figur 3 ist eine Pumpschaltungsstruktur mit 3 sog. Pumpzweigen dargestellt: Ein
Pumpzweig wird durch den Pumpkondensator C6 repräsentiert, ein weiterer durch den
zweiten Pumpkondensator C5 und ein dritter durch die Pumpdrossel L4. Jeder Pumpzweig
für sich hat bereits eine Wirkung als PFC-Schaltung, so dass nicht zwingend immer
alle drei Pumpzweige vorhanden sein müssen. Vielmehr ist jede beliebige Kombination
der Pumpzweige möglich.
[0031] Eine weitere Variationsmöglichkeit betrifft die Dioden D5 und D7. Diese Dioden können
auch Funktionen übernehmen, die der Gleichrichtereinrichtung im Block FR zugeordnet
sind. Entsprechende Dioden in der Gleichrichtereinrichtung können dann entfallen.
[0032] Figur 4 zeigt, wie der erfindungsgemäße Strommesswiderstand R2 und der damit verbundene
Anschluss S aus Figur 2 vorteilhaft für eine Abschalt- und eine Starteinrichtung des
Betriebsgeräts verwendet werden kann.
[0033] Die Abschalteinrichtung enthält eine allgemein bekannte Thyristomachbildung bestehend
aus den Widerständen R42, R43, R44 und R45 und den Transistoren T41 und T42. Die Thyristornachbildung
ist über einen Widerstand R41 mit dem Knoten 3 aus Figur 1 verbunden. Das andere Ende
der Thyristornachbildung liegt auf Massepotenzial M.
[0034] Über den Anschluss S wird in einen Spannungsteiler bestehend aus den Widerständen
R46 und R47 eine Spannung eingespeist, die proportional zum Laststrom ist. Der Spannungsteiler
teilt die eingespeiste Spannung auf einen Wert, der im Normalfall keine Abschaltung
des Betriebsgeräts bewirkt. Durch einen Kondensator C40, der vom Spannungsteiler gespeist
wird, wird das zeitliche Mittel des Laststroms gebildet und in Form einer auf das
Massepotenzial bezogenen Spannung bereitgesellt. Diese Spannung wird der Steuerelektrode
eines Halbleiterschalters zugeführt, der als Bipolartransistor T43 ausgeführt ist.
Überschreitet das Mittel des Laststroms im Fehlerfall ein vorgegebenes Maß, so wird
über den Kollektoranschluss von T43 die Thyristornachbildung getriggert. Dadurch wird
über eine Diode D42 ein Anschluss G2, der mit der Steuerelektrode des unteren Halbbrückentransistors
verbunden ist, mit dem Massepotenzial M verbunden. Damit wird eine weitere Oszillation
des Halbbrückenwechselrichters unterbunden.
[0035] Der Start der Oszillation des Halbbrückenwechselrichters geschieht mit Hilfe eines
allgemein bekannten Startkondensators C41, der über den Widerstand R41 aus der Netzspannung
geladen wird. Mit C41 verbunden ist eine Triggerdiode D40 (DIAC). Erreicht die Spannung
an C41 die Triggerspannung der Triggerdiode D40, wird die Steuerelektrode des unteren
Halbbrückentransistors über eine Diode D41 und den Anschluss G2 mit einem Startimpuls
beaufschlagt. In der Praxis kommt es vor, dass dieser Startimpuls zu kurz ausfällt
und kein sicheres Starten der Oszillation des Halbbrückenwechselrichters erfolgt.
Vorteilhaft wird deshalb der Anschluss S verwendet: Über eine Diode D43 ist der Anschluss
S erfindungsgemäß mit der Triggerdiode D40 verbunden. Der Startimpuls läuft nicht
nur über die Diode D41, sondern erfindungsgemäß auch über die Diode D43 und weiter
über die Diode D2 und den Widerstand R3 aus Figur 2. Damit wird der Startimpuls verlängert
und vergrößert was zu einem sicheren Start der Oszillation des Halbbrückenwechselrichters
führt.
1. Betriebsgerät zum Betrieb von Gasentladungslampen mit folgenden Merkmalen:
• Selbstschwingender Halbbrückenwechselrichter (HB), der die Serienschaltung von zwei
Halbbrückentransistoren (T1, T2) enthält,
• Lastkreis, der an der Verbindungsstelle der Halbbrückentransistoren (4) angeschlossen
ist und der eine Primärwicklung (L2) eines Stromtransformators enthält, durch die
ein Laststrom fließt, der dem Halbbrückenwechselrichter (HB) entnommen wird,
• jeweils eine Ansteuerschaltung (1, 2) für jeden Halbbrückentransistor (T1, T2),
die jeweils folgende Bestandteile enthält:
- eine Sekundärwicklung (L3) des Stromtransformators,
- ein Integrationsglied (R1, C4), das im wesentlichen die Spannung an der Sekundärwicklung
(L3) des Stromtransformators integriert und bei Erreichen eines vorgegebenen Integrationswerts
den betreffenden Halbbrückentransistor abschaltet,
- einen ersten Spannungsschwellwertschalter (D3), der bei Erreichen einer gegebenen
ersten Spannungsschwelle die Integrationskonstante des Integrationsglieds reduziert,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die Halbbrückentransistoren (Tl, T2) im wesentlichen spannungsgesteuerte Transistoren
sind und
• mindestens eine Ansteuerschaltung (1,2) einen zweiten Spannungsschwellwertschalter
(D2, R2) mit einer zweiten Spannungsschwelle besitzt, die niedriger liegt, als die
erste Spannungsschwelle, wobei der zweite Spannungsschwellwertschalter (D2, R2) in
einer Parallelschaltung zur Sekundärwicklung (L3) zu liegen kommt.
2. Betriebsgerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Spannungsschwellwertschalter die Serienschaltung aus einer Zenerdiode
(D2) und einem Strommesswiderstand (R2) enthält.
3. Betriebsgerät gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannung am Strommesswiderstand (R2) einer Abschalteinrichtung zugeführt wird,
die das zeitliche Mittel oder den Momentanwert dieser Spannung auswertet und bei Überschreitung
eines gegebenen Grenzwerts eine weitere Oszillation des Halbbrückenwechselrichters
(HB) unterbindet.
4. Betriebsgerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betriebsgerät zwei Netzspannungsklemmen (J1, J2) besitzt, die mit einer Netzspannung
verbunden werden können und eine Leistungsfaktorkorrektur eines über die Netzspannungsklemmen
(J1, J2) fließenden Netzstroms durch eine Pumpschaltung erreicht wird.
5. Betriebsgerät gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpschaltung folgende Merkmale aufweist:
• ein Teil des Netzstroms fließt über eine erste Pumpdiode (D5), die mit einer zweiten
Pumpdiode (D6) eine erste Diodenserienschaltung mit einem ersten Diodenverbindungspunkt
bildet, wobei die Dioden so gepolt sind, dass sie einen Stromfluss von den Netzklemmen
zum Halbbrückenwechselrichter (HB) zulassen,
• das Betriebsgerät besitzt mindestens zwei Lampenklemmen (J3, J4), die mit Lampenanschlüssen
verbindbar sind, wobei eine Lampenklemme (J3) über einen Pumpkondensator (C6) mit
dem ersten Diodenverbindungspunkt verbunden ist.
6. Betriebsgerät gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpkondensator (C6) mit derjenigen Lampenklemme (J3) verbunden ist, die gegenüber
einem Bezugspotenzial (M) eine Spannung aufweist, die im Vergleich zur Spannung an
den anderen Lampenklemmen (J4) den größten Wert für die Wechselspannungskomponente
aufweist.
7. Betriebsgerät gemäß Anspruch 5,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale
• parallel zur ersten Diodenserienschaltung ist eine zweite Diodenserienserienschaltung
von zwei Dioden (D4, D7) geschaltet wodurch ein zweiter Diodenverbindungspunkt entsteht,
wobei die Dioden (D4, D7) so gepolt sind, dass sie einen Stromfluss vom Netz zum Halbbrückenwechselrichter
(HB) zulassen,
• der zweite Diodenverbindungspunkt ist mindestens über eine Pumpdrossel (L4), mit
dem Verbindungspunkt (4) der Halbbrückentransistoren (T1, T2) verbunden.
8. Betriebsgerät gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betriebsgerät einen Startkondensator (C41) enthält, der über die Serienschaltung
einer Triggerdiode (D40) und einer Diode (D43) mit dem Strommesswiderstand (R2) verbunden
ist.