[0001] Die Erfindung betrifft eine Greifvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind in der Technik eine Vielzahl von Greifvorrichtungen bekannt, die dafür verwendet
werden, Lasten in geeigneter Weise zu ergreifen und innerhalb eines Betriebes zu bewegen
oder zu deren Transport zu ver- oder entladen. Beispielsweise sind im Zusammenhang
mit der Handhabung von Blechcoils sogenannte Coilzangen im Einsatz, die im Wesentlichen
mittels eines geeigneten Hakens durch einen Kran bewegt werden können. Derartige Zangen
weisen üblicherweise zwei Greifarme auf, die von zwei unterschiedlichen Seiten in
die Öffnung in der Mitte eines Coils eingreifen. Die beiden Greifarme sind teleskopierbar
miteinander verbunden, so dass die Greifarme mit hakenartigen Fortsätzen, die an ihren
vorderen Enden ausgebildet sind, durch eine im Wesentlichen translatorische Bewegung
in die Öffnung in der Mitte eines Coils eingeführt werden können.
[0003] Unter Sicherheitsgesichtspunkten besteht ein besonderes Problem im Zusammenhang mit
derartigen Greifvorrichtungen darin, ein sicheres Greifen einer schweren Last auch
in dem Fall zu gewährleisten, dass beim Bewegen der Greifvorrichtung, also insbesondere
der Coilzange ein Stoß auf die Last oder ein Anschlagen der Last an einem festen Hindernis
auftritt, was zu einem Verdrehen der gegriffenen Last führen kann. Hierdurch kann
es passieren, dass die beiden Greifarme geöffnet werden, und die Last herabfällt,
was ein besonderes Sicherheitsproblem darstellt. Ferner ist eine Überlastung des Antriebs,
der die Greifarme zum Schließen aufeinander zu und zum Öffnen voneinander weg bewegt,
zu vermeiden, die dann auftreten kann, wenn beispielsweise ein Blechcoil unkorrekt
ergriffen wird, und die Arme anstelle in die Öffnung inmitten des Coils im Bereich
des aufgerollten Blechbandes in die geschlossene Stellung fahren wollen. In diesem
Fall kann ein Endzustand mittels Sensorik nicht erfasst werden, so dass die Gefahr
einer Überlastung des Motors besteht, da dieser gewissermaßen gegen das Blechmaterial
"arbeitet".
STAND DER TECHNIK
[0004] Als Vorbenutzungsgegenstände sind beispielsweise auf dem Gebiet der Coilzangen Zangen
im Einsatz, die an dem Antrieb, der für das Öffnen und Schließen der Greifarme sorgt,
eine Rutschkupplung aufweisen. Diese rutscht bei Überlastung in dem Fall, dass die
Arme in einer unkorrekten Position geschlossen werden sollen, durch, so dass eine
Überlastung des Motors vermieden wird. Eine derartige Rutschkupplung bietet jedoch
das Problem, dass nach einer gewissen Lebensdauer eine verschlechterte Mitnahme erfolgt,
so dass ein gewöhnlicher Öffnungs- oder Schließvorgang der Greifarme länger dauert
als erforderlich. Ferner kann eine derartige Rutschkupplung keine Sicherheit gegen
ein Öffnen der Arme in dem Fall bieten, dass die gegriffene Last beim Absenken an
einer Kante anstößt, oder beim Bewegen an ein Hindernis anstößt, so dass eine Schiefstellung
der Last auftreten kann, welche die Arme öffnen könnte. Ebenso besteht bei Verwendung
einer Rutschkupplung ein Sicherheitsproblem dahingehend, dass bei abrupten Bremsvorgängen
die Trägheit der vergleichsweise schweren bewegten Last eine Öffnung der Arme verursachen
kann.
[0005] Bei der Anmelderin wurde eine Verbesserung dahingehend vorgenommen, dass die Greifarme
einer Coilzange im geschlossenen Zustand blockiert werden. Bei einer derartigen Blockierung
tritt jedoch im Fall einer Kollision eines Coils mit einem feststehenden Hindernis
eine derartige Zerstörung der Blockiervorrichtung ein, dass umfangreiche und aufwändige
Reparaturarbeiten erforderlich sind.
[0006] Neben der Verwendung eines Kettenantriebs zum teleskopierbaren Schließen der Greifarme
sind Systeme bekannt, bei denen die Öffnungs- und Schließbewegung der Greifarme durch
eine Spindel erfolgt. Eine derartige Spindel ist jedoch äußerst wartungsintensiv.
Darüber hinaus liegt im Fall einer Kollision der gegriffenen Last mit einem feststehenden
Hindernis üblicherweise eine Zerstörung der Spindel oder wesentlicher Teile vor, so
dass derartige Systeme auch unter dem Gesichtspunkt der Reparaturfreundlichkeit nachteilig
sind.
[0007] Ausschließlich zur Vermeidung der Überlastung von Antrieben, das heißt zur Aufnahme
aktiver Kräfte eines Antriebs selbst, jedoch nicht zur Absicherung äußerer, sogenannter
passiver oder Sekundärkräfte beispielsweise in Form von Stößen oder Kollisionskräften,
sind verschiedene Maßnahmen auf dem Gebiet der Endlosförderer, insbesondere bei Kratzförderern
bekannt. Gemäß der US 5 040 664 ist ein Antrieb drehbar gelagert und mittelbar über
eine nachgiebige Drehmomentenstütze abgestützt. Falls der Förderer in irgendeiner
Weise blockiert ist, tritt eine Auslenkung des Antriebs auf, und mittels einer geeigneten
Nockenkontur, die mit einem Schalter zusammen wirkt, kann der Antrieb kurzzeitig umgekehrt,
und dadurch die Blockierung gelöst werden.
[0008] Aus der US 4 676 560 ist ein Paternostersystem bekannt, dessen Antrieb ebenfalls
drehbar gelagert und über Dämpfungselemente abgestützt ist. Bei einer Überlastung
des Antriebs tritt eine leichte Verdrehung desselben auf, die durch geeignete Schalter
erfasst wird und zum Abschalten des Antriebs führt.
[0009] Die DE 196 19 364 C2 betrifft einen Bandförderer mit einem Antriebsaggregat, das
gegenüber beim Betrieb auftretender Reaktionskräfte und Momente nachgiebig abgestützt
ist, so dass bei Störkräften eine Bewegung des Antriebsaggregats und mittels geeigneter
Schalter ein Anhalten des Antriebs erfolgen kann. Ähnliche Anordnungen sind aus der
US 2 555 880 und der DE 909 908 bekannt.
[0010] Im Zusammenhang mit diesen Sicherheitsvorrichtungen für Endlosförderer ist zu betonen,
dass hierdurch stets eine Absicherung derjenigen Kräfte erfolgt, die durch den Antrieb
des Förderers selbst verursacht werden. Demgegenüber tritt bei den Greifvorrichtungen,
die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegen, in erster Linie das Problem passiver
Kräfte bzw. die Einwirkung von Sekundärkräften auf, die schwer zu beherrschen sind
und beispielsweise mit einem Stoß oder einer Kollision zusammenhängen.
[0011] Die DE 27 49 603 C3 offenbart ein Handhabungsgerät mit einer Anordnung zum Abschalten
des Antriebs. Bei dem Handhabungsgerät ist die Verbindung zwischen einem Auslegerarm
und einem sogenannten Greiferglied verdrehbar, kippbar sowie in axialer Richtung nachgiebig
gestaltet. Bei dem Aufbringen übermäßig hoher Kräfte erfolgt stets eine axiale Lageveränderung
eines sogenannten Schaltbolzens, der einen Schalter betätigt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0012] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Greifvorrichtung zu schaffen,
die dahingehend verbessert ist, dass die Sicherheit im Zusammenhang mit einem möglichen
Herausfallen einer schweren Last aus der Greifvorrichtung, insbesondere im Falle einer
Kollision oder eines Stoßes, erhöht wird.
[0013] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die in Anspruch 1 beschriebene Greifvorrichtung.
[0014] Demzufolge weist die erfindungsgemäße Greifvorrichtung, bei der es sich insbesondere
um eine Coilzange handelt, zumindest zwei Greifelemente auf. Die beiden Greifelemente
sind bevorzugt als Greifarme mit beispielsweise hakenförmigen Enden vorgesehen, um
Blechcoils mit einer Öffnung in deren Mitte ergreifen zu können. Wenngleich die Erfindung
nicht hierauf beschränkt ist, wird für die Greifelemente bevorzugt, dass sie über
geeignete teleskopierbare Schenkel durch eine im Wesentlichen translatorische Bewegung
zum Greifen einer Last aufeinander zu bewegt werden können. Zum Öffnen und Schließen
der Greifelemente ist ein geeigneter Antrieb vorgesehen. Dieser besteht bevorzugt
aus einem Elektromotor und einem Getriebe sowie einem Kettentrieb zum Bewegen derjenigen
Schenkel, an denen die Greifarme vorgesehen sind. Bevorzugt ist die verwendete Kette,
die das schwächste Glied darstellen kann, zur Erhöhung der Sicherheit verstärkt ausgebildet.
[0015] Ferner weist die erfindungsgemäße Greifvorrichtung einen Antrieb zum Bewegen der
Greifvorrichtung insgesamt auf. Im Falle einer Coilzange kann dieser Antrieb in geeigneter
Weise an einem Kran oder an einer sonstigen Handhabungsvorrichtung vorgesehen sein,
an dem/der die erfindungsgemäße Greifvorrichtung angehängt werden kann. Durch den
Antrieb zum Bewegen der gesamten Greifvorrichtung kann diese üblicherweise in beliebigen
Richtungen bewegt, sowie angehoben und abgesenkt werden. Hierbei ist es im wesentlichen
diese Beweglichkeit, die zu besonderen Problemen im Zusammenhang mit der Sicherheit
von Greifvorrichtungen führt. Beispielsweise kann eine gegriffenen Last nämlich beim
Absenken einseitig an einer Kante aufliegen, was zu einem Verkippen der Last führt,
und ein Öffnen der Greifelemente, insbesondere der Greifarme, verursachen kann. Darüber
hinaus kann eine gegriffenen Last bei einer seitlichen Bewegung der Greifvorrichtung
an einem Hindernis anschlagen, was ebenfalls ein Verkippen der Last und ein Öffnen
der Greifvorrichtung bewirken kann.
[0016] Es versteht sich, dass beim Bewegen der Greifvorrichtung insgesamt in dem Zustand,
dass eine Last ergriffen ist, der Antrieb zum Öffnen und Schließen der Greifelemente
stillsteht. Der vorangehend beschriebenen Stoß infolge einer Kollision "möchte" jedoch
die Greifelemente öffnen, und dementsprechend den Antrieb in dessen Öffnungsrichtung
bewegen.
[0017] Erfindungsgemäß wird die hierbei erzwungene, geringfügige Verdrehung des Antriebs
zugelassen, indem der Antrieb selbst drehbar gelagert und mittels einer Drehmomentenstütze
nachgiebig abgestützt ist. Mit anderen Worten stützt sich der Antrieb zur Ausübung
der Antriebskräfte nicht unbeweglich an einem feststehenden Abschnitt der Greifvorrichtung
ab, sondern der Antrieb ist zumindest geringfügig verdrehbar gelagert und nicht unbeweglich,
sondern nachgiebig abgestützt. Ein Verdrehen des Antriebs gegen die nachgiebige Abstützung
erfolgt beispielsweise in dem vorangehend beschriebenen Fall eines Stoßes infolge
von Sekundärkräften.
[0018] Erfindungsgemäß wird die Sicherheit einer Dämpfungsvorrichtung erheblich erhöht,
indem zumindest ein Schalter vorgesehen ist, der durch eine Verdrehung der Drehmomentenstütze
des Antriebs, bevorzugt unmittelbar, betätigbar ist und mit dem Antrieb zum Bewegen
der Greifvorrichtung insgesamt gekoppelt ist. Mit anderen Worten wird eine Verdrehung
des Antriebs durch den Schalter erfasst und führt zu einem unmittelbaren Abschalten
des Antriebs zum Bewegen der Greifvorrichtung insgesamt. Hierdurch wird gewährleistet,
dass eine Bewegung der Greifvorrichtung, die zu einem extrem gefährlichen Zustand
führen kann, nicht fortgesetzt wird. Wenn beispielsweise eine Last einseitig an einer
Kante beim Absenken aufliegt, und die Kippbewegung der Last beginnt, die Greifelemente
zu öffnen, wird der Antrieb der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung zumindest geringfügig
verdreht, was durch den Schalter erfasst wird, und dazu genutzt werden kann, die Absenkbewegung
der Last sofort zu stoppen.
[0019] Dasselbe gilt in dem Fall, dass eine Last bei der seitlichen Bewegung an ein Hindernis
anstößt. Hierbei kann eine gefährliche Situation dadurch vermieden werden, dass die
seitliche Bewegung der Greifvorrichtung angehalten wird. Schließlich sei ein Fall
erwähnt, bei dem ein Greifarm der Greifvorrichtung selbst an einer Kante aufsetzt
und durch eine Schiefstellung der Greifvorrichtung insgesamt zu einem Öffnen der Greifvorrichtung
führen kann. Sämtliche dieser Fälle können durch die erfindungsgemäße Greifvorrichtung
insoweit beherrscht werden, als ein gefährliches Herabfallen der Last verhindert wird,
indem die Bewegung der Greifvorrichtung insgesamt unmittelbar angehalten werden kann.
[0020] Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung sind in den weiteren
Ansprüchen beschrieben.
[0021] Bevorzugt ist der zumindest eine Schalter zusätzlich mit dem Antrieb zum Öffnen und
Schließen der Greifelemente verbunden. Hierdurch kann mittels der erfindungsgemäßen
Greifvorrichtung zusätzlich eine Überlastung des Motors in demjenigen Störungsfall
ausgeschlossen werden, in dem eine Last in einer unkorrekten Ausrichtung ergriffen
wird, und die in die Schließstellung fahrenden Greifelemente beispielsweise nicht
in die Öffnung in der Mitte eines Blechcoils treffen, sondern an dem aufgerollten
Blechmaterial aufliegen. In diesem Zustand wird keine Endstellung der Greifelemente
erfasst, und der Antrieb zum Öffnen und Schließen der Greifelemente "möchte" weiterhin
die Greifelemente schließen. In diesem Fall tritt bei der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung
ebenfalls eine zumindest geringfügige Verdrehung des Antriebs auf, die mittels der
Drehmomentenstütze den Schalter derart betätigt, dass die Schließbewegung der Greifelemente
angehalten wird, wenn der Zustand vorliegt, dass nicht die Greifvorrichtung insgesamt,
sondern die Greifelemente zum Schließen derselben bewegt werden.
[0022] Ein besonders gutes Ansprechverhalten der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich
dadurch erreichen, dass der Antrieb zum Öffnen und Schließen der Greifelemente, der
erfindungsgemäß drehbar gelagert ist, um die Motorwelle eines Motors, der einen Teil
des Antriebs bildet, drehbar gelagert ist. Hierdurch wird erreicht, dass der Antrieb
insgesamt hinsichtlich der Verdrehung ein möglichst geringes Trägheitsmoment aufweist,
so dass vergleichsweise geringe Kräfte erforderlich sind, um den Antrieb zu verdrehen
und gemäß der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung entweder den Antrieb selbst
oder den Antrieb zum Bewegen der Greifvorrichtung insgesamt, abzuschalten. Mit anderen
Worten verdreht sich der betrachtete Antrieb beim Auftreten von Stoß- oder Kollisionskräften
äußerst unmittelbar, so dass durch dieses schnelle Ansprechverhalten ein sicherer
Betrieb stets gewährleistet ist.
[0023] Für die Einfachheit der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung einschließlich der darin
vorgesehenen Dämpfungs- und Sicherheitsvorrichtung bietet es Vorteile, wenn die an
dem Antrieb vorgesehene Drehmomentenstütze unmittelbar mit denjenigen nachgiebigen
Elementen in Berührung steht, die für die nachgiebige Abstützung des drehbar gelagerten
Antriebs vorgesehen sind. Mit anderen Worten ist bevorzugt unmittelbar an dem Antrieb
eine Drehmomentenstütze in Form einer an dem Antrieb angebrachten Lasche vorgesehen,
die unmittelbar mit nachgiebigen Elementen in Berührung steht. Gegebenenfalls können
an der Lasche Plättchen vorgesehen sein, welche die Berührfläche mit den nachgiebigen
Elementen vergrößern.
[0024] Für die Unempfindlichkeit des Antriebs der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung gegen
Stöße bietet es Vorteile, wenn der Antrieb ein Zykloidengetriebe aufweist. Bei einem
Zykloidengetriebe sind stets ca. zwei Drittel der beteiligten Zähne im Eingriff, so
dass auftretende Stöße gut abgeleitet werden können, und das Getriebe insgesamt äußerst
stoßunempfindlich wird. Ferner lässt sich bei Verwendung eines Zykloidengetriebes
besonders gut diejenige bevorzugte Ausführungsform der Erfindung realisieren, bei
welcher der Antrieb um die Motorwelle des Motors drehbar gelagert ist. Ein Zykloidengetriebe
kann nämlich problemlos derart mit einem Motor kombiniert werden, dass die Ausgangswelle
des Antriebs insgesamt, anders als beispielsweise bei einem Schneckengetriebe, mit
der Welle des Motors fluchtet.
[0025] Für die nachgiebigen Elemente, über welche der Antrieb mittels der Drehmomentenstütze
abgestützt ist, wird bevorzugt, dass diese als weitgehend konische Pufferelemente,
vorzugsweise aus Gummi, ausgeführt sind. Konische Pufferelemente weisen eine nicht
lineare Kennlinie auf, so dass die zur Auslenkung erforderliche Kraft bei zunehmender
Auslenkung umfangreich erhöht wird, so dass sichergestellt werden kann, dass die erfindungsgemäße
Sicherheits- und Dämpfungsvorrichtung nur in dem Fall auslöst, dass tatsächlich eine
Störung in Form einer Kollision oder dergleichen vorliegt, während kleinere Bewegungen
des Antriebs, beispielsweise bei einem abrupten Bremsen, durch die Dämmungselemente
aufgenommen werden können.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0026] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung in
Form einer Coilzange mit einem gegriffenen Blechcoil im Fall einer Kollision des Coils
mit einem feststehenden Widerstand;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Antriebs der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung; und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Antrieb der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung ohne Getriebe
und Motor.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM DER ERFINDUNG
[0027] In Fig. 1 ist in einer Seitenansicht als eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Greifvorrichtung eine Coilzange 10 gezeigt. Die Coilzange kann mittels einer geeigneten
Öse 12 an ihrem oberen Rand, in die ein Haken eines Kranes eingreifen kann, zum Transport
eines dadurch ergriffenen Blechcoils 14 in sämtlichen seitlichen Richtungen bewegt
sowie angehoben und abgesenkt werden. Das Ergreifen eines Blechcoils 14 erfolgt im
Wesentlichen dadurch, dass die beiden Greifarme 16, die an teleskopierbaren Schenkeln
18 angebracht sind, aus der in Fig. 1 vollständig gezeichneten Position in die nur
teilweise angedeutete, geschlossenen Position, also aufeinander zu, bewegt werden.
Diese Bewegung erfolgt im Wesentlichen dadurch, dass die beiden Schenkel 18 in geeigneter
Weise an unterschiedlichen Seiten einer Kette 20 befestigt sind, die als umlaufende
Endloskette ausgeführt ist. Somit führt eine Drehung der Kette in der einen Richtung
dazu, dass sich die beiden Schenkel 18 und damit die Greifarme 16 aufeinander zu bewegen,
während eine Drehung in der umgekehrten Richtung bewirkt, dass sich die Schenkel 18
und die Greifarme 16 voneinander weg bewegen. Die Bewegung der Kette erfolgt durch
den schematisch angedeuteten Antrieb 22, der üblicherweise einen Elektromotor und
ein geeignetes Getriebe aufweist. Der Antrieb 22 ist in einem Gehäuse angebracht und
an diesem abgestützt, indem die Kette an ihren beiden Enden gelagert ist, und ferner
die teleskopierbaren Schenkel verschiebbar gelagert sind.
[0028] In Fig. 1 ist ferner ein Störfall in Form einer Kollision eines gegriffenen Blechcoils
14 mit einem feststehenden Widerstand angedeutet, dessen Gefährlichkeit mittels der
erfindungsgemäßen Greifvorrichtung erheblich gemindert werden kann. In dem Fall, dass
das transportierte Coil 14 mit einem feststehenden Widerstand kollidiert, wird im
Wesentlichen eine Kraft F auf einen unteren Bereich des Coils ausgeübt. Diese Kraft
F verursacht ein Verkippen des Blechcoils 14, wie in Fig. 1 angedeutet ist. In seinem
oberen Bereich neigt das Blechcoil 14 in diesem Fall dazu, die beiden Greifarme auseinander
zu bewegen, was im Extremfall dazu führen kann, dass einer der Greifarme 16 mit dem
hakenartigen Fortsatz 24 an seinem freien Ende von der Öffnung in der Mitte des Blechcoils
14 außer Eingriff kommt, und das Blechcoil 14 herabfallen kann.
[0029] Eine solche Situation kann durch die erfindungsgemäße Greifvorrichtung, wie nachfolgend
noch genauer erläutert, verhindert werden. Es versteht sich, dass eine ähnliche Problematik
in dem Fall auftritt, dass das Blechcoil beispielsweise beim Absenken auf ein feststehendes
Hindernis einseitig aufgesetzt wird, was in dem Fall, dass das Blechcoil in seinem
gemäß Fig. 1 linken Bereich aufgesetzt wird, zu einem Verkippen führt, wie es in Fig.
1 dargestellt ist. Ferner könnte beim Absenken einer der Greifarme 16 an einer Kante
oder dergleichen aufgesetzt werden, was zu einer Neigung der gesamten Coilzange führt.
Dies kann dadurch gefährliche Auswirkungen haben, dass das Blechcoil demgegenüber
eine weitgehend vertikal ausgerichtete Position beibehält und die geneigte Coilzange
öffnen könnte. Im Wesentlichen sind sämtliche dieser Situationen dadurch zueinander
ähnlich, dass der in dieser Situation feststehende Antrieb zum Bewegen der Greifarme
16 durch die auftretenden Kräfte in Richtung der Öffnungsbewegung bewegt wird. Dies
wird erfindungsgemäß in gewissem, geringem Umfang zugelassen und vor Erreichen einer
gefährlichen Situation erfindungsgemäß dazu genutzt, die Bewegung der Coilzange insgesamt,
die beispielsweise durch die Bewegung eines Kranes erreicht wird, anzuhalten.
[0030] Hierzu ist der Antrieb, wie in Fig. 2 dargestellt, bevorzugt um die Achse 26 des
Motors 28, drehbar gelagert. Die drehbare Lagerung erfolgt durch ein geeignetes Gleitlager
30. Die erfindungsgemäß nachgiebige Abstützung des Antriebs gegen ein Verdrehen im
normalen Betrieb erfolgt durch eine Drehmomentenstütze 32, die unmittelbar an der
Einheit bestehend aus Motor 28 und Getriebe 34 ausgebildet wird. Die Drehmomentenstütze
32 selbst kann durch eine vergleichsweise dünne Lasche aus Blech ausgeführt sein,
die in geeigneter Weise an dem Antrieb angebracht ist. Zur besseren Zusammenwirkung
der Drehmomentenstütze 32 mit konischen Gummipuffern 36, die bei der gezeigten Ausführungsform
verwendet werden und genauer in Fig. 3 zu erkennen sind, sind an der Drehmomentenstütze
32 an beiden Seiten geeignete Plättchen 38 angebracht, so dass eine flächige Berührung
mit den Gummipuffern 36 stattfindet. Bei der gezeigten Ausführungsform sind unterhalb
der Plättchen 38 geeignete Schalter 40 vorgesehen, die durch ein Betätigungslelement
42, das an der Drehmomentenstütze 32 angebracht ist, betätigt werden, wenn eine Verdrehung
des Antriebs und damit der Drehmomentenstütze 32 erfolgt. Eine derartige Verdrehung
tritt beispielsweise auf, wenn die in Fig. 1 zu erkennende Stoßkraft F die beiden
Greifarme 16 in die Öffnungsstellung bewegen "möchte", und dadurch über die Schenkel
18 und die Kette 20 eine Öffnungskraft auf den Antrieb aufgebracht wird. Durch die
drehbare Lagerung kann sich der Antrieb gegen die durch die Gummipuffer 36 ausgeübte
Kraft verdrehen, was bei einer Öffnungsbewegung der Greifarme 16, die zu einem gefährlichen
Zustand führen kann, zu einer Betätigung des Schalters 40 durch die Drehmomentenstütze
32 führt. Die Betätigung des Schalters 40 kann dazu genutzt werden, die Bewegung der
Coilzange 10 insgesamt, die zu der Kollision mit dem feststehenden Widerstand geführt
hat, anzuhalten, und damit zu vermeiden, dass das Coil 14 weiter verkippt und herausfallen
kann.
[0031] Zu Fig. 2 sei ergänzend angemerkt, dass bei der gezeigten bevorzugten Ausführungsform
als Getriebe 34 ein Zykloidengetriebe verwendet wird, was den Vorteil bietet, dass
es äußerst stoßunempfindlich ist und darüber hinaus eine Bauform des Antriebs ermöglicht,
bei der dieser um die Achse 26 des Motors 28 drehbar ist. Dies bedeutet, dass der
Antrieb ein äußerst geringes Trägheitsmoment im Hinblick auf die mögliche Verdrehung
aufweist, so dass eine Verdrehung sehr unmittelbar auftritt, und ein gefährlicher
Zustand sehr schnell zu der Betätigung des Schalters 40 und dem Anhalten der Bewegung
führt. Schließlich ist in Fig. 2 das Ritzel 44 zu erkennen, über welches die Drehbewegung
des Motors 28 auf die Kette übertragen wird. Im unteren Bereich der Fig. 2 ist eine
ergänzende Lagerung der Antriebswelle, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten,
gezeigt.
[0032] Aus der Draufsicht von Fig. 3, welche die Drehmomentenstütze 32 ohne den darüber
vorhandenen Antrieb mit Motor und Getriebe zeigt, ist der Aufbau der gedämpften Abstützung
ergänzend zu erkennen. Über die sich senkrecht zur Zeichenebenen von Fig. 3 erstreckenden
Plättchen 38 steht die Drehmomentenstütze 32 mit konischen Gummipuffern 36 in Berührung,
so dass der Antrieb im Normalzustand drehbar und gegen die Gummipuffer 36 nachgiebig
gelagert ist. Die konische Ausführung der Gummipuffer führt zu dem Vorteil einer nicht
linearen Federkennlinie, so dass die Kraft, die der Drehmomentenstütze 32 und damit
dem Antrieb bei der Verdrehbewegung entgegengesetzt wird, mit zunehmender Auslenkung
überproportional größer wird.
[0033] Durch eine geeignete Kontur des Betätigungselements 42 wird bei einer zunehmenden
Verdrehung des Antriebs und damit der Drehmomentenstütze 32 ein geeignetes Betätigungselement
des Schalters 40 betätigt. Diese Betätigung des Schalters 40 kann dazu genutzt werden,
die Bewegung der Coilzange 10 insgesamt, die zu dem gefährlichen Zustand führt, anzuhalten.
Ebenso kann die Betätigung des Schalters 40 dazu genutzt werden, die Schließbewegung
der Greifarme 16 anzuhalten, wenn die Greifarme 16 nicht im Bereich der mittleren
Öffnung des Coils schließen, sondern im Bereich des Blechmaterials, und somit gegen
einen festen Widerstand in die Schließbewegung fahren wollen, was zu einer Überlastung
des Motors und weiteren Schäden führen kann. Es sei schließlich erwähnt, dass, wie
in Fig. 3 zu erkennen, die nachgiebige Abstützung der Drehmomentenstütze sowie die
Möglichkeit der Betätigung eines Schalters 40 für eine Drehbewegung in beide Richtungen
vorgesehen ist, so dass in sämtlichen denkbaren Störungsfällen eine Sicherung erfolgen
kann.
1. Greifvorrichtung, insbesondere Coilzange (10), mit zumindest zwei Greifelementen (16)
und zumindest einem Antrieb (28, 34) zum Öffnen und Schließen der Greifelemente (16)
sowie zumindest einem Antrieb zum Bewegen der Greifvorrichtung (10) ingesamt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antrieb (28, 34) zum Öffnen und Schließen der Greifelemente drehbar gelagert und
mittels einer Drehmomentenstütze (32, 38, 42) nachgiebig abgestützt ist, und dass
zumindest ein Schalter (40) vorgesehen ist, der durch eine Verdrehung der Drehmomentenstütze
(32, 38, 42) betätigbar ist und mit dem Antrieb zum Bewegen der Greifvorrichtung (10)
insgesamt gekoppelt ist.
2. Greifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schalter (40) zusätzlich mit dem Antrieb (28, 34) zum Öffnen und Schließen der
Greifelemente (16) gekoppelt ist.
3. Greifvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antrieb um die Motorwelle (26) eines Motors (28) drehbar gelagert ist.
4. Greifvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehmomentenstütze (32, 38, 42) unmittelbar mit einem nachgiebigen Element (36)
in Berührung steht.
5. Greifvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antrieb ein Zykloidengetriebe (34) aufweist.
6. Greifvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
als nachgiebiges Element zur Abstützung der Drehmomentenstütze (32, 38, 42) zumindest
ein weitgehend konisches Pufferelement (36), vorzugsweise aus Gummi, vorgesehen ist.