[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittelkonzentrat, dessen Verwendung zur Reinigung
und/oder Desinfektion medizinischer Instrumente und/oder Apparate sowie entsprechende
Reinigungsverfahren.
[0002] Chirurgische Instrumente sowie andere medizinische Geräte werden im Krankenhaus üblicherweise
unter Verwendung alkalischer Reinigungsmittel maschinell gereinigt und anschließend
chemisch oder thermisch desinfiziert. Solche stark alkalische Mittel können aggressiv
gegenüber empfindlichen Oberflächen wirken. Mit Blut verunreinigte chirurgische Instrumente
werden häufig unmittelbar nach ihrer Benutzung bspw. in eine aldehydhaltige Desinfektionslösung
abgelegt und verbleiben darin zunächst, bis sie zum Reinigen in die Spülmaschine geräumt
werden. Das Blut wird durch die Desinfektionsmittel koaguliert und die im Blut enthaltenen
Eiweißbestandteile durch den aldehydischen Desinfektionswirkstoff denaturiert. Solche
besonders hartnäckigen Blutrückstände sind häufig nur durch alkalisch-aktivchlorhaltige
Reinigungsmittel zu entfernen. Die oxidierende Aktivchlorkomponente bewirkt die Zersetzung
der denaturierten Eiweißbestandteile. Auch andere Bestandteile von Desinfektionsmitteln
wie bspw. Jod können schwer zu entfernende Rückstände bilden.
[0003] Die alkalisch-aktivchlorhaltigen Reiniger weisen die Nachteile auf, daß sie kennzeichnungspflichtige
Gefahrenstoffe enthalten, daß bei ihrer Handhabung besondere Vorsichtsmaßnahmen zum
Schutz des Bedienungspersonals erforderlich sind und daß sie im Abwasser eine unerwünschte
Umweltbelastung darstellen.
[0004] Aus US-A-4,243,546, EP-A-0 481 663 und EP-A-0 730 024 sind enzymhaltige Reinigungsmittel
bekannt, die insbesondere Blutproteine enzymatisch abbauen können.
[0005] EP-A-1 021 519 offenbart ein enzymfreies Reinigungsmittelkonzentrat zur Reinigung
chirurgischer Instrumente. Als Nachteil der enzymatischen Reiniger wird dort genannt,
daß die Enzymaktivität bei längerer Lagerung nachlassen kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungsmittelkonzentrat zu schaffen,
das eine gute Reinigungswirkung gegenüber im Krankenhausbereich vorkommenden Mischverunreinigungen
wie beispielsweise koaguliertes Blut und Desinfektionsmittelrückständen zeigt und
dem Aufbau von Restverunreinigungen wie beispielsweise Proteinen- oder Kalkbelägen
auf den gereinigten Instrumenten sowie der verwendeten Spülmaschine selbst entgegenwirkt.
[0007] Ein erfindungsgemäßes Reinigungsmittelkonzentrat enthält folgende Bestandteile:
a) mindestens 10 Gew.-% wenigstens eines Alkanolamins,
b) mindestens 3 Gew.-% wenigstens eines Komplexbildners,
c) wenigstens ein Enzym.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung eines solchen Konzentrats zur
Reinigung und/oder Desinfektion medizinischer und/oder chirurgischer Instrumente und/oder
Apparate.
[0009] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von medizinischen
und/oder chirurgischen Instrumenten und/oder Apparaten mit den folgenden Schritten:
a) Aufbringen einer 0,5 bis 100%igen wäßrigen Lösung eines erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrats,
b) Einwirkenlassen der Lösung bei einer Temperatur von Raumtemperatur bis zur Siedetemperatur
der Lösung,
c) Nachspülen.
[0010] Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß die Kombination von Alkanolamin,
Komplexbildner und Enzym ein lagerstabiles Reinigungsmittelkonzentrat ergibt, das
im Rahmen einer maschinellen Reinigung angetrocknete, vorerhitzte oder mit beispielsweise
aldehydischen Desinfektionswirkstoffen denaturierte Blutrückstände von chirurgischen
Instrumenten einwandfrei entfernen kann. Auch die von Desinfektionsmitteln häufig
herrührenden Jodrückstände bzw. deren Reaktionsprodukte mit Blutbestandteilen werden
entfernt. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist, daß der Aufbau von Protein- und/oder
Erdalkalisalzbelägen bzw. Mischungen daraus auf Instrumenten sowie dem Innenraum der
Spülmaschine vermieden wird; solche Beläge bauen sich bei der Verwendung von Reinigungsmittelkonzentraten
des Standes der Technik häufig nach vielen Spülzyklen auf und können anschließend
nicht oder nur schwer wieder entfernt werden. Das erfindungsgemäße Reinigerkonzentrat
vermeidet überraschenderweise eine solche Belagbildung bzw. entfernt bereits vorhandene
Beläge aus Reinigungsvorgängen des Standes der Technik wieder.
[0011] Wesentlich für diesen Erfolg ist die Kombination von Alkanolamin, Komplexbildner
und Enzym. Hierbei ist überraschend, daß sich ein lagerstabiles, enzymhaltiges Reinigungsmittelkonzentrat
mit dem erfindungsgemäß verlangten Komplexbildneranteil von wenigstens 3 Gew.-% herstellen
läßt. Im Stand der Technik geht man davon aus, daß zur Stabilisierung von Enzympräparaten
Calciumionen vorhanden sein müssen. Da Komplexbildner und insbesondere Chelatbildner
Erdalkaliionen komplexieren, ist eigentlich zu erwarten, daß der Zusatz eines entsprechend
großen Anteils des Komplexbilders die Stabilität der Enzymzusammensetzung beeinträchtigt.
Überraschenderweise ist dies nicht der Fall.
[0012] Die in dem erfindungsgemäßen Konzentrat enthaltenen Enzyme können insbesondere Amylasen
oder Proteasen sein. Proteolytische Enzyme sind bevorzugt. Die Menge dieser proteolytischen
Enzyme liegt bevorzugt zwischen 0,005 und 0,1 Anson-Einheiten pro g Konzentrat.
[0013] Der Alkanolamingehalt liegt erfindungsgemäß bevorzugt zwischen 10 und 40 Gew.-%,
weiter 10 und 20 Gew.-%, weiter vorzugsweise 10 und 15 Gew.-%. Eine weitere bevorzugte
Untergrenze für den Alkanolamingehalt ist 11 Gew.-%, die bevorzugten Bereiche sind
dementsprechend 11 bis 40, 11 bis 20 und 11 bis 15 Gew.-%.
[0014] Vorzugsweise haben die verwendeten Alkanolamine folgende Struktur:

wobei R
1 eine Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen darstellt und wobei R
2 und R
3 unabhängig voneinander die genannte Hydroxyalkylgruppe oder Wasserstoff darstellen.
[0015] Besonders bevorzugt sind Mono-, Di- und/oder Triethanolamin.
[0016] Der Gehalt an Komplexbildner liegt bevorzugt zwischen 3 und 15 Gew.-%, weiter vorzugsweise
zwischen 3 und 10 Gew.-%, weiter vorzugsweise zwischen 4 und 8 Gew.-%, weiter vorzugsweise
zwischen 5 und 7 Gew.-%.
[0017] Die Komplexbildner dienen der Wasserenthärtung und können durch Komplexieren von
Erdalkalionen die Reinigungswirkung gegenüber Kalkseifen verbessern. Bei den Komplexbildnern
kann es sich um Homo-, Co- oder Terpolymere auf der Basis von Acrylsäure oder deren
Alkalisalzen handeln, ferner um Phosphonsäuren bzw. deren Alkalisalze, wie bspw. 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
Aminotrismethylenphosphonsäure, Ethylendiaminotetrakismethylenphosphonsäure, Phosphonobutantricarbonsäure;
Weinsäure, Citronensäure und Glukonsäure; ferner Nitrilotriessigsäure oder Ethylendiaminotetraessigsäure
bzw. deren Salze. Bevorzugt ist die Verwendung von Chelatbildnern, insbesondere Aminopolycarbonsäuren
sowie deren Salzen.
[0018] Das erfindungsgemäße Konzentrat kann Nitrilotriessigsäure und/oder ein Salz dieser
Säure, besonders bevorzugt deren Trinatriumsalz, enthalten. Dieser NTA-Zusatz bewirkt
überraschenderweise besonders gute Kalkseifenentfernung selbst bei niedrigen pH-Werten
im Bereich 6 bis 9. Der NTA-Zusatz ist ferner vorteilhaft, wenn das Konzentrat mit
stark mineralstoffhaltigem (hartem) Wasser zu einer gebrauchsfertigen Lösung angesetzt
werden soll.
[0019] Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist das Reinigungsmittelkonzentrat in gebrauchsfertig
verdünnter wäßriger Lösung einen pH-Wert von 9 bis 11, vorzugsweise 9,5 bis 10,5 auf.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist neutral bis schwach alkalisch und weist
in gebrauchsfertig verdünnter wäßriger Lösung einen pH-Wert von 6 bis 9, vorzugsweise
7 bis 9 auf. Unter gebrauchsfertiger Verdünnung wird erfindungsgemäß eine 0,5-100%ige
wäßrige Lösung des Reinigungsmittelkonzentrats verstanden. Sofern im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung pH-Werte einer verdünnten Lösung des Reinigungsmittelkonzentrats gemessen
werden, wird als Lösungsmittel vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) verwendet. Wenn das
Konzentrat mit üblichem Leitungswasser zu einer gebrauchsfertigen Lösung angesetzt
wird, können sich je nach Beschaffenheit dieses Wassers geringfügig abweichende pH-Werte
ergeben.
[0020] Die Einstellung des pH-Werts auf den genannten Bereich erfolgt vorzugsweise durch
Zusatz von Säuren und/oder geeigneter Puffersysteme. Bevorzugt ist der Zusatz von
wenigstens einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Mono-,
Di- oder Tricarbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen. Unter diesen Säuren sind bevorzugt
Citronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Glyoxylsäure, Bernsteinsäure,
Adipinsäure und Glutarsäure. Citronensäure ist besonders bevorzugt. Die Säuren werden
dem Konzentrat vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, weiter vorzugsweise
2 bis 10 Gew.-%, zugesetzt. Einige dieser genannten organischen Säuren wie beispielsweise
Citronensäure sind gleichzeitig Komplexbildner im Sinne der Erfindung.
[0021] Die korrosive Wirkung von Komplexbildnern wie NTA auf eloxierte Aluminiumoberflächen
und dergleichen kann vermindert bzw. vollständig vermieden werden durch den Zusatz
wenigstens eines Mono- und/oder Diesters der Phosphorsäure mit aliphatischen Alkolholen
der Kettenlänge C
1 bis C
22 und/oder aliphatischen Diolen und/oder aliphatischen Polyolen der Kettenlänge C
2 bis C
22. Besonders bevorzugt ist ein Diester der Phosphorsäure mit Butanol einerseits und
Ethylenglykol andererseits. Dieser Ester ist kommerziell unter der Bezeichnung Hordaphos®
MDGB erhältlich. Erfindungsgemäß erhält man so eine gute Reinigungswirkung auch bei
Verwendung hartem Wassers und trotzdem eine schonende Einwirkung auf exloxierte Aluminiumflächen.
[0022] Dem Konzentrat können übliche Konservierungsmittel zugesetzt werden, bspw. p-Hydroxybenzoesäure
oder deren Methylester, 5-Brom-5-Nitro-1,3-dioxan, Salicylsäure, 2-Naphtyl-m-N-Dimethylthiocarbanilat,
5-Chlor-5-methyl-4-isothiazolin-3-on, 2-Methyl-4-isothiazolin-3-on sowie Gemische
der beiden letztgenannten Verbindungen. Ein bevorzugtes Konservierungsmittel ist p-Hydroxybenzoesäure
bzw. deren Methylester. Mit Hilfe dieser Konservierungsmittel läßt sich Mikroben-
und Pilzbefall des Reinigungsmittelkonzentrats vermeiden.
[0023] Bei Bedarf können Konfektionierhilfsmittel (Lösungsvermittler) zugegeben werden wie
bspw. Natriumcumolsulfonat, Natriumtoluolsulfonat, Natriumxylolsulfonat, Harnstoff,
Glykole, insbesondere Polypropylenglykole und Polyethylenglykole, Methylacetamid und
Fettalkohole, wie bzw. Cetylalkohol.
[0024] Die Aufzählung möglicher Inhaltsstoffe ist nicht abschließend. Es können zusätzlich
bspw. Netzmittel, Emulgatoren, schaumbremsende Mittel oder dergleichen zugesetzt werden.
Vorteilhaft ist beispielsweise der Zusatz von N-Acylglutamat als Netzmittel. Übliche
ionische, nichtionische oder amphotere Tenside können gleichfalls zugesetzt werden.
[0025] Die gleichfalls einen Gegenstand der Erfindung bildende Verwendung dieses Reinigungsmittelkonzentrats
zur Reinigung und/oder Desinfektion medizinischer und/oder chirurgischer Instrumente
und/oder Apparate erfolgt bevorzugt maschinell. Eine solche maschinelle Reinigung
erfolgt ohne menschliches Zutun während eines automatischen Programmablaufs, insbesondere
in einer üblichen Instrumentenspülmaschine. Mit dem Merkmal "Reinigung und/oder Desinfektion"
soll zum Ausdruck gebracht werden, daß das erfindungsgemäße Konzentrat sowohl bei
der Kombination von Reinigung und Desinfektion in einem einzigen Verfahrensschritt
als auch bei Programmabläufen verwendet werden kann, bei denen einem Reinigungsschritt
ein separater Desinfektionsschritt nachfolgt. In diesem Fall ist das erfindungsgemäße
Konzentrat in beiden dieser Schritte verwendbar.
[0026] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Reinigung medizinischer und/oder chirurgischer
Instrumente und/oder Apparate geschieht das Aufbringen der wäßrigen Lösung des Reinigungsmittelkonzentrats
vorzugsweise durch Sprühen, kann aber bspw. auch durch Eintauchen oder Begießen erfolgen.
Das Konzentrat kann in einer sehr hohen Konzentration, ggf. pur, als feiner Nebel
aufgesprüht werden und zunächst in dieser hohen Konzentration oder pur einwirken.
Anschließend kann ggf. zusätzliches Wasser auf die zu reinigenden Instrumente aufgebracht
werden und die so verdünnte Reinigungslösung wird umgewälzt und bspw. durch Besprühen
erneut auf die zu reinigenden Instrumente aufgebracht.
[0027] Das in Schritt b) definierte Einwirken kann nach dem Aufbringen der Reinigungslösung
ein Einwirken in Ruhe, d.h. ohne fortlaufendes Aufbringen bzw. Aufsprühen oder mechanisches
Umwälzen bzw. Bewegen der Reinigungslösung umfassen. So kann bspw. insbesondere hochkonzentrierte
Reinigungslösung zunächst aufgesprüht werden, nach dem Aufsprühen wird sie dann einwirken
gelassen. Der Einwirkzeitraum kann aber auch Abschnitte umfassen, in denen die Reinigungslösung
fortlaufend erneut auf die Instrumente aufgebracht bzw. aufgesprüht wird und/oder
mechanisch umgewälzt oder auf irgendeine andere Art und Weise bewegt wird. Vorteilhaft
ist auch eine Kombination dieser beiden Einwirkarten, also zunächst ein Einwirkenlassen
insbesondere hochkonzentrierter Reinigerlösung in Ruhe und anschließendes Verdünnen
des Reinigers mit Wasser unter laufender Umwälzung und erneutem Besprühen.
[0028] Die wäßrige Lösung des Reinigungsmittelkonzentrats wird vorteilhafterweise als 0,5
bis 20%ige, vorzugsweise als 0,5 bis 10%ige, weiter vorzugsweise als 1 bis 5%ige wäßrige
Lösung aufgebracht. Während des Einwirkzeitraumes kann die Lösung des Konzentrats
durch zusätzliches Wasser weiter verdünnt werden, dabei sollte aber eine Minimalkonzentration
von 0,5% nicht unterschritten werden. Es sei noch angemerkt, daß alle Prozentangaben
Gewichtsprozente sind.
[0029] Das Einwirkenlassen in Schritt b) geschieht vorzugsweise bei Raumtemperatur bis 55°C,
weiter vorzugsweise bei 35 - 50°C, besonders bevorzugt bei 40 - 50°C. Einwirktemperaturen
von etwas über 40°C haben sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, da dabei
einerseits eine gute Reinigungswirkung erzielt wird und andererseits die zu reinigenden
Instrumente geschont werden.
[0030] Vorteilhafterweise beträgt die Einwirkzeit in Schritt b) 10 s bis 10 min, vorzugsweise
30 s bis 5 min.
[0031] Die in Anspruch 17 enthaltene Aufzählung der Verfahrensschritte ist nicht abschließend.
Es können zusätzliche Vor- oder Nachspülschritte vorgesehen sein, auch können mehrere
Reinigungsschritte hintereinander vorgesehen sein. Bevorzugt ist ferner ein zusätzlicher
Desinfektionsschritt, der bspw. durch chemische Desinfektionsmittel erfolgen kann.
Besonders bevorzugt ist die Durchführung einer Thermodesinfektion. Diese kann als
nachgeschalteter Schritt bspw. mit vollentsalztem Wasser bei 85°C bis 95°C, vorzugsweise
93°C erfolgen. Dieses Wasser kann gleichzeitig zum Nachspülen gemäß Schritt c) verwendet
werden, so daß auf diese Weise Nachspülen und Thermodesinfektion miteinander kombiniert
werden. Jedoch kann der Thermodesinfektionsschritt statt mit frischem Wasser auch
mit der auf die entsprechende Temperatur aufgeheizten Reinigungslösung des Schritts
b) erfolgen.
[0032] Ggf. können bei Verwendung sogenannter Taktbandspülmaschinen auch mehrere Reinigungsschritte
mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrat hintereinander ausgeführt werden.
Dabei ist es bspw. möglich, in einem Reinigungsschritt ein Ultraschalltauchbad, das
mit einer wäßrigen Lösung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittelkonzentrats gefüllt
ist, zu verwenden.
[0033] Die Erfindung erzielt eine gute Reinigungswirkung, insbesondere auch in schwer zugänglichen
Bereichen chirurgischer Instrumente, bspw. im Gelenkbereich von Scheren.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
Beispiel 1
[0035] Ein erfindungsgemäßes Reinigungsmittelkonzentrat wird anhand der Angaben der nachfolgenden
Tabelle zubereitet. Die Mengen der einzusetzenden Ausgangsstoffe sind in Gewichtsteilen
angegeben.
| Triethanolamin 85% |
15,0 |
| Hordaphos® MDGB1 |
1,0 |
| Citronensäure |
1,2 |
| NTA Trinatriumsalz 40%ige wäßrige Lösung |
15,0 |
| Noramer® 20002 |
0,4 |
| Esperane 8.0 L |
1,0 |
| p-Hydroxybenzoesäuremethylester |
0,5 |
| N-Acylglutamat |
0,4 |
| Wasser (vollentsalzt) |
65,0 |
| pH-Wert des Konzentrats |
9,7 |
| pH-Wert einer 1%igen wäßrigen Lösung (in VE-Wasser) |
9,9 |
| 1 Diester der Phosphorsäure mit Butanol und Ethylenglykol |
| 2 Komplexbildner auf Basis von Carboxylat/Sulfonat-Acrylcopolymeren, Firma Norso Haas
S.A., Verneuil, En Halatte, Frankreich |
Beispiel 2
[0036] In einer Eintank-Spülmaschine werden die zu reinigenden Instrumente zunächst 2 Minuten
lang bei Raumtemperatur mit Kaltwasser vorgespült. Anschließend wird die Spülmaschine
mit kaltem Wasser gefüllt und das Reinigungsmittelkonzentrat gemäß Beispiel 1 in einer
Konzentration von 5 ml/l zudosiert. Die Reinigungslösung wird auf 50° C aufgeheizt
und 5 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Während dieser Zeit erfolgt ein Umwälzen
der Reinigungslösung unter Bespülen der Instrumente.
[0037] Nach dem Abpumpen der Reinigungslösung wird mit kaltem Wasser zwischengespült. Zum
Schluß läßt man vollentsalztes Kaltwasser einlaufen und erwärmt auf 93° C für eine
10minütige Thermodesinfektion. Diese Thermodesinfektion ist gleichzeitig die Nachspülung.
Zum Schluß wird mit Heißluft getrocknet.
1. Reinigungsmittelkonzentrat,
dadurch gekennzeichnet, daß es enthält:
a) mindestens 10 Gew.-% wenigstens eines Alkanolamins,
b) mindestens 3 Gew.-% wenigstens eines Komplexbildners,
c) wenigstens ein Enzym.
2. Reinigungsmittelkonzentrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens ein proteolytisches Enzym enthält.
3. Reinigungsmittelkonzentrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es proteolytisches Enzym in einer Menge von 0,005 bis 0,1 Anson-Einheiten pro g Konzentrat
enthält.
4. Reinigungsmittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkanolamingehalt 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%, weiter vorzugsweise
10 bis 15 Gew.-% beträgt.
5. Reinigungsmittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Alkanolamin folgende Struktur aufweist:

wobei R
1 eine Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen darstellt und wobei R
2 und R
3 unabhängig voneinander die genannte Hydroxyalkylgruppe oder Wasserstoff darstellen.
6. Reinigungsmittelkonzentrat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es Mono-, Di- und/oder Triethanolamin enthält.
7. Reinigungsmittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Komplexbildner 3 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.-%, weiter
vorzugsweise 4 bis 8 Gew.-%, weiter vorzugsweise 5 bis 7 Gew.-% beträgt.
8. Reinigungsmittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens eine Aminopolycarbonsäure und/oder deren Salze als Komplexbildner enthält.
9. Reinigungsmittelkonzentrat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es NTA und/oder NTA-Salze enthält.
10. Reinigungsmittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es in gebrauchsfertig verdünnter wäßriger Lösung einen pH-Wert von 9 bis 11, vorzugsweise
9,5 bis 10,5, aufweist.
11. Reinigungsmittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es in gebrauchsfertig verdünnter wäßriger Lösung einen pH-Wert von 6 bis 9, vorzugsweise
7 bis 9 aufweist.
12. Reinigungsmittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine organische Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Mono-, Di-
oder Tricarbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen enthält.
13. Reinigungsmittelkonzentrat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens eine Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Citronensäure, Weinsäure,
Äpfelsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Glyoxalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure und
Glutarsäure enthält.
14. Reinigungsmittelkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich wenigstens einen Mono- und/oder Diester der Phosphorsäure mit aliphatischen
Alkoholen der Kettenlänge C1 bis C22 und/oder aliphatischen Diolen und/oder aliphatischen Polyolen der Kettenlänge C2 bis C22 enthält.
15. Verwendung eines Reinigungsmittelkonzentrats nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur
Reinigung und/oder Desinfektion medizinischer und/oder chirurgischer Instrumente und/oder
Apparate.
16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigung maschinell durchgeführt wird.
17. Verfahren zum Reinigen von medizinischen und/oder chirurgischen Instrumenten und/oder
Apparaten,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Aufbringen einer 0,5 bis 100%igen wäßrigen Lösung eines Reinigungsmittelkonzentrats
nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
b) Einwirkenlassen der Lösung bei einer Temperatur von Raumtemperatur bis zur Siedetemperatur
der Lösung,
c) Nachspülen.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittelkonzentrat in Schritt a) als 0,5 bis 20%ige, vorzugsweise 0,5
bis 10%ige, weiter vorzugsweise 1 bis 5%ige wäßrige Lösung aufgebracht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Einwirkenlassen in Schritt b) bei Raumtemperatur bis 55°C, vorzugsweise bei 35
bis 50°C, weiter vorzugsweise bei 40 bis 50°C, geschieht.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkzeit in Schritt b) 2 s bis 30 min, vorzugsweise 10 s bis 10 min, weiter
vorzugsweise 30 s bis 5 min beträgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine Thermodesinfektion umfaßt.