[0001] Die Erfindung betrifft eine Adaptereinrichtung, mit der ein Motor, insbesondere ein
Elektromotor, an eine Textilmaschine anflanschbar ist, wobei eine Welle des Motors
mit einer Welle der Textilmaschine verbunden wird.
[0002] Bei einer herkömmlichen, elektromotorbetriebenen Textilmaschine, wie beispielsweise
einer Strecke, ist dem Elektromotor eine Bremseinheit zugeordnet, die auf eine Welle
einwirkt, um diese abzubremsen. Bei einer Unterbrechung des regulären Betriebs, z.
B. wenn ein Stromausfall auftritt, wird die Bremse deaktiviert, so daß mittels der
Bremseinheit die ihr zugeordnete Welle abgebremst wird. Bei der Bremseinheit ist ein
mit der Welle verbundener Bremsbelag zwischen zwei Bremsbacken angeordnet und die
Spaltmaße zwischen den Bremsbacken und dem Bremsbelag müssen sehr genau eingestellt
sein, so daß beim Abbremsen einerseits volle Bremswirkung entwikkelt wird und andererseits
nach dem Lösen der Bremse keine Reibung zwischen Bremsbacken und Bremsbelag auftritt.
Ein Elektromagnet der Bremseinheit zum Lösen der Bremse muß dabei ständig mit Strom
beaufschlagt werden, damit sich die Welle drehen kann. Durch die Anordnung der Bremseinheit
am Elektromotor wird die durch den Elektromagneten erzeugte Wärme zum Elektromotor
hin abgeleitet. Für den Service der Bremseinheit oder des Elektromotors müssen jeweils
beide ausgetauscht oder ausgebaut werden. Ein Austausch der Bremseinheit oder des
Elektromotors erfordert dabei den Austausch auch des anderen Teils, da beide aufeinander
abgestimmt sind.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung für eine Bremseinheit bzw. eine
Textilmaschine mit einer solchen Anordnung vorzusehen, die den Service oder Anbau
einer Bremseinheit bzw. eines Motors vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 14 gelöst.
[0005] Gemäß Anspruch 1 wird zum Bremsen einer Textilmaschine zwischen ein drehbar gelagertes
Element der Textilmaschine und eine Welle eines Motors eine Adaptereinrichtung mit
einer Bremseinheit zwischengeschaltet. Das drehbar gelagerte Element der Textilmaschine
ist vorzugsweise eine Welle, ein Zahnrad, ein Antriebsrad oder dergleichen. Die Adaptereinrichtung
weist einen motorseitigen Flansch zum Anflanschen an den Motor und einen maschinenseitigen
Flansch zum Anflanschen an die Textilmaschine auf. Damit hat die Adaptereinrichtung
sowohl eine Anpassungsfunktion zwischen dem Motor und der Textilmaschine als auch
eine Bremsfunktion durch die Bremseinheit. Zur Wartung oder zum Austausch des Motors
wird dieser einfach von der Adaptereinrichtung gelöst und z. B. als Einzelkomponente
kostengünstig ersetzt. Zur Wartung der Bremseinheit läßt sich diese zwischen dem Motor
und der Textilmaschine herausnehmen und warten oder ersetzen. Es muß nicht die Bremseinheit
komplett mit dem Motor ersetzt werden und eine Justierung der Bremseinheit nach einem
Ausbau des Motors ist nicht notwendig. Dagegen kann die Bremseinheit z.B. neu eingestellt
werden, ohne daß davon der Motor betroffen ist.
[0006] Wird durch den an die Adaptereinrichtung angekoppelten Motor lediglich die Drehzahl
der Textilmaschine reguliert, wie beispielsweise bei einer Strecke über ein Planetengetriebe,
so kann durch Blockierung der Adapterwelle mittels der Bremseinheit die Textilmaschine
unreguliert betrieben werden, während bei laufendem, jedoch unreguliertem Betrieb
der Textilmaschine der Motor ausgetauscht oder gewartet werden kann.
[0007] Sind der Motorflansch und/oder der Maschinenflansch der Adaptereinrichtung austauschbar,
so kann bei einer Änderung an der Textilmaschine oder bei Verwendung eines anderen
Motortyps durch Wechsel des entsprechenden Adapterflansches eine einfache Anpassung
vorgenommen werden, ohne daß es zwingend erforderlich ist, daß die anderen Komponenten
der Adaptereinrichtung verändert werden. Soll beispielsweise ein Motor durch einen
anderen Motor mit veränderten Anschlußmaßen ersetzt werden, so kann durch Austausch
des motorseitigen Adapterflansches mit den auf den anderen Motor abgestimmten Anschlußmaßen
die Anpassung einfach und kostengünstig vorgenommen werden.
[0008] Sind die Adapterflansche lediglich durch einen Steg miteinander verbunden, so steht
eine offene Konstruktion zur Verfügung, die Wartungsarbeiten bzw. Justierarbeiten
bei eingebauter Adaptereinrichtung zulassen. Gleichzeitig wird die Wärmeabfuhr durch
Strahlung und Konvektion begünstigt.
[0009] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist die Adapterwelle eine
Bremswelle und eine drehstarre Ausgleichskupplung auf. Durch die Ausgleichskupplung
wird eine axiale Fehlausrichtung zwischen der Motorwelle und einer Welle der Textilmaschine
ausgeglichen, so daß zwischen den Achsen keine Verformungskräfte auftreten. Dabei
kann die Adapterwelle einteilig mit einem Bremswellenabschnitt und einem Ausgleichskupplungsabschnitt
ausgebildet sein oder zweiteilig aus einer separaten Bremswelle und einer separaten
Ausgleichskupplung, die miteinander verbunden sind.
[0010] Durch die formschlüssige Verbindung eines Bremsbelags der Bremseinheit mit der Bremswelle
wird die Bremskraft in Drehrichtung übertragen, während durch die axiale Verschiebbarkeit
des Bremsbelags ein Spiel des Bremsbelags zwischen den Bremsscheiben bzw. Bremsplatten
nicht zu beiden Seiten des Bremsbelags eingestellt werden muß. Statt des Bremsbelags
kann auch eine Bremsscheibe entsprechend an der Bremswelle gelagert sein, wobei dann
Platten oder Scheiben mit Bremsbelag seitlich auf die so gelagerte Bremsscheibe einwirken.
[0011] Ist die Ausgleichskupplung zwischen der Bremswelle bzw. Bremseinheit und dem Motor
angeordnet, so ist einerseits die Wärmeableitung von der Bremse zum Motor verringert.
Andererseits wird beim Bremsen die Ausgleichskupplung nicht durch die Schwungmasse
der Textilmaschine belastest, so daß die Ausgleichskupplung lediglich die Drehmomente,
die der Elektromotor entwickeln kann, aufnehmen muß. Durch eine Ausgleichskupplung,
bei der senkrecht zur Wellenachse mehrere axial beabstandete Schlitze vorgesehen sind,
wird eine kompakte und kostengünstige Ausgleichskupplung vorgesehen. Vorzugsweise
sind ein oder mehrere der Schlitze in Umfangsrichtung winkelversetzt zueinander angeordnet.
[0012] Dadurch, daß die Adapterwelle am maschinenseitigen Ende ein Ritzel aufweist, kann
mittels der Adaptereinrichtung die Drehbewegung an ein Zahnrad der Textilmaschine
angekoppelt werden. Die Kopplung zwischen der Adapterwelle der Adaptereinrichtung
und dem Motor kann dann auf beliebige Weise, beispielsweise mit einer Ausgleichskupplung
oder einem Klemmring erfolgen. Am Elektromotor muß somit kein Antriebsritzel vorgesehen
werden, welches bei der Wartung des Elektromotors von der Motorwelle abgepreßt und
anschließend wieder aufgepreßt werden muß. Damit wird der Einsatz eines Standardmotors
aus einer Großserie erleichtert, da der Elektromotor nicht mit einem für die Textilmaschine
angepaßtem Ritzel versehen sein muß.
[0013] Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform einer Adaptereinrichtung zum Anklemmen an eine Welle einer
Textilmaschine und
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform einer Adaptereinrichtung mit einem Ritzel zum Antreiben
der Textilmaschine.
[0014] Fig. 1 zeigt als eine erste Ausführungsform einer Adaptereinrichtung 1 in auseinandergezogener
Darstellung mit einem Bremsmodul 2 und einem an die Adaptereinrichtung 1 anflanschbaren
Elektromotor 3. Die Adaptereinrichtung 1 weist einen maschinenseitigen Adapterflansch
10 und einen motorseitigen Adapterflansch 11 auf, die mittels Stehbolzen 12 miteinander
verbunden sind. Der maschinenseitige Adapterflansch 10 ist mit Schrauben 13 auf die
Stehbolzen 12 aufgeschraubt und der motorseitige Adapterflansch 11 mittels Schrauben
14 auf die gegenüberliegende Seite der Stehbolzen 12. Durch Schraublöcher im maschinenseitigen
Adapterflansch 10 wird der Adapterflansch 10 auf einem Maschinenflansch einer nicht
dargestellten Textilmaschine, z.B. eine Karde oder Strecke, aufgeschraubt. Der Adapterflansch
10 ist austauschbar und kann somit an unterschiedliche Flanschmaße unterschiedlicher
Maschinentypen angepaßt werden. Der motorseitige Adapterflansch 11 wird über Schrauben
6 mit einem Motorflansch 4 des Elektromotors 3 verbunden. Der motorseitige Adapterflansch
11 ist ebenfalls austauschbar, so daß verschiedene Elektromotortypen lediglich durch
Austausch des Adapterflansches vorgesehen werden können.
[0015] Zwischen den Adapterflanschen 10, 11 wird das Bremsmodul 2 gehalten. Das Bremsmodul
2 weist eine Bremsmodulwelle 20 auf, auf die ein Mitnehmer 21 drehstarr mittels Madenschrauben
aufgeschraubt ist. Am Außenumfang des Mitnehmers 21 ist ein Nocken- bzw. Zahnkranz
ausgebildet. Über diesen Zahnkranz läßt sich ein Bremsbelag 22 bzw. Bremskerl schieben,
der am Innenumfang einen zum Zahnkranz des Mitnehmers 21 komplementären Innenzahnkranz
aufweist. Zwischen dem Zahnkranz des Mitnehmers 21 und dem Innenzahnkranz des Bremsbelags
22 ist soviel Spiel vorhanden, daß der Bremsbelag 22 in axiale Richtung auf dem Mitnehmer
21 verschiebbar ist, während zum Bremsen eine drehstarre Kopplung zwischen Bremsbelag
22 und Mitnehmer 21 besteht. Durch die Kopplung des Mitnehmers 21 an die Bremsmodulwelle
20 wird somit eine Bremskraft, die auf den Bremsbelag 22 wirkt, über den Mitnehmer
21 auf die Bremsmodulwelle 20 übertragen.
[0016] Mittels Schrauben 26 wird ein Elektromagnet 24 des Bremsmoduls 2 am maschinenseitigen
Adapterflansch 10 befestigt. Durch Abstandsbolzen 25 wird der Abstand zwischen dem
maschinenseitigen Adapterflansch 10 und dem Elektromagnet 24 eingestellt. Die Schrauben
26 sind durch eine Bohrung in den Abstandsbolzen 25 hindurchgeführt. Die Abstandsbolzen
25 können starr mit dem Elektromagnet 24 verbunden sein oder über eine Schraubverbindung,
so daß durch Verschrauben der Abstandsbolzen am Elektromagneten eine Justierung des
Abstands zwischen maschinenseitigem Adapterflansch 10 und Elektromagneten ermöglicht
wird.
[0017] Die Abstandsbolzen 25 dienen gleichzeitig als Führung für eine Federplatte 23, die
mittels Federn zwischen der Federplatte 23 und dem Elektromagneten 24 von letzterem
weggedrückt wird. Wird der Elektromagnet 24 durch Strom erregt, so wird die Federplatte
23 zum Elektromagneten hin angezogen. Zwischen der Federplatte 23 und der Innenfläche
des maschinenseitigen Adapterflansches 10 ist der Bremsbelag 22 angeordnet. Bei erregtem
Elektromagnet 24, d. h. bei zum Elektromagneten angezogener Federplatte 23, ist zwischen
Federplatte 23 und Adapterflansch 10 ein Spiel für den Bremsbelag 22 vorhanden, so
daß sich dieser in dem Spalt frei drehen kann. Ist dagegen der Elektromagnet 24 nicht
erregt und wird die Federplatte 23 vom Elektromagneten weg in Richtung Adapterflansch
10 gedrückt, so wirkt auf die seitlichen Stirnflächen des Bremsbelags 22 eine Bremskraft,
die schließlich auf die Bremsmodulwelle 20 übertragen wird. Nach der Befestigung des
Elektromagneten 24 am Adapterflansch 10 wird über den Spalt, in dem der Bremsbelag
22 angeordnet ist, ein Schutzring 27 geschoben, so daß Verunreinigungen nicht in den
Bremsspalt gelangen bzw. vom Bremsbelag 22 Verunreinigungen nach außen gelangen können.
[0018] Die Bremsmodulwelle 20 ist auf der Seite des Elektromotors 3 hülsenartig ausgebildet
und geschlitzt, so daß die Bremsmodulwelle 20 auf der Seite des Elektromotors 3 eine
Motorwelle 5 des Elektromotors aufnimmt. Nachdem die Bremsmodulwelle 20 über die Motorwelle
5 geschoben ist bzw. die Motorwelle 5 in die Bremsmodulwelle 20 eingeschoben ist,
wird die Bremsmodulwelle 20 mittels eines Klemmrings 30 fest auf der Motorwelle 5
befestigt. Über das andere Ende der Bremsmodulwelle 20 wird ein Klemmring 32 einer
drehstarren Ausgleichskupplung 31 aufgeschoben und durch Klemmung drehstarr verbunden.
Die drehstarre Ausgleichskupplung 31 ist vorgesehen, um eine axiale Versetzung zwischen
einer Drehwelle der Textilmaschine und der Bremsmodulwelle 20 bzw. des Elektromotors
3 auszugleichen. Eine drehstarre Kopplung zwischen einer Welle der Textilmaschine
und der Ausgleichskupplung 31 erfolgt ebenfalls über einen Klemmring 33.
[0019] Die Öffnungen zur Durchführung der Bremsmodulwelle 20 in den Adapterflanschen 10
und 11 sowie in der Federplatte 23 und dem Elektromagneten 24 weisen ein Spiel in
radiale Richtung auf, so daß ein axialer Versatz der Motorwelle 5 gegenüber der Symmetrieachse
der Flansche 10, 11 durch radiales Verschieben der Bremsmodulwelle 20 innerhalb der
Adaptereinrichtung 1 ausgeglichen werden kann. Bei ausgebauter Adaptereinrichtung
1 läßt sich die Bremsmodulwelle 20 bzw. die Ausgleichskupplung 31 ohne weitere Eingriffe
an der Adaptereinrichtung aus dieser herausziehen.
[0020] Dadurch, daß das Bremsmodul 2 ausschließlich mit dem maschinenseitigen Adapterflansch
10 direkt verbunden ist, werden beim Abbremsen von Schwungmassen der Maschine lediglich
Drehmomente auf den maschinenseitigen Adapterflansch 10 übertragen. Der motorseitige
Adapterflansch 11 ist dabei völlig lastfrei, so daß keine Verwindungskräfte auf den
Elektromotor 3 übertragen werden. Bei einer Erwärmung des Elektromagneten 24 während
dessen Erregung wird die Wärme durch die Abstandsbolzen 25, die Schrauben 26 und den
Schutzring 27 nur auf den maschinenseitigen Adapterflansch 10 übertragen. Die Höhe
der Stehbolzen 12 ist vorteilhaft so gewählt, daß ein Abstand bzw. Luftspalt zwischen
der Rückseite des Elektromagneten 24 und dem motorseitigen Adapterflansch 11 vorhanden
ist. Dadurch erfolgt kein direkter Wärmeleitungsübergang zwischen Elektromagnet 24
und Adapterflansch 11 bzw. Elektromotor 3 und daher kein nennenswerter Wärmeübertrag
vom Elektromagneten 24 auf den Elektromotor 3.
[0021] Der Elektromotor 3 kann ausgetauscht werden, ohne daß hierzu das Bremsspaltmaß des
Bremsmoduls verändert werden muß. Ebenso kann die Adaptereinrichtung 1 ausgetauscht
werden, wobei das werkseitig voreingestellte Spaltmaß für das Bremsmodul beim Ein-
und Ausbau nicht neu eingestellt werden muß. Die drehstarre Ausgleichskupplung kann
weggelassen oder zwischen der Bremsmodulwelle 20 und der Motorwelle 5 angeordnet werden.
Dabei erfolgt dann eine starre Kopplung zwischen der Maschinenwelle und der Bremsmodulwelle
20. Die Adaptereinrichtung 1 kann auch bei Systemen nachgerüstet werden, bei denen
bislang keine Abbremsung vorgesehen war.
[0022] Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Adaptereinrichtung 1'. Bei dieser
Ausführungsform werden teilweise die gleichen oder ähnliche Elemente eingesetzt wie
bei der ersten Ausführungsform der Adaptereinrichtung 1, so daß diese Teile mit den
gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die Unterschiede zur ersten Ausführungsform
werden im folgenden erläutert. Bei der Adaptereinrichtung 1' ist eine Bremsmodulwelle
40 maschinenseitig mit einem Ritzel 41 versehen. Das Ritzel 41 steht in Eingriff mit
einem Zahnrad einer nicht dargestellten Textilmaschine, um diese mittels des Elektromotors
3 anzutreiben oder die Drehzahl der Textilmaschine zu regulieren. Die Bremsmodulwelle
40 ist in zwei Lagern 42, 43 gelagert, wobei die Lager 42, 43 wiederum in einer Lagerbuchse
44 eines maschinenseitigen Adapterflansches 10' befestigt sind. Somit dient hier der
maschinenseitige Adapterflansch 10' als Lagerflansch für die Bremsmodulwelle 40.
[0023] Ein Bremsmodul 2' ist gegenüber dem Bremsmodul 2 der ersten Ausführungsform dadurch
modifiziert, daß eine Bremsplatte 28 beabstandet vom maschinenseitigen Adapterflansch
10' angeordnet ist. Die Bremsplatte wirkt der Federplatte 23 gegenüberliegend auf
dem Bremsbelag 22 ein. Durch die Bremsplatte 28 wird der durch die Lager 42, 43 und
die Lagerbuchse 44 bedingte Abstand zwischen Adapterflansch 10' und Bremsmodul 2'
ausgeglichen. Der drehstarr mit der Bremsmodulwelle 40 verbundene Mitnehmer 21 ist
durch einen Distanzring 45 von den Lagern 42, 43 beabstandet. Gleichzeitig dient der
Distanzring 45 der Abdeckung der Lager 42, 43 gegen Verunreinigung durch Bremsabrieb
und schützt umgekehrt den Bremsbelag 22 gegen Schmiermittel aus den Lagern 42, 43.
[0024] Bei der Adaptereinrichtung 1' ist die drehstarre Ausgleichskupplung 31 zwischen der
Motorwelle 5 und dem motorseitigen Ende der Bremsmodulwelle 40 angeordnet. Der Klemmring
32 wird zur Verbindung mit der Motorwelle 5 auf dieser aufgeklemmt und der Klemmring
33 wird zur Verbindung mit der Bremsmodulwelle 40 auf deren motorseitiges Ende aufgeklemmt.
Beim Abbremsen der Textilmaschine mittels des Bremsmoduls 2' wirkt das durch das Abbremsen
hervorgerufende Drehmoment der Textilmaschine nicht auf die Ausgleichskupplung 31
ein, so daß diese lediglich so dimensioniert werden muß, daß sie die maximalen Drehmomente,
die durch den Elektromotor 3 erzeugt werden, aufnimmt.
[0025] Bei der zweiten Ausführungsform ist es nicht notwendig, daß zum Austausch oder zur
Reparatur des Elektromotors 3 das Ritzel 41 von der Motorwelle 5 entfernt oder auf
diese aufgebracht wird, z.B. mittels Preßpassung. Durch Verwendung einer Adaptereinrichtung
1 oder 1' ist es bei einer Verwendung des Elektromotors 3 zur Drehzahlregulierung
der Textilmaschine nicht notwendig, daß bei einem Ausfall des Elektromotors 3 zusätzliche
Maßnahmen oder Bauteile zur Blockierung der durch den Elektromotor 3 angetriebenen
Achse erforderlich sind. Durch die Deaktivierung (bzw. Aktivierung für eine nicht
dargestellte Ausführungsform) des Bremsmoduls 2 oder 2' wird die Bremsmodulwelle 20
oder 40 blockiert, so daß eine unkontrollierte Drehung der angetriebenen Welle verhindert
wird. So kann z.B. eine im Normalbetrieb drehzahlregulierte Strecke durch Blockierung
der Welle 20 bzw. 40 im unregulierten Modus weiterbetrieben werden.
1. Adaptereinrichtung mit einem motorseitigen Flansch (11) zum Verbinden mit einem Motor
(3), einem maschinenseitigen Flansch (10, 10') zum Verbinden mit einer Textilmaschine,
einer Adapterwelle (20, 40, 31) zum Anschluß an eine Motorwelle (5) einerseits und
ein drehbar gelagertes Element der Textilmaschine andererseits und einer Bremseinheit
(2, 2'), die zum Abbremsen und/oder Blockieren des drehbar gelagerten Elements der
Textilmaschine auf die Adapterwelle (20, 40, 31) einwirkt.
2. Adaptereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das drehbar gelagerte Element eine Welle oder ein Zahnrad ist.
3. Adaptereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der motorseitige Flansch (11) und/oder der maschinenseitige Flansch (10, 10') austauschbar
ist.
4. Adaptereinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der motorseitige Flansch (11) und der maschinenseitige Flansch (10, 10') über Stege
(12) miteinander verbunden sind.
5. Adaptereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinheit (2, 2') am maschinenseitigen Flansch (10, 10') angeordnet ist.
6. Adaptereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterwelle (20, 40, 31) zumindest teilweise am maschinenseitigen Flansch (10,
10') drehbar gelagert ist.
7. Adaptereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinheit (2, 2') mechanisch und/oder thermisch vom motorseitigen Flansch
(11) entkoppelt ist.
8. Adaptereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterwelle (20, 40, 31) eine Bremswelle (20, 40) und eine Ausgleichskupplung
(31) aufweist, wobei die Bremseinheit (2, 2') der Bremswelle (20, 40) zugeordnet ist.
9. Adaptereinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremswelle (40) maschinenseitig und die Ausgleichskupplung (31) motorseitig angeordnet
ist.
10. Adaptereinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichskupplung (31) senkrecht zur Drehachse mehrere, axial beabstandete Schlitze
aufweist.
11. Adaptereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinheit (2, 2') einen Bremsbelag (22) oder eine Bremsscheibe aufweist, wobei
der Bremsbelag (22) oder die Bremsscheibe in Drehrichtung formschlüssig mit der Adapterwelle,
insbesondere der Bremswelle (20, 40), verbunden und in deren axiale Richtung verschiebbar
ist.
12. Adaptereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinheit (2, 2') einen Elektromagneten (24), zumindest eine erste, federelastisch
vorgespannte Bremsplatte (23) und zumindest eine zweite Bremsplatte (10, 28) aufweist.
13. Adaptereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterwelle (40) am maschinenseitigen Ende ein Ritzel (41) aufweist.
14. Textilmaschine, insbesondere Strecke oder Karde, mit einer Adaptereinrichtung (1)
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.