[0001] Die Erfindung betrifft einen Container mit veränderbarem Volumen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Derartige Container werden als mobile Arbeitsräume oder Wohnräume
für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, z.B. im Sanitätswesen als mobile Operations-
oder Behandlungsräume.
[0002] Nach dem Stand der Technik sind verschiedene konstruktive Varianten bekannt, um den
Innenraum von Containern genormter Transportabmessungen für eine militärische oder
zivile Nutzung zu vergrößern.
[0003] So ist z.B. in der
DE G 92 16 314.9 ein Container beschrieben, bei dem zur Volumenerweiterung schubladenförmige Ausschübe
aus einem Grundcontainer ausgefahren werden können, die zusammen mit starren Flächenelementen,
die vom Grundcontainer abgeklappt werden, einen quaderförmigen Anbau bilden.
[0004] Ein kastenförmige Ausschübe aufweisender Container ist in der
EP 0 682 156 B1 beschrieben. Um die gleiche Bodenhöhe in Grundcontainer und Ausschub zu erreichen,
sind Mechanismen erforderlich, deren Betätigung nach einem Standortwechsel die Wiederinbetriebnahme
der Containerfunktion sowohl erheblich verzögert als auch die Qualität der Luftdichtigkeit
und der EMV-Dämmung gefährden kann.
[0005] Im praktischen Einsatz derartiger, auf beweglichen Ausschüben basierenden Containern
haben sich folgende schwerwiegenden Nachteile ergeben:
- Die Erweiterbarkeit des Containernutzraumes ist maximal an zwei gegenüberliegenden
Seiten des Grundcontainers möglich.
- Die zwischen Grundcontainer und dagegen beweglichem Ausschub vorhandenen Dichtflächen
bedürfen eines erheblichen Konstruktions- und Wartungsaufwands (insbesondere zur Fernhaltung
von Schmutz), damit unter Berücksichtigung bestehender ABC- und EMV-Anforderungen
eine einwandfreie Funktion sichergestellt werden kann (EMV: elektromagnetische Verträglichkeit;
ABC: atomar, biologisch, chemisch).
- Die Ausschübe, die für den Transport in den Grundcontainer eingefahren werden müssen,
sowie die Klapp- und Faltmechanismen zur Raumvergrößerung lassen eine Vorinstallation
von Inneneinrichtung und Betriebsmitteln im Grundcontainer nur eingeschränkt zu. Dies
verlängert die Inbetriebnahmezeit, nicht nur bei extremen Umweltbedingungen, erheblich.
- Kontaminierte Außenflächen gelangen beim Einfahren der Ausschübe für den Transport
in den Containerinnenraum. Damit eine Kontamination des Containerinnenraums verhindert
werden kann, muss vor dem Einfahren der Ausschübe zwingend eine Dekontamination vor
Ort erfolgen.
[0006] Aus der
US 5,761,854 ist ein Container beschrieben, bei dem zur Volumenvergrößerung an zwei gegenüberliegenden
Seitenflächen Anbauten vorgesehen sind. Die Bodenfläche eines Anbaus wird durch ein
vom Grundcontainer abklappbares, starres Flächenelement gebildet. Dachfläche und eine
Seitenfläche werden von einer Abdeckung aus flexiblem Material, z.B. aus einer wasserdichten
PVC-beschichteten Polyesterfolie, gebildet, die von der Oberkante einer Seitenfläche
des Grundcontainers bis zum containerfernen Rand des abgeklappten Flächenelements
gespannt ist. Dachfläche und Seitenfläche des Anbaus sind geneigt, so dass sich ein
zeltartiger, nicht-rechteckigen Querschnitt des Anbaus ergibt. Die beiden übrigen
Seitenflächen des Anbaus bleiben offen.
[0007] Nachteilig an diesem Container ist es, dass aufgrund des nicht-rechteckigen Querschnitts
des Anbaus die Nutzung des Innenraums für Standardinneneinrichtungen nur eingeschränkt
möglich ist.
[0008] Zur Stützung der flexiblen Abdeckung sind zusätzliche Elemente nach Art eines Zeltgestänges
notwendig, was die Aufbauzeit erheblich verlängert.
[0009] Da im Betriebszustand der Anbau nach außen offen ist, kann eine ABC-Dichtigkeit mit
diesem Containertyp nicht erreicht werden.
[0010] Darüber hinaus befindet sich in der Transportkonfiguration des Containers die flexible
Abdeckung innerhalb des Containers, was im Falle einer Kontamination von Containeraußenflächen
zu den bereits erwähnten Problemen führt.
[0011] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Container zu schaffen, mit
dem die vorgenannten Probleme überwunden werden, wobei insbesondere
- eine wesentliche und in ihrem Ausmaß sehr variable Vergrößerung des Containerinnenraums
erreicht werden kann, wobei der Container dicht gegen äußere chemische und physikalische
Störeinflüsse unter allen Umgebungsbedingungen gehalten werden kann, und zwar sowohl
beim Transport als auch bei Verlastung, Auf-/Abbau und Einsatz;
- eine konsequente Verkürzung der Aufbau- und Inbetriebnahmezeit durch Reduzierung der
mechanischen Maßnahmen sowie durch Erhöhung des Anteils der vorinstallierten Ausrüstung
erreicht werden kann;
- eine Kontamination des Containerinnenraums beim Umbau von der Betriebskonfiguration
in die Transportkonfiguration vermieden wird.
[0012] Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen
sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0013] Gemäß der Erfindung bildet eine durchgehende flexible, luft- und staubdichte Folie
die drei äußeren Seitenflächen eines den Containerinnenraum erweiternden quaderförmigen
Anbaus, wobei die Folie mit starren, vom Grundcontainer abklappbaren Flächenelementen
für Bodenfläche und Dachfläche verbunden ist.
[0014] Eine derartige Erweiterung des Containers ist an 1 bis 4 Seitenflächen des Grundcontainers
möglich. Somit kann eine wesentliche Erweiterung des Containerinnenraums erzielt werden.
Die Größe der Erweiterung kann dabei durch die Anzahl von Anbauten sowie den Ort der
Anbauten (entlang der Längsseite oder der Querseite des quaderförmigen Grundcontainers)
sehr variabel an den jeweiligen Einsatzfall angepasst werden.
[0015] Eventuell kontaminierte Außenflächen werden bei Herstellung des Transportzustandes
des Containers nicht in den Innenraum hineingezogen.
[0016] Der Container weist eine hohe Dichtigkeit gegen äußere chemische und physikalische
Störeinflüsse unter allen Umgebungsbedingungen von Transport, Verlastung, Auf-/Abbau
und Einsatz auf.
[0017] Die Luft- und Staubdichtigkeit sowie ABC-Dichtigkeit wird dabei durch die geschlossene,
über die drei Seitenwände reichende Folie erreicht, die mit dem starren Bodenelement
und dem Dachelement fest und luftdicht verbunden ist.
[0018] Die flexible, faltbare Folie besteht vorteilhafterweise aus einem elastischen Material,
das UV- und temperaturbeständig ist, z.B. Gummi, beschichtetes Polyester u.ä.).
[0019] Im Hinblick auf eine ausreichende EMV-Dämpfung kann die Folie insbesondere durch
eine leitfähige Gewebematte verstärkt sein, deren Maschenweite entsprechend der gewünschten
Qualität der EMV-Dämpfung gewählt wird. Das gleiche Ziel kann man durch eine entsprechende
Metallisierung der Folie erreichen.
[0020] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung können die durch die Folie gebildeten
Seitenflächen eines Anbaus durch vorinstallierte Einrichtungselemente, wie z.B. Schränke,
Geräteträger oder Regale, die im Containerinnenraum vorhanden sind und mit ihrer Rückwand
an die Folieninnenfläche verschiebbar sind, verstärkt werden, wodurch die gesamte
Containereinheit mechanisch stabilisiert wird. Durch diese Maßnahme kann gleichzeitig
eine Wärmedämmung erreicht werden, indem auf der der Folie zugewandten Seite der Einrichtungselemente
Wärmedämmungsschichten aufgebracht sind. In analoger Weise ist auch ein Splitterschutz
möglich, wobei durch eine den konkreten Anforderungen entsprechenden Materialwahl
die Beschusssicherheit gegen leichte Waffen und Splitter sichergestellt wird.
[0021] Alternativ können eine oder mehrere der durch die flexible Folie gebildeten Seitenflächen
eines Anbaus durch separate, starre Flächenelemente verstärkt werden. Diese können
z.B. steckbar sein. In einer anderen Ausführung können diese Flächenelemente mittels
geeigneter Verriegelungen und Scharniere in mehrere, unterer einander gelenkig verbundene
Teilflächenelemente aufgeteilt sein, um den Stauraum in der Transportkonfiguration
den konstruktiven Anforderungen anzupassen.
[0022] In einer besonders vorteilhaften Ausführung können diese separaten, starren Flächenelemente
von den beweglichen Einrichtungselementen abklappbar angeordnet sein.
[0023] Diese zusätzlichen starren Flächenelemente zur Verstärkung der Seitenflächen eines
Anbaus werden sämtlich auf der Innenseite der Folie angeordnet, so dass die Folie
immer den äußeren Abschluss des Containeranbaus bildet.
[0024] Auch mit diesen separaten, starren Flächenelementen zur Verstärkung der Seitenflächen
eines Anbaus kann durch entsprechende Materialwahl sowie zusätzlich aufgebrachte Schichten
eine Wärmedämmung sowie ein Splitterschutz realisiert werden.
[0025] In Ergänzung zur Vorinstallation von Ausrüstungseinheiten innerhalb der beweglichen
Einrichtungselemente bleibt im Grundcontainer Raum für feste Einbauten an Boden und
Decke, der in bekannten Containern in der Transportkonfiguration von den Ausschüben
besetzt ist. Es wird somit ein erhöhter Anteil an vorinstallierter Ausrüstung erreicht.
Insgesamt wird somit eine bedeutende Verkürzung der Aufbauund Inbetriebnahmezeit des
Containers erreicht.
[0026] In einem oder mehreren der Anbauten kann vom Grundcontainer oder im Grundcontainer
selbst ein Technikraum abgeteilt werden, in dem die Klimaanlage mit Frischluftfilterung,
ggf. auch eine Diesel-Generator-Einheit untergebracht ist. Die Eingangstür kann leicht
in einem Anbau oder im Grundcontainer angeordnet werden. Dieser Anbauraum entspricht
dann einem Windfang, auch geeignet, um kontaminierte Bekleidung vor dem Eintritt in
den Container abzulegen (Schleusenfunktion) oder den Austritt von Licht (Lichtschutz)
zu verhindern.
[0027] Die am Grundcontainer vorhandenen Scharniere zum Abklappen der Flächenelemente für
Bodenfläche und Dachfläche eines Anbaus werden durch elastische Materialien abgedeckt.
Die flexiblen Abdeckungen passen sich der momentanen Stellung der Flächenelemente
in Transportkonfiguration und Betriebskonfiguration an.
[0028] Der erfindungsgemäße Container entspricht allen international gültigen mechanischen
Anforderungen hinsichtlich der Geometrie, des Transports und der Stapelbarkeit.
[0029] In den folgenden Figuren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Container, der an der Längswand des Grundcontainers
einen ausklappbaren Anbau aufweist. Dieser umfasst an seinen Seitenwänden eine flexible
Folie sowie einen strukturversteifenden, ausschiebbaren Wandschrank,
Fig. 2 die flexible Folie, welche die drei vertikalen Seitenflächen zwischen Dachelement
und Bodenelement eines Anbaus bildet, sowie deren Anschluss an den Grundcontainer,
Fig. 3 einen schematisierten Horizontalschnitt durch einen erfindungsgemäßen Container
mit 4 Anbauten,
Fig. 4 a und b eine Momentaufnahme des Bewegungsablaufs beim Ausklappen von Dachelement
und Bodenelement eines Anbaus für zwei verschiedene Ausführungen eines Bodenelements,
Fig. 5 a und b ein konstruktives Detail zur Scharnierabdichtung für das Scharnier
zwischen abklappbarem Bodenelement eines Anbaus und dem Grundcontainer bzw. zwischen
abklappbarem Dachelement eines Anbaus und dem Grundcontainer,
Fig. 6 Bodenelement, Dachelement und Wandschrank mit daran montierten klappbaren starren
Flächenelementen in der Transportkonfiguration in einer Ansicht von oben (bei entferntem
Dach des Grundcontainers),
Fig. 7 die Ansicht auf einen Container mit Anbau, wobei insbesondere die Anordnung
der Steller für die Boden- und Dachelemente zu erkennen ist,
Fig. 8 den unteren Teil eines beweglichen Schranks zur Strukturverstärkung in der
Betriebskonfiguration des Containers.
[0030] In Fig. 1 ist im Vertikalschnitt eine Ausführung des erfindungsgemäßen Containers
in der Transportkonfiguration dargestellt. An der vertikalen Seitenfläche des Grundcontainers
1 ist der Anbau 6 zur Erweiterung des Containerinnenraums vorhanden. Der Grundcontainer
1 entspricht z.B. einem 20' ISO Container. Das vom Grundcontainer 1 abklappbare Dachelement
2 des Anbaus 6 sowie das abklappbare Bodenelement 3 das Anbaus 6 sind im Bereich des
oberen bzw. unteren Rands einer Seitenfläche des Grundcontainer 1 angelenkt. Anstatt
wie in Fig. 1 gezeigt horizontal angelenkt, können Bodenelement und Dachelement in
einer alternativen Ausführung auch vertikal am Grundcontainer angelenkt sein. Das
Bodenelement 3 kann aus einem einzigen oder mehreren, untereinander gelenkig verbundenen
Teilflächenelementen bestehen. Die vorzugweise außerhalb des Anbaus 6 angesetzten
momentenausgleichenden Hubzylinder 2' und 3' für das Abklappen von Dach- und Bodenelement
2,3 können als Gasfeder, Elektroantrieb mit Spindel oder als Hydrauliksteller ausgebildet
sein. Diese Hubzylinder oder Steller sind entsprechend dem Eigengewicht von Dach-
bzw. Bodenelement und der Position des Anlenkpunkts (Moment) dimensioniert, so dass
auch größere Längen der beiden Steller 2',3' eine Anordnung nebeneinander notwendig
machen können. Die Belastbarkeit des Bodenelements 3 kann durch eine Strebe oder Halteseil
4 erhöht werden.
[0031] Die elastische und faltbare Folie 5 ist fest mit Dachelement 2, Bodenelement 3 sowie
dem Grundcontainer 1 verbunden. Sie bildet die drei vertikalen Seitenflächen des Anbaus
6 und umschließt somit mantelförmig den Innenraum des Anbaus 6 von drei Seiten. Eine
zum Grundcontainer 1 offene, oder auch mit Schranktüren verschließbare, Schrankwand
7 ist auf Rollen 8 beweglich innerhalb des Containerinnenraums vorhanden. In der Transportkonfiguration
des Containers befindet sich die Schrankwand 7, die typischerweise vorinstallierte
Ausrüstungsgegenstände gemäß den zivilen oder militärischen Anforderungen enthält,
im Grundcontainer 1. Zur Erreichung des Betriebskonfiguration wird sie aus dem Grundcontainer
6 in die in Fig. 1 gezeigte Position herausgeschoben, in der sich ihre Rückwand unmittelbar
an oder in nur geringem Abstand zu der äußere Folie 5 befindet.
[0032] Die Schrankwand 7 - oder alternativ ein Geräteträger, Regal oder ein sonstiges Einrichtungselement
- schafft mit entsprechender Verriegelung, z.B. Bolzen mit Kniehebel, eine steife
Verbindung zwischen Dachelement 2 und Bodenelement 3, dargestellt durch die Mittellinien
9 und 9'. Eine entsprechende Verbindung kann auch an den hier nicht dargestellten
weiteren Seitenflächen des Anbaus 6, die parallel zur Papierebene liegen, hergestellt
werden.
[0033] Alternativ zu der Verwendung der Einrichtungselemente 7 für die Verstärkung der von
der Folie gebildeten Seitenflächen des Anbaus 6 können auch z.B. steckbare, plattenförmige
Flächenelemente eingesetzt werden, die auf der Innenseite der Folie 5 angeordnet werden.
[0034] Zur Verringerung der für die Klimatisierung des Containers notwendigen thermischen
Leistung muss eine zusätzliche Wärmedämmung vorhanden sein, die den gesamten Container
umhüllt. Vorteilhaft wird in den Bereichen, in denen die Außenwand durch die Rückwand
eines Schrankes 7 verstärkt wird, eine Wärmedämmungsschicht 10 direkt an dieser Rückwand
angebracht. Bodenelement 3, Dachelement 2 sowie die zusätzlichen Flächenelemente zur
Verstärkung der Seitenflächen sind im Interesse eines möglichst geringen Wärmedurchgangs
als Sandwich mit z.B. PU-Schaum oder als mehrschichtige Platte mit Dämmmaterial und
fester innerer und äußerer Beplankung ausgebildet.
[0035] Die perspektivische Darstellung gemäß Fig. 2 verdeutlicht die Einspannung der luft-,
schmutz- und EMV-dichtenden Folie 5 zwischen starrem Dachelement 2 und starrem Bodenelement
3. Sie bildet die drei nach außen gerichteten vertikalen Seitenflächen eines Anbaus.
Das Dachelement 2 ragt in der gezeigten Ausführung in Längsrichtung über die durch
die Folie 5 gegebene Begrenzung hinaus, um hier beidseitig den zugeordneten Steller
(2', Fig. 1) anzulenken. Die Streifen 11 und 12, die die Endbereiche der Folie 5 bilden,
werden an der Wand des Grundcontainers (in der Fig. 2 nicht eingezeichnet) dicht befestigt.
Ein Mannloch 13, beispielsweise in der Längswand des Anbaus, dient der Sicherheit
des im Container beschäftigten Personals im Falle einer Störung des Verriegelungsmechanismus
der Tür (Fluchtöffnung). Die trittfeste elastische Bahn 14 deckt das Scharnier zwischen
dem Boden des Grundcontainers 1 und dem Bodenelement 3 des Anbaus 6 ab. In analoger
Weise deckt der Streifen 14a das Scharnier zwischen dem Dach des Grundcontainers 1
und dem Dachelement des Anbaus ab.
[0036] Wie in der Fig. 3 gezeigt, lassen sich gemäß der Erfindung an allen 4 Seiten eines
Grundcontainers 1 Anbauten 31, 32, 33 und 34 anbringen. Die Anordnung der Elemente
in der Transportkonfiguration ist ebenfalls, und zwar gestrichelt, dargestellt. Jeder
Anbau wird von der Folie 5 mantelförmig umschlossen. Einige der von der Folie gebildeten
Seitenflächen (hier diejenigen Seitenflächen, die senkrecht zu der Richtung stehen,
in die der Grundcontainer durch den jeweiligen Anbau erweitert wird) eines Anbaus
werden durch Einrichtungselemente (Schrankwände 36) verstärkt. Die übrigen von der
Folie gebildeten Seitenflächen werden durch ein- oder mehrteilige, steckbare oder
mittels Scharnier klappbare starre Flächenelemente 35 verstärkt. In der in Fig. 3
gezeigten, besonders vorteilhaften Ausführung sind diese Flächenelemente 35 an der
Schrankwand 36 des jeweiligen Anbaus angelenkt.
[0037] In einer konstruktiven Variante kann auch an einer Seitenwand, die parallel zu der
Richtung steht, in die der Grundcontainer 1 durch den jeweiligen Anbau erweitert wird,
ein Schrank 37 zur Strukturverstärkung befestigt werden.
[0038] Im Anbau 33 ist eine Eingangstür 38 eingezeichnet. Die Funktion dieses Anbaus als
Windfang kann mittels eines Vorhangs 39 oder dicht abschließender Tür zwischen Anbau
33 und Mittelteil 1 verbessert werden (Windfang, Schleuse, Lichtschutz).
[0039] Den Bewegungsablauf zwischen Transportkonfiguration und Betriebskonfiguration des
Containers verdeutlicht Fig. 4 a und b. Fig. 4a und Fig. 4b unterscheiden sich nur
in soweit, dass das Bodenelement 3 nach Fig. 4b aus zwei Teilflächenelementen, die
gelenkig miteinander verbunden sind, besteht, während das Bodenelement 3 nach Fig.
4a in sich nicht beweglich ist.
[0040] Gemäß den Pfeilen 40, 41, 41' und 42 werden Dachelement 2 und Bodenelement 3 ausgeklappt.
Zu allen Zeiten vor, während und nach dem Klappvorgang ist die Folie 5 in allen Positionen
fest mit Dachelement 2 und Bodenelement 3 verbunden. Damit gelangt keine der Außenwände,
egal ob starr oder elastisch ausgebildet, beim Rückbau in die Transportkonfiguration
in den Innenraum des Containers. Somit kann mit dem erfindungsgemäßen Container die
Transportkonfiguration erreicht werden, ohne dass eine Dekontamination zu befürchten
ist. Eine Kontamination der Außenwände muss also nicht am Ort der Kontamination erfolgen.
Zu den dargestellten Zeitpunkten befinden sich die Einrichtungselemente (Schrank 7),
die später zur Verstärkung verwendet werden, noch innerhalb des Grundcontainers.
[0041] Fig. 5 a und b zeigen eine beispielhafte konstruktive Ausführungsform der Scharnieranlenkung
mit elastischer Abdeckung 14, geeignet für horizontal und vertikal angeordnete bewegliche
Wandverbindungen. Die Abdeckungen 14 falten sich entsprechend der momentanen Stellung
von Bodenelement 3 und Dachelement 2. Gezeigt ist die Situation in der Transportkonfiguration
(Fig. 5a) und in der Betriebskonfiguration (Fig. 5b).
[0042] Mit Fig. 6 als Horizontalschnitt durch eine Wand 60 des Grundcontainers, die für
einen Anbau durchbrochen ist, wird die Position von Dachelement 2, Bodenelement 3,
beweglicher Schrankwand 36 und vertikal klappbaren Flächenelementen zur Verstärkung
der von der Folie gebildeten Seitenflächen eines Anbaus genauer dargestellt (Transportkonfiguration).
Ein Flächenelement 35 kann ein- oder zweiflügelig ausgebildet sein. Auf beiden Seiten
des ausklappbaren Bodenelements 2 sind die Steller 2' erkennbar. Die Folie 5 faltet
sich zwischen Dachelement 2 und Bodenelement 3.
[0043] Fig. 7 zeigt einen erfindungsgemäßen Container, wobei in dieser Seitenansicht genau
ein Anbau zu erkennen ist. Die flexible Folie bildet die drei Seitenflächen des Anbaus
(wobei in dieser Ansicht nur eine Seitenfläche zu erkennen ist). Seitlich versetzt,
außerhalb des Anbaus, befinden sich die zwei Steller, 2' und 3', wobei die Steller
2' des Dachelements 2 an den Vorsprüngen 72 und die Steller 3' des Bodenelements 3
an den aus dem Bodenelement 3 hervorstehenden Bolzen 73 angelenkt sind.
[0044] Um dem auf Rollen 80 beweglichen Schrank 36 einen Anschlag zu geben, ist in Fig.
8 am Boden 3 ein umlaufender Bord 81 vorgesehen. Durch diesen werden zur formschlüssigen
Verriegelung in der ausgefahrenen Position des Schrankes 36 die Bolzen 82 an der Längs-
und die Bolzen 83 an den Schmalseiten eingeführt und gesichert.
[0045] Kabelverbindungen zwischen dem Grundcontainer und den Anbauten lassen sich so anordnen,
dass beim Übergang von der Transport- in die Betriebskonfiguration und zurück kein
Zusammenstecken bzw. Trennen notwendig wird. Zur direkten Klimatisierung der Anbauten
kann der Wärmeträger (Kältemittel, Sole oder Luft) durch Schläuche und einfache Trennstellen
(Schnellkupplungen) geführt werden. Auch eine Anordnung ohne Trennstellen ist möglich,
wenn die Leitungen mit den Schränken nach außen gezogen werden und mit diesen die
Verdampfer mit Gebläse bzw. flüssigkeitsdurchflossenen Wärmetauscher mit Gebläse verbunden
sind.
[0046] Zur Verteilung der klimatisierten Luft in den Anbauten können auch in bekannter Weise
leicht von der Decke lösbare poröse Schläuche vorgesehen werden.
1. Container mit veränderbarem Volumen, umfassend einen Grundcontainer (1), der an mindestens
einer Seitenfläche um einen im wesentlichen quaderförmigen Anbau (6,31,32,33,34) erweiterbar
ist, wobei Bodenfläche (3) und Dachfläche (2) eines Anbaus durch starre Flächenelemente
gebildet werden, die von den Seitenflächen des Grundcontainers abklappbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Seitenflächen eines Anbaus (6,31,32,33,34) durch eine einzige flexible,
luft- und staubdichte Folie (5) gebildet werden, die mit den beiden abklappbaren starren
Flächenelementen (2,3) verbunden ist.
2. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (5) aus einem temperatur- und UV-beständigen Kunststoffmaterial mit oder
ohne Metallisierung besteht.
3. Container nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (5) durch eine leitfähige Gewebematte verstärkt ist.
4. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere der von der Folie gebildeten Seitenflächen eines Anbaus (6,31,32,33,34)
durch bewegliche Einrichtungselemente (7,36) des Containers, wie Schrank, Regal- oder
Geräteträgereinheiten, die mit ihrer Rückseite an die Innenseite der durch die Folie
(5) gebildeten Seitenflächen bewegbar sind, verstärkt werden.
5. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere der von der Folie gebildeten Seitenflächen eines Anbaus (6,31,32,33,34)
durch zusätzliche starre Flächenelemente (35), die auf der Innenseite der durch die
Folie (5) gebildeten Seitenflächen angebracht sind, verstärkt werden.
6. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen starren Flächenelemente (35) steckbar, klappbar oder aus mehreren,
gelenkig verbundenen Teilflächenelementen bestehen.
7. Container nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen starren Flächenelemente (35) von den beweglichen Einrichtungselementen
(7,36) abklappbar sind.
8. Container nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Rückseite der beweglichen Einrichtungselemente (7,36) oder auf den zusätzlichen
starren Flächenelementen (35) Wärmedämmungsschichten (10) und/oder Schichten zur Erzielung
der Beschusssicherheit aufgebracht sind.
9. Container nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Kabel und Leitungsverbindungen zur Energieversorgung, Belüftung und/oder Klimatisierung
des Containers elastisch mit den beweglichen Einrichtungselementen (7,36) verbunden
sind.
10. Container nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbauten mit in den beweglichen Einrichtungselementen (7,36) befindlichen Verdampfern
oder Gebläsekonvektor klimatisierbar und/oder belüftbar sind.
11. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Grundcontainer (1) abklappbaren Flächenelemente für Bodenfläche (3) und
Dachfläche (2) eines Anbaus (6,31,32,33,34) mittels manuell, hydraulich oder elektrisch
betätigbarer Stellglieder (2',3') klappbar sind.
12. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Grundcontainer (1) abklappbaren Flächenelemente für Bodenfläche (3) und
Dachfläche (2) eines Anbaus (6,31,32,33,34) mehrere, untereinander gelenkig verbundene
Teilflächenelemente umfassen.