[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gaswechselventils eines
Verbrennungsmotors nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein nach diesem
Verfahren hergestelltes Gaswechselventil.
[0002] Gattungsgemäße Gaswechselventile sind in einer Ausbildung als sogenannte Leichtbauventile
bekannt. Bei diesen bekannten Ventilen werden zunächst die Einzelteile, aus denen
diese bestehen, miteinander verschweißt und sodann erfolgt eine Fertigbearbeitung
und zwar insbesondere mit Bezug auf die Länge dieser Ventile. Derart hergestellte
Leichtbauventile sind beispielsweise bekannt aus der Veröffentlichung 2000-01-0906
der Society of Automotive Engineers, Inc.: A New Concept For Steel-Composite Leightweight
Valves" von Andreas von Kaenel, Peter Grahle und Marcus Abele der Mahle Ventiltrieb
GmbH.
[0003] Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, die Herstellung solcher gattungsgemäßer
Leichtbauventile zu vereinfachen, um hierdurch die erforderlichen Herstellungskosten
zu senken.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verfahren in erster Linie durch
die Herstellungsschritte nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind Gegenstand der Verfahrens-Unteransprüche.
[0006] Der auf ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Gaswechselventil gerichtete
letzte Anspruch zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführung eines gattungsgemäßen
Gaswechselventiles auf.
[0007] Die Erfindung beruht in erster Linie auf dem allgemeinen Gedanken, ein gattungsgemäßes
Leichtbauventil aus einzelnen Teilen paßgenau auf ein vorbestimmtes Längenmaß zu fügen
und diese Teile in diesem Zustand miteinander zu verschweißen. Dabei sollen alle bzw.
zumindest möglichst viele erforderlichen Bearbeitungen möglichst noch vor dem Fügen
erfolgen können, so dass im Idealfall nach dem Fügen und Verschweißen bereits vollständig
fertig bearbeiteter Einzelteile keine Nachbearbeitung mehr erfolgen muss.
[0008] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
[0009] In dieser zeigen
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch ein LeichtbauGaswechselventil mit einem angesetzten Ventilfeder-Widerlager,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das Gaswechselventil auf Fig. 1.
[0010] Ein als Leichtbauventil ausgebildetes Gaswechselventil besteht aus einem hohlen Ventilteller
1, einem rohrförmigen Ventilschaft 2 sowie einem das dem Ventilteller 1 gegenüberliegende
Ende des Ventilschaftes 2 verschließenden Druckstück 3. Der Ventilschaft 2 ist sowohl
mit dem Ventilteller 1 als auch mit dem Druckstück 3 jeweils über einen Schiebesitz
verbunden. Die Zuordnung zwischen dem Ventilteller 1 und dem Ventilschaft 2 ist dadurch
gegeben, dass der Ventilschaft 2 axial auf Anschlag in dem Ventilteller 1 ausgerichtet
ist. Bei dieser Ausrichtung erfolgt die Schweißverbindung zwischen Ventilteller 1
und Ventilschaft 2.
[0011] Die Zuordnung des Druckstückes 3 zu dem Ventilschaft 2 innerhalb des betreffenden
Schiebesitzes erfolgt durch eine auf die Fertiglänge des Gaswechselventiles passgenaue
Ausrichtung, nach der die Schweißverbindung als letzter Bearbeitungsschritt erfolgt.
Bei dieser Füge- und Verbindungstechnik ist es bei einem Einsatz vollständig fertig
bearbeiteter Teile möglich, nach dem Verschweißen der einzelnen Teile keine Nachbearbeitung
mehr vornehmen zu müssen. Aber auch, wenn noch einzelne, in den Unteransprüchen näher
angegebene Nachbearbeitungen und Wärmebehandlungen erforderlich sind, entfällt in
jedem Fall eine zerspanende Längenbearbeitung des Gaswechselventiles nach dessen Herstellung
durch das erfindungsgemäße Fügen und Schweißen.
[0012] Keine Nacharbeit ist insbesondere bei dem Widerlager 4 des Gaswechselventiles für
die übliche Ventilfeder erforderlich, wenn dieses Widerlager in dem Druckstück 3 mit
einem vorbestimmten Abstand zu dessen freiem Ende, das heißt dessen Anschlagfläche
für eine Ventilbetätigungseinrichtung, lagegenau eingebracht ist, bevor das Druckstück
3 mit dem Ventilschaft längengenau verbunden wird.
[0013] Das Widerlager 4 ist an dem Druckstück 3 als eine einfache Ringstufe ausgebildet.
Da diese Ringstufe einen definierten Abstand zu dem freien Ende des Druckstückes 3
aufweist, besitzt dieses Widerlager 4 automatisch auch mit Bezug auf die Ventilfeder
eine paßgenaue Lage. Eine zwischen dem Widerlager 4 und der nicht gezeichneten Ventilfeder
für eine Montierbarkeit der Feder erforderliche Stützeinrichtung 5 kann in üblicher
Weise aus einem äußeren Ring 6 sowie einem inneren, umfangsmäßig geteilten Ring 7
bestehen, wobei diese beiden Ringe über eine Konusfläche derart koaxial ineinanderliegen,
dass sie sich unter dem Druck der Ventilfeder in dem Widerlager 4 paßgenau abstützen
und fixieren können.
[0014] Der Schiebesitz zwischen dem Druckstück 3 und dem rohrförmigen Schaft 2 ist derart
ausgebildet, dass das Druckstück 3 mit einem längenmäßigen Teilbereich in das Innere
des Schaftes 2 eingreift, wobei zur Einstellung eines paßgenauen Längenmaßes des Gaswechselventiles
das Druckstück 3 innerhalb des Schaftes 2 axial verschiebbar ist. Das Verschweißen
zwischen Druckstück 3 und Schaft 2 erfolgt bei paßgenau eingestellter Gesamtlänge
des Gaswechselventiles.
[0015] Der Ventilteller 1 kann auch aus Vollmaterial, beispielsweise Leichtmetall oder Keramik
bestehen oder aus mehreren Blechteilen zusammengesetzt sein.
[0016] Besonders vorteilhaft wird dabei der Ventilschaft 2 mit einerseits dem brennraumseitigen
und andererseits dem druckstückseitigen Ende des Ventiltellers 1 verbunden, um die
Steifigkeit des Ventiltellers zu verbessern.
1. Verfahren zur Herstellung eines Gaswechselventiles eines Verbrennungsmotors, bei dem
miteinander fest verbunden sind ein Ventilteller als Verschlußelement, ein rohrförmiger
Ventilschaft als Führungselement und ein das dem Ventilteller entgegengesetzte Ende
des Ventilschaftes verschließendes Druckstück als Anschlag für ein Ventilbetätigungselement
mit einem Widerlager für eine übliche Ventilfeder,
gekennzeichnet durch,
ein dem festen Verbinden von Ventilschaft (2) und Druckstück (3) vorausgehendes paßgenaues
Fügen dieser Teile auf ein vorbestimmtes Längenmaß.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der festen Verbindungen durch Schweißen erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einzelne der miteinander zu verbindenden Teile zumindest materialabtragend
fertig bearbeitet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass für das Verbinden ausschließlich materialabtragend fertig bearbeitete Teile eingesetzt
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Verbinden der einzelnen Teile (1, 2, 3) eine spanabhebende Bearbeitung ausschließlich
noch im Bereich des Ventiltellers (1) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die spanabhebende Bearbeitung auf den Ventilsitzbereich des Ventiltellers (1) beschränkt
ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilteller (1) vor dem Verbinden in seinem Ventilsitzbereich gepanzert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das durch Verbinden der einzelnen Teile erzeugte Gaswechselventil noch vor einer
nachfolgenden Bearbeitung seines Sitzbereiches spannungsarm geglüht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass Wärmebehandlungen der einzelnen miteinander zu verbindenden Teile (1, 2, 3) vor dem
Fügeprozeß abgeschlossen sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass für das Verbinden ausschließlich vollständig fertig bearbeitete Teile (1, 2, 3) eingesetzt
werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckstück (3) mit dem Ventilschaft (2) nach einer zuvor erzeugten, noch unfixierten
Schiebesitzverbindung dieser beiden Teile verschweißt wird.
12. Nach einem Verfahren der vorhergehenden Ansprüche hergestellten Gaswechselventils,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckstück (3) mit mindestens einer zu seiner Achse koaxial verlaufenden Ringschulter
als fertig bearbeitetes Widerlager (4) für die Ventilfeder versehen ist.