Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
bei dem eine Kraftstoffpumpe von einer Abtriebswelle der Brennkraftmaschine angetrieben
und der Kraftstoff von der Kraftstoffpumpe in eine Kraftstoff-Sammelleitung gefördert
wird, von der er über mindestens eine Kraftstoff-Einspritzvorrichtung in mindestens
einen Brennraum gelangt, und bei dem die Menge des von der Kraftstoffpumpe in die
Kraftstoff-Sammelleitung geförderten Kraftstoffs durch eine Ventileinrichtung eingestellt
wird, welche eine Druckseite der Kraftstoffpumpe wenigstens zeitweise mit einem Niederdruckbereich
verbinden und von diesem trennen kann.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 195 39 885 A1 bekannt. In dieser ist eine
Kraftstoffversorgungsanlage für eine Brennkraftmaschine mit Benzin-Direkteinspritzung
beschrieben. Eine erste, elektrisch angetriebene Kraftstoffpumpe fördert den Kraftstoff
aus einem Kraftstoff-Vorratsbehälter über eine Kraftstoffverbindung zu einer zweiten,
von der Brennkraftmaschine mechanisch angetriebenen Kraftstoffpumpe. Die zweite Kraftstoffpumpe
ihrerseits fördert den Kraftstoff über eine Kraftstoff-Sammelleitung ("Rail") zu mehreren
Kraftstoff-Einspritzventilen. Die Anzahl der Kraftstoff-Einspritzventile ist gleich
der Anzahl der Zylinder der Brennkraftmaschine. Die Kraftstoffversorgungsanlage ist
so gebaut, dass die Kraftstoff-Einspritzventile den Kraftstoff direkt in die Brennräume
der Brennkraftmaschine einspritzen.
[0003] Da die zweite Kraftstoffpumpe mechanisch mit einer Abtriebswelle der Brennkraftmaschine
gekoppelt ist, arbeitet die zweite Kraftstoffpumpe proportional zur Drehzahl der Abtriebswelle
der Brennkraftmaschine. Diese Drehzahl der Abtriebswelle kann, je nach augenblicklicher
Betriebsbedingung der Brennkraftmaschine, sehr unterschiedlich sein. Bei der Abtriebswelle
kann es sich beispielsweise um eine Kurbelwelle oder um eine Nockenwelle der Brennkraftmaschine
handeln.
[0004] Um die von der zweiten Kraftstoffpumpe in die Kraftstoff-Sammelleitung geförderte
Kraftstoffmenge unabhängig von der Drehzahl der Brennkraftmaschine einstellen zu können,
ist ein elektromagnetisches Druckschaltventil vorgesehen. Mit diesem kann eine Druckseite
der zweiten Kraftstoffpumpe mit einer Niederdruckseite der zweiten Kraftstoffpumpe
verbunden werden. In einer anderen Schaltstellung des Druckschaltventils ist diese
Verbindung unterbrochen. Ist die Verbindung zwischen der Hochdruckseite und der Niederdruckseite
geöffnet, wälzt die zweite Kraftstoffpumpe den Kraftstoff von ihrer Hochdruckseite
auf die Niederdruckseite. Eine Förderung in die Kraftstoff-Sammelleitung findet also
nicht statt.
[0005] Um eine kleine Kraftstoffmenge zu fördern, darf das Mengensteuerventil während eines
Förderhubs der Kraftstoffpumpe nur während eines sehr kurzen Zeitraums geschlossen
sein. Aufgrund der Massenträgheit des Ventilelements und des für den Abbau des Magnetfelds
minimal erforderlichen Zeitraums öffnet das Ventilelement nicht beliebig schnell.
Sehr kleine Fördermengen können daher nur mit vergleichsweise großen Ventilsitzen
realisiert werden.
[0006] Diese erfordern aber einen entsprechend groß dimensionierten Magnetkreis, der wiederum
relativ träge ist.
[0007] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art
so weiterzubilden, dass einerseits robuste Komponenten verwendet werden können, welche
eine lange Lebensdauer aufweisen, und dass andererseits der Einstellbereich der von
der Kraftstoffpumpe in die Kraftstoff-Sammelleitung geförderten Kraftstoffmenge möglichst
groß ist. Außerdem soll möglichst exakt jene Kraftstoffmenge nachgefördert werden
können, die eingespritzt wird, und der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung soll
möglichst exakt eingestellt werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass als Kraftstoffpumpe eine Kolbenpumpe mit mindestens einem Förderraum verwendet
wird, dass eine Mehrzahl von Betriebsbereichen 1, ..., n der Brennkraftmaschine vorgesehen
ist, und dass wenigstens zeitweise in einem ersten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine
der Förderraum während jedes c1-ten Förderhubs und in einem n-ten Betriebsbereich
der Brennkraftmaschine während jedes cn-ten Förderhubs durch die Ventileinrichtung
für eine bestimmte Dauer vom Niederdruckbereich getrennt wird, wobei gilt: c1, ...,
cn sind unterschiedlich.
Vorteile der Erfindung
[0009] Die Verwendung einer Kolbenpumpe als Kraftstoffpumpe hat den Vorteil, dass sehr hohe
Drücke in der Kraftstoff-Sammelleitung bei gleichzeitig geringem Verschleiß der Kraftstoffpumpe
erzielbar sind. Dabei baut eine Kolbenpumpe sehr einfach und ist daher preiswert.
Dies gilt insbesondere für die Verwendung einer 1-Zylinder-Kolbenpumpe.
[0010] Trotz des Einsatzes einer Kolbenpumpe können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
je nach Anforderung sehr große, aber auch kleine und kleinste Kraftstoffmengen zur
Kraftstoff-Sammelleitung hin gefördert werden. Ein Überdruck-Rücklauf von der Kraftstoff-Sammelleitung
kann somit relativ klein dimensioniert werden, und die für den Antrieb der Kraftstoffpumpe
erforderliche Energie ist dann, wenn nur wenig Kraftstoff in die Kraftstoff-Sammelleitung
gefördert werden soll, nur relativ gering. Dem liegt folgender Gedanke zugrunde:
[0011] Eine Kolbenpumpe arbeitet diskontinuierlich, d.h. es kann nur während eines Förderhubs
der Kraftstoffpumpe Kraftstoff in die Kraftstoff-Sammelleitung gepresst werden. Soll
die maximale Kraftstoffmenge von der Kraftstoffpumpe gefördert werden, bleibt die
Ventileinrichtung während des gesamten Förderhubs geschlossen. Das Kraftstoff-Fördervolumen
wird somit vollständig in die Kraftstoff-Sammelleitung gepresst. Soll eine geringere
Menge an Kraftstoff in die Kraftstoff-Sammelleitung gefördert werden, wird während
eines Förderhubs die Ventileinrichtung geöffnet. Sobald die Ventileinrichtung geöffnet
ist, wird das verbleibende Fördervolumen nicht mehr in die Kraftstoff-Sammelleitung,
sondern in den Niederdruckbereich gefördert.
[0012] Problematisch ist die Förderung von Klein- und Kleinstmengen von Kraftstoff in die
Kraftstoff-Sammelleitung. Eine derartige Kleinstmengenförderung ist beispielsweise
dann wünschenswert, wenn die Brennkraftmaschine und die mit ihr gekoppelte Kraftstoffpumpe
mit hoher Drehzahl drehen, die Brennkraftmaschine jedoch nur mit geringer Last betrieben
wird und somit nur wenig Kraftstoff aus der Kraftstoff-Sammelleitung in die Brennräume
gelangt. In diesem Fall sollte bei einem Förderhub der Kraftstoffpumpe nur eine äußerst
geringe Kraftstoffmenge in die Kraftstoff-Sammelleitung nachgefördert werden.
[0013] Dies wird erfindungsgemäß folgendermaßen realisiert:
[0014] Wird die Brennkraftmaschine in einem Betriebsbereich betrieben, in dem die Kraftstoffpumpe
nur eine geringe Kraftstoffmenge fördern soll, und liegt eine relativ gesehen hohe
Drehzahl der Brennkraftmaschine vor, wird die Ventileinrichtung nicht bei jedem Förderhub,
sondern nur bei jedem cn-ten Förderhub angesteuert. Auf diese Weise kann der Zeitraum,
während dem die Ventileinrichtung geschlossen ist, länger sein als in jenem Fall,
in dem die Ventileinrichtung während eines jeden Förderhubs geschlossen wird. Gleichzeitig
ist jedoch auch die Förderung von Kleinstmengen durch die Kraftstoffpumpe bei einer
solchermaßen betriebenen Brennkraftmaschine möglich. Dies ist allein durch "softwaretechnische"
Maßnahmen möglich.
[0015] Eine weniger häufige Ansteuerung der Ventileinrichtung wird gewählt, wenn die Darstellung
der gewünschten Fördermenge aufgrund der systembedingten Grenzen der Ventileinrichtung
nicht mehr möglich ist. Diese systembedingten Grenzen sind dann erreicht, wenn ein
sicheres Schließen der Ventileinrichtung aufgrund der nur kurzen zur Verfügung stehenden
Zeit nicht mehr gewährleistet ist. Die Ansteuerung der Ventileinrichtung muss aber
noch so häufig erfolgen, dass die maximal zulässigen Druckpulsationen einerseits im
Niederdruckbereich und andererseits in der Kraftstoff-Sammelleitung nicht überschritten
werden.
[0016] Grundsätzlich gilt, dass ci (i = 1 bis n) jede natürliche Zahl einschließlich 0 annehmen
kann. Bei ci = 0 bleibt das Mengensteuerventil immer geöffnet, es findet also überhaupt
keine Förderung statt. Bei ci = 1 findet bei jedem Förderhub eine Förderung statt.
Bei ci > 1 wird gefördert, jedoch nicht bei jedem Förderhub.
[0017] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0018] Zunächst wird vorgeschlagen, dass zwei Betriebsbereiche der Brennkraftmaschine vorgesehen
sind und dass in dem ersten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine der Förderraum
bei jedem Förderhub und in dem zweiten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine der
Förderraum bei jedem dritten Förderhub durch die Ventileinrichtung vom Niederdruckbereich
getrennt wird. Der Vorteil dieser Weiterbildung liegt zum einen in der einfachen softwaretechnischen
Realisierbarkeit, da nur zwei Betriebsbereiche berücksichtigt werden müssen. Zum anderen
sind mit einer Ansteuerung der Ventileinrichtung nur bei jedem dritten Förderhub auch
solche Kleinst-Fördermengen der Kraftstoffpumpe darstellbar, wie sie insbesondere
bei hohen Drehzahlen und geringer Last einer Brennkraftmaschine gewünscht werden.
[0019] Besonders bevorzugt ist ein solches Verfahren, bei dem zwei benachbarte Betriebsbereiche
sich so überlappen, dass ein Hysteresebereich gebildet wird. Hierdurch wird vermieden,
dass bei einem Betrieb der Brennkraftmaschine im Grenzbereich zwischen zwei benachbarten
Betriebsbereichen eine ständige Umschaltung von einer Ansteuerart der Ventileinrichtung
in eine andere Ansteuerart erfolgt.
[0020] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Betriebsbereiche der Brennkraftmaschine mindestens
durch einen Drehzahlbereich einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine und durch einen
Bereich einer bei einer Einspritzung von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung in einen
Brennraum einzubringenden Kraftstoffmasse oder durch einen Bereich eines in der Kraftstoff-Sammelleitung
herrschenden Kraftstoffdrucks definiert sind. Mit diesen Parametern und den bekannten
Systemeigenschaften der Kraftstoffpumpe lassen sich leicht jene Bereiche festlegen,
in denen die Ansteuerung der Ventileinrichtung beispielsweise bei jedem Förderhub
bzw. bei jedem dritten Förderhub erfolgen soll.
[0021] Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm, welches zur Durchführung des obigen
Verfahrens geeignet ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird. Dabei wird besonders
bevorzugt, wenn das Computerprogramm auf einem Speicher, insbesondere auf einem Flash-Memory,
abgespeichert ist.
[0022] Ferner betrifft die Erfindung ein Steuer- und/oder Regelgerät zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine. Bei einem solchen Steuer- und Regelgerät wird bevorzugt, wenn
auf ihm ein Computerprogramm der obigen Art abgespeichert ist.
[0023] Teil der Erfindung ist auch eine Brennkraftmaschine, mit einer Kraftstoffpumpe, welche
von einer Abtriebswelle der Brennkraftmaschine angetrieben wird, mit einer Kraftstoff-Sammelleitung,
in die die Kraftstoffpumpe fördert, mit einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung, welche
an die Kraftstoff-Sammelleitung angeschlossen ist, mit einem Brennraum, in den die
Kraftstoff-Einspritzvorrichtung den Kraftstoff einspritzt, und mit einer Ventileinrichtung,
welche eine Druckseite der Kraftstoffpumpe mit einem Niederdruckbereich verbinden
und von diesem trennen kann.
[0024] Auch eine solche Brennkraftmaschine ist aus der
DE 195 39 885 A1 bekannt. Damit eine solche Brennkraftmaschine möglichst robust baut
und preiswert hergestellt werden kann, wird vorgeschlagen, dass die Kraftstoffpumpe
eine Kolbenpumpe mit mindestens einem Förderraum umfasst, und dass die Brennkraftmaschine
ein Steuer- und/oder Regelgerät umfasst, welches eine Mehrzahl von Betriebsbereichen
1, ..., n der Brennkraftmaschine der Brennkraftmaschine erkennt und welches die Ventileinrichtung
so ansteuert, dass wenigstens zeitweise in einem ersten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine
der Förderraum bei jedem c1-ten Förderhub und in einem n-ten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine
bei jedem cn-ten Förderhub durch die Ventileinrichtung für eine bestimmte Zeitdauer
vom Niederdruckbereich getrennt wird, wobei gilt: c1, ..., cn sind unterschiedlich.
[0025] Bei einer solchen Brennkraftmaschine ist es ferner vorteilhaft, wenn sie ein Steuer-
und/oder Regelgerät der obigen Art umfasst.
Zeichnung
[0026] Nachfolgend wird ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung im Detail erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- eine Prinzipdarstellung einer Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffpumpe und einem
Mengensteuerventil;
- Fig. 2:
- eine detailliertere Darstellung der Kraftstoffpumpe und des Mengensteuerventils von
Fig. 1 während eines Saughubes;
- Fig. 3:
- eine Darstellung ähnlich Fig. 2 zu Beginn eines Förderhubes;
- Fig. 4:
- eine Darstellung ähnlich Fig. 2 gegen Ende eines Förderhubes;
- Fig. 5:
- ein Diagramm, in dem zwei Betriebsbereiche der Brennkraftmaschine von Fig. 1 abhängig
von dem von der Kraftstoffpumpe zu fördernden Kraftstoff-Mengenstrom und von der Drehzahl
einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine dargestellt sind;
- Fig. 6:
- ein Diagramm, in dem die Betriebsbereiche der Brennkraftmaschine von Fig. 1 abhängig
von einem Druck in einer Kraftstoff -Sammelleitung und der Drehzahl einer Kurbelwelle
der Brennkraftmaschine dargestellt sind.
- Fig. 7:
- ein Diagramm, in dem der Hub eines Kolbens der Kraftstoffpumpe von Fig. 1 über der
Zeit im ersten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine dargestellt ist;
- Fig. 8:
- ein Diagramm, in dem der Steuerstrom des Mengensteuerventils von Fig. 1 in dem ersten
Betriebsbereich der Brennkraftmaschine dargestellt ist;
- Fig. 9:
- ein Diagramm ähnlich Fig. 7, in dem der Hub eines Kolbens der Kraftstoffpumpe von
Fig. 1 über der Zeit im zweiten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine dargestellt
ist; und
- Fig. 10:
- ein Diagramm ähnlich Fig. 8, in dem die Bestromung des Mengensteuerventils von Fig.
1 in dem zweiten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine dargestellt ist.
Beschreibung des Ausführungsbeispieles
[0027] In Fig. 1 trägt eine Brennkraftmaschine insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie umfasst
einen Kraftstoffbehälter 12, aus dem eine elektrisch angetriebene Kraftstoffpumpe
14 den Kraftstoff in eine Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 fördert. Diese führt zu
einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18. Über eine Hochdruck-Kraftstoffleitung 20 gelangt
der Kraftstoff weiter zu einer Kraftstoff-Sammelleitung 22. In dieser ist der Kraftstoff
unter hohem Druck speicherbar. An die Kraftstoff-Sammelleitung 22 sind mehrere Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen
24 angeschlossen.Diese spritzen den Kraftstoff direkt in Brennräume 26 ein. Durch
die Verbrennung des Kraftstoffs in den Brennräumen 26 wird eine Kurbelwelle 28 in
Drehung versetzt. Über eine in Fig. 1 nur symbolisch dargestellte mechanische Kopplung
30 wird die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 von der Kurbelwelle 28 angetrieben.
[0028] Wie insbesondere aus den Fig. 2 - 4 ersichtlich ist, handelt es sich bei der Hochdruck-Kraftstoffpumpe
18 um eine 1-Zylinder-Kolbenpumpe. Bei dieser wird von einem auf einer Welle 33 angeordneten
Antriebsnocken 32 ein Kolben 34 in eine Hin- und Herbewegung versetzt. Der Kolben
34 ist in einem Gehäuse 36 geführt. Er begrenzt einen Förderraum 38. Über ein Einlassventil
40 kann der Förderraum 38 mit der Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 verbunden werden.
Das Einlassventil 40 ist als federbelastetes Rückschlagventil ausgebildet. Über ein
Auslassventil 42 kann der Förderraum 38 mit der Hochdruck-Kraftstoffleitung 20 verbunden
werden. Auch beim Auslassventil 42 handelt es sich um ein federbelastetes Rückschlagventil.
[0029] Der Förderraum 38 kann ferner über ein Mengensteuerventil 44 mit der Niederdruck-Kraftstoffleitung
16 verbunden werden. Beim Mengensteuerventil 44 handelt es sich um ein 2/2-Schaltventil.
In die geöffnete Ruhestellung wird es von einer Feder 46 beaufschlagt (in einem nicht
dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Öffnung des Mengensteuerventils auch
nur über den Druck im Förderraum). In die geschlossene Schaltstellung wird es von
einer elektromagnetischen Betätigungseinrichtung 48 gebracht. Diese umfasst einen
mit einem Ventilelement 50 verbundenen Magnetanker 52, welcher von einer Magnetspule
54 umgeben ist.
[0030] Die Magnetspule 54 wird von einer nicht dargestellten Endstufe bestromt. Die Endstufe
wiederum wird von einem Steuer- und Regelgerät 56 angesteuert. Das Steuer- und Regelgerät
56 erhält Signale von einem Drehzahlsensor 58, welcher die Drehzahl der Kurbelwelle
28 der Brennkraftmaschine 10 abgreift. Ferner ist das Steuer- und Regelgerät 56 eingangsseitig
mit einem Drucksensor 60 verbunden, welcher den in der Kraftstoff-Sammelleitung 22
herrschenden Druck erfasst und entsprechende Signale an das Steuer- und Regelgerät
56 leitet.
[0031] Das Grundprinzip der Einstellung der von der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 geförderten
Kraftstoffmenge wird nun unter Bezugnahme auf die Fig. 2 - 4 erläutert:
[0032] Während des in Fig. 2 dargestellten Saughubs bewegt sich der Kolben 34 nach unten,
so dass Kraftstoff über das Einlassventil 40 in den Förderraum 38 strömt. Nach dem
Erreichen des unteren Totpunkts bewegt sich der Kolben 34 wieder nach oben (Fig. 3).
Während des Saughubs des Kolbens 34 wird die Magnetspule 54 des Mengensteuerventils
44 bestromt, so dass dieses spätestens mit dem Erreichen des unteren Totpunkts des
Kolbens 34 schließt. Auch das Einlassventil 40 schließt.
[0033] Wenn während des Förderhubs des Kolbens 34 der öffnungsdruck des Auslassventils 42
im Förderraum 38 überschritten wird, öffnet dieses. Der Kraftstoff kann so in die
Kraftstoff-Sammelleitung 22 gepresst werden. Soll während eines Förderhubs des Kolbens
34 die Förderung von Kraftstoff in die Kraftstoff-Sammelleitung 22 beendet werden,
wird die Bestromung der Magnetspule 54 des Mengensteuerventils 44 beendet, so dass
dieses wieder in seine geöffnete Ruhestellung schaltet. Dies ist in Fig. 4 dargestellt.
Der Kraftstoff kann somit aus dem Förderraum 38 über das geöffnete Mengensteuerventil
44 in die Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 entweichen. Entsprechend schließt auch
das Auslassventil 42.
[0034] Die maximal während eines Förderhubs des Kolbens 34 förderbare Kraftstoffmenge ist
im Wesentlichen unabhängig von der Drehzahl der Kurbelwelle 28 und der damit zusammenhängenden
Dauer eines Förderhubes. Allerdings sinkt die absolute Dauer eines Förderhubes umgekehrt
proportional mit der Drehzahl der Kurbelwelle 28. Soll nun beispielsweise nur ein
Drittel der maximal möglichen Fördermenge während eines Förderhubes von der Kraftstoffpumpe
18 gefördert werden, bedeutet dies, dass das Mengensteuerventil 44 näherungsweise
in etwa nach einem Drittel des Hubs des Kolbens 34 öffnen muss ("näherungsweise" deshalb,
weil die Fördermenge nicht proportional zum Förderhub und zur Ansteuerdauer des Mengensteuerventils
ist). Der Zeitraum, welcher vom unteren Totpunkt des Kolbens 34, in dem das Mengensteuerventil
44 spätestens schließt, bis zu dem erforderlichen Öffnungszeitpunkt des Mengensteuerventils
44 verstreicht, ist, bei einer angenommenen gleichen zu fördernden Kraftstoffmenge,
bei hoher Drehzahl kürzer als bei geringer Drehzahl.
[0035] Um bei der in Fig. 1 dargestellten Brennkraftmaschine 10 im gesamten Drehzahlbereich
der Kurbelwelle 28 große Kraftstoffmengen ebenso wie Klein- und Kleinstkraftstoffmengen
von der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 fördern zu können, wird abhängig vom Betriebsbereich,
in dem die Brennkraftmaschine 10 arbeitet, der Förderraum 38 während jedes ci-ten
Förderhubs für eine bestimmte Dauer durch das Mengensteuerventil 44 von der Niederdruck-Kraftstoffleitung
getrennt. Dabei gilt im vorliegenden Ausführungsbeispiel in einem ersten Betriebsbereich
der Brennkraftmaschine 10 ci = 1 (Förderung bei jedem Förderhub) und in einem zweiten
Betriebsbereich der Brennkraftmaschine 10 ci = 3 (Förderung bei jedem dritten Förderhub).
Dies wird nun anhand der Figuren 5 bis 10 erläutert:
[0036] In einem Speicher im Steuer- und Regelgerät 56 sind Parameter abgelegt, durch die
zwei Betriebsbereiche der Brennkraftmaschine 10 definiert werden. Bei diesen Parametern
handelt es sich zum einen um eine Drehzahl nmot der Kurbelwelle 28 der Brennkraftmaschine
10, zum anderen um die von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung 24 bei einer Einspritzung
einzuspritzende Kraftstoffmasse m und schließlich noch um den aktuellen in der Kraftstoff-Sammelleitung
22 herrschenden Kraftstoffdruck pr. In den Fig. 5 und 6 tragen die beiden Betriebsbereiche
die Bezugszeichen 62 und 64.
[0037] Im Betriebsbereich 62, bei also insgesamt eher niedriger und mittlerer Drehzahl nmot
und bei einer mittleren bis hohen einzuspritzenden Kraftstoffmasse m bzw. bei einem
mittleren bis hohen Druck pr in der Kraftstoff-Sammelleitung 22, wird die Magnetspule
54 kurz vor Beginn eines jeden Förderhubs für einen bestimmten Zeitraum bestromt.
Dies ist in den Figuren 7 und 8 dargestellt. Hierdurch wird gewährleistet, dass das
Mengensteuerventil 44 zu Beginn des Förderhubs auch wirklich geschlossen ist. Ein
Förderhub trägt in Fig. 7 das Bezugszeichen 66, die entsprechenden Stromimpulse in
Fig. 8 die Bezugszeichen 68. Dies bedeutet, dass der Förderraum 38 während eines jeden
Förderhubs 66 für eine bestimmte Dauer von der Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 getrennt
ist, also bei jedem Förderhub 66 eine Förderung von Kraftstoff stattfindet.
[0038] Dabei sei darauf hingewiesen, dass die Bestromung des Mengensteuerventils 44 ggf.
bereits unmittelbar vor Beginn eines Förderhubs 66 auch wieder beendet werden kann.
Bei geeigneter zeitlicher Positionierung erfolgt dennoch, unter anderem aufgrund der
Massenträgheit, ein verzögertes Öffnen unmittelbar nach Beginn des Förderhubs. Eine
solche Verschiebung des Ansteuerendes des Mengensteuerventils 44 ermöglicht einen
Abbau des durch die Bestromung aufgebauten Restmagnetismus, der nach dem Abschalten
des Mengensteuerventils 44 vorliegt.
[0039] Im Betriebsbereich 64 dagegen, also bei mittlerer bis hoher Drehzahl nmot, bei mittlerer
bis geringer einzuspritzender Kraftstoffmasse m und bei mittleren bis geringen Kraftstoffdrücken
pr in der Kraftstoff-Sammelleitung 22, wird die Magnetspule 54 dagegen nur bei jedem
dritten Förderhub 66 bestromt. Dies ist in den Fig. 9 und 10 dargestellt. Bei den
dazwischen liegenden beiden Förderhüben 66 verbleibt das Mengensteuerventil 44 in
diesem Betriebsbereich 64 der Brennkraftmaschine 10 in seiner geöffneten Ruhestellung.
Eine Förderung von Kraftstoff durch die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 findet bei diesen
beiden Förderhüben 66 also nicht statt. Auf diese Weise ist es möglich, auch bei hoher
Drehzahl nmot nur eine sehr kleine Kraftstoffmenge von der Hochdruck-Kraftstoffpumpe
18 pro Zeiteinheit zu fördern, ohne dass die minimal mögliche Schließzeit des Mengensteuerventils
44 unterschritten wird.
[0040] Um zu verhindern, dass bei einem Betrieb der Brennkraftmaschine 10 im Grenzbereich
zwischen den beiden Betriebsbereichen 62 und 64 ständig zwischen der in Fig. 8 dargestellten
Bestromung 68 der Magnetspule 54 bei jedem Förderhub 66 und der in Fig. 10 dargestellten
Bestromung 68 der Magnetspule 54 nur bei jedem dritten Förderhub 66 hin- und hergeschaltet
wird, sind die Betriebsbereiche 62 und 64 im Steuer- und Regelgerät 56 so abgelegt,
dass sie sich überlappen. Hierdurch wird ein Hysteresebereich 70 geschaffen. Eine
Umschaltung der Ansteuerung des Mengensteuerventils 44 von der in Fig. 8 dargestellten
Ansteuerung auf die in Fig. 10 dargestellte Ansteuerung erfolgt erst, wenn der Betriebsbereich
62 verlassen wird (Pfeil 72 in den Fig. 5 und 6). Ein Umschalten von der in Fig. 10
dargestellten Ansteuerung auf die in Fig. 8 dargestellte Ansteuerung des Mengensteuerventils
44 erfolgt wiederum erst dann, wenn der Betriebsbereich 64 verlassen wird (Pfeil 74
in den Fig. 5 und 6).
[0041] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Realisierung auch kleinster
Fördermengen bei hohen Drehzahlen nmot der Brennkraftmaschine 10 ausschließlich durch
eine entsprechende Software-Programmierung des Steuer- und Regelgeräts 56 ermöglicht
wird. Ob die Brennkraftmaschine 10 aktuell im Betriebsbereich 62 oder im Betriebsbereich
64 arbeitet, wird durch einen Vergleich der vom Drehzahlsensor 58 und vom Drucksensor
60 bereitgestellten Signale sowie der im Steuer- und Regelgerät 56 abhängig von der
gewünschten Last ermittelten einzuspritzenden Kraftstoffmenge mit den im Steuer- und
Regelgerät 56 abgespeicherten Parameterbereichen bestimmt.
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10), bei dem eine Kraftstoffpumpe
(18) von einer Abtriebswelle (28) der Brennkraftmaschine (10) angetrieben und der
Kraftstoff von der Kraftstoffpumpe (18) in eine Kraftstoff-Sammelleitung (22) gefördert
wird, von der er über mindestens eine Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (24) in mindestens
einen Brennraum (26) gelangt, und bei dem die Menge (m) des von der Kraftstoffpumpe
(18) in die Kraftstoff-Sammelleitung (22) geförderten Kraftstoffs durch eine Ventileinrichtung
(44) eingestellt wird, welche eine Druckseite (38) der Kraftstoffpumpe (18) wenigstens
zeitweise mit einem Niederdruckbereich (16) verbinden und von diesem trennen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass als Kraftstoffpumpe eine Kolbenpumpe (18) mit mindestens einem Förderraum (38) verwendet
wird, dass eine Mehrzahl von Betriebsbereichen 1, ..., n (62, 64) der Brennkraftmaschine
(10) vorgesehen ist, und dass wenigstens zeitweise in einem ersten Betriebsbereich
(62) der Brennkraftmaschine (10) der Förderraum (38) während jedes c1-ten Förderhubs
(66) und in einem n-ten Betriebsbereich (64) der Brennkraftmaschine (10) während jedes
cn-ten Förderhubs (66) durch die Ventileinrichtung (44) für eine bestimmte Dauer vom
Niederdruckbereich (16) getrennt wird, wobei gilt: c1, ..., cn sind unterschiedlich.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass zwei Betriebsbereiche (62, 64) der Brennkraftmaschine (10) vorgesehen sind und dass
in dem ersten Betriebsbereich (62) der Brennkraftmaschine (10) der Förderraum (38)
bei jedem Förderhub (66) und in dem zweiten Betriebsbereich (64) der Brennkraftmaschine
(10) der Förderraum (38) bei jedem dritten Förderhub (66) durch die Ventileinrichtung
(44) vom Niederdruckbereich (16) getrennt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Betriebsbereiche (62, 64) sich so überlappen, dass ein Hysteresebereich
(70) gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsbereiche (62, 64) der Brennkraftmaschine (10) mindestens durch einen
Drehzahlbereich (nmot) einer Kurbelwelle (28) der Brennkraftmaschine (10) und durch
einen Bereich einer bei einer Einspritzung von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
(24) in einen Brennraum (26) einzubringenden Kraftstoffmasse (m) oder durch einen
Bereich eines in der Kraftstoff-Sammelleitung (22) herrschenden Kraftstoffdrucks (pr)
definiert sind.
5. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche geeignet
ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird.
6. Computerprogramm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es auf einem Speicher, insbesondere auf einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
7. Steuer- und/oder Regelgerät (56) zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10), dadurch gekennzeichnet, dass es einen Speicher umfasst, auf dem ein Computerprogramm nach einem der Ansprüche
5 oder 6 abgespeichert ist.
8. Brennkraftmaschine (10), mit einer Kraftstoffpumpe (18), welche von einer Abtriebswelle
(28) der Brennkraftmaschine (10) angetrieben wird, mit einer Kraftstoff-Sammelleitung
(22), in die die Kraftstoffpumpe (18) fördert, mit einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
(24), welche an die Kraftstoff-Sammelleitung (22) angeschlossen ist, mit einem Brennraum
(26), in den die Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (24) den Kraftstoff einspritzt, und
mit einer Ventileinrichtung (44), welche eine Druckseite (34) der Kraftstoffpumpe
(18) mit einem Niederdruckbereich (16) verbinden und von diesem trennen kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe eine Kolbenpumpe (18) mit mindestens einem Förderraum (38) umfasst,
und dass die Brennkraftmaschine (10) ein Steuer- und/oder Regelgerät (56) umfasst,
welches eine Mehrzahl von Betriebsbereichen 1, ..., n (62, 64) der Brennkraftmaschine
(10) erkennt und welches die Ventileinrichtung (44) so ansteuert, dass wenigstens
zeitweise in einem ersten Betriebsbereich (62) der Brennkraftmaschine (10) der Förderraum
(34) bei jedem c1-ten Förderhub (66) und in einem n-ten Betriebsbereich (64) der Brennkraftmaschine
(10) bei jedem cn-ten Förderhub (68) durch die Ventileinrichtung (44) für eine bestimmte
Zeitdauer vom Niederdruckbereich (16) getrennt wird, wobei gilt: c1, ..., cn sind
unterschiedlich.
9. Brennkraftmaschine (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Steuer- und/oder Regelgerät (56) nach Anspruch 7 umfasst.