[0001] Die Erfindung betrifft einen Warmluftofen für feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe
mit einer liegend angeordneten Brennkammer, die an ihrer vorderen Stirnwand eine Feuertür
und im oberen Bereich ihrer rückwärtigen Stirnwand einen Rauchgasabzug aufweist, einer
Umlenkvorrichtung für Rauchgase, die sich von der rückwärtigen Stirnwand bis in den
vorderen Brennkammerbereich hinein erstreckt und Rohre, welche von Luft durchströmbar
und vom Rauchgas erwärmbar sind.
[0002] Warmluftöfen der genannten Art sind bekannt, beispielsweise aus der DE 29 17 125
A1 oder der EP 0 231 424 B1.
[0003] In der DE 29 17 125 A1 wird ein Heizofen beschrieben, der einen zylindrischen, horizontal
liegenden Brennraum aufweist, dessen Mantelfläche teilweise durch Rohre gebildet wird.
Dabei sind zwei Rohrsysteme vorgesehen, von denen jeweils ein System, von der Zylinderachse
aus gesehen, an je einem seitlichen Bereich des Zylindermantels angeordnet ist. Die
einzelnen Rohre liegen jeweils in einer vertikalen, zur Zylinderachse senkrechten
Ebene, wobei die mittleren Abschnitte der Rohre jeweils in Umfangsrichtung ausgerichtet
sind, während die Öffnungen der Rohre von der Mantelfläche weg weisen und jeweils
außerhalb des Brennraums zu liegen kommen. Die zwischen den Rohren liegenden rohrfreien
Bereiche werden jeweils durch Abschnitte oder Ausschnitte eines zylindrischen Hohlzylinders
gebildet und sind mit den Rohren fest verbunden, so daß die Rohre und die genannten
Ab- und Ausschnitte insgesamt einen zylindrischen Brennraum bilden.
[0004] Beim Beheizen des Ofens kommt die dem Brennraum zugewandte Seite der Rohrwandungen
jeweils in Kontakt mit dem heißen Rauchgas, wodurch die in den Rohren befindliche
Luft erwärmt wird. Aufgrund der Konvektion tritt die erwärmte Luft jeweils aus den
oberen Rohröffnungen aus, während durch die unteren Öffnungen der Rohre jeweils kalte
Raumluft nachströmt.
[0005] Der Heizofen gemäß der EP 0 231 424 B1 entspricht in seinem prinzipiellen Aufbau
dem der vorbenannten Schrift. Der Anmeldungsgegenstand beschränkt sich jedoch auf
eine Vorrichtung zur Zufuhr von sekundärer Verbrennungsluft.
[0006] Die im Stand der Technik bekannten Heizöfen weisen mehrere, z.T. erhebliche Nachteile
auf. Diese bestehen unter anderem in einem vergleichsweise großen Aufwand bei der
Herstellung des Brennraums, der jeweils aus Rohrstücken und Ab- und Ausschnitten einer
zylindrischen Fläche zusammenzuschweißen ist. Nachteilig bei diesen Öfen wirkt sich
auch aus, daß jeweils nur die halbe Mantelfläche der Rohre innerhalb des Brennraums
liegt. Beim Betrieb des Ofens kommt daher jeweils nur diese Hälfte der Rohrmantelfläche
in Kontakt mit den heißen Rauchgasen. Der Wärmeübergang vom Rauchgas zur Luft in den
Rohren ist daher vergleichsweise klein, der Wirkungsgrad des Ofens in nachteiliger
Weise dementsprechend beschränkt. Schließlich ist auch die Formgebung der Rohre, die
jeweils einen in einer vertikalen Ebene liegenden Kreisbogen mit anschließenden geraden
Rohrstücken aufweist, nicht als optimal anzusehen. Da die erwärmte Luft das Bestreben
hat senkrecht aufzusteigen, aufgrund der genannten Formgebung dabei jedoch behindert
wird, ist der Strömungswiderstand der Rohre in nachteiliger Weise erhöht.
[0007] Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, einen Warmluftofen
anzugeben, der vorstehende Nachteile vermeidet, einen hohen Wirkungsgrad und einen
relativ einfachen Aufbau aufweist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
- die Brennkammer etwa die Form eines Quaders hat, dessen Seitenwände im wesentlich
vertikal ausgerichtet sind,
- die Rohre
- die Brennkammer in vertikaler Richtung durchlaufen,
- wenigstens an beiden Seiten der Brennkammer und im Abstand zu deren Seitenwänden angeordnet
sind,
- wobei der Abstand zwischen den Rohren und den Seitenwänden klein gegen den Abstand
der beiden Seitenwände voneinander ist,
- und die Ein- und Auslaßöffnung der Rohre jeweils außerhalb der Brennkammer liegen.
[0009] Der Warmluftofen gemäß vorliegender Erfindung geht von an sich bekannten Öfen mit
einer liegend angeordneten Brennkammer aus, die von Rohren, durchzogen sind, welche
von Luft durchströmbar und vom Rauchgas erwärmbar sind. In Abweichung zum Stand der
Technik sind bei vorliegenden Ofen die Rohre jedoch vertikal ausgerichtet und im Abstand
zu den Seitenwänden angeordnet. Um den zentralen Brennraum frei zu halten, ist der
Abstand der Rohre zu den Seitenwänden klein gegen den Abstand der Seitenwände untereinander
vorgegeben.
[0010] Wesentliche Überlegungen der Erfindung zielen darauf ab, den Wärmeübergang von den
heißen Rauchgasen auf die in den Rohren befindliche Luft möglichst effektiv zu gestalten.
Dementsprechend ist gemäß einem Merkmal der Erfindung vorgesehen, die Rohre innerhalb
des Brennraums anzuordnen, so daß deren Wandungen vollständig vom heißen Rauchgas
umströmt werden. Diese Ausbildung führt dazu, daß sich zwischen Rohrwandung und der
innerhalb der Rohre befindlichen Luft ein hoher Temperaturgradient einstellt, der
in vorteilhafter Weise zu einem hohen Wärmeübergang führt. Die gute Wärmedurchgangszahl
der aus Metall ausgebildeten Rohre begünstigt diesen Vorgang noch zusätzlich. Darüber
hinaus bieten die in vertikaler Richtung orientierten Rohre der aufsteigenden Warmluft
nur einen vergleichsweise geringen Strömungswiderstand. Die vorteilhafte Folge hiervon
ist ein erhöhter Durchsatz an Luft durch die Rohre und somit eine rasche Erwärmung
der umgebenden Raumluft. Die vertikale Ausrichtung der Rohre führt auch dazu, daß
die Menge an Rohrmaterial vergleichsweise gering ausfällt. Als Folge davon nimmt auch
die Wärmekapazität der Rohre insgesamt einen niedrigen Wert an, wodurch die Zeit für
die Erwärmung der Raumluft ebenfalls reduziert wird.
[0011] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Warmluftofens ist in dessen einfachen
Aufbau zu sehen. Die Kosten für die Herstellung derartiger Öfen werden hierdurch im
Vergleich zu den nach dem Stand der Technik üblichen Heizöfen wesentlich verringert.
Darüber hinaus zeichnet sich der vorgeschlagen Warmluftofen durch einen hohen Wirkungsgrad
und eine rasche Erwärmung der Umgebungsluft aus.
[0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des vorgeschlagenen Warmluftofens
sind die genannten Rohre auch an der rückwärtigen Stirnwand der Brennkammer vorgesehen
und im Abstand zur rückwärtigen Stirnwand angeordnet. Dabei ist der Bereich der Stirnwand,
welcher der Breite des Rauchgasabzugs entspricht, frei von Rohren. Durch die zusätzlichen
Rohre wird die Oberfläche zum Wärmeaustausch zwischen Rauchgas und der in den Rohren
befindlichen Luft in vorteilhafter Weise weiter vergrößert, so daß der Wirkungsgrad
des Ofens und die Erwärmzeit für die Raumluft ebenfalls weiter verbessert werden.
[0013] Der gleichen Zielsetzung dient eine Ausbildung des erfindungsgemäßen Warmluftofens,
bei welcher die genannten Rohre doppelreihig angeordnet sind. Auch hierdurch wird
die Wärme tauschende Oberfläche vergrößert und dementsprechend die Wirkung des Ofens
in der oben dargelegten Weise verbessert.
[0014] Die eigentliche Aufgabe des Warmluftofens ist eine allmähliche Umwälzung der Raumluft
durch die Rohre des Ofens herbeizuführen und dadurch die Umgebungsluft aufzuwärmen.
Eine spezielle Ausführungsform des Ofens hingegen ermöglicht darüber hinaus auch die
Anwendung des Warmluftofens als Herd zum Kochen von Speisen. Bei dieser Ausführung
ist vorgesehen, daß die Auslaßöffnungen der genannten Rohre bündig mit der oberen
Begrenzungsfläche des Ofens abschließen. Die obere Begrenzungsfläche des Ofens kann
somit in ihrer Gesamtheit als ebene Fläche ausgebildet werden und daher in vorteilhafter
Weise als Kochfeld genutzt werden.
[0015] Die Umwälzung der Luft führt zwangsläufig auch zu einer Umwälzung der in der Luft
enthaltenen Staubpartikel. Da die Raumluft aufgrund der Konvektion in den Rohren und
im beheizten Raum innerhalb eines wenn auch großen Zeitintervalls komplett umgewälzt
wird, bietet der Warmluftofen die Möglichkeit, die Raumluft wirksam von Staub zu reinigen.
Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Warmluftofens ist daher in den genannte
Rohren jeweils ein Staubfilter eingebaut. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Filter
als Einmalfilter ausgebildet ist, so daß er nach Abscheiden einer ausreichend großen
Staubmenge durch einen neuen ersetzt werden kann.
[0016] Um die Erwärmung der Raumluft auch benachbarten Räumen zugänglich zu machen, sind
gemäß einem Merkmal der Erfindung auch Mittel vorgesehen, welche eine Fortleitung
der erwärmten Luft vorsehen. Insbesondere wird hierbei vorgeschlagen, warmfeste Schläuche
einzusetzen, die mit Klappen und/oder Ventilen zur Regulierung des Luftstroms ausgestattet
sind. Eine einfache Lösung läßt sich dadurch herbeiführen, daß die Einlaßöffnungen
der Schläuche jeweils mit den Auslaßöffnungen der genannten Rohre verbunden werden,
während die Auslaßöffnungen der Schläuche in einem oder mehreren zum Aufstellungsort
des Ofens benachbarten Räumen liegen.
[0017] Bei der weiteren Ausgestaltung des Warmluftofens kommen die an sich bekannten konstruktiven
Maßnahmen für Öfen dieser Art zur Anwendung. Insbesondere eine dieser Maßnahmen ist
gemäß einem Merkmal der Erfindung auch bei vorliegendem Ofen vorgesehen. Sie umfaßt
eine Feuertür, welche eine Vorrichtung zur Regelung der Zuluft aufweist. Die Zuluftmenge
bestimmt dabei die Geschwindigkeit des Abbrandes und somit mittelbar die an die Luft
in den Rohren abgegebene Wärme.
[0018] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden
Teil der Beschreibung entnehmen. In diesem Teil wird der erfindungsgemäße Warmluftofen
anhand einer stark vereinfachen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1:
- eine axiometrische Darstellung der Brennkammer des vorgeschlagenen Warmluftofens.
[0019] Die in Figur 1 wiedergegebene Brennkammer 1 weist eine quaderförmige Form auf mit
den Seitenwänden 2, 3, der vorderen und rückwärtigen Stirnwand 4 bzw. 5, der Bodenplatte
6 und der Deckplatte 7. Im Abstand zu den Seitenwänden 2, 3 und der rückwärtigen Stirnwand
5 sind Rohre 8 vorgesehen, welche die Brennkammer 1 in vertikaler Richtung durchlaufen.
Die Rohre sind untereinander ebenfalls beabstandet, wobei der gegenseitige Abstand
und der zu den Wänden etwa gleich groß und klein gegen den Abstand der beiden Seitenwände
2, 3 zueinander gewählt ist.
[0020] Etwa in halber Höhe des Brennraums ist ein Umlenkblech vorgesehen, dessen Lage durch
das Bezugszeichen 9 angedeutet ist. Das Blech 9 erstreckt sich von der rückwärtigen
Stirnwand 5 bis in den vorderen Bereich der Brennkammer 1 hinein. Es hat die Aufgabe
den Weg der Rauchgase innerhalb der Brennkammer zu verlängern. Die (nicht dargestellten)
Rauchgase strömen daher zunächst in der unteren Hälfte 1' der Brennkammer 1 nach hinten,
werden an der rückwärtigen Stirnwand 5 nach vorne umgelenkt, umströmen das Blech 9
an dessen Vorderkante 10 und erreichen nach Durchströmen der oberen Brennkammerhälfte
1" schließlich den Rauchgasabzug 10.
[0021] Beim Betrieb des Ofens werden die Wandungen 11 der Rohre 8 durch die heißen Rauchgase
erhitzt, wodurch die in den Rohren befindliche Luft erwärmt wird. Aufgrund der Konvektion
tritt die erwärmte Luft jeweils aus den oberen Rohröffnungen 12 aus, während durch
die unteren Öffnungen 13 der Rohre 8 jeweils kalte Raumluft nachströmt. Die Strömung
der Luft ist durch die Pfeile 14 bzw. 15 an einem der Rohre angedeutet.
[0022] Wie der Figur zu entnehmen ist, verlaufen bei vorliegendem Warmluftofen die Rohre
8 vollständig im Innern des Brennraums 1. Sie werden daher von allen Seiten von heißem
Rauchgas umströmt und dem zufolge in optimaler Weise erwärmt. Zwischen der Wandung
11 der Rohre 8 und der innerhalb der Rohre befindlichen Luft stellt sich daher ein
hoher Temperaturgradient ein, der zu einem hohen Wärmeübergang führt. Die vertikale
Anordnung der Rohre stellt darüber hinaus einen geringen Strömungswiderstand für die
in den Rohren aufsteigende erwärmte Luft sicher. Die Folge hiervon ist ein hoher Durchsatz
an Luft durch die Rohre 8 und somit eine rasche Erwärmung der umgebenden Raumluft.
1. Warmluftofen für feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe ausgestattet mit
- einer liegend angeordneten Brennkammer (1),
- die an ihrer vorderen Stirnwand (4) eine Feuertür
- und im oberen Bereich ihrer rückwärtigen Stirnwand (5) einen Rauchgasabzug (10)
aufweist,
- einer Umlenkvorrichtung (9) für Rauchgase, die sich von der rückwärtigen Stirnwand
(4) bis in den vorderen Brennkammerbereich hinein erstreckt
- und Rohre (8),
- welche von Luft durchströmbar
- und vom Rauchgas erwärmbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Brennkammer (1) etwa die Form eines Quaders hat, dessen Seitenwände (2, 3) im
wesentlich vertikal ausgerichtet sind,
- die Rohre (8)
- die Brennkammer (1) in vertikaler Richtung durchlaufen,
- wenigstens an beiden Seiten der Brennkammer und im Abstand zu deren Seitenwänden
(2, 3) angeordnet sind,
- wobei der Abstand zwischen den Rohren (8) und den Seitenwänden (2, 3) klein gegen
den Abstand der beiden Seitenwände (2), (3) voneinander ist,
- und die Ein- und Auslaßöffnung (13 bzw. 12) der Rohre (8) jeweils außerhalb der
Brennkammer (1) liegen.
2. Warmluftofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- genannte Rohre (8) an der rückwärtigen Stirnwand (5) und im Abstand zur rückwärtigen
Stirnwand angeordnet sind.
3. Warmluftofen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- genannte Rohre (8) doppelreihig angeordnet sind.
4. Warmluftofen nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Auslaßöffnungen (12) der genannten Rohre (8) bündig mit der oberen Begrenzungsfläche
des Ofens abschließen.
5. Warmluftofen nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- genannte Rohre (8) einen Staubfilter aufweisen.
6. Warmluftofen nach einem der Ansprüche 1 -5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- Mittel zur Fortleitung der in genannten Rohren (8) erwärmten Luft,
- vorzugsweise warmfeste Schläuche
- und Klappen und/oder Ventile zur Regulierung des Luftstroms,
vorgesehen sind.
7. Warmluftofen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Einlaßöffnungen der Schläuche jeweils mit den Auslaßöffnungen (12) der genannten
Rohre (8) verbunden sind,
- und die Auslaßöffnungen der Schläuche in einem oder mehreren zum Aufstellungsort
des Ofens benachbarten Räumen liegen.
8. Warmluftofen nach einen der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Feuertür eine Vorrichtung zur Regelung der Zuluft aufweist.