[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum maschinellen Klassifizieren von Brettern bzw.
Balken als Zwischenprodukt für die Herstellung von Brettschichtholz oder Balkenschichtholz,
bei der innerhalb einer Produktionslinie die Bretter bzw. Balken einzeln kontinuierlich
im Längsdurchlauf eine Hobeleinrichtung, in der sie gehobelt werden, und anschließend
eine Meßeinrichtung durchlaufen, in der sie hinsichtlich ihrer Festigkeit und ggf.
auch nach optischen Kriterien analysiert und klassifiziert werden und bei der die
klassifizierten Bretter bzw. Balken anschließend entsprechend ihrer Klassifizierung
maschinell sortiert und ggf. paketiert werden.
[0002] Zur maschinellen Klassifizierung von Brettern und Balken mit einer Dicke von insb.
30 bis 90 mm, einer Breite von insb. 80 bis 280 mm sowie einer Länge von insb. 2,5
bis 6 m werden Meßeinrichtungen eingesetzt, die im Längsdurchlauf die einzelnen Werkstücke
(Bretter und Balken) beispielsweise mittels Röntgenstrahlen nach Festigkeit bzw. Tragfähigkeit
prüfen und entsprechend den Ergebnissen in entsprechende Festigkeitsklassen einteilen.
Die Messung der Festigkeit der Werkstücke kann mit zusätzlicher Software oder auch
zusätzlichen Scannern mit Software um die Erkennung und Klassifizierung von optischen
Kriterien (Bläue, Harzgallen usw.) ergänzt werden. Die Meßergebnisse bzw. die Klassifizierungen
werden in optischer Form, beispielsweise in Form eines Farbencodes, auf die Werkstücke
aufgebracht oder elektronisch gespeichert. Die auf diese Weise klassifizierten Werkstücke
werden entsprechend sortiert und dann zur Herstellung von Brett- und/oder Balkenschichtholz
verwendet.
[0003] Solche Meßeinrichtungen werden in normale Hobellinien integriert. Das Hobeln sorgt
für kalibrierte Bretter mit definierten Maximalquerschnitten, was die Vermessung erleichtert.
Hobellinien bestehen aus Paketvereinzelung und Zuführung zur Hobelmaschine, einer
Hobelmaschine und einer oder mehreren Paketierungen, wobei Hochleistungspaketierungen
häufig auch Etagenzwischenlager vorgeschaltet sind. Hobellinien weisen häufig sehr
viel höhere maximale Verarbeitungsgeschwindigkeiten auf als die Meßeinrichtungen.
Es kann somit die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit der Hobellinie oftmals nicht genutzt
werden.
[0004] Um die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Gesamtanlage zu erhöhen, ist es grundsätzlich
möglich, die Arbeitsgeschwindigkeit der Meßeinrichtung weiter zu steigern. Es hat
sich jedoch gezeigt, daß mit zunehmender Geschwindigkeit der Werkstücke bei der Vermessung
die Qualität der Meßergebnisse sinkt.
[0005] Es kann also entweder die Geschwindigkeit der Hobellinie nicht optimal genutzt werden
oder aber die Meßeinrichtung muß so schnell arbeiten, daß die Qualität der Meßergebnisse
sinkt. Ein Sinken der Qualität der Meßergebnisse hat wiederum zur Folge, daß ein relativ
hoher Anteil an nicht oder falsch klassifizierten Werkstücke entsteht. Solche Werkstücke
können dann zwar anschließend manuell nachklassifiziert werden, dies bedeutet jedoch
wiederum einen hohen personellen Aufwand und daher entsprechende Kosten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zu schaffen, bei der einerseits
die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit der Hobellinie bestmöglich ausgenutzt werden
kann und bei der andererseits in der Meßeinrichtung Meßergebnisse hoher Qualität erzielt
werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß in der Produktionslinie
mindestens zwei Meßeinrichtungen parallel angeordnet sind und die die Hobeleinrichtung
verlassenden Bretter bzw. Balken über eine Weicheneinrichtung abwechselnd den mindestens
zwei Meßeinrichtungen zuführbar sind, wobei die Transportgeschwindigkeit, mit der
die Bretter bzw. Balken durch die Meßeinrichtungen hindurchgeführt werden, geringer
ist als die Transportgeschwindigkeit, mit der sie durch die Hobeleinrichtung hindurchgeführt
werden.
[0008] Auf diese Weise kann der Durchsatz durch die Meßeinrichtungen verdoppelt werden (im
Falle von zwei parallelen Meßeinrichtungen) und die Verarbeitungsgeschwindigkeit der
Gesamtanlage entsprechend erhöht werden. Gleichzeitig wird aufgrund des Umstandes,
daß die Werkstücke die einzelnen Meßeinrichtungen nunmehr wesentlich langsamer durchlaufen
können, die Qualität der Meßergebnisse deutlich gesteigert. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Lösung ergibt sich daraus, daß im Falle des Ausfalls einer der Meßeinrichtungen
die Anlage immer noch jedenfalls mit der halben Kapazität gefahren werden kann, wodurch
immer wieder auftretende Ausfallzeiten vermieden bzw. reduziert werden können.
[0009] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die mindestens zwei
Meßeinrichtungen jeweils gleich sind, was zusätzliche Kostenvorteile und Vorteile
beim Betrieb mit sich bringt.
[0010] Bevorzugt ist weiterhin, wenn die Transportgeschwindigkeit in den Meßeinrichtungen
der Transportgeschwindigkeit in der Hobeleinrichtung so angepasst ist, dass der Durchsatz
durch jede Messeinrichtung 1/n ist vom Durchsatz durch die Hobeleinrichtung, wobei
n gleich ist der Anzahl der parallel geschalteten Meßeinrichtungen. Hierbei erübrigen
sich zusätzliche Puffer und die die Hobeleinrichtung verlassenden Werkstücke können
unmittelbar den Meßeinrichtungen zugeführt werden.
[0011] Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen, daß die die mindestens zwei Meßeinrichtungen
verlassenden Bretter bzw. Balken anschließend unter Beschleunigung auf eine Transportgeschwindigkeit,
die derjenigen durch die Hobeleinrichtung entspricht, wieder zu einer einzigen Transportlinie
zusammenführbar sind.
[0012] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
[0013] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung
[0014] Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anlage mit zwei parallelen Meßeinrichtungen.
[0015] Die nicht näher dargestellten Werkstücke (Bretter und Balken) werden einem ebenfalls
nicht dargestellten Lager entnommen und in einer Paketvereinzelungsanlage 100 vereinzelt.
Die vereinzelten Werkstücke werden dann einzeln kontinuierlich im Längsdurchlauf einer
Hobeleinrichtung 102 zugeführt, in der sie gehobelt werden. Die die Hobeleinrichtung
verlassenden Werkstücke werden über eine Weiche 104 abwechselnd einer ersten Meßeinrichtung
106 und einer zweiten Meßeinrichtung 108 zugeführt, die sie mit einer stark reduzierten
Geschwindigkeit durchlaufen.
[0016] In den Meßeinrichtungen 106 und 108 werden die Werkstücke in an sich bekannter Weise
mittels Röntgentechnologie hinsichtlich ihrer Festigkeit gemessen. Weiterhin werden
sie mittels ebenfalls bekannter Laserscanner- Technologie nach optischen Kriterien
überprüft. Entsprechend den mittels EDV ausgewerteten Meßergebnissen werden sie entsprechend
in mehrere Klassen klassifiziert.
[0017] Anschließend an die Meßeinrichtungen 106 und 108 sind Markierstationen 110 bzw. 112
angeordnet, in welchen die Werkstücke entsprechend den in den Meßeinrichtungen ermittelten
Klassifizierungen mit einem der jeweiligen Klassifizierung entsprechenden Farbcode
versehen werden.
[0018] Die Markierungen für die jeweilige Klassifizierung können seitlich angebracht werden.
Auf den Brettern können auch Markierungen der ermittelten Fehlstellen angebracht werden,
so dass diese später von entsprechenden Kappsägen ausgeschnitten werden.
[0019] Die markierten Werkstücke werden dann über Transportwege 120, 122 auf eine gemeinsame
Transporteinrichtung 124 zusammengeführt, entsprechend der in den Messeinrichtungen
ermittelten Klassifizierungen in einzelnen Etagen 114 zu größeren Mengen zwischengepuffert
und dann mit Hilfe einer Entnahmevorrichtung 116 einer Hochleistungspaketierung 118
zugeführt. Letztlich werden die Bretter bzw. Balken dann zu Brettschichtholz bzw.
Balkenschichtholz weiterverarbeitet.
1. Anlage zum maschinellen Klassifizieren von Brettern bzw. Balken als Zwischenprodukt
für die Herstellung von Brettschichtholz oder Balkenschichtholz, bei der innerhalb
einer Produktionslinie die Bretter bzw. Balken einzeln kontinuierlich im Längsdurchlauf
eine Hobeleinrichtung (102), in der sie gehobelt werden, und anschließend eine Meßeinrichtung
durchlaufen, in der sie hinsichtlich ihrer Festigkeit und ggf. auch nach optischen
Kriterien analysiert und klassifiziert werden, wobei die klassifizierten Bretter bzw.
Balken anschließend entsprechend ihrer Klassifizierung maschinell sortiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Produktionslinie mindestens zwei Meßeinrichtungen (106, 108) parallel angeordnet
sind und die die Hobeleinrichtung (102) verlassenden Bretter bzw. Balken über eine
Weicheneinrichtung (104) abwechselnd den mindesten zwei Meßeinrichtungen zuführbar
sind, wobei die Transportgeschwindigkeit, mit der die Bretter bzw. Balken durch die
Meßeinrichtungen (106, 108) hindurchgeführt werden, geringer ist als die Transportgeschwindigkeit,
mit der sie durch die Hobeleinrichtung hindurchgeführt werden.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens zwei Meßeinrichtungen (1o6, 108) jeweils gleich sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportgeschwindigkeit in den Meßeinrichtungen (106, 108) der Transportgeschwindigkeit
in der Hobeleinrichtung (102) so angepasst ist, dass der Durchsatz durch jede Messeinrichtung
1/n ist vom Durchsatz durch die Hobeleinrichtung, wobei n gleich ist der Anzahl der
parallel angeordneten Meßeinrichtungen.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die mindestens zwei Meßeinrichtungen (106, 108) verlassenden Bretter bzw. Balken
anschließend unter Beschleunigung auf eine Transportgeschwindigkeit, die mindestens
derjenigen durch die Hobeleinrichtung entspricht, wieder zu einer einzigen Transportlinie
(124) zusammenführbar sind.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammengeführten Bretter bzw. Balken zwischengepuffert und dann einer Paketierungseinrichtung
(118) zugeführt werden.