[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Walzen eines Rohres in einer Walzstraße,
die mindestens ein Walzgerüst aufweist, in dem mindestens zwei zusammenwirkende Walzen
angeordnet sind, die jeweils über einen definierten Umfangsabschnitt an dem Rohr anliegen.
Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Insbesondere beim Streckreduzierwalzen sowie beim Reduzier- und Maßwalzen nahtloser
Stahlrohre durchläuft das zu bearbeitende Rohr eine Walzstraße, in der in Förderrichtung
des Rohres hintereinander eine Anzahl Walzgerüste angeordnet sind. In jedem Walzgerüst
sind Walzen gelagert, die beim Walzvorgang das Rohr jeweils um einen definierten Umfangsabschnitt
kontaktieren. Insgesamt wirken dabei in jedem Walzgerüst mehrere, beispielsweise drei
Walzen so zusammen, dass das Rohr im wesentlichen über seinen gesamten Umfang von
den Walzen kontaktiert wird. Das Rohr wird damit auf einen reduzierten Durchmesser
gewalzt und dabei auf eine genaue Form gebracht.
[0003] Das Rohr soll nach dem Walzen eine ideale Form haben, d. h. die zylindrische Kontur
des Außenumfangs und die des Innenumfangs sollen zwei konzentrische Kreise bilden.
Tatsächlich gibt es aber stets Toleranzen im Fertigrohr, so dass eine gewisse Exzentrizität
der Kreiskontur des Innenumfangs relativ zu derjenigen des Außenumfangs vorliegt.
Diese Exzentrizität geht im wesentlichen auf den vor dem Walzprozess stattfindenden
Fertigungsprozess des Rohres zurück. Beim Streckreduzierwalzen bzw. Reduzier- und
Maßwalzen kann bislang die Exzentrizität nicht beeinflusst, d. h. abgebaut werden.
Die im halbfertigen Rohr vorliegende Exzentrizität bildet sich vielmehr im fertig
gewalzten Rohr entsprechend ab. Die demgemäss bestehenden Toleranzen müssen bislang
hingenommen werden und stellen einen Nachteil bei der Rohrfertigung dar. Es besteht
nach dem Stand der Technik bisher keine Möglichkeit, aktiv in die lokale Wanddickenverteilung
über den Umfang des Rohres einzugreifen und diese zu beeinflussen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, ein Walzverfahren der eingangs genannten Art sowie eine zugehörige Vorrichtung
zu schaffen, mit dem bzw. mit der es möglich ist, die bestehenden Nachteile zu verringern
bzw. ganz zu eliminieren.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das gattungsgemäße Verfahren
folgende Verfahrensschritte aufweist:
a) In einem ersten Schritt wird die Wanddicke des Rohres vor den Walzen an mindestens
zwei Umfangspositionen ermittelt, die korrespondierenden Umfangsabschnitten der Walzen
zugeordnet sind.
b) In einem zweiten Schritt werden die zusammenwirkenden Walzen in Abhängigkeit von
der Differenz zwischen den ermittelten Wanddicken in den korrespondierenden Umfangsabschnitten
mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten individuell angetrieben.
[0006] Insbesondere kann dabei vorgesehen werden, dass der Antrieb derjenigen Walze bzw.
Walzen mit - im Verhältnis zu der oder den anderen Walzen - geringerer Drehgeschwindigkeit
erfolgt, in deren Umfangsabschnitt eine geringere Wanddikke als in dem oder den anderen
Umfangabschnitten gemessen wird.
[0007] Indem erfindungsgemäß in Abhängigkeit von der tatsächlichen Rohrwandstärke in definierten
Umfangsabschnitten des Rohres eine individuelle Steuerung bzw. Regelung der Drehgeschwindigkeit
der korrespondierenden Walze vorgenommen wird,.hat sich in überraschender Weise herausgestellt,
dass damit die oben erwähnte Exzentrizität im Rohr während des Streckreduzierwalzens
bzw. des Reduzier- und Maßwalzens effektiv vermindert oder sogar gänzlich eliminiert
werden kann. Es ist in vorteilhafter Weise mit dem vorgeschlagenen Verfahren zu erreichen,
daß sich die Wanddickenverteilung beispielsweise des einlaufenden Mutterrohres im
Streckreduzierwalzwerk entlang der Umfangsrichtung günstig verändern läßt. Die Wanddicken-Unregelmäßigkeiten
des einlaufenden Mutterrohres können herabgesetzt bzw. ganz beseitigt werden, so dass
die Fertigrohrtoleranz wesentlich verbessert ist.
[0008] Mit Vorteil ist vorgesehen, dass die Umfangsposition in der azimutalen Mitte des
jeweiligen Umfangsabschnitts angeordnet wird. Stellvertretend für die Wanddicke des
Umfangssegments, das die betreffende Walze kontaktiert, wird damit also in der Mitte
des Winkelabschnitts die Wanddicke bestimmt.
[0009] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn obiger Schritt b) erst
ab dem Zeitpunkt ausgeführt wird, ab dem das Ende des Rohres in die Walzen des in
Förderrichtung nachfolgenden Walzgerüsts eingetreten ist. Damit läßt sich trotz der
erfindungsgemäß ungleichmäßig schnell angetriebenen Walzen vermeiden, daß die Rohrspitze
krumm aus dem betreffenden Walzgerüst ausläuft und deshalb nicht mehr richtig in das
Folgegerüst einfädelt. Somit wird hiernach bis zum Einlauf des Rohres in das nachfolgende
Walzgerüst zuerst mit gleicher Drehgeschwindigkeit aller Walzen des Walzgerüsts gearbeitet.
Sobald sich dann die Rohrspitze zumindest im Folgegerüst befindet, werden die Drehgeschwindigkeiten
der einzelnen Walzen im betreffenden Gerüst in obigem Sinne verändert. Danach kann
dann mit ungleichen Drehgeschwindigkeiten gearbeitet werden, weil das aus dem entsprechenden
Walzgerüst auslaufende Rohr nicht mehr ausbrechen kann. Erst in der Walzpause bis
zum nächsten Rohr ist es dann wieder empfehlenswert, zunächst mit gleichen Drehgeschwindigkeiten
der einzelnen Walzen zu arbeiten.
[0010] Die vorgeschlagene individuelle Steuerung der Drehgeschwindigkeiten der einzelnen
Walzen in einem Walzgerüst muss nicht in allen Walzgerüsten der Walzstraße vorgesehen
werden. Vielmehr ist weiterbildungsgemäß vorgesehen, dass die Messung der Wanddicke
und die entsprechende individuelle Steuerung der Drehgeschwindigkeiten nur an ausgewählten
Walzgerüsten durchgeführt werden. Es reicht zumeist aus, wenn die ausgewählten Walzgerüste
sich im - in Förderrichtung betrachtet - vorderen Teil der Walzstraße befinden.
[0011] Bei zwei in Förderrichtung des Rohres folgenden Walzgerüsten ist zumeist vorgesehen,
dass die Walzenanordnung eines Folgegerüsts in Bezug auf die des vorhergehenden Gerüsts
um die Längsachse des Rohres verdreht ist, so dass sich die angrenzende Stelle zweier
Walzen in einem Gerüst im Verlauf der folgenden Walzgerüste nicht immer an der gleichen
Umfangsposition des Rohres befindet. Deshalb ist gemäß einer Weiterbildung vorgesehen,
dass die obigen Schritte a) und b) an einer geraden Anzahl Walzgerüste, d.h. in einer
Walzstraße mit zwei, vier, sechs usw. Walzgerüsten durchgeführt werden. Dadurch kann
gleichmäßig auf alle Umfangsabschnitte eingewirkt werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Walzen eines Rohres in einer Walzstraße zur
Durchführung des Verfahrens weist mindestens ein Walzgerüst auf, in dem mindestens
zwei zusammenwirkende Walzen angeordnet sind, die jeweils über einen definierten Umfangsabschnitt
des Rohres an diesem anliegen und es walzen.
[0013] Erfindungsgemäß ist hier vorgesehen, dass jede Walze einen separaten, steuerbaren
Antrieb aufweist.
[0014] Vorzugsweise sind in Förderrichtung vor den Walzen mindestens zwei Sensoren zur Messung
der Wanddicke des Rohres an vorgegebenen Umfangspositionen angeordnet. Die gemessenen
Signale können Rechnermittel zur Ermittlung der Differenz mindestens zweier gemessener
Wanddicken des Rohres zugeführt werden. Schließlich kann eine Steuerung oder Regelung
zur Steuerung bzw. Regelung der Antriebe der Walzen mit individuellen Drehgeschwindigkeiten
vorgesehen werden.
[0015] Bei den Walzen kann es sich um Reduzierwalzen, insbesondere um Streckreduzierwalzen,
oder um Maßwalzen handeln, die vorzugsweise für das Walzen nahtloser Stahlrohre geeignet
sind. Über den Umfang des Rohres wirken mit Vorteil drei oder mehrere Walzen zusammen.
[0016] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch die Seitenansicht einer Walzstraße zum Streck reduzierwalzen eines Rohres,
- Fig. 2
- den Schnitt A-A gemäß Fig. 1 im Detail,
- Fig. 3
- den Schnitt B-B gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- den Schnitt C-C gemäß Fig. 1 und
- Fig. 5
- schematisch den Aufbau eines Walzgerüsts.
[0017] In Fig. 1 ist eine Walzstraße 2 schematisch dargestellt, in der ein Rohr 1 einem
Streckreduzier-Walzprozess unterzogen wird. Das Rohr 1 durchläuft dabei in Förderrichtung
R eine Anzahl Walzgerüste, von denen in Fig. 1 drei dargestellt sind, nämlich die
Walzgerüste 3, 4 und 5; zumeist ist die Anzahl Walzgerüste deutlich größer als drei.
[0018] In jedem Walzgerüst sind mehrere Walzen angeordnet, schematisch sind die Walzen 6,
7 und 8 im Walzgerüst 3, die Walzen 15, 16, 17 im Walzgerüst 4 und die Walzen 29,
30, 31 im Walzgerüst 5 skizziert. Es sei angemerkt, dass es sich hier nur um eine
schematische Darstellung handelt; tatsächlich umschließen die jeweiligen Walzen 6,
7, 8 bzw. 15, 16, 17 bzw. 29, 30, 31 den Umfang des Rohrs 1 vollständig, wie es aus
den nachfolgenden Figuren noch ersichtlich werden wird. Zum Antrieb der Walzen 6,
7 und 8 sind individuelle Antriebe 18, 19 und 20 vorgesehen, was in Fig. 1 auch nur
sehr schematisch dargestellt ist.
[0019] In Fig. 2 ist der Schnitt A-A gemäß Fig. 1 dargestellt. Dort ist zunächst zu sehen,
dass das Rohr 1 über seinen gesamten Umfang von den drei Walzen 6, 7 und 8 umfasst
wird, wobei von den Walzen nur Ausschnitte dargestellt sind. Jede Walze 6, 7 bzw.
8 umfasst das Rohr 1 dabei über einen Umfangsabschnitt 9, 10 bzw. 11, die alle jeweils
120° betragen. Das Rohr 1 kann damit über seinen gesamten Umfang gewalzt werden.
[0020] Wie weiterhin aus der Fig. 2 hervorgeht, besitzt das Rohr 1- sich in Förderichtung
R noch vor dem ersten Walzgerüst 3 befindend - eine Exzentrizität, die in der Figur
übertrieben dargestellt ist: Die Wanddicke d
1 an der Umfangsposition 12 des Rohres 1 ist geringer als die Wanddicke d
2 an der Umfangsposition 13 bzw. die Wanddicke d
3 an der Umfangsposition 14.
[0021] Zur Verringerung bzw. Eliminierung dieser Exzentrizität wird wie folgt vorgegangen:
[0022] In Förderrichtung R noch vor dem ersten Walzgerüst 3 sind im Ausführungsbeispiel
drei Sensoren 21, 22 und 23 angeordnet (vergleiche Fig. 1 und Fig. 2). Die drei Sensoren
21, 22, 23 sind dabei jeweils in der Mitte des Winkelabschnitts positioniert, der
durch die drei Umfangsabschnitte 9, 10 und 11 definiert wird. Mit den Sensoren 21,
22, 23 können für den entsprechenden Umfangsabschnitt 9, 10, 11 die jeweiligen Wanddicken
d
1, d
2 bzw. d
3 gemessen werden, wie sie vor dem Walzgerüst 3 vorliegen.
[0023] Abhängig von den ermittelten Werten für die Wanddicken d
1, d
2 und d
3 werden - was schematisch in Fig. 3 skizziert ist - individuelle Drehgeschwindigkeiten
ω
1, ω
2 bzw. ω
3 für die drei Walzen 6, 7 und 8 vorgegeben, die von den Antrieben 18, 19 bzw. 20 gefahren
werden.
[0024] Dabei wird zunächst der arithmetische Mittelwert der gemessenen Wanddicken d
1, d
2 und d
3 gebildet. Die Walze bzw. Walzen, in deren Umfangsabschnitt 9, 10 bzw. 11 eine Wanddicke
d gemessen wurde, die geringer ist als der Mittelwert, wird mit reduzierter Drehgeschwindigkeit
ω angetrieben, verglichen mit der Drehgeschwindigkeit der anderen Walze/Walzen.
[0025] Durch die Reduzierung der Drehgeschwindigkeit ω bei einer Walze - im Ausführungsbeispiel
bei der Walze 6 - wird unter dieser Walze Rohrmaterial angehäuft bzw. angestaucht,
da es, in Relation zu den anderen Walzen, nicht schnell genug weitergeführt werden
kann. Die Walzkraft F zwischen Walze und Rohr steigt hierdurch entsprechend an. In
Fig. 3 ist schematisch skizziert, dass die Walzkraft F
1 der Walze 6, die mit geringerer Drehgeschwindigkeit ω
1 läuft als die beiden anderen Walzen 7 und 8, höher ist als die entsprechenden Walzkräfte
F
2 bzw. F
3 der Walzen 7 und 8.
[0026] In dem Maße, in dem die Walzkräfte unterschiedlich groß sind, wird infolge der Fließfähigkeit
des Rohrmaterials unter dem Walzdruck Material aus dem Umfangsabschnitt der "schnelleren"
Walzen in den Umfangsabschnitt der "langsameren" Walze übertragen: die Exzentrizität
des Rohres kann sich ausgleichen, da die Wanddicken d
2 und d
3 in den "dicken" Umfangsabschnitten 13 und 14 reduziert, die Wanddicke d
1 im Umfangsabschnitt 12 indes erhöht wird.
[0027] Es hat sich herausgestellt, dass auf diese Weise bis zu etwa 0,3 % Wanddickendifferenz
im Rohrumfang pro Walzgerüst ausgeglichen werden kann.
[0028] In Fig. 4 ist die zu Fig. 3 entsprechende Darstellung für das Walzgerüst 5 zu sehen
(s. Schnitt C-C). Es ist zu erkennen, dass die Exzentrizität nunmehr abgebaut worden
ist. Sowohl die Drehgeschwindigkeiten ω
1, ω
2 und ω
3 als auch - in der Folge, die Walzkräfte F
1, F
2 und F
3 sind gleich groß.
[0029] In Fig. 5 ist schematisch die apparative Ausrüstung der Walzvorrichtung dargestellt.
Hier ist das erste Walzgerüst 3 zu sehen, vor dem - in Förderrichtung R betrachtet
- über den Umfang des Rohres 1 die Sensoren 21, 22 und 23 angeordnet sind. Die von
den Sensoren ermittelten Werte für die Wanddicke d
1, d
2 und d
3 werden an ein Rechnermittel 24 weitergeleitet. Dort kann eine Mittelwertbildung erfolgen
sowie die Feststellung der Abweichung der Wanddickenwerte d von diesem Mittelwert.
Die Signale werden an eine Steuerung bzw. Regelung 25 übertragen, die veranlasst,
dass die Antriebe 18, 19 und 20 entsprechend angesteuert werden. Liegt ein Wanddickenwert
d unter dem ermittelten Mittelwert, wird durch die Steuerung 25 ein reduzierter Vorgabewert
für die entsprechende Drehgeschwindigkeit ω an den Antrieb ausgegeben.
[0030] Im vorliegenden Beispiel (s. Fig. 2) wurde dem Antrieb 18, der die Walze 6 antreibt,
ein geringerer Wert für die Drehgeschwindigkeit ω
1 vorgegeben als für die Antriebe 19 und 20 für die Walzen 7 und 8, die höhere Werte
für die Drehgeschwindigkeiten ω
2 bzw. ω
3 erhielten.
[0031] Die Frage, in welchem Umfang der Wert für die Drehgeschwindigkeit in Abhängigkeit
von der entsprechenden Abweichung der Wanddicke vom Mittelwert reduziert wird, ergibt
sich aus empirischen Ergebnissen, die jeweils fallbezogen zu ermitteln sind. Zumeist
werden Unterschiede in der Drehgeschwindigkeit ein 5%-Fenster nicht verlassen.
[0032] Wie es in Fig. 1 skizziert ist, reicht es zumeist aus, nur an einigen wenigen Walzgerüsten
das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden. Im dargestellten Falle sind nur die Walzgerüste
3 und 4 dazu ausgerüstet, um mit in ihrer Drehgeschwindigkeit individuell angepassten
Walzen das Rohr zu walzen. Vor dem Walzgerüst 3 sind die Wanddickensensoren 21, 22
und 23 angeordnet, deren Messwerte - gemäß Fig. 5 - zur gezielten individuellen Ansteuerung
der Antriebe 18, 19 und 20 verwendet werden. In gleicher Weise sind vor dem Walzgerüst
4 die Wanddickensensoren 26, 27 und 28 angeordnet, wobei - was in Fig. 1 jedoch nicht
dargestellt ist - die von diesen gemessenen Werte zum individuellen Antrieb der Walzen
15, 16 und 17 benutzt werden.
[0033] Bei den nicht erfindungsgemäß ausgestatteten Walzgerüsten, von denen sich an die
Walzgerüste 3 und 4 noch mehrere als das dargestellte Walzgerüst 5 anschließen können,
kommen, wie üblich, Walzen zum Einsatz, die mit gleicher Drehzahl von einem gemeinsamen
Motor angetrieben werden bzw. die mit einem gemeinsamen Abtrieb eines Verteilergetriebes
verbunden sind.
Bezugszeichenliste:
[0034]
- 1
- Rohr
- 2
- Walzstraße
- 3
- Walzgerüst
- 4
- Walzgerüst
- 5
- Walzgerüst
- 6
- Walze des Walzgerüsts 3
- 7
- Walze des Walzgerüsts 3
- 8
- Walze des Walzgerüsts 3
- 9
- Umfangsabschnitt
- 10
- Umfangsabschnitt
- 11
- Umfangsabschnitt
- 12
- Umfangsposition
- 13
- Umfangsposition
- 14
- Umfangsposition
- 15
- Walze des Walzgerüsts 4
- 16
- Walze des Walzgerüsts 4
- 17
- Walze des Walzgerüsts 4
- 18
- Antrieb der Walze 6
- 19
- Antrieb der Walze 7
- 20
- Antrieb der Walze 8
- 21
- Sensor
- 22
- Sensor
- 23
- Sensor
- 24
- Rechnermittel
- 25
- Steuerung/Regelung
- 26
- Sensor
- 27
- Sensor
- 28
- Sensor
- 29
- Walze des Walzgerüsts 5
- 30
- Walze des Walzgerüsts 5
- 31
- Walze des Walzgerüsts 5
- d1
- Wanddicke an der Umfangsposition 12
- d2
- Wanddicke an der Umfangsposition 13
- d3
- Wanddicke an der Umfangsposition 14
- ω1
- Drehgeschwindigkeit der Walze 6
- ω2
- Drehgeschwindigkeit der Walze 7
- ω3
- Drehgeschwindigkeit der Walze 8
- F1
- Walzkraft der Walze 6
- F2
- Walzkraft der Walze 7
- F3
- Walzkraft der Walze 8
- R
- Förderrichtung
1. Verfahren zum Walzen eines Rohres (1) in einer Walzstraße (2), die mindestens ein
Walzgerüst (3, 4, 5) aufweist, in dem mindestens zwei zusammenwirkende Walzen (6,
7, 8) angeordnet sind, die jeweils über einen definierten Umfangsabschnitt (9, 10,
11) an dem Rohr (1) anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren die Schritte aufweist:
a) Ermitteln der Wanddicke (d1, d2, d3) des Rohres (1) vor den Walzen (6, 7, 8) an mindestens zwei Umfangspositionen (12,
13, 14), die korrespondierenden Umfangsabschnitten (9, 10, 11) der Walzen (6, 7, 8)
zugeordnet sind;
b) individuelles Antreiben der zusammenwirkenden Walzen (6, 7, 8) in Abhängigkeit
von der Differenz zwischen den ermittelten Wanddicken (d1, d2, d3) in den korrespondierenden Umfangsabschnitten (9, 10, 11) mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten
(ω1, ω2, ω3).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass derjenigen Antrieb der Walze bzw. Walzen (6) mit im Verhältnis zu der oder den anderen
Walze/n (7, 8) geringerer Drehgeschwindigkeit (ω1) erfolgt, in deren Umfangsabschnitt (9) eine geringere Wanddicke (d1) als in dem oder den anderen Umfangabschnitten (10, 11) gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umfangsposition (12, 13, 14) in der azimutalen Mitte des jeweiligen Umfangsabschnitts
(9, 10, 11) angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass soch Schritt b) gemäß Anspruch 1 zu einem Zeitpunkt anschließt, ab dem das Ende des
Rohres (1) in die Walzen (15, 16, 17) des in Förderrichtung (R) nachfolgenden Walzgerüsts
(4) eingetreten ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schritte a) und b) gemäß Anspruch 1 nur an ausgewählten Walzgerüsten (3, 4) durchgeführt
werden, die sich im, in Förderrichtung ® betrachtet, vorderen Teil der Walzstraße
(2) befindet.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schritte a) und b) gemäß Anspruch 1 an einer geraden Anzahl Walzgerüste (3, 4)
durchgeführt werden.
7. Vorrichtung zum Walzen eines Rohres (1) in einer Walzstraße (2) zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, die mindestens ein Walzgerüst (3, 4,
5) aufweist, in dem mindestens zwei zusammenwirkende Walzen (6, 7, 8) angeordnet sind,
die jeweils über einen definierten Umfangsabschnitt (9, 10, 11) des Rohres (1) an
diesem anliegen und es walzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Walze (6, 7, 8) einen separaten, steuerbaren Antrieb (18, 19, 20) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Förderrichtung (R) vor den Walzen (6, 7, 8) mindestens zwei Sensoren (21, 22,
23) zur Messung der Wanddicke (d1, d2, d3) des Rohres (1) an vorgegebenen Umfangspositionen (12, 13, 14) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
gekennzeichnet durch
Rechnermittel (24) zur Ermittlung der Differenz mindestens zweier gemessener Wanddicken
(d1, d2, d3) des Rohres (1).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
gekennzeichnet durch
eine Steuerung bzw. Regelung (25) zur Steuerung bzw. Regelung der Antriebe (18, 19,
20) der Walzen (6, 7, 8) mit individuellen Drehgeschwindigkeiten (ω1, ω2, ω3).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Walzen (6, 7, 8, 15, 16, 17, 29, 30, 31) Reduzierwalzen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Walzen (6, 7, 8, 15, 16, 17, 29, 30, 31) Streckreduzierwalzen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Walzen (6, 7, 8, 15, 16, 17, 29, 30, 31) Maßwalzen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Walzen (6, 7, 8, 15, 16, 17, 29, 30, 31) für das Walzen nahtloser Stahlrohre
geeignet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
gekennzeichnet durch
drei über den Umfang des Rohres (1) zusammenwirkende Walzen (6, 7, 8, 15, 16, 17,
29, 30, 31).