[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Schleifen (oder "Schärfen") von Garnituren, insbesondere,
aber nicht ausschliesslich, von Garnituren von Deckeln einer Wanderdeckelkarde. Die
Erfindung eignet sich für den Einbau eines Schleifgerätes (Schärfgerätes) in der Karde,
ist aber nicht darauf eingeschränkt, könnte daher in einem Gerät angewendet werden,
das bei Bedarf an einer Karde angebracht und von Karde zu Karde getragen werden soll.
Die Erfindung ist derart konzipiert, dass das Gerät bei laufender Karde eingesetzt
werden kann. Auch dies stellt aber keine Einschränkung dar, die Erfindung könnte in
einem Gerät angewendet werden, das nur bei stillgesetzter (nicht produzierender) Karde
arbeitet.
[0002] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Schärf- bzw. Schleifeinrichtung
für eine aus Garniturelementen, insbesondere Garniturzähnen oder -drähten bestehenden
Garnitur mit einer Vielzahl von einzelnen Flankenschleifelementen, zwischen welche
die zu schleifenden Garniturelemente zum Schleifen der seitlichen Flächen der Garniturelemente
eindringen. Ausserdem betrifft die Erfindung eine Schärf- bzw. Schleifeinrichtung
für eine aus Garniturelementen, insbesondere Garniturzähnen oder - drähten bestehenden
Garnitur mit einer Vielzahl von einzelnen borstenartigen Schleifelementen. Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf eine Einrichtung zum Zustellen einer auf einem Garniturträger
angeordneten Garnitur mit Garniturelementen zu einer Schärf- bzw. Schleifeinrichtung
mit einer Vielzahl von einzelnen Schleifelementen.
[0003] Die Garnituren sind, insbesondere, aber nicht ausschliesslich, an Deckeln einer Wanderdeckelkarde
angeordnet. Die Erfindung eignet sich für den Einbau eines Schleifgerätes (Schärfgerätes)
in der Karde, ist aber nicht darauf eingeschränkt, könnte daher in einem Gerät angewendet
werden, das bei Bedarf an einer Karde angebracht und von Karde zu Karde getragen werden
soll. Die Erfindung ist derart konzipiert, dass das Gerät bei laufender Karde eingesetzt
werden kann. Auch dies stellt aber keine Einschränkung dar, die Erfindung könnte in
einem Gerät angewendet werden, das nur bei stillgesetzter (nicht produzierender) Karde
arbeitet.
Stand der Technik:
[0004] Eine frühere Anmeldung, EP-A-800 895, beschreibt ein Schärf- oder Schleifgerät, das
zum Schleifen von Deckelgarnituren verwendet werden kann. Eine weitere frühere Anmeldung
PCT/IB98/01471(WO99/16579) entwickelt die Konzepte nach EP-A-800 895 weiter.
[0005] Nach EP-A-800 895 umfasst ein Schleifgerät eine Vielzahl von einzelnen Schleifelementen,
die zwischen den Spitzen der zu schleifenden Garnitur eindringen, die Kopfpartien
der Spitzen überstreichen und sie dabei schleifen können. Die Schleifelemente sind
vorzugsweise elastisch biegbar.
[0006] Die Schleifelemente können derart angeordnet werden, dass sie im Betrieb über die
Arbeitsbreite der Karde verteilt werden. Zu diesem Zweck können sie von einem länglichen
Träger getragen werden, z.B. so, dass jedes Schleifelement an einem Ende am Träger
festgemacht wird und von seinem Befestigungspunkt quer zum Träger hervorsteht. Der
Träger kann im Betrieb auf dem Kardengestell mittels einer Halterung in einer ungefähr
vorbestimmten Beziehung zum Wanderdeckelaggregat montiert werden, z.B. derart, dass
die Deckel während des "Rücklaufes" geschliffen werden.
[0007] Die Schleifelemente, der Träger und die Halterung können zusammen eine Vorrichtung
bilden, die in der Karde eingebaut ist, z.B. derart, dass die Vorrichtung mit der
Karde selbst in Betrieb genommen wird. Dazu kann die Karde einen Antrieb bzw. eine
Steuerung für die Schleifvorrichtung umfassen. Die Vorrichtung kann aber derart gestaltet
werden, dass sie an der Karde angebaut werden kann, sie könnte z.B. einen eigenen
Antrieb bzw. eine eigene Steuerung umfassen.
[0008] Gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung nach WO99/16579 ist ein Schleifgerät für
Kardendeckel weiter dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem Mittel zum Entfernen
von freigesetzten Schleifpartikeln (vorzugsweise mit einer Absaugung) versehen ist.
Gemäss einem zweiten Aspekt der Erfindung nach WO99/16579 ist ein Schleifgerät nach
EP-A-800 895 weiter dadurch gekennzeichnet, dass es derart gegenüber einem Garniturträger
(z.B. einem Wanderdeckelaggregat) angeordnet ist, dass sich eine im wesentlichen vorgegebene
Eintauchtiefe der Schleifelemente in die Garnitur ergibt. Gemäss einem dritten Aspekt
der Erfindung nach WO99/16579 ist ein Schleifgerät nach EP-A-800 895 weiter dadurch
gekennzeichnet, dass es nicht kontinuierlich, sondern gesteuert diskontinuierlich
(intermittierend) in Einsatz gesetzt wird, wobei die zu erwartende (effektive) Einsatzperiode
insgesamt weniger als 5 % (allenfalls weniger als 1 %) der Lebensdauer der Karde darstellen
kann.
Gemäss einem vierten Aspekt der Erfindung nach WO99/16579 ist ein Schleifgerät für
eine Garnitur vorgesehen, das elastisch biegbare Elemente umfasst, wobei diese Elemente
die Stirnseiten von Garniturelementen überstreichen und sie dadurch schleifen bzw.
schärfen können. Dieser Aspekt wurde in WO99/16579 speziell für das Schärfen von Sägezahngarnituren
konzipiert.
[0009] Nachteilig beim Stand der Technik ist es, dass der Weg der Zustellung des Schleifgerätes
zu den Garnituren festgelegt werden muss. Bei einem Verschleiss der Schleifmittel
oder der Garnituren ist der Zustellweg bei jedem neuen Schleifvorgang zu kontrollieren
und gegebenenfalls neu einzustellen. Dies ist ein aufwendiger Vorgang, der zudem fehlerbehaftet
sein kann.
Die vorliegende Erfindung:
[0010] Die Begriffe Schleifgerät und Schärfgerät sind in der nachfolgenden Beschreibung
gleichbedeutend.
[0011] Die nun vorliegende Erfindung ist zum Schleifen bzw. Schärfen von Garniturelementen
in der Form von Häkchen konzipiert, wie sie normalerweise in der Garnitur von Wanderdeckeln
einer Wanderdeckelkarde zu finden sind.
[0012] Die Erfindung sieht ein Schleifgerät zum Schärfen von Häkchenspitzen vor, das mit
Borsten versehen ist, welche an den Enden der Häkchen anlegen und die Häkchen bei
einer Relativbewegung schleifen. Im Gegensatz zu den Borsten nach EP-A-800 895 drängen
diese Borsten daher nicht zwischen den Häkchen hinein (d.h. sie beeinflussen den "Seitenschliff"
nicht), sondern sie gewährleisten die Bildung einer Kante an der Häkchenspitze. Vorzugsweise
ist das Schleifgerät sowohl mit eindringenden Borsten (nach EP-A-800 895) als auch
mit anliegenden Borsten (nach der vorliegenden Erfindung) versehen.
[0013] Die vorliegende Erfindung kann mit den ersten bis dritten Aspekten der Erfindung
nach WO99/16579 einzeln oder kollektiv kombiniert werden, wobei die Problematik der
Zustellung einer Garnitur an das Schleifgerät eigentlich durch die vorliegende Erfindung
insofern reduziert wird, als die Zustellung vorzugsweise bis zum Anliegen mit einer
vorgegebenen Anpresskraft erfolgt bzw. durch die Zustellung des Gerätes an die Garnitur
ersetzt wird.
[0014] Erfindungsgemäss werden bei einer gattungsgemässen Schärf- bzw. Schleifeinrichtung
zusätzlich zu den Flankenschleifelementen Stirnschleifelemente vorgesehen. Diese sind
zum Bearbeiten der Stirnseiten der Garniturelemente konzipiert. Durch diese erfindungsgemässe
Anordnung von weiteren Schleifelementen wird bewirkt, dass nicht nur, wie bisher,
die Flanken der Garniturelemente instandgesetzt werden, sondern, dass darüber hinaus
die Stirnseiten, d.h. die Kanten der Oberseite bzw. die Spitzen der Garniturelemente
formgenau nachgearbeitet werden können. Durch dieses formgenaue Nacharbeiten werden
im wesentlichen neuwertige Garniturelemente geschaffen, welche bestens geeignet sind,
beispielsweise beim Einsatz in einer Karde, das Kardieren der Fasern optimal zu bewerkstelligen.
Abgerundete Kanten oder stumpfe Spitzen der Garniturelemente werden durch die vorliegende
Erfindung wirkungsvoll vermieden. Es können durch die Erfindung geradlinige Kanten
und scharfe Spitzen geschaffen werden. Hierdurch werden beste Kardierergebnisse, auch
mit gebrauchten Garniturelementen erzielt.
[0015] Vorteilhafterweise sind die Flankenschleifelemente und die Stirnschleifelemente auf
einem Träger angeordnet. Hierdurch wird eine besonders einfache bauliche Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung geschaffen. Die Flanken- und die Stirnschleifelemente können
dabei über die Länge der Garnitur, welche beispielsweise auf einem Deckelstab angeordnet
ist, gleichmässig verteilt sein. Es können Zonen mit Flankenschleifelementen und andere
Zonen mit Stirnschleifelementen besetzt sein. Die Flanken- und die Stirnschleifelemente
können aber auch im wesentlichen gleichzeitig in denselben Zonen angeordnet sein.
Die jeweils beste Anordnung ergibt sich aus der Form der Garniturelemente und der
Form des Trägers, sowie der einfachsten Möglichkeit der Bestückung des Trägers mit
den entsprechenden Schleifelementen.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Träger
eine drehbare Walze ist. Hierdurch wird eine hohe Schnittgeschwindigkeit beim Schleifen
der Garniturelemente bei einer entsprechenden Drehzahl der Walze ermöglicht. Die konstruktive
und bauliche Ausgestaltung einer derartigen Schärf- bzw. Schleifeinrichtung ist relativ
einfach und wirtschaftlich.
[0017] Weisen, ausgehend von dem Träger, die Stirnschleifelemente eine geringere Höhe auf,
als die Flankenschleifelemente, so ist in einem Arbeitsgang sowohl die Seite, als
auch die Stirn der Garniturelemente zu schärfen bzw. zu schleifen. Der Träger muss
dabei nur einen definierten Abstand zur Garnitur aufweisen, um sowohl die Seiten,
als auch die Stirn auf das gewünschte Mass schleifen zu können.
[0018] Am häufigsten wird die vorliegende Erfindung bei einer Garnitur in einem Wanderdeckelaggregat
einer Karde angewendet werden. Die Wanderdeckel werden dabei an der stationär angeordneten
Schleifeinrichtung vorbeigeführt, wodurch die Garniturelemente geschliffen werden.
Um einen zuverlässigen und exakten Schliff zu erhalten, mag es vorteilhaft sein, wenn
der Wanderdeckel mehrmals an der Schleifeinrichtung vorbeigeführt wird, bis der Schleifvorgang
beendet wird. In der bevorzugten Anordnung wird aber jeder Deckelstab nur einmal pro
Schleifzyklus geschärft. Die Erfindung ist selbstverständlich auch für das Schärfen
bzw. Schleifen an stationären Deckeln oder bei anderen Garnituren einsetzbar.
[0019] Als besonders vorteilhaft haben sich Borsten für den Einsatz als Flanken- und/oder
als Stirnschleifelemente erwiesen. Die Borsten sind flexibel und passen sich der jeweiligen
Form der Garniturelemente optimal an. Durch eine entsprechende Oberfläche der Borsten
wird das Schleifen der Garniturelemente bewirkt. Durch unterschiedliche Längen der
Borsten wird jeweils die Flanke oder die Stirn der Garniturelemente geschliffen. Die
genannte Oberfläche kann durch eine Zusammensetzung aus Kunststoff und Schleifmittel
gebildet werden.
[0020] Bilden die Flanken- und/oder die Stirnschleifelemente eine Bürste, die auf der Garnitur
liegt, ohne dass die genannten Schleifelemente wesentlich zwischen die Garniturspitzen
eindringen, so ist es möglich, nur die Garniturspitzen entsprechend zu schleifen und
die Basis der Garniturelemente nicht zu schwächen.
[0021] In einer alternativen Ausführungsform sind insbesondere die Stirnschleifelemente
Schleifsteine. Hierdurch ist ein masslich sehr genaues Schleifen der Garniturelemente
hinsichtlich ihrer Höhe ermöglicht. Ebenso sind sehr formgenaue Gestaltungen der Garniturspitzen
durch Schleifsteine zu erzielen. Diese können, je nach Anwendungsfall, besondere Vorteile
bei der Verarbeitung von Fasern haben.
[0022] Die Stirnschleifelemente können eine gröbere Körnung aufweisen als die Flankenschleifelemente.
Hierdurch ist eine unterschiedliche Schleifwirkung auf die Garniturelemente ebenso
wie eine unterschiedliche Standzeit der Elemente gewährleistet. Durch eine entsprechende
Ausgestaltung der Schleifelemente anhand ihrer Körnung ist damit zu bewirken, dass
die Standzeit beider Schleifelementarten trotz unterschiedlicher Belastung in etwa
gleich ist, so dass auch die Zustellung der Garnitur zu der Schleifeinrichtung ein
gleiches Zustellen der Flankenschleifelemente und der Stirnschleifelemente bewirkt.
[0023] Umfasst die Einrichtung weiterhin ein Mittel zum Entfernen von durch das Schleifen
freigesetzten Abrieb, so ist eine Verschmutzung der Einrichtung zuverlässig zu vermeiden.
Durch das Entfernen des Abriebs wird auch ein störungsfreier Betrieb gewährleistet
und ebenso das Verschmutzen des Fasermaterials zuverlässig verhindert. Vorteilhafterweise
ist das Mittel zum Entfernen des Abriebs eine pneumatische Absaugung, die sich über
die Arbeitsbreite der Garnitur erstreckt und derart gegenüber einer Schleifstelle
angeordnet ist, dass sie eine Luftströmung durch die Schleifstelle bzw. an der Schleifstelle
vorbei erzeugen kann. Es wird damit ein vollständiges Absaugen der Schleifstelle und
der Garnitur bzw. des Garniturträgers bewirkt, so dass auch bei einem Eingreifen der
Garnitur in das Fasermaterial im wesentlichen kein Schleifstaub mehr anhaftet und
zu Verunreinigungen oder Fehlstellen im Fasermaterial führen kann.
[0024] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist vorteilhafterweise an Mitteln angeordnet, um
die Einrichtung am Kardengestell zu befestigen und dort die entsprechenden Deckelgarnituren
zu schleifen bzw. zu schärfen. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Gerät einen
vorbestimmten Abstand zur Deckelgarnitur aufweist, so dass auch ein exaktes Schleifen
ermöglicht wird.
[0025] Weist das erfindungsgemässe Gerät eine Steuerung auf, welche das Gerät intermittierend
in Betrieb setzt, so ist zu vorbestimmten Zeiten der Schleifvorgang einzusetzen. Damit
kann, je nach Fasermaterial, Verschmutzung und Verschleiss der Garniturelemente ein
mehr oder weniger häufiges Schleifen der Garniturelemente stattfinden. Es wird dabei
ein Kompromiss zu finden sein hinsichtlich des zulässigen Verschleisses der Garniturelemente
und dem Arbeitsergebnis der Garniturelemente. Je mehr die Garniturelemente verschlissen
sind, desto schlechter wird das Arbeitsergebnis zu erwarten sein. Es wird deshalb
zur Erzielung möglichst guter Arbeitsergebnisse ein häufigeres Schleifen erforderlich
sein, wohingehend bei einem möglichst wirtschaftlichen Einsatz ein weniger häufiges
Schleifen durchgeführt werden wird.
[0026] Das erfindungsgemässe Gerät kann sowohl stationär an der Maschine eingesetzt werden,
als auch als transportables Wartungsgerät für Garnituren verschiedener Maschinen genutzt
werden. Das Wartungsgerät wird dabei im instationären Betrieb lediglich zum Schleifen
an einer Maschine angeordnet und nach dem Schleifvorgang wieder entfernt. Es ist dadurch
zu den Zeiten, zu denen an einer einzelnen Maschine nicht geschliffen wird, an anderen
Maschinen einsetzbar.
[0027] Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst, durch die Merkmale des Anspruchs
16. Die Einrichtung zum Zustellen einer auf einem Garniturträger angeordneten Garnitur
mit Garniturelementen zu einer Schärf bzw. Schleifeinrichtung, beispielsweise einer
Schärf- oder Schleifeinrichtung der zuvor beschriebenen Art und einer Vielzahl von
einzelnen Schleifelementen ist derart ausgebildet, dass ein Mittel vorgesehen ist,
welches zwischen Garnitur und Schleifeinrichtung eine Kraft zur Wirkung bringt, so
dass die Garnitur und die Schleifeinrichtung gegeneinandergedrückt werden und eine
vorbestimmte Eintauchtiefe der Garniturelemente in die Schleifeinrichtung bewirkt.
Es kann dadurch ein gleichmässiges Andrücken der Garnitur an die Schleifeinrichtung
gewährleistet werden. Hierdurch stellt sich ein Gleichgewichtszustand zwischen der
Garnitur und der Schleifeinrichtung ein, welche in Abhängigkeit der gewählten Kraft
die vorbestimmte Eintauchtiefe der Garniturelemente bewirkt. Es erfolgt somit ein
Anpressen der Garnitur an die Schleifelemente, wodurch ein gezieltes Schleifen der
Garniturelemente ermöglicht wird. Mit der vorliegenden erfindungsgemässen Einrichtung
wird ein besonders formgenaues und massgenaues Schleifen der Garniturelemente ermöglicht.
Durch ein Zusammenwirken der Zustelleinrichtung mit der Schärf- bzw. Schleifeinrichtung
der vorherigen Ansprüche wird eine besonders vorteilhafte Einrichtung zum Schleifen
und Schärfen geschaffen. Die zuvor beschriebene Schärf- bzw. Schleifeinrichtung ist
sowohl mit als auch ohne der erfindungsgemässen Zustelleinrichtung einsetzbar. Durch
die Kombination der beiden Einrichtungen wird jedoch eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung erzielt.
Es hat sich herausgestellt, dass die auf die Garnitur aufzubringende Kraft von der
Widerstandskraft der Schleifelemente der Schleifeinrichtung abhängt. Je grösser der
Widerstand der Schleifelemente ist, desto grösser ist auch die Kraft, mit welcher
die Garnitur gegen die Schleifeinrichtung gedrückt werden muss, wenn der gleiche Zustellweg
erzielt werden soll. Um unterschiedliche Zustellungen der Garniturelemente zu bzw.
in die Schleifelemente zu bewirken, ist es vorteilhaft, wenn die Kraft, mit welcher
die Garnitur in Richtung auf die Schleifeinrichtung gedrückt wird, einstellbar ist.
Hierdurch ist die Eindringtiefe der Garnitur in die Schleifelemente veränderbar und
die Abtragung beim Schleifen einstellbar.
[0028] Vorteilhafterweise wird die Kraft bei unterschiedlichen Schleifelementen derart eingestellt,
dass die Garniturelemente mit den kürzeren Schleifelemente gerade noch kontaktieren.
Damit wird sichergestellt, dass im wesentlichen alle Schleifelemente im Eingriff mit
den Garniturelementen sind und somit ein optimaler Erfolg beim Schleifen erzielt werden
kann.
[0029] Als besonders vorteilhaft für den Erfolg des Schleifens, als auch für eine wirtschaftliche
Konstruktion der Einrichtung hat sich herausgestellt, dass die Kraft über Stützflächen
für den Garniturträger, der während des Schleifvorgangs auf den Stützflächen angeordnet
ist, auf den Garniturträger und die Garnitureinrichtung einwirkt. Damit werden Flächen
geschaffen, welche mit Gegenflächen auf den Garniturträger zusammenwirken und somit
eine exakte Positionierung von Garniturträger bzw. Garniturelementen zu der Schleifeinrichtung
gewährleisten. Die Kraft ist dabei definierbar auf den Garniturträger einbringbar.
[0030] Die Kraft kann über Federn oder Fluidzylinder auf die Garnitur aufgebracht werden.
Es kann sich hierbei um Spiralfedern, Blattfedern oder Gummifedern handeln. Als Fluidzylinder
sind insbesondere Pneumatik- oder Hydraulikzylinder einsetzbar. Die Kraft kann aber
durch das Gewicht des Geräts erzeugt werden, allenfalls in Kombination mit einem Gegengewicht.
[0031] Vorteilhafterweise sind die Stützflächen in Richtung auf die Schleifeinrichtung beweglich
ausgebildet. Hierdurch werden die Stützflächen zusammen mit der Garnitur bei Bedarf
in Kontakt mit der Schleifeinrichtung gebracht. Durch die bewegliche Ausbildung ist
ein Ausweichen der Garnitur in Bezug auf die Schleifeinrichtung bei zu grosser Krafteinwirkung
möglich, so dass die Garnitur und die Schleifeinrichtung stets im Kräftegleichgewicht
sind. Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei welchem lediglich eine Wegzustellung
erfolgt, ist hier ein Einpendeln und gleichmässiges Einwirken der Schleifeinrichtung
auf die Garniturelemente der Fall.
[0032] Wenn die Garniturelemente nicht geschliffen werden, ist es vorteilhaft, dass die
Stützflächen ausser Eingriff mit dem Garniturträger bringbar sind. Damit wird insbesondere
bei einem Wanderdeckelaggregat der Wanderdeckel an der Schleifeinrichtung vorbeigeführt,
ohne dass er von den Stützflächen in Richtung auf die Schleifeinrichtung gedrückt
wird. Durch das ausser und in Eingriff bringen der Stützflächen mit dem Garniturträger
ist somit auch die intermittierende Zustellung der Garnitur zu der Schleifeinrichtung
besonders vorteilhaft realisierbar.
[0033] Um insbesondere bei bewegten Garnituren, d.h. bei Wanderdeckelaggregaten das Auflaufen
der Garniturträger auf die Stützflächen zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn an
den Stützflächen Rampen vorgesehen sind. Die Garniturträger werden hierdurch allmählich
auf die gewünschte Entfernung und Krafteinwirkung mit der Schleifeinrichtung gebracht.
[0034] Vorteilhaft ist es, wenn das Schleif- bzw. Schärfgerät als Wartungsgerät transportabel
für Garnituren verschiedener Maschinen einsetzbar ist. Insbesondere durch den verhältnismässig
kurzzeitigen Einsatz des Gerätes ist es wirtschaftlich ein einziges Gerät für mehrere
Maschinen vorzusehen.
[0035] Ausführungen werden nachfolgend als Beispiele anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Kopie der Figur 1 aus EP-A-787 841,
- Fig. 2
- eine erste Ausführung des Standes der Technik nach EP-A-800 895,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines einzelnen Drahtstückes, von vorne betrachtet,
um die Schleifwirkung nach EP-A-800 895 zu veranschaulichen,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des gleichen Drahtstückes von der Seite betrachtet,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer Variante der Ausführung nach Fig. 2, wobei Fig.
5A ein Detail dieser Ausführung zeigt,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer möglichen Anordnung der Schleifborsten an ihrem
Träger,
- Fig. 7
- eine schematische Seitenansicht im Querschnitt eines bevorzugten Gerätes nach WO99/16579,
- Fig. 8
- ein Detail aus Fig. 7,
- Fig. 9
- ein Schema einer Deckelzustellvorrichtung des Gerätes nach Fig. 8,
- Fig. 10
- ein Zeitdiagramm zur Erläuterung des Schemas nach Fig. 9,
- Fig. 11A bis 11D
- vier schematische Darstellungen von Endpartien der Garniturhäkchen,
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung eines Arbeitsprinzipes zur Lösung eines aus den Figuren
11A bis 11D ersichtlichen Problems,
- Fig. 13
- eine Ausführung der vorliegenden Erfindung, die als eine Modifikation des Gerätes
nach Fig. 2 gebildet ist,
- Fig. 14 und Fig. 15
- je eine Modifikation der Anordnung nach Fig. 13,
- Fig. 16
- eine erste Möglichkeit zum Erzeugen des erforderlichen Anpressdruckes,
- Fig. 17
- eine zweite Möglichkeit zum gleichen Zweck,
- Fig. 18
- das Eingreifen von Seiten- und Stirnschleifelementen in eine Garnitur,
- Fig.19
- einen Besatz einer Halbschale,
- Fig. 20
- die Anordnung der erfindungsgemässen Einrichtung an einer Karde,
- Fig. 21
- eine skizzierte erfindungsgemässe Zustellvorrichtung
- Fig. 22
- einen Funktionsablauf der erfindungsgemässen Zustellvorrichtung.
- Fig. 23
- eine schematische Zusammenstellung der einzelnen Elemente eines Schleifgerätes mit
einem Endteil eines Deckels,
- Fig. 24
- eine Ansicht zu einem grösserem Massstab eines Gleitklotzträgers zur Verwendung in
einer Anordnung nach Fig. 23, und
- Fig. 25
- schematisch eine Steuerung zur Verwendung in Kombination mit einer Anordnung nach
den Figuren 23 und 24.
[0036] In Fig. 1 ist eine an sich bekannte Wanderdeckelkarde 1, beispielsweise die Karde
C50 der Anmelderin, schematisch dargestellt. Das Fasermaterial wird in der Form von
aufgelösten und gereinigten Flocken in den Füllschacht 2 eingespeist, von einem Briseur
oder Vorreisser 3 als Wattenvorlage übernommen, einem Tambour oder Trommel 4 übergeben
und von einem Wanderdeckelsatz aufgelöst und gereinigt. Fasern aus dem auf der Trommel
4 befindlichen Faservlies werden dann von einem Abnehmer 7 abgenommen und in einer
aus verschiedenen Walzen bestehenden Auslaufpartie 8 zu einem Kardenband 9 gebildet.
Dieses Kardenband 9 wird dann von einer Bandablage 10 in eine Transportkanne 11 abgelegt.
Die Karde ist mit einer "Hauptabsaugung" versehen, womit Abfall entfernt werden kann.
Eine solche Absaugung ist in Fig. 1 nicht speziell gezeigt, ist aber dem Fachmann
wohl bekannt. Ein Beispiel einer solchen Absaugung ist in EP-A-340 458 zu finden.
Der Wanderdeckelsatz umfasst Wanderdeckelstäbe, die in Fig. 1 nicht einzeln gezeigt,
aber in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 13 angedeutet sind. Jeder Stab 13 ist mit einer
Garnitur 14 versehen.
[0037] Die Deckel 13 sind an einer Kette oder einem Riemen 5 befestigt (z.B. gemäss EP-A-753
610) und sie werden dadurch einem geschlossenen "Deckelpfad" (über Umlenkrollen 6)
entlang gegenläufig oder gleichläufig zur Drehrichtung der Trommel 4 bewegt, wobei
auf einem "Vorlauf" (von einer Einlaufstelle E bis zu einer Auslaufstelle A) die Kardierarbeit
geleistet und auf dem "Rücklauf" die Deckel an einer Reinigungsstelle 60 gereinigt
werden. Die Reinigungsvorrichtung ist in EP-A-800 894 näher erläutert worden. Anschliessend
können z.B. an der Stelle 62 die Deckel 13 gemäss EP-A-800 895 geschliffen werden.
[0038] Fig. 2 zeigt eine Ausführung nach EP-A-800 895, wobei in dieser Ausführung die Schleifstelle
mit der Reinigungsstelle "zusammenfällt". Diese Ausführung umfasst eine "Bürste" mit
einer Hülse 59 (Fig. 2), Schleifelemente 42 und Reinigungsborsten 50, die von der
Hülse getragen werden und sich in der radialen Richtung von der Hülse 59 weg erstrecken.
Die Hülse 59 wird vorzugsweise aus zwei "Halbschalen" gebildet, welche im eingebauten
Zustand satt an einer Antriebswelle 57 sitzen. Die Bürste ist als Teil der Deckelreinigungsvorrichtung
60 vorgesehen. Fig. 2 zeigt auch einen Deckelstab 13 (samt Garnitur 14). Die Bewegungsrichtung
des Deckelstabes 13 sowie die Drehrichtung der Hülse 59 sind durch Pfeile angedeutet.
[0039] Wie üblich beim Garnieren von Kardendeckeln ist die Garnitur 14 als flexible oder
als halbstarre Garnitur ausgeführt, wobei die einzelnen Garniturelemente 40 aus Draht
(Flachdraht oder Runddraht), je mit einem sogenannten Knie 41 gebildet sind. Die Borsten
50 drängen bis auf den Grund der Garnitur 14 ein, d.h. bis auf die Oberfläche des
Stabes 13, wovon die Drähte 40 hervorstehen, um die Garnitur gründlich zu reinigen.
Es ist aber nur die Hälfte des Umfanges der Hülse 59 mit Borsten 50 besetzt, die andere
Hälfte trägt die vorerwähnten Schleifelemente 42.
[0040] Die Schleifelemente 42 ähneln in dieser Ausführung den Borsten 50 zumindest darin,
dass sie als längliche, elastisch biegbare Elemente gebildet sind, die ungefähr radial
von der Mantelfläche der Hülse 59 hervorstehen. Die Schleifelemente 42 sind auch flexibler
als die Drähte 40, so dass im Falle der Berührung ein solches Element mit einem Drahtstück
bei einer Relativbewegung des Elements und des Drahtes, das Schleifelement 42 weichen
muss. Die Elemente 42 sind aber deutlich kürzer als die Borsten 50, so dass sie nur
die "Kopfpartien" der Garniturdrähte 40 (oberhalb des jeweiligen Knies 41) erreichen.
Die Geschwindigkeit des freien Endbereiches jedes Elementes 42 ist trotzdem grösser
als die Geschwindigkeit der Garniturdrähte 40 in der Bewegungsrichtung 15. Wenn die
Schleifelemente 42 an den Garniturelementen 40 vorbeibewegt werden, dringen sie daher
in die Garnitur ein, wobei ihre freien Endbereiche beiderseits der Kopfpartien der
Drähte abgelenkt werden (Fig. 3).
[0041] Die Kopfpartie jedes Drahtelementes ist mit einem Seitenschliff versehen, d.h. die
Seitenflächen 43 (Fig. 3 und 4) konvergieren in der radialen Richtung nach aussen,
um eine Endkante 44 zu bilden. Bei jedem Vorbeistreichen der Schleifelemente 42 an
den Flächen 43 findet ein Polieren bzw. ein Schleifen der Seitenflächen 43 statt.
Die Aggressivität der Polier- bzw. Schleifwirkung hängt von der Gestaltung der Schleifelemente
und der Geschwindigkeit der Relativbewegung ab. Die optimale Wirkung für einen gegebenen
Drahttyp kann empirisch ermittelt werden.
[0042] Die Lösung nach Fig. 2 hat gewisse Vorteile bei der Nachrüstung bestehender Karden,
die mit einer Reinigungsbürste (nur mit Borsten 50 versehen) ausgerüstet sind. Die
"Infrastruktur" (d.h. der Träger, in der Form einer Hülse 59, seine Halterung, in
der Form der Welle 57 und ihre Lagerung und der dazugehörige Antrieb) ist schon vorhanden.
Die Deckelreinigung ist aber ständig in Einsatz (solange die Karde läuft), die Deckeldrähte
werden dementsprechend "ständig" geschliffen und es müssen gewisse Nachteile in Kauf
genommen werden:
- Die Reinigungswirkung nimmt ab, weil die Hälfte der Reinigungsborsten 50 "fehlen"
(weil sie durch Schleifelemente ersetzt wurden),
- es ist nicht möglich, durch die Einstellung der Drehzahl der Welle 57 (Fig. 2) sowohl
die Reinigungs- wie auch die Schleifwirkung zu optimieren,
- es ist nicht möglich, das Schleifen allein "abzustellen", z.B. um ein periodisches
Schleifen (nach einem gesteuerten "Stop/Go" Verfahren) zu ermöglichen. Ein solches
Verfahren ist z.B. in EP-A-565 486 beschrieben worden.
[0043] Es hat sich daher als vorteilhaft erwiesen, für das Schleifen eine eigene Infrastruktur
in der Karde vorzusehen, insbesondere eine eigene Halterung für den Träger (worauf
die Schleifelemente 42 befestigt sind) und einen eigenen steuerbaren Antrieb. Dadurch
kann eine relative Geschwindigkeit der Schleifelemente gegenüber den Drähten von mehr
als 15 m/sek (z.B. von 20 m/sek) erzielt werden. Eine solche relative Geschwindigkeit
ist für eine Reinigungsbürste nicht optimal. Die Schleifstelle wird dadurch von der
Reinigungsstelle getrennt und liegt vorzugsweise nach der Reinigungsstelle in der
Bewegungsrichtung 15 (Fig. 2) betrachtet.
[0044] Die Variante nach Fig. 5 umfasst eine wendelförmige Anordnung von Schleifelementen
42 einem zylindrischen Träger entlang. Jedes Element ist als eine Borste 45 (siehe
insbesondere das Detail - Fig. 5A) gebildet. Die Borsten 45 sind kürzer als die Borsten
50 der Ausführung nach Fig. 2 und zumindest der freie Endbereich jeder Borste 45 ist
mit einem Schleifmittel versehen, um ein Schleifbereich (Schleifkörper) zu bilden.
Die gesamte Borste kann z.B. mit Schleifmittel durchsetzt sein. Das Schleifmittel
besteht z.B. aus harten Partikeln 46 (Schleifkörner, Diamantkörner oder dergleichen),
die durch Klebstoff bzw. ein Bindemittel an der Borste 45 befestigt oder in einer
Matrix eingebettet sind. Die wendelförmige Reihe der Elemente 42 erstreckt sich über
die ganze Länge des Trägers und daher über der ganzen Arbeitsbreite. Auf der in Fig.
5 nicht sichtbaren Seite der Hülse 59 kann eine zweite Reihe von Schleifelementen
spiegelbildlich zur ersten Reihe angeordnet werden.
[0045] Die bisherige Beschreibung ging davon aus, dass die Schleifvorrichtung in der Karde
eingebaut werden sollte. Die Erfindung nach EP-A-800 895 ist aber nicht darauf eingeschränkt.
Die Karde könnte z.B. bloss Befestigungspunkte aufweisen, wo eine Halterung der Schleifvorrichtung
angebracht werden kann. Die Vorrichtung selbst könnte dann von Karde zu Karde getragen
und erst im Bedarfsfall an einer bestimmten Karde montiert und in Betrieb genommen
werden. Eine solche Vorrichtung könnte den eigenen Antrieb aufweisen, um den Träger
zu drehen, welcher die Schleifelemente trägt, oder könnte aber bloss eine Koppelung
aufweisen, um eine temporäre Verbindung mit dem Antrieb der Maschine zu ermöglichen.
[0046] Die bevorzugte Lösung nach EP-A-800 895 umfasste eine Schleifvorrichtung mit eigener
"Infrastruktur" (Träger, Antrieb, usw.) und mit Schleifelementen nach Fig. 5, wobei
der Träger 59 vorzugsweise "vollbestückt" (statt bloss mit einzelnen wendelförmigen
Reihen von Schleifelementen) wurde, d.h. praktisch über den ganzen Umfang mit Schleifelementen
besetzt sein sollte.
Für gewisse Anwendungen hat es sich als nicht wünschenswert erwiesen, die Bürste als
ein "vollbestückter" Träger zu realisieren. Es sind käufliche Schleifelemente erhältlich,
die in einer vollbestückten Ausführung zu aggressiv wirken. Eine Alternativanordnung
ist daher in Fig. 6 gezeigt und besteht aus einer zick-zackförmigen Reihe der Borstengruppen
jede Halbschale entlang. Die einzelnen Borsten sind in Fig. 5A dargestellt - jede
besteht aus einem filamentartigen Nylonsubstrat, durchsetzt mit Siliziumkarbid. Mit
dem allmählichen Abrieb der Borste werden neue Schleifpartikeln freigelegt. Aus der
Anzahl der "Borstenlinien" L ergibt sich die Anzahl der Garniturspitzen, die gleichzeitig
geschliffen werden. Dies kann in Abhängigkeit der Ausgangsleistung des Antriebes gewählt
werden.
[0047] Fig. 7 zeigt zwei weitere Modifikationen der Anordnung nach EP-A-800 895, nämlich:
- eine Absaugung, um abgeschliffene Partikel zu entfernen und
- eine Deckelzustellungsvorrichtung, welche die Deckelstäbe einer nach dem anderen zum
Schleifen der jeweiligen Garnitur durch Anheben aus dem Deckelpfad in eine Schleifstelle
der Bürste zustellen kann.
[0048] Das Schärf- oder Schleifgerät nach Fig. 7 umfasst daher die folgenden Elemente:
- ein Gehäuse 20, das zur Montage am Kardengestell an einer vorbestimmten Position ausserhalb
des Deckelpfades und (stromabwärts von) in Deckellaufrichtung nach der Reinigungsstelle
60 (Fig. 1) vorgesehen ist,
- die Bürste mit dem Träger 59 (vorzugsweise aus Halbschalen gebildet), Schleifborsten
42 und einer entsprechenden Lagerung bzw. Halterung (nicht gezeigt) im Gehäuse 20,
- ein steuerbarer Bürstenantrieb 22 (Fig. 9), der am Gehäuse 20 befestigt und mittels
einer Kupplung 21 mit der Welle 57 verbunden ist,
- ein Luftabsaugkanal 23, der sich über die Arbeitsbreite der Garnitur 14 erstreckt
und an einem Ende mittels einer Koppelung 24 mit der Hauptabsaugung 25 der Karde verbunden
werden kann,
- eine pneumatisch betätigbare Hubvorrichtung 26 (Fig. 9), welche auf der Innenseite
des Deckelpfades angeordnet und dem Gehäuse 20 des Schleifgerätes gegenüber steht.
[0049] Die Hubvorrichtung 26 umfasst zwei Hebeelemente 28, die in der Nähe je eines Kardenseitenschildes
(nicht gezeigt) angeordnet sind. Diese Elemente sind senkrecht auf und ab zwischen
einer unteren Bereitschafts- oder Ruheposition und einer Arbeitsposition durch je
einen Pneumatikzylinder 29 und Hebel 30 bewegbar. Jedes Hebelelement 28 ist mit einer
Rampe 31 und einer waagrechten Stützfläche 32 versehen.
Die Karde selbst umfasst eine Druckluftversorgung 27 für die Hubvorrichtung 26 und
eine Steuerung (nicht gezeigt) für den Bürstenantrieb 22.
[0050] Das Schleifgerät nach den Figuren 7 bis 9 arbeitet nun folgenderweise:
[0051] Nachdem die Karde mit einer neuen Deckelgarnitur in Betrieb genommen wird, arbeitet
das Schleifgerät nicht, d.h. weder die Bürste noch die Hubvorrichtung sind von der
Karde mit Energie versorgt. Die Deckel 13 wandern dementsprechend ihren "normalen
Pfad" entlang, ohne in Berührung mit den Hebeelementen 28 der Hubvorrichtung 26 zu
treten, da diese Elemente derzeit in ihren unteren (Bereitschafts-)Stellungen ruhen.
Die Position des Gehäuses 20 ist derart gegenüber dem normalen Deckelpfad gewählt,
dass auch keine Berührung zwischen den Schleifborsten 42 und den Garniturspitzen stattfindet.
Mittels einer Klappe (nicht gezeigt) ist der Luftabsaugkanal 23 von der Hauptabsaugung
25 der Karde getrennt, so dass keine Luftströmung in den Absaugkanal 23 durch das
Gehäuse 20 erzeugt wird.
[0052] Zu einem geeigneten Zeitpunkt (der nachfolgend näher erläutert wird) wird das Schleifgerät
(samt Hubvorrichtung und Absaugung) in Betrieb gesetzt. Dazu wird die Bürste in die
Pfeilrichtung (Fig. 7) in Drehung versetzt, der Luftabsaugkanal 23 mit der Hauptabsaugung
25 der Karde verbunden und die Pneumatikzylinder 29 betätigt, so dass die Hebeelemente
28 in ihre Arbeitsstellungen angehoben werden. Wie schematisch in Fig. 7 gezeigt ist,
können die Deckel 13 nicht mehr an den Hebeelementen 28 vorbeikommen, ohne die Rampen
31 zu berühren. Als die Deckel 13 durch die Ketten oder Riemen 5 nach vorn gezogen
werden, müssen sie einer nach dem anderen zuerst die Rampen 31 emporlaufen, dann sich
über die Stützfläche 32 parallel zum normalen Pfad bewegen und anschliessend auf den
normalen Pfad zurückkehren. Wenn die Hebeelemente 28 in ihren erhobenen (Arbeits-)Stellungen
stehen, definiert die Stützfläche 32 eine "Schleifstelle", worin die Drahtspitzen
der Garnitur 14 innerhalb der zylindrischen Mantelfläche der Schleifborsten 42 liegen.
Der Hub der Hebebewegung ist derart gewählt, dass die Schleifborsten 42 (während ein
Deckel 13 der Bürste von der Hubvorrichtung 26 zugestellt wird) bis zu einer vorgegebenen
"Eintauchtiefe" ET (Fig. 8) in die Garnitur eindringt und die Garniturspitzen (nach
der früheren Erfindung) schleift. Für eine halbstarre oder flexible Garnitur hat es
sich als ratsam erwiesen, eine maximale Eintauchtiefe ET von ca. 2 mm (gemessen von
der Garniturspitze, vgl. Fig. 8) vorzusehen, wobei dieser Parameter in Abhängigkeit
vom Garniturtyp optimiert werden kann und insbesondere für eine Ganzstahlgarnitur
anders gewählt werden kann.
[0053] Die Hubvorrichtung 26 bleibt in diesem Arbeitszustand, bis jeder Deckel 13 "x-mal"
geschliffen worden ist, wobei "x" eine beliebige rationelle Zahl, vorzugsweise im
Bereich 1 bis 5, ist. Die Hebeelemente 28 werden dann wieder gesenkt. Eine dazu geeignete
Steuerung wird nachfolgend näher erläutert. Das Schleifen aller Deckel 13 "x-mal"
wird nachfolgend als "Schleifzyklus" genannt.
[0054] Die Hubelemente 28 können an jedem Ende der Deckel 13 die Deckel 13 gegen eine Anschlagfläche
70 eines Anschlagelementes 71 drücken. Die Anschlagfläche 70 ist in einem vorbestimmten
Abstand zu den Schleifelementen 42. Durch diese Anschlagflächen wird die Eindringtiefe
der Schleifelemente 42 in die Garnitur 14 festgelegt. Da die Garniturhöhe mit jedem
Schleifvorgang abnimmt, die Eindringtiefe für ein optimales Schleifen jedoch eine
bestimmte Tiefe benötigt, ist es ratsam, die Anschlagfläche 70 in bezug zu den Schleifelementen
42 einstellbar zu gestalten. Bei einer Garnitur 14, welche bereits öfter geschliffen
wurde, ist somit der Abstand von der Anschlagfläche 70 zu den Schleifelementen 42
geringer als bei neuen Garnituren 14. Die Hubelemente 28 drücken die Deckel 13 aber
nur so fest gegen die Anschlagfläche 70, dass eine Klemmwirkung entsteht, die so gering
ist, dass eine Weiterbewegung der Deckel 13 über die Hubelemente 28 hinweg erfolgen
kann.
[0055] Das Schleifen kann ohne das Abstellen der Karde durchgeführt werden. Dazu ist es
aber von Vorteil, dass das Schleifgerät auf gereinigten Deckeln 13 arbeitet, d.h.
das Schleifgerät wird der Deckelreinigung nachgeschaltet. Es hat sich aber auch als
vorteilhaft erwiesen, die durch das Schleifen freigesetzten Partikel aus dem Deckelbereich
zu entfernen, da sie sich sonst an den Laufflächen der Deckel 13 (auf dem "Gleitbogen"
der Karde, nicht gezeigt) herabsetzen können. Die Entfernung des Abfallmaterials wird
durch eine Luftströmung L bewerkstelligt, die durch einen Unterdruck im Luftabsaugkanal
23 erzeugt wird und vorzugsweise von einer Seite zur anderen der Deckelschleifstelle
durchfliesst. Dazu ist das Gehäuse 20 mit einer geeigneten Luftzufuhröffnung 33 versehen.
Von dem Luftabsaugkanal 23 erstreckt sich eine Schirmwand 34 praktisch bis zur Deckelschleifstelle
bzw. so nah als möglich heran, ohne eine abstreifende Berührung der Schleifborsten
mit der freistehenden Kante 35 der Schirmwand 34 zu riskieren.
[0056] Nachdem die Garniturspitzen geschliffen worden sind, wird das Gerät wieder dadurch
abgestellt, dass die Energiezufuhr an die Hubvorrichtung 26 und den Bürstenantrieb
22 unterbunden und der Absaugkanal 23 durch die Klappe (nicht gezeigt) von der Hauptabsaugung
25 wieder getrennt wird. Die Deckel 13 bewegen sich dementsprechend nur dem normalen
Deckelpfad entlang und sie werden nicht mehr der Schleifbürste zugestellt. Nach einem
Betriebsintervall ohne Schleifen der Deckel, kann das Schleifgerät wieder in Betrieb
gesetzt werden, um die Qualität der Kardierarbeit in der Hauptkardierzone auf einem
erwünschten Niveau zu halten.
[0057] Nachdem einige Schleifzyklen durchgearbeitet worden sind, werden die Schleifborsten
42 durch Abnutzung gegenüber ihrer ursprünglichen Längen verkürzt sein. Obwohl die
Borsten 42 selber noch einsatzfähig sind, wird die erforderliche minimale Eintauchtiefe
ET (bei unveränderter Deckelzustellung) nicht mehr erreichbar sein. Dieses Problem
könnte im Prinzip dadurch gelöst werden, dass das Gehäuse 20 gegenüber dem Kardengestell
justierbar sei. In einer Alternative wird die Zustellbewegung geändert, um die Verkürzung
der Borsten 42 auszugleichen. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, dass ein Anschlag
(nicht gezeigt) vorgesehen ist, um die (angehobenen) Positionen der Hebeelemente 28
beim Zustellen der Deckel 13 zu bestimmen, wobei die Position des Anschlages der Bürste
gegenüber veränderbar ist. Die pneumatische Hebevorrichtung 26 muss derart ausgelegt
werden, dass sie die Hebeelemente 28 bis zu einer vorgegebenen "Grenzposition" des
Anschlages haben kann. Wenn diese Position erreicht wird, ist die Verkürzung der Schleifborsten
42 derart fortgeschritten, dass sie eher ersetzt als weiterverwendet werden sollten.
[0058] Das Schleifgerät kann in dem Sinne manuell betätigt werden, dass es von Hand in Betrieb
bzw. ausser Betrieb genommen werden kann, z.B. durch Start/Stopknöpfe an einer Steuerkonsole,
die dem Gerät direkt zugeordnet wird. Eine Bedienungsperson kann somit entscheiden,
wann und für wie lange das Gerät in Betrieb gesetzt wird. In einer rationelleren Variante
wird aber das Gerät gezielt gesteuert, vorzugsweise von der Kardensteuerung aus, z.B.
nach einem Einsatzkonzept, dass allgemein in EP-B-565 486 beschrieben ist. In der
bevorzugten Variante werden die Deckelgarnituren nach der Verarbeitung einer vorgegebenen
Fasermenge (z.B. Tonnen) geschliffen, wobei die vorgegebene Menge in Abhängigkeit
vom Fasertyp variabel sein kann.
[0059] Es ergibt sich somit vorzugsweise ein "Arbeitsprogramm" für die Hubvorrichtung, wie
in Fig. 10 schematisch gezeigt ist. Demnach gibt es ein Nomalbetriebsintervall NBI
gefolgt von einem Schleifintervall SI, das wiederum von einem Normalbetriebsintervall
NBI gefolgt wird. Während des Normalbetriebsintervalls ist das Schleifgerät nicht
in Einsatz - es wird nur während eines Schleifintervalls mit Energie versorgt, d.h.
während eines Schleifintervalls muss ein Schleifzyklus durchgeführt werden.
[0060] Das Diagramm in Fig. 10 kann die Zeitverhältnisse nicht realistisch darstellen, weshalb
die "Unterbrüche" in den Normalbetriebsintervallen angedeutet sind. Ein Normalbetriebsintervall
NBI wird viel länger als ein Schleifintervall SI sein. Wenn z.B. einfachheitshalber
angenommen wird, ein Deckelsatz umfasse einhundert Deckel, die mit einer Geschwindigkeit
von ca. 250 mm/min dem Deckelpfad entlang bewegt werden, und die Deckelteilung betragen
ca. 40 mm, dann dauert ein Schleifintervall bzw. ein Schleifzyklus ca. 4000/250 Minuten
= ca. 16 Minuten. In diesem Intervall bzw. Zyklus wird die Garnitur jedes Deckelstabes
einmal geschliffen.
[0061] Das Schleifintervall kann nach der Zeit gesteuert werden, d.h. die Hubvorrichtung
26 kann für eine vorbestimmte Zeitperiode betätigt werden, um die Hebeelemente 28
in deren Arbeitspositionen zu halten, wonach sie wieder in die Bereitschaftsposition
gesenkt werden können. In der bevorzugten Variante wird aber ein Deckelsensor (nicht
gezeigt)an der Schleifstelle vorgesehen, welcher die Deckel 13 im Vorbeigehen zählt,
so dass die Hebeelemente 28 in den Arbeitspositionen bleiben, bis alle Deckel einmal
(bzw. X-mal) die Schleifstelle durchlaufen haben.
[0062] Die bisherige Beschreibung der nun vorliegenden Erfindung geht wieder davon aus,
dass das Gerät in der Karde eingebaut wird, was aber nicht erfindungswesentlich ist.
Das Schleifgerät könnte als Wartungsgerät konzipiert werden, das während dem Schleifen
an einer bestimmten Karde angebaut aber danach an eine andere Karde weitergetragen
wird. Auch ein solches Gerät sollte mit einer Absaugung versehen werden, die allerdings
nicht unbedingt an der Hauptabsaugung der Karde angekoppelt werden kann, weil Kardentypen
sehr verschieden sind und das Gerät möglichst "universell" einsetzbar sein sollte.
Ein "tragbares" Gerät könnte aber mit einer eigenen Unterdruckquelle verbunden werden,
wodurch der Schleifstaub entfernt wird.
[0063] Ein tragbares Gerät könnte eine Deckelzustell- bzw. Deckelhebevorrichtung umfassen.
Dies ist aber für ein solches Gerät nicht unbedingt nötig. Erstens ist es die gängige
Praxis der Kardenhersteller, Deckelabhebevorrichtungen vorzusehen und sogar einzubauen,
um das Schleifen der Deckel mit einer konventionellen Schleifwalze zu ermöglichen
und zweitens ist es eher beim Anbauen eines tragbares Gerätes möglich, die Eintauchtiefe
durch die Anpassung der Gerätehalterung zu bestimmen, d.h. ohne die Deckel überhaupt
der Bürste zustellen zu müssen. Es wird auch klar sein, dass sich ein tragbares Gerät
eher für die manuelle Bedienung eignet, obwohl Zeitsteuerungen oder Deckelzähler ohne
weiteres zum Steuern eines Schleifganges verwendet werden könnten.
[0064] Ein tragbares Gerät könnte zur Anwendung bei noch laufender Karde konzipiert werden,
wird aber normalerweise zum Einsatz bei nicht produzierender Karde kommen. Im letzten
Fall ist es nicht unbedingt nötig, das Schleifgerät in einer bestimmten Beziehung
zur Deckelreinigung anzubringen, da die Deckel während einer "Service" auf jeden Fall
unabhängig von der Reinigungsvorrichtung der Karde gereinigt werden.
[0065] Die maximale Eintauchtiefe ET von ca. 2 mm kann z.B. auf ca. 1 mm reduziert werden,
bevor die Zustellbewegung verändert wird, wobei vorzugsweise eine Eintauchtiefe von
1,5 mm nicht unterschritten wird. Die Veränderung der Zustellbewegung (d.h. im angegebenen
Beispiel, die Veränderung der Position des einstellbaren Anschlags) wird vorzugsweise
auch gesteuert, wobei sie im Prinzip manuell ausgeführt werden kann.
[0066] Das Schleif- oder Schärfverfahren kann ohne Kühlmittel (trockenes Schärfen) ausgeführt
werden und zwar für flexible, halbstarre und Ganzstahl-Deckelgarnituren.
[0067] Die Schärfborstenlänge kann bei der Erstverwendung 15 bis 20 mm betragen. Die Körnung
der Borste kann zwischen ca. 300 und 600 betragen, z.B. ca. 500. Die Klappe (nicht
gezeigt), welche den Luftabsaugkanal 27 von der Hauptabsaugung trennt, kann durch
die Deckelzustellaktorik (die Hubvorrichtung 26) betätigt werden.
[0068] Es kann eine geeignete Abschirmung für die Laufflächen (den Gleitbogen) der Deckel
vorgesehen werden, um das Absetzen von Schleifstaub darauf zu verhindern. Solche Abdeckbleche
sind hier nicht gezeigt, da geeignete Elemente für den Gebrauch mit konventionellen
Schleifwalzen bekannt sind und zur Anwendung in Kombination mit dem neuen Gerät übernommen
werden können.
[0069] Die Aggressivität der Schleifelemente bzw. des Schleifgerätes muss allenfalls zur
Bearbeitung einer Ganzstahlgarnitur erhöht werden, was der "vollbestückte" Träger
wieder in Vordergrund bringt. Da der "Seitenschliff" für die Ganzstahlgarnitur ohne
Bedeutung ist, können die Elemente geändert werden, so dass sie hauptsächlich auf
die (radial nach aussen gerichteten) Stirnseiten der Garniturzähne einwirken. Dazu
kann die Elastizität bzw. die Gestaltung (z.B. die Breite) der Schleifelemente derart
geändert werden, dass sie weniger die Tendenz haben, zwischen den Garniturelementen
einzudringen, dafür aber mehr die Fähigkeit, sich in die Bewegungsrichtung der Garniturelemente
zu biegen. Statt Schleifborsten könnte man z.B. Lamellen wählen, die sich auf die
Stirnseiten der Garniturzähne "abstützen". Ein derartiges Schleifgerät könnte auch
zum Schleifen von Tambour, Vorreisser-, oder Abnehmergarnituren verwendet werden.
Demnach kann ein Schleifgerät vorgesehen werden, das mit elastisch biegbaren Schleifelementen
versehen ist, wobei sich diese Elemente die Stirnseiten von Garniturelementen überstreichen
und sie dadurch schleifen bzw. schärfen können.
[0070] Die Häkchen der Figuren 11A und 11B sind neu und weisen je eine freie Endpartie 70
auf. Jede weist zwei durch den Seitenschliff hergestellten Seitenflächen 72 vor, die
zusammen eine gerade Kante 73 bilden, die "vorn" eine scharfe Spitze 74 ergibt.
[0071] Die Häkchen der Figuren 11C und 11D sind abgenutzt und von einem Gerät nach EP-A-800
895 geschliffen worden. Sie weisen Endpartien 75 aus, die sich von den Endpartien
70 deutlich unterscheiden. Das Schleifgerät hat zwar neue Seitenflächen 76 erstellt,
die eine Endkante 77 ergeben. Im Seitenanblick (Fig. 11C) ist diese Kante 77 nicht
gerade, sondern gekrümmt und von vorn betrachtet (Fig. 11D) ist sie schlank aber eher
abgerundet als zugespitzt. Es fehlt auf jeden Fall eine Spitze 74 (Fig. 11A). Es gilt,
möglichst an die Form der Endpartien nach Fig. 11 a und 11B wieder anzukommen.
[0072] Eine Lösung ist schematisch in Fig. 12 gezeigt. Ein drehbarer Träger 80 ist mit Schleifborsten
82 bestückt, die an den freien Enden der Häkchen 84 eines Deckelstabes 86 streifen.
Die Drehrichtung des Trägers 80 und die Bewegungsrichtung des Stabes 86 sind mit Pfeilen
angedeutet. Wenn die Borsten 82 nun in Berührung mit den Enden der Häkchen gebracht
werden, ohne wesentlich dazwischen einzudringen, eliminieren sie die Krümmung der
Kante 77 (Fig. 11C) und stellen wieder eine gerade Kante her. Dazu ist ein gewisser
Anpressdruck erforderlich, wobei die Borsten 82 derart gewählt werden müssen, dass
sie unter diesem Druck nicht zwischen den Häkchen eindringen, sondern die "Stirnseiten"
der Häkchen bearbeiten.
[0073] Die Schleifborsten 82 unterscheiden sich daher vorzugsweise von den Schleifelementen
42 der Fig. 2 darin, dass sie beispielsweise kürzer, steifer und dicker sind oder
dichter besetzt sind, wodurch mehr Borsten gleichzeitig in Kontakt mit der Garnitur
sind. Aus diesen oder anderen Gründen weisen sie gegenüber den Elementen 42 eine niedrigere
Elastizität aus. Der Träger 80 ist vorzugsweise auch derart dicht mit Borsten 82 besetzt,
dass die daraus entstehende "Bürste" einen gewissen Widerstand gegen das Eindringen
der einzelnen Borsten in die Garnitur erzeugt, weshalb eher die Stirnseiten als die
Seitenflächen der Häkchen bearbeitet werden.
[0074] Eine Praxislösung könnte daher zwei verschiedene Schleifbürsten umfassen, wovon eine
(nach EP-A-800 849) den Seitenschliff und die andere (nach der vorliegenden Erfindung)
eine scharfe Spitze erstellt. Die bevorzugte Lösung umfasst aber nur eine einzige
"Bürste", die mit zwei verschiedenen Borstentypen bestückt ist.
[0075] Eine erste Ausführung kann daher direkt aus der Variante nach Fig. 2 abgeleitet werden,
indem zwei verschiedene Halbschalen, je mit einem eigenen Borstentyp, verwendet werden.
Eine solche Ausführung ist in Fig. 13 gezeigt. Da die Schleifbürste keine Reinigungsfunktion
erfüllen muss, fehlen die Borsten 50 (Fig. 2), die auf den Grund der Deckelstabgarnitur
eingehen. Die eine Halbschale weist Schleifborsten 42 auf, die (wie in der Variante
nach Fig. 2) die Seitenflächen der Häkchenendpartien bearbeiten. Die andere Halbschale
weist zusätzliche Schleifborsten 82 auf, die (wie in der Variante nach Fig. 12) die
Stirnflächen der Endpartie bearbeiten. In Fig. 13b sind vier Schalen 59A, 59B, 59C
und 59D vorgesehen, die an einem Träger 57 angeordnet sind. Die Schleifborsten 42
und 82 sind demnach abwechselnd auf jeweils einem Viertelkreis angeordnet. Dadurch
wird es möglich, nur die langen Borsten oder nur die kurzen Borsten auszutauschen.
[0076] Die Erfindung ist nicht auf die Varianten nach den Figuren 12 und 13 eingeschränkt.
Weitere Varianten sind schematisch in den nachfolgend angegebenen Figuren gezeigt,
wobei in diesen Varianten jede Halbschale sowohl mit Schleifelementen zum Gewährleisten
des Seitenschliffs wie auch mit Elementen zum Bearbeiten der Stirnseiten der Häkchen
umfasst:
[0077] Fig. 14 zeigt Reihen von relativ langen Seitenschliffelemente 42 und Reihen von relativ
kurzen Elementen 82 zur Bearbeitung der Stirnseiten. Die Elemente 42 und 82 sind abwechselnd
in jeder (nicht gezeigt) Halbschale eingesetzt. Die Trägerwalze ist mit 204 angedeutet.
[0078] In Fig. 15 ist jede Borstenreihe sowohl mit langen Seitenschliffelementen 42 als
auch mit kurzen Stirnseiten-Bearbeitungselemente 82 ausgestattet. An der Trägerwalze
(nicht gezeigt) können mehrere dieser Borstenreihen angeordnet sein. Zur besseren
Montage sind sie auf Halbschalen 205 und 206 angeordnet, die in regelmassigen Abständen
auf der nicht dargestellten Trommel bzw. Walze angeschraubt sind.
[0079] Die Figuren 16 und 17 zeigen je eine Möglichkeit zum Erzeugen des erforderlichen
Anpressdruckes beim Schärfen der Garnitur. In der Variante nach Fig. 16 wird ein Deckelstab
90 mittels einer Zustellplatte 92 der Schleifbürste zugestellt. Die Bürste ist hier
nur durch die Borsten 82, 42 schematisch angedeutet, wobei die Drehrichtung mit einem
Pfeil angegeben ist. Die Platte 92 wird mittels einer Feder 96 in Richtung der Drehachse
(nicht gezeigt) der Bürste gedrängt, wobei die Zustellbewegung durch die Berührung
der Häkchenendpartien mit den relativ steifen Borsten 82 begrenzt wird. Wenn der Längenunterschied
zwischen den kürzeren und den längeren Borsten ca. 1 bis 4 mm (vorzugsweise 1,5 bis
2,5 mm) beträgt, drängen die längeren Borsten 42 entsprechend in die Garnitur 14 ein
und gewährleisten den Seitenschliff.
[0080] Die steiferen Borsten 82 können mittels einer Abrichteinrichtung vor dem Einbau in
der Karde so abgeschliffen werden, dass die Bürste in Arbeitsposition quer über die
Maschine parallel zur Deckelstabgeometrie verläuft.
[0081] In der Variante nach Fig. 17 ist der Deckelstab 98 mit seiner Garnitur 14 "fest"
positioniert, d.h., er wird nicht gegen die schematisch angedeutete Schärfbürste 100
gedrängt. Statt dessen ist die Schärfbürste 100 gegen den Deckelstab 98 gedrückt,
z.B. dadurch, dass sie auf einen Hebel 102 drehbar montiert ist, wobei der Hebel 102
an einer Achse 101 schwenkbar gelagert ist. Der von der Bürste 100 auf den Stab 98
ausgeübten Anpressdruck ist justierbar, weil ein in Längsrichtung des Hebels 102 justierbares
Gegengewicht 104 vorgesehen ist.
Mit dem Gegengewicht 104 wird die Kraft, mit welcher die Bürste 100 und die Garnitur
aufeinandergedrückt werden, eingestellt.
[0082] Figur 18 zeigt den Eingriff der Flankenschleifelemente 201 und der Stirnschleifelemente
202 in Bezug auf die Garniturelemente 210. Es ist daraus ersichtlich, dass die Stirnschleifelemente
202 kürzer als die Flankenschleifelemente 201 sind. Hierdurch wird bewirkt, dass die
längeren Flankenschleifelemente 201 im wesentlichen nur die Seitenflächen der Garniturelemente
210 kontaktieren und diese schleifen. Die kürzeren Stirnschleifelemente 202 reichen
nur bis zur Spitze bzw. Stirn der Garniturelemente 210. Hierdurch streifen sie nur
entlang der Stirnfläche der Garniturelemente 210, so dass auch nur die Stirnfläche
durch die Stirnschleifelemente 202 bearbeitet werden.
[0083] Gemäss Figur 19 ist ein Beispiel einer Anordnung von Schleifelementen 201 und 202
auf einer Halbschale 205' dargestellt. Im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen gemäss
Figuren 13A und 13B ist hier auf einer Halbschale 205 eine unterschiedliche Besetzung
mit Schleifelementen 201 und 202 dargestellt. Die Halbschale 205' ist in einzelne
Segmente eingeteilt. In benachbarten Segmenten sind Flankenschleifelemente 201 und
Stirnschleifelemente 202 angeordnet. Hierdurch wird bei einer Drehung jedes Garniturelement
210 sowohl von Flankenschleifelementen 201 als auch von Stirnschleifelementen 202
überstrichen. Zum Ausgleich der axialen Kräfte, welche auf die nicht dargestellte
Walze 204 wirken, ist vorgesehen, dass die Flankenschleifelemente 201 in Gegenrichtungen
angeordnet sind. Hierdurch heben sich die axialen Kräfte, welche durch die schräge
Anordnung der Flankenschleifelemente 201 auftreten können wieder auf.
[0084] Die Flankenschleifelemente 201 sind in wesentlich geringerer Anzahl auf der Halbschale
205' angeordnet, als die Stirnschleifelemente 202. Hierdurch wird auch eine relativ
starke Widerstandskraft durch die Stirnschleifelemente 202 den Garniturelementen 210
entgegengesetzt, so dass die Eintauchtiefe im wesentlichen durch die Höhe der Stirnschleifelemente
202 bestimmt wird.
[0085] Die Segmente, die Stirnschleifelemente 202 umfassen, können sich gegenseitig in der
Umfangsrichtung der Bürste überlappen. Damit wird vermieden, dass "Gassen" zwischen
diesen Segmenten offenbleiben, was ungeschliffene Garniturnadeln (in den Gassen) ergeben
würden.
[0086] Jede Gruppe von Flankenschleifelementen 201 kann aus zwei parallelen Reihen solcher
Elemente bestehen. Die "vordere" Reihe (in der Drehrichtung betrachtet) jede Gruppe
wird zuerst abgenutzt, wobei die Borsten dieser vorderen Reihe durch die Borsten der
hinteren Reihe unterstützt werden. Wenn die Borsten der vorderen Reihe durch den Verschleiss
verkürzt werden, kommen die Borsten der hinteren Reihe zum Einsatz.
[0087] Aus Figur 20 ist die Anordnung der erfindungsgemässen Schärf- und Schleifeinrichtung
an einer Karde 1 mit einem Wanderdeckelaggregat dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Walze 204 in Laufrichtung der Deckelstäbe 13 im Anschluss an die Deckelreinigungsvorrichtung
60 angeordnet. An dieser Stelle hat sich von den vorliegenden Platzverhältnissen als
auch von der Bedienbarkeit eine sehr gute Anordnung der Schleifeinrichtung erwiesen.
Die Anordnung entspricht im wesentlichen der Anordnung gemäss Figur 1, welche die
Schleifstelle 62 ebenfalls im Anschluss an die Reinigungsstelle 60 bezeichnet. Die
Drehrichtung der Walze 204 (bzw. der Schleifbürste) ist der Drehrichtung der Trommel
4 entgegengesetzt.
[0088] Figur 21 zeigt eine Prinzipskizze einer erfindungsgemässen Zustelleinrichtung. Es
sind hierbei die Deckelstäbe 13 mit jeweils einer Garnitur 14 dargestellt, welche
über nicht dargestellte Verbindungselemente, beispielsweise Ketten oder Riemen miteinander
verbunden sind. Ein Deckel 13 wird dabei einer Zustelleinrichtung 220 zugeführt. Der
Deckel 13 wird in diesem Falle auf einen Gleitklotz 224 bewegt, welcher den Deckelstab
13 in Richtung auf eine Walze 204 bewegt. Die Walze 204 dreht sich in Pfeilrichtung
mit einer Umfangsgeschwindigkeit, welche eine ausreichende Schnittgeschwindigkeit
zum Schleifen der Garnitur 14 erlaubt. Der Deckelstab 13 wird dabei mittels Federkraft,
welche aus den Federn 223 resultiert, gegen Schleifelemente, welche auf der Walze
204 angeordnet sind, gedrückt. Die Schleifelemente sind in der Fig. 21 nur mittels
der jeweiligen "Mantelflächen" 202A (für die kürzeren, steiferen Elemente zum Schleifen
der Stirnkanten) und 201A (für die längeren, flexibleren Elemente zum Erstellen des
Seitenschliffs) dargestellt. Die Schleifelemente 201 und 202 bringen dem Deckelstab
13 eine entsprechende Kraft entgegen, so dass sich ein Gleichgewichtszustand zwischen
der Walze 204 und dem Deckelstab 13 einstellt.
[0089] Durch diesen Gleichgewichtszustand ist eine vorbestimmte Eindringtiefe der Garnitur
14 in die Schleifelemente 201 zu bewirken.
[0090] Wenn die Schleifeinrichtung nicht auf die Garnitur 14 drücken soll, wird die Zustelleinrichtung
220 in Doppelpfeilrichtung von der Walze 204 wegbewegt. Hierdurch gleiten die Deckelstäbe
13 an dem Gleitklotz 224 vorbei und werden nicht in Richtung auf die Walze 204 angehoben.
Es handelt sich hierbei sozusagen um eine Ein/Ausschaltvorrichtung für die Schleifeinrichtung.
[0091] Figur 22 zeigt in den Skizzen a) bis e) verschiedene Situationen im Bereich der Schleifwalze
204.
[0092] Bei a) ist ein Garniturträger 213 mit einer Garnitur 200 skizziert. Der Garniturträger
213 ist in diesem Fall ein Deckelstab. Die Garnitur 200 besteht aus einer Vielzahl
von Garniturelementen 210. Diese können Häkchen oder in anderen Ausführungsbeispielen
auch Zähne sein. Der Garniturträger 213 gleitet auf einer Führung 215.
[0093] In b) ist die Zustelleinrichtung 220 dargestellt, wenn sie in Stillstandsstellung
ist, und die Walze 204 mit den Mantelflächen 201, 202 (ähnlich Fig. 21). Durch den
Abstand der Führung 215 von einer Schleifwalze 204 hat der Garniturträger 213, wenn
er auf der Führung 215 unter der Walze 204 hindurchgleitet, keinen Kontakt mit der
Walze 204 bzw. den Schleifelementen 201 und 202. Die Zustelleinrichtung 220 besteht
in dieser skizzierten Ausführung aus einem Schiebeelement 222, welches in Führungen
227 in Richtung auf die Walze 204 bewegt werden kann. An dem Schiebeelement 222 sind
Federn 223 angeordnet. An den Federn 223 ist ein Gleitklotz 224 befestigt. In der
dargestellten Stellung der Zustelleinrichtung sind die Federn 223 in vorgespannter
Position. Dadurch, dass das Schiebeelement 222 sich in unterster Stellung befindet,
hat der Gleitklotz 224 keinen Kontakt zu dem darüber hinweg bewegten Garniturträger
213.
[0094] In Darstellung c) ist gezeigt, wie sich der Garniturträger 213 auf einer Stützfläche
226 des Gleitglotzes 224 befindet. Der Garniturträger 213 ist hierbei zuvor über Rampen
225 auf die Stützfläche 226 bewegt worden. Die Position c) zeigt das Einfedern der
Federn 223 durch die Belastung mit dem Garniturträger 213. Es ist hier auf die Gegenkraft,
welche im Einsatzfall durch die Walze 204 aufgebracht wird aus Darstellungsgründen
verzichtet worden. Das Schiebeelement 222 ist in der Position c) in ausgefahrener
Stellung. Das bedeutet, dass die Führungen 227 sich hier in maximaler Zustellposition
befinden.
[0095] Im Gegensatz zur Position c) ist bei der Position d) der tatsächliche Zustand der
Stellung des Garniturträgers 213 mit angeordneter Walze 204 dargestellt. Es ist hieraus
ersichtlich, dass die Schleifelemente 201 und 202 gegen die Garnitur 200 bzw. die
Garniturelemente 210 drücken. Es wird somit der Federkraft der Federn 223 eine Kraft
von aussen durch die Schleifelemente 201 und 202 entgegengebracht. Die Zustelleinrichtung
befindet sich somit im Gleichgewichtszustand, so dass einerseits die Kraft der Federn
223 gegen die dem Anpressdruck entsprechende Kraft der Schleifelemente 201 und 202,
insbesondere der Schleifelemente 202 entgegenwirkt. Im wesentlichen bringen die kürzeren
und steiferen Stirnschleifelemente 202 den Widerstand gegen die Federkraft auf.
[0096] Das System hat den wesentlichen Vorteil, dass durch die Federkraft und den Widerstand
der Schleifelemente 201 und 202 eine Selbsteinstellung der Einrichtung erfolgt. Während
das Schiebeelement 222 lediglich von einer Anschlagposition in die andere Anschlagposition
befördert werden muss, ist durch die Federkraft ein immer gleich bleibendes Andrücken
der Garniturelemente 210 gegen die Schleifelemente 201 und 202 gewährleistet. Durch
eine unterschiedliche Vorspannung der Federn 223 können hier auch unterschiedliche
Kräfte eingestellt werden, wodurch die Eintauchtiefe der Garniturelemente 210 in die
Schleifelemente 201 und 202 vorherbestimmt werden kann.
[0097] In Position e) ist der geschliffene Garniturträger 213 nach dem passieren der Schleifvorrichtung
wieder ausserhalb des Eingriffs der Walze 204 und ausserhalb des Eingriffs der Zustelleinrichtung
220 auf der Führung 215 angeordnet.
[0098] Fig. 24 zeigt einen Trägerteil 230 einer Zustelleinrichtung mit dem Gleitklotz 224
und Federn 223 wovon eine Feder nur durch eine strichpunktierte Linie 223A angedeutet
ist. Der Trägerteil 230 hat für jede Feder 223 eine jeweilige Aufnahmebohrung 231,
wobei ein mit dem Gleitklotz 224 verbundenes Führungsglied 232 ebenfalls in dieser
Bohrung 231 aufgenommen wird. Wenn ein Deckelgleitelement (teilweise mit 233 angedeutet)
auf dem Gleitklotz 224 aufliegt, werden die Führungsglieder 232 in ihren jeweiligen
Bohrungen 231 gegen die Federkraft eingedrückt. Der Abstand "x" zwischen dem Gleitklotz
224 und dem Trägerteil 230 kann einstellbar sein, um die Federkraft wählen zu können.
[0099] In seiner Bereitschaftsstelle liegt der Gleitklotz 224 in der Nähe von einem Führungselelement
234 das im Rahmen (nicht gezeigt) der Schleifvorrichtung fest angebracht und in einem
Sackloch 235 im Trägerteil 230 aufgenommen wird, wobei dies Element 234 an den Seiten
? des Lochs 235 gleitet, wenn der Trägerteil 230 nach oben verschoben wird.
Der Trägerteil 230 ist schwenkbar auf einer Stummelachse 236 einer Exzenterwelle (nicht
gezeigt) montiert. Beim Drehen der Exzenterwelle ist diese Achse 236 vertikal in den
angedeuteten Pfeilrichtungen drehbar, das Element 234 verhindert dabei eine Drehbewegung
des Teils 230. Der Trägerteil 230 kann dadurch in Berührung mit einem Anschlag 237
gebracht werden. Derartige Trägerteile müssen natürlich beidseitig der Trommel 4 (Fig.
20) vorgesehen werden. Jede Betätigungsvorrichtung (in diesem Beispiel, Exzenterwelle
und Trägerteil 230) ist vorzugsweise einstellbar, um sicherzustellen , dass die Zustellbewegungen
der Trägerteile 230 auf den beiden Seiten der Karde im wesentlichen gleich sind. (d.h.
die Bewegungen aus der jeweiligen Bereitschafts- in die jeweiligen Arbeitspositionen).
[0100] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. So ist natürlich auch eine andere Art der Zustellvorrichtung möglich.
Anstelle von Längsführungen, wie sie in Figur 22 ausgeführt wurden, sind auch beispielsweise
Exzenterführungen möglich. Ausserdem ist die Zustellung der Walze 204 gegen ein stationäres
Abstützen der Garniturträger 213 möglich, bei welchem die Walze 204 auf analoge Weise
elastisch gelagert ist, wie im Ausführungsbeispiel der Figur 22 die Zustelleinrichtung.
Dies wäre eine Art Kombination der Ausführung nach Fig. 22 mit der Ausführung nach
Fig. 17. Der Besatz der Schleifeinrichtung kann neben den Schleifelementen 201 und
202 auch Reinigungsbürsten, wie sie in der Figur 2 dargestellt wurden, beinhalten.
Es kann hierdurch neben dem Schleifvorgang gleichzeitig ein Reinigen der Garnitur
erfolgen. Weiterhin sind alle dargestellten Ausführungen miteinander und mit den zuvor
ausführlich beschriebenen Lösungen des Standes der Technik zu kombinieren.
[0101] Fig. 23 zeigt schematisch eine Zusammenstellung einer Schleifvorrichtung SV mit (nur)
einem Endteil eines Deckels D, wobei der Mittelteil der Schleifvorrichtung SV ausgeschnitten
worden ist. Die Schleifvorrichtung SV umfasst eine Walze 204, einen Antriebsmotor
239 und mit Halbschalden (nicht speziell angedeutet), die mit langen Borsten 201 und
kurzen Borsten 202 versehen sind (vgl. Fig. 18 bis 22). Der Deckel D umfasst einen
Deckelstab 13 mit einer Garnitur 14. Der Stab 13 ist an einem Ende mittels eines Endkopfes
235 mit einem Riemen 236 verbunden. Dazu geeignete Verbindungen sind z.B. in GB-B-870
424, DE-Gbm-7345579 und EP-A-627507 gezeigt. Das andere Ende des Deckelstabes 13 ist
auf der gleichen Art und Weise mit einem zweiten Riemen verbunden, weshalb nur ein
Ende dargestellt und beschrieben werden muss. Der Endkopf 235 ist auch mit einer Gleitpartie
237 versehen, die normalerweise auf einer sogenannten Rücklaufschiene 238 gleitet,
während sich der Deckel der Schleifvorrichtung annähert bzw. nachdem sich der Deckel
der Schleifvorrichtung verlassen hat. Nach der Betätigung der Zustellvorrichtung Fig.
21 befindet sich der Endkopf 237 eines Deckelstabes in der Schleifstelle nicht mehr
in Berührung mit der ihm zugeordneten Rücklaufschiene. Statt dessen gleitet ein äusserer
Teil 233 (Fig. 24) des Endkopfes diesem Stabsende zugeordnet auf dem Gleitklotz. (oder
Gleitplatte) 224.
[0102] Die Schleifvorrichtung ist zwischen zwei Seitenwänden 240 montiert, die am Kardenrahmen
fest angebracht worden sind. Es sind Einstellmittel (nicht gezeigt) vorgesehen, um
abzusichern, dass die Achse der Walze 204 zur Längsachse des Deckelstabes 13 parallel
steht, wenn sich der Deckelstab 13 auf die Rücklaufschienen stützt. Nach der Betätigung
der Schleif- bzw. Zustellvorrichtung sollte sich nun die Längsachse des angehobenen
Deckelstabes noch parallel zur Längsachse der Walze 204 stehen. Die Zustellvorrichtung
in der Fig. 23 umfasst einen Trägerteil 230 (vgl. Fig. 24), der mit einem Führungselement
234 und einer Stummelachse 236 (vgl. Fig. 24) einer Exzenterwelle 237 Zusammenarbeit.
Die Welle 237 selbst ist drehbar in einem an der Wand befestigten Lager 241 montiert.
Ausserhalb der Seitenwände 240 befinden sich ein Kipphebel und ein Pneumatikzylinder
zum Drehen der Exzenterwelle 237. Letztere Elemente sind aber übersichtshalber in
der Fig. 24 weggelassen worden. Die Kardensteuerung löst die Betätigung der Pneumatikzylinder
aus, um die Zustellvorrichtung zu betätigen.
[0103] In der Programmierung der Karde können diejenigen Parameter eingegeben werden, die
für den Schleifbetrieb notwendig sind. Verteilt über die Lebensdauer der Deckelgarnitur
errechnet die Programmierung den Schleifplan und die Anzahl der Schleifzyklen. Die
errechnete Anzahl der Schleifzyklen ist abhängig von der gewählten Geschwindigkeit
der Deckel. Verteilt über die Lebensdauer der Deckel wird jeder von ihnen z.B. während
20 Minuten geschliffen. Dies entspricht, je nach Deckelgeschwindigkeit, 63 bis 163
Schleifzyklen. Über die Programmierung wird ein Schleifzyklus gestartet. Die Schleifbürste
startet. Über pneumatische Zylinder werden die Deckel durch eine federnd gelagerte
Platte der Vorrichtung angehoben. Gleichzeitig wird der Schieber zur Absaugung des
Staubes geöffnet. die langen Scheifborsten tauchen in die Garnitur ein und sorgen
für den Seitenschliff. Die kurzen Borsten touchieren die Granitur und sorgen für eine
scharfe Arbeitskante. Die Schleifbürste bleibt nur während eines Umgangs aller Deckel
aktiv. Dazu zählt Initiator der Deckelüberwachung die vorbeiziehenden Deckel. Nach
Schluss des Zyklus werden die pneumatischen Zylinder entlastet, die Absaugung wird
geschlossen und der Motor der Schleifbürste ausgeschaltet.
[0104] Daraus wird ersichtlich, dass während eines Schleifzykluses jede Deckelgarnitur vorzugsweise
einmal geschliffen wird, was normalerweise einfach durch das Zählen der vorbeilaufenden
Deckel gewährleistet werden kann. Probleme entstehen in diesem Zusammenhang nur, wenn
der Zählvorgang durch eine Störung (zum Beispiel wegen eines Stromausfalls) unterbrochen
wird. Es bestehen mehrere Möglichkeiten, solche Störungen zu berücksichtigen.
Gemäss einer ersten Variante werden die geschliffenen Deckel ab dem Anfang eines Zykluses
gezählt, wobei im Falle einer Störung ein "Entscheid" durch die Steuerung getroffen
wird, ob der ganze Zyklus zu wiederholen ist oder ob der (unterbrochene) Teilzyklus
ausnahmsweise als ein ganzer Zyklus gelten kann. Ein solcher Entschied kann z.B. anhand
der Anzahl geschliffener Deckel im Verhältnis zur Anzahl der ungeschliffenen Deckeln
getroffen werden. Sind z.B. im Läufer ein unterbrochener Zyklus 80% oder mehr der
Deckel geschliffen worden, kann der Zyklus (im Falle einer Störung, die zu einem Unterbruch
geführt hat) als "erledigt" oder "erfolgt" betrachtet werden. Entspricht hingegen
(bei einem unterbrochenen Zyklus) die Anzahl geschliffener Deckel weniger als dem
vorgegebenen Prozentsatz, sollte dieser Zyklus als ganzes wiederholt werden, d.g.
es soll wider "von vorne" begonnen werden, wobei alle Deckel geschliffen werden.
[0105] Gemäss einer zweiten Variante werden Mittel vorgesehen, um zumindest eine Stelle
auf dem bewegbaren Teil des Wanderdeckelaggregates zu kennzeichnen, so dass die Steuerung
mittels einer Kennzeichenerkennungsgebühr in der Lage ist, festzustellen, welche Deckel
während eines unterbrochenen Zykluses schon geschliffen wurden. In einem solchen Fall
kann der Zyklus nach der Behebung der Störung zu Ende geführt werden.
In einer bevorzugten Anordnung, welche zur Realisierung dieser zweiten Variante genutzt
werden kann, ist die Maschine mit Mittel versehen, um die gegenwärtige "Stellung"
des Wanderdeckelaggregates im Vergleich zu einem vorgegebenen Referenzpunkt festzustellen.
Der Referenzpunkt kann mit einem Sensor versehen werden, welcher auf dem ihm vorbeilaufenden
Deckeln anspricht und mit einer Auswertung zusammenarbeitet, um die genannte Stellung
des Aggregates zu ermitteln.
[0106] In einem konventionellen Wanderdeckelaggregat sind die Deckel aber nicht voneinander
zu unterscheiden, d.h. es gibt keine "bevorzugte Stelle" am Deckel oder bewegbaren
Deckeltransportmittel, welche einen Anfang, Ende oder irgendeinem anderen Ort auf
diesem Mittel kennzeichnen würde.
[0107] Zu diesem Zweck könnte z.B. jeder Deckel mit einer jeweiligen Markierung (z.B. mit
einem "Barcode") versehen werden, so dass jeder Deckel mittels eines geeigneten Sensors
als "Individuum" erkennbar ist. Ein derartiger Aufwand ist aber nicht erforderlich,
um den Zweck zu erfüllen - dazu braucht man nur einen gekennzeichneten Deckel und
eine Deckelzählvorrichtung. Dieses Prinzip wird nachfolgend anhand der schematischen
Darstellung in Fig. 25 erläutert.
Die Darstellung in Fig. 25 ist stark vereinfacht, da der Fachmann anhand des Grundprinzips
in der Lage ist, eine Praxislösung auszuarbeiten. Es sind zwölf Deckel D1 bis D12
jeweils als ein "Kasten" gezeigt. Die Deckel D1 bis D12 bilden zusammen mit einem
Transportmittel (nicht gezeigt, aber dem Fachmann gut bekannt)ein Wanderdeckelaggregat.
Vom Transportmittel angetrieben wandern diese Deckel in Richtung des Pfeils mit einer
vorgegebenen (niedrigen) Geschwindigkeit. Ein Deckel ("D1") ist mit einer von einem
Sensor S erkennbaren Markierung versehen, was in Fig. 25 mit einem Kreuz im Kasten
D1 dargestellt ist. Die Markierung kann irgendeine erkennbare Form annehmen, z.B.
ein Stück Metall, das magnetisch abgetastet werden kann; ein Zusatzelement, das mittels
eines Näherungssensor abgetastet wird; eine Farbmarkierung, die optisch abgetastet
werden kann. Eine berührungslose Abtastung wird bevorzugt, ist aber auch nicht für
das Prinzip wesentlich.
[0108] Der Sensor S ist vorzugsweise in der Nähe der Schleifvorrichtung SV angeordnet und
reagiert auf den Deckel (im Beispiel, D7), der momentan der Vorrichtung SV gegenübersteht,
auch dann, wenn die Zustellvorrichtung (Fig. 23) nicht aktiviert ist, um den vorbeilaufenden
Deckel der Schleifbürste zum Schärfen zuzustellen. Das Ausgangsignal des Sensors S
wird an die Kardensteuerung KS geliefert und die Steuerung steht in Verbindung mit
der Schleifvorrichtung SV, was in Fig. 24 durch die Leitung angedeutet ist. Die Kardensteuerung
ist mit einem Speicher (nicht gezeigt) versehen die Daten bezüglich der Gestaltung
des Wanderdeckelaggregates enthält, insbesondere bezüglich der Anzahl Deckel in diesem
Aggregat.
Es werde vorerst angenommen die Karde läuft aus dem Stillstand hoch. Es findet dann
kein Schleifzyklus statt. Das Deckeltransportmittel (nicht gezeigt) treibt die Deckel
ihren normalen Pfad entlang, ohne sie der Schleifvorrichtung SV zuzustellen - dieser
Zustand ist in der Fig. 25 mit vollausgezogenen Linien dargestellt. Der Sensor S reagiert
auf jeden vorbeilaufenden Deckel und erzeugt ein entsprechendes Ausgangssignal, z.B.
ein Puls, das an die Kardensteuerung KS geliefert wird. Im Beispiel nach Fig. 24 wird
der erste Puls durch den Deckel D7 erzeugt, weil er läuft als erster am Sensor S vorbei.
Weil "Deckel D7" nicht als solcher erkennbar ist, kann aber die Steuerung die momentane
"Stellung" des Wanderdeckelaggregates (noch) nicht ermitteln. Die Deckel D8 bis D12
laufen dann auch am Sensor S vorbei, wobei jeder Deckel über den Sensor ein Puls in
der Auswertung (in der Kardensteuerung KS) auslöst. Da die Deckel D8 bis D12 ebenfalls
nicht gekennzeichnet sind, sind die Pulse nicht voneinander zu unterscheiden, was
im "Zeitdiagramm" innerhalb des Kastens KS in der Fig. 24 durch einfache senkrechte
Striche dargestellt worden ist.
[0109] Nach einer gewissen Verzögerung, die von der aktuellen Stellung des Wanderdeckelaggregates
im Stillstand und der Laufgeschwindigkeit der Deckel abhängig ist, läuft der markierte
Deckel D1 am Sensor S vorbei und erzeugt ein Signal, das sich deutlich von den Signalen
der nicht markierten Deckel unterscheidet. In der Fig. 24 ist dies schematisch dadurch
dargestellt, dass der dem Deckel D1 entsprechende Puls breiter ist und eine grössere
Amplitude aufweist, was aber für das Prinzip nicht wesentlich ist. Die Kardensteuerung
KS "weiss" jetzt, sowohl dass der Deckel D1 am Sensor S vorbeiläuft als auch dass
die nächsten elf Pulse den jeweiligen Deckel D2 bis D12 zuzuordnen sind, obwohl sich
letztere Pulse nicht voneinander unterscheiden. Mittels eines Zählers Z (schematisch
innerhalb des Kastens KS in der Fig. 24 angedeutet) ist die Kardensteuerung KS daher
jetzt in der Lage, die vorerwähnte "Stellung" des Wanderdeckelaggregates gegenüber
dem Sensor S (als Referenzpunkt) festzustellen.
[0110] Die Darstellung in der Fig. 25 kann auch dazu dienen, das Steuern eines Schleifzykluses
zu erklären, weshalb nur zwölf Pulse im Zeitdiagramm gezeigt worden sind. Es werde
ein Schleifzyklus der Deckel D7 als erster durch Betätigung der Zustellvorrichtung
(in Fig. 25 nicht gezeigt) der Schleifvorrichtung SV zugestellt wird (gestrichelte
Linien) und die Schleifvorrichtung SV selbst über die Leitung L in Betrieb gesetzt
wird um die Deckel einer nach dem anderen zu schärfen.
[0111] Wegen der kontinuierlichen Überwachung der Stellung des Wanderdeckelaggregates gegenüber
dem Sensor S, "weiss" die Kardensteuerung, dass dieser Schleifzyklus beim Deckel D7
ausgelöst wurde. Gemäss der bevorzugten Ausführung wird die Kardensteuerung derart
programmiert, dass jeder Deckel während eines Schleifzykluses einmal geschliffen wird.
Der ausgelöste Zyklus muss deshalb fortgesetzt werden, bis der Deckel D6 geschliffen
worden ist, wonach die Schleifvorrichtung SV über die Leitung abgestellt und die Zustellvorrichtung
(nicht gezeigt) in ihre Ausgangsposition zurückgestellt werden sollten. Das Zeitdiagramm
in der Fig. 24 stellt das "Signalbild" für einen derartigen, ununterbrochenen Schleifzyklus
dar.
[0112] Die Kardensteuerung KS ist mit Speichermittel SP versehen, welches sowohl den ersten
Deckel eines ausgelösten Schleifzykluses als auch den "aktuellen" (momentan bearbeiteten)
Deckel des Zykluses festhält - auch im Falle eines Stromausfalles. Wenn z.B. der in
der Fig. 25 dargestellte Zyklus nach dem Schleifen von nur drei Deckeln (nach dem
Schleifen des Deckels D9 aber vor dem Schleifen des Deckels D10) unterbrochen werden
müsste, kann die Kardensteuerung KS nach dem erneuten Hochlaufen der Karde, der unterbrochene
Zyklus wieder bei Deckel D10 aufnehmen und bis zum Ende mit dem Deckel D6 führen -
das nachdem sich das Deckelerkennungssystem wieder referenziert hat, falls die Speicher
in der Kardensteuerung KS nicht in der Lage sind, die aktuelle Stellung des Wanderdeckelaggregates
bei einem Unterbruch zu speichern.
[0113] Die Erfindung sieht deshalb auch ein Wanderdeckelaggregat für eine Wanderdeckelkarde
vor, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel vorgesehen ist zum Kennzeichnen der Stellung
des Aggregates gegenüber einer vorgesehen Referenz.
[0114] Ein Sensor kann vorgesehen werden, um das Kennzeichen zu erkennen und ein entsprechendes
Signal zu erzeugen. Es kann auch eine Steuerung vorgesehen werden, um das Signal auszuwerten
und ein Wartungsprogramm entsprechend zu steuern. Dadurch kann abgesichert werden,
dass alle (oder nur ausgewählte) Deckel im Wartungsprogramm berücksichtigt (bearbeitet)
werden. Es kann mindestens ein Deckel, allenfalls aber mehrere Deckel gekennzeichnet
werden. Wenn nicht alle Deckel gekennzeichnet sind, kann ein Zähler vorgesehen werden,
um die anderen Deckel individuell erkennen zu können. Das Wartungsprogramm umfasst
vorzugsweise das Schleifen, kann aber auch andere Wartungsposition umfassen, z.B.
das Reinigen. Das Deckelerkennungssystem könnte z.B. mit einem Qualitätsprüfsystem
verknüpft werden, welcher das Erkennen von Fehlern in einzelnen Deckeln ermöglichen
würde.
1. Verfahren zum Schleifen des Häkchengarniturs (84) eines Kardendeckels (86) mittels
eines Schleifgerätes mit einem Träger (80) und Schleifborsten (82), dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifborsten (82) auf den Garniturelemente (84) liegen, die Stirnseiten der
Häkchen überstreichen und dadurch schleifen.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die relative Geschwindigkeit der Schleifborsten (82) gegenüber der Garniturelemente
(84) grösser als 15 m/ Sekunden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der Garniturelemente (84) und die Schleifborsten (82) sich in gleiche Richtung bewegen.
4. Wanderdeckelkarde mit Wanderdeckel mit Häkchengarnitur und eine Schleifvorrichtung
für das Schleifen der Garniturhäkchen (84) mit einem Träger (80) mit Schleifborsten
(82) dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifborsten (82) auf den Garniturelementen (84) liegen, ohne wesentliches
Eindringen der Schleifborsten (82) zwischen den Garniturspitzen.
5. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine drehbare Walze (204) ist.
6. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifvorrichtung ein Mittel (220; 102, 104) zum Entfernen von durch das Schleifen
freigesetzten Abrieb umfasst.
7. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (220; 102, 104) eine Absaugung (60) umfasst.
8. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Absaugung (60) über die Arbeitsbreite der Garnitur (14, 200) erstreckt und
derart gegenüber einer Schleifstelle (62) angeordnet ist, dass sie eine Luftströmung
(L) durch die Schleifstelle (62) bzw. an der Schleifstelle (62) vorbei erzeugen kann.
9. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 4 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zum Zustellen der auf dem Deckel (213) angeordneten Garnitur (14,
200) mit Häkchen (210) zu der Schleifvorrichtung (204) angeordnet ist.
10. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel (220; 102, 104) vorgesehen ist, welches zwischen Garnitur (14, 200) und
Schleifeinrichtung (204) eine Kraft zur Wirkung bringt, so dass die Garnitur (14,
200) und die Schleifeinrichtung (204) gegeneinander gedrückt werden, ohne wesentliches
eindringen der Borsten zwischen den Häkchen.
11. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die aufzubringende Kraft von der Widerstandskraft der Schleifelemente (201, 202)
der Schleifeinrichtung (204) abhängt.
12. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft einstellbar ist.
13. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 10,11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft derart eingestellt ist, dass die Garniturelemente (210) mit den Borsten
(202) kontaktieren.
14. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 10 bis 13 dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft derart eingestellt ist, dass ein Gleichgewichtszustand zwischen den Garniturelementen
(210) und den Schleifelementen besteht.
15. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 10 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft über Stützflächen (226) für den Deckel (213), der während des Schleifvorganges
auf diesen Stützflächen (226) angeordnet ist, auf den Deckel (213) und die Garnitur
(14, 200) einwirkt.
16. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft über Federn (223) oder Fluidzylinder auf die Garnitur (14, 200) aufgebracht
wird.
17. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 10 bis 16 dadurch gekennzeichnet, dass die Stützflächen (226) in Richtung auf die Schleifeinrichtung (204) beweglich ausgebildet
sind.
18. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 10 bis 17 dadurch gekennzeichnet, dass die Stützflächen (226) ausser Eingriff mit dem Deckel (213) bringbar sind.
19. Wanderdeckelkarde mit Schleifvorrichtung nach Anspruch 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützflächen (226) Rampen (225) aufweisen.