[0001] Die Erfindung betrifft eine Beleimstation zum Klebebinden von Blattblöcken mit Klemmmitteln
zum Fixieren eines Blattblockes sowie mit einer Klebstoffauftragvorrichtung, die wenigstens
eine mittels eines Schlittens relativ zu einem Blockrücken verfahrbare Klebstoffauftragswalze
aufweist.
[0002] Eine solche Beleimstation ist aus der DT 1486748 bekannt. Die Beleimstation ist mit
Klemmbacken versehen, zwischen denen jeweils ein Blattblock derart fixiert wird, dass
ein unterer Blockabschnitt mit einem zu klebenden Blockrücken frei nach unten abragt.
Dem Blockrücken ist eine Klebstoffauftragvorrichtung zugeordnet, die ein in einem
Klebstoffbehälter positioniertes Walzenpaar aufweist, das den Klebstoff auf den Blockrücken
aufträgt. Das Walzenpaar besteht aus zwei sich äußerst schnell drehenden Walzen, die
gegensinnig zueinander rotieren.
[0003] Aus der WO 00/69651 A1 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zum Fächerklebebinden
von Büchern, Buchblöcken, Broschüren und dergleichen bekannt, die zwei unterschiedliche
Ausführungsformen beinhalten. Eine erste Ausführungsform weist ein mittels einer Kulissenführung
schaukelbewegliches Klebekissen auf, das auf den Blockrücken einwirkt. Bei einer zweiten
Ausführungsform wird das Klebekissen mittels eines Scherentisches wippend und damit
walkend oder massierend bewegt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beleimstation der eingangs genannten Art zu schaffen,
die mit einfachen Mitteln eine sichere und dauerhafte Klebebindung erzielt.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bewegliche Spannmittel zum Schrägrichten
des Blockrückens vorgesehen sind, und dass der Schlitten auf einer linearen Schlittenführung
angeordnet ist, die zumindest nahezu parallel zur schrägen Ausrichtung des Blockrückens
geneigt ist. Durch das Schrägrichten des Blockrückens werden zwangsläufig die Blattränder
des Blockrückens um einen geringen Betrag gegeneinander verschoben und so aufgefächert.
Dadurch, dass die wenigstens eine Walze mittels des Schlittens parallel an dem aufgefächerten
Blockrücken entlangfährt, wird jeder Blattrand nicht nur stirnseitig, sondern auch
über den geringfügig aufgefächerten Streifen mit Klebstoff benetzt. Die zumindest
nahezu parallele Ausrichtung bedeutet, dass der Schlitten und damit die wenigstens
eine Klebstoffauftragswalze auch in einem geringen Anstellwinkel kleiner 5° relativ
zum Blockrücken linear bewegbar sind.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung fixieren die Klemmmittel den Blattblock derart, dass
ein mit dem zu beleimenden Blockrücken versehener Blockabschnitt um eine definierte
Länge von vorzugsweise wenigstens 50mm frei fächerbar aus den Klemmmitteln herausragt.
Dieser frei herausragende Blockabschnitt kann somit zu der gewünschten Seite geknickt
und damit schräggerichtet werden, wodurch sich die Auffächerung des Blockrückens,
d.h. die geringfügige Verschiebung aller Blattränder relativ zueinander, ergibt.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung greifen die Spannmittel auf gegenüberliegenden
Aussenseiten des herausragenden Blockabschnittes des Blattblockes mit Hilfe von Fixierbacken
an, die wenigstens die jeweilige Aussenseite des Blattblockes druckbelasten. Vorzugsweise
sind die Spannmittel mit Linearstellgliedern versehen, die in ihrem vorderen Stirnbereich
jeweils mit dem zugeordneten Fixierbacken verbunden sind. Dadurch ist mit besonders
einfachen und dennoch funktionssicheren Mitteln eine Knickung und damit eine Schrägrichtung
des freien Blockabschnittes erzielbar. Zusätzlich zu der Außenseite werden bei vielen
Ausführungsformen auch die jeweils darunterliegenden Blätter druckbelastet.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein Linearstellglied relativ
zu einer benachbarten Aussenseite des Blattblockes in Richtung des Blockrückens in
einem spitzen Winkel ausgerichtet. Dadurch ist es möglich, dass auf wenigstens eines
der beiden die Aussenseiten des Blattblockes definierenden Aussenblätter sowie gegebenenfalls
auf entsprechend darunterliegende Blätter eine Zugspannung zum Blockrücken hin aufgebracht
wird, die ein Aufwellen des jeweiligen, als Abschluß dienenden Aussenblattes sowie
entsprechend darunterliegender Blätter verhindert.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Spannmittel derart beweglich, dass
der Blockrücken in zwei gegensinnig zueinander geneigte Schrägrichtungspositionen
umsetzbar ist. Die Spannmittel können somit den frei herausragenden Blockabschnitt
sowohl zur einen als auch zur anderen Richtung hin in eine Schrägrichtungsposition
umknicken. Hierdurch ist es möglich, die Blattkanten zunächst auf einer Seite und
nach dem Umsetzen auf der anderen Seite mit Klebstoff zu versehen. Beim Umsetzen auf
die zweite Seite wird der auf der ersten Seite aufgetragene Klebstoff jeder Blattkante
zwangsläufig bereits an die jeweils andere Blattseite der benachbarten Blattkante
angebracht.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schlittenführung auf einer Wippe
derart kippbeweglich gehalten, dass die Schlittenführung an die unterschiedlichen
Schrägrichtungspositionen des Blockrückens angleichbar ist. Abhängig von der Ausrichtung
und der Umsetzung der Schrägrichtung des Blockrückens wird auch die Schlittenführung
entsprechend nachgeführt, um den zuverlässigen Klebstoffauftrag zu bewirken.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der wenigstens einen Klebstoffauftragswalze
ein Walzenantrieb zugeordnet, mittels dessen die Klebstoffauftragswalze in unterschiedlichen
Drehrichtungen antreibbar ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist lediglich eine einzelne Klebstoffauftragswalze vorgesehen. Durch die wahlweise
gegensinnige oder gleichsinnige Rotation der Klebstoffauftragswalze können unterschiedliche
Effekte erzielt werden. Beim Gegenlauf der Klebstoffauftragswalze werden Blattkanten
des Blockrückens zusätzlich mechanisch verformt. Hierdurch ist eine Aufpilzung des
Blockrückens erzielbar, die für manche Klebebindungen gewünscht ist.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die die Schlittenführung tragende Wippe
auf einem horizontal verfahrbaren Ausgleichstisch angeordnet. Durch die horizontale
Verfahrbarkeit des Ausgleichstisches ist es möglich, die Schlittenführung und damit
den Klebstoffauftrag auf unterschiedlich dicke Blattblöcke abzustimmen.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Ausgleichstisch eine Nachstelleinrichtung
zugeordnet, die den horizontalen Verfahrweg des Ausgleichstisches auf Differenzen
in der Dicke unterschiedlicher Blattblöcke abstimmt. Die Nachstelleinrichtung erfasst
die jeweilige Dicke des durch die Klemmmittel eingespannten Blattblockes und bewegt
den Ausgleichstisch so, dass die Klebstoffauftragswalze in jedem Fall in Berührung
mit dem Blockrücken gelangt. Das Vorsehen des Ausgleichstisches sowie der Nachstelleinrichtung
hat den Vorteil, dass weder die Schlittenführung noch der Schlitten oder die Klebstoffauftragswalze
zusätzlich verstellt werden müssen, um einen sicheren Klebstoffauftrag bei jeder Blattblockdicke
zu erzielen.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Nachstelleinrichtung beidseitig
des Blattblockes jeweils einen fest mit dem Ausgleichstisch verbundenen Stützanschlag
auf, der auf Höhe des Blattblockes positioniert ist und an dem Blattblock oder an
einem an dem Blattblock anliegenden Bauteil zur Anlage kommt. Dies ist eine besonders
einfache und dennoch funktionssichere Möglichkeit, die Schlittenführung und damit
die Klebstoffauftragswalze exakt auf den jeweils eingespannten Blattblock abzustimmen
und so in jedem Fall einen sicheren Klebstoffauftrag zu bewirken.
[0015] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beleimstation, bei der ein
frei herausragender Blockabschnitt des zu bindenden Blattblockes in der Zeichenebene
nach links geknickt ist,
Fig. 2 die Beleimstation nach Fig. 1, wobei der Blockabschnitt nach rechts geknickt
ist,
Fig. 3 in vergrößerter perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt der Beleimstation
nach den Figuren 1 und 2 im Bereich beweglicher Spannmittel, die den freien Blockabschnitt
des Blattblockes schrägrichten und
Fig. 4 in vergrößerter, schematischer Darstellung die unterschiedliche Positionierung
einzelner Bauteile der Beleimstation nach den Figuren 1 bis 3 bei unterschiedlich
dicken, zu bindenden Blattblöcken.
[0016] Eine Beleimstation nach den Figuren 1 bis 4 dient zur Schaffung von Klebebindungen
bei Blattblöcken für Bücher, Broschüren oder ähnliche Druckereierzeugnisse, die insbesondere
in kleinerer Auflage hergestellt werden.
[0017] Zum Fixieren eines Blattblockes in Form eines Blattstapels an der Beleimstation sind
Führungs- und Klemmmittel 4 vorgesehen, die zusammen mit weiteren Klemmmitteln in
Form von Klemmbacken 7 den jeweiligen Blattblock 1 derart vertikal ausrichten, dass
ein mit der Klebebindung zu versehender Blockrücken 2 an einer Unterseite des vertikal
ausgerichteten Blattblockes 1 vorgesehen ist. Die Klemmmittel 7, 4 fixieren den Blattblock
1 in der vertikal ausgerichteten Position derart, dass unterhalb der Klemmbacken 7
ein unterer Blockabschnitt 3 des Blattblockes 1 frei nach unten herausragt. Die Unterseite
des frei herausragenden Blockabschnittes 3 wird durch den Blockrücken 2 gebildet.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Zuführung und Fixierung jedes in die
Beleimstation gelangenden Blattblockes 1, 1a derart ausgelegt, dass der von den Klemmbacken
7 nach unten herausragende, freie Blockabschnitt 3, 3a eine definierte Länge von vorliegend
70mm aufweist.
[0018] Der unterhalb der Klemmbacken 7 nach unten herausragende Blockabschnitt 3 wird durch
Spannmittel 5, 6 zur Vorbereitung eines Beleimvorgangs gemäß der Darstellung nach
Fig. 1 schräggerichtet. Wie insbesondere anhand der Fig. 3 erkennbar ist, weisen die
Spannmittel zum einen Fixierbacken 5 auf, die direkt an gegenüberliegenden Aussenseiten
des Blockabschnittes 3 und damit an den gegenüberliegenden Aussenblättern angepresst
sind. Zum anderen sind lineare Stellglieder 6 vorgesehen, mittels derer die Fixierbacken
5 gegen die jeweilige Aussenseite des Blockabschnittes 3 pressbar oder von dieser
entfernbar sind.
[0019] Die Klemmbacken 7 sind an einem nicht näher bezeichneten Gestell der Beleimstation
verschiebbar gehalten, um einerseits den Blattblock 1 freizugeben und andererseits
diesen zu klemmen. An diesem Gestell sind auch die Linearstellglieder, die vorliegend
als Spannzylinder 6 ausgeführt sind, gelagert. Die Spannzylinder 6 sind auf gegenüberliegenden
Seiten des Blockabschnittes 3 positioniert und mit jeweils einem Fixierbacken 5 verbunden,
der an der jeweiligen Aussenseite des Blockabschnittes 3 angreift. Jeder Fixierbacken
5 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel zumindest im wesentlichen zylindrisch
gestaltet und verläuft parallel zur Aussenblattebene des Blattblockes 1. Die Spannzylinder
6 sind in nicht näher dargestellter Weise mit Antriebsmitteln in Form von Pneumatik-,
Hydraulik- oder Elektrikeinheiten versehen. Die Ansteuerung erfolgt vorzugsweise über
eine zentrale Steuerung der Beleimstation, die weitere, nachfolgend näher beschriebene
Steuerkomponenten aufweist.
[0020] Jeder Fixierbacken 5 ist mit Hilfe von zwei Lagerlaschen im Bereich einer Führungsachse
8 an dem zugeordneten Klemmbacken 7 gemäß Fig. 3 aufgehängt. Die Spannzylinder 6 sind
im Bereich ihres, dem jeweiligen Fixierbacken 5 gegenüberliegenden Endes an einem
Lagerbock 9 schwenkbeweglich aufgehängt. Der Lagerbock 9 ist Teil des Gestells der
Beleimstation. Wie anhand der Fig. 3 gut erkennbar ist, ragen die Spannzylinder 6
einschließlich der die Fixierbacken 5 tragenden Kolbenstangen von dem Lagerbock 9
aus jeweils schräg nach unten, so dass die Bewegungsebene jedes Spannzylinders in
einem spitzen Winkel zur Vertikalen und damit zur Blattebene des Blattblockes im ungeknickten
Zustand des Blockabschnittes 3 verläuft.
[0021] Wie anhand der Figuren 1 bis 4 erkennbar ist, bewirkt eine Schrägrichtung des Blockabschnittes
3 zwangsläufig eine zur Horizontalen geneigte Ausrichtung des Blockrückens 2, der
durch die unterseitigen Blattkanten des Blattblockes 1 gebildet ist. Gleichzeitig
wird hierdurch zwangsläufig eine gewisse Auffächerung des Blattstapels im Bereich
des Blockrückens erzielt, d.h. jede Blattkante verschiebt sich gegenüber der benachbarten
Blattkante um einen geringen Betrag. Hierdurch kommt bei jedem Blatt jeweils ein geringer
Teil der seitlichen Blattfläche oberhalb der Blattkante zum Vorschein. Diese bilden
neben den Blattkanten die zur Verfügung stehende Fläche für den Klebstoffauftrag,
die später beim Zurücksetzen des Blockabschnittes 3 in die Vertikale zur gegenseitigen
Verklebung benachbarter Blätter im Bereich des Blockrückens 2 führt.
[0022] Dadurch, dass die Spannmittel 5, 6 in einem spitzen Winkel an den Aussenseiten des
Blockabschnittes 3 mit Druckbelastung angreifen können, wird insbesondere auf die
in der gleichen Richtung gekrümmte Blattaussenseite, in der Zeichenebene gemäß Fig.
3 auf die rechte Blattaussenseite, eine Zugbelastung nach unten ausgeübt, wodurch
das entsprechende Aussenblatt des Blattblockes 1 nach unten gespannt wird. Zusätzlich
werden einige der entsprechend darunterliegenden Blätter gestrafft. Hierdurch wird
eine ungewünschte Wellung des Aussenblattes sowie darunterliegender Blätter zuverlässig
vermieden.
[0023] Um auf den schräg gerichteten Blockrücken 2 gemäß Fig. 1 einen gleichmäßigen Klebstoffauftrag
zu bewirken, ist eine Klebstoffauftragsvorrichtung 10 vorgesehen, die mittels eines
Schlittens 14 auf einer Schlittenführung 15 linearbeweglich verschiebbar ist. Die
Schlittenführung 15 ist nahezu parallel zu dem schräg gerichteten Blockrücken 2 ausgerichtet,
so dass der die Klebstoffauftragvorrichtung 10 tragende Schlitten 14 parallel zu dem
Blockrücken und damit parallel zu den unterseitigen Blattkanten des Blattblockes 1
linearbeweglich gelagert ist. Die nahezu parallele Ausrichtung bedeutet beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel, dass der Schlitten 14 in einem Anstellwinkel von 2° relativ zu
dem Blockrücken linear verfahren wird.
[0024] Die Klebstoffauftragsvorrichtung 10 ist mit einer drehbaren und durch einen Antrieb
13 angetriebenen Klebstoffauftragswalze 11 versehen, die für einen Klebstoffauftrag
auf dem Blockrücken 2 entlang dieses Blockrückens 2 vorbeiführbar ist. Die Klebstoffauftragswalze
11 ragt teilweise in ein Klebstoffbad 12 hinein, das Teil der Klebstoffauftragsvorrichtung
10 ist. Mittels entsprechender, nicht näher bezeichneter Rakel kann die Dicke des
Klebstoffauftrages, der von der Klebstoffauftragwalze 11 bei entsprechenden Umdrehungen
mitgenommen wird, eingestellt werden.
[0025] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dreht sich die Klebstoffauftragswalze
11 im Gegenuhrzeigersinn, so dass sie an den Blattkanten des Blockrückens gleichsinnig
vorbeistreicht. Demzufolge ist das in Fig. 1 angedeutete Rakel auf der rechten Seite
der Klebstoffauftragswalze 11 in seiner Funktionsposition. Das gegenüberliegende Rakel
ist zum Mantel der Klebstoffauftragswalze 11 beabstandet und befindet sich somit in
seiner Ruheposition.
[0026] Die Schlittenführung 15 ist parallel zum Blockrücken 2 schräg gestellt. Mittels der
zentralen Steuerung werden die Spannzylinder 6 derart angesteuert, dass der freie
Blockabschnitt 3 soweit schräggerichtet wird, dass sich eine definierte Schrägrichtung
des Blockrückens 2 ergibt. In entsprechender Weise wird aufgrund vorhandener Vorgaben
der Steuerung auch die Schrägstellung der Schlittenführung durch die Steuerung so
vorgenommen, dass die parallele Ausrichtung zum Blockrücken 2 erzielt wird. Zum Kippen
der Schlittenführung 15 ist diese auf halber Länge auf einer Wippe 16 gehalten, die
eine Schwenkachse 17 für die Schlittenführung 15 definiert. Die Schwenkachse 17 verläuft
parallel zu einer Rotationsachse der Klebstoffauftragswalze 11. Auf einer in Fig.
1 linken Seite greift an der Schlittenführung 15 ein Stellzylinder 21 an, der die
gewünschte Schrägstellung durch Verschwenkung der Schlittenführung 15 auf der Wippe
16 bewirkt.
[0027] Der Schlitten 14 ist auf der Schlittenführung 15 mittels eines Spindeltriebs 25 linear
verschiebbar. Als Antrieb für den Spindeltrieb 25 dient ein Elektromotor 23, der mittels
eines Zahnriementriebes 24 mit dem Spindeltrieb 25 verbunden ist.
[0028] Die Wippe 16 ist auf einem Ausgleichstisch 18 befestigt, der mit Hilfe von Linearführungen
20 relativ zur gestellseitigen, stationären Führungsschiene 19 horizontal verfahrbar
gelagert ist. Horizontale Verfahrbewegungen des Ausgleichstisches 18 werden durch
ein Antriebsmittel, vorliegend in Form eines Stellzylinders 22, hervorgerufen, der
einerseits stationär und andererseits an dem Ausgleichstisch 18 angelenkt ist. Auf
dem Ausgleichstisch 18 starr befestigt sind vertikal nach oben abragende Stege 26,
die auf Höhe der Klemmbacken 7 enden. In ihren oberen Endbereichen weisen die Stege
26 jeweils einen rechtwinklig nach innen, d.h. zum jeweiligen Spannzylinder 6 hin,
abragenden Stützanschlag 27 auf, die jeweils mit rückseitigen Anschlagflächen 28 der
Klemmbacken 7 zusammenwirken. Die säulenartigen Stege 26 sind seitlich ausserhalb
der Bewegungsbahn des Schlittens 24 angeordnet, so dass die Bewegung des Schlittens
14 durch diese Stege 26 nicht behindert wird. Die Klemmbacken 7 ragen wenigstens auf
einer Seite gemäß Fig. 3 seitlich über die Breite des Blattblockes 1 nach aussen ab,
um die entsprechende Anschlagfläche 28 für den zugeordneten Stützanschlag 27 zu schaffen.
[0029] Die Stege 26 und damit auch die Stützanschläge 27 sind derart auf dem Ausgleichstisch
18 positioniert, dass bei einer Anlage des jeweiligen Stützsteges 27 am zugeordneten
Klemmbacken 7 der Schlitten 14 und damit auch die Klebstoffauftragswalze 11 zwangsläufig
so positioniert ist, dass die Klebstoffauftragswalze bei einem Vorbeifahren an dem
Blockrücken 2 einen Klebstoffauftrag bewirken kann. Die Ebene des Blockrückens 2 und
eine Tangentialebene an einer Manteloberseite der Klebstoffauftragswalze 11 sind daher
zumindest weitgehend identisch.
[0030] Wie anhand der Fig. 4 erkennbar ist, bilden die Stützanschläge 27, die über die Stege
26 starr mit dem Ausgleichstisch verbunden sind, in Verbindung mit der horizontalen
Verfahrbarkeit des Ausgleichstisches 18 eine zwangsläufige Nachstelleinrichtung für
die Beleimstation, die eine zwangsläufige, korrekte Ausrichtung der Klebstoffauftragswalze
11 relativ zum jeweiligen Blockrücken 2, 2a bewirkt, unabhängig von der tatsächlichen
Dicke des jeweiligen Blattblockes 1, 1a. Denn wenn ein gegenüber dem Blattblock 1
wesentlich dünnerer Blattblock 1a durch die Klemmmittel 4, 7 fixiert wird, und der
frei nach unten herausragende Blockabschnitt 3a die identische Länge von 70mm wie
die freie Länge des Blockabschnittes 3 des dicken Blattblockes 1 aufweist, wird bei
einem Schrägrichten des Blockabschnittes 3a parallel zum alternativ einspannbaren
Blattblock 1 der Blockrücken 2a um wenige Millimeter parallel oberhalb der Ebene des
Blockrückens 2 ausgerichtet sein. Würde die Klebstoffauftragswalze 11 in ihrer Position
verbleiben, in der sie zur Beleimung des Blockrückens 2 des dicken Blattblockes 1
war, so würde die Klebstoffauftragswalze 11 mit dem Blockrücken 2a nicht in Berührung
gelangen können, so dass auch kein Klebstoffauftrag erfolgen könnte. Durch die zwangsläufige
Nachführung der Klebstoffauftragswalze 11, indem in einfacher Weise der gesamte Ausgleichstisch
18 um einen Differenzbetrag X zwischen dem dicken Blattblock 1 und dem dünnen Blattblock
1a - relativ zu einer für beide Blattblöcke 1, 1a identischen Mittellängsebene gesehen
- verfahren wird, wird automatisch die gleiche Ausrichtung der Klebstoffauftragswalze
11 für den dünneren Blattblock 1a erzielt, die die Klebstoffauftragswalze 11 zuvor
für den dickeren Blattblock 1 hatte. Da die Bewegungsebene der Klebstoffauftragswalze
11 entsprechend der geneigten Schlittenführung ansteigt, ergibt sich relativ zum vorherigen
schrägen Bewegungsweg der Klebstoffauftragswalze 11 für den Blattblock 1 eine geringfügige
Höhenverlagerung gemäß der strichpunktierten Darstellung nach Fig. 4, die den sicheren
Klebstoffauftrag auch bei dem dünnen Blattblock 1a bewirkt. Durch eine einfache Horizontalverlagerung
der gesamten Klebstoffauftragsvorrichtung wird somit in verblüffender Weise die entsprechende
Anpassung an die geänderte Höhe des Blockrückens 2a erzielt. Der Ausgleichstisch 18
wird in einfacher Weise so lange horizontal verfahren, bis der Stützanschlag 27 des
zugeordneten Steges 26 an der Anschlagfläche 28 des zugeordneten Klemmbackens 7 erneut
auf Block fährt. Dieser Verfahrweg entspricht exakt dem zuvor beschriebenen und in
Fig. 4 verdeutlichten Differenzbetrag X.
[0031] Für ein Beleimen des jeweiligen Blockrückens 2, 2a wird die Klebstoffauftragswalze
11 vorzugsweise wenigstens einmal entlang des gemäß Fig. 1 links gerichteten Blockrückens
2 und anschließend wenigstens einmal entlang des gemäß Fig. 2 nun rechtsgerichteten
Blockrückens 2 vorbeigefahren. Dabei erfolgt zwischen den beiden Beleimungsvorgängen
jeweils eine Umsetzung des Blockabschnittes 3 mittels der Spannmittel 5, 6 einerseits
und eine Umsetzung des Schlittens 14 auf die entsprechend gegensinnig gekippte Schrägstellung
der Schlittenführung 15 andererseits.
[0032] Um zusätzlich eine Aufpilzung des Blockrückens 2 erzielen zu können, ist es möglich,
die Klebstoffauftragswalze 11 relativ zur Bewegungsrichtung des Schlittens 14 und
zur Schrägrichtung des Blockrückens 2 gegenläufig anzutreiben. In diesem Fall werden
die Blattkanten beim Vorbeifahren der rotierenden Klebstoffauftragswalze 11 in der
zur Schrägrichtung des Blockrückens 2 entgegengesetzten Richtung mechanisch verformt,
wodurch sich zusätzliche, geringfügige Blattkantenknickungen ergeben. Diese führen
zwangsläufig zu einer Verdickung des Blockrückens 2 und damit zu der gewünschten Aufpilzung.
[0033] Alle Antriebsmittel der verschiedenen, zuvor beschriebenen Bewegungskomponenten der
Beleimstation sind durch die zentrale Steuerung miteinander koordiniert, um einen
einwandfreien Klebstoffauftrag zu ermöglichen.
1. Beleimstation zum Klebebinden von Blattblöcken mit Klemmmitteln zum Fixieren eines
Blattblockes sowie mit einer Klebstoffauftragvorrichtung, die wenigstens eine mittels
eines Schlittens relativ zu einem Blockrücken verfahrbare Klebstoffauftragswalze aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass bewegliche Spannmittel (5, 6) zum Schrägrichten des Blockrückens (2, 2a) vorgesehen
sind und dass der Schlitten (14) auf einer linearen Schlittenführung (15) angeordnet
ist, die zumindest nahezu parallel zur schrägen Ausrichtung des Blockrückens (2, 2a)
geneigt ist.
2. Beleimstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (4, 7) den Blattblock (1, 1a) derart fixieren, dass ein mit dem zu
beleimenden Blockrücken (2, 2a) versehener Blockabschnitt (3, 3a) um eine definierte
Länge von vorzugsweise wenigstens 50mm frei fächerbar aus den Klemmmitteln (4, 7)
herausragt.
3. Beleimstation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel (5, 6) auf gegenüberliegenden Aussenseiten des herausragenden Blockabschnittes
(3, 3a) des Blattblockes (1, 1a) mit Hilfe von Fixierbacken (5) angreifen, die die
jeweilige Aussenseite des Blattblockes (1, 1a) druckbelasten.
4. Beleimstation nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel mit Linearstellgliedern (6) versehen sind, die in ihrem vorderen
Stirnbereich jeweils mit den zugeordneten Fixierbacken (5) verbunden sind.
5. Beleimstation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Linearstellglied (6) relativ zu einer Aussenseite des Blattblockes
(1, 1a) in Richtung des Blockrückens (2) in einem spitzen Winkel ausgerichtet ist.
6. Beleimstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel (5, 6) derart beweglich sind, dass der Blockrücken (2, 2a) in zwei
gegensinnig zueinander geneigte Schrägrichtungspositionen umsetzbar ist.
7. Beleimstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlittenführung (15) auf einer Wippe (16) derart kippbeweglich gehalten ist,
dass die Schlittenführung (15) an die unterschiedlichen Schrägrichtungspositionen
des Blockrückens (2, 2a) angleichbar ist.
8. Beleimstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen Klebstoffauftragswalze (11) ein Walzenantrieb (13) zugeordnet
ist, mittels dessen die Klebstoffauftragswalze (11) in unterschiedlichen Drehrichtungen
antreibbar ist.
9. Beleimstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die die Schlittenführung (15) tragende Wippe (16) auf einem horizontal verfahrbaren
Ausgleichstisch (18) angeordnet ist.
10. Beleimstation nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ausgleichstisch (18) eine Nachstelleinrichtung (26, 27) zugeordnet ist, die den
horizontalen Verfahrweg des Ausgleichstisches (18) auf Differenzen in der Dicke unterschiedlicher
Blattblöcke (1, 1a) abstimmt.
11. Beleimstation nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachstelleinrichtung beidseitig des Blattblockes jeweils einen fest mit dem Ausgleichstisch
(18) verbundenen Stützanschlag (27) aufweist, der auf Höhe des Blattblockes (1, 1a)
positioniert ist und an dem Blattblock (1, 1a) oder an einem an dem Blattblock (1,
1a) anliegenden Bauteil (7) zur Anlage bringbar ist.