[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Estrichs,
wobei Stützen am Boden befestigt und auf gleiche Höhe justiert werden, Gipskartonplatten
angeordnet werden um den Boden zu bedecken, die Gipskartonplatten mit einer undurchlässigen
Schicht abgedeckt und ein Estrichmaterial auf die undurchlässige Schicht aufgebracht
wird.
[0002] Es entsteht so ein Hohlraumboden, welcher in möglichst kurzer Zeit begehbar ist.
Die Stützelemente bestehen meistens aus Metall und werden in regelmäßigen Abständen
auf dem Fußboden aufgestellt und bezüglich der Höhe justiert. Auf die Stützfüße werden
dann bündig Gipskartonplatten aufgelegt, so dass eine geschlossene Decke entsteht.
Zwischen den Füßen unterhalb der Gipskartonplatten können Installationsleitungen etc.
verlegt werden. Die Gipskartonplatten werden dann mit einem undurchlässigen Material
abgedeckt und anschließend ein Fließestrich aufgetragen. Diese Estriche sind in der
Lage, so schnell zu erhärten, dass sie schon nach ca. 24 Stunden begehbar sind.
[0003] Da einfache Gipskartonplatten nicht über eine ausreichende mechanische Stabilität
verfügen, wurden bisher Gipskartonplatten eingesetzt, die an ihre Unterseite ein Glasgewebe/-gelege
besitzen. Diese Platten weisen jedoch den Nachteil auf, dass sie sich beim Trocknen
in der Mitte aufwölben. Bei üblichen Plattengrößen von 60 x 120 cm beträgt diese Aufwölbung
ca. 5 mm.
[0004] Diese Aufwölbung wirkt sich zwar positiv auf die Begehbarkeit der Platten aus, führt
aber zu einem deutlich höherem Verbrauch an Fließestrich, da die Mindestdicke der
Estrichschicht auch oberhalb der Aufwölbung gewährleistet sein muss und somit an den
Kanten der Gipskartonplatten die Schicht an Fließestrich 5 mm mehr betragen muss.
Dies führt nicht nur zu einer Erhöhung der Kosten und des Materialverbrauchs, sondern
auch zu einer längeren Austrocknungszeit.
[0005] Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Herstellung
eines Estrichs zur Verfügung zu stellen, mit welchem in einfacher Weise preiswert
stabile Hohlraumböden hergestellt werden können. Gelöst wird die Aufgabe durch ein
Verfahren gemäss Anspruch 1, bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Ansprüche
2 bis 4.
[0006] Durch das Einbringen eines zweiten Glasgewebes/-geleges an der oberen Kartonschicht
ist es möglich, einerseits die optimale Stabilität zu gewährleisten, aber auch den
Bedarf an Fließestrich niedrig zu halten, insbesondere durch die Verwendung eines
leichteren Glasgewebes/-geleges an der oberen Kartonschicht gegenüber dem Glasgewebe/-gelege
an der unteren Kartonschicht, lässt sich die Wölbung gezielt einstellen.
[0007] Prinzipiell ist es zwar auch möglich, Gipskartonplatten zu verwenden, die nicht oder
nur nach unten gewölbt sind, dies führt aber zu geringer Stabilität und bei stärkerer
Wölbung nach unten zu erneut erhöhtem Verbrauch an Fließestrich.
[0008] Die Dicke der Gipskartonplatten liegt im Bereich zwischen 15 und 30 mm, wobei 18
mm sich als besonders vorteilhaft erwiesen haben. 15 mm starke Platten erfordern stärkeres
Glasgewebe/-gelege. Gipskartonplatten mit Dicken von 20 bis 30 mm werden vor allem
dann eingesetzt, wenn die Gipskartonplatten höher belastet werden, zum Beispiel durch
erhöhten Baustellenvertrieb oder größere Estrichdicken.
[0009] Bei üblichen Anforderungen an den fertigen Estrich sollte die verwendete Gipskartonplatte
eine Eckbruchlast von mindestens 1000 N aufweisen. Die Eckbruchlast wird üblicherweise
gemessen an Probekörpern mit dem Zuschnitt 60 x 60 cm mit Original- oder Zuschnittkanten.
Geeignet für die Messung ist eine Instron L95 Prüfmaschine mit den Einstellungen 0
bis 2000 N und einer Geschwindigkeit von 2 mm/min und einem 10:1 Proportionalschreiber.
[0010] An der Unterseite haben sich solche Glasgewebe/-gelege mit einer Masse von 90 bis
140 g/m
2, vorzugsweise von 110 bis 120 g/m
2 bewährt. Je nach gewünschter Wölbung wird dann für das obere Glasgewebe/-gelege ein
leichteres Material eingesetzt. Gewebe mit einer Masse von 45 bis 65 g/m
2 hat sich bewährt.
1. Verfahren zur Herstellung eines Estrichs mit folgenden Schritten:
• Stützen werden am Boden befestigt und auf gleiche Höhe justiert,
• Gipskartonplatten werden bündig angeordnet, um den Boden zu bedecken,
• die Gipskartonplatten werden mit einer undurchlässigen Schicht abgedeckt,
• eine Estrichmasse wird auf die undurchlässige Schicht aufgebracht,
dadurch gekennzeichnet, dass
• zwischen dem Gipskern und dem oberen und unteren Kartonschichten der Gipskartonplatten
jeweils mindestens ein Glasgewebe/-gelege vorhanden ist,
• die Gipskartonplatten eine Dicke von 15 bis 30 mm aufweisen,
• die Gipskartonplatten bei Abmessung von 60 x 120 cm um 0,3 bis 3 mm nach oben gewölbt
sind.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasgewebe/-gelege an der Unterseite schwerer ausgebildet ist als das Glasgewebe/-gelege
an der Oberseite der Gipskartonplatten.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wölbung ca. 2 mm beträgt.
4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendeten Gipskartonplatten eine Eckbruchlast von mindestens 1000 N aufweisen.