(19)
(11) EP 1 329 588 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.07.2003  Patentblatt  2003/30

(21) Anmeldenummer: 02405028.8

(22) Anmeldetag:  17.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E21F 1/00, E21F 11/00, E21F 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder:
  • Fasnacht, Alexander
    3063 Ittigen (CH)
  • Gsteiger, Karl
    3073 Gümligen (CH)

(72) Erfinder:
  • Fasnacht, Alexander
    3063 Ittigen (CH)
  • Gsteiger, Karl
    3073 Gümligen (CH)

(74) Vertreter: BOVARD AG - Patentanwälte 
Optingenstrasse 16
3000 Bern 25
3000 Bern 25 (CH)

   


(54) Einrichtung zur Zuführung von Atemluft in einen tunnelartigen Durchgang


(57) Eine Einrichtung zur Zuführung von Atemluft in einem tunnelartigen Durchgang (1), insbesondere in Notsituationen, umfasst eine Zuleitung, die durch ein Rohr (5) gebildet ist. Dieses erstreckt sich mindestens über einen Teil der Länge des tunnelartigen Durchgangs (1) und ist in Halterungen gehalten, die an einer Wandung (4) des tunnelartigen Durchgangs (1) angebracht sind. Dieses Rohr (5) ist an den beidseitigen Enden jeweils mit einer einen Überdruck aufweisenden Luftquelle verbunden. Am Rohr (5) sind voneinander beabstandet Austrittsöffnungen (9) angebracht, die mit einer wegnehmbaren Abdeckung verschliessbar sind. Dadurch kann sich eine Person insbesondere bei Rauchentwicklung aus den tunnelartigen Durchgang retten, indem sie sich entlang des Rohres (5) von Austrittsöffnung (9) zu Austrittsöffnung (9) bewegt und jeweils Atemluft aufnehmen kann, bis sie sich in Sicherheit gebracht hat.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Zuführung von Atemluft in einen tunnelartigen Durchgang, insbesondere in Notsituationen, welche eine Zuleitung umfasst, welche an eine Luftquelle angeschlossen ist und welche in den tunnelartigen Durchgang hinein ragt.

[0002] Insbesondere in Notfällen, beispielsweise bei Verkehrsunfällen in Strassentunnels, wenn ein Brand mit starker Rauchentwicklung entsteht, kann im Tunnel eine Atmosphäre entstehen, die bei sich im Tunnel aufhaltenden Personen zum Erstickungstod führen kann, obwohl diese Personen nicht verletzt wären und den rettenden Tunnelausgang, einen Rettungsstollen oder Rettungsräume aus eigener Kraft hätten erreichen können.

[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Einrichtung zu schaffen, mittels welcher eine Zuführung von Atemluft in einen tunnelartigen Durchgang geschaffen wird, welche dazu dient, in Not geratene und einen Ausgang, einen Rettungstunnel oder einen Schutzraum suchende Personen mit Atemluft zu versorgen.

[0004] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dieser Aufgabe dadurch, dass die Zuleitung aus mindestens einem Rohr gebildet ist, welches sich mindestens über einen Teil der Länge des tunnelartigen Durchgangs erstreckt, in Halterungen, die an einer Wandung des tunnelartigen Durchgangs anbringbar sind, gehalten ist, und welches mindestens an den beidseitigen Endbereichen mit jeweils einer einen Überdruck aufweisenden Luftquelle verbunden ist, und dass am Rohr voneinander beabstandet Austrittsöffnungen angebracht sind, die mit einer wegnehmbaren Abdeckung verschliessbar sind.

[0005] Mit dieser Einrichtung wird erreicht, dass sich Personen, die Rettung suchen, entlang des Rohrs von der Gefahrenstelle wegbewegen können und jeweils an den Austrittsöffnungen mit zugeführter Atemluft versorgt werden können.

[0006] Dadurch, dass das Rohr, das mindestens einen Bereich des tunnelartigen Durchgangs durchläuft, mindestens an seinen beiden Endbereichen mit einer Luftquelle verbunden ist, wird erreicht, dass die Zuführung von Atemluft durch das Rohr auch dann gewährleistet ist, wenn dieses durch irgend ein Ereignis an irgend einer Stelle beschädigt wird.

[0007] In vorteilhafter Weise ist das mindestens eine Rohr aus einzelnen Rohrelementen zusammengesetzt, die durch die Rohrelemente umgreifende Manschetten verbunden sind. Dadurch ergibt sich eine einfache Montage im tunnelartigen Durchgang.

[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Austrittsöffnungen durch Rohrstücke gebildet sind, die jeweils mit ihrem einen Ende im Rohr befestigt sind, während das andere, vorstehende Ende des Rohrstückes durch die Abdeckung verschliessbar ist. Dadurch sind die Stellen, wo durch eine Person Atemluft entnommen werden soll, leicht auffindbar.

[0009] Um zu vermeiden, dass durch die Austrittsöffnungen Schmutz in das Rohr gelangen kann oder dass zuviel Luft aus dem Rohr entweicht, sind die Abdeckungen mit Mitteln versehen, die bewirken, dass die Abdeckungen selbsttätig in die die jeweilige Öffnung verschliessende Position gelangen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Austrittsöffnungen immer in optimaler Weise verschlossen und abgedeckt sind.

[0010] In vorteilhafter Weise sind die Abdeckungen jeweils aus einem plattenförmigen Körper gebildet, auf dessen einer Seite im zentralen Bereich ein schnurförmiges Element befestigt ist, an dessen anderen Ende ein Gewicht befestigt ist, welches sich im Inneren des Rohrstücks befindet, und das schnurförmige Element durch eine Führungsöffnung geführt ist, die mittig in einem Steg angebracht ist, welcher im Inneren, der Abdeckung zugewandten Endbereich des Rohrstückes befestigt ist. Dadurch wird ein einfacher Aufbau der selbstschliessenden Abdeckungen erreicht, die Funktion für die Abnahme der Abdeckungen von den Austrittsöffnungen ist sehr einfach, es ist auch gewährleistet, dass die Abdeckung die Austrittsöffnung bei Nichtgebrauch optimal verschliesst.

[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Rohr mit Beleuchtungsmitteln ausgestattet ist. Dadurch wird erreicht, dass das die Atemluft zuführende Rohr von in Not geratenden Personen auch aufgefunden werden kann, wenn die Hauptbeleuchtung des tunnelartigen Durchgangs ausgefallen ist.

[0012] In vorteilhafter Weise sind die Beleuchtungsmittel aus Leuchtstoffröhren gebildet, die in einem parallel zum Rohr verlaufenden Kanal angeordnet sind, der gegen das Rohr hin offen ist, und ist das Rohr aus einem lichtdurchlässigen Material gebildet. Dadurch wird eine optimale Beleuchtung des Rohres erreicht, insbesondere erhält dieses den Effekt einer Selbstleuchtung.

[0013] In vorteilhafter Weise sind in einem weiteren Kanal, der ebenfalls parallel zum Rohr verläuft, die elektrischen Zuleitung für die Beleuchtungsmittel untergebracht, die so ausgestaltet sind, dass die Stromzuführung für jedes Beleuchtungsmittel von zwei Seiten erfolgt. Dadurch wird erreicht, dass bei einem Unterbruch dieser elektrischen Zuleitungen die Beleuchtungskörper vor und hinter diesem Unterbruch trotzdem mit Strom versorgt werden und demzufolge leuchten können.

[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Halterungen mit Befestigungsmitteln ausgestattet sind, mit welchen diese an der Wandung des tunnelartigen Durchgangs anbringbar sind und die mit Schnappeinrichtungen ausgestattet sind, in welche das Rohr einklinkbar und festhaltbar ist. Dadurch wird eine einfache Montage erreicht, insbesondere wird dadurch auch ein Ersetzen beispielsweise eines zerstörten Rohrstücks erleichtert.

[0015] In vorteilhafter Weise ist zwischen der Schnappeinrichtung und den Befestigungsmitteln der Halterungen jeweils ein Steg angeordnet, in welchem Aufnahmemittel für die Aufnahme des Kanals für die Leuchtstoffröhren und für die Aufnahme des weiteren Kanals für die elektrischen Leitungen untergebracht sind. Dadurch wird eine kompakte Bauweise der erfindungsgemässen Einrichtung erhalten, welche eine einfache Montage ermöglicht.

[0016] Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnung beispielhaft näher erläutert.

[0017] Es zeigt

Fig. 1 in schematischer Darstellung die Anordnung einer erfindungsgemässen Einrichtung in einem Strassentunnel;

Fig. 2 in räumlicher Darstellung ein Abschnitt der erfindungsgemässen Einrichtung;

Fig. 3 in räumlicher und auseinander gezogener Darstellung der Aufbau der Einzelteile der erfindungsgemässen Einrichtung;

Fig. 4 eine Schnittdarstellung der erfindungsgemässen Einrichtung im an der Wandung angebrachten Zustand;

Fig. 5a eine Längsschnittdarstellung durch das Rohr der erfindungsgemässen Einrichtung mit Ansicht der Austrittsöffnungen und der Abdeckungen;

Fig. 5b eine Ansicht auf eine Austrittsöffnung der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 5a;

Fig. 6 eine Schnittdarstellung der Zusammenfügung von zwei Rohrstücken zur Bildung des Rohres; und

Fig. 7 in schematischer Darstellung der Schaltplan zur Zuführung des elektrischen Stromes zu den Beleuchtungskörpern.



[0018] Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen tunnelartigen Durchgang 1, welcher hier als Strassentunnel ausgebaut ist. Parallel zu diesem Strassentunnel 1 ist ein Hilfstunnel 2 angebracht, der die Funktion eines Sicherheitsstollens hat. Zwischen dem Strassentunnel 1 und dem Sicherheitsstollen 2 sind beabstandet voneinander Durchgänge angebracht, die durch Sicherheitstüren 3 verschlossen sind, die im Bedarfsfall aber ohne weiteres geöffnet werden können. Entlang der sicherheitstürseitigen Wandung 4 des Strassentunnels 1 verlaufen Rohre 5, deren beidseitigen Endbereiche 6 und 7 auf der Höhe der Sicherheitstüren 3 in den Hilfstunnel 2 hineinragen. Diese beidseitigen Endbereiche 6 und 7 sind mit einem Versorgungsrohr 8 verbunden, in welches in bekannter Weise durch entsprechende Aggregate Frischluft eingespiesen wird. Diese Frischluft im Versorgungsrohr 8 hat bezüglich der im Strassentunnel 1 herrschenden Atmosphäre einen leichten Überdruck.

[0019] Die Rohre 5, die entlang der Wandung 4 verlaufen und etwa auf Handlaufhöhe an dieser Wandung 4 angebracht sind, weisen Austrittsöffnungen 9 auf, die jeweils mit einer Abdeckung versehen sind, wie später noch im Detail beschrieben wird.

[0020] Die Hauptfunktion dieser Rohre 5 besteht nun darin, dass in Not geratene Personen, die sich im Tunnel befinden und sich beispielsweise wegen Rauchentwicklung in Folge eines Brandes in Sicherheit bringen wollen, mit Atemluft versorgt werden. Diese Personen können sich zum entsprechenden Rohr 5 begeben, sich entlang dieses Rohres 5 zu einer Austrittsöffnung bewegen, und dort Frischluft einatmen. So können sie sich von Austrittsöffnung zu Austrittsöffnung bewegen, bis sie im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine der Sicherheitstüren 3 gefunden haben und durch diese in den Sicherheitsstollen gelangen können. Neben der Versorgung mit Atemluft der entsprechenden Personen dient ein jeweiliges Rohr 5 auch als Tasthilfe zum Auffinden des rettenden Ausgangs, die entsprechenden Personen können sich entlang dieser Rohre, wenn die Sichtverhältnisse erschwert sind, fortbewegen. Diese Rohre 5 können zum besseren Auffinden beleuchtet sein, wie später noch beschrieben wird, um so das Auffinden zu erleichtern.

[0021] Indem an den beidseitigen Enden des jeweiligen Rohres 5 Frischluft eingespiesen wird, erfüllt dieses Rohr die Aufgabe der Luftzuführung auch dann, wenn es beispielsweise im mittleren Bereich aus irgend einem Grund unterbrochen oder zerstört ist. Die Frischluft gelangt dann jeweils von den beiden Enden 6 und 7 her in das verbleibende Rohrstück.

[0022] Es ist ohne weiteres denkbar, ein Rohr 5 durch die ganze Tunnellänge zu führen, insbesondere bei kürzeren Tunnels, und an den beiden Enden Luft einzuspeisen, beispielsweise über Kompressoren. Dort wo kein Sicherheitsstollen vorhanden ist, sondern lediglich Schutzräume, können die Rohre 5 jeweils bis zum entsprechenden Schutzraum führen.

[0023] Selbstverständlich ist die Anwendung dieser Einrichtung nicht nur auf Strassentunnels beschränkt, sie kann in jeglicher Art von tunnelartigen Durchgängen angewendet werden, die von Personen begangen bzw. durch welche Personen geführt werden.

[0024] Aus Fig. 2 ist ein Ausschnitt eines Rohres 5 ersichtlich. Die Austrittsöffnungen 9 sind durch Rohrstücke 10 gebildet, die jeweils mit ihrem einen Ende 11 im Rohr 5 befestigt sind. Das andere vorstehende Ende 12 des Rohrstückes 10 ist durch die Abdeckung 13 verschliessbar.

[0025] Das Rohr 5 ist in Halterungen 14 gehalten, die jeweils in der Wandung 4 des tunnelartigen Durchgangs befestigbar sind.

[0026] Das jeweilige Rohr 5 lässt sich beleuchten, was im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch Leuchtstoffröhren 15 geschieht, die in einem parallel zum Rohr 5 verlaufenden Kanal 16 untergebracht sind. Vorzugsweise ist dieser Kanal 16 gegen das Rohr 5 hin offen, so dass, wenn das Rohr 5 aus einem lichtdurchlässigen Material gebildet ist, eine optimale Beleuchtung dieses Rohres 5 erreicht wird.

[0027] In einem weiteren Kanal 17, der ebenfalls parallel zum Rohr 5 verläuft, können elektrische Zuleitungen für die aus Leuchtstoffröhren 15 gebildeten Beleuchtungsmittel eingelegt sein.

[0028] Selbstverständlich können auch andere geeignete Beleuchtungsmittel verwendet werden. Insbesondere ist es auch denkbar, das Rohr 5 mit einer fluoreszierenden Schicht zu versehen, und diese anzuleuchten.

[0029] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, umfasst jede Halterung 14 ein aus einem Bolzen 18 gebildetes Befestigungsmittel, das in eine Bohrung in der Wandung 4 eingesetzt ist. Ferner ist die Halterung 14 mit einer Schnappeinrichtung 19 ausgestattet, in welche das Rohr 5 einklinkbar ist und festgehalten wird. Zwischen der Schnappeinrichtung 19 und dem Befestigungsmittel 18 der Halterung 14 ist ein Steg 20 vorgesehen, in welchem Aufnahmemittel 21 für die Aufnahme des Kanals 16 für die Leuchtstoffröhren 15 und Aufnahmemittel 22 für die Aufnahme des weiteren Kanals 17 für die elektrischen Leitungen angeordnet sind. Insbesondere die Aufnahmemittel 21 für die Aufnahme des Kanals 16, in welchem die Leuchtstoffröhre 15 untergebracht ist, kann Steckverbindungen 23 aufweisen, welche gleichzeitig den elektrischen Kontakt für die Zuführung des Stroms für die Leuchtstoffröhre 15 bilden. Hierbei können in der Halterung 14 Stromklemmen vorgesehen sein, die mit diesen Steckverbindungen 23 verbunden sind, und an welche die im weiteren Kanal 17 verlaufenden elektrischen Leitungen angeschlossen werden können.

[0030] Aus Fig. 4 ist die Befestigung einer Halterung 14 in der Wandung 4 des tunnelartigen Durchgangs ersichtlich. Hierbei wird der Bolzen 18 in eine Bohrung 24 eingesetzt und mit einer aushärtbaren Masse befestigt. Mit der Verwendung derartiger Halterungen wird eine sehr einfache Montage des Rohres 5 durch Einstecken in die Schnappeinrichtung 19, des Kanals 16 und des weiteren Kanals 17 erhalten. Auch das Auswechseln von zerstörten oder beschädigten Teilen ist in einfachster Weise möglich.

[0031] Aus den Fig. 5a und 5b sind die Abdeckungen 13 der Austrittsöffnungen 9 ersichtlich. Jede Abdeckung 13 ist aus einem plattenförmigen Körper 25 gebildet. Auf der einen Seite 26 dieses plattenförmigen Körpers 25 ist im zentralen Bereich ein schnurförmiges Element 27 befestigt. Am anderen Ende dieses schnurförmigen Elementes 27 ist ein Gewicht 28 angebracht, welches sich im Innern des Rohrstückes 10 befindet. Das schnurförmige Element 27 ist durch eine Führungsöffnung 29 geführt, die mittig in einem Steg 30 angebracht ist, welcher im Inneren des der Abdeckung 13 zugewandten Endbereich des Rohrstückes 10 befestigt ist.

[0032] Im Normalzustand sind die Austrittsöffnungen 9 durch jeweils eine Abdeckung 13 verschlossen, wie dies in Fig. 5a auf der linken Seite dargestellt ist. Durch das schnurförmige Element 27 und das daran befestigte Gewicht 28 wird erreicht, dass der plattenförmige Körper 25 mittig über der Austrittsöffnung 9 liegt und mit dem erforderlichen Druck die Austrittsöffnung 9 verschliesst. Hierzu kann die eine Seite 26 des plattenförmigen Körpers 25 eine gewölbte Oberfläche haben, wobei der Steg 30 entsprechend angepasst ist. Wenn nun eine Person dem Rohr 5 Atemluft entnehmen will, schiebt sie den plattenförmigen Körper 25 zur Seite, wie dies in Fig. 5a auf der rechten Seite dargestellt ist. Dadurch wird der Zugang zur Austrittsöffnung 9 frei, die Person kann Luft entnehmen. Wenn der plattenförmige Körper 25 losgelassen wird, ziehen das Gewicht 28 und das schnurförmige Element 27 den plattenförmigen Körper 25 wieder mittig über die Austrittsöffnung 9 und verschliessen diese wieder automatisch. Dadurch wird vermieden, dass unnötig Luft aus dem Rohr 5 ausströmen kann.

[0033] Aus Fig. 5b, die eine Draufsicht auf die Austrittsöffnung 9 mit abgedecktem plattenförmigen Körper 25 zeigt, ist der Steg 30 und insbesondere die zentral angeordnete Führungsöffnung 29 ersichtlich.

[0034] Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, kann das eine grosse Länge aufweisende Rohr 5 aus einzelnen Rohrelementen 31 zusammengefügt werden. Hierbei kann das Zusammenfügen in bekannter Weise über eine Manschette 32 erfolgen, welche zwei aneinander stossende Rohrelemente 31 umgreift und in bekannter Weise durch eine Spanneinrichtung gespannt werden kann. Hierbei können in der Manschette 32 noch Dichtungsringe 33 vorgesehen sein. Um ein Rohrelement 31 ersetzen zu können, werden die Spanneinrichtungen der beiden dieses Rohrelement 31 haltende Manschetten 32 gelöst und auf die angrenzenden verbleibenden Rohrelemente 31 aufgeschoben, das zu ersetzende Rohrelement 31 kann herausgehoben und durch ein neues ersetzt werden, die Manschetten 32 werden zurück geschoben und wieder gespannt.

[0035] Wie vorgängig dargelegt worden ist, wird das Zuführen von Atemluft über das Rohr 5 an die Austrittsöffnungen 9 auch dann gewährleistet, wenn das Rohr 5 beispielsweise in dessen mittleren Bereich unterbrochen bzw. zerstört ist. Durch das Verbinden der beiden Enden dieses Rohres 5 mit einer Luftquelle wird erreicht, dass auf beiden Seiten des zerstörten Rohres aus den Austrittsöffnungen Luft entnommen werden kann. Ebenfalls soll gewährleistet sein, dass die das Rohr 5 zu beleuchtenden Leuchtmittel ebenfalls auf beiden Seiten des zerstörten Bereiches die Rohrabschnitte weiterhin leuchten sollen. Dies wird, wie dies in Fig. 7 schematisch dargestellt ist, dadurch erreicht, dass die Leuchtstoffröhren 15 einerseits mit einem Nullleiter 34 verbunden sind, andererseits die Stromzuführung über zwei Leitungen 35 und 36 erfolgt, wovon die eine vom linksseitigen Ende des Rohres und die andere vom rechtseitigen Ende des Rohres zugeführt wird. In bekannter Weise werden in diese beiden Leitungen 35 und 36 Gleichrichter 37 zwischengeschaltet. Dadurch wird erreicht, dass weder ein Kurzschluss, dargestellt durch die eingezeichnete Leitung 38, noch ein Unterbruch zum Ausfall des Beleuchtungssystems führen.

[0036] Mit dieser erfindungsgemässen Einrichtung wird ein Rettungssystem geschaffen, welches es Personen ermöglicht, sich aus einem tunnelartigen Durchgang in Sicherheit zu bringen, auch wenn sich beispielsweise wegen eines Brandes im Tunnel Rauch entwickelt, das das Atmen praktisch verunmöglicht. Zusätzlich zur Luftzuführung erhalten diese Personen eine mechanische Führung durch das entsprechende Rohr, entlang welchem sie sich aus dem Gefahrenherd heraustasten können, andererseits wird durch die Beleuchtung dieses Rohres das Auffinden erleichtert, insbesondere bei noch genügenden Sichtverhältnissen. Durch entsprechende Farbgebung dieser Beleuchtung kann dieses Rohr speziell gekennzeichnet werden, Personen, die beispielsweise einen Tunnel durchfahren, können durch Hinweisschilder auf dieses System aufmerksam gemacht werden.


Ansprüche

1. Einrichtung zur Zuführung von Atemluft in einen tunnelartigen Durchgang (1), insbesondere in Notsituationen, welche eine Zuleitung umfasst, welche an eine Luftquelle angeschlossen ist und welche in den tunnelartigen Durchgang (1) hineinragt, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuleitung aus mindestens einem Rohr (5) gebildet ist, welches sich mindestens über einen Teil der Länge des tunnelartigen Durchgangs (1) erstreckt, in Halterungen (14), die an einer Wandung (4) des tunnelartigen Durchgangs (1) anbringbar sind, gehalten ist, und welches mindestens an den beidseitigen Endbereichen (6, 7) mit jeweils einer einen Überdruck aufweisenden Luftquelle (8) verbunden ist, und dass am Rohr (5) voneinander beabstandet Austrittsöffnungen (9) angebracht sind, die mit einer wegnehmbaren Abdeckung (13) verschliessbar sind.
 
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Rohr (5) aus einzelnen Rohrelementen (31) zusammengesetzt ist, die durch die Rohrelemente (31) umgreifende Manschetten (32) verbunden sind.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (9) durch Rohrstücke (10) gebildet sind, die jeweils mit ihrem einen Ende (11) im Rohr (5) befestigt sind, während das andere, vorstehende Ende (12) des Rohrstückes (5) durch die Abdeckung (13) verschliessbar ist.
 
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckungen (13) mit Mitteln (27, 28) versehen sind, die bewirken, dass die Abdeckungen (13) selbsttätig in die die jeweilige Austrittsöffnung (9) verschliessende Position gelangen.
 
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckungen (13) jeweils aus einem plattenförmigen Körper (25) gebildet sind, auf dessen einer Seite (26) im zentralen Bereich ein schnurförmiges Element (27) befestigt ist, an dessem anderen Ende ein Gewicht (28) befestigt ist, welches sich im Inneren des Rohrstückes (10) befindet, und das schnurförmige Element (27) durch eine Führungsöffnung (29) geführt ist, die mittig in einem Steg (30) angebracht ist, welcher im Inneren, der Abdeckung (13) zugewandten Endbereich, des Rohrstückes (10) befestigt ist.
 
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (5) mit Beleuchtungsmitteln (15) ausgestattet ist.
 
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungsmittel aus Leuchtstoffröhren (15) gebildet sind, die in einem parallel zum Rohr (5) verlaufenden Kanal (16) angeordnet sind, der gegen das Rohr (5) hin offen ist, und dass das Rohr (5) aus einem lichtdurchlässigen Material gebildet ist.
 
8. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in einem weiteren Kanal (17), der ebenfalls parallel zum Rohr (5) verläuft, elektrische Zuleitungen für die Beleuchtungsmittel (15) untergebracht sind, die so ausgestaltet sind, dass die Stromzuführung für jedes Beleuchtungsmittel (15) von zwei Seiten erfolgt.
 
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen (14) mit Befestigungsmitteln (18) ausgestattet sind mit welchen diese an der Wandung (4) des tunnelartigen Durchgangs (1) anbringbar sind und die mit Schnappeinrichtungen (19) ausgestattet sind, in welche das Rohr (5) einklinkbar und festhaltbar ist.
 
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Schnappeinrichtung (19) und Befestigungsmitteln (18) der Halterungen (14) jeweils ein Steg (20) angeordnet ist, in welchem Aufnahmemittel (21) für die Aufnahme des Kanals (16) für die Leuchtstoffröhren (15) und Aufnahmemittel (22) für die Aufnahme des weiteren Kanals (17) für die elektrischen Leitungen untergebracht sind.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht