Technisches Gebiet
[0001] Bei Einspritzsystemen nach dem UIS-System (Unit Injector System) wird durch einen
Steller über einen hydraulischen Koppler der Hochdruckraum einer Kraftstoffeinspritzpumpe
verschlossen. Bei den UI-Systemen wird der Druck durch einen Kolben aufgebaut. Der
Druck öffnet bei Erreichen eines bestimmten Wertes das Einspritzventil.
Stand der Technik
[0002] Mit Pumpe-Düse-Systemen (UI-Unit Injector-Systemen) werden heute an selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschinen mechanisch-hydraulisch gesteuerte Einspritzphasen erzeugt,
die einerseits zur Geräuschreduzierung und andererseits zur Schadstoffminimierung
beitragen. Bei Pumpe-Düse-Systemen lassen sich vier Betriebszustände unterscheiden.
Ein Pumpenkolben wird über eine Rückstellfeder nach oben bewegt. Der unter ständigem
Überdruck stehende Kraftstoff fließt aus dem Niederdruckteil der Kraftstoffversorgung
über die Motorblock-integrierten Zulaufbohrungen und dem Zulaufkanal in einen Ventilraum
eines Magnetventils. Das Magnetventil ist geöffnet. Über eine Verbindungsbohrung gelangt
der Kraftstoff in den Hochdruckraum.
[0003] Bei einer Drehung des Antriebsnockens bewegt sich der Pumpenkolben nach unten. Das
Magnetventil verbleibt in seiner geöffneten Stellung und der Kraftstoff wird durch
den Pumpenkolben über den Rücklaufkanal in den Niederdruckteil der Kraftstoffversorgung
gedrückt.
[0004] In einer dritten Phase des Einspritzvorganges wird bei Verwendung eines Elektromagnetventils
die Spule des Elektromagneten durch das Steuergerät zu einem bestimmten Zeitpunkt
bestromt, so dass die Magnetventilnadel in einen Sitz gezogen und die Verbindung zwischen
Hochdruckraum und Niederdruckteil verschlossen wird. Dieser Zeitpunkt wird auch als
"elektrischer Spritzbeginn" bezeichnet. Der Kraftstoffdruck im Hochdruckraum steigt
durch die Bewegung des Pumpenkolbens kontinuierlich an, wodurch sich auch ein steigender
Druck an der Einspritzdüse einstellt. Bei Erreichen eines Düsenöffnungsdruckes von
etwa 300 bar erfolgt eine Anhebung der Düsennadel, wodurch Kraftstoff in den Verbrennungsraum
eingespritzt wird. Dieser Zeitpunkt wird auch als "tatsächlicher Spritzbeginn" oder
auch als Förderbeginn bezeichnet. Durch die hohe Förderrate des Pumpenkolbens steigt
der Druck während des gesamten Einspritzvorgangs weiter an. In einem abschließenden
Betriebszustand wird die Spule des Elektromagneten wieder abgeschaltet, wonach das
Magnetventil nach einer geringen Verzögerungszeit öffnet und die Verbindung zwischen
Hochdruckraum und Niederdruckteil wieder freigegeben wird. In dieser Übergangsphase
wird der Spitzendruck erreicht, der je nach Pumpentyp zwischen maximal 1800 und 2050
bar variiert. Danach bricht der Druck sehr rasch zusammen. Bei Unterschreiten des
Düsenschließdruckes schließt die Einspritzdüse und beendet den Einspritzvorgang. Der
restliche vom Pumpenelement bis zum Scheitelpunkt des Antriebsnockens geförderte Kraftstoff
wird über den Rücklaufkanal in den Niederdruckteil des Kraftstoffsystems gedrückt.
[0005] Solche, beispielsweise bei LKW-Einspritzsystemen eingesetzten Pumpe-Düsen-Systeme
umfassen in der Regel zwei als Elektromagneten ausgebildete Steller. Bei zwei Stellern
benötigt das Pumpe-Düse-System (UIS) mehr Bauraum, der bei Anwendungen solcher Einspritzsysteme
bei Nutzfahrzeugen zur Verfügung steht. Die als Magnetventile ausgebildeten Steller
können daher an LKW-Dieselmotoren problemlos untergebracht werden. Bei Personenkraftwagen
steht hingegen im Motorraum, insbesondere im oberen Bereich des Zylinderblockes, nur
begrenzt Bauraum zur Verfügung, was die äußeren Abmessungen eines Pumpe-Düse-Systems
mitbestimmt. Wird anstelle von zwei als Elektromagnetventile beschaffenen Stellern
lediglich ein Elektromagnetvenil eingesetzt, geht dies mit dem Nachteil einher, dass
dieses nur sehr ungenau und mit hohem Regelaufwand in einer Zwischenposition gehalten
werden kann.
Darstellung der Erfindung
[0006] Die Vorteil der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung sind vor allem darin zu erblikken,
dass das Verschließen des Hochdruckraumes des Pumpe-Düse-Systems zum Druckaufbau und
das Öffnen der Düsennadel getrennt gesteuert werden können. Damit ist der Einspritzdruck,
d.h. der Druck, bei dem die Düsennadel öffnet, frei varrierbar.
[0007] Wird ein Piezoaktor eingesetzt, lässt sich dessen Hubweg durch Veränderung der Spannung
am Piezoaktor beliebig variieren. Dem als Piezoaktor ausgebildeten Steller der Pumpe-Düse-Einheit
(PDE) kann zur Realisierung der erforderlichen Hubwege innerhalb des Gehäuses der
Pumpe-Düse-Einheit ein hydraulischer Druckübersetzer nachgeschaltet werden. Ein als
Piezoaktor ausgebildeter Steller lässt sich durch entsprechende Bestromung in unterschiedliche
Schaltstellungen überführen. Im spannungsfreien, unbestromten Zustand des Piezoaktors
nimmt die Düsennadel eine geöffnete Stellung ein, d.h. Kraftstoff wird mit niedrigem
Druck durch die Kraftstoffförderpumpe durch die Pumpe-Düse-Einheit (PDE) gepumpt.
In dieser Position der Düsennadel sind der niederdruckseitige Zulauf und der Zulauf
zu einem hochdruckseitigen Pumpenraum im Kurzschluss miteinander verbunden, da die
diesen entsprechenden Öffnungen innerhalb des Gehäuses der Pumpe-Düse-Einheit durch
die Düsennadel freigegeben sind.
[0008] Bei maximaler Bestromung des Piezostellers wird die Düsennadel abwärts bewegt, d.h.
der niederdruckseitige Zulauf und der hochdruckseitige Zulauf zum Pumpenraum sind
beide verschlossen. In dieser Phase beginnt der Druckaufbau, ohne dass die Düsennadel
durch den stetig ansteigenden Druck geöffnet würde. Ist hingegen der gewünschte Einspritzdruck
in der Pumpe-Düse-Einheit (PDE) aufgebaut, wird die Bestromung des Piezostellers zurückgenommen,
wodurch die Düsennadel druckunterstützt öffnet.
[0009] Das Ende der Einspritzung wird durch Öffnen des Rücklaufes herbeigeführt, was das
Schließen der Düsennadel zur Folge hat. Mit dieser Lösung kann mit einem als Piezoaktor
ausgebildeten Steller an einer Pumpe-Düse-Einheit (PDE) der Druckaufbau und das Öffnen
der Düsennadel getrennt voneinander gesteuert werden, was die Wahlfreiheit hinsichtlich
des aufgebauten Einspritzdruckes erlaubt.
Zeichnung
[0010] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
[0011] Es zeigt:
- Figur 1
- eine Pumpe-Düse-Einheit (PDE), welche mittels eines Magnetventils betätigbar ist,
- Figur 2.1
- einen Piezoaktor mit hydraulischem Kopplungsraum in einer ersten Schaltstellung,
- Figur 2.2
- den Piezosteller mit nachgeschaltetem hydraulischen Kopplungsraum mit vollständig
geschlossener Düsennadel,
- Figur 2.3
- den Piezosteller mit nachgeschaltetem hydraulischen Kopplungsraum in einer druckunterstützt
angesteuerten Zwischenposition und
- Figur 3
- das Spannungsprofil, mit dem der Piezoaktor ansteuerbar ist.
Ausführungsvarianten
[0012] Figur 1 zeigt eine Pumpe-Düse-Einheit (PDE), welche mit einem als Piezoaktor ausgebildeten
Steller betätigbar ist.
[0013] Der Darstellung gemäß Figur 1 ist entnehmbar, dass die dort dargstellte Pumpe-Düse-Einheit
1 einen Pumpenteil 2 sowie einen Düsenteil 3 umfasst. Der Düsenteil 3 der Pumpe-Düse-Einheit
1 (PDE) ist in den Zylinderkopf 4 einer hier nicht näher dargestellten selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine eingelassen. Der Düsenteil 3 der Pumpe-Düse-Einheit 1 ist
in eine Zylinderkopfbohrung 22 eingeschraubt und mittels einer Distanzscheibe 32 sowie
mit Hilfe von O-Ringen 33 in der Zylinderkopfbohrung 22 dichtend aufgenommen.
[0014] Seitlich am Pumpenteil 2 der Pumpe-Düse-Einheit 1 ist ein Steller 5 aufgenommen,
der als Piezosteller ausgebildet ist und eine Piezokristall-Anordnung in Stapelform
umfasst. Die elektrische Ansteuerung des Piezokristall-Stapels 7 erfolgt über einen
seitlich am Steller 5 aufgenommenen Steckeranschluss 6. Der Steller 5 ist seitlich
am Pumpengehäuse 8 des Pumpenteils 2 der Pumpe-Düse-Einheit 1 aufgenommen und beaufschlagt
einen hydraulischen Koppler 38, der über eine Koppler-Leitung 39 eine in einem Düsenkörper
23 des Düsenteils 3 verschiebbar angeordnete Ventilnadel 24 stirnseitig beaufschlagt.
Im Pumpengehäuse 8 des Pumpenteils 2 der Pumpe-Düse-Einheit 1 ist ein Pumpenkolben
9 eingelassen, der über einen Kipphebel 17 nockenwellengesteuert betätigt wird. Die
Stirnseite 11 des Pumpenkolbens 9 begrenzt einen Druckraum 10, der im Pumpengehäuse
8 des Pumpenteils 2 der Pumpe-Düse-Einheit 1 aufgenommen ist.
[0015] Der Pumpenkolben 9 wird im Pumpengehäuse 8 in axiale Richtung bewegt und ist durch
ein hier als Spiralfeder ausgestaltetes Federelement 12 vorgespannt. Das als Spiralfeder
12 ausgebildete Federelement stützt sich einerseits an einem Bund 13 des Pumpengehäuses
8 und andererseits an einem Federteller 14 ab, der von einem Druckbolzen 15 durchsetzt
ist. Der Druckbolzen 15 stützt sich seinerseits auf einem kugelpfannenförmigen Element
16 ab und beaufschlagt die dem Pumpenraum 11 abgewandte Stirnseite des Pumpenkolbens
9. Der Druckbolzen 15, der mit seinem unteren Ende in einer Bolzenpfanne 16 aufgenommen
ist, wird an seinem der Bolzenpfanne 16 gegenüberliegenden Ende von einem Kipphebel
17 umschlossen, der um eine Kipphebelachse 18 verdrehbar ist. An dem Druckbolzen 15
gegenüberliegenden Ende des Kipphebels 17 ist eine Kipphebelrolle 19 drehbar gelagert,
die mit ihrer Außenumfangsfläche auf einem Exzenternocken 21 abläuft, der an einer
Nokkenwelle 20 ausgebildet ist. Durch die Außenumfangskontur der Exzenternocke 21
wird die über den Kipphebel 17 übertragene Axialbewegung des Pumpenkolbens 9 innerhalb
des Pumpengehäuses 8 des Pumpenteiles 2 der Pumpe-Düse-Einheit 1 erzeugt.
[0016] Der in die Zylinderkopfbohrung 22 eingelassene Düsenkörper 23 des Düsenteils 3 umfasst
eine Ventilnadel 24, die innerhalb des Düsenkörpers 23 in axialer Richtung bewegt
wird. Die obere Stirnseite 40 der Ventilnadel 24 steht über die Koppler-Leitung 39
mit dem hydraulischen Koppler 38 in Verbindung, der seinerseits durch die Piezokristall-Stapelanordnung
7 des Stellers 5 beaufschlagt wird. Darüber hinaus ist die Ventilnadel 24 des 2/2-Wege-Ventils
im Düsenkörper 23 durch eine Rückstellfeder beaufschlagt. Die Rückstellfeder, die
der der Stirnseite 40 abgewandten Stirnseite der Ventilnadel 24 zugeordnet ist, stützt
sich ihrerseits an einem scheibenförmigen Element ab, welches durch eine Düsennadelfeder
35 beaufschlagt ist. Vom Pumpenraum 11 im Pumpengehäuse 8 des Pumpenteils 2 zweigt
eine Hochdruckleitung ab, die über den Steuerraumzulauf 26 den Steuerraum 25 der Ventilnadel
24 beaufschlagt und gleichzeitig über den Düsenraumzulauf 27 den Düsenraum 28 im Düsenkörper
23 mit unter hohem Druck stehenden Kraftstoff beaufschlagt, der die im Düsenkörper
23 verschiebbar aufgenommene Düsennadel 29 aufnimmt. Vom Düsenraum 28 strömt der unter
hohem Druck stehende Kraftstoff über einen Ringspalt 30 in Richtung auf die Düsenspitze,
an der mindestens eine Einspritzöffnung 31 ausgebildet ist, die in einen in Figur
1 nicht dargestellten Brennraum einer selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine hineinragt.
Die Düsennadel 29 ist im brennraumseitigen Ende des Düsenkörpers 23 geführt unddurch
die Düsennadelfeder 35 vorgespannt. Die Axialposition des Düsenkörpers 23 im Zylinderkopf
4 wird durch die Dicke einer Distanzscheibe 32 bestimmt. Die Dichtfunktion zwischen
Brennraum und Zylinderkopf 4 wird durch die Distanzscheibe 32 und eine Anzahl von
O-Ringen 33 übernommen.
[0017] Seitlich dem Düsenkörper 23 innerhalb des Zylinderkopfes 4 zugeordnet befindet sich
ein mit Bezugszeichen 36 gekennzeichneter Kraftstoffrücklauf, der oberhalb eines mit
Bezugszeichen 37 bezeichneten Kraftstoffzulaufs zum Düsenkörper 23 angeordnet ist.
Der Düsenkörper 23 ist mit dem dem Brennraum der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine
zuweisenden Teil über eine Düsenspannmutter 34 verbunden. Diese dichtet die beiden
Teile des Düsenkörpers 23 gegeneinander ab und schafft eine kraftstoffdichte Verbindung
zwischen dem Pumpenraum 11 des Pumpenteils 2 sowie den Hochdruckzuläufen 26, 27 zum
Steuerraum 25 bzw. zum Düsenraum 28.
[0018] Figur 2.1 ist ein Piezosteller mit hydraulischem Kopplungsraum zu entnehmen, der
in eine erste Schaltstellung gestellt ist.
[0019] In der in Figur 2.1 dargestellten ersten Position 41 der Ventilnadel 24 im Düsenkörper
23 ist die Piezokristall-Stapelanordnung 7 des Stellers 5 unbestromt. Demzufolge ist
der hydraulische Koppler 38 nicht beaufschlagt. Die Ventilnadel 24 im Düsenteil 3
der Pumpe-Düse-Einheit 1 befindet sich um einen ersten Hubweg 45, bezogen auf ihren
düsenkörperseitigen Sitz, aufgefahren. In dieser Schaltstellung sind der Zulauf 37,
der oberhalb des Rücklaufes 36 im Düsenkörper 23 angeordnet ist und der Rücklauf 36
beide geöffnet. Im in Figur 2.1 dargestellten spannungsfreien Zustand des Stellers
5 ist die Ventilnadel 25 geöffnet, der Kraftstoff wird durch die Kraftstoffförderpumpe
mit niedrigem Druck durch den Düsenteil 2 der Pumpe-Düse-Einheit 1 gefördert. In dieser
ersten Position 41 der Ventilnadel 25 ist der Steller 5, d.h. dessen Piezokristall-Stapelanordnung
7 nicht bestromt, was dem Spannungsniveau gemäß Figur 3 vor der Anstiegsflanke 50
der Spannung entspricht.
[0020] In Figur 2.2 ist der Piezosteller mit nachgeschaltetem hydraulischem Koppler 38 mit
Maximalspannung entsprechend dem in Figur 3 dargestellten ersten Spannungsniveau 54
bestromt. Dadurch fährt die Piezokristall-Stapelanordnung 7 des Stellers 5 derart
in den hydraulischen Koppler 38 ein, daß über die in Figur 1 dargestellte Koppler-Leitung
39 die Stirnseite 40 der Ventilnadel 24 mit hohem Druck beaufschlagt ist. Dadurch
fährt die Düsennadel 24 des 2/2-Wege-Ventils vollständig innerhalb der Nadelführung
44 nach unten und verschließt den Zulauf 37 und gleichzeitig den Rücklauf 36. In der
zweiten, in Figur 2.2 dargestellten Position 42 der Düsennadel 24 erfolgt der Druckaufbau
im Hochdruckraum, d.h. im Pumpenraum 11 des Pumpenteils 2. Die zweite Position 42
der Ventilnadel 24 wird während der Druckaufbauphase 52 gehalten. Während der Druckaufbauphase
52 (vgl. Spannungsprofildarstellung gemäß Figur 3) erfolgt der Druckaufbau im Hochdruckraum,
d.h. im Pumpenraum 11 innerhalb des Pumpengehäuses 8, bis ein gewünschtes Druckniveau
erreicht ist.
[0021] Figur 2.3 zeigt den Piezosteller mit nachgeschaltetem hydraulischem Koppler in einer
weiteren, der dritten Position 43.
[0022] Zum Erreichen eines der dritten Position der Ventilnadel 24 entsprechenden Schaltzustandes
der Ventilnadel 24 wird die Bestromung der Piezokristall-Stapelanordnung 7 des Stellers
5 auf ein zweites Spannungsniveau 56 (vgl. Darstellung gemäß Figur 3) zurückgenommen.
Die Spannung fällt entsprechend einer ersten fallenden Spannungsflanke 55 vom ersten
Spannungsniveau 54, welches während der zweiten Position 42 der Ventilnadel 24 gehalten
wird, auf ein zweites, niedrigeres Spannungsniveau 56 zurück (vgl. Darstellung gemäß
Figur 3).
[0023] Dadurch bedingt nimmt der Druck im hydraulischen Koppler 38 und der Kopplerleitung
39 ab, so daß die Ventilnadel 24, deren Stirnseite 40 durch den Hochdruck beaufschlagt
ist, um einen zweiten Hubweg 46 in vertikale Richtung in Bezug auf den Düsenkörper
23 nach oben auffährt. In der dritten Position 43 der Ventilnadel 24 ist der Rücklauf
36 geöffnet, während der Zulauf 37 durch die Ventilnadel 24 weiterhin, analog zur
Darstellung gemäß Figur 2.2, verschlossen bleibt. Die Düsennadel 29 (vgl. Darstellung
gemäß Figur 1) wird dadurch druckunterstützt geöffnet. Die Einspritzung endet durch
Öffnen des Rücklaufs 36, da das Öffnen des Rücklaufes 36 einen sofortigen Druckabbau
und das Schließen der Düsennadel 29 zur Folge hat.
[0024] Figur 3 zeigt das Spannungsprofil, mit dem der als Piezoaktor beschaffene, das 2/2-Wege-Ventil
doppelt schaltende Piezosteller angesteuert wird.
[0025] Im unbestromten Zustand des Piezostellers 5 entspricht die Spannung dem Niveau, welches
in Figur 3 vor der Anstiegsflanke 50 der Spannung anliegt. Die Druckaufbauphase 52
wird durch die Anstiegsflanke 50 der Spannung bis auf ein erstes Spannungsniveau 54
erzeugt. Der Förderbeginn ist mit Bezugszeichen 51 dargestellt. Die Druckaufbauphase
52 kann variabel gehalten werden und ist von der Ansteuerung der Düsennadel 29 durch
Betätigung der Ventilnadel 24 unabhängig, d.h. getrennt. Während der Druckaufbauphase
wird der Piezosteller 5 auf dem ersten Spannungsniveau 54 bestromt. Der Druckaufbau
erfolgt, ohne daß die Düsennadel 29 durch den sich aufbauenden Druck im Pumpenraum
11 des Pumpenteils 2 der Pumpe-Düse-Einheit geöffnet wird. Sobald das gewünschte Spritzdruckniveau
sowie der gewünschte Zeitpunkt für den Einspritzbeginn 53 erreicht ist, wird das erste
Spannungsniveau 54 auf ein zweites Spannungsniveau 56 abgesenkt. Während des Anliegens
des ersten Spannungsniveaus 54 befindet sich die Ventilnadel 24 des 2/2-Wege-Ventils
der Pumpe-Düse-Einheit 1 in der zweiten Position, die in der Darstellung gemäß Figur
2.2 mit Bezugszeichen 42 gekennzeichnet ist, d.h. der Zulauf 37 sowie der Rücklauf
36 zum Pumpenraum 11 sind geschlossen. Wird das erste Spannungsniveau 54 entlang der
ersten fallenden Spannungsflanke 55 auf das zweite Spannungsniveau 56 abgesenkt, erfolgt
eine Entlastung des hydraulischen Kopplers 38, da sich die Piezokristall-Anordnung
7 bei Anliegen eines niedrigen Spannungsniveaus entsprechend des zweiten Spannungsniveaus
56 kontrahiert. Demzufolge fährt die Ventilnadel 24 um den zweiten Hubweg 46 gemäß
der Darstellung in Figur 2.3 in ihre dritte Position. In der dritten Position ist
der Zulauf 37 nach wie vor verschlossen, während der Rücklauf 36 zum Pumpenraum 11
geöffnet bleibt. Das zweite Spannungsniveau 56 liegt bis zum Förderende 57 der Kraftstoffpumpe
an und fällt entsprechend einer weiteren, zweiten fallenden Spannungsflanke 58 auf
das 0-Niveau ab. Im 0-Niveau der Spannung U nimmt die Ventilnadel 24 wieder die in
Figur 2.1 dargestellte erste Position 41 ein, bei der die Düsennadel einen ersten
Hubweg 45 innerhalb des Düsenkörpers 23 zurücklegt und in der der Zulauf 37 und der
Rücklauf 36 miteinander kurzgeschlossen sind. Durch die Ventilnadel 24 des 2/2-Wege-Ventils
innerhalb des Düsenkörpers 23 wird das Verschließen des Hochdruckraumes, d.h. des
Pumpenraumes 11 des Pumpenteiles 2 zum Druckaufbau und das Öffnen der Düsennadel 29
voneinander getrennt gesteuert. Entsprechend des Ansteuerzeitpunktes des Stellers
5, zu dem das erste Spannungsniveau 54 auf das zweite Spannungsniveau 56 abgesenkt
wird, läßt sich der Einspritzdruck frei steuern, wobei die Druckaufbauphase davon
unbeeinflußt ist.
1. Pumpe-Düse-Einheit (1) zum Einspritzen von Kraftstoff in den Brennraum einer selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine mit einem Pumpenteil (2) und einem Düsenteil (3) und einem
Steller (5), dem ein hydraulischer Koppler (38, 39) nachgeschaltet ist, über den eine
Ventilnadel (24) eines 2/2-Wege-Ventils innerhalb eines Düsenkörpers (23) betätigbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Steller (5) eine auf den hydraulischen Koppler (38, 39) einwirkende Piezokristall-Anordnung
(7) umfaßt und eine Stirnseite (40) der Ventilnadel (24) beaufschlagt, die in eine
einen Druckaufbau ermöglichende erste Position (41) stellbar ist, wobei eine das Öffnen
einer Düsennadel (29) ermöglichende weitere Position (43) der Ventilnadel (24) unabhängig
einstellbar ist.
2. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der hydraulische Koppler (38, 39) im Düsenkörper (23) in eine die Ventilnadel (24)
führende Nadelführung (44) übergeht.
3. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vom Pumpenraum (10) des Pumpenteils (2) ein Steuerraumzulauf (26) und ein Düsenraumzulauf
(27) abzweigen, die einen Steuerraum (25) der Ventilnadel (24) und einen die Düsennadel
(29) umgebenden Düsenraum (28) gleichzeitig beaufschlagen.
4. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung der Düsennadel (29) gesehen im Düsenkörper (23) der Zulauf (37)
oberhalb des Rücklaufes (36) angeordnet ist.
5. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Position (41) der Ventilnadel (24) bei unbestromtem Steller (5) ein
Zulauf (37) und der Rücklauf (36) im Düsenkörper (23) kurzgeschlossen sind.
6. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Bestromung des Stellers (5) auf ein erstes Spannungsniveau (54) der Zulauf (37)
und der Rücklauf (36) durch die Ventilnadel (24) verschlossen sind und ein Druckaufbau
(52) im Pumpenraum (10) des Pumpenteils (2) erfolgt.
7. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablauf einer Druckaufbauphase (52) im Pumpenraum (10) des Pumpenteils (2) bei
Einspritzbeginn (53) der Steller (5) mit einem zweiten Spannungsniveau (54) beaufschlagt
ist und die Düsennadel (29) druckunterstützt öffnet.
8. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einspritzbeginn (53) und die Druckaufbauphase (52) durch Verschließen des Pumpenraumes
(10) getrennt voneinander steuerbar sind.
9. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich in der ersten Position (41) der Ventilnadel (24) ein erster Hubweg (55) der
Ventilnadel (24) einstellt, bei dem der Zulauf (37) und der Rücklauf (36) offenstehen.
10. Pumpe-Düse-Einheit gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich in einer dritten Position (43) der Ventilnadel (24) ein zweiter Hubweg (46)
der Ventilnadel (24) einstellt, bei dem Rücklauf (36) zum Pumpenraum (10) geöffnet
ist.