[0001] Die Erfindung betrifft einen Bankautomaten, umfassend einen Tresor mit einer durch
ein erstes Schloss gesicherten Tür, eine Eingabeeinrichtung und wenigstens einer Speichereinrichtung
für Wertscheine wie Banknoten und Schecks, wobei wenigstens ein Speicher für Banknoten
in dem Tresor angeordnet ist, und eine von der Eingabeeinrichtung durch eine erste
Durchbrechung in einer der Wände des Tresors führende Wertschein-Transportbahn, deren
einer Transportabschnitt zu dem wenigstens einen Banknotenspeicher führt. Sie geht
aus von der DE 195 36 481 A1.
[0002] Selbstbediente Bankautomaten sind häufig sowohl für die Ein- und Ausgabe von Bargeld
als auch für die Entgegennahme von Schecks eingerichtet. Für das Befüllen mit und
die Entnahme von Bargeld gelten strenge Sicherheitsvorschriften: Es müssen stets zwei
autorisierte Bankangestellte zugegen sein und in vielen Fällen muss zusätzlich bewaffnetes
Sicherheitspersonal anwesend sein. Der personelle Aufwand ist also groß.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, den personellen Aufwand bei der Wartung von Geldautomaten
zu reduzieren.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass der Speicherraum für Bargeld zwar
aufbruchsicher umkleidet sein muss, entgegengenommene Schecks hingegen durch einen
Aufdruck entwertet werden. Für sie besteht danach kein gehobenes Sicherungsbedürfnis
mehr. Erfindungsgemäß ist daher ein von dem Innenraum des Tresors separierter Aufnahmeraum
für Schecks vorgesehen, der durch eine separate, mit einem zweiten Schloss versehene
Klappe verschließbar ist, und die Wertschein-Transportbahn weist einen zweiten Transportabschnitt
auf, der durch eine zweite Durchbrechung in einer der den Innenraum des Tresors gegen
den Aufnahmeraum abgrenzenden Wände hindurch in den Aufnahmeraum geführt ist.
[0006] Wertscheine gleich welcher Art können also in die selbe Eingabeeinrichtung eingelegt
werden, wodurch die Bedienung besonders einfach wird. Sie werden auf dem selben Transportweg
einer Echtheitsprüfung bzw. Wertermittlung zugeführt und gelangen schließlich in den
sicheren Tresor. Hier verzweigt sich die Wertschein-Transportbahn: Banknoten werden
auf einem ersten Weg für sie bestimmten Speichern zugeführt, Schecks werden nach dem
Aufbringen eines Entwertungsaufdrucks auf dem zweiten Transportabschnitt in den für
sie bestimmten Aufnahmeraum befördert.
[0007] Entsprechend einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung genügen die Wände des
Tresors, die durch das erste Schloss gesicherte Tür und das erste Schloss selbst höheren
Sicherheitsanforderungen als die Wände des Aufnahmeraumes, die mit dem zweiten Schloss
versehene Klappe und das zweite Schloss selbst. Wie oben bereits erwähnt besteht für
Schecks nach der Entwertung kein gehobenes Sicherungsbedürfnis mehr. Der Aufnahmeraum
und dessen Klappe brauchen deshalb nicht gepanzert zu sein und das zweite Schloss
kann einfach ausgeführt sein. Der von dem Speicherraum für Banknoten separierte Aufnahmeraum
für Schecks kann vorteilhafterweise durch einen einzelnen Bankmitarbeiter entleert
werden.
[0008] Entsprechend einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist der Aufnahmeraum ein Teilbereich
des Innenraumes des Tresors, der von diesem durch den Aufnahmeraum umschließende Wände
abgeteilt ist. Für den Bankautomaten ergibt sich in diesem Fall ein besonders einfacher
Aufbau, da an dem Tresor keine zusätzlichen Behältnisse angebracht werden müssen und
damit die Tresorwände einen Teil der Außenhaut des Bankautomaten bilden können.
[0009] Nachfolgend wird ein Beispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
[0010] Es zeigt
- Fig. 1
- einen Bankautomaten in einer perspektivischen Vorderansicht,
- Fig. 2
- eine geschnittene Seitenansicht durch den in Fig. 1 dargestellten Bankautomaten.
[0011] In den Figuren 1 und 2 ist ein Bankautomat 10 in einer perspektivischen Vorderansicht
und einer geschnittenen Seitenansicht dargestellt. Der Bankautomat 10 besteht aus
einem Tresor 12 und einem Aufsatz 14 mit einem Bedienfeld 16. Von den bei Bankautomaten
üblichen Bedienelementen ist in dem Bedienfeld 16 lediglich ein Ein-/Ausgabefach 18
für Schecks und Banknoten dargestellt. Die Seitenwände 20 des Tresors 12 sind gepanzert,
ebenso dessen Bodenplatte 22 und Deckplatte 24. Die Deckplatte 24 ist mit einer ersten
Durchbrechung 26 versehen. Der Tresor 12 ist mit einer gepanzerten Tür 28 verschließbar,
die durch ein aufwändiges Tresorschloss 30 gesichert ist.
[0012] Von dem Innenraum des Tresors 12 ist in der linken unteren Ecke ein Aufnahmeraum
32 durch diesen umschließende seitliche Trennwände 34 und eine obere Trennwand 36
abgeteilt. Die obere Trennwand 36 ist mit einer zweiten Durchbrechung 38 versehen.
Die Trennwände 34, 36 weisen die gleiche Panzerung auf wie die gepanzerten Tresorwände.
Der Aufnahmeraum 32 ist mit einer ungepanzerten Klappe 40 verschließbar, die vermittels
an der linken Seitenwand 20 des Tresors 12 angebrachter Scharniere 44 um ihre linke
Seitenkante schwenkbar und durch ein einfaches Zylinderschloss 42 gesichert ist. In
dem Aufnahmeraum 32 ist ein herausnehmbarer Scheckspeicher 46 angeordnet, der im einfachsten
Fall als Sammelbehälter, aber auch als Stapel- oder Wickelspeicher ausgebildet sein
kann.
[0013] Von dem Ein-/Ausgabefach 18 führt eine Wertschein-Transportbahn 48 durch die erste
Durchbrechung 26 in das Innere des Tresors 12. Ein erster Transportabschnitt 50 der
Wertschein-Transportbahn 48 führt zu einem Banknotenspeicher 52 mit vier Kassetten
52a-52d für Banknoten unterschiedlicher Nennwerte. Jeder Kassette 52a-52d ist eine
an sich bekannte und deshalb nur symbolisch dargestellte Weiche 54a-54d zugeordnet,
durch die die Banknoten entsprechend ihren Nennwerten auf die Kassetten 52a-52d verteilt
werden. An den ersten Transportabschnitt 50 schließt sich ein zweiter Transportabschnitt
56 an. Dieser durchsetzt die zweite Durchbrechung 38 in der oberen Trennwand 36 des
Aufnahmeraumes und mündet in den Scheckspeicher 46.
[0014] An der Wertschein-Transportbahn 48 sind eine Banknotenprüfungs- und Erkennungseinheit
und eine Druckeinrichtung zum Aufbringen eines Entwertungsaufdrucks auf Schecks angeordnet,
die -da nicht zur Erfindung gehörignicht dargestellt sind. In das Ein-/Ausgabefach
18 eingegebene Banknoten werden nach einer Echtheitsprüfung und Nennwertermittlung
in eine der Kassetten 52a-52d eingespeichert. Schecks werden als solche erkannt und
ihr Wert erfasst. Danach werden die Schecks nach Aufbringen eines Entwertungsaufdrucks
in dem Scheckspeicher 46 abgelegt.
[0015] Ist der Bankautomat 10 als Ein-/Ausgabeautomat ausgebildet, können Banknoten entsprechend
den Anforderungen des Bankkunden dem Banknotenspeicher 52 entnommen und über die Wertschein-Transportbahn
48 in das Ein-/Ausgabefach 18 transportiert werden.
[0016] Soll eine Kassette 52a-52d ausgewechselt, entleert oder befüllt werden, so ist das
Tresorschloss 30 zu betätigen. Danach kann die Tresortür 28 geöffnet werden. Dazu
sind die oben beschriebenen Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Soll aber nur der Scheckspeicher
46 entleert werden, so ist das Zylinderschloss 42 zu betätigen, wonach die Klappe
40 geöffnet werden kann. Es ist zu erkennen, dass auf den Inhalt des Tresors 12 durch
die geöffnete Klappe 40 nicht zugegriffen werden kann. Die Entleerung des Scheckspeichers
46 kann also von einer einzelnen Person vorgenommen werden, ohne dass dadurch irgendwelche
Sicherheitsvorschriften verletzt werden. Die Einsparung an personellem Aufwand ist
also beträchtlich.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 10
- Bankautomat
- 12
- Tresor
- 14
- Aufsatz
- 16
- Bedienfeld
- 18
- Ein-/Ausgabefach
- 20
- Tresorwand
- 22
- Bodenplatte
- 24
- Deckplatte
- 26
- erste Durchbrechung
- 28
- Tür
- 30
- Tresorschloss
- 32
- Aufnahmeraum
- 34
- seitliche Trennwand
- 36
- obere Trennwand
- 38
- zweite Durchbrechung
- 40
- Klappe
- 42
- Zylinderschloss
- 44
- Scharnier
- 46
- Scheckspeicher
- 48
- Wertschein-Transportbahn
- 50
- erster Transportabschnitt
- 52
- Banknotenspeicher
- 52a bis 52d
- Kassette
- 54a bis 54d
- Weiche
- 56
- zweiter Transportabschnitt
1. Bankautomat (10), umfassend einen Tresor (12) mit einer durch ein erstes Schloss (30)
gesicherten Tür (28), eine Eingabeeinrichtung (18) und wenigstens eine Speichereinrichtung
(52, 46) für Wertscheine wie Banknoten und Schecks, wobei wenigstens ein Speicher(52,
52a-52d) für Banknoten in dem Tresor (12) angeordnet ist, und eine von der Eingabeeinrichtung
(18) durch eine erste Durchbrechung (26) in einer der Wände (24) des Tresors (12)
führende Wertschein-Transportbahn (48), deren einer Transportabschnitt (50) zu dem
wenigstens einen Banknotenspeicher (52, 52a-52d) führt, dadurch gekennzeichnet, dass ein von dem Innenraum des Tresors (12) separierter Aufnahmeraum (32) für Schecks
vorgesehen ist, der durch eine mit einem zweiten Schloss (42) versehenen Klappe (40)
verschließbar ist, und dass die Wertschein-Transportbahn (48) einen zweiten Transportabschnitt
(56) aufweist, der durch eine zweite Durchbrechung (38) in einer der den Innenraum
des Tresors (12) gegen den Aufnahmeraum abgrenzenden Wände hindurch in den Aufnahmeraum
(32) geführt ist.
2. Bankautomat (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (32) ein Teilbereich des Innenraumes des Tresors (12) ist, der von
diesem durch den Aufnahmeraum (32) umschließende Wände (34, 36) abgeteilt ist.
3. Bankautomat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die durch das erste Schloss (30) gesicherte Tür (28) höheren Sicherheitsanforderungen
genügt als die mit dem zweiten Schloss (42) versehene Klappe (40).