[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Lagern einer Mehrzahl
von Behältern, die wärmeentwickelndes, insbesondere radioaktives Material enthalten.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, während der Lagerung eine optimierte Abführung
der permanent erzeugten Wärme mit besonders einfachen Mitteln zu ermöglichen.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß
ein Anteil der von benachbarten Behältern abgegebenen Strahlungswärme durch zusätzliche
Flächen zwischen den benachbarten Behältern absorbiert und die absorbierte Wärme konvektiv
an die Umgebungsluft abgegeben.
[0004] Der konvektive Wärmeübergang auf die Umgebungsluft findet nicht nur an den Behälterwänden
statt, sondern zusätzlich auch an dazwischen liegenden, wärmeabsorbierenden Strukturen.
Dies erhöht den Wärmeabtransport, ohne daß eine zusätzliche Unterstützung, wie etwa
durch eine Zwangsbelüftung, erforderlich wäre. Die Wärmeabfuhr wird also durch konvektive
Abfuhr der Strahlungswärme der Behälter mit Hilfe zusätzlich aufgestellter Flächen
verbessert.
[0005] Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, langgestreckte Behälter zu verwenden
und diese stehend zu positionieren. Durch eine vertikale Lagerung langgestreckter
Behälter mit einer wärmeabgebenden Oberfläche wird eine verstärkte Kaminwirkung erzeugt.
Die umströmende Luft überstreicht eine größere Wegstrecke und nimmt dabei mehr Wärme
auf. Gleichzeitig erhöht sich die Konvektionsgeschwindigkeit, woraus sich eine zusätzliche
Verbesserung der Wärmeabfuhr ergibt.
[0006] Zur vorrichtungstechnischen Lösung der gestellten Aufgabe ist die eingangs genannte
Einrichtung erfindungsgemäß mit mindestens einer Trennwand aus wärmeabsorbierendem
Material versehen, die derart zwischen benachbarten Behältern angeordnet ist, daß
sich beidseitig der Trennwand eine Konvektionsströmung aufbaut. Eine solche Trennwand
aus wärmeabsorbierendem Material verhindert die gegenseitige Übertragung von Wärmestrahlung
zwischen benachbarten Behältern. Statt auf einem benachbarten Behälter aufzutreffen,
wird die Strahlung durch die Trennwand absorbiert, wobei letztere eine geringere Temperatur
als die Behälterwandungen aufweist. Die so erwärmte Trennwand kann dann Wärme an die
Umgebungsluft abgeben, wodurch sich konvektive Strömungen beidseitig der Trennwand
einstellen.
[0007] Der untere Bereich der Trennwand weist genügend Freiräume auf, um eine möglichst
ungestörte Anströmung der Luft zu gewährleisten.
[0008] Die Anordnung der Trennwand bzw. der Trennwände kann in vielfältiger Weise getroffen
werden. Häufig kann es ausreichen, zwischen zwei benachbarten Reihen von Behältern
eine einzige durchgehende Trennwand vorzusehen. Besser ist es vielfach, ein Raster
von sich vorzugsweise rechtwinklig kreuzenden Trennwänden zu erstellen, in das die
Behälter eingefügt werden. Jeder Behälter ist dann gegen sämtliche benachbarten Behälter
bezüglich der Wärmestrahlung abgeschirmt. Gleiches gilt für eine weitere vorteilhafte
Ausführungsform, die dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens einige der Behälter
mit Abstand von einer gesonderten Trennwand umgeben sind. Sind also zwei benachbarte
Behälter jeweils mit einer beabstandeten Trennwand versehen, so können diese Trennwände
an insgesamt vier Wandseiten Wärme abgeben. Dies bedeutet, daß die Gesamtwärmeabgabe
nochmals verbessert werden kann.
[0009] Vorteilhafterweise sind die Trennwände dabei am unteren Ende mit Luftdurchtrittsöffnungen
versehen, die das Nachströmen von kühlerem Medium im unteren Trennwandbereich erleichtern.
[0010] Weiterhin vorteilhaft ist es, die Trennwand vorzugsweise beidseitig mit im wesentlichen
vertikal verlaufenden Rippen zu versehen. Derart angeordnete Rippen führen zu einer
Vergrößerung der thermisch wirksamen Oberfläche und verbessern den Wärmeübergang nochmals.
[0011] Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Behälter mit
im wesentlichen in Achsrichtung verlaufenden Axialrippen versehen. Dies ist ganz besonders
bei langgestreckt ausgebildeten Behältern vorteilhaft. So ausgeformte Behälter werden
in der Regel aus Platzgründen hochkant aufgestellt. Die Axialrippen laufen dann in
vertikaler Richtung, d. h. parallel zur Strömungsrichtung der konvektiv umströmenden
Luft.
[0012] Die Berippung der Behälter vermag also einen beträchtlichen Beitrag zur wirksamen
Wärmeableitung während der Lagerung zu leisten. Weitere Vorteile ergeben sich bei
einem Transport der Behälter, wenn diese direkt oder indirekt dem Fahrtwind ausgesetzt
werden. Auch dabei vergrößern die Rippen die wärmeabgebende Fläche und verbessern
die Strömungsführung der Umgebungsluft.
[0013] Je nach bevorzugter Lageorientierung der Behälter kann man diese mit Axialrippen
oder Radialrippen versehen. Behälter mit Axialrippen eignen sich eher für eine stehende
Lagerung.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, bei Behältern mit Radialrippen,
die für eine stehende Lagerung vorgesehen sind, Axialrippen aus Rippenabschnitten
zusammenzusetzen, welche kranzförmig in den Zwischenräumen der Radialrippen angeordnet
werden. Es wird dadurch beispielsweise möglich mit Radialrippen versehene Behälter
im ursprünglichen Zustand bei radialer Umströmung liegend zu lagern und bei geänderter
stehender Aufstellungsrichtung dann die Rippenausrichtung an die neue Strömungsrichtung
des umströmenden Mediums anzupassen.
[0015] Dabei ist eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere der Rippenabschnitte zu Ringsegmenten miteinander verbunden sind. Dabei können
mehrere Rippenabschnitte gleichzeitig gehandhabt werden, wodurch sich die Montage
erleichtert.
[0016] Eine andere Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Axialrippen
als durchgehende Elemente auf die glatten Behälterwände aufgesetzt sind.
[0017] Dadurch entfällt die Notwendigkeit, in axialer Richtung mehrere aneinander anschließende
axiale Rippenabschnitte handhaben zu müssen, und zudem können solche durchgehenden
Elemente besonders einfach durch Zuschnitt von vorhandenen Profilhalbzeugen hergestellt
werden.
[0018] In jedem Falle verbessert sich die Wärmeabfuhr von den Behältern durch die vorzugsweise
lösbar aufgebrachten Rippen bzw. Rippensegmente.
[0019] Vorteilhafterweise können die durchgehenden Elemente der Axialrippen bzw. die kranzförmig
in den Zwischenräumen der Radialrippen angeordneten Rippenabschnitte von in Umfangsrichtung
verlaufenden Spannelementen gegen die Behälterwände verspannt sein. Spannelemente
sind in zahlreichen Formen im Stand der Technik bekannt und erlauben es, die oben
beschriebenen Rippenabschnitte bzw. Rippensegmente sowie die durchgehenden Rippenelemente
besonders schnell, einfach und sicher gegen die Behälterwände zu verspannen und im
Bedarfsfall wieder davon zu lösen. Eine derartige Verspannung kann beispielsweise
mit Spannbändern, Gurten oder Spanndrähten arbeiten.
[0020] Als zusätzlich vorteilhaft erweist sich die Ausbildung der durchgehenden Elemente
der Axialrippen bzw. der kranzförmigen in den Zwischenräumen der Radialrippen angeordneten
Rippenabschnitte als an beiden Enden offene Hohlprofile. Als Hohlprofile ausgebildete
Rippen weisen neben der an der Außenseite auftretenden konvektiven Überströmung noch
eine interne Durchströmung mit zusätzlichem Wärmeübergang auf. Hierdurch wird die
Wärmeübertragung gesteigert und im Gegensatz zu massiven Rippen verbessert. Zudem
ist die Masse gegenüber massiv ausgeführten Rippen deutlich geringer, wodurch sich
u. a. beim Transport Erleichterungen ergeben.
[0021] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf mehrere benachbart angeordnete Lagerbehälter mit erfindungsgemäßen
Trennwänden;
Figur 2 eine Draufsicht auf mehrere benachbart angeordnete Lagerbehälter, die jeweils
von einer beabstandeten Trennwand vollständig umschlossenen sind;
Figur 3 einen Lagerbehälter mit Trennwand nach Figur 2 in einer Seitenansicht;
Figur 4 einen radialen Teilschnitt durch einen glatten Lagerbehälter mit aufgesetzten
Axialrippen;
Figur 5 einen radialen Teilschnitt durch einen Lagerbehälter mit Radialrippen und
aufgesetzten axialen Rippenelementen;
Figur 6 einen axialen Teilschnitt durch die Ausführungsform nach Figur 5.
[0022] Figur 1 zeigt ein Lager mit mehreren benachbart zueinander angeordneten Behältern
1, die ein radioaktives, wärmeentwickelndes Material enthalten. Zwischen den Behältern
1 sind Trennwände 2 derart angeordnet, daß benachbarte Behälter 1 gegeneinander abgeschirmt
sind. Jede der Trennwände 2 ist mit einer Mehrzahl von Rippen 3 versehen. Die Ausrichtung
der Trennwände 2 und der Rippen 3 erfolgt normal zur horizontalen Ebene, so daß die
umgebende erwärmte Luft an den Trennwänden 3 vertikal nach oben steigen kann.
[0023] Figur 2 zeigt mehrere benachbart zueinander angeordnete Lagerbehälter 1, die jeweils
von einer der Trennwände 2 mit Rippen 3 umschlossen sind und durch diese gegeneinander
abgeschirmt werden. Im Unterschied zu der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform ist
hierbei jeder Behälter 1 von einer eigenen Trennwand 2 vollständig umschlossen. Dies
bedeutet, daß zwischen zwei nebeneinander angeordneten Behältern 1 dieser Ausführungsform
jeweils zwei Trennwände 3 liegen. In Übereinstimmung mit der in Figur 1 gezeigten
Ausführungsform sind auch hier die Trennwände 2 räumlich von den Behältern 1 beabstandet.
Das heißt, daß eine vom Lagerbehälter 1 ausgehende Wärmestrahlung auf die Trennwand
2 trifft. Dabei wird die Wärmestrahlung von der Trennwand 2 absorbiert. Die Trennwand
2 erwärmt sich und gibt die Wärme an die umströmende Luft ab. Dadurch wird eine Energieübertragung
durch Wärmestrahlung von einem Behälter zu einem anderen verhindert, und die Strahlungsenergie
wird an die Trennwände und nicht an andere Behälter abgegeben. Der so unterbundene
gegenseitige Wärmeaustausch zwischen den Behältern bewirkt eine deutlich verbesserte
Gesamtwärmeabfuhr selbst dann, wenn andere wärmestrahlende Behälter 1 in der nächsten
Umgebung aufgestellt sind. Die Wärmeabfuhr ist dadurch weitestgehend unabhängig davon,
wieviele solcher Behälter in der nächsten Umgebung aufgestellt sind.
[0024] Die Seitenansicht gemäß Figur 3 zeigt, daß die Trennwand 2 im unteren Bereich mit
Luftdurchtrittsöffnungen 4 versehen ist. Außerdem wird die Strömung der Umgebungsluft
im Ringraum zwischen den Behälter 1 und der Trennwand 2 durch entsprechende Pfeile
angedeutet. Wie bereits erwähnt, baut sich auch auf der Außenseite der Trennwand eine
Konvektionsströmung auf.
[0025] Figur 4 zeigt einen radialen Teilschnitt durch einen glatten Lagerbehälter 1 mit
aufgesetzten Axialrippen 5, die als durchgehende Elemente ausgebildet sind. Dabei
ist zu erkennen, daß die Axialrippen 5 auf der dem Behälter zugewandten Seite komplementär
zu der Behälteroberfläche geformt sind. Die drei gezeigten Axialrippen 5 können mit
weiteren Axialrippen beliebig kombiniert werden, so daß der gesamte Umfang des Behälters
1 oder ein Teilbereich davon bedeckt ist. Anstelle der vorher vorhandenen glatten
Oberfläche wird durch die Verwendung von Axialrippen die thermisch wirksame Oberfläche
um ein Vielfaches vergrößert. Insbesondere die in der Figur 4 gezeigte Ausführungsform
der Axialrippen 5 als offene Hohlprofile mit einer wirksamen Außenfläche und einer
wirksamen Innenfläche besitzt neben dem Vorteil der sehr geringen Masse noch den Vorteil
der beidseitig wirksamen thermischen Oberflächen.
[0026] Figur 5 zeigt in einer Darstellung ähnlich der nach Figur 4 einen radialen Teilschnitt
durch einen berippten Behälter 1 nach einer weiteren Ausführungsform, und Figur 6
zeigt einen korrespondierenden axialen Teilschnitt. Der Behälter 1 ist dabei mit Radialrippen
6 versehen. In die Zwischenräume der Radialrippen 6 eingesteckt sind zwei Rippenabschnitte
7, die sich zu Axialrippen zusammenfügen. Hierdurch wird eine Richtungsänderung der
thermisch wirksamen Rippen um 90° bewirkt. Der so gestaltete Lagerbehälter 1 kann
dann, anstatt horizontal, vertikal gelagert werden, ohne daß die Radialrippen die
Wärmeabfuhr behindern. Des weiteren sind Bohrungen 8 in den Rippenabschnitten 7 gezeigt.
In diesen Bohrungen 8 können beispielsweise Drahtseile durch die Rippenabschnitte
7 hindurchgeführt werden, um diese in Umfangsrichtung um den Lagerbehälter 1 zu verspannen.
Das Verspannen mit Drahtseilen oder Gurten stellt eine besonders einfache und sichere
sowie zudem wieder lösbare Verbindungsmethode dar.
[0027] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abwandlungen möglich. So können beispielsweise
die Anzahl der Elemente der Axialrippen, der Rippenabschnitte und die Rippenform in
weiten Bereichen variiert werden. Zur Befestigung der Rippenelemente an den Behältern
können auch zahlreiche andere bekannte Befestigungsmittel ausgewählt werden. Beispielhaft
seien hier genannt Verschraubungen, äußere Spannringe, etc. Die Erfindung ist anwendbar
auf die Lagerung nicht nur von radioaktiven, sondern generell von wärmeentwickelnden
Materialien.
1. Verfahren zum Lagern einer Mehrzahl von Behältern (1), die wärmeentwickelndes, insbesondere
radioaktives Material enthalten, wobei
- ein Anteil der von benachbarten Behältern abgegebenen Strahlungswärme zwischen den
benachbarten Behältern absorbiert wird und
- die absorbierte Wärme konvektiv an die Umgebungsluft abgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß langgestreckte Behälter (1) gelagert und dabei stehend positioniert werden.
3. Einrichtung zum Lagern einer Mehrzahl von Behältern, die wärmeentwickelndes, insbesondere
radioaktives Material enthalten, mit mindestens einer Trennwand (2) aus wärmeabsorbierendem
Material, die derart zwischen benachbarten Behältern (1) angeordnet ist, daß sich
beidseitig der Trennwand (2) eine Konvektionsströmung aufbaut.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der Behälter (1) mit Abstand von einer gesonderten Trennwand (2)
umgeben sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (2) am unteren Ende mit Luftdurchtrittsöffnungen (4) versehen sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (2) vorzugsweise beidseitig mit im wesentlichen vertikal verlaufenden
Rippen (3) versehen ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (1) mit im wesentlichen in Achsrichtung verlaufenden Axialrippen (5)
versehen sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialrippen (5) aus Rippenabschnitten (7) bestehen, die kranzförmig in den Zwischenräumen
von Radialrippen (6) angeordnet sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere der Rippenabschnitte (7) zu Ringsegmenten miteinander verbunden sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialrippen (5) als durchgehende Elemente auf die glatten Behälterwände aufgesetzt
sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die durchgehenden Elemente der Axialrippen (5) bzw. die kranzförmig in den Zwischenräumen
der Radialrippen (6) angeordneten Rippenabschnitte (7) von in Umfangsrichtung verlaufenden
Spannelementen gegen die Behälterwände verspannt sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die durchgehenden Elemente der Axialrippen (5) bzw. die kranzförmig in den Zwischenräumen
der Radialrippen (6) angeordneten Rippenabschnitte (7) als an beiden Enden offene
Hohlprofile ausgebildet sind.