[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von insbesondere reproduzierbarem
medizinischem Schaum bzw. Bläschensuspension aus einem gasförmigen und einem flüssigen
Medium. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Mischvorrichtung für die reproduzierbare
Zubereitung und Verabreichung von Injektabilia - wie z.B. Verödungsmittel, Diagnostika,
Therapeutika, Homöopathika und Eigenblut.
[0002] Unter der Verödungstherapie versteht man die planvolle Ausschaltung von intra-, subkutanen
und/ oder transfascialen Varizen sowie die Verödung subfascialer Gefäße bei venösen
Fehlbildungen durch das Einspritzen eines Verödungsmittels. Die verschiedenen Verödungsmittel
führen zu einer Schädigung des Endothels der Gefäße. Im Anschluss kommt es zu einem
sekundären Gefäßverschluss und längerfristig zur Umwandlung der Venen in einen bindegewebigen
Strang, zur Sklerose. Ziel der Verödungsbehandlung ist die definitive Umwandlung in
einen fibrösen Strang. Dieser kann nicht rekanalisieren und entspricht in seinem funktionellen
Ergebnis dem operativen Vorgehen zur Entfernung einer Varize. Neben der Verödung mit
flüssigen Sklerosierungsmitteln gewinnt zunehmend die Verödung mit geschäumten Sklerosierungsmitteln
an Bedeutung. Der Schaum verbleibt länger in der Vene. Hierbei werden oberflächenaktive
Verödungsmittel, wie z.B. Polidocanol, meistens durch Hin- und Herpumpen zwischen
zwei Spritzen oder durch Aufschütteln in einen schaumartigen Zustand gebracht und
dann konventionell injiziert. Zur Zeit gibt es noch kein zugelassenes Verfahren, das
die reproduzierbare Zubereitung eines standardisierten Schaums ermöglicht.
[0003] Ferner sind zahlreiche als Echokontrastmittel geeignete Zubereitungen bekannt, die
z.T. oberflächenaktive Stoffe enthalten, die die Bildung von Mikrobläschen unterstützen
und diese stabilisieren. Die Ultraschall reflektierenden Mikrobläschen bzw. ein Schaum
sind das eigentliche Kontrastmittel und werden erst unmittelbar vor Verabreichung
erzeugt.
[0004] Eine Mischeinrichtung zur Herstellung von medizinischem Schaum bzw. zur Herstellung
von Bläschen ist aus EP 0 564 505 bekannt. Hierin ist ein Mischer mit einem wendelförmigen
Mischelement beschrieben. Bei dem Mischer handelt es sich um ein Zusatzelement, das
mit einer Spritze unlösbar verbunden werden kann. Beim Herausdrücken von flüssigem
und/oder gasförmigem Medium aus einer zweiten Spritze gelangt das Medium in den Mischer,
welcher das Gas in definiertem Volumen und Art enthält. Hierbei werden Gasphase und
Flüssigphase entlang des wendelfömigen Mischelements durchmischt. Hierdurch kann ein
therapeutischer und/oder diagnostischer Schaum erzeugt werden.
[0005] Die in EP 0 564 505 beschriebene Mischeinrichtung weist den Nachteil auf, dass der
mit der Spritze fest verbundene Mischer, insbesondere beim Hin- und Herbewegen der
Lösung, auf Grund des langen Hebels leicht abbrechen oder verkantet werden kann. Ferner
handelt es sich bei dem Mischer um ein Bauteil, das auf Grund der in dem Mischer angeordneten
spiralförmigen Mischelemente nur mit aufwändigen Spritzgussformen als Spritzgussteil
hergestellt werden kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der auf einfache
Weise medizinischer Schaum aus einem gasförmigen Medium, insbesondere Luft, und einem
flüssigen Medium, insbesondere einem Sklerosierungsmittel, erzeugt werden kann.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung von medizinischem Schaum weist eine
Schaumdüse auf. Mit der Schaumdüse ist eine Gas-Zuführeinrichtung und eine Flüssigkeits-Zuführeinrichtung
verbunden. Bei der Flüssigkeits-Zuführeinrichtung kann es sich beispielsweise um einen
mit einem Flüssigkeitsbehälter verbunden Kanal oder ein Steigrohr handeln, durch das
die Flüssigkeit zur Schaumdüse gelangt. Hierzu kann der Flüssigkeitsbehälter unter
Druck stehen. Beispielsweise durch Öffnen eines Ventils strömt die Flüssigkeit durch
die Flüssigkeits-Zuführeinrichtung zur Schaumdüse. In der Schaumdüse, in der der insbesondere
sterile Schaum erzeugt wird, erfolgt ein Zuführen von Gas, wobei es sich bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung insbesondere um ein Zuführen von Umgebungsluft handelt. Durch das Vermischen
von Gas und Flüssigkeit und das ggf. zusätzliche Durchführen eines oder beider Medien
durch mindestens ein Sieb oder Netz kann ein Schaum bzw. eine Bläschensuspension erzeugt
werden. Erfindungsgemäß ist in der Gas-Zuführeinrichtung eine Filtereinrichtung vorgesehen.
Hierdurch ist es möglich, durch die Gas-Zuführeinrichtung Umgebungsluft der Schaumdüse
zuzuführen bzw. durch die Gas-Zuführeinrichtung Umgebungsluft in die Schaumdüse einzusaugen.
Durch eine geeignete Filtereinrichtung erfolgt eine Reinigung, insbesondere eine Sterilisation,
der Umgebungsluft. Hierdurch ist es möglich, auf sehr einfache Weise einen sterilen
medizinischen Schaum zu erzeugen. Durch die Filtereinrichtung kann sichergestellt
werden, dass der erzeugte Schaum für medizinische Zwecke verwendbar ist, d.h. die
erforderliche Sterilität aufweist. Der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzeugte,
insbesondere sterile, Schaum kann beispielsweise durch weitere Geräte, wie einer herkömmlichen
Spritze, in eine Vene eingespritzt werden.
[0009] Die bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehene Schaumdüse ist beispielsweise
aus dem Bereich der Kosmetik, beispielsweise zur Erzeugung von Haarschaum und dgl.,
bekannt. Hierbei wird eine Flüssigkeit mit Hilfe der Schaumdüse mit Luft vermischt,
so dass ein Schaum erzeugt wird. Entsprechende Düsen sind auch zur industriellen Schaumerzeugung,
wie beispielsweise zur Erzeugung von Dichtschäumen, bekannt.
[0010] Erfindungsgemäß ist es somit möglich, existierende bzw. handelsübliche Schaumdüsen
durch das erfindungsgemäße Vorsehen einer Filtereinrichtung auf einfache Weise erfindungsgemäß
umzugestalten, so dass die Vorrichtung zur Erzeugung eines medizinischen sterilen
Schaums geeignet ist. Hierbei ist die Anforderung an die Sterilität abhängig von dem
insbesondere medizinischen Einsatzgebiet. Insbesondere als Venenverödungsmittel ist
eine hohe Sterilität erforderlich.
[0011] Flüssige Schäumungsmittel oder andere Mittel können z.B. geeignete Arzneimittel oder
Arzneimittelgemische (z.B. Sklerosierungsmittel, Schmerzmittel, Mittel zur Förderung
der Wundheilung, Mittel zur Bekämpfung von entzündlichen Erkrankungen oder Immunerkrankungen,
Parasitosen oder Infektionen, Mittel zur Behandlung von cardiovaskulären Erkrankungen
etc.), Diagnostika oder sonstige Arzneimittel oder Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel,
Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel, technische Stoffgemische oder Reinigungs-
oder Desinfektionsmittel etc. sein.
[0012] Vorzugsweise ist die Schaumdüse mit einem Gehäuse, insbesondere einer Kappe, verbunden.
Das Gehäuse bzw. die Kappe tragen vorzugsweise die Schaumdüse. Es ist hierbei vorzugsweise
möglich, die Schaumdüse gegenüber der Kappe zu bewegen. Durch das Drücken auf die
Schaumdüse kann die Flüssigkeits-Zuführeinrichtung geöffnet werden. Hierbei kann ein
Flüssigkeitsbehälter unmittelbar mit dem Gehäuse verbunden sein oder über ein weiteres
Gehäuse mit der Kappe verbunden werden. Die Kappe wird hierbei beispielsweise durch
Aufschrauben mit dem Gehäuse verbunden, das den Flüssigkeitsbehälter enthält bzw.
trägt.
[0013] Das Gehäuse bzw. die Kappe trägt die Schaumdüse vorzugsweise derart, dass die Schaumdüse
im Wesentlichen mittig bzw. zentrisch angeordnet ist. Die Kappe umgibt hierbei die
Schaumdüse von oben gesehen vorzugsweise vollständig. Hierbei ist es besonders bevorzugt,
die Gas-Zuführeinrichtung ringförmig auszubilden, wobei die Gas-Zuführeinrichtung
hierbei als Spalt oder Schlitz zwischen der Kappe und der Schaumdüse ausgebildet sein
kann. Vorzugsweise ist in diesem Bereich eine ebenfalls ringförmig ausgebildete Filtereinrichtung
zum Filtern der in die Schaumdüse eindringenden Umgebungsluft angeordnet.
[0014] Das Gehäuse, das beispielsweise zweiteilig als Grundgehäuse und Kappe ausgebildet
sein kann, ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass der Flüssigkeitsbehälter auswechselbar
mit dem Gehäuse verbunden ist. Dies kann beispielsweise durch Vorsehen eines Gewindes
realisiert werden, in das der Flüssigkeitsbehälter einschraubbar ist. Besonders bevorzugt
ist es, zum erleichterten Auswechseln des Flüssigkeitsbehälters ein oder mehrere Rastelemente
vorzusehen. Durch das lösbare Halten des Flüssigkeitsbehälters an dem Gehäuse ist
ein mehrfaches Verwenden der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich. Ggf. sind zwischen
dem Flüssigkeitsbehälter und dem Gehäuse eine oder mehrere Dichtungen vorgesehen.
Ebenso kann ein Rückschlagventil vorgesehen sein, um ein Zurückfließen von Flüssigkeit
in den Flüssigkeitsbehälter zu verhindern.
[0015] Die Schaumdüse ist vorzugsweise mit einem Steigrohr verbunden. Durch Drücken auf
die Schaumdüse wird vorzugsweise ein Ventil geöffnet, so dass aus dem Flüssigkeitsbehälter
Flüssigkeit in Richtung der Schaumdüse durch das Steigrohr strömt. Das in Richtung
des Flüssigkeitsbehälters weisende Ende des Steigrohrs ist vorzugsweise derart ausgestaltet,
dass ein Verschluss des Flüssigkeitsbehälters beispielsweise beim Verbinden des Flüssigkeitsbehälters
mit dem Gehäuse geöffnet wird. Hierzu ist das Steigrohr vorzugsweise aus hartem Kunststoff
oder Metall ausgebildet und weist eine Spitze oder scharfe Kante auf. Beispielsweise
ist das Steigrohr als abgeschrägtes Rohr ausgebildet.
[0016] Der Verschluss des Flüssigkeitsbehälters kann aus Kunststoff, beispielsweise aber
auch aus einem dünnen Metall, hergestellt sein.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Kopfelement einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dass
eine erste Ausführungsform einer Schaumdüse aufweist,
- Fig. 2
- eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem in
Fig. 1 dargestellten Kopfelement,
- Fig. 3
- eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem in
Fig. 1 dargestellten Kopfelement,
- Fig. 4
- eine bevorzugte Weiterbildung des in Fig. 1 dargestellten Kopfelements,
- Fig. 5
- eine dritte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem in
Fig. 4 dargestellten Kopfelement,
- Fig. 6
- eine vierte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem in
Fig. 4 dargestellten Kopfelement,
- Fig. 7
- eine dritte bevorzugte Ausführungsform eines Kopfelements und
- Fign. 8-9
- bevorzugte Ausführungsformen zur Aufnahme von Flüssigkeitsbehältern in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0018] Das Kopfelement (Fig. 1) weist eine Schaumdüse 10 auf, die mit einem Gehäuse bzw.
einer Kappe 12 in Richtung eines Pfeils 14 beweglich verbunden bzw. von der Kappe
12 getragen ist. Die Schaumdüse 10 weist einen Schaumauslass 16 auf, der mit einem
Adapter 18 verbunden ist. Durch den Adapter 18 bzw. den Schaumauslass 16 tritt der
in der Schaumdüse 10 erzeugte medizinische Schaum aus. Mit Hilfe des Adapters 18 kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung an Geräte oder Vorrichtungen zur Weiterverarbeitung
oder Applikation des Schaums angeschlossen werden. Beispielsweise kann die Vorrichtung
über den Adapter 18 an eine herkömmliche Spritze angeschlossen werden, um den medizinischen
Schaum in einen Spritzenzylinder einzufüllen. Mit Hilfe der Spritze kann der Schaum
dann beispielsweise in eine Vene gespritzt werden.
[0019] Die Schaumdüse 10 weist ferner einen Netz- oder Siebhalter 20 auf. Dieser dient zur
Aufnahme von vorzugsweise mehreren Sieben oder Netzen mit ggf. unterschiedlicher Maschenweite
bzw. Porosität. Zur Erzeugung des medizinischen Schaums strömt das zu schäumende Fluid
sowie ein Gas durch die Siebe bzw. Netze.
[0020] Das zu schäumende Fluid wird aus einem Flüssigkeitsbehälter 22 (Fig. 2) entnommen.
Hierzu steht der Behälter 22 beispielsweise unter Druck, so dass durch Öffnen eines
Ventils 24 Flüssigkeit durch ein Steigrohr 26 in einen beispielsweise zylindrischen
Behälter 28 gelangt. Hierbei erfolgt das Öffnen des Ventils 24 durch Drücken auf die
Schaumdüse bzw. den Sprühkopf 10. Aus dem zylindrischen Behälter 28 wird die Flüssigkeit
mit Hilfe eines mit einer Feder 30 zusammenwirkenden Kolbens 32 in Richtung des Netzhalters
20 gedrückt. Gleichzeitig gelangt durch eine Gas-Zuführeinrichtung 34, bei der es
sich um einen ringförmigen, die Schaumdüse 10 umgebenden Schlitz handelt, Luft in
die Schaumdüse 10. Die angesaugte Luft wird ebenfalls durch die in dem Netzhalter
20 angeordneten Siebe oder Netze geleitet. Durch das Verwirbeln von Flüssigkeit und
Luft im Bereich des Netzhalters 20 erfolgt eine Schaumerzeugung.
[0021] Zum Filtern der durch den Spalt 34 eingesaugten Luft ist innerhalb des Spaltes eine
Filtereinrichtung 36 angeordnet, bei der es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel
um einen ringförmigen Filter handelt, der zur Erhöhung der Sterilität der eingesaugten
Luft dient.
[0022] Der Flüssigkeitsbehälter 22 ist mit einem Haltekörper 38 gehalten. Der Haltekörper
38, der beispielsweise im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet ist, dient ebenfalls
zur Halterung des Kopfelements, wobei die Kappe 12 des Kopfelements derart mit dem
Halteteil 38 verbunden ist, dass eine dichte Verbindung realisiert ist. Auf der gegenüberliegenden
Seite des Kopfelements ist der Flüssigkeitsbehälter 22 in einem zylindrischen Ansatz
40 gehalten. Der zylindrische Ansatz 40 weist ein ringförmiges oder mehrere einzelne
Rastelemente 42 auf und kann ferner in Längsrichtung geschlitzt sein. Das bzw. die
Rastelemente hintergreifen einen halsartigen Ansatz 44 des Flüssigkeitsbehälters 22.
Durch eine entsprechende Ausgestaltung des zylinderförmigen Ansatzes 44 mit geringen
Toleranzen oder durch Vorsehen einer Dichtung 45 ist der Behälter 22 dicht mit dem
Haltelement 44 verbunden. Im Bereich des Halses 44 des Behälters 22 ist ein Verschluss
46 vorgesehen. Bei dem Verschluss 46 handelt es sich beispielsweise um ein Kunststoffelement
oder eine dünne Metallfolie. Durch den Verschluss 46 ist das Steigrohr 26 geführt.
Ggf. durchsticht ein entsprechend spitz ausgebildetes Ende 48 des Steigrohrs den Verschluss
46 beim Fixieren des Behälters 22 an der Halterung 38.
[0023] Die zweite bevorzugte Ausführungsform (Fig. 3) unterscheidet sich von der in Fig.
2 dargestellten ersten bevorzugten Ausführungsform lediglich durch die Art der Aufnahme
des Behälters 22. Hierbei ist zusätzlich zu dem zylindrischen Ansatz 40, der Rastelemente
42 aufweist, eine Ummantelung 50 vorgesehen. Die Ummantelung 50 ist vorzugsweise zylindrisch
ausgebildet und weist den gleichen Durchmesser wie die ebenfalls vorzugsweise zylindrisch
ausgebildete Halterung 38 auf. Innerhalb der Ummantelung 50 ist eine elastische Auskleidung
52 vorgesehen. Die elastische Auskleidung 52 umschließt den Behälter 22 und weist
im Bereich eines Behälterbodens 54 Rastelemente 56 auf, die den Boden 54 teilweise
hintergreifen, so dass die Auskleidung 52 den Behälter 22 dicht umschließt. Eine Dichtung
45 (Fig. 2) kann bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform auf Grund der Ausgestaltung
der Umhüllung 50 entfallen.
[0024] Bei einer Weiterbildung des Kopfelements (Fig. 1) weist die Kappe 12 zusätzliche
Adapter 56 auf, durch die zusätzliche Gase in die Kappe eingeleitet werden können.
Hierdurch kann beispielsweise zusätzlich zu der durch den Schlitz 34 angesaugten Umgebungsluft
ein beispielsweise mit der in dem Behälter 22 befindlichen Flüssigkeit reagierendes
Gas zugeführt werden. Die Adapter 56 können ein Rückschlagventil 58 und/ oder einen
Filter 60 aufweisen.
[0025] Eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Fig. 5) entspricht
im Wesentlichen der in Fig. 3 dargestellten zweiten Ausführungsform, wobei in Fig.
5 die Schaumdüse 10 sowie die Kappe 12 nicht dargestellt ist. Als Flüssigkeitsbehälter
22 ist eine insbesondere aus Glas bestehende Ampulle 62 vorgesehen. Da die Glasampulle
62 keinen Hals aufweist, der entsprechend der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform
durch einen zylindrischen Ansatz 40 mit Rastelementen 42 gehalten werden kann, sind
die Rastelemente 56, die den Boden 54 der Ampulle hintergreifen, ggf. etwas größer
ausgebildet. An der gegenüberliegenden Seite, d.h. im Bereich einer Öffnung 64 der
Ampulle 62 ist eine Dichtung 66 vorgesehen, die der Dichtung 45 (Fig. 2) entspricht
und von dem Steigrohr 26 durchdrungen bzw. durchstochen ist.
[0026] Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform entspricht hinsichtlich der Halterung
38 und des Bereichs, in dem der medizinische Schaum erzeugt wird, der in Fig. 5 dargestellten
Ausführungsform. Anstelle einer unmittelbaren Verbindung des Steigrohrs 26 mit einem
Flüssigkeitsbehälter weist diese Ausführungsform an einem Boden 68 der Halterung 38
einen Adapter 70 auf. An den Adapter 70 kann beispielsweise über eine Schlauchleitung
oder dgl. ein Flüssigkeitsbehälter angeschlossen bzw. Flüssigkeit zugeführt werden.
Innerhalb eines in Richtung des Ventils 24 weisenden zylindrischen Ansatzes 72, der
zumindest einen Teil des Steigrohrs 26 ausbildet, ist vorzugsweise ein Filter 74 angeordnet.
Des Weiteren weist der Ansatz 70 eine Dichtung 76 auf.
[0027] Anstelle der in Fig. 1 dargestellten Ausbildung des Kopfelements kann dieses auch,
wie in Fig. 7 dargestellt, ausgebildet sein. Die im Inneren des Kopfelements vorgesehen
Elemente zur Erzeugung des medizinischen Schaums entsprechen auch bei dieser Ausführungsform
den in Fig. 1 dargestellten Elementen. Um die Schaumdüse 10 gegenüber der Kappe 12
in Richtung eines Pfeils 78 bewegen zu können, sind mit der Schaumdüse 10 Widerlager
oder Ansätze 80 verbunden.
[0028] Eine weitere Befestigungsmöglichkeit des Flüssigkeitsbehälters 22 ist in den Fign.
8 und 9 dargestellt, wobei das Halten des Behälters 22 mit Hilfe eines einschraubbaren
Stopfens 82 erfolgt. Durch das Einschrauben des Stopfens 82 in die Ummantelung 50
wird der Behälter 22 in den Fign. 8 und 9 nach oben verschoben. Hierbei durchsticht
das spitze Ende 48 des Steigrohrs 26 die Dichtung 45 des Behälters 22. Die in dem
Behälter 22 befindliche Flüssigkeit gelangt bei eingeführtem Steigrohr 26 (Fig. 9)
durch eine Öffnung 84 in das Steigrohr 26. Zur Abdichtung ist ferner eine Dichtung
84 vorgesehen.
[0029] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist einen Zylinder und einen
Luftkolben auf, so dass ein anderes Flüssigkeits-Luft-Verhältnis von 1:5 bis 1:10
zustande kommt. Eine Variation des Verhältnisses ist durch Änderungen in der Relation
der Volumina von Gasen und/oder von Schäumungsmitteln möglich, was durch Änderung
der Hubhöhe und/oder durch Änderung des Radius des Zylinders oder von Teilen des Zylinders
zusammen mit einer Änderung des Radius des Luftkolbens und/oder des Flüssigkeitskolbens
erfolgen kann.
[0030] Eine Ausführung des Steigrohrs kann so gestaltet sein, dass eine bestimmte Menge
Schäumungsmittel entnommen werden kann. Hierzu wird die Länge des Saugrohrs angepasst.
[0031] Die Herstellung der Umhüllung, des Schaumgerätekernstücks, der Filter, der Adapter,
der Dichtungen und sonstiger Teile erfolgt vorzugsweise aus für medizinische Artikel
geeigneten Materialien. Das Schaumgerät und die sonstigen Teile sind vorzugsweise
sterilisierbar und können insbesondere auch steril verpackt werden.
[0032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zur Anwendung im medizinischen,
veterinär-medizinischen, zell-biologischen, immunologischen Bereich sowie zur Herstellung
eines Schaums aus Arzneimitteln oder anderen Medizinprodukten anwendbar. Des Weiteren
ist es möglich, mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung Schaum für die Anwendung
als Kosmetikum, als Nahrungsmittel, als Nahrungsergänzungsmittel, als Reinigungsmittel
oder als Desinfektionsmittel herzustellen.
1. Vorrichtung zur Erzeugung von medizinischem, insbesondere sterilem, Schaum aus einer
Flüssigkeit, insbesondere einem Sklerosierungsmittel und einem Gas, insbesondere Luft,
mit
einer Schaumdüse (10),
einer mit der Schaumdüse (10) verbundenen Gas-Zuführeinrichtung (34) und
einer mit der Schaumdüse verbundenen Flüssigkeits-Zuführeinrichtung (26),
wobei in der Gas-Zuführeinrichtung (34) eine Filtereinrichtung (36) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumdüse (10) mit einem Gehäuse (12) verbunden ist, wobei das Gehäuse eine
die Schaumdüse (10) tragende Kappe (12) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gas-Zuführeinrichtung (34) in dem Gehäuse (12) und/oder der Kappe angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gas-Zuführeinrichtung (34) die Schaumdüse vorzugsweise ringförmig umgibt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereinrichtung (36) ringförmig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen Flüssigkeitsbehälter (22), insbesondere zur Aufnahme des Sklerosierungsmittels
aufweist bzw. mit diesem verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsbehälter (22) aus dem Gehäuse (38) auswechselbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (38) ein oder mehrere Rastelemente (42,56) aufweist, durch die der Flüssigkeitsbehälter
(22) mit dem Gehäuse (38) lösbar verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (38) einen oder mehrere Adapter zum Aus- und/ oder Einleiten von Gasen
aufweist, wobei vorzugsweise mit dem Adapter ein Rückschlagventil verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumdüse (10) einen Netzhalter (20) aufweist, der vorzugsweise mehrere Siebe
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumdüse (10) ein Steigrohr (26) zum Zuführen von Flüssigkeiten aufweist, wobei
das Steigrohr (26) vorzugsweise zum Öffnen eines Verschlusses des Flüssigkeitsbehälters
(22) geeignet ist.