[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Schleifmaschinen und Verfahren zum Reinigen der
in einer solchen Maschine zur Anwendung kommenden Schleifscheibe.
Stand der Technik
[0002] Es werden zahlreiche Maschinen angeboten, mit denen man mittels eines Schleifwerkzeuges
ein Werkstück bearbeiten kann. Derartige Maschinen werden zum Beispiel zum sogenannten
Profil- oder Formschleifen eingesetzt. Typischerweise wird das Schleifwerkzeug durch
eine geeignete Maschinensteuerung so entlang des zu bearbeitenden Werkstückes bewegt,
dass das gewünschte Profil bzw. die gewünscht Form erzeugt wird. Es sind Schleifmaschinen
unterschiedlichster Konfiguration bekannt, bei denen eine rotierende Schleifscheibe
als Schleifwerkzeug zum Einsatz kommt.
[0003] In Schleifmaschine zum Bearbeiten von Hartmetall kommen normalerweise Diamant-Schleifscheiben
zur Anwendung. Derartige Schleifscheiben lassen sich nicht wirtschaftlich abrichten.
Deshalb werden solche Schleifscheiben von Zeit zu Zeit aus der Maschinen entnommen
und extern wieder aufbereitet. Eine solche Prozedur ist nicht nur teuer, weil das
Aufbereiten der Schleifscheibe an sich kostspielig ist, sondern auch weil es durch
den Einund Ausbau der Schleifscheibe zu erhöhten Nebenzeiten der Maschine kommt.
[0004] Üblicherweise werden die Diamant-Schleifscheiben einer Schleifmaschine manuell gereinigt.
Zu diesem Zweck wird der Schleifprozess unterbrochen, um Zugang zu der zu reinigenden
Schleifscheibe zu bekommen. Dann wird die Schleifscheibe zum Beispiel unter Einsatz
einer geeigneten Bürste manuell gereinigt. Eine solche Reinigung ist von Zeit zu Zeit
notwendig, da sich die Schleifscheibe zusetzt und damit eine höhere Prozesskraft erforderlich
wird, um die gewünschte Schleifwirkung zu erhalten. Eine verschmutzte Diamant-Schleifscheibe
ist daran zu erkennen, dass sie sich verfärbt. Das liegt an Verschmutzungen, die sich
zum Beispiel zwischen den Diamanten verfangen.
[0005] Anstatt eine manuelle Reinigung vorzunehmen, kann auch eine geeignete Flüssigkeit,
z.B. eine Emulsion oder ein Schleiföl, mit hohem Druck aufgespritzt werden, um die
Diamantscheibe zu reinigen.
[0006] Diese bekannten Verfahren weisen zahlreiche Nachteile auf. Während dem Reinigen der
Schleifscheibe kann eine Schleifmaschine nicht produktiv eingesetzt werden. Dadurch
reduziert sich die Verfügbarkeit der Maschine. Dies ist besonders bei aufwendigen
Maschinen mit entsprechend hohem Investitionsbedarf von grossem Nachteil. Ausserdem
reduziert sich die Produktivität der Maschinen durch die für das Reinigen notwendige
Nebenzeit.
[0007] Es ist Gegenstand der Erfindung einen Ansatz zum Reinigen einer Diamant-Schleifscheibe
bereit zu stellen, der die bekannten Nachteile reduziert bzw. ganz umgeht.
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Reduzieren der
durch das Reinigen der Schleifscheibe verursachten Nebenzeit bereit zu stellen.
[0009] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bereit zu stellen,
deren durch das Reinigen der Schleifscheibe verursachte Nebenzeit reduziert ist.
[0010] Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung eine entsprechende Software bereit zu stellen.
[0011] Die Aufgaben werden erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung gemäss Anspruch 1, bzw.
durch ein Verfahren, das die im Anspruch 10 angegebenen Schritte umfasst, bzw. durch
ein in Anspruch 15 gegebenes Softwaremodul gelöst.
[0012] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass Diamant-Schleifscheiben und einige
andere Schleifscheiben nicht abrichtbar sind. Des Weiteren ist wichtig anzumerken,
dass einige der heutzutage zum Einsatz kommenden Schleifmaschinen standardmässig mit
einer Abrichteinrichtung ausgerüstet sind, die bei nicht-abrichtbaren Schleifscheiben
nicht zum Einsatz kommen.
[0013] Gemäss Erfindung wird diese üblicherweise vorhandene Abrichtscheibe, die Bestandteil
der Abrichteinrichtung ist, durch eine spezielle Bürstenscheibe ersetzt. Von Zeit
zu Zeit kann die Bürstenscheibe über die Steuerung der Abrichteinheit an die Diamant-Schleifscheibe
heran geführt werden, um diese kontrolliert und genau definiert reinigen zu können.
Dabei ist zu beachten, dass eine relative Rotation so ausgeführt wird, dass sich am
Umfang der Diamant-Schleifscheibe die Bürstenscheibe entweder schneller oder langsamer
bewegt.
[0014] Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass die Nebenzeiten durch den mit der Bürstenscheibe
ausführbaren Reinigungsprozess nicht oder nur unwesentlich erhöht werden. Vergleicht
man den erfindungsgemässen Ansatz mit den konventionellen Verfahren, dann wird die
Nebenzeit sogar drastisch reduziert.
[0015] Es ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, dass sie auch für andere Schleifscheiben
eingesetzt werden kann, die nicht abrichtbar sind. Die Erfindung eignet sich auch
zum Reinigen von Topfscheiben.
[0016] Es ist ein Vorteil eines der erfindungsgemässen Verfahren, dass der Schleifvorgang
zum Reinigen nicht oder nur kurzzeitig unterbrochen werden muss. Dadurch steht die
Maschinen während einer längeren Hauptzeit zur Verfügung, was einen positiven Einfluss
auf die Produktivität hat.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Vorrichtung bilden die Gegenstände
der Ansprüche 2 bis 9.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemässen Verfahrens sind in den Ansprüchen
11 bis 14 widergegeben.
[0019] Vorteilhafte Ausführungen des Softwaremoduls sind den Ansprüchen 16 und 17 zu entnehmen.
[0020] Die Erfindung ist für Profilschleifmaschinen, wie zum Beispiel für Verzahnungsmaschinen
geeignet. Die Erfindung kann vorteilhafter Weise in Bearbeitungsmaschinen eingesetzt
werden, wie sie in zahlreichen Industrie- und Fertigungsbetrieben zum Einsatz kommen.
ZEICHNUNGEN
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen:
- FIG. 1A
- eine Detailansicht einer ersten Schleifmaschine gemäss der vorliegenden Erfindung;
- FIG. 1B
- eine schematische Schnittdarstellung der ersten Schleifmaschine gemäss der vorliegenden
Erfindung;
- FIG. 2A
- eine schematische Ansicht einer ersten Bürstenscheibe gemäss der vorliegenden Erfindung;
- FIG. 2B
- eine schematische Schnittdarstellung der ersten Bürstenscheibe gemäss der vorliegenden
Erfindung;
- FIG. 3
- eine weitere Ausführungsform gemäss der vorliegenden Erfindung;
- FIG. 4
- eine schematische Ansicht einer weiteren Bürstenscheibe gemäss der vorliegenden Erfindung;
- FIG. 5
- ein schematische Darstellung eines Softwaremoduls gemäss der vorliegenden Erfindung;
- FIG. 6
- ein schematische Darstellung eines Flussdiagramms zur Erstellung eines Verfahrensablaufs
gemäss der vorliegenden Erfindung;
- FIG. 7
- ein schematische Darstellung einer Eingabemaske gemäss der vorliegenden Erfindung.
Detaillierte Beschreibung
[0022] Eine erste Ausführungsform der Erfindung wird im Zusammenhang mit den Figuren 1A
und 1B beschrieben. Gezeigt ist ein Teil einer Schleifmaschine 10, bei der eine Diamant-Schleifscheibe
11 oberhalb einer Abrichteinrichtung 12 angeordnet ist. Die Schleifscheibe 11 sitzt
auf einem Adapter 13 und einer Schleifspindel 14. Die Abrichteinheit 12 umfasst einen
Antrieb 15 und eine Abrichtspindel 16. Anstatt die Maschine mit einer Abrichtscheibe
auszustatten, kommt eine Büstenscheibe 17 zum Einsatz. Die gesamte Anordnung sitzt
auf einem oder oberhalb eines Maschinentischs 18.
[0023] Gemäss Erfindung wird die Bürstenscheibe 17 von Zeit zu Zeit durch den Antrieb 15
in Rotation versetzt und an die Schleifscheibe 11 herangeführt. Dies erfolgt in einer
Art und Weise, dass am Umfang der Schleifscheibe 11 eine Relativbewegung ausgeführt
wird, bei der die Bürsten der Bürstenscheibe 17 die Schleifscheibe 11 reinigen. Die
Relativbewegung definiert sich durch die Drehzahl n
B der Bürstenscheibe, die Drehzahl n
S der Schleifscheibe, den Durchmesser der Bürsten- und der Schleifscheibe, sowie der
Drehrichtung der beiden Scheiben.
[0024] Eine Bürstenscheibe 20, die besonders für den Einsatz in einer erfindungsgemässen
Maschine 10 geeignet ist, ist in den Figuren 2A und 2B gezeigt. Im Schnitt in Figur
2A ist zu erkennen, dass die Bürstenscheibe 20 einen ringförmigen Innenteil 21 umfasst,
der die Bürsten 22 trägt. Der Innendurchmesser A des ringförmigen Innenteils 21 ist
so gewählt, dass die Bürstenscheibe 20 problemlos auf der Abrichtspindel 16 einer
Schleifmaschine 10 montiert werden kann. Falls dies nicht möglich ist, so kann ein
Adapter zum Anpassen der Durchmesser zum Einsatz kommen.
[0025] Der ringförmigen Innenteil 21 hat typischerweise einen Innendurchmesser A zwischen
20mm und 100mm. Vorzugsweise liegt der Innendurchmesser A zwischen 40mm und 80mm.
Der Durchmesser B ist so gewählt, dass die Wandstärke (A-B)/2 des ringförmigen Innenteils
21 eine ausreichende Stabilität bietet. Typischerweise beträgt der Durchmesser B zwischen
40mm und 120mm und vorzugsweise zwischen 50mm und 90mm. Die Länge der Bürsten (C-B)/2
beträgt je nach Material der Bürsten und den Einsatzparametern (wie Drehgeschwindigkeit,
Art der zu reinigenden Schleifscheibe, etc.) zwischen 5mm und 50mm. Vorzugsweise beträgt
die Länge der Bürsten zwischen 10mm und 30mm. Daraus ergibt sich ein Aussendurchmesser
C zwischen 50mm und 220mm und vorzugsweise zwischen 70mm und 150mm. Die Dicke a des
ringförmigen Innenteils 21 beträgt zwischen 10mm und 50mm und vorzugsweise zwischen
20mm und 40mm. Die Dicke c des Bürstenteiles 22 beträgt in der in den Figuren 2A und
2B gezeigten Ausführungsform etwas weniger als die Dicke a des ringförmigen Innenteils
21. Die Dicke c beträgt zwischen 8mm und 48mm und vorzugsweise zwischen 18mm und 38mm.
[0026] Zur Herstellung des ringförmigen Innenteils 21 sind Kunststoffmaterialen, wie zum
Beispiel PE gut geeignet. Die Bürsten 22 können zum Beispiel aus Nylon oder aus Glasfasern
gefertigt sein. Der Durchmesser der einzelnen Bürstenhaare kann zwischen 0,2mm und
1,5mm betragen. Vorzugsweise beträgt der Durchmesser der einzelnen Bürstenhaare ca.
1mm. Je nach Einsatzgebiet können die Bürsten 22 geordnet oder ungeordnet angeordnet
sein.
[0027] Es kann eine Bürstenscheibe 40 zum Einsatz kommen, die verschiedene Zonen 41 und
42 aufweist, wie in Figur 4 gezeigt. Die Zone 41 kann zum Beispiel Bürsten aufweisen,
die in eine andere Richtung ausgerichtet sind als die Bürsten der Zone 42. Oder die
beiden Zonen 41 und 42 können mit Bürsten unterschiedlicher Länge oder aus unterschiedlichem
Material bestückt sein. Mittels der Abrichteinheit kann man die Büstenscheibe 40 so
parallel zur Rotationsachse der Abrichtspindel (16 in Figur 1B), dass z.B. in einem
ersten Reinigungsschritt die Zone 41 zum Einsatz kommt. Dann kann eine kleine Verschiebung
entlang der genannten Rotationsachse erfolgen, um einen zweiten Reinigungsschritt
mit den Bürsten der zweiten Zone 42 ausführen zu können.
[0028] Eine weitere Schleifmaschine 30 gemäss Erfindung ist in Figur 3 gezeigt. Das erfindungsgemässe
System 30 ist zur Bearbeitung von Werkstücken geeignet. Das gezeigte System 30 umfasst
ein Maschinenbett 32. Das zu bearbeitende Werkstück (nicht gezeigt) wird auf einem
Rundtisch 31 gelagert. Der Rundtisch 31 wird über einen Antrieb bewegt. Optional ist
das Maschinenbett mit einem Gegenhalter 33 (auch Gegenständer genannt) versehen, um
das Werkstück besser auf dem Rundtisch 31 fixieren zu können. Auf dem Maschinenbett
32 ist ein Ständer 34 gelagert. Der Ständer 34 kann durch einen Antrieb in Y-Richtung
bewegt werden. Der Ständer 34 trägt einen Vorschubschlitten 35 mit einer Schwenkeinrichtung
36, an der eine Schleifspindel 37 mit einer Schleifscheibe 38 befestigt ist. Die Schleifscheibe
38 kann über einen Antrieb in eine Rotation D versetzt werden. Dabei rotiert sie um
die Rotationsachse U. Die Schwenkeinrichtung 36 trägt auch eine Abrichteinheit 39
mit einer Bürstenscheibe 20. Die Bürstenscheibe 20 kann über einen Antrieb in eine
Rotation E versetzt werden. Dabei rotiert sie um die Rotationsachse P.
[0029] Bei einem weiteren erfindungsgemässen Verfahren kann zumindest zeitweise gleichzeitig
geschliffen und die Schleifscheibe 38 gereinigt werden. Beim Reinigen werden mittels
der Bürstenscheibe 20 Verschmutzungen von der Schleifscheibe 38 entfernt. Während
dem Reinigen kann die Schleifscheibe 38 weiter rotieren, um an einer anderen Seite
(z.B. an der Seite, die der Bürstenscheibe 20 gegenüber liegt) in ein zu bearbeitendes
Werkstück einzugreifen und dieses zu profilieren.
[0030] Ein weiteres Reinigungsverfahren ist in mehrere Reinigungssequenzen unterteilt. Dabei
wird durch dass System 30 Information gespeichert, mittels der ermittelbar ist, wann,
wie häufig und wie lange eine einzelne Reinigungssequenz auszuführen ist. Bei Schleifprozessen,
die erfahrungsgemäss zu einer besonders starken Verschmutzung der Schleifscheibe 38
führen, kann die Häufigkeit und/oder die Intensität der Reinigungssequenzen erhöht
werden. Es ist zum Beispiel auch möglich je nach Bedarf andere Parameter zu variieren.
So kann zum Beispiel der Anpressdruck zwischen Schleifscheibe 38 und Bürstenscheibe
20 erhöht werden, die relative Geschwindigkeit am Umfang der Schleifscheibe 38 kann
durch Einstellen geeigneter Drehzahlen n
B und n
S angepasst werden.
[0031] Durch die spezielle Anordnung der verschiedenen beweglichen Komponenten des Systems
30, kann die rotierende Schleifscheibe 38 eine Relativbewegung in Bezug auf das zu
bearbeitende Werkstück ausführen, um einen Schleifvorgang durchzuführen. Zeitgleich
kann die Abrichteinheit 39 eine Relativbewegung der Bürstenscheibe 20 bezüglich der
Schleifscheibe 38 vollziehen, um mit der Bürstenscheibe 20 an der Schleifscheibe 38
einen Reinigungsvorgang durchzuführen. Wichtig ist, dass die Abrichteinrichtung 39
räumlich so angeordnet ist, dass sie den eigentlichen Schleifvorgang nicht stört.
Beim parallelen Schleifen und Reinigen erfolgt das Reinigen idealerweise an einer
Seite der Schleifscheibe 38, die von dem Punkt abgewandt ist, an dem die Schleifscheibe
38 zum Schleifen in das Werkstück eingreift.
[0032] Idealerweise weist das Abrichtgerät eine 1-, 2- oder sogar 3-achsige Bewegungseinheit
(z.B. in Form eines Kreuzschlittens, der z.B. durch einen NC-Servoantrieb realisiert
sein kann) auf, um die für die Reinigung der Schleifscheibe 38 notwendigen Bewegungen
ausführen zu können. Eine derartige Lösung ist jedoch aufwendig und teuer.
[0033] Die Steuerung, die beim Ausführen des konventionellen Abrichtprozesses zum Einsatz
kommt, kann durch Verwendung eines entsprechenden Softwaremoduls an die geänderte
Situation angepasst werden. Dieses Softwaremodul 50 unterstützt eine oder mehrere
der folgenden Aktionen, wie schematisch in Figur 5 gezeigt:
- Auslösen einer Rotationsbewegung der Bürstenscheibe (Modul 51);
- Erzeugen einer relativen Zustellbewegung (Modul 52), um die Büstenscheibe und die
Schleifscheibe in kontrollierter Art und Weise miteinander in Kontakt zu bringen;
- Anpassen der Reinigungsdauer je nach Verschmutzungsgrad der Schleifscheibe (Modul
53);
- Durchführen einer kurzen Reinigungssequenz (Modul 54);
- Durchführen einer intensiven Grundreinigung (Modul 55);
- Wechseln der Bürstenscheibe (Modul 56);
- etc.
[0034] Vorzugsweise bietet das Softwaremodul 50 eine grafische Benutzeroberfläche 71, wie
beispielhaft in Figur 7 gezeigt, die Ein- und Ausgaben über einen Computerbildschirm
70 ermöglicht. Der Benutzer der erfindungsgemässen Schleifmaschine kann über das Softwaremodul
50 einen Verfahrensablauf für das Reinigen einer Schleifscheibe selbst definieren,
oder einen existierenden Verfahrensablauf starten, stoppen oder modifizieren. Das
Erstellen eines Verfahrensablaufs wird am Beispiel des Flussdiagrams in Figur 6 erklärt.
[0035] Schritt 60: Als erstes wird eine Eingabemaske (z.B. die Eingabemaske 71 in Figur
7) auf einem Bildschirm (z.B. dem Bildschirm 70 in Figur 7) dargestellt.
[0036] Schritt 61: Diese Eingabemaske ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie den Benutzer
bei der Erstellung des Verfahrensablaufs unterstützt. Details zur Erstellung eines
Verfahrensablaufs werden im Zusammenhang mit Figur 7 erläutert.
[0037] Schritt 62: Nachdem der Benutzer Eingaben zum Erstellen des Verfahrensablauf getätigt
hat, wird gefragt, ob die Eingabe beendet ist. Falls nein, so verzweigt der Ablauf
über den Zweig 63 zurück, um weitere Eingaben zu ermöglichen.
[0038] Schritt 64: Falls die Eingabe beendet war, so wird der Verfahrensablauf der Schleifmaschine
respektive der Steuerung der Abrichteinheit zur Verfügung gestellt. Dabei kann der
Verfahrensablauf in eine "Sprache konvertiert werden", die von der Steuerung der Abrichteinheit
abgearbeitet werden kann.
[0039] Schritt 65: Entweder kann der Verfahrensablauf nun manuell oder durch die Ablaufsteuerung
des eigentlichen Schleifprozesses gestartet werden.
[0040] Schritt 66: Dann wird der Verfahrensablauf abgearbeitet. Dies kann, je nach Definition
des Verfahrensablaufs parallel/zeitgleich mit dem Schleifprozess, oder während der
Rüstzeit erfolgen. Zum Beispiel eignet sich die Zeit während der ein Roboter die Schleifmaschine
neu bestückt, um das Reinigen auszuführen.
[0041] Der Verfahrensablauf kann zum Beispiel eine Wiederholung (Schleife) umfassen, die
wiederholt ausgeführt wird.
[0042] Das Reinigungsverfahren kann entweder in Form eines Softwaremoduls vom Hersteller
vorgegeben, über eine Schnittstelle geladen oder - wie z.B. in Figur 7 gezeigt - neu
erstellt werden. Zum Erstellen eines entsprechenden Softwaremoduls, kann eine Eingabemaske
71 zur Anwendung kommen. Vorzugsweise wird das Reinigungsverfahren aus einer Anzahl
vordefinierter Module zusammengesetzt. Zu diesem Zweck kann die Eingabemaske zum Beispiel
in Form von Pull-Down Menüs eine gewisse Anzahl von Auswahlmöglichkeiten vorgeben.
Gezeigt ist ein Beispiel, in dem der eigentliche Reinigungsschritt definiert wird.
Dies geschieht, in dem im Pull-Down Menü 73 das Modul Reinigen ausgewählt wird. Dann
kann unter der Rubrik Funktion im Fenster 74 eine weitere Auswahl getroffen werden.
Im gezeigten Beispiel wurde ausgewählt, dass der Reinigungsprozess im Gegenlaufverfahren
erfolgen soll. D.h., die Bürstenscheiben dreht sich entgegen der Drehrichtung der
Schleifscheibe. Im Pull-Down Menü 75 kann als einer der Parameter die Drehzahl n
B eingegeben werden (z.B. n
B = 1000). Nachdem diese Schritte abgeschlossen sind, können die ausgewählten Definitionen
in ein Fenster 72 kopiert werden, um eine Kontrolle der einzelnen Verfahrensschritte
zu ermöglichen.
[0043] Das erfindungsgemässe Reinigungsverfahren kann durch zusätzliche Sensoren erweitert
werden. Es kann zum Beispiel eine CCD Kamera eingesetzt werden, um automatisch eine
Aussage über den Grad der Verschmutzung der Schleifscheibe treffen zu können.
1. Schleifmaschine (10; 30) mit einer Schleifscheibe (11; 38), die zum Bearbeiten eines
Werkstücks drehbar auf einer Schleifspindel (14; 37) montiert ist und mit einer Abrichteinheit,
die einen Antrieb (15; 39) und eine Abrichtspindel (16) aufweist, wobei die Schleifmaschine
(10; 30)
- eine Bürstenscheibe (17; 20; 40) mit Bürsten, die auf der Abrichtspindel (16) montiert
ist, und
- eine Steuerung aufweist,
wobei die Steuerung so ausgelegt ist, dass
- die Bürstenscheibe (17; 20; 40) und die Schleifscheibe (11; 38) relativ zueinander
bewegbar sind, um die Bürsten (22) der Bürstenscheibe (17; 20; 40) mit der Schleifscheibe
(11; 38) in Kontakt zu bringen, und
- die Bürstenscheibe (17; 20; 40) in eine Rotation versetzbar ist, bei der die Bürsten
(22) der Bürstenscheibe (17; 20; 40) die Schleifscheibe (11; 38) berühren und dadurch
reinigen.
2. Die Schleifmaschine (10; 30) nach Anspruch 1, wobei die Schleifscheibe (11; 38) eine
nicht-abrichtbare Schleifscheibe, vorzugsweise eine Diamant-Schleifscheibe ist.
3. Die Schleifmaschine (10; 30) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bürstenscheibe (17;
20; 40) einen ringförmigen Innenteil (21) umfasst, der die Bürsten (22) trägt.
4. Die Schleifmaschine (10; 30) nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Bürsten (22) aus
Nylon oder aus Glasfasern bestehen.
5. Die Schleifmaschine (10; 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Bürstenscheibe
(40) verschiedene Zonen (41, 42) aufweist, die vorzugsweise mit Bürsten unterschiedlicher
Länge oder aus unterschiedlichem Material bestückt sind.
6. Die Schleifmaschine (10; 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Steuerung
so ausgelegt ist, dass zumindest zeitweise gleichzeitig das Bearbeiten des Werkstücks
mit der Schleifscheibe (11; 38) und das Reinigen der Schleifscheibe (11; 38) mit der
Bürstenscheibe (17; 20; 40) erfolgen kann.
7. Die Schleifmaschine (10; 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Steuerung
so ausgelegt ist, dass die Bürstenscheibe (17; 20; 40) im Bezug auf die Schleifscheibe
(11; 38) im Gleichlauf oder im Gegenlauf betrieben werden kann.
8. Die Schleifmaschine (10; 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Steuerung
so ausgelegt ist, dass ein Reinigungsverfahren mit mehreren Reinigungssequenzen ausführbar
ist.
9. Die Schleifmaschine (10; 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Steuerung
ein Softwaremodul (50) umfasst, welches das Reinigungsverfahren vorgibt.
10. Verfahren zum Reinigen einer nicht abrichtbaren Schleifscheibe (11; 38), während diese
in einer Schleifmaschine (10; 30) montiert ist, mit den folgenden Schritten, die von
Zeit zu Zeit ausgeführt werden:
- Heranführen einer Bürstenscheibe (17; 20; 40) an die Schleifscheibe (11; 38),
- Ausführen einer Relativbewegung entlang des Umfangs der Schleifscheibe (11; 38),
bei der Bürsten (22) der Bürstenscheibe (17; 20; 40) die Schleifscheibe (11; 38) berühren,
wobei die Bürstenscheibe (17; 20; 40) über einen Antrieb (15) in Rotation versetzt
wird, um die Schleifscheibe (11; 38) zu reinigen indem Verschmutzungen von der Schleifscheibe
(11; 38) entfernt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei ein Schleifvorgang, der mit der Schleifscheibe (11;
38) in der Schleifmaschine (10; 30) ausgeführt wird, zum Reinigen nicht oder nur kurzzeitig
unterbrochen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei der Ablauf des Verfahrens durch ein Softwaremodul
(50) beeinflussbar ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das Verfahren in mehrere Reinigungssequenzen
unterteilt ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei Häufigkeit und/oder Intensität der Reinigungssequenzen
je nach Verschmutzungsgrad der Schleifscheibe (11; 38) änderbar ist/sind.
15. Softwaremodul (50) zum Einsatz in einer Schleifmaschine (10; 30), mit Modulen, bei
deren Ausführung durch einen Prozessor die Durchführung einer oder mehrerer der folgenden
Aktionen bewirkbar ist:
- Auslösen einer Rotationsbewegung einer Bürstenscheibe (17; 20; 40; Modul 51);
- Erzeugen einer relativen Zustellbewegung einer Bürstenscheibe (17; 20; 40) an eine
Schleifscheibe (11; 38; Modul 52), um die Büstenscheibe (17; 20; 40) und die Schleifscheibe
(11; 38) in kontrollierter Art und Weise miteinander in Kontakt zu bringen;
- Anpassen der Reinigungsdauer je nach Verschmutzungsgrad der Schleifscheibe (11;
38; Modul 53);
- Durchführen einer kurzen Reinigungssequenz (Modul 54);
- Durchführen einer intensiven Grundreinigung (Modul 55);
- Wechseln der Bürstenscheibe (17) (Modul 56).
16. Softwaremodul (50) nach Anspruch 15, zum Bereitstellen einer grafische Benutzeroberfläche
(71), die Ein- und Ausgaben über einen Computerbildschirm (70) ermöglicht.
17. Softwaremodul nach Anspruch 15 oder 16, wobei das Softwaremodul (50) in der Schleifmaschine
(10; 30) vorgegeben ist, über eine Schnittstelle in die Schleifmaschine (10; 30) ladbar
ist, oder durch einen Benutzer erstellbar ist.