[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1
bis 4.
[0002] Beim Schneiden von Materialien, wie z. B. aus PU-Elastomeren, PVC, TPO, TPU, TPE,
TPE-E als Strukturhaut, Slushhaut, Spritzsprühhaut, Gießhaut mit derartigen Schneidwerkzeugen
hat es sich gezeigt, dass die Ränder des im Material mit der Schneidklinge durchgeführten
Schnittes miteinander verkleben, was mit den bekannten Mitteln und Einrichtungen nicht
verhindert werden kann.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schneidwerkzeug für das Schneiden
von Materialien, wie z. B. PU-Elastomeren, PVC, TPO, TPU, TPE, TPE-E als Strukturhaut,
Slushhaut, Spritzsprühhaut oder Gießhaut zu schaffen, mit dem die Tiefe des Schnittes
in dem zu schneidenden Material anpassbar ist und das V-Schnitte im Material mit verschiedenen
V-Formen ermöglicht. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Schneidwerkzeug der bekannten
Art so auszubilden, dass die Ränder des Schnittes nicht mehr verkleben können und
darüberhinaus eine Qualitätskontrolle über den im Material ausgeführten Schnitt möglich
ist.
[0004] Gelöst wird die erste Aufgabe bei einem Schneidwerkzeug der angegebenen Art mit den
in dem Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
[0005] Danach besteht die Erfindung darin, dass nach Anspruch 1 das Schneidwerkzeug mindestens
einen Schneidkopf aufweist und, wobei die Antriebsvorrichtung in an sich bekannter
Weise ausgebildet ist, oder aus
- einem Antriebsmotor mit einer in Schneidkopflängsachse verlaufenden Antriebswelle,
- einer mit der Antriebswelle des Antriebsmotors in Verbindung stehenden, um die Antriebswellenlängsachse
umlaufend angetriebenen Nockenscheibe mit auf der dem Antriebsmotor abgekehrten Seite
ausgebildeten in verschiedenen Ebenen liegenden Steuerflächen,
- einem mit einer der Steuerfläche der Nockenscheibe in Wirkverbindung stehenden Laufrolle,
- einer vermittels einer Feder beaufschlagten Hubstange bzw. Stößelstange, die über
ein Kupplungsstück mit der Laufrolle und der Nockenscheibe in Wirkverbindung steht
und die an ihrem freien Ende den Klingenhalter für das Schneidmesser trägt,
besteht, wobei vermittels der Nockenscheibe die Hubbewegung des Schneidmessers erzielt
wird.
[0006] Vermittels der Feder wird die Hubstange bzw. Stößelstange an den Steuerflächen der
Nockenscheibe zum Anschlag gebracht.
[0007] Die Nockenscheibe weist bevorzugterweise zwei Steuerflächen mit unterschiedlichen
Höhen der Vertiefung und der Erhöhung auf.
[0008] Die Anzahl der Hügel der Hubstange bzw. Stößelstange ist durch Änderung der Drehzahl
des Antriebsmotors veränderbar.
[0009] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Schneidwerkzeug so ausgebildet,
dass zur Erzeugung von V-Schnitten im zu schneidenden Material das Schneidwerkzeug
zwei Schneidköpfe aufweist, wobei die beiden Schneidköpfe in einer Winkelstellung
zueinander stehen, so dass die beiden Schneidköpfe mit ihren Längsachsen in einem
Winkel zueinander stehen. Die Winkelstellung der beiden Schneidköpfe kann darüberhinaus
auch veränderbar sein.
[0010] Dadurch, dass die Hubbewegung des Schneidmessers von einer Nockenscheibe gesteuert
wird, sind keine zusätzlichen und aufwendigen technischen Einrichtungen erforderlich,
um die Auf- und Abbewegung des Schneidmessers zu bewirken. Die Verwendung einer Nockenscheibe
hat darüberhinaus den Vorteil, dass die Nockenscheibe in dem Schneidkopf gegen Nockenscheiben
mit verschieden gestalteten Steuerflächen und mit verschieden geschalteten Vertiefungen
und Erhöhungen auswechselbar ist, so dass in Abhängigkeit der jeweils gewünschten
Schnitttiefe lediglich durch Auswechseln der Nockenscheiben der Hub des Schneidmessers
veränderbar ist.
[0011] Des weiteren ist vorteilhaft, die erfindungsgemäße Ausführungsform, bei der das Schneidwerkzeug
zwei in einem vorgegebenen Winkel zueinander stehende Schneidköpfe aufweist, so dass
vermittels der beiden Schneidmesser V-förmige Schnitte in dem zu bearbeitenden Material
vorgenommen werden können. Durch Veränderung der Winkelstellung der beiden Schneidköpfe
zueinander ist die Form des jeweiligen V-Schnittes veränderbar und kann somit den
jeweiligen Erfordernissen angepasst werden.
[0012] Die weitere Aufgabe wird mit einem Schneidwerkzeug, das in an sich bekannter Weise
oder nach Anspruch 1 ausgebildet ist, mit den in den Ansprüchen 1, 2, 3 und 4 angegebenen
Merkmalen gelöst.
[0013] Danach besteht die Erfindung darin, dass nach Anspruch 2 bei einem Schneidwerkzeug
über dessen Schneidkopf in den im Material erzeugten Schnitt ein Trennmittel eingeführt
wird.
[0014] Nach Anspruch 3 ist vorgesehen, dass über den Schneidkopf in den im Material erzeugten
Schnitt ein anorganischer oder organischer fluoreszierender Stoff eingeführt wird.
[0015] Bei dem Schneidwerkzeug gemäß Anspruch 4 wird über den Schneidkopf in den im Material
erzeugten Schnitt ein metallischer Stoff eingeführt.
[0016] Des weiteren ist u. a. vorgesehen, zusammen mit dem Trennmittel fluoreszierende Stoffe
und/oder metallische Stoffe zuzuführen.
[0017] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Schneidwerkzeug eine
an dem Schneidkopf oder in dem Schneidkopf angeordnete Zuführungsleitung für das Trennmittel
auf, wobei die Zuführungsleitung einendseitig mit einem bevorzugterweise Mikro-Dosiersystem
verbunden ist, während das andere Ende der Zuführungsleitung in den Bereich des Schneidmessers
mündet.
[0018] Mit einem derart erfindungsgemäß ausgebildeten Schneidwerkzeug wird während des Schneidvorganges
über das Schneidmesser in den Schnittbereich das Trennmittel in dosierter Form zugeführt,
so dass das Trennmittel in den Schnittbereich gelangt, dort die Ränder des Schnittes
benetzt und dadurch verhindert, dass die Ränder des Materials miteinander verkleben.
[0019] Die Zuführung von fluoreszierenden Stoffen und/oder von metallischen Stoffen, insbesondere
in Verbindung mit dem Trennmittel, ermöglicht eine Qualitätskontrolle über den im
Material angebrachten Schnitt, wobei es im wesentlichen darum geht, die Restwandstärke
zu erfassen, also die Stärke derjenigen Wand, die am Boden des Schnittes im Material
verbleibt. Insbesondere bei der Verwendung von metallischen Stoffen lässt sich die
Qualitätskontrolle sicher durchführen, indem durch Messung die Dicke der Restwandstärke
gemessen werden kann. Der mit dem Trennmittel zusammen in den Schnitt eingebrachte
metallische Stoff lässt sich zum Beispiel durch Ultraschallmessungen, Messungen mit
Röntgenstrahlen, Näherungsinitiatoren erfassen. Bei diesem metallischen Stoff handelt
es sich um solche Stoffe mit Eigenschaften, die sich z. B. bei Anwendung von UItraschallverfahren
deutlich vom Verhalten vom Kunststoff, d. h. dem Material, in dem der Schnitt angebracht
ist, unterscheiden. Auch kann die Restwandstärke sensorisch vermessen werden. Auch
anderweitige elektrische Verfahren, elektrische Feldvermessungsverfahren können eingesetzt
werden.
[0020] Deshalb ist auch ein Verfahren mit eingeschlossen, mit dem eine Qualitätskontrolle
der Schnitte durchführbar ist, die mittels des Schneidwerkzeuges in einem Material,
insbesondere einem aus einem Kunststoff bestehenden Material angebracht sind, in dem
nämlich über das Schneidmesser des Schneidwerkzeuges oder auf anderem Wege ein Trennmittel
in den Schnitt eingebracht wird, dem ein fluoreszierender Stoff und/oder ein metallischer
Stoff, z. B. in Pulverform, zugesetzt ist. Anschließend wird z. B. durch Ultraviolettbestrahlung
oder Schnitttiefenmessungen, die bis zum Boden des Schnittes bzw. der Kehlnaht durchgeführt
werden, die Tiefe der Kehlnaht gemessen und das erhaltene Ergebnis mit der Wandstärke
des Materials verglichen, woraus dann die Restwandstärke errechnet werden kann (Indirektmessung).
Auch ist es mit dem Verfahren möglich, die Restwandstärke direkt zu bestimmen.
[0021] Die Messung der Fluoreszenz kann mittels der Absorptionsspektroskopie, der Fluoreszenzspektroskopie
oder der Anregungsspektroskopie durchgeführt werden.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0023] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und zwar zeigen:
- Fig. 1
- in einer Ansicht den Schneidkopf mit Schneidmesser eines Schneidwerkzeuges,
- Fig. 2
- einen senkrechten Schnitt durch den Schneidkopf gemäß Fig. 1, jedoch unter Weglassung
des Schneidmessers,
- Fig. 3
- einen senkrechten Schnitt gemäß Linie A-A gemäß Fig. 2,
- Fig. 4 und Fig. 5
- verschiedene schaubildliche Ansichten des Schneidkopfes,
- Fig. 6
- einen senkrechten Längsschnitt durch den Schneidkopf in einer schaubildlichen Ansicht,
- Fig. 7
- in einer Ansicht ein Schneidwerkzeug mit zwei in einem Winkel zueinander stehenden
Schneidköpfen,
- Fig. 8
- eine Ansicht eines Schneidwerkzeuges mit zwei in einem Winkel zueinander stehenden
Schneidköpfen, wobei die Winkelstellung veränderbar ist,
- Fig. 9 bis Fig. 11
- jeweils schematisch einen senkrechten Schnitt durch eine in einem Kunststoffmaterial
angebrachte V-förmige Kehlnaht mit einer Restwandstärke im Schnittbereich, wobei die
Kehlnähte unterschiedliche V-förmige Gestaltungen aufweisen,
- Fig. 12
- in einer Ansicht den Schneidkopf eines Schneidwerkzeuges mit Einrichtungen für die
Zufuhr eines Trennmittels zum Schneidmesser,
- Fig. 13 und Fig. 14
- verschiedene schaubildliche Ansichten des Schneidkopfes,
- Fig. 15
- einen senkrechten Längsschnitt durch den Schneidkopf,
- Fig. 16
- eine schematische Ansicht des Schneidkopfes mit einer Bohrung zum Zuführen des Trennmittels,
- Fig. 17
- eine vergrößerte schematische Ansicht des Schneidmessers mit der Trennmittelaustrittsöffnung
und
- Fig. 18 und Fig. 19
- jeweils schematisch einen senkrechten Schnitt durch eine in einem Kunststoffmaterial
angebrachte Kehlnaht mit einer Restwandstärke im Schnittbereich.
[0024] Das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug 100 für Materialien 70, insbesondere PU-Elastomere,
PVC, TPO oder TPE (Fig. 9 und Fig. 10) ist von Hand steuerbar oder wird programmgesteuert
und umfasst in einem Gehäuse 15 einen Schneidkopf 10 mit einer Antriebseinrichtung
20, die als Antriebsmotor 21 ausgebildet ist, einem Klingenhalter 30 und einem Schneidmesser
35, das in dem Klingenhalter 30 auswechselbar angeordnet ist (Fig. 1, Fig. 2, Fig.
3, Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 6). Bei dem in den Fig. 1 bis Fig. 6 gezeigten Schneidwerkzeug
100 weist das Schneidwerkzeug mindestens einen Schneidkopf 10 auf, wobei - wie die
Fig. 7 und Fig. 8 zeigen - auch das Schneidwerkzeug 100' mit zwei Schneidköpfen 10,
10' versehen sein kann.
[0025] Die Hubbewegung bzw. die Hin- und Herbewegung für die Durchführung des Schnittes
in dem Material 70 für das Schneidmesser 35 erfolgt mittels einer angetriebenen Nockenscheibe
25. Die Antriebsvorrichtung 20 für den Klingenhalter 30 mit dem Schneidmesser 35 umfasst
einen Antriebsmotor 21 mit einer in Schneidkopflängsachse L verlaufenden Antriebswelle
22. Mit der Antriebswelle 22 des Antriebsmotors 21 steht die Nokkenscheibe 25 in Wirkverbindung.
Vermittels des Antriebsmotors 22 wird die Nockenscheibe 25 über die Antriebswelle
22 um die Antriebswellenlängsachse L2 umlaufend angetrieben (Fig. 2). Die Nockenscheibe
25 steht somit senkrecht zur Antriebswelle 22 des Antriebsmotors 21 und nimmt in dem
Schneidkopf eine horizontale Stellung ein, wenn der Schneidkopf 10 eine senkrechte
Betriebsstellung einnimmt. Auf der dem Antriebsmotor 21 abgekehrten Seite 25a sind
in verschiedenen Ebenen liegende Steuerflächen 40, 41 ausgebildet, wobei bei dem in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Steuerflächen 40, 41 in Form von Vertiefungen
40a und Erhöhungen 41a vorgesehen sind, wobei diese Vertiefungen 40a und die Erhöhungen
41a unterschiedliche Höhen zueinander aufweisen. Diese Vertiefungen 40a und Erhöhungen
41a gehen über Führungsflächen ineinander über, so dass eine gleichmäßige Hubbewegung
für das Schneidmesser 35 gewährleistet ist. Die Anordnung der Nockenscheibe 25 in
dem Schneidkopf 10 ist derart, dass die Nockenscheibe gegen Nockenscheiben mit andersartig
ausgebildeten Steuerflächen mühelos austauschbar ist. Zur Unterstützung der Umlaufbewegung
der Nokkenscheibe 25 ist diese in entsprechender Weise gelagert und vermittels eines
Kupplungsstückes 28 mit dem freien Ende der Antriebswelle 22 des Antriebsmotors 21
verbunden.
[0026] Die Nockenscheibe 25 steht mit ihren Steuerflächen 40, 41 über eine Laufrolle 26
mit einer Hubstange bzw. Stößelstange 45 in Wirkverbindung, die an ihrem freien Ende
45a den Klingenhalter 30 mit dem Schneidmesser 35 trägt. Die Hubstange bzw. Stößelstange
45 wird vermittels einer Feder 27 gegen die Laufrolle 26 und somit gegen die Steuerflächen
40, 41 der Nockenscheibe 25 gedrückt, so dass über die Steuerflächen 40, 41 der Nockenscheibe
25 die Hubbewegung des Schneidmessers 35 durchgeführt wird. Die Anzahl der Hügel der
Hubstange bzw. Stößelstange 45 ist durch Änderung der Drehzahl des Antriebsmotors
21 veränderbar.
[0027] Fig. 7 zeigt ein Schneidwerkzeug 100', das zwei Schneidköpfe 10, 10' aufweist, wobei
beide Schneidköpfe gleich ausgebildet sind und dem Schneidkopf 10, wie vorangehend
beschrieben, ausgebildet sind. Die beiden Schneidköpfe 10, 10' sind zur Erzeugung
von V-Schnitten 50, 50' in dem zu schneidenden Material 70 in einer Winkelstellung
α zueinander angeordnet, so dass die beiden Schneidköpfe 10, 10' mit ihren Längsachsen
L, L1 in einem Winkel zueinander stehen. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 sind
die beiden Schneidköpfe 10, 10' des Schneidwerkzeuges 100' in einem vorgegebenen Winkel
zueinander angeordnet, wobei die Winkelstellung der beiden Schneidköpfe nicht veränderbar
ist, so dass mit diesem Schneidwerkzeug 100' V-Schnitte in dem zu schneidenden Material
ausführbar sind, wobei jeder V-Schnitt immer die gleiche Formgebung aufweist, z. B.
wie in den Fig. 9 und Fig. 10 dargestellt. Die beiden Schneidköpfe 10, 10' können
jedoch auch gemäß Fig. 8 in ihrer Winkelstellung α zueinander veränderbar ausgebildet
sein. Hierzu sind die beiden Schneidköpfe 10, 10' beispielsweise in ihrem unteren
Bereich über ein Drehgelenk 80 miteinander verbunden. Im oberen Bereich können beide
Schneidköpfe 10, 10' ebenfalls miteinander verbunden sein und zwar derart, dass beispielsweise
vermittels einer Stellschraube die Abstände der Schneidköpfe 10, 10' in ihren oberen
Bereichen verändert werden können. Mit dieser Ausführungsform ist es möglich, V-Schnitte
50, 50' mit einer unterschiedlichen Profilgebung herzustellen, sowie diese in Fig.
9 und Fig. 10 dargestellt sind. Der V-Schnitt 50 im Material 70 gemäß Fig. 9 weist
eine kleine Winkelstellung α' der den V-Schnitt begrenzenden Seitenwände auf, wohingegen
gemäß Fig. 10 der V-Schnitt 50' eine größere Öffnungsbreite aufweist, d. h. die Winkelstellung
α2 der beiden den V-Schnitt 50' begrenzenden Seitenwände ist bei diesem Ausführungsbeispiel
größer gewählt. Durch die Winkelverstellbarkeit der beiden Schneidköpfe 100, 100'
können z. B. auch V-Schnitte 50" wie in Fig. 11 dargestellt erhalten werden, bei denen
eine Seitenwand des V-Schnittes 50" eine senkrechte Stellung aufweist. Auch ist es
möglich, dass die einzelnen Seitenwände 50a des V-Schnittes 50' zu seiner Längsachse
L3 unterschiedliche Winkelstellungen aufweisen, so dass V-Profile 50a, 50'a, 50"a
unterschiedlichster Formgebung erhalten werden.
[0028] Das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug 100 für Materialien, insbesondere für PU-Elastomere,
PVC, TPO oder TPE, ist von Hand steuerbar oder wird programmgesteuert und umfasst
einen Schneidkopf 10 mit einem Antrieb 20, einem Klingenhalter 30 und einem Schneidmesser
35, das in dem Klingenhalter 30 auswechselbar angeordnet ist (Fig. 12, 13, 14 und
15). Das Schneidwerkzeug 100 kann auch entsprechend dem vorangehend beschriebenen
und in Fig. 1, 2, 3, 4, 5 und 6 dargestellten Schneidwerkzeug entsprechen.
[0029] Das Schneidwerkzeug weist eine an dem Schneidkopf 10 oder in dem Schneidkopf angeordnete
Zuführungsleitung 150 für ein Trennmittel 160 auf, dem auch ein fluoreszierender Stoff
160A oder ein metallischer Stoff 160B zugesetzt sein kann, wenn eine Qualitätskontrolle
des Schnittes im Material vorgenommen werden soll. Die Zuführungsleitung 150 ist einendseitig
bei 150a mit Dosiersystem 170 verbunden, welches bevorzugterweise als Mikro-Dosiersystem
ausgebildet ist. Über dieses Dosiersystem wird in dosierter Form das Trennmittel dem
Schneidmesser 140 zugeführt. Das Schneidmesser zugewandte Ende 150b der Zuführungsleitung
mündet in den Bereich des Schneidmessers 35. Durch die Höhenerstreckung X der Austrittsöffnung
ist es möglich, sowohl den Schnittgrund als auch die Seitenwände des Schnittes mit
den vorbeschriebenen Materialien zu benetzen.
[0030] Die Zuführungsleitung 150 für das Trennmittel 160 ist als Kapillarschlauch 151 ausgebildet,
der in den Klingenhalter 30 mündet und in eine Bohrung 155 übergeht, die in dem Klingenhalter
30 und in dem Schneidmesser 35 ausgebildet ist. Die Austrittsöffnung 156 der Bohrung
155 liegt im Schneidund Trennbereich des Schneidmessers 35. Wie die Fig. 16 und 17
zeigen, liegt die Austrittsöffnung 156 der Bohrung 155 in dem Schneidmesser 35 in
einer abgerundeten Einziehung 141 in dem Eckbereich 142 des Schneidmessers 35, so
dass eine direkte Zuführung des Trennmittels zur Schnittstelle gewährleistet ist.
[0031] Das eingesetzte Trennmittel 160 ist so ausgebildet, dass es ein selbsttätiges Wiederverkleben
des Schnittes im Schneidmaterial verhindert.
[0032] Dem Trennmittel 160 sind anorganische oder organische fluoreszierende Stoffe in flüssiger
oder fester Form zugesetzt. Als anorganische Stoffe können beispielsweise Flußspat,
einige Uran-Verbindungen und die Salze von Seltenerdmetallen, z. B. Erbium, Didym,
Lanthan, eingesetzt werden.
[0033] Als organische fluorszierende Stoffe können beispielsweise Benzol-Derivate eingesetzt
werden. Als Fluoreszenzfarbstoffe können auch Fluorchrome, Fluogene, Leuchtstoffe
und optische Aufheller eingesetzt werden.
[0034] Fig. 18 und Fig. 19 zeigen jeweils einen im Material 170 mit einer Wandstärke B,
B' angebrachten Schnitt (Kehlnaht) 180, dessen Wände und Boden mit dem Trennmittel
160 benetzt sind, dem der fluoreszierende Stoff 160A und/oder der metallische Stoff
160B gesetzt ist. Gemessen wird dann die Restwandstärke A, A' der Materialwand 170a,
die nach dem Anbringen des Schnittes beim Schneiden verbleibt. Die Darstellung der
schematisch gezeigten Schnitte in Fig. 18 und Fig. 19 entspricht dem geöffneten Schnitt
direkt nach Durchlaufen des Schnittwerkzeuges. Der Schnitt nimmt anschließend aufgrund
der Materialelastizität wieder die übliche Schnittform an, die ja gerade die Gefahr
des Wiederverschweißens mit sich bringen würde, was durch die Verwendung des Trennmittels
wirksam verhindert wird.
1. Schneidwerkzeug für Materialien, insbesondere aus PU-Elastomeren, das von Hand steuerbar
oder programmgesteuert ist, umfassend einen Schneidkopf (10) mit einer Antriebsvorrichtung
(20), einem Klingenhalter (30) und einem Schneidmesser (35),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidwerkzeug (100; 100') mindestens einen Schneidkopf (10; 10') aufweist,
wobei die Antriebsvorrichtung (20) in an sich bekannter Weise einen Antriebsmotor
(21) für den in Schneidkopflängsachse (L) hin- und herbewegbaren Klingenhalter (30)
mit dem Schneidmesser (35) umfasst, oder aus
- einem Antriebsmotor (21) mit einer in Schneidkopflängsachse (L) verlaufenden Antriebswelle
(22),
- einer mit der Antriebswelle (22) des Antriebsmotors (21) in Wirkverbindung stehenden,
um die Antriebswellenlängsachse (L2) umlaufend angetriebenen Nockenscheibe (25) mit
auf der dem Antriebsmotor (21) abgekehrten Seite (25a) ausgebildeten und in verschiedenen
Ebenen liegenden Steuerflächen (40, 41),
- einem mit einer der Steuerflächen (40, 41) der Nockenscheibe (25) in Wirkverbindung
stehenden Laufrolle (26),
- einer vermittels einer Feder (27) beaufschlagten Hubstange bzw. Stößelstange (45),
die über ein Kupplungsstück (46) mit der Laufrolle (26) und der Nockenscheibe (25)
in Wirkverbindung steht und die an ihrem freien Ende (45a) den Klingenhalter (30)
für das Schneidmesser (35) trägt,
besteht.
2. Schneidwerkzeug für Materialien, insbesondere aus PU-Elastomeren, das von Hand steuerbar
oder programmgesteuert ist, umfassend einen Schneidkopf (10) mit einer Antriebsvorrichtung
(20), einem Klingenhalter (30) und einem Schneidmesser (35),
dadurch gekennzeichnet,
dass über den Schneidkopf (10) in den im Material erzeugten Schnitt (180) ein Trennmittel
(160) eingeführt wird.
3. Schneidwerkzeug für Materialien, insbesondere aus PU-Elastomeren, das von Hand steuerbar
oder programmgesteuert ist, umfassend einen Schneidkopf (10) mit einer Antriebsvorrichtung
(20), einem Klingenhalter (30) und einem Schneidmesser (35),
dadurch gekennzeichnet,
dass über den Schneidkopf (10) in den im Material erzeugten Schnitt (180) ein anorganischer
oder organischer fluoreszierender Stoff (160A, 160B) eingeführt wird.
4. Schneidwerkzeug für Materialien, insbesondere aus PU-Elastomeren, das von Hand steuerbar
oder programmgesteuert ist, umfassend einen Schneidkopf (10) mit einer Antriebsvorrichtung
(20), einem Klingenhalter (30) und einem Schneidmesser (35),
dadurch gekennzeichnet,
dass über den Schneidkopf (10) in den im Material erzeugten Schnitt (180) ein metallischer
Stoff (160B) eingeführt wird.
5. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass vermittels der Feder (27) die Hubstange bzw. Stößelstange (45) an den Steuerflächen
(40, 41) der Nockenscheibe (25) zum Anschlag gebracht wird.
6. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 2 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockenscheibe (25) zwei Steuerflächen (40, 41) mit unterschiedlichen Höhen der
Vertiefungen (40a) und Erhöhungen (41a) aufweist.
7. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 2, 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl der Hügel der Hubstange bzw. Stößelstange (45) durch Änderung der Drehzahl
des Antriebsmotors (21) veränderbar ist.
8. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 2, 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockenscheibe (25) in dem Schneidkopf (10) gegen Nokkenscheiben mit verschieden
gestalteten Steuerflächen (40, 41) und mit verschiedenen gestalteten Vertiefungen
(40a) und Erhöhungen (41a) auswechselbar ist.
9. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 2, 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erzeugung von V-Schnitten (50, 50') im zu schneidenden Material (70) das Schneidwerkzeug
zwei Schneidköpfe (10, 10') mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bis 6 aufweist, wobei
die beiden Schneidköpfe (10, 10') in einer Winkelstellung zueinander stehen, so dass
die beiden Schneidköpfe (10, 10') mit ihren Längsachsen (L, L1) in einem Winkel zueinander
stehen.
10. Schneidwerkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Schneidköpfe (10, 10') in einer vorgegebenen Winkelstellung fest zueinander
stehen und in ihren Winkelstellungen nicht veränderbar sind.
11. Schneidwerkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Schneidköpfe (10, 10') des Schneidwerkzeuges (100') in ihren Winkelstellungen
zur Ausbildung von V-Schnitten (50, 50', 50") in dem zu schneidenden Material (70)
mit verschiedenem V-Profil (50a, 50'a, 50"a) veränderbar ausgebildet sind.
12. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass über den Schneidkopf (10) in den im Material erzeugten Schnitt (180) ein Trennmittel
(160) und ein fluoreszierender Stoff (160A) und/oder ein metallischer Stoff (160B)
eingeführt wird.
13. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Trennmittel (160) ein fluoreszierender Stoff (160A) und/oder ein metallischer
Stoff (160B) zugesetzt ist.
14. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidwerkzeug (100) eine an dem Schneidkopf (10) oder in dem Schneidkopf (10)
angeordnete Zuführungsleitung (150) für ein Trennmittel (160) und/oder einen fluoreszierenden
Stoff (160A) und/oder einen metallischen Stoff (160B) aufweist, die einendseitig (150a)
mit einem bevorzugterweise Mikrodosiersystem (170) verbunden ist und deren anderes
Ende (510b) in den Bereich der Schneidmesser (35) mündet.
15. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführungsleitung (150) für das Trennmittel (160) als Kapillarschlauch (151)
ausgebildet ist, der in dem Klingenhalter (30) mündet und in eine Bohrung (155) übergeht,
die in dem Klingenhalter (30) und in dem Schneidmesser (35) ausgebildet ist und deren
Austrittsöffnung (156) im Schneid- und Trennbereich des Schneidmessers (35) liegt.
16. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Austrittsöffnung (156) der Bohrung (155) in dem Schneidmesser (40) in eine abgerundete
Einziehung (141) in einem (142) der Eckbereiche des Schneidmessers (35) liegt.
17. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trennmittel (160) so ausgebildet ist, dass es ein selbsttätiges Wiederverkleben
des Schnittes im Schneidmaterial verhindert.
18. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trennmittel (160) aus einer Dispersion von Wachsen und Silikonen in einem Lösungsmittelgemisch
besteht.
19. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Trennmittel (160) anorganische oder organische fluoreszierende Stoffe in flüssiger
oder fester Form zugesetzt sind.
20. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Trennmittel (160) als metallischer Stoff (160B) ein Stoff mit metallischen Eigenschaften,
z. B. Metallpulver, zugesetzt ist, der bei Ultraschaleinwirkung oder anderweitigen
Messmethoden sich deutlich vom Verhalten vom Kunststoff unterscheidet.