(19)
(11) EP 1 331 154 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.07.2003  Patentblatt  2003/31

(21) Anmeldenummer: 03090002.1

(22) Anmeldetag:  03.01.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61L 5/18, B61L 7/10, H05B 39/10, G08G 1/097
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 28.01.2002 DE 10204213

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Sieverding, Peter
    38159 Vechelde (DE)

   


(54) Signalleuchte


(57) Die Erfindung betrifft eine Signalleuchte, insbesondere für das Verkehrswesen, mit mindestens einer Mehrfadenlampe und einer Ansteuervorrichtung, wobei die Mehrfadenlampe mindestes zwei Lampenfäden aufweist, von denen einer der mittels der Ansteuervorrichtung zuerst anschaltbare Hauptfaden (1.1, 2.1) ist und die anderen Nebenfäden (1.2, 2.2) sind, die nacheinander beim Durchbrennen des Hauptfadens (1.1, 2.1) bzw. eines Nebenfadens mittels der Ansteuervorrichtung anschaltbar sind. Um die Verfügbarkeit der Signalleuchte auch bei Hardwareausfällen in der Ansteuervorrichtung zu erhöhen, ist vorgesehen, dass die Ansteuervorrichtung mehrere voneinander unabhängige Ansteuermodule (3, 4) aufweist, die jeweils mit zugeordneten Lampenfäden verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Signalleuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Zum Ausleuchten von Eisenbahn- und Straßenverkehrssignalen werden häufig sogenannte Mehrfadenlampen verwendet. Dies sind Glühlampen mit in der Regel zwei Lampenfäden, von denen der eine als Reserve dient, wenn der andere durchbrennen sollte. Eine am Signalort angebrachte Prüfeinrichtung stellt fest, ob der Strompfad über den Hauptfaden geschlossen ist. Es leuchte fortan nur der Hauptfaden der Mehrfadenlampe, und zwar solange bis entweder der Signalbegriff abgeschaltet wird oder der Hauptfaden zerstört wird. Im letzteren Fall fällt die Prüfeinrichtung ab und schaltet den Nebenfaden der Signallampe wirksam. Die Bestromung des Haupt- oder Nebenfadens erfolgt dabei mittels einer Ansteuervorrichtung. Die Funktionsfähigkeit der Ansteuervorrichtung ist somit Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit der Signalleuchte. Wird die Ansteuervorrichtung wegen eines Fehlers, z. B. eines defekten Bauteiles, abgeschaltet, ist die gesamte Signalleuchte außer Betrieb. Komplett ausgeschaltete bzw. notdauerangeschaltete Signalleuchten, beispielsweise an Bahnübergängen, führen zu erheblichen Sicherheitsrisiken und Betriebsstörungen.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Signalleuchte der gattungsgemäßen Art anzugeben, deren Verfügbarkeit bei Ausfall von Steuerungselementen erheblich verbessert ist.

[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Durch die Aufteilung der Ansteuerung auf mehrere Ansteuermodule, die jeweils mit zugeordneten Lampenfeldern verbunden sind, ergibt sich eine Ausdehnung der Reservefunktion von Haupt- und Nebenfaden auf deren Bestromung mittels mehrerer unabhängiger Ansteuermodule. Falls das Ansteuermodul für die Hauptfäden ausfällt, wird das Ansteuermodul für diejenigen Nebenfäden aktiv, welche die Hauptfäden ersetzen. Auf diese Weise bleibt die Mehrfadenlampe nicht nur bei Zerstörung eines Lampenfadens, für den ein Ersatzlampenfaden existiert, sondern auch bei Defekten von Hardware-Elementen eines Ansteuermoduls, für das ein Ersatzmodul vorgesehen ist, in Betrieb.

[0005] Ein Spezialfall, der für die meisten Signalisierungszwecke ausreicht, kennzeichnet Anspruch 2. Vorgesehen ist hier eine Signalleuchte, die mindestens eine Doppelfadenlampe aufweist. Für die Bestromung des Hauptfadens der Doppelfadenlampe ist dabei ein erstes Ansteuermodul vorgesehen, während die Nebenfadenbestromung separat mittels eines zweiten Ansteuermoduls erfolgt. Der zweikanalige Aufbau der Doppelfadenlampe mit Haupt- und Nebenfaden wurde in dem zweikanaligen Aufbau der Ansteuerung konsequent weitergeführt.

[0006] Gemäß Anspruch 3 ist diese redundante Ansteuerung von Signalleuchten vorzugsweise bei Signalleuchtenanlagen an Bahnübergängen vorgesehen. Möglich und sinnvoll sind prinzipiell Anwendungen bei jeglicher sicherheitstechnisch kritischen Signalisierung, beispielsweise bei Haltesignalen im Eisenbahnoder Straßenbereich sowie bei Signalleuchten in Stellwerksanlagen.

[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines figürlich dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

[0008] Die Figur zeigt in einer schematischen Darstellung die Ansteuerung zweier Doppelfadenlampen.

[0009] Bei dem Beispiel besteht eine Signalleuchte aus zwei Doppelfadenlampen 1 und 2, welche jeweils einen Hauptfaden 1.1 und 2.1 und einen Nebenfaden 1.2 und 2.2 aufweisen, welche mit einer Ansteuervorrichtung verbunden sind. Die Ansteuervorrichtung besteht aus einem ersten Ansteuermodul 3 zur Bestromung der Hauptfäden 1.1 und 2.1 und einem zweiten Ansteuermodul 4 zur Bestromung der Nebenfäden 2.1 und 2.2. Die Anzahl der Ansteuermodule entspricht der maximalen Anzahl der Fäden der Mehrfadenlampen, die zu einer Signalleuchte oder auch zu mehreren, gemeinsam anzusteuernden Signalleuchten gehören. Im Regelbetrieb sind mittels des ersten Ansteuermoduls 3 nur die Hauptfäden 1.1 und 2.1 bestromt, während die Nebenfäden 1.2 und 2.2 sowie das zweite Ansteuermodul 4 quasi als Redundanzelemente zur Verfügung stehen. Bei durchgebranntem Hauptfaden 1.1 oder 2.1 übernimmt dessen Funktion der zu der Lampe 1 oder 2 gehörende Nebenfaden 1.2 oder 2.2. Analog wird das erste Ansteuermodul 3 bei Defekt desselben durch das zweite Ansteuermodul 4 ersetzt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass ein Ausfall oder eine Sicherheitsabschaltung der Ansteuerung nicht zu einem Totalausfall der Signalleuchte führt.

[0010] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das vorstehend angegebene Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung von den Merkmalen der Erfindung Gebrauch machen.


Ansprüche

1. Signalleuchte, insbesondere für das Verkehrswesen, mit mindestens einer Mehrfadenlampe und einer Ansteuervorrichtung, wobei die Mehrfadenlampe mindestens zwei Lampenfäden aufweist, von denen einer der mittels der Ansteuervorrichtung zuerst anschaltbare Hauptfaden (1.1, 2.1) ist und die anderen Nebenfäden (1.2, 2.2) sind, die nacheinander beim Durchbrennen des Hauptfadens (1.1, 2.1) bzw. eines Nebenfadens mittels der Ansteuervorrichtung anschaltbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ansteuervorrichtung mehrere voneinander unabhängige Ansteuermodule (3, 4) aufweist, die jeweils mit zugeordneten Lampenfäden verbunden sind.
 
2. Signalleuchte mit mindestens einer einen Haupt- und einen Nebenfaden (1.1, 1.2; 2.1, 2.2) aufweisenden Doppelfadenlampe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Ansteuermodule (3 und 4) vorgesehen sind, wobei ein erstes Ansteuermodul (3) mit dem/den Hauptfaden/Hauptfäden (1.1, 2.1) und ein zweites Ansteuermodul (4) mit dem/den Nebenfaden/Nebenfäden (1.2, 2.2) verbunden sind.
 
3. Signalleuchte nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung bei Signalleuchtenanlagen an Bahnübergängen.
 




Zeichnung







Recherchenbericht