[0001] Die Erfindung betrifft eine mechanische Verriegelung für eine Fahrkorbschiebetür
eines Aufzuges, wobei die mechanische Verriegelung so mit einer Schachttür zusammenwirkt,
dass die mechanische Verriegelung nur innerhalb der Verriegelungszone der Schachttür
öffnet, und eine Betätigungsvorrichtung für eine Fahrkorbschiebetür mit einer solchen
mechanischen Verriegelung.
[0002] Mechanische Verriegelungen für Fahrkorbschiebetüren bei einem Aufzug müssen gemäß
den geltenden DIN-Vorschriften und Normen eine solche mechanische Verriegelung immer
dann aufweisen, wenn der waagrechte Abstand zwischen der inneren Schachtwand und der
Schwelle oder dem Türrahmen des Fahrkorbs oder der Schließkante der Fahrkorbschiebetür
mehr als 15cm beträgt. Die Fahrkorbschiebetür soll sich nur dann öffnen lassen, wenn
der Fahrkorb einer Schachttür gegenüber liegt und so eine Ausstiegs- oder Zustiegsmöglichkeit
für den Fahrkorbbenutzer gegeben ist. Die Fahrkorbschiebetür muss jedoch verriegelt
bleiben, wenn der Aufzug sich zwischen den einzelnen Etagen mit den Schachttüren befindet
oder dort sogar z.B. wegen eines Stromausfalls stehen bleibt. Hierdurch soll verhindert
werden, dass der Fahrkorbbenutzer ohne geeignete Ausstiegsmöglichkeit bei geöffneter
Fahrkorbschiebetür in die Lücke zwischen Schachtwandung und Fahrkorb gelangt.
[0003] Mechanische Verriegelungen für Fahrkorbschiebetüren wirken üblicherweise mit einem
Türantrieb der Fahrkorbschiebetür zusammen. Dieser am Fahrkorb montierte Türantrieb
ist dabei so ausgelegt, dass er für ein gemeinsames Öffnen und Schließen der Fahrkorbschiebetür
und einer gegenüberliegenden Schachttür sorgt. Wenn der Fahrkorb sich in der Entriegelungszone
der Schachttür befindet, öffnet der Türantrieb die Fahrkorbschiebetür und entriegelt
über eine Türkopplungseinrichtung, die Schachttür. Die mechanische Verriegelung der
Fahrkorbschiebetür ist dann so an den Türantrieb gekoppelt, dass sie vom Türantrieb
gleichzeitig mit betätigt wird, um die Fahrkorbschiebetür öffnen zu können.
[0004] Eine solche mit dem Türantrieb gekoppelte mechanische Verriegelung ist unter anderem
aus der EP 0 709 334 bekannt. Bei dieser mechanischen Verriegelung ist an der Aufhängung
der Fahrkorbschiebetür ein Schloss vorgesehen, in das ein Bolzen zur Verriegelung
eingreift. Dieser Bolzen ist über ein Gestänge mit einem Betätigungshebel drehbar
verbunden. Der Betätigungshebel ist so ausgelegt, dass er in Eingriff mit einer Führungsfläche
kommt, wenn der Fahrkorb sich im Bereich der Entriegelungszone der Schachttür befindet,
wobei der Betätigungshebel dann über das Gestänge den Bolzen aus dem Schloss an der
Fahrkorbschiebetür zurückzieht, so dass sich diese öffnen lässt.
[0005] Das Gestänge zur Betätigung des Bolzens ist weiterhin über eine Kupplung mit einem
Türbetätigungsmechanismus der Fahrkorbschiebetür so verbunden, dass am Ende eines
Schließvorgangs der Kabinenschiebetür der Bolzen wieder in das Schloss an der Fahrkorbschiebetür
eingreift. Mit dieser bekannten mechanischen Verriegelung wird gewährleistet, dass
sich die Fahrkorbschiebetür nur im Bereich der Entriegelungszone der Schachttür öffnen
lässt, wobei die Kopplung der mechanischen Verriegelung mit dem Türantrieb dafür sorgt,
dass die mechanische Verriegelung beim Schließen der Fahrkorbschiebetür mit betätigt
wird.
[0006] Die in der EP 0 709 334 beschriebenen mechanischen Verriegelung benötigt jedoch ein
aufwändiges Schlosssystem, das über eine komplizierte Bewegungsumlenkung mit Hilfe
eines Betätigungshebel geöffnet und geschlossen wird. Dies macht aber die Herstellung
der mechanischen Verriegelung kompliziert und teuer und erhöht gleichzeitig deren
Fehleranfälligkeit. Darüber hinaus hat die Schlosslösung einen hohen Platzbedarf im
Fahrkorb. Dies gilt auch für andere bekannte mechanische Verriegelungssysteme, bei
denen Ver- und Entriegelung immer eine komplizierte Bewegungsumlenkung des Eingriffes
des Fahrkorbs mit der Schachttür auf das Verriegelungssystem erfordern.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine mechanische Verriegelung für eine Fahrkorbschiebetür
und eine Betätigungsvorrichtung für eine solche Schiebetür bereitzustellen, die sich
durch eine einfache und zuverlässige Konstruktion und einen geringen Platzbedarf auszeichnen.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einer mechanischen Verriegelung gemäß Anspruch 1 und einer
Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 5 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Die erfindungsgemäße mechanische Verriegelung für eine Fahrkorbschiebetür eines Aufzuges
weist ein horizontal bewegliches Riegelelement auf, das an der Fahrkorbschiebetür
angeordnet ist, um innerhalb der Entriegelungszone der Schachttür mit der Schachttür
zusammenzuwirken, wobei das Riegelelement in einer ersten Verriegelungsstellung, bei
der das Riegelelement nicht mit dieser Schachttür zusammenwirkt, in einer Öffnung
in der Fahrkorbwandung, die im Bereich des Verschiebeweges der Fahrkorbschiebetür
liegt, eingreift, um ein Verschieben der Fahrkorbschiebetür im Wesentlichen zu blockieren,
und in einer zweiten Entriegelungsstellung, bei der das Riegelelement mit der Schachttür
zusammenwirkt, aus der Öffnung in der Fahrkorbwandung zurückgezogen ist, um den Verschiebeweg
der Fahrkorbschiebetür freizugeben.
[0010] Die erfindungsgemäße mechanische Verriegelung sorgt zuverlässig dafür, dass die Fahrkorbschiebetür
sich nur innerhalb der Entriegelungszone der Schachttür öffnen lässt und zeichnet
sich gleichzeitig durch eine einfache Konstruktion mit einem einzigen Riegelelement
aus. Der Eingriff des Riegelelements zum Blockieren der Bewegung der Fahrkorbschiebetür
erfolgt nämlich direkt an der Fahrkorbwandung, ohne ein zusätzliches Bauelement erforderlich
zu machen. Darüber hinaus wirkt das horizontal bewegliche angeordnete Riegelelement
mit der Schachttür zusammen, so dass keine komplizierte Bewegungsumlenkung zum Öffnen
und Schließen der mechanischen Verriegelung erforderlich ist. Die Auslegung der mechanischen
Verriegelung mit einem einzelnen Riegelelement ist darüber hinaus sehr platzsparend
und kostengünstig.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Riegelelement einen um eine vertikale
Achse drehbar gelagerten Hebelarm auf, in dessen einem Armabschnitt vor dem Drehpunkt
auf der der Fahrkorbschiebetür zugewandten Seite ein Hakenelement vorsteht, und in
dessen anderem Armabschnitt nach dem Drehpunkt auf der Fahrkorbschiebetür abgewandten
Seite ein Mitnehmer angeordnet ist, der innerhalb der Verriegelungszone der Schachttür
mit der Schachttür zusammenwirkt. Diese Auslegung ermöglicht ein besonders einfaches
und zuverlässiges Verriegeln, da das in die Fahrkorbwandung eingreifende Hakenelement
mit geringstem Kraftaufwand durch den Eingriff mit der Schachttür aus der Verriegelungsposition
herausgedrückt werden kann. Der Eingriff des Mitnehmers mit der Schachttür zieht dabei
direkt das Hakenelement des Riegelelements aus der Öffnung in der Fahrkorbwandung
zurück und sorgt so ohne aufwändige Bewegungsumlenkung für ein schnelles und zuverlässiges
Öffnen der Verriegelung.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Rückstellelement, vorzugsweise
eine zwischen der Fahrkorbschiebetür und dem Riegelelement angeordnete Feder vorgesehen,
die das Riegelelement in der ersten Verriegelungsstellung vorspannt und somit auf
einfache Weise dafür sorgt, dass die mechanische Verriegelung sich automatisch immer
schließt.
[0013] Die erfindungsgemäße mechanische Verriegelung wirkt vorzugsweise mit einer Betätigungsvorrichtung
für eine Fahrkorbschiebetür und einer Schachttür, die am Fahrkorb eine Antriebseinrichtung
und eine von der Antriebseinrichtung betätigte Türkopplungseinrichtung und an der
Schachttür eine Verriegelungseinrichtung umfasst, zusammen. Die von der Antriebseinrichtung
betätigte Türkopplungseinrichtung weist dabei ein zwischen einer geschlossenen Stellung
und einer Spreizstellung horizontal bewegliches Spreizschwert auf, das in der Entriegelungszone
der Schachttür mit einem vertikal drehbar gelagerten Hakenriegel der Verriegelungseinrichtung
an der Schachttür zusammenwirkt, wobei das Spreizschwert in der Spreizstellung den
Hakenriegel aus einer Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung dreht und
wobei der Hakenriegel in der Entriegelungsstellung mit dem horizontal beweglichen
Riegelelement der mechanischen Verriegelung für die Fahrkorbschiebetür in Eingriff
kommt, um das Riegelelement aus der ersten Verriegelungsstellung in die zweite Entriegelungsstellung
zu bringen. Durch dieses erfindungsgemäße Zusammenwirken der Betätigungsvorrichtung
für die Fahrkorbschiebetür und die Schachttür mit der mechanischen Verriegelung für
die Fahrkorbschiebetür wird ein zuverlässiges Öffnen und Schließen sowohl der Schachttür
als auch der Fahrkorbschiebetür in der Entriegelungszone gewährleistet, wobei nur
drei Bewegungselemente zusammenwirken müssen. Dadurch wird ein besonders einfacher
und platzsparender Aufbau der Betätigungsvorrichtung mit der mechanischen Verriegelung
erreicht.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 A bis C eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
mechanischen Verriegelung in Seitenansicht und Aufsicht, wobei Figur 1 A die mechanische
Verriegelung in Verriegelungsstellung bei normal geschlossener Fahrkorbschiebetür,
Figur 1 B die mechanische Verriegelungsstellung in einer Verriegelungsstellung bei
einem Fahrkorbschiebetür-Öffnungsversuch und Figur 1 C die mechanische Verriegelung
in einer Entriegelungsstellung bei geöffneter Fahrkorbschiebetür zeigt; und
Figur 2 A bis D die mechanische Verriegelung gemäß der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform
im Zusammenwirken mit einer Betätigungsvorrichtung für eine Fahrkorbschiebetür und
eine Schachttür, wobei Figur 2 A eine Vorderansicht bei geschlossener Fahrkorbschiebetür
und Schachttür, Figur 2 B eine schematische Aufsicht auf die Stellung der mechanischen
Verriegelung in der Stellung gemäß Figur 2 A, Figur 2 C eine Vorderansicht bei betätigter
Fahrkorbschiebetür und betätigter Schachttür und Figur 2 D eine Aufsicht auf die mechanische
Verriegelung in der Stellung gemäß Figur 2 C zeigt.
[0014] Figur 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen mechanischen
Verriegelung für eine Kabinenschiebetür, wobei von der Kabinenschiebetür nur ein Laufwagen
1 dargestellt ist. Dieser Laufwagen 1 besteht im Wesentlichen aus einem Hängerblech
11, an dessen vorderem und hinterem Ende jeweils eine Laufrolle 12 drehbar gelagert
ist. Das Hängerblech 11 wird von einem Fahrkorbantrieb (nicht dargestellt) bewegt,
um die am Laufwagen 1 angeordnete Kabinenschiebetür nach rechts zu öffnen oder nach
links zu schließen. Die Öffnungs- und Schließrichtung der Fahrkorbschiebetür ist in
Figur 1 jeweils als Pfeil eingezeichnet. Die Hängerlaufrollen 12 werden auf einer
Laufschiene 2 geführt, die fest mit dem Fahrkorb verbunden ist. Auf der Laufschiene
2 ist ein Langloch 21 vorgesehen, in das eine erfindungsgemäße mechanische Verriegelung
3 eingreifen kann, um ein Öffnen der Fahrkorbschiebetür zu blockieren.
[0015] Die mechanische Verriegelung 3 weist eine Halterung 31 auf, die fest mit dem Hängerblech
11 auf der der Laufschiene 2 abgewandten Seite montiert ist. Die Halterung 31 ist
im Querschnitt im wesentlichen C-förmig ausgebildet mit zwei seitlichen Halteplatten
32, die senkrecht vom Hängerblech 11 vorstehen und jeweils parallel zur Laufschiene
2 verlaufen. Die Halteplatten 32 der Halterung 31 sind in einem vorderen dem Langloch
21 der Laufschiene 2 zugewandten Bereich über eine Abdeckplatte 33 verbunden, wobei
zwischen den beiden Halteplatten 32 auf der dem Hängerblech 11 zugewandten Seite der
Abdeckplatte 33 eine Druckfeder 34 mit ihrem einen Ende gelagert ist. Das andere Ende
der Druckfeder 34 ist gegen eine Riegelplatte 35 abgestützt, die sich von der Halterung
31 ausgehend bis über das vordere Ende des Hängerblechs 11 hinaus erstreckt. Die Druckfeder
34 wird von einem Bolzen (nicht gezeigt) geführt. Von diesem vorderen Ende der Riegelplatte
35 steht ein Bolzen 36 in Richtung auf das Hängerblech 11 und die dahinter liegende
Laufschiene 2 senkrecht vor.
[0016] Die Riegelplatte 35 weist weiterhin an ihrem hinteren Ende der Lagerung der Druckfeder
34 nachgeordnet eine blockförmige Aufhängung 37 auf, die quer zwischen den beiden
Halteplatten 32 der Halterung 31 im Wesentlichen auf der Höhe der Abdeckplatte 33
angeordnet ist. Durch diese Halterung 37 erstreckt sich eine starre Achse 38, die
an den beiden Halteplatten 32 der Halterung 31 befestigt ist. An die Halterung 37
schließt sich eine quer verlaufende, vorzugsweise in Richtung auf die Halterung 31
hin geneigte und im Querschnitt L-förmige Anschlagplatte 39 an, die über die Halterung
31 vorsteht.
[0017] Figur 1 zeigt die Stellung der mechanischen Verriegelung bei verschiedenen Aufzugspositionen.
In Figur 1 A ist eine Aufzugposition dargestellt, bei der die geschlossene Fahrkorbschiebetür
weder von Hand noch elektrisch betätigt wird. Der Fahrkorb kann sich dabei sowohl
zwischen den Etagen als auch innerhalb einer Entriegelungszone einer geschlossenen
Schachttür befinden, wobei von der geschlossenen Schachttür jedoch keine Kraft auf
die mechanische Verriegelung ausgeübt wird. Die mechanische Verriegelung 3 ist dann
in der Verriegelungsstellung, wobei die Druckfeder 34 die Riegelplatte 35 in ihre
waagrechte Position, parallel zum Hängerblech 11 drückt, so dass der Bolzen 36 am
vorderen Ende der Riegelplatte 35 in das Langloch 21 in der Laufschiene 2 an dessen
vorderem Ende eingreift.
[0018] In Figur 1 B ist der Fall dargestellt, dass der Fahrkorb sich außerhalb der Verriegelungszone
der Schachttür befindet, jedoch versucht wird, die Fahrkorbschiebetür zu öffnen, entweder
per Hand oder elektrisch mit Hilfe des Türantriebs. Da auf die mechanische Verriegelung
3 außerhalb der Entriegelungszone der Schachttür grundsätzlich keine Kraft ausgeübt
werden kann, hält die Druckfeder 34 die Riegelplatte 35 weiter in der waagrechten
Stellung, bei der der Bolzen 36 in das Langloch 21 eingreift, wodurch eine Bewegung
des Laufwagens 1 und damit der Fahrkorbschiebetür in Öffnungsrichtung durch die Länge
des Langloches 21 in der Laufschiene 2 begrenzt wird. Die Fahrkorbschiebetür bleibt
somit geschlossen.
[0019] Wenn jedoch, wie in Figur 1 C gezeigt, der Fahrkorb der Schachttür gegenüber steht
und die mechanische Verriegelung im Bereich der Entriegelungszone der Schachttür liegt,
wird dann, wenn die Schachttür entriegelt ist, von der Schachttür beziehungsweise
von einer Entriegelungseinrichtung der Schachttür eine Kraft auf den Anschlag 39 der
mechanischen Verriegelung 3 ausgeübt. Die von der Schachttür auf die Anschlagplatte
39 ausgeübte Kraft ist als Pfeil in Figur 1 C dargestellt. Diese Kraft drückt die
Riegelplatte 35 gegen die Druckkraft der Feder 34 in Richtung auf das Hängerblech
11 des Laufwagens 1 und hebt so den Bolzen 36 aus dem Langloch 21 der Laufschiene
2. Der Laufwagen 1 und die daran aufgehängte Fahrkorbschiebetür kann dann per Hand
oder elektrisch vollständig geöffnet werden, da die mechanische Verriegelung 3 in
der Entriegelungsstellung mit herausgezogenem Bolzen 36 die Öffnungsbewegung nicht
mehr blockiert.
[0020] Wenn dann die Fahrkorbschiebetür wieder geschlossen wird, der Laufwagen 1 sich also
in der in Figur 1 A gezeigten Position befindet und die Schachttür verriegelt ist,
wirkt die Schachttür nicht mehr auf die Anschlagplatte der Riegelplatte 35, so dass
diese von der Feder 34 in ihre waagrechte Position zurückgedrückt wird und der Bolzen
36 wieder in das Langloch 21 an Laufschiene 2 eingreift. Der Laufwagen 1 ist dann
wieder blockiert und damit ein Öffnen der Fahrkorbschiebetür nicht mehr möglich.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen mechanischen Verriegelung wird zuverlässig erreicht, dass
die Fahrkorbschiebetür nur dann entriegelt wird, wenn die mechanische Verriegelung
mit der entriegelten Schachttür zusammenwirkt. Dies wird auf einfache Weise dadurch
gewährleistet, dass die Riegelplatte 35 horizontal beweglich an der Fahrkorbschiebetür
angeordnet ist und sich durch einfache Krafteinwirkung auf den Anschlag 39 zwischen
der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung bewegen lässt. Der Verriegelungsvorgang
wird dabei durch ein einfaches Eingreifen des senkrecht vorstehenden Bolzens 36 in
eine Öffnung an der Fahrkorbwandung, hier das Langloch 21 an der Laufschiene 2 erreicht.
Die als Rückstellelement wirkende Feder 34 sorgt dabei zuverlässig dafür, dass die
Riegelplatte 35 in die Verriegelungsstellung gedrückt wird. Mit der erfindungsgemäßen
mechanischen Verriegelung lässt sich somit auf einfache Weise die DIN-Anforderung
für Aufzüge erfüllen, dass die Fahrkorbschiebetür nur dann geöffnet werden kann, wenn
sie der Schachttür gegenübersteht.
[0022] Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform, bei der der Riegel der mechanischen
Verriegelung in ein Langloch in der Laufschiene eingreift, kann der Sperreingriff
prinzipiell auch an jeder anderen Stelle der Fahrkorbwandung erfolgen. Weiterhin besteht
die Möglichkeit, die in der gezeigten Ausführungsform verwendete Druckfeder durch
eine Zugfeder zu ersetzen, wobei dann der Angriffspunkt am Riegel auf der Seite von
der Drehachse gesehen liegt, an der auch die von der Schachttür ausgeübte Kraft am
Schubriegel angreift. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, andere bekannte Ausführungsformen
von Federn, z.B. Dreh- und Tellerfedern einzusetzen, wobei der Angriffspunkt am Riegel
sich danach richtet, dass eine effektive Rückstellung des Riegels in seine Verriegelungsstellung
bewirkt wird. Statt durch Federkraft kann zum Rückstellen des Riegels auch jeder andere
bekannte Rückstellmechanismus eingesetzt werden, z.B. eine Magneteinrichtung oder
ein Schließgewicht. In der gezeigten Ausführungsform ist die mechanische Verriegelung
am Laufwagen für die Kabinenschiebetüren angeordnet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
die mechanische Verriegelung direkt auf der Schiebetür aufzuführen beziehungsweise
dann, wenn es sich um eine Mehrflügel-Schiebetür handelt, eine mechanische Verriegelung
an jedem Schiebetürflügel vorzusehen.
[0023] Figur 2 zeigt das Zusammenwirken der erfindungsgemäßen mechanischen Verriegelung
mit einer Betätigungsvorrichtung für eine Fahrkorbschiebetür und eine gegenüberliegende
Schachttür. Figur 2 A und 2 C zeigt dabei jeweils den Fahrkorbbereich mit der Betätigungsvorrichtung
und der mechanischen Fahrkorbschiebetürverriegelung, wobei Figur 2 A eine Position
des Fahrkorbs in der Entriegelungszone der Schachttür zeigt, bei der die Fahrkorbschiebetür
geschlossen und die Schachttür verriegelt ist, und Figur 2 C die gleiche Position
des Fahrkorbs, bei dem jedoch die Fahrkorbschiebetür geöffnet wird und die Schachttür
entriegelt ist. Figur 2 B zeigt schematisch eine Aufsicht auf die Position der mechanischen
Fahrkorbschiebetür-Verriegelung gemäß Figur 2 A, und Figur 2 D die Position der mechanischen
Verriegelung gemäß Figur 2 C.
[0024] Die Betätigungsvorrichtung für die Fahrkorbschiebetür und die gegenüberliegende Schachttür
besteht im wesentlichen aus einer Antriebseinheit 4, die oberhalb der Fahrkorbschiebetür
an der Fahrkorbwandung angeordnet ist, und einer Türkopplungseinrichtung 5, die die
Bewegung der Antriebseinheit 4 auf eine Verriegelungseinheit 6 überträgt, die wiederum
an der Schachttür angeordnet und in Figur 2 A und 2 C gestrichelt eingezeichnet ist.
Die Antriebseinheit 4 ist so ausgelegt, dass die Fahrkorbschiebetür nach rechts geöffnet
und nach links geschlossen wird. Die Antriebseinheit 4 umfasst dabei einen kabinenfesten
Gleichstrommotor 41, der über einen Trafo 42 mit Strom versorgt wird, wobei der Gleichstrommotor
41 ein horizontal gelagertes Antriebsrad 43 an einer linken Seite des Türrahmens der
Fahrkorbkabine antreibt. Dieses Antriebsrad 43 ist über einen gespannten Zahnriemen
44 mit einem Laufrad 45 auf der rechten Seite des Türrahmens verbunden.
[0025] Der Zahnriemen 44 ist weiterhin an dem rechten von zwei Schwertern 51, 52 der Türkopplungseinrichtung
5 befestigt. Die beiden Schwerter 51, 52 der Türkopplungseinrichtung 5 bilden ein
horizontal bewegliches Spreizschwert, das in Figur 2 A geschlossen ist, da von der
Antriebseinheit 4 über den Zahnriemen 44 keine Kraft auf das rechte Schwertelement
51, das am Zahnriemen befestigt ist, ausgeübt wird. Figur 2 C zeigt das Spreizschwert
dagegen in geöffneter Stellung, bei der die beiden Schwertelemente 51, 52 auseinandergespreizt
sind. Dieser geführte Spreizvorgang wird durch den Zug des Zahnriemens 44 am rechten
Schwert 51 bewirkt, der dann erfolgt, wenn mit Hilfe der Antriebseinheit 4 die Fahrkorbschiebetür
geöffnet werden soll. Der Spreizvorgang kann aber auch im Notfall manuell durch Aufschieben
der Fahrkorbschiebetür erfolgen.
[0026] Diese Fahrkorbschiebetür ist in der gezeigten Ausführungsform dreiflügelig ausgelegt,
wobei jeder der Türflügel 13 über Türflügelbefestigungen 14 mit dem Laufwagen 1 verbunden
ist. Dieser Laufwagen 1 wird mit Hilfe der Laufräder 12, die im oberen Bereich des
Hängerblechs 11 ausgeführt sind, auf der Laufschiene 2 geführt. Zum Öffnen der Türflügel
13 wird der Laufwagen 1 auf der Laufschiene nach rechts und zum Schließen nach links
verschoben, wobei der Öffnungs- und Schließvorgang mit Hilfe der Antriebseinheit 4,
die über eine Übersetzungsrolle 15 mit dem Laufwagen 1 gekoppelt ist, durchgeführt.
[0027] Wenn, wie in Figur 2 dargestellt, der Fahrkorb einer Schachttür gegenüberliegt, befindet
sich die Türkopplungseinrichtung 5 im Eingriff mit dem Hakenriegel 6 der Schachttür.
Dieser Hakenriegel 6, mit dem sich die Schachttür verriegeln lässt, besteht aus einer
drehbar gelagerten Riegelplatte 61, an der in unterschiedlicher Höhe zwei Klemmrollen
62 angeordnet sind, zwischen denen die Türkopplungseinrichtung 5 eingreift, wenn sich
der Fahrkorb in der Entriegelungszone der Schachttür befindet.
[0028] Bei der in Figur 2 A angezeigten Stellung, bei der die Fahrkorbschiebetür geschlossen
und die beiden Schwerter 51, 52 der Türkopplungseinrichtung 5 zusammengeklappt sind,
befindet sich der Hakenriegel 6 an der Schachttür in seiner horizontalen Verriegelungsstellung,
bei der die Riegelplatte 61 in eine entsprechende Aussparung (nicht gezeigt) an der
Schachttür eingreift. Wenn jedoch, wie in Figur 2 C gezeigt ist, die Fahrkorbschiebetür
geöffnet werden soll und die Antriebseinheit 4 über den Zahnriemen 44 die beiden Schwerter
51, 52 spreizt, wird die Riegelplatte 61 durch Eingriff der Schwerter mit den Klemmrollen
62 aus der horizontalen Verriegelungsstellung herausgedreht, so dass sich die Schachttür
öffnen lässt.
[0029] Durch diese Drehbewegung des Hakenriegels 6 wird gleichzeitig die Position einer
am hinteren Ende der Hakenriegelplatte 61 angeordneten Druckrolle 63 so nach rechts
in Öffnungsrichtung verschoben, dass diese gegen den winklig angeordneten Anschlag
39 der mechanischen Verriegelung 3 drückt. Diese Druckkraft bewirkt, dass wie anhand
von Figur 1 erläutert wurde, der Riegel 35 mit seinem Bolzen 36 gegen die Druckkraft
der Feder 34 aus dem Längsloch 21 der Laufschiene 2 zurückgezogen wird und die Fahrkorbschiebetür
entriegelt ist. Die Wirkung der Druckrolle 63 am Hakenriegel 6 auf die mechanische
Verriegelung 3 ist schematisch für die Stellung von Figur 2 in Figur 2 B und für die
Stellung in Figur 2 C in Figur 2 D dargestellt.
[0030] Figur 2 B zeigt, dass dann, wenn der Türkopplungseinrichtung 5 sich nicht im Eingriff
mit dem Hakenriegel 6 befindet, die Druckrolle 63 vom Anschlag 39 beabstandet ist,
so dass der Riegel 35 der mechanischen Verriegelung 3 von der Feder 34 in seiner waagrechten
Position gehalten wird, bei der Bolzen 36 in das Langloch 21 an der Laufschiene 2
eingreift, wodurch die Fahrkorbschiebetür blockiert ist. Wenn dagegen die Fahrkorbschiebetür
mit Hilfe der Antriebseinheit 4 geöffnet wird und dann die Türkopplungseinrichtung
5 sich im Eingriff mit dem Hakenriegel 6 befindet, wird, wie in Figur 2 D gezeigt,
die Druckrolle 63 durch die Drehbewegung des Hakenriegels 6 gegen den Anschlag 39
gedrückt, wodurch sich der Anschlag 39 gegen die Druckkraft der Feder 34 in Richtung
auf die Fahrkorbschiebetür zubewegt und gleichzeitig der vor dem Drehpunkt 38 liegende
Riegelbereich 35 von der Fahrkorbschiebetür zurückgezogen und damit der Bolzen 36
aus dem Längsloch 21 an der Laufschiene 2 herausbewegt wird.
[0031] Durch die Erfindung ist es möglich, durch ein einfaches Zusammenspiel der Betätigungsvorrichtung
für die Fahrkorbschiebetür und die Schachttür mit der mechanischen Fahrkorbschiebetür-Verriegelung
ein Öffnen und Schließen der Fahrkorbschiebetür unter Einhaltung aller erforderlichen
Sicherheitsmaßnahmen, d.h. ein Öffnen der Fahrkorbschiebetür nur dann, wenn die Fahrkorbschiebetür
der Schachttür gegenüber liegt, zu gewährleisten. Die erfindungsgemäße Auslegung sorgt
für eine direkte Übertragung der Kräfte zwischen der Antriebseinheit 4, der Türkopplungseinrichtung
5, dem Hakenriegel 6 und der mechanischen Verriegelung 3, wodurch sich ein besonders
einfacher und zuverlässiger Aufbau erreichen lässt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
anstatt der gezeigten Auslegung der Betätigungsvorrichtung für die Fahrkorbschiebetür
und die Schachttür eine anders geartete Betätigungsvorrichtung für das Zusammenspiel
mit der erfindungsgemäßen mechanischen Verriegelung einzusetzen.
1. Mechanische Verriegelung für eine Fahrkorbschiebetür eines Aufzuges, wobei die mechanische
Verriegelung (3) so mit einer Schachttür zusammenwirkt, dass die mechanische Verriegelung
nur innerhalb einer Entriegelungszone der Schachttür öffnet,
gekennzeichnet durch
ein horizontal bewegliches Riegelelement (35), das an Fahrkorbschiebetür angeordnet
ist, um innerhalb der Entriegelungszone der Schachttür mit der Schachttür zusammenzuwirken,
wobei das Riegelelement (35) in einer ersten Verriegelstellung, bei der das Riegelelement
nicht mit der Schachttür zusammenzuwirken, in eine Öffnung in der Fahrkorbwandung
(21), die im Bereich des Verschiebeweges der Fahrkorbschiebetür liegt, eingreift,
um eine Verschiebung der Fahrkorbschiebetür im Wesentlichen zu blockieren, und in
einer zweiten Entriegelstellung, bei der das Riegelelement (35) mit der Schachttür
zusammenwirken, aus der Öffnung (21) in der Fahrkorbwandung zurückgezogen ist, um
den Verschiebweg der Fahrkorbschiebetür freizugeben.
2. Mechanische Verriegelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (35) einen um eine Achse horizontal drehbar (31, 37, 38) gelagerten
Hebelarm aufweist, in dessen einem Armabschnitt vor dem Drehpunkt auf der der Fahrkorbwandung
zugewandten Seite ein Hakenelement (36) vorsteht und in dessen anderem Armabschnitt
nach dem Drehpunkt auf der der Fahrkorbwandung abgewandten Seite ein Mitnehmer (39)
angeordnet ist, der innerhalb einer Entriegelungszone der Schachttür mit der Schachttür
zusammenwirkt.
3. Mechanische Verriegelung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Rückstellelement (34), das das Riegelelement (35) in die ersten Verriegelungsstellung
zwingt.
4. Mechanische Verriegelung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellelement (34) eine zwischen Riegelelement (35) und der Fahrkorbwandung
angeordnete Feder ist, die das Riegelelement in die erste Verriegelungsstellung vorspannt.
5. Betätigungsvorrichtung für eine Fahrkorbschiebetür und eine Schachttür, wobei am Fahrkorb
eine Antriebseinrichtung (4), eine von der Antriebseinrichtung betätigten Türkopplungseinrichtung
(5), die so mit einer Verriegelungseinrichtung (6) an der Schachttür zusammenwirkt,
dass die Schachttür nur innerhalb einer Entriegelungszone der Schachttür öffnet, und
eine mechanische Verriegelung (3) für die Fahrkorbschiebtür nach einem der vorstehenden
Ansprüche angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
die von der Antriebseinrichtung (4) betätigte Türkopplungseinrichtung (5) eine horizontal
zwischen einer geschlossenen Stellung und einer Spreizstellung bewegliches Spreizschwert
aufweist, das in der Entriegelungszone der Schachttür mit einem vertikal drehbar gelagerten
Hakenriegel der Verriegelungseinrichtung an der Schachttür zusammenwirkt, wobei das
Spreizschwert in der Spreizstellung den Hakenriegel aus einer Verriegelstellung in
eine Entriegelstellung dreht und wobei der Hakenriegel in der Entriegelstellung mit
dem horizontal bewegliches Riegelelement (35) der mechanische Verriegelung (3) für
die Fahrkorbschiebtür in Eingriff kommt, um das Riegelelement aus der ersten Verriegelstellung
und in die zweiten Entriegelstellung zu bringen.