[0001] Die Erfindung betrifft eine Windeneinheit für ein Pistenfahrzeug mit einem Windenarm
sowie mit einer an einem vorderen Endbereich des Windenarmes beweglich gelagerten
Seileinlaufeinrichtung für ein Windenseil.
[0002] Eine derartige Windeneinheit ist aus dem anmeldereigenen Prospekt "Pistenbully 300W"
bekannt. Die Windeneinheit weist eine Seiltrommel zur Speicherung und Aufwicklung
des Windenseiles auf, die durch einen hydraulischen Haspelantrieb betätigt wird. Das
Windenseil läuft an einem Windenarm entlang bis zu seinem Endbereich, an dem eine
Seileinlaufeinrichtung vorgesehen ist. Die Seileinlaufeinrichtung ist schwenkbeweglich
gelagert, so dass sie sich je nach Auszugwinkel des Windenseiles in dessen ausgezogenem
Spannzustand dem Weg des Seiles anpasst, indem der Schwenkwinkel der Seileinlaufeinrichtung
sich verändert. Oberhalb der Seileinlaufeinrichtung ist ein Scheinwerfer angeordnet,
der auf die Seileinlaufeinrichtung und auf das Windenseil gerichtet ist. Der Scheinwerfer
ist starr angeordnet. Die Leuchtkraft des Scheinwerfers reicht allenfalls aus, um
einen geringen Teil der ausgezogenen Seillänge zu beleuchten.
[0003] Eine Windeneinheit dient dazu, eine Schneepistenpräparierung auch in schwierigem
Gelände mittels eines Pistenfahrzeuges durchzuführen. Die Windeneinheit ist insbesondere
vorteilhaft bei äußerst steilem Gelände. Um die Präparierung einer entsprechenden
Piste zu ermöglichen, stoppt der Fahrer des Pistenfahrzeugs sein Pistenfahrzeug zunächst
unterhalb des schwierigen Geländes und zieht das vordere Seilende des Windenseiles
von Hand den Berg hinauf nach oben, indem er zu Fuß nach oben steigt. Im oberen Endbereich
der zu präparierenden Piste legt er das Seil vorzugweise um einen Felsen oder einen
ähnlich stabilen Verankerungspunkt herum und befestigt es dort. Anschließend kann
die Pistenpräparierung beginnen, wobei die Windeneinheit das Pistenfahrzeug ergänzend
zu dem Kettenantrieb nach oben zieht. Da das Windenseil im ausgezogenen Zustand eine
gespannte Länge von bis zu 1000 Metern erreichen kann, stellt es insbesondere bei
Dunkelheit Gefahren für Tier und Mensch dar, da es bei Dunkelheit nicht erkennbar
ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Windeneinheit der eingangs genannten Art zu schaffen,
die Verletzungsgefahren im ausgezogenen Spannzustand bei Dunkelheit reduziert oder
vermeidet.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass dem Windenseil lichtemittierende und/oder
lichtreflektierende Signalmittel zugeordnet sind, die in ausgezogenem Spannzustand
des Windenseiles bei Dunkelheit über die gesamte Seillänge den Verlauf des Windenseiles
erkennen lassen. Diese Signalmittel können stationär an der Windeneinheit angeordnet
oder auch mit dem Windenseil mitgeführt sein. Falls ausschließlich lichtreflektierende
Signalmittel vorgesehen sind, ist bei absoluter Dunkelheit kein wirksamer Schutz gegeben.
Bezüglich dieser Ausführungsform geht die erfindungsgemäße Lösung davon aus, dass
diese lichtreflektierenden Signalmittel aber zumindest bei Mondschein oder aufgrund
mitgeführter Taschenlampen von Skifahrern, Tourengehern oder Wanderern einen ausreichenden
Schutz gewährleisten.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung ist als lichtemittierendes Signalmittel ein Leuchtmittel
im Bereich des Windenarmes angeordnet, dessen Leuchtkraft so bemessen ist, dass die
gesamte Seillänge des Windenseiles in ausgezogenem Spannzustand beleuchtbar ist. Hier
eignet sich insbesondere ein Hochleistungsscheinwerfer oder ein Laser.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Leuchtmittel relativ zu dem Windenarm
beweglich gelagert und dem Leuchtmittel ist eine Nachstelleinrichtung zugeordnet,
die ein Sensormittel zur Erfassung eines Auszugswinkels des in ausgezogenem Spannzustand
befindlichen Windenseiles sowie ein Stellmittel zur Anpassung der Strahlrichtung des
Leuchtmittels an den Auszugwinkel des Windenseiles aufweist. Die Nachstelleinrichtung
passt somit die Richtung des Lichtstrahles des Leuchtmittels an die Spannrichtung
des Windenseiles an. Es ist möglich, entweder das gesamte Leuchtmittel abhängig von
dem Auszugwinkel des Windenseiles nachzustellen, oder auch, innerhalb des Leuchtmittels
ein optisches System entsprechend beweglich zu gestalten, das den Lichtstrahl abhängig
von der Ausrichtung des Windenseiles entsprechend umlenkt.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung koppelt die Nachstelleinrichtung ein beweglich
gelagertes Trägerelement für das Leuchtmittel mit der beweglich gelagerten Seileinlaufeinrichtung.
Dies ist eine besonders einfache und dennoch funktionssichere Ausgestaltung. Denn
hier kann auch auf mechanischem Wege, insbesondere mittels eines mechanischen Sensors,
das Leuchtmittel entsprechend der Nachführung der Seileinlaufeinrichtung mitgeführt
werden. Diese Ausgestaltung geht von der Erkenntnis aus, dass die beweglich gelagerte
Seileinlaufeinrichtung sich abhängig von dem sich im ausgezogenen Spannzustand einstellenden
Auszugwinkel des Windenseiles entsprechend anpasst.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist als Leuchtmittel eine Lichtquelle mit
geringer Lichtstreuung vorgesehen. Hierzu kann insbesondere ein Laserstrahler vorgesehen
sein. Die geringe Lichtstreuung ist alternativ auch durch ein optisches Linsen- oder
Prismensystem erzielbar, das der Lichtquelle zugeordnet ist. Dabei können mittels
geeigneter Scan-Software auch verschiedene Lichtmotive (zweidimensional, dreidimensional)
vor das Fahrzeug bzw. auf der Piste bzw. im Luftraum projeziert werden.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Windenseil mit lichtreflektierenden
Signalmitteln versehen. Hierzu kann das gesamte Windenseil mit einem lichtreflektierenden
Überzug oder einer entsprechenden Ummantelung versehen sein. Alternativ ist es möglich,
über die gesamte Seillänge des Windenseiles in gleichmässigen Abständen eine Vielzahl
lichtreflektierender Elemente, insbesondere flexible Reflektorfahnen oder ähnliches,
vorzusehen, die fest mit dem Windenseil verbunden sind.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Windenseil mit lichtspeichernden
und lichtemittierenden Elementen versehen. Hierbei ist es insbesondere möglich, einen
Seilstrang des Windenseils zu einen lumineszierenden, insbesondere fluoreszierenden
oder phosporeszierenden, Strang oder durch einen Lichtfaserstrang zu ersetzen. Alternativ
ist es möglich, das Windenseil mit einer Ummantelung aus derartigen Materialien zu
versehen oder lediglich abschnittsweise in gleichmäßigen Abständen eine Vielzahl von
Elementen aus derartigen Materialien fest mit dem Windenseil zu verbinden.
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Windenseil ein paralleler Strang lichtemittierender
oder lichtreflektierender Signalmittel zugeordnet, der auf einer Speichertrommel gehalten
und bei einem Auszug des Windenseiles mit dem Windenseil mitführbar ist. Hier kann
insbesondere eine Lichterkette, eine Leuchtdiodenkette, ein Lichtfaserkabel oder ähnliches
vorgesehen sein, das der Fahrer des Pistenfahrzeugs gemeinsam mit dem Windenseil zu
Fuß das Gelände hinauf nach oben trägt. Um zu gewährleisten, dass der parallel ausgezogene
Strang lichtemittierender oder lichtreflektierender Signalmittel auch über die gesamte
Länge den Verlauf des Windenseiles erkennen lässt, ist es möglich, diesen parallelen
Strang an mehreren Stellen von Hand am Windenseil zu befestigen. Denn es ist möglich,
dass aufgrund der für diesen Strang gegenüber dem Windenseil erheblich reduzierten
Spannung ein wesentlich stärkerer Durchhang auftritt als bei dem Windenseil.
[0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Pistenfahrzeug in schwierigem
Gelände, wobei zur Unterstützung der Fahrzeugbewegung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Windeneinheit auf dem Pistenfahrzeug angeordnet ist und
Fig. 2 in vergrößerter, perspektivischer Darstellung die Windeneinheit des Pistenfahrzeugs
nach Fig. 1.
[0013] Ein Pistenfahrzeug 1 ist gemäß Fig. 1 für einen Einsatz in steilem Gelände vorgesehen.
Auf dem Pistenfahrzeug 1 fest angeordnet ist eine Windeneinheit 2, die einen über
ein Fahrerhaus des Pistenfahrzeugs hinwegragenden Windenarm 3 aufweist. Ein Windenseil
6 ist das steile Gelände hinaufgeführt und in einem oberen Bereich des steilen Geländes
um einen Felsen herumgelegt und mittels eines vorderen Seilendes 7 in Form eines Hakens
an dem Felsen befestigt. Das Windenseil 6 befindet sich gemäß Fig. 1 in einem ausgezogenen
Spannzustand.
[0014] Um zu gewährleisten, dass das Windenseil 6 über seine gesamte ausgezogene Länge auch
bei Dunkelheit zu erkennen ist, ist an einem vorderen Bereich des Windenarmes 3 ein
Leuchtmittel 5 in Form eines Lasers vorgesehen, dessen Laserstrahl etwa parallel zu
dem ausgezogenen Windenseil 6 verläuft (strichpunktierte Darstellung in Fig. 1), so
dass der Verlauf des Windenseiles 6 über die gesamte Seillänge erkennbar ist. Um zu
gewährleisten, dass der Laser 5 mit seinem Laserstrahl der Auszugrichtung des Windenseiles
6 folgt, ist eine Nachstelleinrichtung 8 vorgesehen. Der Laser 5 ist auf einem an
dem Windenarm 3 schwenkbeweglich gelagerten Träger 9 befestigt. Im vorderen Endbereich
des Windenarmes 3 ist das Windenseil 6 durch eine Seileinlaufeinrichtung 4 geführt,
die um eine zu dem Träger 9 parallele Schwenkachse schwenkbeweglich gelagert ist.
Die Nachstelleinrichtung 8 bildet für den Träger 9 eine Parallelogrammführung zu der
Seileinlaufeinrichtung 4, indem zwei starre Übertragungshebel 10 einerseits am Träger
9 und andererseits an einem Schwenkarm der Seileinlaufeinrichtung 4 gelenkig angeordnet
sind. Die beiden Übertragungshebel 10 sind einander gegenüberliegend auf beiden Seiten
des Windenarmes 3 positioniert. Die Übertragungshebel 10 bilden mechanische Sensoren,
die eine Bewegung des Schwenkarmes der Seileinlaufeinrichtung 4 erfassen und zwangsläufig
auf den Träger 9 des Lasers 5 übertragen. Dadurch ist gewährleistet, dass der Träger
9 und damit auch der auf dem Träger 9 befestigte Laser 5 immer der aktuellen Auszugrichtung
des Windenseiles 6 nachgeführt wird.
[0015] Durch diese Nachstelleinrichtung 8 ist gewährleistet, dass der Laser 5 seinen Laserstrahl
in etwa parallel zu dem gespannten Windenseil 6 aussendet, so dass gemäß Fig. 1 das
Windenseil 6 über seine gesamte Seillänge erkennbar ist.
[0016] Die lichtemittierenden Signalmittel können entweder permanent Licht ausstrahlen oder
ein alternierendes Blinklicht als Warnsignal abgeben. Es ist auch möglich, zusätzlich
zu einer permanenten Leuchtwirkung optische und/oder akustische Warnsignale auszusenden.
Die akustischen Warnsignale erfolgen vorzugsweise vom Pistenfahrzeug aus.
1. Windeneinheit für ein Pistenfahrzeug mit einem Windenarm sowie mit einer an einem
vorderen Endbereich des Windenarmes beweglich gelagerten Seileinlaufeinrichtung für
ein Windenseil, dadurch gekennzeichnet, dass dem Windenseil (6) lichtemittierende und/oder lichtreflektierende Signalmittel (5)
zugeordnet sind, die in ausgezogenem Spannzustand des Windenseiles (6) bei Dunkelheit
über die gesamte Seillänge den Verlauf des Windenseiles (6) erkennen lassen.
2. Windeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als lichtemittierendes Signalmittel ein Leuchtmittel (5) im Bereich des Windenarmes
(3) angeordnet ist, dessen Leuchtkraft so bemessen ist, dass die gesamte Seillänge
des Windenseiles (6) in ausgezogenem Spannzustand beleuchtbar ist.
3. Windeneinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtmittel (5) relativ zu dem Windenarm (3) beweglich gelagert ist, und dass
dem Leuchtmittel (5) eine Nachstelleinrichtung (8) zugeordnet ist, die ein Sensormittel
(10) zur Erfassung eines Auszugwinkels des in ausgezogenem Spannzustand befindlichen
Windenseiles sowie ein Stellmittel (9, 10) zur Anpassung der Strahlrichtung des Leuchtmittels
(5) an den Auszugwinkel des Windenseils aufweist.
4. Windeneinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachstelleinrichtung (8) ein beweglich gelagertes Trägerelement (9) für das Leuchtmittel
(5) mit der beweglich gelagerten Seileinlaufeinrichtung (4) koppelt.
5. Windeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Leuchtmittel eine Lichtquelle mit geringer Lichtstreuung vorgesehen ist.
6. Windeneinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die geringe Lichtstreuung durch ein optisches Linsen- oder Prismensystem erzielt
ist.
7. Windeneinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Lichtquelle ein Laserstrahler (5) vorgesehen ist.
8. Windeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Windenseil mit lichtreflektierenden Signalmitteln versehen ist.
9. Windeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Windenseil mit lichtspeichernden und lichtemittierenden Elementen versehen ist.
10. Windeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Windenseil ein paralleler Strang lichtemittierender oder lichtreflektierender
Signalmittel zugeordnet ist, der auf einer Speichertrommel ger4halten und bei einem
Auszug des Windenseiles mit dem Windenseil mitführbar ist.
11. Windeneinheit nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Leuchtmittelstrang ein Lichtfaserkabel vorgesehen ist.