(19)
(11) EP 1 331 318 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.07.2003  Patentblatt  2003/31

(21) Anmeldenummer: 03001489.8

(22) Anmeldetag:  23.01.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 9/34, E04B 9/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 24.01.2002 DE 10202853

(71) Anmelder: Sattler AG
8041 Graz (AT)

(72) Erfinder:
  • Schobé, Martin H.
    8644 Mürzhofen (AT)

(74) Vertreter: Luderschmidt, Schüler & Partner GbR 
Patentanwälte, John-F.-Kennedy-Strasse 4
65189 Wiesbaden
65189 Wiesbaden (DE)

   


(54) Digital bedruckbare, textile Sprinkleranlagen-Bespannung


(57) Es wird eine digital bedruckbare, textile Sprinkleranlagen-Bespannung beschrieben, welche die Brandklasse DIN 4102 B1 und/oder nach der französischen Norm M1 oder M2 erfüllt, umfassend ein Gewebe mit einem Flächenbedeckungsgrad von 15 bis 80 %, wobei das Gewebe aufgebaut ist aus Glasfäden bzw. Glasfasergarnen oder Polyesterfäden bzw. Polyesterfasergarnen und das Gewebe mit einem Kunststoffbeschichtet ist sowie mit einem oder mehreren flammhemmenden Additiven versehen ist oder die Fäden bzw. Fasern mit einem Kunststoffmantel umhüllt sind und mit einem oder mehreren flammhemmenden Additiven versehen sind. Als Kunststoff ist Polyvinylchlorid besonders geeignet. Besonders vorteilhaft sind Gewebe auf der Basis von Monofilamenten mit einem Polyesterkern und einem Polyvinylmantel, der ein oder mehrere flammhemmende Additive enthält. Die Bespannungen sind besonders geeignet als horizontal angebrachte Deckenbespannung bei Sprinkleranlagen sowie als vertikal angebrachte Wandbespannungen bei Sprinkleranlagen.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine textile Sprinkleranlagen-Bespannung, die digital bedruckbar ist. Unter Sprinkleranlagen-Bespannung ist im Rahmen der Erfindung z. B. eine sprinklertaugliche Unterhängdecke zu verstehen, d. h. eine Unterhängdecke, die von ihrer Funktion her zum Abdecken von Sprinkleranlagen dient, wobei diese Unterhängdecken horizontal unterhalb Sprinkleranlagen angebracht werden , die sich in oder an der Decke eines Raumes befinden, es sind ferner zu verstehen Bespannungen, die an Wänden von Räumen angebracht sind, wobei in einem solchen Fall die Bespannungen senkrecht angeordnet sind und Sprinkleranlagen verdecken, die in Räumen seitlich, d. h. in oder an den Wänden angebracht sind.

[0002] Textile Unterhängdecken, auch Deckenbespannungen für Sprinkleranlagen genannt, sind bereits bekannt. Für Wände oder Decken von Räumen werden vielfach textile Flächengebilde eingesetzt, die dazu dienen, die häufig sehr nüchtern und technisch ausschauende Sprinkleranlagen abzudecken, so daß sie den Blicken des Betrachters entzogen sind. Abgesehen davon, daß sie die Sprinkleranlage den Blicken des Betrachters entziehen sollen, ist auch gewünscht, daß sie den Wänden und Räumen einen ästhetisches Bild verleihen; darüber hinaus sollen derartige Decken natürlich auch in der Lage sein, im Falle eines Brandes das Ingangsetzen der Sprinkleranlage schnellstens zu ermöglichen und Wasser so schnell wie möglich zur Brandstelle durchzulassen.

[0003] So wird in der DE 198 59 550 A1 ein flexibles Flächengebilde aus sich kreuzenden fadenartigen Gebilden für die Bespannung von Unterdecken, die über eine Sprinkleranlage angeordnet ist, beschrieben, bei dem die fadenartigen Gebilde als Spannfäden ausgebildet sind.

[0004] Über die Gesamtlänge der Spannfäden hängen kurze Fäden oder Folienstreifen. Derartige sprinklertaugliche Flächengebilde sind verhältnismäßig kompliziert herzustellen. Darüber hinaus verleihen die kurzen Fäden oder Folien dem Flächengebilde ein unruhiges Aussehen.

[0005] In weiteren Ausführungsformen der dort beschriebenen flexiblen Flächengebilde kann zwischen den Spannfäden Bauschmaterial angeordnet sein, was ebenfalls nicht dazu dient, dem Flächengebilde ein einheitliches ästhetisches Aussehen zu verleihen. Darüber hinaus beeinträchtigen sowohl das Bauschmaterial als auch die kurzen Fäden und Folienstreifen das Durchdringen von Wärmestrahlung und die Konvektion.

[0006] Die in der deutschen Patentanmeldung beschriebenen, flexiblen und textilen Flächengebilde können auch aus Folien gebildet sein, die vorgeschnittene Klappen aufweisen, die sich bei Entstehen eines Brandes öffnen sollen.

[0007] Alle die in dieser Patentanmeldung genannten Ausführungsformen sind sehr umständlich herzustellen und arbeiten verhältnismäßig träge, lassen hinsichtlich ihrer Ästhetik zu wünschen übrig und lassen sich nicht gut bedrucken.

[0008] Obwohl bereits eine ganze Reihe von textilen Flächengebilden für Sprinkleranlagen bekannt sind, besteht noch ein Bedürfnis nach verbesserten sprinklertauglichen Bespannungen.

[0009] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine textile Sprinkleranlagen-Bespannung zur Verfügung zu stellen, die digital bedruckbar ist, die einfach herzustellen ist und ein einheitliches, ästhetisches Bild abgibt, welche ein schnelles Auslösen der Sprinkleranlage im Falle eines Brandes möglich macht und das Austreten des Wassers zur Brandstelle rasch und effektiv ermöglicht.

[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine digital bedruckbare, textile Sprinkleranlagen-Bespannung, welche die Brandklasse DIN 4102 B1 und/oder die französische Norm M1 oder M2 erfüllt, umfassend ein Gewebe mit einem Flächenbedeckungsgrad von 15 bis 80 %, wobei das Gewebe aufgebaut ist aus Glasfäden bzw. Glasfasergarnen oder Polyesterfäden bzw. Polyesterfasergarnen und das Gewebe mit einem Kunststoffbeschichtet ist sowie mit einem oder mehreren flammhemmenden Additiven versehen ist oder die Fäden bzw. Fasern mit einem Kunststoffinantel umhüllt sind und mit einem oder mehreren flammhemmenden Additiven versehen sind.

[0011] Vorzugsweise ist der Kunststoff Polyvinylchlorid und zwar auf Basis Weich-PVC.

[0012] Es ist vorteilhaft, wenn die Polyesterfäden Monofilamente sind.

[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Polyestermonofilamente Kernmantelmonofilamente, wobei der Kern ganz oder teilweise aus Polyester besteht und der Mantel ganz oder teilweise aus Polyvinylchlorid besteht und ein oder mehrere flammhemmende Additive enthält.

[0014] Das Gewebe kann vorteilhaft in Leinwandbindung oder in Panamabindung 2/2 ausgebildet sein.

[0015] Vorteilhaft ist auch ein Gittergewebe.

[0016] Bei Kernmantelmonofilamenten besteht der Kern vorzugsweise ganz oder teilweise aus Polyethylenterephthalat. Vorteilhafte Ausführungsformen weisen einen Kern aus hochfestem Polyestermaterial oder auch ein Polyestermaterial mit noch normaler textiler Festigkeit auf.

[0017] Das Gewebe weist vorteilhaft ein Flächengewicht von 50 bis 275 g/m2 auf.

[0018] Die Bespannungen gemäß der Erfindung sind besonders geeignet zur Verwendung als horizontal angebrachte Deckenbespannungen bei Sprinkleranlagen oder als vertikal angebrachte Wandbespannungen bei Sprinkleranlagen.

[0019] Die Herstellung der Sprinkleranlagen-Bespannungen kann u. a. auf folgende Weise geschehen: Zunächst wird aus Glasfäden bzw. Glasfasergarnen oder Polyesterfäden bzw. Polyesterfasergarnen auf an sich übliche Weise ein Gewebe hergestellt. Dabei können die dem Durchschnittsfachmann geläufigen Webverfahren genutzt werden.

[0020] Unter Glasfäden im Rahmen der Erfindung sind Glasfäden zu verstehen, die aus einer Mehrzahl von einzelnen Glasfilamenten bestehen. Diese Fäden können einen Schutzdrall aufweisen. Anstelle eines aus Multifilamenten aufgebauten Fadens kann auch ein Monofilglasfaden verwendet werden.

[0021] Eine weitere Möglichkeit zum Aufbau des Gewebes ist der Einsatz von Glasfasergarnen, wobei die Glasfasern als Spapelfasern vorliegen. Auch derartige Glasstapelfasergarne sind dem Fachmann an sich bekannt, und ihre Herstellung stellt keinerlei Probleme dar.

[0022] Eine weitere Möglichkeit im Rahmen der Erfindung ein Gewebe aufzubauen, ist der Einsatz von Polyesterfäden bzw. Polyesterfasergarnen. Dabei sind im Rahmen der Erfindung unter Polyesterfäden Fäden zu verstehen, die aus einer Vielzahl von Filamenten bestehen, sog. Multifilamentfäden oder Multifilamentgarne oder übliche Polyestermonofilamente. Unter Polyesterfasergarnen sind Garne zu verstehen, die aus Polyesterstapelfasern aufgebaut sind.

[0023] Bezüglich des eingesetzten Kunststoffs bestehen im Prinzip zwei Möglichkeiten. Die eine besteht darin, daß das Rohgewebe als solches mit einem Kunststoff beschichtet wird.

[0024] Dies kann z. B. durch Auftragen des Kunststoffs in Form einer Dispersion oder auch einer Lösung geschehen oder durch Tränken des Gewebes mit einer Kunststofflösung oder Kunststoffdispersion, z. B. durch Führen der Gewebebahn durch ein entsprechendes Imprägnierbad.

[0025] Es ist auch möglich, den Kunststoff in fester Form, z. B. in Form von Pulver, Granulaten usw. aufzubringen und durch eine Wärmebehandlung aufzuschmelzen, so daß er sich entsprechend im Gewebe verteilt.

[0026] Eine weitere sehr vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß man das Gewebe aus Fäden oder Garnen aufbaut, bei denen die Fasern bzw. Fäden bereits mit dem Kunststoffmaterial umhüllt sind.

[0027] Dazu gehören sog. Bikomponenten- oder Mehrkomponentenfasern des Kernmanteltyps, wobei der Kern aus Polyester oder Glasfaser besteht und der Mantel aus dem Kunststoff.

[0028] Bei Glasfasern kann der Kunststoff durch Behandlung der Glasfasern oder Glasfilamente mit einer Kunststoffschmelze oder einer Kunststoffdispersion oder Kunststofflösung aufgebracht werden. Bei Polyesterfasern wird der Kunststoff bevorzugt bei der Faserherstellung durch Einsatz einer Mehrkomponentendüse aufgebracht, durch die der Polyester als Kernkomponente und der Kunststoff als Mantelkomponente extrudiert wird.

[0029] Die flammhemmenden Additive werden bevorzugt zusammen mit dem Kunststoff aufgebracht. Hier ist es vorteilhaft, wenn das oder die flammhemmenden Additive bereits in dem Kunststoff dispergiert oder gelöst sind und entweder mit Beschichtung auf das Gewebe aufgebracht wird oder bei der Herstellung der Bikomponentenfaser- oder filamente als Mantelkomponente eingesetzt wird, die die Additive bereits enthält.

[0030] Die Herstellung der Sprinkleranlagen-Bespannung unter der Verwendung von Polyestermonofilamenten mit einem Polyesterkern kann z. B. auf folgende Weise geschehen: Zunächst werden Kernmantelfilamente auf an sich bekannte Weise hergestellt, dabei wird als Kernmaterial insbesondere ein schmelzverspinnbares Polymer verwendet, das ganz oder teilweise aus Polyester insbesondere Polyethylenterephthalat besteht. Als Mantelkomponente wird bevorzugt Polyvinylchlorid verwendet. Das Polyvinylchlorid enthält ein oder mehrere flammhemmende Additive, welche möglichst homogen in dem Polyvinylchlorid verteilt sind. Als Additive eignen sich übliche flammhemmende Zusätze.

[0031] Bevorzugt wird das Gewebe nach der Fertigstellung einer thermischen Behandlung unterzogen, so daß die Filamente an ihren Kreuzungspunkten durch An- oder Aufschmelzen des Mantels mit einander verbunden und fixiert werden. Dadurch wird eine gute Flächenstabilität des Gewebes erhalten.

[0032] Anschließend wird das Gewebe entsprechend dem Einsatzgebiet für die Sprinkleranlage konfektioniert. Dazu eignen sich u. a. das Hochfrequenzschweißverfahren oder auch das Heizkeilschweißverfahren. Auch durch Nähen können die Gewebe entsprechend konfektioniert werden.

[0033] Die Dichte der Schuß- und Kettfäden wird so eingestellt, daß der Flächenbedeckungsgrad 15 bis 80 % beträgt. Unter Flächenbedeckungsgrad im Rahmen der Erfindung ist zu verstehen das Verhältnis Anteil bedeckter Fläche zu Gesamtfläche des Gewebes.

[0034] Dies bedeutet beispielsweise, wenn bei einer Gewebefläche von 1 m2 0,2 m2 von den Filamenten des Gewebes eingenommen werden und 0,8 m2 offen sind, dann beträgt der Flächenbedeckungsgrad 20 %.

[0035] Der Titer der verwendeten Monofile kann in verhältnismäßig weiten Bereichen variiert werden, beispielsweise zwischen 1 000 bis 2 000 dtex. Ein Titer von 1 300 bis 1 500 insbesondere ein 1 400 ist besonders vorteilhaft. Ein sehr vorteilhafte Zusammensetzung ist, Kern mit einem Titer von 550 dtex und Mantel mit einem Titer von 850 dtex.

[0036] Die Flächenbedeckung kann einerseits durch die Bindungstechnik beeinflußt werden, d. h. durch die Anzahl der Kett- und/oder Schußfäden pro cm oder auch durch den Titer des Garns aus Kern-/Mantel-Filamenten.

[0037] Nach dem Konfektionieren oder auch bereits davor können die Gewebe direkt bedruckt, insbesondere digital bedruckt werden, d. h. ohne eine Endveredelung wie z. B. durch Lackierung. Es ist jedoch auch möglich, eine Lackierung des Gewebes mit speziellen Lacken durchzuführen, um die digitale Bedruckbarkeit noch positiv zu beeinflussen oder in bestimmte Richtung zu verändern oder zu erhöhen.

[0038] Die Flächenstabilität kann im Rahmen der Erfindung durch die beim Binden und Fixieren der Garne gewählte Temperatur und die Verweilzeiten während der thermischen Behandlung variiert werden.

[0039] Es ist möglich, die Gewebe zu verwenden, ohne daß sie an den Kreuzungspunkten fixiert sind. Es ist aber auch möglich, die Bedingungen so zu wählen, daß lediglich ein leichtes Anschmelzen stattfindet, ferner kann man durch entsprechende Temperaturverweilzeiten die Verschmelzung auch so weit treiben, daß eine quasi vollständige Verschmelzung an den Kreuzungspunkten stattfindet.

[0040] Die Sprinkleranlagen-Bespannungen gemäß der Erfindung lassen sich sowohl als sog. Unterhängdecken einsetzten, d. h. bei Sprinkleranlagen verwenden, die in oder an der Decke von Räumen oder Hallen usw. angebracht sind.

[0041] Dabei werden die Bespannungen horizontal unterhalb der Sprinkleranlage angebracht. Sie können direkt unterhalb der Sprinkleranlage an der Decke befestigt werden. Es ist aber auch möglich, sie in Rahmen einzuspannen und in Form von Rahmen an der Decke zu befestigen.

[0042] Die Bespannungen weisen ein ruhiges und geschlossenes Bild auf und lassen nicht erkennen, daß sie eigentlich nur zum Abdecken der Sprinkleranlagen verwendet werden. Sie bieten somit ein textiles oder tapetenartiges Bild. Sie können mit den üblichen lösungsmittelhaltigen Farben gemäß der Digitaldrucktechnik bedruckt werden und bieten somit die Möglichkeit der Decke ein sehr ansprechendes ästhetisches Gepräge zu verleihen.

[0043] In gleicher Weise können die Bespannungen auch vertikal bei Sprinkleranlagen, die in Wänden von Räumen integriert sind, angebracht werden.

[0044] Die Bespannungen bieten im Falle eines Brandes der beim Brand entstehenden Wärmestrahlung kein Hindernis, so daß die Sprinkleranlage bei Entstehen eines Brandes unmittelbar in Funktion treten kann. Aufgrund der gewählten Flächenbedeckung bieten die Bespannungen bei Ausstoßen des Wassers durch die Sprinkleranlage auch keinen ernsthaften Widerstand, so daß das Wasser bei Betrieb der Sprinkleranlage sofort ungehindert auf die Brandstelle gespritzt werden kann. Dies gilt sowohl bei horizontaler als auch bei vertikaler Anbringung.

[0045] Die erfindungsgemäßen Sprinkleranlagen-Bespannungen können deshalb auch vorteilhaft auch als Deckenabspannmaterial zur Messestandbespannung verwendet werden. Es können dabei Flächen bis zu beispielsweise 30 m2 frei überspannt werden. Durch ein entsprechend starkes Verspannen kann ein störendes Durchhängen vermieden werden.

[0046] Die Konfektionierung ist ohne weiteres mit den üblichen Methoden möglich, z. B. mittels Hochfrequenzschweißverfahren, Heißkeilschweißverfahren oder mittels Nähtechnologien. Dabei können in den Randbereichen Ösen mit einkonfektioniert werden oder Rahmenvorrichtungen konfektioniert werden, so daß die textile Bespannung verspannt werden kann. Mit Ösen wird direkt vor Ort verspannt, Rahmenkonstruktionen werden vorher verspannt und dann als gesamter Rahmen angebracht.

[0047] Durch die Verwendung von brandhemmenden Additiven in dem Mantel entsprechen die Bespannungen gemäß der Erfindung auch der im Innenbereich erforderlichen Brandklasse nach DIN 4102 B1 und/oder nach der französischen Norm M1 oder M2.

[0048] Es war besonders überraschend, daß gemäß der Erfindung Sprinkleranlagen-Bespannungen zur Verfügung gestellt werden können, die hervorragend arbeiten, die den erforderlichen Brandvorschriften entsprechen und die darüber hinaus ein angenehmes ästhetisches Bild dem Beobachter vermitteln.

[0049] Besonders vorteilhaft ist auch die hohe Luftdurchlässigkeit der Sprinkleranlagen-Bespannung gemäß der Erfindung. Dies hat u. a. den Vorteil, daß für eine gute Luftzirkulation Sorge getragen wird und verbrauchte und überhitzte Luft in Entlüftungsanlagen, die direkt an der Decke angebracht sind, abgeführt werden kann. Ein Ansammeln von überhitzter Luft, die dann ohne daß ein Brand entstanden ist, die Sprinkleranlage auslösen könnte, wird dadurch vermieden. Rauchgase und heiße Luft, die im Brandfalle entstehen, können unverzögert den Sprinkleralarm auslösen.

[0050] Die Erfindung wird durch folgendes Beispiel näher erläutert:

[0051] Aus einem Kernmantelfilament mit einem Titer von 1400 dtex, das aufgebaut ist aus einem Kernmaterial 550 dtex Polyester hochfest und einem Mantelmaterial 850 dtex Polyvinylchlorid schwerbrennbar, wird ein Gewebe in Panama 22 Bindung hergestellt. Einstellung Kette: 6 Fäden pro cm, Schußeinstellung: ebenfalls 6 Fäden pro cm. Das erhaltene Gewebe hat ein Flächengewicht von ca. 165 g/m2 und weist einen Flächenbedeckungsgrad von ca. 48 % auf. Das Gewebe wird mit einem steigenden Temperaturprofil von 150° C aufwärts bis 170° C während einer Verweilzeit von ca. 3 Min. thermo fixiert. Anschließend wird das Gewebe zu einer Sprinkleranlagenbespannung konfektioniert.


Ansprüche

1. Digital bedruckbare, textile Sprinkleranlagen-Bespannung, welche die Brandklasse DIN 4102 B1 und/oder nach der französischen Norm M1 oder M2 erfüllt, umfassend ein Gewebe mit einem Flächenbedeckungsgrad von 15 bis 80 %, wobei das Gewebe aufgebaut ist aus Glasfäden bzw. Glasfasergarnen oder Polyesterfäden bzw. Polyesterfasergarnen und das Gewebe mit einem Kunststoffbeschichtet ist sowie mit einem oder mehreren flammhemmenden Additiven versehen ist oder die Fäden bzw: Fasern mit einem Kunststoffmantel umhüllt sind und mit einem oder mehreren flammhemmenden Additiven versehen sind.
 
2. Bespannung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff Polyvinylchlorid auf Basis Weich-PVC ist.
 
3. Bespannung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyesterfäden Monofilamente sind.
 
4. Bespannung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyestermonofilamente Kernmantelmonofilamente sind, wobei der Kern ganz oder teilweise aus Polyester besteht und der Mantel ganz oder teilweise aus Polyvinylchlorid besteht und ein oder mehrere flammhemmende Additive enthält.
 
5. Bespannung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe in Leinwandbindung gefertigt ist.
 
6. Bespannung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe in Panamabindung 2/2 gebildet ist.
 
7. Bespannung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe als Gittergewebe gebildet ist.
 
8. Bespannung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kern ganz oder teilweise aus Polyethylenterephthalat besteht.
 
9. Bespannung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus hochfestem Polyestermaterial besteht.
 
10. Bespannung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das der Kern aus Polyestermaterial mit normaler textiler Festigkeit besteht.
 
11. Bespannung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengewicht von 50 bis 275 g/m2 aufweist.
 
12. Verwendung der Bespannungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 als horizontal angebrachte Deckenbespannung bei Sprinkleranlagen.
 
13. Verwendung der Bespannung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11 als vertikal angebrachte Wandbespannung bei Sprinkleranlagen.