[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kantenschutzrichtwinkel mit an einem Trägerwinkelprofil
befestigten Glasfasergewebestreifen als Kanten- und Eckenbewehrung an Gebäuden, vornehmlich
für die auf eine Wärmedämmschicht bei Gebäuden aufzutragende, mit Glasfasegewebematten
bewehrte, Spachtelmaterialschicht.
[0002] Derartige Kantenschutzrichtwinkel sind bereits in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt geworden. Unabhängig davon, ob es sich dabei um Ausführungsformen mit einem
Trägerwinkelprofil aus Metall oder aus Kunststoff handelt, ist dabei allen bisherigen
Konstruktionen gemeinsam, dass das Trägerwinkelprofil - einen Winkel von 90°, vorzugsweise
etwa 89°, einschließend - starr ausgebildet ist. Dies wiederum hat zur Folge, dass
bei nicht exakt gearbeiteten Ecken oder aber auch bei Erkerverkleidungen mit anderen
Eckwinkeln als 90° der Einsatz dieser Kantenschutzrichtwinkeln entweder gar nicht
möglich ist, oder nur abschnittsweise erfolgen kann, was wiederum die Ausbildung einer
durchgehend geraden Ecke erschwert.
[0003] Darüber hinaus sind die bekannten Kantenschutzrichtwinkel teilweise recht kompliziert
aufgebaut, indem außer dem Trägerwinkelprofil auch noch zusätzlich die Glasfasergewebestreifen
in eine Einbettungsschicht eingearbeitet sind, was die Fertigung erheblich erschwert.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kantenschutzrichtwinkel der
eingangs genannten Art so auszugestalten, dass er bei einfachem Aufbau sich problemlos
an unterschiedliche Eckwinkel anpassen lässt und somit in großer durchgehender Länge
verlegt werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass Glasfasergewebestreifen
auf einem ein bewegliches Scharnier bildenden Trägerwinkelprofil befestigt, insbesondere
aufgeklebt oder aufgeschweißt, sind.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Trägerwinkelprofil als bewegliches Scharnier
lässt sich mit einem erfindungsgemäßen Kantenschutzrichtwinkel nicht nur ein einfacher
Ausgleich von Fertigungstoleranzen beim Mauern erzielen, sondern man kann einen solchen
Kantenschutzrichtwinkel auch beispielsweise für Erker oder andere Baukörper verwenden,
bei denen Ecken mit stark von 90° abweichenden Eckwinkeln auftreten. Die durch die
Scharnierausbildung mögliche Winkelanpassung gestattet darüber hinaus, dass man geschosshoch
durchgehende Kantenschutzrichtwinkel einsetzt, was bei starren, auf beispielsweise
89° eingestellten, Kantenschutzrichtwinkeln in der Praxis kaum möglich ist.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann dabei entweder vorgesehen sein, dass
jeweils ein Glasfasergewebestreifen auf einen Schenkel des Trägerwinkelprofils aufgeklebt
oder aufgeschweißt ist, oder aber dass ein durchgehender Glasfasergewebestreifen beidseits
überstehend auf dem Trägerwinkelprofil befestigt ist.
[0008] Obgleich bei der letztgenannten Ausführungsform mit einstückigem Glasfasergewebestreifen,
der beidseits überstehend auf dem Trägerwinkelprofil befestigt ist, der Glasfasergewebestreifen
gleichzeitig auch das Scharnier bilden könnte, sodass das Trägerwinkelprofil quasi
aus zwei nicht miteinander verbundenen Schenkeln bestehen könnte, hat es sich in der
Praxis doch als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn man als Trägerwinkelprofil ein
herkömmliches PVC-Dehnfugenprofil mit Weich-PVC-Mitteilteil verwendet, das also von
Haus aus mit einem beweglichen Scharnier versehen ist.
[0009] Ein erfindungsgemäßer Kantenschutzrichtwinkel kann sowohl als vorzugsweise bereits
vorgewinkelte Stangenware bereitgestellt werden, als auch flachliegend als Rollenware
ausgebildet sein, die erst an der Baustelle abgelängt und durch Abknicken entsprechend
abgewinkelt wird.
[0010] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilabschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kantenschutzrichtwinkels
in der flachliegenden Fertigungsstellung von innen,
- Fig. 2
- einen zum Einbau abgewinkelten Kantenschutzrichtwinkel gemäß Fig. 1 von außen,
- Fig. 3
- einen Teilabschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels in der Stellung nach Fig. 1
und
- Fig. 4
- einen zum Einbau abgewinkelten Kantenschutzrichtwinkel gemäß Fig. 3 von außen.
[0011] Der erfindungsgemäße Kantenschutzrichtwinkel 1 nach den Fig. 1 und 2 umfasst ein
als PVC-Dehnfugenprofil ausgebildetes Trägerwinkelprofil 2, dessen beide Schenkel
2a und 2b durch ein mittiges Scharnier 3 miteinander verbunden sind. Dieses Scharnier
3 ist vorzugsweise durch ein Weich-PVC-Mittelteil gebildet. Auf die in Fig. 1 unten
liegende Außenseite des PVC-Dehnfugenprofils ist ein Glasfasergewebestreifen 4 aufgebracht,
insbesondere aufgeklebt oder aufgeschweißt, der so ausgebildet ist, dass die Seitenstreifen
4a bzw. 4b beidseits über das Dehnfugenprofil überstehen.
[0012] In Fig. 2 erkennt man die aus der flachliegenden Fertigungsposition nach Fig. 1 durch
Abwinkeln um das Scharnier 3 gebildete fertige Ausbildung des Kantenschutzrichtwinkels
1, wobei durch das Scharnier 3 die beiden Schenkel 2a und 2b des PVC-Dehnfugenprofils
einen beliebigen Winkel einnehmen können und sich somit hervorragend an die baulichen
Gegebenheiten anpassen lassen.
[0013] Die Figuren 3 und 4 zeigen ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei
der das Trägerwinkelprofil nicht ein herkömmliches PVC-Dehnfugenprofil mit Weich-PVC-Mittelteil
ist, sondern aus zwei getrennten Teilen 2a' und 2b' besteht, die jeweils mit angeformten
Haken oder Rollen 5 bzw. 6 versehen sind, die ineinander einhaken und ein Scharnier
bilden. Wenn die Einrollungen so ausgebildet sind, dass sie gar nicht mehr auseinander
ausgehakt werden können, sondern nur in Längsrichtung ineinander einschiebbar sind,
könnte der Glasfasergewebestreifen 4 aus zwei getrennten Streifen bestehen, von denen
der eine auf das eine Profil 2a' und der andere auf das andere Profil 2b' aufgeklebt
ist. Andernfalls ist es sinnvoller, wiederum einen durchgehenden Streifen zu verwenden,
der dann auf jeden Fall für den Zusammenhalt der beiden getrennten, ineinander gehakten
Teile des Trägerwinkelprofils sorgt.
[0014] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So
wäre es auch beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 insbesondere auch möglich,
anstelle eines durchgehenden Glasfasergewebestreifens 4, der das Scharnier außenseitig
überbrückt, zwei getrennte Glasfasergewebestreifen vorzusehen, die nicht miteinander
verbunden sind und von denen der eine auf den Schenkel 2a und der andere auf den Schenkel
2b aufgebracht ist.
1. Kantenschutzrichtwinkel mit an einem Trägerwinkelprofil befestigten Glasfasergewebestreifen
als Kanten- und Eckenbewehrung an Gebäuden, vornehmlich für die auf eine Wärmedämmschicht
bei Gebäuden aufzutragende, mit Glasfasergewebematten bewehrten Spachtelmaterialschicht,
dadurch gekennzeichnet, dass Glasfasergewebestreifen (4) auf einem ein bewegliches Scharnier (3) bildenden Trägerwinkelprofil
(2) befestigt, insbesondere aufgeklebt oder aufgeschweißt, sind.
2. Kantenschutzrichtwinkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Glasfasergewebestreifen auf einen Schenkel (2a, 2b) des Trägerwinkelprofils
(2) aufgeklebt oder aufgeschweißt ist.
3. Kantenschutzrichtwinkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein einstückiger Glasfasergewebestreifen (4) beidseits überstehend auf dem Trägerwinkelprofil
(2) befestigt ist.
4. Kantenschutzrichtwinkel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerwinkelprofil (2) aus zwei separat gefertigten Teilen (2a', 2b') besteht.
5. Kantenschutzrichtwinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerwinkelprofil aus zwei getrennt gefertigten Teilen (2a', 2b') mit unter
Bildung eines Scharniers ineinandergreifenden angeformten Hakenrollen (5, 6) besteht.
6. Kantenschutzrichtwinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerwinkelprofil (2) ein herkömmliches PVC-Dehnfugenprofil mit Weich-PVC-Mittelteil
ist.
7. Kantenschutzrichtwinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es als, vorzugsweise vorgewinkelte, Stangenware ausgebildet ist.
8. Kantenschutzrichtwinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es flachliegend als Rollenware ausgebildet ist.