[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein wärmegedämmtes Kunststoff-Fenster mit einer außen
aufgesetzten Aluminiumschale.
[0002] Bei Kunststoff-Fenstern, unabhängig davon, ob sie mit einer aufgesetzten Aluminiumschale
versehen sind oder nicht - wird die notwendige Wärmedämmung bisher entweder dadurch
erzielt, dass zumindest einzelne Kammern des KunststoffProfils ausgeschäumt sind oder
aber dass eine Vielzahl von übereinanderliegenden äußeren Einzelkammern ausgebildet
sind.
[0003] Diese baulichen Maßnahmen sind zum einen recht aufwändig und führen teilweise zu
übertrieben dicken Profilstärken und zum anderen ergeben sich nach wie vor keine befriedigenden
Wärmedämmwerte, da ja Kunststoff-Fenster im Allgemeinen mit einem tragenden, innen
eingeschobenen, Metallprofil versehen sind, das wiederum extrem schlechte Wärmedämmeigenschaften
hat.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kunststoff-Fenster der eingangs
genannten Art so auszugestalten, dass bei einfacher Fertigungs- und Montagemöglichkeit
extrem hohe Wärmedämmwerte erzielbar sind.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die ohne rückwärts
überstehende Versteifungs- und Befestigungsstege ausgebildete Aluminiumschale mit
einer formstabilen Kunststoffschaum-Auskleidung ausgefüllt ist, in die vorzugsweise
aus Kunststoff bestehende Befestigungsschienen zur Aufnahme von Haltern am Kunststoff-Fensterrahmen
eingebettet sind, an denen die Innenfläche der Kunststoffschaum-Auskleidung zumindest
teilweise überdeckende Abdeckschenkel angeformt sind.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung treten weder die nach hinten gerichteten Außenschenkel
der Aluminiumschale, noch rückseitig überstehende Befestigungsrippen in direkten Kontakt
mit dem Kunststoff-Fenster und bilden somit auch keine Kältebrücke zu diesem, sodass
in Verbindung mit dem Ausschäumen der Aluminiumschalen ein Vorsatzbauelement mit hoher
Wärmedämmung gegeben ist.
[0007] Die Abdeckschenkel können dabei in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die freie
Innenfläche der Kunststoffschaum-Auskleidung vollständig überdeckend mit der Aluminiumschale
verrastet sein, wobei der Zwischenraum ausgeschäumt ist. Bevorzugt lässt sich dies
dadurch erzielen, dass die Aluminiumschale und eine die Abdeckschenkel umfassende
Auskleidungs-Abdeckschale im Wesentlichen L-förmige Profile sind, die gemeinsam ein
Rechteck-Hohlprofil bilden.
[0008] Um die Verbindung der Auskleidungs-Abdeckschale und der Aluminiumschale zusätzlich
zu einer gegebenen randseitigen Verrastung dieser Bauteile zu verbessern, kann gemäß
einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass an der Schale
und/oder den Befestigungsschienen mit den Abdeckschenkeln im Wesentlichen T-förmige
Verankerungsstege angeformt sind, die nach dem Ausschäumen verankernd in die formstabile
Kunststoffschaum-Auskleidung eingreifen.
[0009] Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Kunststoff-Fenster hat den Vorteil, dass der
Blendrahmen sowie auch Setzhölzer und Kämpfer völlig gleichartig wie bei bisherigen
Kunststoff-Fenster ausgebildet sein können, wobei in diesem Fall die Halter am Blendrahmen
angeschraubte, T-förmig ausgebildete Halteklötze sind.
[0010] Prinzipiell ließe sich eine solche Konstruktion auch für die Fensterrahmen vorsehen,
wobei dann allerdings die Glasscheiben sehr weit gegenüber der Außenseite der Aluminiumschale
versetzt angeordnet sind, was optisch häufig stört und deshalb unerwünscht ist.
[0011] Um diese Schwierigkeit zu beseitigen, kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen
sein, dass die nach oben über das Kunststoff-Fenster-Rahmenprofil überstehende ausgeschäumte
Aluminiumschale den Anschlagsteg für die Verglasung bildet. Der üblicherweise am Kunststoff-Fensterrahmenprofil
angeformte Anschlagsteg entfällt also in diesem Fall und wird durch das Aluminium-Verkleidungsprofil
ersetzt, sodass wie bisher der Zurückversatz der Glasscheibe gegenüber der Außenfront
des Fensters gleich bleibt.
[0012] Durch diese Notwendigkeit des Vorsehens unterschiedlicher Kunststoffprofile für den
Fensterrahmen gegenüber den bisherigen Fensterrahmen-Profilen mit angeformtem Glashaltesteg
ergibt sich die Möglichkeit, die Halter als T-förmige, am Fensterrahmen angeformte,
Befestigungsstege auszubilden, wobei diese Befestigungsstege bevorzugt zwei beabstandete
Hakenstege umfassen können, die in die C-förmigen Befestigungsschienen der Verkleidungsschalen
eingreifen.
[0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung, die einen Schnitt
durch den unteren Rahmenabschnitt eines erfindungsgemäßen verkleideten Kunststoff-Fenster
zeigt.
[0014] Auf den Blendrahmen 1 und den Fensterrahmen 2 sind - in unterschiedlicher Weise befestigte
aber ansonsten gleichartig ausgebildete Aluminiumschalen 3 und 4 aufgebracht, die
mit einer Kunststoffschaum-Auskleidung 5 bzw. 6 versehen sind, in die C-förmige Befestigungsschienen
7 bzw. 8 eingebettet sind. Diese C-förmigen Befestigungsschienen sind mit Abdeckschenkeln
9 und 10 bzw. 9' und 10' versehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel die freien
Innenseiten der Kunststoffschaum-Auskleidung 5, 6 vollständig überdecken. Die Aluminiumschalen
3, 4 und die Befestigungsschienen 7, 8 und die Abdeckschenkel 9,10, bzw. 9', 10' bildenden
Auskleidungs-Abdeckschalen 11 und 12 sind im Wesentlichen L-förmige Profile, die gemeinsam
ein Rechteck-Hohlprofil bildend miteinander verrastet sind. Im Verrastbereich sind
dabei C-förmige Dichtungsaufnahmen 13, 14 für die Dichtungen 15, 16 vorgesehen. Im
Falle des Blendrahmens 1 sind die in die Befestigungsschienen 7 eingreifenden Halter
T-förmige am Kunststoffprofil angeschraubte Halteklötze 17 während am Fensterprofil
2 anstelle solcher Halteklötze - die im Prinzip natürlich dort auch verwendet werden
köntiten -- eine aus zwei beabstandeten Hakenstegen 18 gebildete T-förmige Befestigungsleiste
19 vorgesehen ist. dies ist am Fensterrahmen 2 deshalb problemlos möglich, da für
den Fensterrahmen bevorzugt nicht ein herkömmliches Profil mit angeformtem Glashaltesteg
verwendet wird, da dadurch die Verglasung 20 sehr weit nach innen rutschen würde.
Stattdessen bildet die ausgeschäumte Aluminiumschale 4 nach oben über das Fensterrahmen-Profil
2 überstehend den Anschlagsteg für die Verglasung 20. Gegebenenfalls kann, wie in
der Figur gestrichelt dargestellt ist, auch der innere Glashaltesteg 21 ein gesondert
angesetztes Profilteil sein, das gegen ein entsprechend schmäleres Profilteil auswechselbar
ist, wenn anstelle der Doppelverglasung eine Dreifachverglasung eingesetzt werden
soll.
1. Kunststoff-Fenster mit einer außen aufgesetzten Aluminiumschale, dadurch gekennzeichnet, dass die ohne rückwärts überstehende Versteifungs- und Befestigungsstege ausgebildete
Aluminiumschale (3, 4) mit einer formstabilen Kunststoffschaum-Auskleidung (5, 6)
ausgefüllt ist, in die vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Befestigungsschienen
(7, 8) zur Aufnahme von Haltern (17, 19) am Kunststoff-Fensterrahmen eingebettet sind,
an denen die Innenfläche der Kunststoffschaum-Auskleidung (5, 6) zumindest teilweise
überdeckende Abdeckschenkel (9, 10, 9', 10'), angeformt sind.
2. Kunststoff-Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckschenkel (9, 10, 9', 10') die freie Innenfläche der Kunststoffschaum-Auskleidung
(5, 6) vollständig überdeckend mit der Aluminiumschale (3, 4) verrastet sind und der
Zwischenraum ausgeschäumt ist.
3. Kunststoff-Fenster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumschale (3, 4) und die die Abdeckschenkel (9, 10, 9', 10') umfassende
Auskleidungs-Abdeckschale (11, 12) im Wesentlichen L-förmige Profile sind, die gemeinsam
ein Rechteckhohlprofil bilden.
4. Kunststoff-Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aluminiumschale (3, 4) und/oder den Befestigungsschienen (7, 8) mit den Abdeckschenkeln
(9, 10, 9', 10') im Wesentlichen T-förmige Verankerungsstege (22, 23) angeformt sind.
5. Kunststoff-Fenster nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Verrastbereich der Aluminiumschale (3, 4) mit der Auskleidungs-Abdeckschale (11,
12) C-förmige Dichtungsaufnahmen (13, 14) vorgesehen sind.
6. Kunststoff-Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halter, insbesondere am Blendrahmen (1), T-förmig ausgebildete, am Kunststoffrahmen
angeschraubte Halteklötze (17) sind.
7. Kunststoff-Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halter - insbesondere für die Verkleidung der Fensterrahmen (2) - T-förmige am
Fensterrahmen angeformte Befestigungsstege (19) sind.
8. Kunststoff-Fenster nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstege (19) zwei beabstandete Hakenstege (18) umfassen.
9. Kunststoff-Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die nach oben über das Fensterrahmen-Profil (2) überstehende ausgeschäumte Aluminiumschale
(4) den Anschlagsteg für die Verglasung (20) bildet.