[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Steckstift, der in
eine Netzsteckdose einführbar ist und der einen elektrisch leitenden Kern mit einem
Kontaktbereich zum elektrischen Kontaktieren der Netzsteckdose und einem Anschlussbereich
zum Kontaktieren einer elektrischen Komponente aufweist, sowie auf ein zugehöriges
Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Derartige Steckerstifte, wie sie beispielsweise aus der DE 41 41 726 C1 bekannt sind,
sind nach dem Stand der Technik metallische Drehteile, die sowohl in elektrischen
Netzsteckern wie auch in Steckernetzteilen zur Kontaktierung der Netzsteckdose eingesetzt
werden.
[0003] Bei elektrischen Netzsteckern, wie dies beispielsweise aus der DE 32 02 747 C3 bekannt
ist, werden entsprechend einem bestimmten Länderstandard ausgeführte derartige Steckerstifte
in einen elektrischen nicht leitenden Grundkörper eingebaut und über ihrem Anschlussbereich
mit einer elektrischen Anschlussleitung kontaktiert.
[0004] Ein wichtiger Anwendungsbereich für Steckerstifte der genannten Art sind außerdem
Steckernetzteile, beispielsweise Steckernetzgeräte zur Stromversorgung elektrischer
Geräte mit einer Niederspannung oder aber Steckerladegeräte. Derartige Steckemetzteile
bestehen aus einem Gehäuse, welches die elektrische Baugruppe enthält, die für die
Stromversorgung eines über ein Verbindungskabel anschließbaren elektrischen Gerätes
erforderlich ist, oder die zum Aufladen einsteckbarer Akkumulatoren benötigt wird,
sowie aus mindestens einem an dem Gehäuse angeordneten Steckerstift, der in die Netzsteckdose
einsteckbar ist und mit einer die elektrische Baugruppe haltenden Leiterplatte verbindbar
ist.
[0005] Ein solches Steckernetzgerät zur Stromversorgung elektrischer Geräte mit einer Niederspannung
ist aus der DE 43 22 087 C2 bekannt. Hier erfolgt die elektrische Verbindung zwischen
den als Drehteil gefertigten Steckerstiften und der Leiterplatte, welche die elektrische
Baugruppe trägt, über zusätzliche Kontaktfedern. Ein weiteres Beispiel für eine derartige
Kontaktfeder 111 ist in Figur 9 gezeigt. Die zugehörigen in den Figuren 8 und 10 dargestellten
herkömmlichen sogenannten Eurosteckerstifte 110 werden üblicherweise als Drehteil
hergestellt und weisen einen Kontaktbereich 112 zum elektrischen Kontaktieren der
Netzsteckdose, einen isolierten Bereich 116, in dem der Steckerstift 110 von einer
isolierenden Umhüllung umgeben ist, sowie einen Anschlussbereich 114, der mit der
Kontaktfeder 111 verbunden wird, auf. Um die in den für Eurosteckerstifte geltenden
Normen geforderten Prüfungen zu erfüllen (beispielsweise die Auszugs- und Ausdrehprüfungen
gemäß EN 50075 oder DIN VDE 0620 Teil 101) weist der isolierte Bereich 116 ein Rändel
117 auf, das der sicheren Verankerung in der isolierenden Umhüllung dient. Ein umlaufender
Rastvorsprung 128 im Anschlussbereich 114 wirkt mit Federvorsprüngen 126 an der Kontaktfeder
111 so zusammen, dass der Steckerstift 110 mechanisch in der Kontaktfeder 111 gesichert
ist.
[0006] Solche als Drehteil hergestellten herkömmlichen Steckerstifte haben jedoch den Nachteil,
dass ihre Fertigung zum einen durch einen vergleichsweise zeitaufwändigen Prozess
geschieht, bei dem aufgrund der spanabhebenden Herstellung ein Verlust von teurem
Rohmaterial auftritt, zum anderen das Rändeln als eigener Prozessschritt erforderlich
ist, um die in den Normen geforderten Prüfungen zu erfüllen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Steckerstift
und ein zugehöriges Herstellungsverfahren anzugeben, wodurch die Produktion solcher
Steckerstifte und damit auch der sie enthaltenden Netzstecker sowie Steckernetzteile
vereinfacht und verbilligt wird.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen elektrischen Steckerstift mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch ein zugehöriges Verfahren mit den Merkmalen das Patentanspruchs 16 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand mehrerer Unteransprüche.
[0009] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch das Ersetzen des Drehens
als Herstellungsverfahren für solche Steckerstifte ein wesentlich vereinfachter Herstellungsprozess
erreicht werden kann. Dadurch, dass es sich um ein spanloses Herstellungsverfahren
handelt, entsteht kein Abfall, sondern das Rohmaterial kann zu 100 % ausgenützt werden.
Das Fließpressen stellt einen schnelleren Prozess als das Drehen dar, da je nach Umfang
und Intensität bis zu 1000 Teile pro Minute möglich sind, und es kann somit die Produktion
wesentlich beschleunigt werden. Da der Steckerstift in einer Unformtechnik hergestellt
wird, wird das Material verdichtet und der Steckerstift weist eine verbesserte Zugfestigkeit
gegenüber gleichartig geformten Drehteilen auf. Schließlich hat die Herstellung nach
dem Fließpressverfahren den Vorteil, dass die Herstellungswerkzeuge bei der Produktion
wesentlich weniger stark abgenutzt werden als beim Drehen.
[0010] Bei verschiedenen Länderstandards, beispielsweise dem Europastecker, ist zur Erhöhung
der elektrischen Sicherheit und mechanischen Stabilisierung eine isolierende Umhüllung
an dem Steckerstift vorgesehen. Daher weist der elektrisch leitende Kern gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform zwischen dem Kontaktbereich und dem Anschlussbereich
einen isolierten Bereich auf, in welchem er von einer elektrisch isolierenden Umhüllung,
vorzugsweise einer Kunststoffumhüllung, umgeben ist.
[0011] Sieht man in dem isolierten Bereich an dem elektrisch leitenden Kern ein Rändel vor,
so kann auf besonders einfache und kostengünstige Weise der elektrische Kern gegenüber
einem Verdrehen in der elektrisch isolierenden Umhüllung gesichert werden (sogenannter
Ausdrehschutz).
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Herstellung dieses Rändels in
das Fließpressverfahren integriert.
[0013] Eine besonders gut im Fließpressverfahren herstellbare Ausformung des Rändels ist
ein Rändel mit achsparallelen Riefen nach DIN 82 RAA.
[0014] Gegen ein unbeabsichtigtes Herausziehen des Steckerstifts in axialer Richtung wird
der Steckerstift zweckmäßigerweise gesichert, indem der Anschlussbereich einen umlaufenden
Rastvorsprung, über den der Steckerstift mit einer Kontaktfeder der elektrischen Komponente
verrastbar ist, aufweist.
[0015] In besonders kostengünstiger Weise kann dieser Rastvorsprung durch Querwalzen an
dem elektrisch leitenden Kern angebracht werden.
[0016] Die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Steckerstifts lassen sich besonders
wirkungsvoll bei einem elektrischen Netzstecker einsetzen, bei dem die elektrische
Komponente entsprechend ein elektrisches Anschlusskabel ist. Ein solcher Netzstecker
kann beispielsweise nach dem Europastandard ausgebildet sein, kann jedoch auch jedem
beliebigen anderen Länderstandard entsprechen.
[0017] Die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen elektrischen Steckerstifts
lassen sich aber auch wirkungsvoll bei einem Steckernetzteil, bei dem die elektrische
Komponente eine Leiterplatte mit einer elektrischen Baugruppe ist, einsetzen.
[0018] Führt man bei dieser Anwendung den Anschlussbereich so aus, dass er zu einer Direktkontaktierung
der Leiterplatte direkt mit dieser verbindbar ist, so kann auf zusätzliche Teile,
wie die herkömmliche Kontaktfeder, verzichtet werden. Dies vereinfacht den Herstellungsprozess
und spart Material. Dadurch, dass die Kontaktfeder entfällt, erhöht sich außerdem
die Sicherheit der elektrischen Verbindung beispielsweise bei rauen Umweltbedingungen
hinsichtlich Temperatur oder mechanischer Belastung.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Anschlussbereich des Steckerstiftes
U-förmig ausgestaltet und die Leiterplatte wird im eingeschobenen Zustand so umgriffen,
dass sie elektrisch kontaktiert ist. Dies stellt eine besonders kostengünstige und
einfach herzustellende Ausführungsform dar.
[0020] Erfindungsgemäß wird der Kontaktbereich und ein damit verbundener zylindrischer Schaft
des elektrisch leitenden Kerns mittels eines Fließpressverfahrens hergestellt. Beim
Fließpressen wird ein Zuschnitt oder Pressrohling in einem Gesenk durch einen Stempel,
der den für das Fließen nötigen hohen Druck ausübt und zusammen mit den Gesenkwänden
das Kaliber bildet, umgeformt. Dieses Verfahren weist den Vorteil auf, dass das Rohmaterial
zu 100 % ausgenützt wird und kein Abfall entsteht, dass der Prozess wesentlich schneller
ist als das herkömmliche Drehen, da je nach Umformintensität bis zu 1000 Teile pro
Minute hergestellt werden können, und dass der Auszugsschutz und der Ausdrehschutz
beispielsweise durch Querwalzen und das Anbringen eines Rändels in den Fließpressprozess
integriert werden können. Einen Spezialfall des Fließpressens stellt das sogenannte
Kaltfließen dar, bei dem bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen die Umformung
durchgeführt wird.
[0021] Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausgestaltungen wird die
Erfindung im Folgenden näher erläutert. Ähnliche oder korrespondierende Einzelheiten
des erfindungsgemäßen Steckerstifts sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen
versehen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines elektrischen Steckerstifts gemäß einer ersten vorteilhaften
Ausführungsform;
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Steckerstifts gemäß einer zweiten vorteilhaften
Ausführungsform;
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines sogenannten Europa-Netzsteckers;
- Figur 4
- einen Ausschnitt aus einem Steckernetzteil in teilweise geschnittener Darstellung;
- Figur 5
- einen Ausschnitt aus einem Steckernetzteil gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
in Schnittdarstellung;
- Figur 6
- einen Schnitt durch einen Steckerstift gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform;
- Figur 7
- einen Schnitt durch einen Steckerstift gemäß der Ausführungsform aus Figur 5;
- Figur 8
- einen Steckerstift nach dem Stand der Technik;
- Figur 9
- eine Kontaktfeder zur Kontaktierung zwischen Steckerstift und einer Leiterplatte nach
dem Stand der Technik;
- Figur 10
- eine alternative Ausführungsform eines Steckerstifts nach dem Stand der Technik.
[0022] In Figur 1 ist ein in Fließpresstechnik hergestellter elektrisch leitender Kern 109
eines Steckerstifts 110 dargestellt. Der elektrisch leitende Kern 109 weist einen
Kontaktbereich 112 sowie einen Anschlussbereich 114 auf. Über den Kontaktbereich 112
ist der Steckerstift 110 mit einer in der Figur nicht dargestellten Netzsteckdose
verbindbar. In einem isolierten Bereich 116 ist der elektrisch leitende Kern 109 von
einer isolierenden Umhüllung, vorzugsweise einer Kunststoffummantelung, die in dieser
Zeichnung nicht dargestellt ist, umgeben. Diese sorgt für erhöhte mechanische Stabilität
und elektrische Sicherheit. Der gezeigte elektrisch leitende Kern 109 entspricht dem
Europastandard, kann jedoch entsprechend einem beliebigen Länderstandard ausgebildet
sein. In dem isolierten Bereich 116 weist der elektrisch leitende Kern 109 ein Rändel
117 auf, das während des Fließpressens hergestellt werden kann. In einem darauffolgenden
Schritt kann durch Querwalzen des elektrisch leitenden Kerns 109 im Anschlussbereich
114 ein umlaufender Rastvorsprung 128 durch entsprechend geformte Querwalzrollen angebracht
werden. Dieser Rastvorsprung 128 kann dann mit einer Kontaktfeder 111 zur Kontaktierung
einer elektronischen Komponente wie einer Litze oder einer Leiterplatte zusammenwirken.
Der Kontaktbereich 112 ist an seinem der Netzsteckdose zugewandten Ende abgeschrägt,
um einerseits die Verletzungsgefahr bei der Handhabung zu verringern und andererseits
das Einführen in die Netzsteckdose zu erleichtern.
[0023] Eine alternative Ausführungsform eines elektrisch leitenden Kerns 109 ist in Figur
2 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist der Anschlussbereich 114 U-förmig ausgeführt,
so dass er einen Gabelkontakt bildet, in den beispielsweise eine Leiterplatte direkt
eingeschoben werden kann.
[0024] In Figur 3 ist ein Netzstecker 200 nach der Europa-Norm gezeigt, bei dem zwei erfindungsgemäße
Steckerstifte 110 verwendet werden, um die elektrische Verbindung zwischen einer (nicht
gezeigten) Netzsteckdose und einem elektrischen Anschlusskabel 202 herzustellen.
[0025] In Figur 4 ist in einer Schnittdarstellung ein Ausschnitt aus einem Steckemetzteil
100 mit Steckerstiften 110 gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform gezeigt. In einem
Gehäuse 102 des Steckernetzteils 100 ist eine Leiterplatte (Printed Circuit Board,
PCB) 104 angeordnet, welche elektronische Bauelemente 106 trägt. Diese Bauelemente
106 stellen die für die jeweilige Ausführungsform des Steckernetzteils erforderlichen
Funktionen bereit. So dienen die elektrischen Bauteile 106 zur Erzeugung von Niederspannung
für die Stromversorgung eines über ein Verbindungskabel anschließbaren elektrischen
Gerätes, wenn es sich bei dem Steckernetzteil 100 um ein Steckernetzgerät zur Stromversorgung
elektrischer Geräte mit einer Niederspannung handelt. Die für die Aufladung von Akkumulatoren
oder Batterien erforderlichen elektronischen Bauteile 106 sind auf der Leiterplatte
104 angeordnet, wenn es sich bei dem Steckemetzteil 100 um ein Steckerladegerät handelt.
[0026] Unabhängig von der jeweiligen speziellen Ausführungsform der elektronischen Bauelemente
106 weist die Leiterplatte 104 auf ihrer Ober- und/oder Unterseite Anschlussflächen
108 auf, die mit der Netzspannung verbunden werden sollen. Hierzu werden erfindungsgemäß
zwei Steckerstifte 110 über Kontaktfedern 111 mit den Anschlussflächen 108 verbunden.
Die Steckerstifte 110 sind in eine in der Figur nicht dargestellte Netzsteckdose einsteckbar
und über ihren Kontaktbereich 112 mit der Netzspannung verbindbar. Die Steckerstifte
110 sind in der gezeigten Ausführungsform nach dem Europastandard ausgebildet, können
jedoch entsprechend einem beliebigen Länderstandard ausgebildet sein. Die Leiterplatte
104 wird in der gezeigten Ausführungsform senkrecht zur Längsachse des Steckerstifts
110 und damit senkrecht zur Einsteckrichtung in die Netzsteckdose in die Kontaktfeder
111 eingeschoben. In dem isolierten Bereich 116 ist der Steckerstift 110 von einer
isolierenden Umhüllung 124, vorzugsweise einer Kunststoffummantelung, umgeben. Diese
sorgt für erhöhte mechanische Stabilität und elektrische Sicherheit.
[0027] In Figur 5 ist in einer Schnittdarstellung ein Ausschnitt aus einem Steckemetzteil
100 mit Steckerstiften 110 gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform gezeigt,
bei welcher der Anschlussbereich 114 zur Direktkontaktierung der Leiterplatte 104
einstückig mit dem Kontaktbereich 112 ausgeführt ist. Die Steckerstifte 110 können
hier sowohl als Drahtbiegeteil wie auch als Fließpressteil hergestellt werden. In
einem Gehäuse 102 des Steckernetzteils 100 ist eine Leiterplatte (Printed Circuit
Board, PCB) 104 angeordnet, welche elektronische Bauelemente 106 trägt. Diese Bauelemente
stellen die für die jeweilige Ausführungsform des Steckernetzteils erforderlichen
Funktionen bereit. So dienen die elektrischen Bauteile 106 zur Erzeugung einer Niederspannung
für die Stromversorgung eines über ein Verbindungskabel anschließbaren elektrischen
Gerätes, wenn es sich bei dem Steckernetzteil 100 um ein Steckernetzgerät zur Stromversorgung
elektrischer Geräte mit einer Niederspannung handelt. Die für die Aufladung von Akkumulatoren
oder Batterien erforderlichen elektronischen Bauteile 106 sind auf der Leiterplatte
104 angeordnet, wenn es sich bei dem Steckemetzteil 100 um ein Steckerladegerät handelt.
[0028] Unabhängig von der jeweiligen speziellen Ausführungsform der elektronischen Bauelemente
106 weist die Leiterplatte 104 auf mindestens ihrer Ober- oder Unterseite Anschlussflächen
108 auf, die mit der Netzspannung verbunden werden sollen. Hierzu werden erfindungsgemäß
zwei Steckerstifte 110 direkt über ihre einstückig angeformten Anschlussbereiche 114
mit den Anschlussflächen 108 verbunden. Die Steckerstifte 110 sind in eine in der
Figur nicht dargestellten Netzsteckdose einsteckbar und über ihren Kontaktbereich
112 mit der Netzspannung verbindbar. Die Steckerstifte 110 sind in der gezeigten Ausführungsform
nach dem Europastandard ausgebildet, können jedoch entsprechend einem beliebigen Länderstandard
ausgebildet sein. Die Leiterplatte 104 wird in der gezeigten Ausführungsform senkrecht
zur Längsachse des Steckerstiftes und damit senkrecht zur Einsteckrichtung in die
Netzsteckdose in den Anschlussbereich 114 des Steckerstifts 110 eingeschoben. In einem
isolierten Bereich 116 ist der Steckerstift 110 von einer isolierenden Umhüllung 124,
vorzugsweise einer Kunststoffummantelung, umgeben. Diese sorgt für erhöhte mechanische
Stabilität und elektrische Sicherheit.
[0029] Eine Detailansicht eines Steckerstifts 110 in dem Schnittbild der Figur 6 dargestellt.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform wird die Leiterplatte 104 in Richtung des Pfeils
118, d. h. parallel zur Längsachse des Steckerstifts 110 eingeschoben. Der Anschlussbereich
114 und der isolierte Bereich 116 sind bei der gezeigten Ausführungsform als Drahtbiegeteil
hergestellt. Die U-förmige Ausführung des Anschlussbereiches 114, die eine eingeschobene
Leiterplatte 104 teilweise am Rand umgreift, gewährleistet eine sichere elektrische
Kontaktierung und optimale mechanische Festigkeit. Im isolierten Bereich 116 weist
der Steckerstift 110 eine S-förmige Verformung 120 auf, die sowohl als Ausziehschutz
wie auch als Ausdrehschutz zur Erfüllung der Normen EN 59075 und DIN VDE 0620 Teil
101 dient. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Kontaktbereich 112 als
massiver Metallzylinder ausgeführt, der in dem in die Netzsteckdose einführbaren Bereich
abgerundet ist und mit dem übrigen, in Drahtbiegetechnik hergestellten Steckerstift
110 über eine Schweißung 122 verbunden ist.
[0030] Eine alternative Ausführungsform des Kontaktbereichs 112 ist in Figur 7 gezeigt.
Bei dieser Ausführungsform ist der Kontaktbereich 112 durch eine Metallhülse gebildet,
die an dem der Netzsteckdose zugewandte Ende geschlossen und über einen Schweißpunkt
122 mit dem in Drahtbiegtechnik hergestellten übrigen Teil des Steckerstifts 110 verbunden
ist. Die mechanische Stabilität wird dadurch gewährleistet, dass sich die isolierende
Umhüllung 124 durch die Metallhülse hindurch erstreckt.
[0031] Selbstverständlich kann auch die direkt kontaktierende Ausführungsform, die in Figur
2 gezeigt ist, für die Verbindung zur Leiterplatte 104 verwendet werden. Alle in den
Figuren gezeigten Merkmale, wie Einschubrichtung der Leiterplatte und Ausgestaltung
des Kontaktbereichs, sind beliebig außerdem miteinander kombinierbar.
1. Elektrischer Steckerstift, der in eine Netzsteckdose einführbar ist und der einen
elektrisch leitenden Kern (109) mit einem Kontaktbereich (112) zum elektrischen Kontaktieren
der Netzsteckdose und mit einem Anschlussbereich (114) zum Kontaktieren einer elektrischen
Komponente (104, 202) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrisch leitende Kern (109) in einem Fließpressverfahren hergestellt ist.
2. Elektrischer Steckerstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitende Kern (109) zwischen dem Kontaktbereich (112) und dem Anschlussbereich
(114) einen isolierten Bereich aufweist (116), in dem er von einer elektrisch isolierenden
Umhüllung (124), vorzugsweise einer Kunststoffumhüllung, umgeben ist.
3. Elektrischer Steckerstift nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem isolierten Bereich (116) an dem elektrisch leitenden Kern (109) ein Rändel
(117) zum mechanischen Fixieren des elektrisch leitenden Kerns (109) in der elektrisch
isolierenden Umhüllung (124) angebracht ist.
4. Elektrischer Steckerstift nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rändel (117) in dem Fließpressverfahren herstellbar ist.
5. Elektrischer Steckerstift nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rändel (117) ein Rändel mit achsparallelen Riefen nach DIN 82 RAA ist.
6. Elektrischer Steckerstift nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbereich (114) einen umlaufenden Rastvorsprung (128), über den der Steckerstift
(110) mit einer Kontaktfeder (111) der elektrischen Komponente (104, 202) verrastbar
ist, aufweist.
7. Elektrischer Steckerstift nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Rastvorsprung (128) durch Querwalzen herstellbar ist.
8. Elektrischer Netzstecker mit einem Steckerstift nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Komponente ein elektrisches Anschlusskabel (202) ist.
9. Elektrischer Netzstecker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Netzstecker (200) zwei Steckerstifte (110) aufweist, die hinsichtlich ihrer Abmessungen,
Abstände und Eigenschaften einer Europäischen Norm für Netzsteckerstifte entsprechen.
10. Steckernetzteil mit einem Steckerstift nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Komponente eine Leiterplatte (104) mit einer elektrischen Baugruppe
(106) ist.
11. Steckernetzteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbereich (114) so ausgeführt ist, dass er zur Direktkontaktierung der
Leiterplatte (104) direkt mit dieser verbindbar ist.
12. Steckernetzteil nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbereich (114) U-förmig ausgestaltet ist und die Leiterplatte (104) im
eingeschobenen Zustand so umgreift, dass sie elektrisch kontaktiert ist.
13. Steckernetzteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterplatte im wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Steckerstifts (110)
in den U-förmig umgebogenen Anschlussbereich (114) einschiebbar ist.
14. Steckernetzteil nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckernetzteil (100) zwei Steckerstifte (110) aufweist, die hinsichtlich ihrer
Abmessungen, Abstände und Eigenschaften einer Europäischen Norm für Netzsteckerstifte
entsprechen.
15. Steckernetzteil nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckernetzteil (100) ein Steckerladegerät ist.
16. Verfahren zur Herstellung eines Steckerstifts, der in eine Netzsteckdose einführbar
ist und der einen elektrisch leitenden Kern mit einem Kontaktbereich zum elektrischen
Kontaktieren der Netzsteckdose und mit einem Anschlussbereich zum Kontaktieren einer
elektrischen Komponente aufweist,
gekennzeichnet durch den folgenden Schritt:
Fertigen des Kontaktbereichs und eines damit verbundenen zylindrischen Schafts des
elektrisch leitenden Kerns mittels eines Fließpressverfahrens.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren weiterhin den Schritt umfasst: Anbringen eines Rändels an dem zylindrischen
Schaft zum mechanischen Fixieren des elektrisch leitenden Kerns in einer elektrisch
isolierenden Umhüllung.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Anbringens des Rändels in dem Fließpressverfahren integriert ist.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Rändel ein Rändel mit achsparallelen Riefen nach DIN 82 RAA ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren weiterhin den Schritt umfasst: Querwalzen des elektrisch leitenden
Kerns zum Anbringen eines umlaufenden Rastvorsprungs, über den der Steckerstift mit
einer Kontaktfeder verrastbar ist, in dem Anschlussbereich.