[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des Durchmessers eines Zigarettenstrang-
oder stabförmigen Erzeugnisses der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere eines
ungeschnittenen, bereits getrimmten und mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges,
bei welchem der Durchmesser des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses gemessen und
ein entsprechendes Messsignal erzeugt wird, wobei das strang- oder stabförmige Erzeugnis
während der Messung in längsaxialer Richtung bewegt wird. Ferner betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines strang- oder stabförmigen Erzeugnisses der Tabak
verarbeitenden Industrie, insbesondere eines ungeschnittenen, bereits getrimmten und
mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges, bei welchem der Durchmesser bei der
Bildung des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses auf einen bestimmten Wert eingestellt
wird.
[0002] Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Messen des Durchmessers eines
strang- oder stabförmigen Erzeugnisses der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere
eines ungeschnittenen, bereits getrimmten und mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges,
mit einer Messeinrichtung zum Messen des Durchmessers des strang- oder stabförmigen
Erzeugnisses und zur Ausgabe eines entsprechenden Messsignals und mit einer Führungseinrichtung
zur Führung des strangoder stabförmigen Erzeugnisses in längsaxialer Richtung durch
die Messeinrichtung oder an dieser vorbei. Schließlich betrifft die Erfindung eine
Strangmaschine mit einer solchen Vorrichtung.
[0003] Unter "stabförmigen Erzeugnissen" sind im hier vorliegenden Zusammenhang Zigaretten,
Filterstäbe, Filterzigaretten und ähnliche Gegenstände mit einem vorgegebenen Durchmesser
zu verstehen. In erster Linie befasst sich die vorliegende Erfindung jedoch mit der
Messung des Durchmessers von strangförmigen Erzeugnissen und insbesondere von ungeschnittenen,
bereits getrimmten und mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabaksträngen, die in längsaxialer
Richtung kontinuierlich gefördert und zur Herstellung von Filterzigaretten verwendet
werden.
[0004] Bei der Herstellung von im Strangverfahren gefertigten Tabaksträngen ist man bemüht,
Durchmesserschwankungen so gering wie möglich zu halten. Abweichungen im Durchmesser
eines Filter- oder Tabakstranges sind insofern besonders unerwünscht, als bei aus
Filter und Tabakstrang zusammengesetzten Filterzigaretten Filter und Tabakstrang den
gleichen Durchmesser haben müssen, damit ihre Vereinigung, beispielsweise durch ein
Verbindungsblättchen, erfolgen kann, ohne dass Lücken zwischen dem Blättchen und dem
Filter oder dem Tabakstrang verbleiben, durch welche Nebenluft eindringen könnte und
die Raucheigenschaften verschlechtert würden.
[0005] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind aus der DE 34
14 247 A1 bekannt, bei welchen zur Messung des Durchmessers mit als Prüfmittel wirkender
Luft unter konstant gehaltenem Druck gearbeitet wird, wobei die Messung im wesentlichen
kontinuierlich an dem sich entlangbewegenden Tabakstrang stattfindet. Hierzu ist eine
Strangmessdüse vorgesehen, die eine schmale, den Tabakstrang ringförmig umschließende
Prüfkammer aufweist, welche an ein Prüfsystem angeschlossen ist, das auf einen eine
Verformung des Tabakstranges ausschließenden Prüfdruck eingestellt ist. In die Strangmessdüse
ist eine Strangführung derart integriert, dass zwischen der Prüfkammer und der Zigarettenstrangführung
eine erweiterte, mit der Atmosphäre verbundene Entspannungskammer vorgesehen ist.
[0006] Ein optisches Messsystem ist in der DE 195 23 273 A1 beschrieben, in welchem eine
bereits im wesentlichen fertig hergestellte Zigarette während einer kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Förderung gedreht und dabei einer optischen Strahlung ausgesetzt
wird. Die Größe mindestens einer durch die Zigarette hervorgerufenen Abschattung der
Strahlung wird während eines kurzen Zeitintervalls erfasst und in ein elektrisches
Messsignal umgesetzt, wobei aus mehreren Messsignalen ein Signal für den Durchmesser
der Zigarette gebildet wird.
[0007] Aus der DE 38 06 320 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung des
Durchmessers eines mit einem Hüllmaterialstreifen bereits versehenen Zigaretten- oder
Filterstranges bekannt, wobei mittels eines ersten Messsystems die Streifenbreite
des Hüllmaterialstreifens vor der Umhüllung und mittels eines zweiten Messsystems
die Überlappungsbreite der Strangnaht nach der Umhüllung ermittelt wird. Mittels einer
Auswerteschaltung wird aus den Signalen für die Streifenbreite und die Nahtbreite
ein Differenzsignal als Maß für den Umfang bzw. Durchmesser des Zigarettenstranges
bzw. der aus diesem hergestellten Zigarette gewonnen.
[0008] In der DE 27 17 473 A1 ist eine Steueranordnung für eine Maschinenkombination, bestehend
aus einer Strangmaschine und einer direkt gekoppelten Filteransetzmaschine zum Herstellen
von Filterzigaretten, offenbart, wobei der Filteransetzmaschine eine Messeinrichtung
zum Erfassen von Durchmesserschwankungen der auf ihr verarbeiteten Filterstäbe zugeordnet
ist, die Strangmaschine eine Steueranordnung zum Beeinflussen des Durchmessers des
hergestellten Zigarettenstranges aufweist und die Messeinrichtung der Steueranordnung
als Sollwertgeber zugeordnet ist. Durch Anpassen des Durchmessers der hergestellten
Zigaretten während der Produktion an die Durchmesser der Filterstäbe, mit denen die
die Zigaretten verarbeitende Filteransetzmaschine beschickt wird, werden Fehler an
der Verbindungszone zwischen Zigarette und Filter vermieden.
[0009] Gegenüber dem vorgenannten Stand der Technik schlägt die vorliegende Erfindung gemäß
einem ersten Aspekt vor, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art Messsignale
zu erzeugen, die den Durchmesser an definierten, diskreten Messstellen entlang des
strang- oder stabförmigen Erzeugnisses angeben.
[0010] Gemäß einem zweiten Aspekt schlägt die Erfindung vor, bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art eine Steuerungseinrichtung vorzusehen, die die Messeinrichtung derart
ansteuert, dass die Messeinrichtung Messsignale ausgibt, die den Durchmesser an definierten,
diskreten Messstellen entlang des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses angeben.
[0011] Mit Hilfe der Erfindung findet also keine kontinuierliche Messung des Durchmessers
statt, sondern eine Messung an definierten, diskreten Messstellen. Demnach ermöglicht
die Erfindung eine gezielte Messung an bestimmten Stellen entlang des strang- oder
stabförmigen Erzeugnisses. Auf diese Weise kann erstmals das Messsignal bestimmten
diskreten Stellen zugeordnet werden, ohne dass es hierzu weiterer Maßnahmen bedarf.
[0012] Gewöhnlich weist die Messeinrichtung eine Sensoreinheit, die den Durchmesser des
strang- oder stabförmigen Erzeugnisses erfasst, und eine Auswerteeinheit auf, die
das Messsignal ausgibt. Hierbei kann die Sensoreinheit der Einfachheit halber den
Durchmesser kontinuierlich erfassen, während die Steuerungseinrichtung die Auswerteeinheit
derart ansteuert, dass die Messeinrichtung Messsignale ausgibt, die den Durchmesser
an den definierten, diskreten Messstellen entlang des strangoder stabförmigen Erzeugnisses
angeben.
[0013] Vorzugsweise können in Abhängigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit des sich in
längsaxialer Richtung bewegenden strang- oder stabförmigen Erzeugnisses getaktete
Messsignale erzeugt werden, die den Durchmesser in definierten konstanten Abständen
entlang des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses unabhängig von dessen Bewegungsgeschwindigkeit
angeben.
[0014] Eine gegenwärtig besonders bevorzugte Ausführung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass jeweils eine Messstelle im Bereich einer späteren filterseitigen Kopfverstärkung
eines aus dem strang- oder stabförmigen Erzeugnis geschnittenen Tabakstabes zur Herstellung
einer Filterzigarette liegt. Bei dieser Ausführung kann insbesondere eine an sich
bekannte Durchmesser-Messeinrichtung mit einer Einrichtung zum Erfassen der späteren
Schnittstellen kombiniert werden, um die Durchmesserwerte im Bereich der später filterseitigen
Kopfverstärkung abzunehmen. Die Messung des Durchmessers im Bereich der später filterseitigen
Kopfverstärkung bildet eine wesentliche Anwendung der vorliegenden Erfindung.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die zuvor beschriebene
erfindungsgemäße Messung an einem ungeschnittenen und bereits mit Umhüllungsmaterial
versehenen Tabakstrang nach der Trimmung in einer Strangmaschine.
[0016] Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0017] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer perspektivischer Ansicht eine Zigarettenstrangmaschine, in der die
wesentlichen Bauteile sichtbar dargestellt sind;
- Fig. 2
- in einem im wesentlichen schematischen Blockschaltbild eine in der Zigarettenstrangmaschine
von Fig. 1 enthaltene Mess- und Regelungseinheit; und
- Fig. 3
- einen Abschnitt eines in der Zigarettenstrangmaschine von Fig. 1 hergestellten Zigarettenstranges
(a) und ein Diagramm eines in der Mess- und Regelungseinheit von Fig. 2 erzeugten
Taktsignales (b).
[0018] In Fig. 1 ist in schematischer perspektivischer Ansicht eine Zigarettenstrangmaschine
vom Typ "PROTOS" der Anmelderin gezeigt, in welcher die wesentlichen Bauteile sichtbar
dargestellt sind. Von dieser Zigarettenstrangmaschine werden nachfolgend der Aufbau
und die Funktion kurz beschrieben.
[0019] Von einer Schleuse 1 wird ein Vorverteiler 2 portionsweise mit Tabak beschickt. Eine
Entnahmewalze 3 des Vorverteilers 2 ergänzt gesteuert einen Vorratsbehälter 4 mit
Tabak, aus dem ein Steilförderer 5 Tabak entnimmt, der einen Stauschacht 6 gesteuert
beschickt. Aus dem Stauschacht 6 entnimmt eine Stiftwalze 7 einen gleichförmigen Tabakstrom,
der von einer Ausschlagwalze 8 aus den Stiften der Stiftwalze 7 herausgeschlagen und
auf ein mit konstanter Geschwindigkeit umlaufendes Streutuch 9 geschleudert wird.
[0020] Ein so auf dem Streutuch 9 gebildetes Tabakvlies wird in eine Sichteinrichtung 11
geschleudert, die im wesentlichen aus einem Luftvorhang besteht, den größere bzw.
schwere Tabakteile passieren, während alle anderen Tabakteilchen von der Luft in einen
von einer Stiftwalze 12 und einer Wand 13 gebildeten Trichter 14 gelenkt werden. Von
der Stiftwalze 12 wird der Tabak in einen Tabakkanal 16 gegen einen Strangförderer
17 geschleudert, an dem der Tabak mittels in eine Unterdruckkammer 18 gesaugter Luft
gehalten und ein Tabakstrang aufgeschauert wird.
[0021] Ein Egalisator 19 entfernt überschüssigen Tabak von dem Tabakstrang, der dann auf
einem im Gleichlauf geführten Zigarettenpapierstreifen 21 gelegt wird. Der Zigarettenpapierstreifen
21 wird von einer Bobine 22 abgezogen, durch ein Druckwerk 23 geführt und auf ein
angetriebenes Formatband 24 gelegt. Das Formatband 24 transportiert den Tabakstrang
und den Zigarettenpapierstreifen 21 durch ein Format 26, in dem der Zigarettenpapierstreifen
21 um den Tabakstrang gefaltet wird, so dass noch eine Kante absteht, die von einem
nicht dargestellten Leimapparat in bekannter Weise beleimt wird. Darauf wird die Klebnaht
geschlossen und von einer Tandemnahtplätte 27 getrocknet.
[0022] Ein so gebildeter Zigarettenstrang 28 durchläuft eine Mess- und Regelungseinheit
29, und wird von einem Messeraparat 31 in doppeltlange Zigaretten 32 geschnitten.
Die doppeltlangen Zigaretten 32 werden von einer gesteuerte Arme 33 aufweisenden Übergabevorrichtung
34 auf eine Übernahmetrommel 36 in einer Filteransetzmaschine 37 übergeben, auf deren
Schneidtrommel 38 sie mit einem Kreismesser in Einzelzigaretten geteilt werden.
[0023] Förderbänder 39, 41 fördern überschüssigen Tabak in einen unter dem Vorratsbehälter
4 angeordneten Behälter 42, aus dem der rückgeführte Tabak von dem Steilförderer 5
wieder entnommen wird.
[0024] Die in der Zigarettenstrangmaschine von Fig. 1 enthaltene Mess- und Regelungseinheit
29 ist in Fig. 2 in einer schematischen Einzelansicht näher dargestellt. Die Mess-
und Regelungseinheit 29 weist eine Strangmessdüse 51 zur Überwachung des Durchmessers
des Zigarettenstranges 28 auf.
[0025] Die Strangmessdüse 51 ist mit einer den Zigarettenstrang 28 ringförmig umschließenden
schmalen Prüfkammer 53 versehen, welche eine Anschlussbohrung 54 zum Zuführen von
Prüfluft und eine Anschlussbohrung 56 zur Drucküberwachung aufweist. Die Prüfkammer
53 ist beidseitig von Wandungen begrenzt, die in Richtung auf den Zigarettenstrang
28 zu in eine schneidenförmige Kante 57 auslaufen, welche den Zigarettenstrang 28
mit Abstand umschließt, so dass zwischen dem Zigarettenstrang 28 und der Kante 57
ein Prüfspalt 58 gebildet wird. Der Prüfspalt 58 verbindet die Prüfkammer 53 zu beiden
Seiten mit einer erweiterten Ringkammer 59, die über Entlüftungsbohrungen 61 mit der
Atmosphäre in Verbindung steht. Darüber hinaus weist die Strangmessdüse 51 beidseitig
an den der Prüfkammer 53 gegenüberliegenden Seiten der Ringkammer 59 einen ringförmig
um den Zigarettenstrang 28 verlaufenden Führungsspalt 62 auf, dessen Durchmesser kleiner
ist als der Durchmesser des Prüfspaltes 58 im Bereich der Prüfkammer 63, so dass sich
evtl. Leimreste immer am Führungsspalt und nicht am Prüfspalt absetzen.
[0026] Die Strangmessdüse 51 ist an ein pneumatisches Prüfsystem angeschlossen, das von
einer Druckquelle 63 mit einem Vordruck in der Größenordnung von etwa 2 bis 5 bar
gespeist wird. Das Prüfsystem enthält beispielsweise ein handelsübliches Gerät 65
und umfasst ein Messmittel in Form eines Durchflussmengenmessers 64, der über eine
Speiseleitung 66 mit der Druckquelle 63 verbunden ist, sowie Mittel zum Konstanthalten
des Prüfdruckes in der Strangmessdüse 51 in Form eines eingangsseitig durch einen
Leitungszweig 67 mit dem Durchflussmengenmesser 64 und ausgangsseitig durch einen
Leitungszweig 68 der Speiseleitung 66 mit einer Strangmessdüse 51 verbundenen elektrischen
Stellventils 69 und eines elektrischen Reglers 71, welcher ausgangsseitig mit dem
Stellventil 69 und eingangsseitig mit einem Sollwertgeber 72 zur Vorgabe eines Solldruckes
sowie mit einem Druckspannungswandler 73 in Verbindung steht, welcher über eine Prüfleitung
74 den in der Strangmessdüse 51 herrschenden Istwert des Prüfdruckes erhält, in einen
entsprechenden Spannungswert umwandelt und über eine elektrische Leitung 75 dem Regler
71 zuführt.
[0027] Die Wirkungsweise des Prüfsystems ist wie folgt: Ausgehend von einem bestimmten Standardquerschnitt
bzw. Standarddurchmesser durchläuft der Zigarettenstrang 28 die Strangmessdüse 51,
wobei eine diesem Standardquerschnitt entsprechende Prüfluftmenge der Strangmessdüse
51 von der Druckquelle 63 über den Druchflussmengenmesser 64 und das Stellventil 69
zugeführt wird, wobei sich in der Prüfkammer 53 ein konstanter Überdruck - z.B. etwa
10 mbar - einstellt. Die die Strangmessdüse 51 durchströmende Prüfluft beaufschlagt
den Zigarettenstrang 28 mit diesem konstanten Prüfdruck lediglich auf einem schmalen,
der Breite der Prüfkammer 53 entsprechenden Ringstreifen, so dass auf diesem schmalen
Ringstreifen selbst bei Porositätsänderungen eines hochporösen Umhüllungsmaterials
keine eine einwandfreie Messsignalbildung störenden Veränderungen der Durchflussmenge
der Prüfluft auftreten. Nach dem Auftreffen auf die Strangoberfläche strömt die Prüfluft
parallel zum Zigarettenstrang aus der Prüfkammer 53 in die erweiterte Ringkammer 59,
wobei sie sich nach Umströmen der schneidenförmigen Kante 57 schlagartige auf Atmosphärendruck
entspannt. Die Beaufschlagung des Zigarettenstranges 28 bleibt somit bei konstantgehaltenem
Prüfdruck scharf auf die durch die Prüfkammer 53 gebildete schmale Zone der Zigarettenstrangoberfläche
begrenzt. Die auf Atmosphärendruck entspannte Prüfluft strömt aus der Ringkammer 59
über die Entlüftungsbohrungen 61 ins Freie.
[0028] Der in der Prüfkammer 53 konstant gehaltene Prüfdruck wird auch bei sich änderndem
Durchmesser des Zigarettenstranges 28 auf Konstanz geregelt. Es sei angenommen, dass
sich der Querschnitt des Zigarettenstranges 28 verringert, so dass mehr Luft über
den Prüfspalt 58 aus der Prüfkammer 53 in die Ringkammer 59 abströmen kann. Der dabei
auftretende kurzfristige Druckabfall wird durch den Druckspannungswandler 73 erfasst
und in ein den Druck angebendes entsprechendes elektrisches Signal umgewandelt, welches
nachfolgend als Drucksignal bezeichnet und über den elektrischen Leitungszweig 75
auf den Regler 71 gegeben wird. Dieser vergleicht das Ist-Signal des Prüfdruckes mit
dem vom Sollwertgeber 72 anstehenden Sollsignal des Prüfdruckes, bildet daraus ein
Differenzsignal, welches als Stellsignal auf das Stellventil 69 gegeben wird. Das
Stellsignal veranlasst das Stellventil 69 zu einer größeren Öffnung seines Durchflussquerschnittes,
so dass eine größere Prüfluftmenge in die Prüfkammer 53 der Strangmessdüse 51 einströmt,
bis der Prüfdruck wieder seine vorgesehene Höhe erreicht.
[0029] Der das Drucksignal ausgebende Ausgang des Druckspannungswandlers 73 ist über einen
elektrischen Leitungszweig 76 mit einem Eingang einer Signalverarbeitungseinheit 80
verbunden. Über einen weiteren Anschluss 81 wird in die Signalverarbeitungseinheit
80 die Zigarettenlänge eingegeben.
[0030] Ferner weist die Mess- und Regelungseinheit 29 eine Taktgebereinheit 82 auf, die
eine rotierend gelagerte Taktscheibe 84 und einen Näherungsschalter 86 enthält. Die
rotierend gelagerte Taktscheibe 84 wird synchron zum Messerapparat 31 der in Fig.
1 dargestellten Zigarettenstrangmaschine angetrieben und weist im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei um 180° zueinander versetzte viertelkreisförmige Vorsprünge auf, die bei Rotation
der Taktscheibe 84 den Näherungsschalter 86 entsprechend auslösen. Auf diese Weise
erzeugt der Näherungsschalter 86 Taktsignale, die über die Anschlussleitung 87 an
die Signalverarbeitungseinheit 80 übertragen werden.
[0031] Da das Drucksignal über den Leitungszweig 76 am Eingang der Signalverarbeitungseinheit
80 ständig anliegt, repräsentiert es eine kontinuierliche Messung des Durchmessers,
während sich der Zigarettenstrang 28 durch die Strangmessdüse 51 bewegt. Das über
die Leitung 87 in die Signalverarbeitungseinheit 80 eingegebene Taktsignal sorgt jedoch
dafür, dass ein den Durchmesser angebendes Signal am Ausgang der Signalverarbeitungseinheit
80 nicht kontinuierlich, sondern zeitlich getaktet ausgegeben wird. Demnach wird am
Ausgang der Signalverarbeitungseinheit 80 ein Signal ausgegeben, das den Durchmesser
nur während bestimmter Zeitschlitze angibt, die in einem bestimmten konstanten Abstand
voneinander auftreten.
[0032] Die Ausgangssignale der Signalverarbeitungseinheit 80 werden über eine Leitung 88
an eine Anzeigeeinheit 90 sowie an eine Regelungseinheit 92 übertragen, welche ebenfalls
Bestandteile der Mess- und Regelungseinheit 29 bilden.
[0033] In die Regelungseinheit 92 wird über den Anschluss 94 ein Sollwert für den Durchmesser
eingegeben, während das Ausgangssignal von der Signalverarbeitungseinheit 80 einen
Istwert darstellt. Die Regelungseinheit 92 steuert die Tandemnahtplätte 27 in der
in Fig. 1 dargestellten Zigarettenstrangmaschine, dergestalt an, dass der Abstand
der Tandemnahtplätte 27 zum Strang 28 so geändert wird, daß bei Abweichungen des Istdurchmessers
vom Solldurchmesser wieder der Solldurchmesser erreicht wird.
[0034] Die Anordnung ist derart getroffen bzw. die Signalverarbeitungseinheit 80 ist derart
ausgebildet oder programmiert, dass das über den Leitungszweig 76 eintreffende Drucksignal
unter Berücksichtigung der über den Anschluss 81 eingegebenen Zigarettenlänge und
des Taktsignals von der Leitung 87 zu einem Durchmesser-Messwert für den Bereich der
später filterseitigen Kopfverstärkung verarbeitet und auf der Leitung 88 ausgegeben
wird. Demnach repräsentieren im hier beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiel
die Ausgangssignale der Signalverarbeitungseinheit 80 auf der Leitung 88 diejenigen
Durchmesserwerte, die im Bereich der späteren filterseitigen Kopfverstärkungen gemessen
wurden.
[0035] Hierzu ist die Taktgebereinheit 82 so mit der Bewegung des Zigarettenstranges 28
in längsaxialer Richtung synchronisiert, dass das auf der Leitung 87 ausgegebene Taktsignal
Rechteckimpulse aufweist, die stets dann auftreten, wenn sich der Zigarettenstrang
28 mit einem Abschnitt der später filterseitigen Kopfverstärkung durch die Strangmessdüse
51 im Bereich der Prüfkammer 53 bewegt.
[0036] Die Kongruenz zwischen dem Taktsignal auf der Leitung 87 und dem Zigarettenstrang
28 ist schematisch in Fig. 3 dargestellt. Bei den mit "A" gekennzeichneten Stellen
handelt es sich um diejenigen Stellen, an denen später der Messerapparat 31 der in
Fig. 1 dargestellten Zigarettenstrangmaschine den Zigarettenstrang 28 in doppeltlange
Zigaretten 32 schneidet, deren beide Enden jeweils ein freies Ende einer späteren
Einzelzigarette bilden.
[0037] Demgegenüber handelt es sich bei den mit "B" bezeichneten Stellen um die diejenigen
Stellen, an denen die doppeltlangen Zigaretten 32 von einem Kreismesser auf der Schneidtrommel
38 in der Filteransetzmaschine 37 (Fig. 1) in Einzelzigaretten geteilt und mit den
Filterstücken versehen werden. Demnach repräsentieren die mit "B" gekennzeichneten
Stellen den Bereich der später filterseitigen Kopfverstärkung im Zigarettenstrang
28. Die Enden des Tabakstranges einer Einzelzigarette weisen gewöhnlich eine höhere
Tabakdichte als der mittlere Teil auf, so dass der in Fig. 3 gezeigte Zigarettenstrang
28 vom Egalisator 19 in der in Fig. 1 gezeigten Zigarettenstrangmaschine so getrimmt
wird, dass der Tabak an den mit "A" und "B" gekennzeichneten Stellen eine höhere Dichte
als im übrigen Bereich aufweist und demzufolge auch einen größeren Durchmesser aufweisen
kann. Gelegentlich wird die Erhöhung der Dichte in den Bereichen "A" und "B" unterschiedlich
ausgeführt. Damit ist auch der Einfluß auf den Durchmesser des Strangs unterschiedlich.
Aufgrund dieses Umstandes sowie aufgrund der Tatsache, dass die Durchmesser zwischen
filterseitigem Ende des Tabakstranges und dem Filterstück übereinstimmen müssen, ist
die exakte Erfassung und Regelung des Durchmessers an den mit "B" gekennzeichneten
Stellen besonders wichtig.
[0038] Wie Figur 3 erkennen lässt, weisen die mit "A" und "B" gekennzeichneten Stellen entlang
des Zigarettenstranges 28 im dargestellten Ausführungsbeispiel konstante Abstände
voneinander auf, was dadurch bedingt ist, dass das von der Taktgebereinheit 82 auf
der Leitung 87 erzeugte Taktsignal mit der Bewegungsgeschwindigkeit des Zigarettenstranges
28 synchronisiert ist, wie bereits zuvor ausgeführt wurde.
[0039] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass anstelle des anhand von Fig. 2 beschriebenen
pneumatischen Messverfahrens auch andere Messverfahren wie beispielsweise optische
Messverfahren verwendet werden können.
1. Verfahren zum Messen des Durchmessers eines strang- oder stabförmigen Erzeugnisses
(28) der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere eines ungeschnittenen, bereits
getrimmten und mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges (28), bei welchem der
Durchmesser des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses (28) gemessen und ein entsprechendes
Messsignal (88) erzeugt wird, wobei das strangoder stabförmige Erzeugnis (28) während
der Messung in längsaxialer Richtung bewegt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass Messsignale (88) erzeugt werden, die den Durchmesser an definierten, diskreten Messstellen
(B) entlang des strangoder stabförmigen Erzeugnisses (28) angeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser kontinuierlich erfasst, jedoch Messsignale (88) erzeugt werden, die
den Durchmesser an definierten, diskreten Messstellen (B) entlang des strang- oder
stabförmigen Erzeugnisses (28) angeben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass getaktete Messsignale (88) erzeugt werden, die den Durchmesser in definierten konstanten
Abständen entlang des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses (28) unabhängig von dessen
Bewegungsgeschwindigkeit angeben.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Messstelle (B) im Bereich einer späteren filterseitigen Kopfverstärkung
eines aus dem strang- oder stabförmigen Erzeugnis (28) geschnittenen Tabakstabes zur
Herstellung einer Filterzigarette liegt.
5. Verfahren zur Herstellung eines strang- oder stabförmigen Erzeugnisses (28) der Tabak
verarbeitenden Industrie, insbesondere eines ungeschnittenen, bereits getrimmten und
mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges (28), bei welchem der Durchmesser
mit Hilfe eines Verfahrens nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche gemessen
und bei der Bildung des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses (28) auf einen bestimmten
Wert eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass für die Einstellung des Durchmessers das Messsignal (88) verwendet wird.
6. Vorrichtung zum Messen des Durchmessers eines strang- oder stabförmigen Erzeugnisses
(28) der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere eines ungeschnittenen, bereits
getrimmten und mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges (28), mit
einer Messeinrichtung (29) zum Messen des Durchmessers des strangoder stabförmigen
Erzeugnisses (28) und zur Ausgabe eines entsprechenden Messsignals (88) und
mit einer Führungseinrichtung (z.B. 24) zur Führung des Erzeugnisses (28) in längsaxialer
Richtung durch die Messeinrichtung (29) oder an dieser vorbei,
gekennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung (82), die die Messeinrichtung (29) derart ansteuert, dass
die Messeinrichtung Messsignale (88) ausgibt, die den Durchmesser an definierten,
diskreten Messstellen (B) entlang des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses (28)
angeben.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei welcher die Messeinrichtung (29) eine Sensoreinheit
(51), die den Durchmesser des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses (28) erfasst,
und eine Auswerteeinheit (80), die das Messsignal (88) ausgibt, aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (51) den Durchmesser kontinuierlich erfasst und die Steuerungseinrichtung
(82) die Auswerteeinheit (80) derart ansteuert, dass die Auswerteeinheit (80) Messsignale
(88) ausgibt, die den Durchmesser an definierten, diskreten Messstellen (B) entlang
des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses (28) angeben.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (82) die Messeinrichtung (29) in Abhängigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit
derart ansteuert dass die Messeinrichtung (29) getaktete Messsignale (88) ausgibt,
die den Durchmesser in definierten konstanten Abständen entlang des strang- oder stabförmigen
Erzeugnisses (28) unabhängig von dessen Bewegungsgeschwindigkeit angeben.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (82) die Messeinrichtung (29) derart ansteuert, dass jeweils
eine Messstelle (B) im Bereich einer späteren filterseitigen Kopfverstärkung eines
aus dem strang- oder stabförmigen Erzeugnis (28) geschnittenen Tabakstabes zur Herstellung
einer Filterzigarette liegt.
10. Strangmaschine mit einer Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 9.
11. Strangmaschine nach Anspruch 10, mit einer Einrichtung (27, 92) zur Beeinflussung
des Durchmessers bei der Bildung des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses (28),
dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (27, 92) zur Beeinflussung des Durchmessers bei der Bildung des strang-
oder stabförmigen Erzeugnisses (28) an der Messeinrichtung (29) angeschlossen ist
und das Messsignal (88) von der Messeinrichtung (29) verarbeitet.