(19)
(11) EP 1 332 792 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.08.2003  Patentblatt  2003/32

(21) Anmeldenummer: 02002528.4

(22) Anmeldetag:  04.02.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B01F 3/12, C09B 67/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Brandt, Hermann
41239 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Brandt, Hermann
    41239 Mönchengladbach (DE)

   


(54) Verfahren zur Verbesserung der Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit flüssigen Beschichtungsmitteln


(57) Die Erfindung betrifft die Verbesserung der Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit beliebigen geeigneten flüssigen Beschichtungsmitteln, wie z.B. Anstrichen, für den Anwender bzw. Verbraucher. Durch die Zugabe von leichten Mikrohohlkörpern in Beschichtungsmittel lassen sich deren physikalische Eigenschaften für verschiedene Zwecke modifizieren. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es dem Verbraucher ermöglicht, die Mischung selbst und mit einfachen Hilfsmitteln vorzunehmen, so daß er die Vorteile der leichten Mikrohohlkörper auf beliebige geeignete Beschichtungsmittel anwenden kann. Hierdurch kann der Verbraucher die technologischen Vorteile der leichten Mikrohohlkörper mit dem für seine spezielle Anwendung passenden Beschichtungsmittel verknüpfen. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit Beschichtungsmitteln so zu verbessern, daß ohne besondere Maßnahmen und Vorrichtungen beliebige Beschichtungen, wie z.B. Anstriche, mit den leichten Mikrohohlkörpern staubfrei versetzt werden können. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst. daß die leichten Mikrohohlkörper durch die Adhäsionskräfte eines geeigneten Lösungsmittels zu einer größeren Einheit zusammengehalten werden.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft die Verbesserung der Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit beliebigen geeigneten flüssigen Beschichtungsmitteln, wie z.B. Anstrichen, für den Anwender bzw. Verbraucher. Durch die Zugabe von leichten Mikrohohlkörpern in Beschichtungsmittel lassen sich deren physikalische Eigenschaften für verschiedene Zwecke modifizieren. Bisher erfolgt die Zugabe der leichten Mikrohohlkörpern beim Hersteller, da sich die Hohlkügelchen wegen deren geringer Dichte und Abmessungen nur schwerlich in Beschichtungsmaterialien u.a. einbringen und gleichmäßig verteilen lassen. Hierdurch ist der Anwender bzw. Verbraucher auf wenige Produkte und Hersteller angewiesen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es dem Verbraucher ermöglicht, die Mischung selbst und mit einfachen Hilfsmitteln vorzunehmen, so daß er die Vorteile der leichten Mikrohohlkörper auf beliebige geeignete Beschichtungsmittel anwenden kann. Hierdurch kann der Verbraucher die technologischen Vorteile der leichten Mikrohohlkörper mit dem für seine spezielle Anwendung passenden Beschichtungsmittel verknüpfen.

[0002] Ziel der Erfindung ist es, durch die einfache Anwendungsmöglichkeit der Mikrohohlkörper die Vielfalt der diesbezüglichen Produktanwendungen und deren Verbreitung zu fördern.

[0003] Bisherige Maßnahmen zielen darauf ab, das Einbringen der leichten Mikrohohlkörper in Beschichtungsmittel in industriellen Anlagen durchzuführen und ein fertiges Endprodukt zu liefern. Als Folge gibt es nur wenige Hersteller und Produkte; spezielle Anwenderwünsche können aus Kostengründen nicht berücksichtigt werden. Da aber die Vorteile der Mikrohohlkörper auch dort angewendet werden können, wo bisher keine passenden Produkte mit den geforderten Eigenschaften in Kombination vorlagen, besteht Bedarf nach anderen Lösungen, die beliebige Eigenschaftskombinationen auch in kleinen Produktmengen zulassen.

[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß leichte Mikrohohlkörper aus Glas, Keramik u.a. mit einer geringen Dichte und geringen Durchmessern (d < 0,3 mm) mit einem geeigneten Lösungsmittel gebunden werden. Durch die Adhäsionskräfte des Lösungsmittels halten die Mikrohohlkörper so zusammen, daß sie nicht bereits von langsamen Luftströmungen mitgerissen werden und das Einbringen in Beschichtungsmittel staubfrei und ohne weitere besondere Maßnahmen ermöglicht wird. Es wird auch das Mischverhalten mit dem Ziel einer gleichmäßigen Suspension verbessert und Entmischungstendenzen infolge von Dichteunterschieden entgegengewirkt. Die als Suspension gelösten Mikrohohlkörper können in kleinen und großen Gebinden, welche entsprechend der Anwendung mit mehr oder weniger Reservevolumen bemessen werden, dem Handel zugeführt werden. Durch einfaches Hinzuschütten des Beschichtungsmittels unter Rütteln oder Rühren kann der Verbraucher nunmehr die Mikrohohlkörper mit dem geeigneten Beschichtungsmittel kompfortabel und staubfrei mischen. Die Mischbarkeit hängt in erster Linie von der Art der verwendeten Lösungsmittels ab. Für den Fall von Wandbeschichtungen an Gebäuden werden häufig wasserlösliche Dispersionen verwendet, so daß im einfachsten Fall Wasser als Lösungsmittel für die Mikrohohlkörper geeignet ist. Zur besseren Verarbeitbarkeit ist es üblich, Beschichtungsmittel zu verdünnen, so daß die Voraussetzung für weitere Lösemittelzugaben häufig vorhanden ist. Durch Feinabstimmung der Kornzusammensetzung bei den Mikrohohlkörpern und des für die Adhäsion erforderlichen Lösungsmittels können die Lösemittelzuführungen und Bindemittelzuführungen gesteuert bzw. minimiert werden. Hierbei ist nicht wesentlich mehr Lösungsmittel erforderlich, als zur Benetzung der Gesamtoberfläche der Mikrohohlkörper benötigt wird. Eine weitere Möglichkeit, die Lösemittelzugabe zu minimieren, besteht darin, nur die Oberflächenschicht der Mikrohohlkörper mit dem Lösungsmittel zu besprühen. Bei einem Versuch zeigte sich, daß beispielsweise eine Lösemittelzugabe von maximal 40% des Ausgangsvolumens ausreichend ist, um auch die Hohlräume zwischen den Mikrohohlkörpern zu füllen. Nach dem Mischen kann der Anwender das modifizierte bzw. dotierte Beschichtungsmittel in gewöhnlicher Weise auftragen.

[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht also darin, die Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit Beschichtungsmitteln so zu verbessern, daß ohne besondere Maßnahmen und Vorrichtungen beliebige Beschichtungen, wie z.B. Anstriche, mit den leichten Mikrohohlkörpern versetzt werden können. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das hier beschriebene Verfahren über folgende Eigenschaften verfügt:
  • Leichte Mikrohohlkörper werden durch die Adhäsionskräfte eines geeigneten Lösungsmittels zu einer größeren Einheit zusammengehalten.


[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Verbesserung von Beschichtungsmitteln. Das verbesserte Beschichtungsmittel kann mittels üblicher Beschichtungsmethoden, wie Rollen, Streichen und Spritzen, auf die zu beschichtenden Konstruktionen aufgetragen werden. Durch die vorhandenen Vertriebsstrukturen, das heißt Beschichtungsmittelhersteller, Handel und Anwender, ist die gewerbliche Nutzung möglich.


Ansprüche

1. Verfahren zur Verbesserung der Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit flüssigen Beschichtungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß leichte Mikrohohlkörper aus Glas, Keramik u.a. mit einer geringen Dichte und geringen Durchmessern (d < 0,3 mm) mit einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. Wasser, gebunden werden und so das Einbringen der leichten Mikrohohlkörper in beliebige geeignete Beschichtungsmittel staubfrei und ohne weitere besondere Maßnahmen für den Verbraucher bzw. Anwender ermöglicht wird, mit der Folge, daß ein größeres Anwendungsspektrum für die leichten Mikrohohlkörper erschlossen wird.
 
2. Verfahren zur Verbesserung der Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit flüssigen Beschichtungsmitteln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischverhalten mit dem Ziel einer gleichmäßigen Suspension verbessert und Entmischungstendenzen infolge von Dichteunterschieden entgegengewirkt wird.
 
3. Verfahren zur Verbesserung der Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit flüssigen Beschichtungsmitteln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Feinabstimmung der Kornzusammensetzung bei den Mikrohohlkörpern und des für die Adhäsion erforderlichen Lösungsmittels sowie dadurch, daß nur die Oberflächenschicht der Mikrohohlkörper mit dem Lösungsmittel besprüht werden kann, die Lösemittelzuführungen und Bindemittelzuführungen gesteuert bzw. minimiert werden können.
 
4. Verfahren zur Verbesserung der Mischbarkeit von leichten Mikrohohlkörpern mit flüssigen Beschichtungsmitteln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weniger Mikrohohlkörper (Staub) beim Mischen in die Luft gelangen und somit die Gesundheitsbelastung über die Atemluft für den Anwender bzw. Verbraucher gemindert wird.
 





Recherchenbericht