[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit Stiftzuhaltung, mit einem Zylindergehäuse,
das eine kreiszylindrische, in Längsachsrichtung verlaufende Bohrung aufweist, in
der ein in einem zu seiner Längsachse orthogonal geführten Querschnitt kreiszylindrischer
Kern mit einem Schlüsselkanal durch einen Flachschlüssel drehbar angeordnet ist, mit
mindestens zwei Paaren von Zuhaltungsstiften, die jeweils aus einem durch eine Druckfeder
in Richtung auf den Kern belasteten Gehäusestift und aus einem jeweils dazu koaxial
angeordneten Kernstift bestehen, wobei die Paare von Kern- und Gehäusestiften von
dem Flachschlüssel in Entriegelungsstellung auf eine zwischen der Außenmantelfläche
des Kerns und der den Kern aufnehmenden Bohrung des Zylindergehäuses vorgesehenen
Schnittstelle in Entriegelungsstellung (Offenstellung) steuerbar sind, wobei der Flachschlüssel
variierbare Schlüsselvertiefungen zum Steuern der aus Gehäusestift und Kernstift bestehenden
federbelasteten Zuhaltungen aufweist und mindestens zwei Kernstifte unter einem spitzen
Winkel zur Mittellinie des Flachschlüssels angeordnet sind.
[0002] Schließzylinder der vorgenannten Gattung sind aus der DE 37 36 129 C2 und der inhaltsgleichen
EP 0 313 864 B1 vorbekannt. Sowohl bei diesen Druckschriften als auch bei anderen
Schließsystemen mit Mehrfachzuhaltungsreihen sind diese zur Kernlängsachse, also zur
Kernmitte, horizontal angeordnet oder stehen parallel im rechten Winkel dazu und schneiden
auch die Kernlängsachse.
Derartige Schließzylinder sind auch aus folgenden Druckschriften vorbekannt:
[0003] Prospektblatt der WILKA Schließtechnik GmbH "Technik auf höchstem Niveau - Das vertikale
Wendeschlüssel-System von WILKA"; "Sicherheits-Schlösser, Schließanlagen, Elektronische
Alarmsyteme - Faktoren der Sicherheit", Prospekt der Dom Sicherheitstechnik GmbH &
Co. KG; "KESO, ...für Ihre Sicherheit die beste Lösung", Prospekt KESO AG Präzisionsschloßfabrik;
"Das einzige Schliesssystem mit Schweizer Patentschutz bis 1995", Kaba Star, Prospekt
der Generalvertretung für die Bundesrepublik Deutschland, Häfele.
[0004] Besonders Schließzylinder nach der DE 37 36 129 C2 und der EP 0 313 864 B1 besitzen
bereits einen hohen Sicherheitsstandard.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder der vorausgesetzten
Gattung mit höchster Nachschließsicherheit und außerordentlicher Abtastsicherheit
auszugestalten.
[0006] Die Aufgabe wird durch jeden der unabhängigen
Patentansprüche 1 bis
5 gelöst.
[0007] Durch die mit dem Kern materialmäßig einstückigen Wandungsteile des Schlüsselkanals
und/oder die in diesen einmündende Bohrung zur Aufnahme des betreffenden Kernstiftes
werden die Kernstiftenden zumindest teilweise endseitig in einer ein Abtasten erschwerenden
Weise bei all den vorerwähnten Lösungen gegen Abtasten gesichert. Diese Wandungsteile
können entsprechend den Durchdringungskurven der Bohrungen für die Kernstifte einerseits
in den Schlüsselkanal andererseits gebildet sein und entsprechend die Kernstiftenden
ganz oder teilweise hülsenförmig umschließen, so daß nach dem Abziehen des Flachschlüssels
ein Abtasten unmöglich ist.
[0008] Bei jedem der durch die unabhängigen Patentansprüche gekennzeichneten Schließzylinder
ist es praktisch unmöglich, den zugeordneten Flachschlüssel unbefugterweise zu kopieren.
Weder die sogenannte "Impressionstechnik" noch die "Picking-Methode" sind hier anwendbar,
um ein mit einem derartigen Schließzylinder ausgebildetes Schloß, zum Beispiel an
Wertbehälter, an Spielautomaten und Warenautomaten unbefugterweise zu öffnen. War
ein Abtasten schon bei einem Zylinderschloß nach der DE 37 36 129 C2 sehr erschwert,
so ist dies bei einem Zylinderschloß nach einem der unabhängigen Patentansprüche 1
bis 5 praktisch unmöglich.
[0009] Bei der Lösung nach
Patentanspruch 1 sind mindestens zwei Kernstifte mit zugeordneten, durch Druckfedern gegen die Kernstifte
belasteten Gehäusestiften um 180° versetzt sowie mit ihren Längsachsen parallel zueinander
verlaufend angeordnet. Durch einen Flachschlüssel, der entweder als Wendeschlüssel
oder als Längsrippenprofilflachschlüssel bedarfsweise ausgebildet sein kann, lassen
sich die Kernstifte gegen die Federn der Gehäusestifte gegenläufig in Offenstellung
steuern. Die Längsachse wenigstens eines der Kernstifte, die koaxial zu der Längsachse
des zugeordneten Gehäusestiftes verläuft, schneidet eine Mittellinie, die durch die
Mitte des Schlüsselkanals und durch die Kernlängsachse verläuft, und zwar außerhalb
der Kernlängsachse unter einem spitzen Winkel. Es können im Bedarfsfalle beide Längsachsen
der Kernstifte diese Mittellinie außerhalb der Kernlängsachse schneiden.
[0010] Bei der Lösung gemäß
Patentanspruch 2 schneidet die Längsachse wenigstens eines Kernstiftes die Längsachse des Kerns, während
die Längsachse mindestens eines weiteren Kerns diese Mittellinie exzentrisch, das
heißt außerhalb der Längsachse, schneidet.
[0011] Die Lösung nach dem unabhängigen
Patentanspruch 3 unterscheidet sich dadurch, daß die beiden Längsachsen von mindestens zwei Kernstiften
die besagte Mittellinie im Abstand von der Mitte des Schlüsselkanals schneiden. Die
Mitte dieses Schlüsselkanals liegt somit exzentrisch zur Längsachse des drehbaren
Kerns.
[0012] Bei dem unabhängigen
Patentanspruch 4 sind die Abstände, mit denen die Längsachsen der Kernstifte die durch die Längsachse
des Kerns und durch die Mitte des Schlüsselkanals verlaufende Linie schneiden, gleich
groß.
[0013] Demgegenüber ist bei der Lösung nach dem unabhängigen
Patentanspruch 5 im Winkelbereich zu auf verschiedenen Seiten des Kerns angeordneten Kernstiften mindestens
ein weiterer Kernstift mit einem federbelasteten Gehäusestift angeordnet. Selbstverständlich
können auch mehrere solcher Kernstifte mit zugeordneten federbelasteten Gehäusestiften
über den Umfang des Zylindergehäuses zusätzlich verteilt vorgesehen sein. Dadurch
wird die Sicherheit des Schlosses abermals erheblich vergrößert.
[0014] Bei der Lösung des auf die vorangegangenen unabhängigen Ansprüche rückbezogenen
Patentanspruches 6 sind mehrere Reihen von Kernstiften und zugeordneten Gehäusestiften in Längsachsrichtung
des Kerns neben- und/oder hintereinander angeordnet, was zur Erhöhung der Nachschließsicherheit
weiter beiträgt.
[0015] Patentanspruch 7 beschreibt eine Ausführungsform, bei der jeweils paarweise besonders ausgestaltete
Kernstifte mit zugeordneten Gehäusestiften abwechselnd auf verschiedenen Seiten des
Kerns über dessen Umfang verteilt angeordnet sind.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsform beschreibt
Patentanspruch 8, der gleichzeitig auf einen der unabhängigen Ansprüche rückbezogen ist. Daraus geht
hervor, daß der Kern mit einer Ausnehmung versehen ist, durch die solche Kernstifte,
deren Längsachse die Kernlängsachse im Mittelpunkt nicht mehr schneidet, allmählich
aus der exzentrischen Lage bei der Öffnungsbewegung durch einen passenden Flachschlüssel
in die Trennebene zwischen Kern und Bohrung des Zylindergehäuses gesteuert werden,
während diese Trennebene bei zum Stand der Technik gehörenden Schließzylindern nur
an dem zylindrischen Übergang von der Innenbohrung des Schloßgehäuses zur Aufnahme
des rotierenden Kerns und dessen Mantelfläche liegen.
[0017] Diese Ausnehmung oder Formgebung für die "exzentrisch" angeordneten Kernstifte richtet
sich einerseits nach einem sanften Schließvorgang für die Kernstifte, da die eine
zweite Trennebene bildende Außenseite dieser Ausnehmung sanft in die äußere zylindrische
Mantelfläche des ansonsten im Querschnitt kreisförmigen Kerns übergeht. Obwohl die
Erfindung darauf nicht beschränkt ist, wird man von einer kleinen Fläche oder flachen
Kurve ausgehen, die allmählich auf den äußeren Umfang des Kerns ansteigt und in dessen
Außenmantelfläche sanft durch eine geschwungene Kurvenführung übergeht. Hierfür beschreibt
Patentanspruch 9 eine bevorzugte Lösung.
[0018] Bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 10 sind die Kernstiftreihen mit zugeordneten Gehäusestiften durch eine an dieser Seite
des Kerns durchgehenden Fläche verbunden, die die jeweilige kurvenförmige Ausnehmung
bilden.
[0019] Gemäß
Patentanspruch 11 können aber auch die einzelnen Ausnehmungen verschiedener Kernstifte mit Gehäusestiftreihen
durch Stege voneinander getrennt sein. Diese Stege bilden an ihrer Außenseite Teilabschnitte
der äußeren Mantelfläche des rotierenden Kerns.
[0020] Vorteilhafterweise sind die Kernstifte an ihrem dem Flachschlüssel zugekehrten Endabschnitt
konisch oder ballig abgerundet ausgebildet. Dies ermöglicht einen sanften, ruckfreien
Schließvorgang unter geringem Kraftaufwand. Dem trägt auch die Lösung nach
Patentanspruch 13 bei.
[0021] Gemäß
Patentanspruch 14 ist der Flachschlüssel als Längsrippenprofilflachschlüssel mit Hinterschneidungen
und/oder Profilierungen versehen. Die Profilierungen können bevorzugterweise an einer
der Schmalseiten des Schlüssels, aber auch an beiden Schmalseiten und/oder an den
Breitseiten des Längsrippenprofilflachschlüssels vorgesehen werden. Dies richtet sich
nach der Anzahl der Anordnung von Kernstiften im Kern und nach der Ausgestaltung des
Schlüsselkanals.
[0022] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform beschreibt
Patentanspruch 15. Bei dieser ist der Flachschlüssel als Wendeschlüssel ausgebildet. Der Wendeschlüssel
ist bevorzugterweise mindestens auf seinen gegenüberliegenden Breitseiten mit entsprechenden
Vertiefungen, Bohrungen oder Ausnehmungen versehen, durch die die Kernstifte zu steuern
sind.
[0023] Patentanspruch 16 beschreibt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung.
[0024] Patentanspruch 17 beschreibt eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung.
[0025] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist in
Patentanspruch 18 beschrieben.
[0026] Weitere erfinderische Ausführungsformen beschreiben die
Patentansprüche 19 und
20.
[0027] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schließzylinder in einem orthogonal zur Längsachse des Zylindergehäuses und
des darin rotierend angeordneten Kerns geführten Querschnitt mit im Schlüsselkanal
eingeführten Flachschlüssel, und zwar in Offenstellung des Schließzylinders (Kernstifte
sind durch den Flachschlüssel in Offenstellung gesteuert);
- Fig. 2
- den aus Fig. 1 ersichtlichen Schließzylinder in Sperrstellung, ohne Schlüssel;
- Fig. 3
- den aus Fig. 2 ersichtlichen Schließzylinder mit dem in Abzugsstellung befindlichen
oder einem nicht passenden Schlüssel;
- Fig. 4
- einen orthogonal zu seiner Längsachse geführten Querschnitt durch einen Kern mit in
Sperrstellung befindlichen Kernstiften;
- Fig. 5
- einen Querschnitt entsprechend Fig. 4, mit eingeführtem Schlüssel, wobei die Kernstifte
in Offenstellung gesteuert sind;
- Fig. 6
- das Profil eines Flachschlüssels in einem zu seiner Längsachse geführten Querschnitt;
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch den aus Fig. 1 bis 3 ersichtlichen Schließzylinder, wobei
der Ablauf einer Schließung dargestellt ist;
- Fig. 8
- der weitere Ablauf einer Schließung entsprechend Fig. 7;
- Fig. 9
- abermals der weitere Ablauf einer Schließung entsprechend Fig. 7 und 8;
- Fig. 10
- der Ablauf einer Schließung, wobei der Flachschlüssel weiter in andere Drehrichtungen
gedreht worden ist;
- Fig. 11
- das weitere Fortschreiten des Drehens des Kerns mittels eines Flachschlüssels entsprechend
Fig. 10;
- Fig. 12
- einen Kern in der Stirnansicht mit eingeführtem Schlüssel, wobei letzterer im Querschnitt
dargestellt ist;
- Fig. 13
- einen Kern in perspektivischer Darstellung, in größerem Maßstab;
- Fig. 14
- einen Kern im Querschnitt zur Veranschaulichung wechselseitiger Anordnungen von Kernstiften,
in Sperrstellung;
- Fig. 15
- abermals einen Kern im Querschnitt entsprechend Fig. 14 mit in den Schlüsselkanal
eingeführtem Flachschlüssel, in Offenstellung;
- Fig. 16
- eine Darstellung entsprechend Fig. 4 und 5, wobei die Kernstifte im Gegensatz zu den
Darstellungen in Fig. 4 und 5 um 180° versetzt dargestellt sind, ohne Schlüssel im
Schlüsselkanal, in Sperrstellung;
- Fig. 17
- einen Querschnitt durch einen Kern entsprechend Fig. 16, mit in den Schlüsselkanal
eingeführtem Flachschlüssel, letzterer ebenfalls im Querschnitt, in Offenstellung;
- Fig. 18
- einen Kern in perspektivischer Darstellung mit wechselseitigen Positionen der zweiten
Schnittstelle;
- Fig. 19
- den aus Fig. 18 ersichtlichen Kern, von der anderen Seite dargestellt, ebenfalls in
perspektivischer Darstellung;
- Fig. 20
- einen Längsachsschnitt durch einen Schließzylinder mit in den Schlüsselkanal eingeführtem
Flachschlüssel, letzterer abgebrochen dargestellt;
- Fig. 21
- einen Schnitt nach der Linie A - A der Fig. 20;
- Fig. 22
- das aus Fig. 20 ersichtliche Schloß und
- Fig. 23
- einen Schnitt nach der Linie B - B der Fig. 22.
[0028] In der Zeichnung ist mit dem Bezugszeichen 1 ein Zylindergehäuse bezeichnet, das
eine kreiszylindrische, in Längsachsrichtung verlaufende Bohrung 2 aufweist, in der
ein in einem zu seiner Längsachse orthogonal geführten Querschnitt kreisrunder Kern
3 mit einem Schlüsselkanal 4 angeordnet ist. In den Schlüsselkanal 4 kann ein Flachschlüssel
5 eingeführt werden, der entsprechend der Querschnittsform des Schlüsselkanals 4 gestaltet
ist. Der Flachschlüssel 5 kann als sogenannter Längsrippenprofilflachschlüssel oder
als Wendeschlüssel ausgebildet sein und entsprechende Einschnitte und/oder Sackbohrungen
aufweisen. Diese Einschnitte oder dergleichen des Flachschlüssels 5 sind besonders
deutlich aus Fig. 6 ersichtlich. Dort ist die Mittellinie des Flachschlüssels 5 mit
dem Bezugszeichen 6 bezeichnet, während die Mittellinie des Schlüsselkanals 4 das
Bezugszeichen 7 aufweist. Bei eingestecktem Flachschlüssel 5 sind die Mittellinien
6 des Flachschlüssels 5 koaxial zur Mittellinie 7 des Schlüsselkanals 4 angeordnet,
fallen also zusammen. Die Mittellinie 7 des Schlüsselkanals 4 verläuft durch den Drehmittelpunkt
des Kerns 3 und damit durch die Kernlängsachse 8, schneidet diese somit orthogonal.
Zur Mittellinie 7 des Schlüsselkanals 4 verläuft ebenfalls eine die Kernlängsachse
8 orthogonal schneidende Querachse 9, die die Querachse der Bohrung 2, aber auch die
Querachse des Kerns 3 bildet und orthogonal zur Kernlängsachse 8 und orthogonal zur
Mittellinie 7 des Schlüsselkanals 4 verläuft. Dadurch ergeben sich die Quadranten
I, II, III und IV in jeder Querschnittsebene des Kerns 3.
[0029] Die orthogonal zur Mittellinie 6 des Flachschlüssels 5 verlaufende Quermittellinie
ist mit dem Bezugszeichen 10 (Fig. 6) bezeichnet. Diese Quermittellinie 10 fällt bei
in den Schlüsselkanal 4 eingeführtem Flachschlüssel 5 mit einer Quermittellinie 11
zusammen, die orthogonal zur Mittellinie 7 des Schlüsselkanals 4 verläuft. Die Quermittellinie
11 mit der Mittellinie des Schlüsselkanals 4 bezeichnet den Mittelpunkt des Schlüsselkanals
4, durch den die Längsmittenachse des Schlüsselkanals 4 verläuft, die parallel zur
Kernlängsachse 8 gerichtet ist. Wie man erkennt, ist der dadurch gebildete Mittelpunkt
des Schlüsselkanals 4 im Abstand A vom Mittelpunkt des Kerns 3 angeordnet (Fig. 4
und 5).
[0030] Durch den Flachschlüssel 5 ist der Kern 3 entweder in Richtung X oder in Richtung
Y in der Bohrung 2 des Zylindergehäuses 1 zu drehen (Fig. 7 bis 11).
[0031] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 5 und 7 bis 11 und 14 bis 17, 21 und
23 sind mit dem Bezugszeichen 12 bzw. 13 Kernstifte bezeichnet, die aus materialmäßig
einstückig miteinander verbundenen Längenabschnitten unterschiedlichen Durchmessers
bestehen. Jeder der Kernstifte 12 und 13 weist ein im Durchmesser vergrößertes, an
seinem der Außenmantelfläche 14 des Kerns zugekehrten Ende angeordnetes Kopfteil 15
bzw. 16 auf, das ballig bzw. pilzförmig abgerundet bzw. kurvenförmig gestaltet ausgebildet
ist. Der im Durchmesser kleiner bemessene, stangenförmige Abschnitt jedes Kernstiftes
12 bzw. 13 ist in einem im Durchmesser verringerten Bohrungsabschnitt längsverschieblich
mit geringem Spiel geführt. Sein Hub wird begrenzt durch den Anschlag der durch das
vergrößerte Kopfteil 15 bzw. 16 gebildeten Ringfläche am Übergang zu dem im Durchmesser
kleineren Teil des betreffenden Kernstiftes 12, 13 gegen den hier vorgesehenen ringförmigen
Anschlag in der betreffenden Bohrung für den Kernstift 12, 13 im Kern 3 selbst.
[0032] In der aus den Fig. 1 bis 3 ersichtliche Stellung des Kerns 3 in Bezug auf das Zylindergehäuse
1 sind den Kernstiften 12 und 13 koaxial gegenüberliegend Bohrungen 17 bzw. 18 angeordnet,
in denen jeweils ein Gehäusestift 19 bzw. 20 jeweils gegen die Rückstellkraft einer
Druckfeder 21 bzw. 22 mit Spiel längsverschieblich angeordnet ist. Jede der Druckfedern
21, 22 stützt sich auf der dem betreffenden Gehäusestift 19 bzw. 20 gegenüberliegenden
Seite gegen ein festes Widerlager, zum Beispiel gegen einen Niet 23 bzw. 24, ab.
[0033] Die Längsachsen 25 bzw. 26 der Kernstifte 12, 13 verlaufen mit Abstand sowie parallel
zueinander, derart, daß die Längsachse 25 des Kernstiftes 12 die Kernlängsachse 8
und damit auch den Drehmittelpunkt des Kerns 3 in der betreffenden Querschnittsebene
schneidet, während die Längsachse 26 die Mittellinie 7 des Schlüsselkanals 4 unterhalb
der Querachse 9 unter einem spitzen Winkel α schneidet. Bei den dargestellten Ausführungsformen
ist die Anordnung so getroffen worden, daß die orthogonal von der Querachse 9 in Richtung
der Mittellinie 7 des Schlüsselkanals 4 gemessenen Abstände C und T gleich sind. Das
bedeutet somit, daß die Längsachse 26 des Kernstiftes 13 die Mittellinie 7 des Schlüsselkanals
4 exzentrisch in Bezug auf den Mittelpunkt des Schlüsselkanals 4 schneidet und damit
auch exzentrisch in Bezug auf die Längsachse 8 des Kerns 3 angeordnet ist.
[0034] Damit durch einen passenden Flachschlüssel 5 alle Kernstifte 12, 13 in eine Trennebene
gebracht werden können, die zwischen der Außenmantelfläche 14 des Kerns 3 einerseits
und der Bohrung 2 des Zylindergehäuses 1 andererseits liegt, so daß sich der Kern
3 durch den Flachschlüssel 5 um seine Längsachse 8 drehen läßt, ist es wegen der Exzentrizität
der Kernstifte 13 erforderlich, hier eine zweite Schnittebene oder zweite Trennfläche
einzuführen. Diese zweite Schnittebene oder Trennfläche zwischen Bohrung 2 des Zylindergehäuses
1 und der Außenmantelfläche 14 des rotierbaren Kerns 3 wird dadurch hergestellt, daß
im Bereich des Kerns 3 die Außenmantelfläche 14 mit einer geeigneten Formgebung, Ausnehmung
oder Vertiefung 27 versehen ist, die durch einen Wandabschnitt in Form einer Kurve
28 begrenzt ist. Wird nun ein passender Flachschlüssel in den Schlüsselkanal 4 eingesteckt,
dann werden die aus Kernstiften und Gehäusestiften bestehenden Zuhaltungen gegen die
Rückstellkraft der Federn in Offenstellung gesteuert. Erfolgt daraufhin ein Drehen
des Kerns 3, gleiten die Köpfe der Gehäusestifte allmählich von dem Wandabschnitt
27, durch die Kurve 28 gesteuert, in die Außenmantelfläche 14 des Kerns 3, so daß
sich dann der Kern 3 in der Bohrung 2 des Zylindergehäuses 1 auch drehen läßt. Aus
den Fig. 7 bis 11 ist deutlich zu erkennen, wie beim Rotieren des Kerns 3 mittels
eines passenden Flachschlüssels 5 die Kernstifte 12 und 13 einerseits sowie die Gehäusestifte
19 und 20 andererseits gesteuert werden. In Richtung der Längsachse 8 ist diese Ausnehmung
bzw. Formgebung 27 natürlich so bemessen, daß sie mindestens etwas größer als der
Durchmesser des betreffenden Kopfteils 16 des zugeordneten Kernstiftes 13 einerseits
und der Durchmesser des hier befindlichen Gehäusestiftes 20 andererseits ist. Außerdem
geht die Kurve 28 sprunglos, sanft in die Außenmantelfläche 14 über, um einen sanften
Schließvorgang zu ermöglichen. Aus Fig. 7 ist der Anfang einer Schließbewegung zu
erkennen. Der Flachschlüssel 5 ist in dem Schlüsselkanal 4 eingesteckt und der Kern
3 wird um seine Längsachse 8 in Pfeilrichtung X gedreht. Man erkennt, wie der Gehäusestift
20 mit seiner Stirnseite an der Kurve 28 entlanggleitet, bis er gemäß Fig. 4 auf die
Mantelfläche 14 des Kerns 3 auftritt und hier weiter entlanggleitet. Aus Fig. 9 ist
zu erkennen, wie der Gehäusestift 20 mit seinem Kopfteil 16 an der Mantelfläche 14
des Kerns 3 entlanggleitet.
[0035] Fig. 10 zeigt die entgegengesetzte Drehrichtung des Kerns in Richtung Y und das Entlanggleiten
des Gehäusestiftes 20 an der Kurve 28, bis der Gehäusestift 20 wiederum auf die Außenmantelfläche
14 des Kerns 3 auftritt und an dieser entlanggleitet, was aus Fig. 11 zu erkennen
ist. Durch die Ausnehmung 27 und die Kurve 28 wird somit gewissermaßen eine zweite
Schnittstelle oder Trennebene zwischen der Bohrung 2 des Zylindergehäuses 1 und der
Mantelfläche 14 des Kerns 3 gebildet, so daß der Schließzylinder trotz der Exzentrizität
des Kernstiftes 13 in Bezug auf die Kernlängsachse 8 verriegelt und entriegelt werden
kann.
[0036] Zwischen den Kernstiften 12 und 13 kann mindestens ein weiterer Kernstift 29 vorgesehen
sein, der ebenso ausgebildet und angeordnet sein kann wie die Kernstifte 12 und 13.
Auch diesem Kernstift 29 ist ein Gehäusestift 30 mit Druckfeder 31 zugeordnet, die
sich an ihrer dem Gehäusestift 30 abgekehrten Seite vorgespannt gegen einen Niet 32
abstützt. Auch die übrigen Druckfedern der Gehäusestifte sind vorgespannt angeordnet.
Der Kernstift 29 und der Gehäusestift 30 können bedarfsweise auch entfallen.
[0037] In Richtung der Längsachse 8 sind bei der aus den Fig. 1 bis 15 ersichtlichen Ausführungsform
mehrere Reihen von Kernstiften 12 und 13 mit Abstand sowie parallel zueinander verlaufend
hintereinander angeordnet, was insbesondere deutlich aus Fig. 13 hervorgeht. Dort
erkennt man, daß insgesamt fünf solcher Reihen von Kernstiften 12 und 13 hintereinander
angeordnet sind, wobei die Ausnehmungen 27 sämtlicher Reihen von Kernstiften als eine
durchgehende Ausnehmung gestaltet ist. Auch die Kurve 28 erstreckt sich in Längsachsrichtung
über sämtliche Reihen von Kernstiften 12 und 13. Alle diese Reihen von Kernstiften
sind so ausgebildet und angeordnet, wie dies oben beschrieben wurde.
[0038] Selbstverständlich kann die Anzahl der in Längsachsrichtung hintereinander angeordneten
Reihen von Kernstiften auch größer oder kleiner sein als dies aus Fig. 13 erkennbar
ist. Auch können die Winkel anders ausgebildet sein, als dies aus der Zeichnung ersichtlich
ist. Im übrigen wurden in Fig. 13 die Bohrungen für die Gehäusestifte 30 mit dem Bezugszeichen
33 für eine der Bohrungen gekennzeichnet. Die Gehäusestifte selbst, die Druckfedern
und die Niete sind in dieser Fig. nicht dargestellt.
[0039] Das Bezugszeichen 34 (Fig. 13, 18, 20) bezeichnet eine sogenannte Anschlagkurve,
in die zur Abzugssicherung ein Kurvenstift 35 (Fig. 20) eingreift, der in einer Bohrung
des Zylindergehäuses 1 angeordnet und zum Beispiel durch einen Niet, Schraube oder
dergleichen, arretiert ist und der auch zur Schließbegrenzung, beispielsweise um 90°
Drehrichtung des Kerns 3, dient.
[0040] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 16 und 17 sind für Teile gleicher Funktion
die gleichen Bezugszeichen verwendet worden wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen.
In der in den Fig. 16 und 17 dargestellten Schnittebene ist das Kernstiftpaar 12 und
13 wiederum mit seinen Längsachsen 25 und 26 parallel zueinander verlaufend angeordnet,
derart, daß der eine Kernstift 12 im Quadranten III und der Kernstift 13 im wesentlichen
im Quadranten IV angeordnet ist. Das nicht dargestellte Zylindergehäuse 1 ist so ausgebildet
wie bei der vorbeschriebenen Ausführungsform, was auch für die ebenfalls nicht dargestellten
Gehäusestifte gilt, die entsprechend zu den Kernstiften 12 und 13 angeordnet sind.
Fig. 16 zeigt die Darstellung ohne passenden Flachschlüssel, während bei Fig. 17 ein
Flachschlüssel 5 in dem Schlüsselkanal 4 angeordnet ist und die Kernstifte 12 und
13 entsprechend nach außen gesteuert hat. Die Ausnehmung 27 befindet sich hier im
Quadranten I.
[0041] Die Kernstifte 12 und 13 entsprechend der Fig. 16 und 17 können mit den aus den Fig.
1 bis 15 dargestellten Kernstiften abwechselnd angeordnet sein, wie sich dies aus
den Fig. 18 und 19 ergibt. Selbstverständlich ist es möglich, die eine oder andere
Art der Anordnung von Kernstiften, also entsprechend der Ausführungsform nach den
Fig. 1 bis 15 oder entsprechend der Ausführungsform nach den Fig. 16 und 17, nur einmal
oder auch in Reihen hintereinander, auch jeweils um die Längsachse 8 von Querschnittsebene
zur Querschnittsebene gegeneinander um einen gleichen oder verschiedenen Winkelbetrag
verdreht, anzuordnen.
[0042] Wie aus den Fig. 18 und 19 hervorgeht, sind die Ausnehmungen 27 bei dieser Ausführungsform
durch Stege 36 bzw. 37 voneinander getrennt. Die Stege 36 und 37 können auch entfallen,
so daß sich auf jeder Seite eine durchgehende Ausnehmung 27 ergibt, ähnlich wie bei
Fig. 13.
[0043] Mit den Bezugszeichen 38 und 39 bzw. 40 und 41 sind mit dem Kern 3 materialmäßig
einstückige Wandungsbereiche bzw. Wandungsteile bezeichnet, die nach dem Herausziehen
des betreffenden Flachschlüssels (zum Beispiel Fig. 1) die betreffenden konischen
oder ballig ausgeführten Endbereiche der Kernstifte 12 und 13 gegen Abtasten abdecken.
[0044] Wird der Flachschlüssel 5 zum Beispiel gemäß Fig. 2 in den Schlüsselkanal 4 eingeführt,
so werden die zugeordneten Endabschnitte der Kernstifte 12 und 13 von am Flachschlüssel
5 vorgesehenen Aussparungen 42 bzw. 43 in die Offenstellung gegen die Rückstellkraft
der zugeordneten Druckfedern 21, 22 gesteuert.
[0045] In den Fällen, in denen mehr als zwei Kernstifte 12, 13 bzw. mehr als eine Reihe
von Kernstiftpaaren neben- und/oder hintereinander - in Längsachsrichtung des Kerns
3 gesehen - vorgesehen sind, sind entsprechende Wandungsteile wie vorbeschrieben mit
dem Kern 3 einstückig angeordnet, wobei auch dann der Flachschlüssel 5 mit den Aussparungen
42 und 43 entsprechenden Aussparungen versehen ist, um die zugeordneten Kernstifte
12, 13 zu steuern.
[0046] Die in der Zusammenfassung, in den Patentansprüchen und in der Beschreibung beschriebenen
sowie aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Zylindergehäuse
- 2
- Bohrung
- 3
- Kern
- 4
- Schlüsselkanal
- 5
- Flachschlüssel, Wendeschlüssel, Längsrippenprofilflachschlüssel
- 6
- Mittellinie des Flachschlüssels 5
- 7
- Mittellinie des Schlüsselkanals 4
- 8
- Kernlängsachse
- 9
- Querachse
- 10
- Quermittellinie des Flachschlüssels 5 und des Schlüsselkanals 4
- 11
- " " " " " "
- 12
- Kernstift
- 13
- "
- 14
- Außenmantelfläche des Kerns 3, zylindrische Mantelfläche
- 15
- Kopfteil eines Kernstiftes
- 16
- " " "
- 17
- Bohrung für einen Gehäusestift
- 18
- " " " "
- 19
- Gehäusestift
- 20
- "
- 21
- Druckfeder
- 22
- "
- 23
- Niet
- 24
- "
- 25
- Längsachse
- 26
- "
- 27
- Ausnehmung, Formgebung, Vertiefung
- 28
- Kurve, Wandabschnitt
- 29
- Kernstift
- 30
- Gehäusestift
- 31
- Druckfeder
- 32
- Niet
- 33
- Bohrung
- 34
- Anschlagkurve
- 35
- Kurvenstift
- 36
- Steg
- 37
- "
- 38
- Wandungsteil bzw. Wandungsbereich des Kerns 3
- 39
- " " " " "
- 40
- " " " " "
- 41
- " " " " "
- 42
- Aussparung im Flachschlüssel 5
- 43
- " " "
- I
- Quadrant
- II
- "
- III
- "
- IV
- "
- A
- Abstand der Kernlängsachse 8 und der Querachse 9 vom Mittelpunkt des Schlüsselkanals
4
- X
- Pfeilrichtung
- Y
- Drehrichtung
- C
- Abstände
- T
- "
- α
- Winkel
1. Schließzylinder mit Stiftzuhaltung, mit einem Zylindergehäuse (1), das eine kreiszylindrische,
in Längsachsrichtung verlaufende Bohrung (2) aufweist, in der ein in einem zu seiner
Längsachse orthogonal geführten Querschnitt kreiszylindrischer Kern (3) mit einem
Schlüsselkanal (4) durch einen Flachschlüssel (5) drehbar angeordnet ist, mit mindestens
zwei Paaren von Zuhaltungsstiften, die jeweils aus einem durch eine Druckfeder (21)
in Richtung auf den Kern (3) belasteten Gehäusestift (19, 20) und aus einem jeweils
dazu koaxial angeordneten Kernstift (12, 13) bestehen, wobei die Paare von Kern- und
Gehäusestiften (12, 19 bzw. 13, 20) von dem Flachschlüssel (5) in Entriegelungsstellung
auf eine zwischen der Außenmantelfläche (14) des Kerns (3) und der den Kern (3) aufnehmenden
Bohrung (2) des Zylindergehäuses (1) vorgesehenen Schnittstelle in Entriegelungsstellung
(Offenstellung) steuerbar sind, wobei der Flachschlüssel (5) variierbare Schlüsselvertiefungen
zum Steuern der aus Gehäusestift (19, 20) und Kernstift (12, 13) bestehenden federbelasteten
Zuhaltungen aufweist und mindestens zwei Kernstifte (12, 13) unter einem spitzen Winkel
zur Mittellinie (6) des Flachschlüssels (5) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kernstifte (12, 13) mit ihren zugeordneten Gehäusestiften (19, 20)
um 180° versetzt sowie mit ihren Längsachsen (25, 26) parallel zueinander verlaufend
und durch den Flachschlüssel (5) gegenläufig in Offenstellung steuerbar sind und die
Längsachse (26) wenigstens eines der Kernstifte (13) die durch die Mitte des Schlüsselkanals
(4) und durch die Kernlängsachse (8) verlaufende Mittellinie (7) außerhalb der Kernlängsachse
(8) unter einem spitzen Winkel (α) schneiden, wobei die dem Schlüsselkanal (4) zugekehrten
Endbereiche der Kernstifte (12, 13) durch mit dem Kern (3) materialmäßig einstückige
Wandungsteile (38, 39 bzw. 40, 41) des Schlüsselkanals (4) und/oder die in diesem
einmündende Bohrung (2) zur Aufnahme des betreffenden Kernstiftes (12 bzw. 13) zumindest
teilweise endseitig in einer ein Abtasten erschwerenden Weise abgedeckt sind.
2. Schließzylinder mit Stiftzuhaltung, mit einem Zylindergehäuse (1), das eine kreiszylindrische,
in Längsachsrichtung verlaufende Bohrung (2) aufweist, in der ein in einem zu seiner
Längsachse orthogonal geführten Querschnitt kreiszylindrischer Kern (3) mit einem
Schlüsselkanal (4) durch einen Flachschlüssel (5) drehbar angeordnet ist, mit mindestens
zwei Paaren von Zuhaltungsstiften, die jeweils aus einem durch eine Druckfeder (21)
in Richtung auf den Kern (3) belasteten Gehäusestift (19, 20) und aus einem jeweils
dazu koaxial angeordneten Kernstift (12, 13) bestehen, wobei die Paare von Kern- und
Gehäusestiften (12, 19 bzw. 13, 20) von dem Flachschlüssel (5) in Entriegelungsstellung
auf eine zwischen der Außenmantelfläche (14) des Kerns (3) und der den Kern (3) aufnehmenden
Bohrung (2) des Zylindergehäuses (1) vorgesehenen Schnittstelle in Entriegelungsstellung
(Offenstellung) steuerbar sind, wobei der Flachschlüssel (5) variierbare Schlüsselvertiefungen
zum Steuern der aus Gehäusestift (19, 20) und Kernstift (12, 13) bestehenden federbelasteten
Zuhaltungen aufweist und mindestens zwei Kernstifte (12, 13) unter einem spitzen Winkel
zur Mittellinie (6) des Flachschlüssels (5) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kernstifte (12, 13) mit ihren zugeordneten Gehäusestiften (19, 20)
um 180° versetzt sowie mit ihren Längsachsen (25, 26) parallel zueinander verlaufend
und durch den Flachschlüssel (5) gegenläufig in Offenstellung steuerbar sind und die
Längsachse (26) wenigstens eines der Kernstifte (12) die Längsachse (8) des Kerns
(3) und die orthogonal durch die Längsachse (8) dieses Kerns (3) und durch die Mitte
des Schlüsselkanals (4) verlaufende Mittellinie (7) unter einem spitzen Winkel (α)
schneiden, während die Längsachse wenigstens eines anderen Kernstiftes (13) diese
Mittellinie (7) außerhalb der Kernlängsachse (8) unter einem spitzen Winkel (α) schneidet,
wobei die dem Schlüsselkanal (4) zugekehrten Endbereiche der Kernstifte (12, 13) durch
mit dem Kern (3) materialmäßig einstückige Wandungsteile (38, 39 bzw. 40, 41) des
Schlüsselkanals (4) und/oder die in diesem einmündende Bohrung (2) zur Aufnahme des
betreffenden Kernstiftes (12 bzw. 13) zumindest teilweise endseitig in einer ein Abtasten
erschwerenden Weise abgedeckt sind.
3. Schließzylinder mit Stiftzuhaltung, mit einem Zylindergehäuse (1), das eine kreiszylindrische,
in Längsachsrichtung verlaufende Bohrung (2) aufweist, in der ein in einem zu seiner
Längsachse orthogonal geführten Querschnitt kreiszylindrischer Kern (3) mit einem
Schlüsselkanal (4) durch einen Flachschlüssel (5) drehbar angeordnet ist, mit mindestens
zwei Paaren von Zuhaltungsstiften, die jeweils aus einem durch eine Druckfeder (21)
in Richtung auf den Kern (3) belasteten Gehäusestift (19, 20) und aus einem jeweils
dazu koaxial angeordneten Kernstift (12, 13) bestehen, wobei die Paare von Kern- und
Gehäusestiften (12, 19 bzw. 13, 20) von dem Flachschlüssel (5) in Entriegelungsstellung
auf eine zwischen der Außenmantelfläche (14) des Kerns (3) und der den Kern (3) aufnehmenden
Bohrung (2) des Zylindergehäuses (1) vorgesehenen Schnittstelle in Entriegelungsstellung
(Offenstellung) steuerbar sind, wobei der Flachschlüssel (5) variierbare Schlüsselvertiefungen
zum Steuern der aus Gehäusestift (19, 20) und Kernstift (12, 13) bestehenden federbelasteten
Zuhaltungen aufweist und mindestens zwei Kernstifte (12, 13) unter einem spitzen Winkel
zur Mittellinie (6) des Flachschlüssels (5) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kernstifte (12, 13) mit ihren zugeordneten Gehäusestiften (19, 20)
um 180° versetzt sowie mit ihren Längsachsen (25, 26) parallel zueinander verlaufend
und durch den Flachschlüssel (5) gegenläufig in Offenstellung steuerbar sind und die
Längsachse (25) eines der Kernstifte (12) eine durch die Längsachse (8) des Kerns
(3) und durch die Mitte des Schlüsselkanals (4) verlaufende Mittellinie (7) unter
einem spitzen Winkel (α) schneidet, wobei die beiden Längsachsen (25, 26) der Kernstifte
(12, 13) diese Mittellinie (7) im Abstand von der Mitte des Schlüsselkanals (4) jeweils
unter einem spitzen Winkel (α) schneiden, wobei die dem Schlüsselkanal (4) zugekehrten
Endbereiche der Kernstifte (12, 13) durch mit dem Kern (3) materialmäßig einstückige
Wandungsteile (38, 39 bzw. 40, 41) des Schlüsselkanals (4) und/oder die in diesem
einmündende Bohrung (2) zur Aufnahme des betreffenden Kernstiftes (12 bzw. 13) zumindest
teilweise endseitig in einer ein Abtasten erschwerenden Weise abgedeckt sind.
4. Schließzylinder mit Stiftzuhaltung, mit einem Zylindergehäuse (1), das eine kreiszylindrische,
in Längsachsrichtung verlaufende Bohrung (2) aufweist, in der ein in einem zu seiner
Längsachse orthogonal geführten Querschnitt kreiszylindrischer Kern (3) mit einem
Schlüsselkanal (4) durch einen Flachschlüssel (5) drehbar angeordnet ist, mit mindestens
zwei Paaren von Zuhaltungsstiften, die jeweils aus einem durch eine Druckfeder (21)
in Richtung auf den Kern (3) belasteten Gehäusestift (19, 20) und aus einem jeweils
dazu koaxial angeordneten Kernstift (12, 13) bestehen, wobei die Paare von Kern- und
Gehäusestiften (12, 19 bzw. 13, 20) von dem Flachschlüssel (5) in Entriegelungsstellung
auf eine zwischen der Außenmantelfläche (14) des Kerns (3) und der den Kern (3) aufnehmenden
Bohrung (2) des Zylindergehäuses (1) vorgesehenen Schnittstelle in Entriegelungsstellung
(Offenstellung) steuerbar sind, wobei der Flachschlüssel (5) variierbare Schlüsselvertiefungen
zum Steuern der aus Gehäusestift (19, 20) und Kernstift (12, 13) bestehenden federbelasteten
Zuhaltungen aufweist und mindestens zwei Kernstifte (12, 13) unter einem spitzen Winkel
zur Mittellinie (6) des Flachschlüssels (5) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kernstifte (12, 13) mit ihren zugeordneten Gehäusestiften (19, 20)
um 180° versetzt sowie mit ihren Längsachsen (25, 26) parallel zueinander verlaufend
und durch den Flachschlüssel (5) gegenläufig in Offenstellung steuerbar sind und die
Längsachsen (25, 26) der beiden Kernstifte (12, 13) eine durch die Längsachse (8)
des Kerns (3) und durch die Mitte des Schlüsselkanals (4) verlaufende Mittellinie
(7) im gleichen Abstand von der Mitte des Schlüsselkanals (4) schneiden, wobei die
dem Schlüsselkanal (4) zugekehrten Endbereiche der Kernstifte (12, 13) durch mit dem
Kern (3) materialmäßig einstückige Wandungsteile (38, 39 bzw. 40, 41) des Schlüsselkanals
(4) und/oder die in diesem einmündende Bohrung (2) zur Aufnahme des betreffenden Kernstiftes
(12 bzw. 13) zumindest teilweise endseitig in einer ein Abtasten erschwerenden Weise
abgedeckt sind.
5. Schließzylinder mit Stiftzuhaltung, mit einem Zylindergehäuse (1), das eine kreiszylindrische,
in Längsachsrichtung verlaufende Bohrung (2) aufweist, in der ein in einem zu seiner
Längsachse orthogonal geführten Querschnitt kreiszylindrischer Kern (3) mit einem
Schlüsselkanal (4) durch einen Flachschlüssel (5) drehbar angeordnet ist, mit mindestens
zwei Paaren von Zuhaltungsstiften, die jeweils aus einem durch eine Druckfeder (21)
in Richtung auf den Kern (3) belasteten Gehäusestift (19, 20) und aus einem jeweils
dazu koaxial angeordneten Kernstift (12, 13) bestehen, wobei die Paare von Kern- und
Gehäusestiften (12, 19 bzw. 13, 20) von dem Flachschlüssel (5) in Entriegelungsstellung
auf eine zwischen der Außenmantelfläche (14) des Kerns (3) und der den Kern (3) aufnehmenden
Bohrung (2) des Zylindergehäuses (1) vorgesehenen Schnittstelle in Entriegelungsstellung
(Offenstellung) steuerbar sind, wobei der Flachschlüssel (5) variierbare Schlüsselvertiefungen
zum Steuern der aus Gehäusestift (19, 20) und Kernstift (12, 13) bestehenden federbelasteten
Zuhaltungen aufweist und mindestens zwei Kernstifte (12, 13) unter einem spitzen Winkel
zur Mittellinie (6) des Flachschlüssels (5) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kernstifte (12, 13) mit ihren zugeordneten Gehäusestiften (19, 20)
um 180° versetzt sowie mit ihren Längsachsen (25, 26) parallel zueinander verlaufend
und durch den Flachschlüssel (5) gegenläufig in Offenstellung steuerbar sind und die
Längsachse (26) wenigstens eines der Kernstifte (13) die durch die Mitte des Schlüsselkanals
(4) und durch die Kernlängsachse (8) verlaufende Mittellinie (7) außerhalb der Kernlängsachse
(8) unter einem spitzen Winkel (α) schneidet, während die Längsachse (25) wenigstens
eines anderen Kernstiftes (12) die Längsachse (8) des Kerns (3) außerhalb der Mitte
des Schlüsselkanals (4) und dessen Mittellinie (7) unter einem spitzen Winkel (α)
schneidet, und daß im Winkelabstand zu diesen beiden Kernstiften (12, 13) und Gehäusestiften
(19, 20) mindestens ein weiterer Kernstift (29) mit einem federbelasteten Gehäusestift
(30) angeordnet ist, dessen Längsachse mit einem Radius des Kerns (3) zusammenfällt,
wobei die dem Schlüsselkanal (4) zugekehrten Endbereiche der Kernstifte (12, 13) durch
mit dem Kern (3) materialmäßig einstückige Wandungsteile (38, 39 bzw. 40, 41) des
Schlüsselkanals (4) und/oder die in diesem einmündende Bohrung (2) zur Aufnahme des
betreffenden Kernstiftes (12 bzw. 13) zumindest teilweise endseitig in einer ein Abtasten
erschwerenden Weise abgedeckt sind.
6. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reihen von Kernstiften (12, 13) und Gehäusestiften (19, 20) in Längsachsrichtung
des Kerns (3) neben- und/oder hintereinander angeordnet sind.
7. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gehäusestifte (19, 20) mit zugeordneten Kernstiften (12, 13) zumindest paarweise
abwechselnd in orthogonal durch die Längsachse (8) des Kerns (3) verlaufenden Querschnittsebenen
im gleichen oder unterschiedlichen Winkel gegeneinander versetzt angeordnet sind.
8. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (3) im Bereich der Längsachse (26) von Kernstiften (13), die exzentrisch
zur Längsachse (8) des Kerns (3) angeordnet sind, mit einer eine zweite Trennebene
zwischen Zylindergehäuse (1) und Kern (3) bildenden Ausnehmung (27) versehen ist,
deren Wandabschnitt (28) allmählich in Bezug auf den Umfang (14) des Kerns (3) zu
beiden Drehrichtungen (X - Y) in die Außenmantelfläche (14) des Kerns (3) übergeht,
derart, daß durch die äußere Begrenzung der Ausnehmung (27) der betreffende Gehäusestift
(20) beim Drehen des Kerns (3) mittels eines Flachschlüssels (5) allmählich, sprunglos
in die äußere zylindrische Mantelfläche (14) des Kerns (3) überführbar ist.
9. Schließzylinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Übergänge des Wandabschnittes (28) der Ausnehmung (27) abgerundet bzw.
kurvenförmig ausgebildet sind.
10. Schließzylinder nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Ausnehmungen (27) verschiedener Kernstifte (13) auf der gleichen Seite
des Kerns (3) durch eine in Längsachsrichtung durchgehende Ausformung miteinander
verbunden sind.
11. Schließzylinder nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Ausnehmungen (27) mehrerer Kernstifte (13) auf einer Seite des Kerns (3)
in deren Längsachsrichtung durch einstückig mit dem Kern (3) ausgebildete Stege (36,
37) voneinander getrennt sind.
12. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernstifte (12, 13) an ihrem dem Flachschlüssel (5) zugekehrten Endabschnitt
oder Kopfteil (15, 16) konisch bzw. ballig und abgerundet ausgebildet sind.
13. Schließzylinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernstifte (12, 13) an ihren den Gehäusestiften (19, 20) zugekehrten Endabschnitten
ballig oder pilzförmig gestaltet ausgebildet sind.
14. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachschlüssel (5) als Längsrippenprofilflachschlüssel mit Einschnitten und/oder
Profilierungen und/oder Sackbohrungen versehen ist.
15. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachschlüssel (5) als Wendeschlüssel ausgebildet ist, der auf beiden Breitseiten
mit den Kernstiften (12, 13) zusammenwirkenden Profilierungen bzw. Aussparungen, Einkerbungen
oder Sackbohrungen versehen ist.
16. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachschlüssel (5) auf beiden Seiten mit Profilierungen oder Sackbohrungen versehen
ist und daß die dem Flachschlüssel (5) zugekehrten Endbereiche von Kernstiften (12,
13) - ganz oder teilweise - durch im Kern (3) vorgesehene, materialmäßig einstückig
mit dem Zylinderkern ausgebildete Abdeckungen, Vorsprünge, Rücksprünge, Stege, Niete
oder dergleichen abgedeckt sind.
17. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kernstiftenden abdeckenden Wandungsbereiche bzw. Wandungsteile (38, 39 bzw.
40, 41) auf gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind.
18. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Abdeckung vornehmenden Wandungsbereiche bzw. Wandungsteile (38, 39 bzw. 40,
41) jeweils über die Mittellinie (7) des Schlüsselkanals (4) reichen.
19. Schließzylinder nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die die Abdeckung vornehmenden Wandungsbereiche bzw. Wandungsteile (38, 39 bzw. 40,
41) in Längsachsrichtung des zugeordneten Kernstiftes (12 bzw. 13) unterschiedlich
lang ausgebildet sind.
20. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der darauffolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Abdeckung der Kernstiftenden (12, 13) vornehmenden Wandungsbereiche bzw.
Wandungsteile (38, 39 bzw. 40, 41) des Kerns (3) die Enden hülsenförmig umschließen
und in achsialer Richtung in Richtung auf die Mittellinie (7) des Schlüsselkanals
(4) übergreifen.