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EP 1 333 147 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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06.08.2003 Patentblatt 2003/32 |
(22) |
Anmeldetag: 01.02.2003 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO |
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Priorität: |
05.02.2002 DE 10204720
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Anmelder: Novoferm GmbH |
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46459 Rees (DE) |
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Erfinder: |
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- Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.
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Vertreter: Albrecht, Rainer Harald, Dr.-Ing. et al |
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Patentanwälte
Andrejewski, Honke & Sozien,
Theaterplatz 3 45127 Essen 45127 Essen (DE) |
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Türblatt für eine Brandschutztür oder Brandschutzklappe |
(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Türblatt für eine Brandschutztür oder Brandschutzklappe
bestehend aus einer kastenförmigen Halbschale (4) aus Stahlblech, einem mit der Halbschale
verbundenen Deckel (5) und einer Türfüllung (6) aus feuerfestem Material, wobei der
Deckel (5) überstehende, U-förmig abgewinkelte Randabschnitte aufweist, die einen
als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz (7) bilden. Erfindungsgemäß ist der Türfalz (7)
mit einem Blähmaterial (8) ausgefüllt, welches bei Erhitzung expandiert und dabei
den Türfalz aufbiegt.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Türblatt für eine Brandschutztür oder Brandschutzklappe.
Es besteht aus einer kastenförmigen Halbschale aus Stahlblech, einem mit der Halbschale
verbundenen Deckel und einer Türfüllung aus feuerfestem Material, wobei der Deckel
überstehende, U-förmig abgewinkelte Randabschnitt aufweist, die einen als Hohlkörper
ausgebildeten Türfalz bilden.
[0002] Ein Türblatt des beschriebenen Aufbaus ist aus DE 100 22 120 C1 bekannt. Im Brandfall
besteht das Problem, dass das Türblatt sich unter der Hitzeeinwirkung verformt und
durch den sich aufweitenden Spalt zwischen Türblatt und Türzarge Feuer durchschlägt.
Um die in DIN 4102, Teil 5 festgelegten Anforderungen an eine Brandschutztür oder
Brandschutzklappe zu erfüllen, müssen in das Türblatt daher Versteifungselemente eingeschweißt
und verhältnismäßig dicke Stahlbleche zur Fertigung des Türblattes verwendet werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine möglichst einfache konstruktive
Maßnahme die Verformung des Türblattes im Brandfall zu reduzieren.
[0004] Die Aufgabe wird bei einem Türblatt des eingangs beschriebenen Aufbaus erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Türfalz mit einem Blähmaterial ausgefüllt ist, welches bei
Erhitzung expandiert und dabei den Türfalz aufbiegt. Unter der expandierenden Wirkung
des im Türfalz angeordneten Blähmaterials werden die U-förmig abgewinkelten und zum
Türfalz umgebogenen Randabschnitte im Brandfall aufgeweitet und gegen die das Türblatt
umgebende Türzarge gepresst. Dabei wird das Türblatt in der Türzarge so fest verspannt,
das die im Brandfall auftretenden Verformungskräfte aufgenommen werden können und
das Türblatt in der Türzarge gerade stehen bleibt. Ein Teil des stark expandierenden
Blähmaterials tritt aus dem sich öffnenden Türfalz in den Spalt zwischen Türblatt
und Türzarge ein und bewirkt hier eine zusätzliche Abdichtung und Wärmedämmung.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung enthält das Blähmaterial als expandierenden
Wirkstoff Vermiculargraphit, der mit einem thermisch beständigen Bindemittel gebunden
und verfestigt ist. Es ist als streifenförmiges Material auf einem textilen Träger
erhältlich. Bei Erhitzung vergrößert sich das Volumen um ein Vielfaches, wobei ein
für das Aufbiegen des aus Stahlblech gefertigten Türfalzes ausreichender Blähdruck
erzeugt wird.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die kastenförmige Halbschale
des Türblattes an mindestens drei Umfangsflächen nach außen abgewinkelte Randstreifen
auf, an denen der Deckel aufliegt und befestigt ist. Die Befestigung erfolgt zweckmäßig
durch Punktschweißen.
[0007] In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, dass an die Umfangsflächen der Halbschale
ein Absatz angeformt ist, an dem das Schenkelende der U-förmig zu dem Türfalz umgebogenen
Randabschnitte des Deckels aufliegt. Durch die Abstützung an dem Absatz kann der Türfalz
auch bei Verwendung dünner Stahlbleche große Anschlagkräfte aufnehmen, wenn das Türblatt
im Zuge einer Schließbewegung gegen die Türzarge bewegt wird. Ferner ist der Anschlussbereich
zwischen Türfalz und Stahlblechkörper optisch ansprechend, da sich der Absatz und
das Schenkelende des U-förmig gebogenen Türfalzes überlappen und ein Spalt nicht mehr
wahrnehmbar ist. Die abgewinkelten Randstreifen der kastenförmigen Halbschale liegen
im Innenbereich des Türfalzes und sind von außen nicht sichtbar. Schweißpunkte treten
daher optisch nicht in Erscheinung.
[0008] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Brandschutztür,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Brandschutztür nach einem Brand, ebenfalls im Querschnitt.
[0009] Zum grundsätzlichen Aufbau der in Fig. 1 dargestellten Brandschutztür gehören eine
Türzarge 1 mit einer Dichtung 2 sowie ein gelenkig an die Türzarge angeschlagenes
Türblatt 3. Das Türblatt 3 besteht aus einer kastenförmigen Halbschale 4 aus Stahlblech,
einem mit der Halbschale 4 verbundenen Deckel 5 und einer Türfüllung 6 aus feuerfestem
Material. Der Deckel 5 weist an mindestens drei Umfangsflächen überstehende, U-förmig
abgewinkelte Randabschnitte auf, die einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz 7
bilden. Dieser ist mit einem Blähmaterial 8 ausgefüllt, welches bei Erhitzung expandiert
und durch die expandierende Wirkung den Türfalz 7 im Brandfall bis zum Anschlag an
der Türzarge 1 aufbiegt (Fig. 2). Das Blähmaterial 8 enthält als expandierenden Wirkstoff
beispielsweise Vermiculargraphit, der mit einem thermisch beständigen Bindemittel
gebunden und verfestigt ist. Bei Erhitzung auf Temperaturen oberhalb 150°C expandiert
das Material unter Erzeugung eines erheblichen Blähdruckes, wobei die Volumenvergrößerung
ein Mehrfaches des Ausgangsvolumens beträgt. Andere expandierende Materialien mit
ähnlichen Eigenschaften sollen nicht ausgeschlossen sein. Ein Teil des Blähmaterials
tritt aus dem sich öffnenden Türfalz 7 aus und dringt in den Spalt 9 zwischen Türblatt
3 und Türzarge 1 ein (Fig. 2). Hierdurch wird der Spalt 9 zwischen Türblatt und Zarge
zusätzliche abgedichtet und gedämmt. Unter dem Blähdruck wird der U-förmig umgebogene
Schenkel gegen die Türzarge 1 gepresst, wobei das Türblatt 3 umfangsseitig in der
Türzarge 1 so fest verspannt wird, dass das Türblatt 3 im Brandfall innerhalb der
Türzarge 1 stehen bleibt und Verformungskräfte infolge Hitzeeinwirkung aufgenommen
werden.
[0010] Den Figuren entnimmt man, dass die kastenförmige Halbschale 4 an mindestens zwei
Umfangsflächen nach außen abgewinkelte Randstreifen 10 aufweist, an denen der Deckel
aufliegt und durch Punktschweißen 11 befestigt ist. An den Umfangsflächen der Halbschale
ist ein Absatz 12 angeformt, an dem das Schenkelende der U-förmig zu dem Türfalz 7
umgebogenen Randabschnitte des Deckels 5 aufliegt.
[0011] Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es, aus Stahlblechen mit einer Blechstärke
zwischen 0,5 mm und 0,63 mm Brandschutztüren zu fertigen.
1. Türblatt für eine Brandschutztür oder Brandschutzklappe bestehend aus einer kastenförmigen
Halbschale (4) aus Stahlblech, einem mit der Halbschale verbundenen Deckel (5) und
einer Türfüllung (6) aus feuerfestem Material, wobei der Deckel (5) überstehende,
U-förmig abgewinkelte Randabschnitte aufweist, die einen als Hohlkörper ausgebildeten
Türfalz (7) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass der Türfalz (7) mit einem Blähmaterial (8) ausgefüllt ist, welches bei Erhitzung
expandiert und dabei den Türfalz (7) aufbiegt.
2. Türblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Blähmaterial (8) als expanierenden Wirkstoff Vermiculargraphit enthält, der mit
einem thermisch beständigen Bindemittel gebunden und verfestigt ist.
3. Türblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die kastenförmige Halbschale (4) an mindestens drei Umfangsflächen nach außen abgewinkelte
Randstreifen (10) aufweist, an denen der Deckel (5) aufliegt und befestigt ist.
4. Türblatt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die abgewinkelten Randstreifen (10) der Halbschale (4) mit dem Deckel durch Punktschweißen
(11) verbunden sind.
5. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an Umfangsflächen der Halbschale (4) ein Absatz (12) angeformt ist, an dem das Schenkelende
der U-förmig zu dem Türfalz (7) umgebogenen Randabschnitte des Deckels (5) aufliegt.
