[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines elektrischen Lüftermotors
einer Dunstabzugshaube nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Dunstabzugshaube
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Lüftermotoren von Dunstabzugshauben für Küchenherde sind in ihrer Drehzahl stufenweise
einstellbar, damit der durch sie erzeugte Sog über der Herdplatte einfach und schnell
der jeweils vorherrschenden Kochsituation angepasst werden kann. Diese stufenweise
Steuerung kann manuell durch die benutzende Person vorgenommen werden. Bei Dunstabzugshauben
mit einer Sensoreinheit zur Erfassung der jeweiligen Kochsituation (z. B. Ultraschall-Sensorstrecke
oder Thermofühler) kann die Drehzahlsteuerung des Lüftermotors auch automatisch erfolgen.
[0003] Die stufenweise Schaltung der Drehzahl des Lüftermotors erfolgt mittels mehrerer
Relais, welche jeweils verschiedene Wicklungsanschlüsse des Lüftermotors an die Motorbetriebsspannung
anschließen.
[0004] Bei einer stufenweisen Drehzahlregelung ist nachteilig, dass zwischen Lüfterstufen
mit verhältnismäßig großen Drehzahl- und Leistungsunterschieden umgeschaltet wird,
wodurch eine feinfühlige Anpassung an eine geänderte Kochsituation nicht möglich ist.
[0005] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein gattungsgemäßes Verfahren sowie eine Dunstabzugshaube zur Durchführung dieses
Verfahrens vorzuschlagen, bei welchen die genannten Nachteile vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie
eine Dunstabzugshaube mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0007] Die Tatsache, dass die Steuerung der Motorendrehzahl sowohl automatisch als auch
manuell erfolgen kann, wobei bei manueller Steuerung eine stufenweise Drehzahlregelung
und bei automatischer Steuerung eine kontinuierliche bzw. quasikontinuierliche Drehzahlregelung
erfolgt, hat den Vorteil, dass im Automatikbetrieb eine feinfühlige Nachführung und
Anpassung der Lüfterleistung bei einer Änderung der vorherrschenden Kochsituation
ohne störendes Schalten zwischen Lüfterstufen mit verhältnismäßig großen Leistungsunterschieden
erfolgt, bei manuellem Betrieb dagegen eine einfache und unkomplizierte Bedienung
der Dunstabzugshaube möglich ist, mit welcher trotzdem der gesamte Leistungsbereich
des Lüftermotors einfach und schnell angesteuert werden kann.
[0008] Die stufenweise manuelle Drehzahlregelung erfolgt in zwei bis zehn, vorzugsweise
in drei bis fünf Stufen. Die kontinuierliche automatische Drehzahlregelung erfolgt
stufenlos, die quasikontinuierliche automatische Drehzahlregelung erfolgt in mehr
als zehn, vorzugsweise in mehr als fünfzig, insbesondere in 128 bis 256 Stufen. Bei
einer quasikontinuierlichen Drehzahlregelung mit über einhundertachtundzwanzig Stufen
ist ein Unterschied zu einer kontinuierlichen Drehzahlregelung nicht mehr wahrnehmbar.
[0009] Die Drehzahl des Lüftermotors kann analog oder auch digital geregelt werden, wobei
die digitale Drehzahlregelung vorzugsweise mittels Phasenanschnittsverfahren oder
Pulspaketsteuerung erfolgt. Alle diese Verfahren haben den Vorteil, dass am Lüftermotor
nicht mehr mehrere Wicklungsanschlüsse erforderlich sind, sondern eine einzige Wicklung
ausreicht, was Herstellungsaufwand und Kosten spart.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in dem den Lüftermotor ansteuernden
Steuermodul eine Software implementiert ist, mittels welcher einem bestimmten Signal
der die jeweils vorherrschende Kochsituation detektierenden Sensoreinheit eine bestimmte
Leistung des Lüftermotors zugeordnet wird, so dass diese Leistung den Anforderungen
an die Dunstabzugshaube angepasst werden kann. Dies gilt auch für den Einsatz mit
verschiedenen Küchenherdtypen oder in unterschiedlichen Einbausituationen. Auf diese
Art und Weise kann ein und dieselbe Dunstabzugshaubensteuerung in verschiedenen Dunstabzugshaubentypen,
mit unterschiedlichen Küchenherden und in verschiedenen Einbausituationen verwendet
werden, indem die im Steuermodul implementierte Software entsprechend geändert wird.
[0011] Das Steuermodul, welches über das Bedienfeld der Dunstabzugshaube zwischen manuellem
und automatischen Betrieb umschaltbar ist, weist ein Motorregelungsmodul auf, welches
sowohl zur stufenweisen als auch zur kontinuierlichen bzw. quasikontinuierlichen Regelung
der Drehzahl des Lüftermotors geeignet ist und analog oder digital ausgeführt sein
kann. In analoger Ausführung weist das Motorregelungsmodul vorzugsweise einen veränderlichen
Widerstand als Drehzahlregler auf. In digitaler Ausführungsform weist es bevorzugt
einen Triac-Schalter auf. In beiden Fällen sind zur Ansteuerung des Lüftermotors keine
Relais mehr notwendig, so dass die Ansteuerschaltung einfacher und damit kostengünstiger
herzustellen ist. Auch entfallen Relaisschaltgeräusche, die vom Benutzer gerade in
niedrigeren Lüfterstufen als störend empfunden werden können.
[0012] Anhand der Zeichnungen wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen
Figur 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Ansteuerung des Lüftermotors einer
Dunstabzugshaube,
Figur 2 die Funktion zwischen eingestellter Lüfterleistung und gemessener Kochsituation
bei stufenweiser Drehzahlregelung des Lüftermotors,
Figur 3 die Funktion zwischen eingestellter Lüfterleistung und gemessener Kochsituation
bei quasikontinuierlicher Drehzahlregelung des Lüftermotors und
Figur 4 den zeitlichen Verlauf des Motorstroms bei Regelung der Lüfterleistung mittels
Pulspaketsteuerung.
[0013] Eine Dunstabzugshaube 1 weist eine über einem (nicht gezeigten) Elektroherd montierte
Haube 2 mit darin befindlichem Lüfterrad 3 und aus Ultraschallsender 4 und -empfänger
5 bestehender Sensorstrecke 6 auf. Ultraschallsender 4 und -empfänger 5 sind mit einer
Sensorelektronik 7 verbunden und bilden so eine Sensoreinheit 4, 5, 7, welche wiederum
mit einem Steuermodul 8 verbunden ist. Dieses Steuermodul 8 weist ein Motorregelungsmodul
9 auf, an welches ein das Lüfterrad 3 antreibender elektrischer Lüftermotor 10 angeschlossen
ist. An das Steuermodul 8 ist weiterhin ein Bedienfeld 11 angeschlossen, über welches
die Dunstabzugshaube ein- und ausgeschaltet werden kann (1/0), auf Automatik- oder
manuellen Betrieb eingestellt werden kann (A/M) und im manuellem Betrieb die Lüfterleistung
über vier Stufen geregelt werden kann (+/-). Im Automatikbetrieb übernimmt das Steuermodul
8 die Steuerung der Drehzahl des Lüftermotors. Je nach der von der Sensorelektronik
7 detektierten vorherrschenden Kochsituation wird die. Drehzahl des Lüftermotors 10
über das Motorregelungsmodul 9 quasikontinuierlich, d. h., in vielen (hier 128) Stufen
geregelt.
[0014] In Figur 2 ist die nach oben in vier Stufen zunehmende Lüfterleistung in Abhängigkeit
von der nach rechts zunehmenden Menge von in der Sensorstrecke 6 detektiertem Dampf
aufgetragen. Dabei zeigt die durchgezogene Linie 12 den Verlauf bei zunehmender Dampfmenge,
während die gestrichelte Linie 13 den Verlauf bei abnehmender Dampfmenge repräsentiert.
Die Unterschiede im Verlauf der beiden Linien, die in Figur 2 Hysteresefenster erzeugen,
dienen der Vermeidung von Schaltoszillationen in den Schwellenwert-, d. h. Umschaltbereichen.
[0015] Die in Figur 2 gezeigte stufenweise Regelung der Lüfterleistung weicht signifikant
von einem punktiert gezeichneten idealen, linearen Verlauf 14 ab und ist daher für
einen Automatikbetrieb nicht vorteilhaft. Im manuellen Betrieb allerdings weist die
stufenweise Steuerung den Vorteil auf, dass die Lüfterleistung mit wenigen Knopfdrücken
von minimal (d. h. aus) auf maximal (Stufe 4) eingestellt werden kann.
[0016] In Figur 3 ist nach oben in vielen kleinen Stufen die Lüfterleistung in Abhängigkeit
der nach rechts zunehmenden Menge an Dampf aufgetragen. Auch hier zeigt die durchgehende
Linie 12 den Verlauf bei zunehmender Dampfmenge, während die gestrichelte Linie 13
den Verlauf bei abnehmender Dampfmenge-und die punktierte Linie 14 den idealen stufenlosen,
d. h. kontinuierlichen Verlauf repräsentiert. Durch die Vielzahl an Leistungsstufen
(128) ist eine dem kontinuierlichen Verlauf sehr nahe kommende und damit äußerst feinfühlige
Regelung der Lüfterleistung gegeben. Diese Ansteuerung des Lüftermotors 10 ist für
den Automatikbetrieb aus den oben erwähnten Gründen vorteilhaft, während sie für den
manuellen Betrieb aufgrund der vielen durchzuschaltenden Leistungsstufen unbrauchbar
wäre.
[0017] Der in Figur 4 gezeigte zeitliche Verlauf des Motorstroms bei Pulspaketsteuerung
für verschiedene Leistungsstufen zeigt, dass in dem Fall, in dem volle Motorleistung
gewünscht ist, alle Halbwellen der Wechselspannung an den Motor angelegt werden, während
bei einer gewünschten Leistung von 75 % durchschnittlich jede vierte Halbwelle geblockt
wird und bei einer gewünschten Leistung von 50 % nur noch die Hälfte der ankommenden
Halbwellen an den Motor angelegt werden.
1. Verfahren zur Steuerung eines elektrischen Lüftermotors (10) einer Dunstabzugshaube
(1) mit Sensoreinheit (4, 5, 7), Steuermodul (8) und Bedienfeld (11), bei welchem
das Steuermodul (8) die Drehzahl des Motors (10) entsprechend einer von der Sensoreinheit
(4, 5, 7) festgestellten Kochsituation einstellen kann,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehzahlsteuerung sowohl automatisch als auch manuell erfolgen kann, wobei die
Umschaltung zwischen automatischer und manueller Steuerung über das Bedienfeld (11)
erfolgt und bei manueller Regelung die Drehzahl stufenweise eingestellt wird, während
sie bei automatischer Regelung kontinuierlich oder quasikontinuierlich eingestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die stufenweise manuelle Drehzahlregelung in zwei bis zehn, vorzugsweise in drei
bis fünf Stufen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die quasikontinuierliche automatische Drehzahlregelung in mehr als 10, vorzugsweise
in mehr als 50, insbesondere in 128 bis 256 Stufen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehzahl des Lüftermotors (10) analog oder digital geregelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die digitale Drehzahlregelung mittels Phasenanschnittsverfahren oder Pulspaketsteuerung
(PPS) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leistung des Lüftermotors (10) vorzugsweise mittels im Steuermodul (8) implementierter
Software an die Anforderungen an die Dunstabzugshaube (1) angepasst wird.
7. Dunstabzugshaube (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
6,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen elektrischen Lüftermotor (10), eine Sensoreinheit (4, 5, 7), ein Steuermodul
(8) und ein Bedienfeld (11) aufweist, wobei das Steuermodul (8) über das Bedienfeld
(11) zwischen manuellem und automatischem Betrieb umschaltbar ist und ein Motorregelungsmodul
(9) aufweist, das sowohl zur stufenweisen als auch zur kontinuierlichen bzw. quasikontinuierlichen
Regelung der Drehzahl des Lüftermotors (10) geeignet ist.
8. Dunstabzugshaube nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Motorregelungsmodul (9) analog oder digital ausgeführt ist.
9. Dunstabzugshaube nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das analog ausgeführte Motorregelungsmodul (9) einen veränderlichen Widerstand als
Regler aufweist.
10. Dunstabzugshaube nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das digital ausgeführte Motorregelungsmodul (9) einen Triac-Schalter aufweist.