[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein gepanzertes und bewaffnetes Fahrzeug, das sich
aus den üblichen Teilen wie Antriebsmotor, Getrieben, Radsätzen oder Kettenlaufwerk,
einem Besatzungsraum und einem Gehäuse, das alle Ein- und Anbauten aufnimmt, und einer
Waffenstation, insbesondere mit einem kleineren Kaliber, zusammensetzt.
Eine Waffenstation besteht als Freirichtlafette im wesentlichen aus einem Ring oder
Plattform mit Seitendrehlager und einem Waffenträger. Einfache Waffenstationen sind
dadurch gekennzeichnet, daß sie auf einem Flanschring drehbar um eine Fahrzeugluke
herum angebracht sind.
Der Transport von Fahrzeugen mit auf dem Dach lafettierten Waffenstationen stellt
häufig ein Problem dar, da die Waffenstation den höchsten Punkt des Fahrzeugs bildet
aus den plausiblen Gründen der besseren Rundumsicht und des Schußfeldes und dadurch
oft das Verlademaß beim Bahn- oder Lufttransport in der Höhenkontur überschritten
wird.
[0002] Bekannte Lösungen mindern das Problem, indem die Waffenstation zeitweise abgebaut
wird oder auch Teile der Station abgeklappt werden oder sogar bei einem Radfahrzeug
der Reifendruck so vermindert wird, daß das Fahrzeug abgesenkt wird und die Fahrzeughöhe
verringert wird.
[0003] Der Nachteil der vorhandenen Lösungen liegt vor allem darin, daß der Abbau und Wiederaufbau
von Baugruppen häufig viel Zeit erfordert. Auch eine Werkzeugbereitstellung ist oft
erforderlich und in vielen Fällen auch eine Nachjustierung der Waffe zu einer Optik
oder umgekehrt. Weiterhin sind auch absenkbare Geräte kompliziert und aufwendig in
der Realisierung und benötigen ebenfalls eine Nachjustierung.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die einfache temporäre Verringerung der Bauhöhe einer Waffenstation
auf einem Fahrzeug- oder Turmdach, damit das Fahrzeug eine verbesserte Transportfähigkeit
bei Luft- und Bahntransport besitzt oder auch die Fahrzeugkontur verkleinert werden
kann bei Bedarf.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß wird der gesamte über dem Seitendrehlager befindliche Teil der Waffenstation
mit einfachen Mitteln durch den Drehlagerinnendurchmesser nach unten abgeschwenkt.
Dabei ist der waffentragende Teil der Waffenstation (1) direkt über dem Seitendrehlager
(2) schwenkbar gelagert. Eine Abstützung (3) verriegelt die Waffenlage in der oberen
Funktionsstellung (Figur 1) so, daß die Rückstoßkräfte der Waffe zu keiner Beeinträchtigung
des Trefferbildes führen. Die abzuschwenkende Masse der Waffenstation wird durch eine
Schrauben-, Gas- oder Hydraulikfeder (7) als Gewichtsausgleicher ausgeglichen. Ein
eventuell vorhandenes Sichtmittel, zum Beispiel eine Kamera oder eine Glasoptik, ist
mit der abzuschwenkenden Masse, der Waffenstation, in einer Einheit zusammengefaßt.
[0007] Die Vorteile der Erfindung liegen darin, dass das Abschwenken der Waffenstation und
die Konturveränderung in sehr kurzer Zeit und ohne Werkzeuge und ohne eine anschließende
Nachjustierung nach dem Wiederaufschwenken erfolgen kann.
[0008] Insbesondere bestehen die Vorteile im Einzelnen darin, daß
- die Störkante schnell um ein beträchtliches Maß nach unten verschoben werden kann.
- Keine Werkzeuge oder Hilfsmittel eingesetzt werden.
- Eine robuste und einfache Konstruktion den Aufwand gering hält.
- Ohne Verstellung der Waffenachse zur optischen Achse ab- und aufgeschwenkt wird.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- In einer Seitenansicht die Funktionsstellung der Waffe
- Figur 2:
- In einer Seitenansicht die Transportstellung der Waffe
- Figur 3:
- die Transportstellung der Waffe in einer Draufsicht
[0010] Figur 1 zeigt eine Waffe in einer Funktionsstellung oben bzw. gefechtsbereit. Die
Waffe 1 wird mittels Stäben 3, 6 als Abstützung in Lagern 4, 5 welche auf dem Seitendrehlager
2 befestigt sind, gehalten. Eine Gas-, Schrauben- oder Hydraulikfeder (7) wird zur
Kraftunterstützung eingesetzt.
[0011] In der Transportstellung, (Figuren 2 und 3), ist das Waffenrohr 1a entfernt, ebenso
ist die Abstützung 3 entfernt und die gesamte übrige Waffenstation 1 ist mittels der
beweglichen Stäbe 6 um den Schwenkpunkt 4 nach unten durch das ringförmige und zur
Achse 8 symmetrische Seitendrehlager 2 geschwenkt.
[0012] Ausgehend von der Funktionsstellung "gefechtsbereit" wird zum Abschwenken der Waffenstation
das Waffenrohr 1a fallweise an der Waffe entnommen und im Fahrzeug verstaut und eine
Verriegelung gelöst, die die Waffenstation in der oberen Lage hält. Das Entriegeln
kann durch Wegnahme der Abstützung 3 erfolgen, die an den Stabenden mittels Einschnappmechanismus
befestigt ist, welcher am Seitendrehlager 2 als Aufnahme 5 und entsprechend an der
Waffenstation ebenso vorhanden ist.
[0013] Der Stab 3 (Fig.3) besteht aus einer Spannhülse 11, welche an den Enden Rechtsund
Linksgewinde hat. Darin sind 2 Gelenkköpfe 9,10 eingeschraubt.
Durch Drehen der Spannhülse 11 bewegen sich die beiden Gelenkköpfe 9,10 auseinder
und verspannen die drehbaren Stäbe 6 gegenüber dem Lager 5 und einem waffenfesten
Querbolzen 12, mit dem der dem Lager 5 abgewandte Gelenkkopf 9 verbunden wurde. Eine
nicht dargestellte Arretiervorrichtung an dem abnehmbaren Stab 3 verhindern das Losrütteln
im Betrieb. Durch eine Drehbewegung der Spannhülsen 11 in die andere Drehrichtung
wird die Funktionsstellung der Waffe 1 aufgehoben und die Stäbe 3 können vom Querbolzen
12 der Waffe gelöst werden.
[0014] Die Stützfeder 7 verhindert, daß die Waffenstation 1 beim Einschwenken nach unten
fällt aufgrund des nun großen Gewichtsmoments um die Achse 4. Zur Vermeidung von unkontrollierter
Bewegung der Waffenstation beispielsweise beim Fahrbetrieb wird die Waffenstation1
in der unteren Transport- und Endlage (Figur 2) an einem Anschlag verriegelt und festgehalten.
[0015] Bezugszeichenliste
- 1
- Waffenstation
- 1 a
- Waffenrohr
- 2
- Seitendrehlager
- 3
- Abstützung / Stab
- 4
- Lager
- 5
- Lager / Schwerpunkt
- 6
- Stab
- 7
- Stützfeder
- 8
- Achse
- 9
- Gelenkkopf
- 10
- Gelenkkopf
- 11
- Spannhülse
- 12
- Querbolzen
1. Vorrichtung für die Halterung und Schußauslösung einer Waffenstation (1) mit einer
Schußwaffe auf einem militärischen Fahrzeug mit einem z.B. Radfahr- oder Kettenlaufwerk und einem Antrieb zur Fortbewegung sowie einem Fahrzeugaufbau
zur Aufnahme und Einbau aller Komponenten für den Betrieb des Fahrzeugs einschliesslich
einer Fahrzeugbesatzung und einschliesslich eines ringförmig ausgebildeten Seitendrehlagers
(2) auf dem Fahrzeug- oder Turmdach und für die Waffenstation dadurch gekennzeichnet, daß die Waffenstation (1) als Ganzes und einschließlich einer fallweisen Zieloptikeinrichtung
mittels beweglichen Stäben (3, 6) und einer Federunterstützung (7) auf dem Seitendrehlager
(2) befestigt wird und eine Funktionsstellung oben (Figur 1) und eine Transportstellung
unten (Figur 2) nach jeweiligem Schwenken um einen Lagerpunkt (4) und bis an Endanschläge
eingenommen werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Waffenstation (1) mit einer leichten Maschinenwaffe mit kleinem Kaliber oder
einer sonstigen leichteren Waffe, die von einem Bediener allein bedient werden kann,
bestückt ist.
3. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Waffenstation 1 mit einer zugehörigen Zieleinrichtung, zum Beispiel einer Kamera,
bestückt sein kann und Waffenstation und Zieleinrichtung eine Einheit bilden.
4. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung der Waffenstation (1) auf das Seitendrehlager (2) mittels einem oder
zwei abnehmbaren Stäben (3) und einem um die Achse (4) drehbaren Stab (6), der an
dem Lager (3) und an der Waffenstation (1) angelenkt ist, durchgeführt wird.
5. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß verriegelbare Anschläge an einem oder beiden Stäben (6) gegen das Seitendrehlager
(2) angebracht sind, die den Schwenkradius der Waffenstation (1) auf die Endlagen
oben (Figur 1) und unten (Figur 2) begrenzen und die Waffenstation dort verriegeln.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß der verriegelbare obere Anschlag mittels einem oder zwei losen und einklinkbaren
Stäben (3) für die obere Endlage (Figur 1) zusätzlich realisiert wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (3) als Abstützung auch die Rückstoßkräfte der Waffe (1, 1a) bei Abfeuerung
aufnimmt.
8. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (3) aus einer Spannhüle (11) besteht, welche an den Enden Rechts- und Linksgewinde
enthält, in dem jeweils Gelenkköpfe 9,10 eingeschraubt sind, wodurch der Stab (3)
durch Drehen der Spannhülsen gegenüber einem an der Waffenstation (1) angeordneten
Querbolzen 12 und einem auf dem Seitenlager (2) befestigtem Lager (5) verspannbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß eine Unterstützungsfeder (7) als Gewichtsausgleich und Kraftunterstützung so zwischen
Waffenstation (1) und Seitendrehlager (2) angelenkt ist, daß nur geringe Momente um
eine waagerechte Achse (4) aufgrund des Gewichts der Waffenstation (1) beim Ab- und
Hochklappen der Waffenstation auftreten und damit der Bedienerkraftaufwand entlastet
wird.
10. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Unterstützungsfeder (7) als Gasfeder oder als mechanische oder hydraulische Feder
ausgeführt sein kann.
11. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die kreisförmige Ausbildung des Seitendrehlagers (2) eine innere kreisförmige Fläche
umschließt, in der eine öffnende und schließende Fahrzeugluke für die Fahrzeugbesatzung
untergebracht sein kann und die für das Abschwenken der Waffenstation (1) in die Transportstellung
(Figur 2) geöffnet, entfernt oder seitlich weggeschwenkt wird.