[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Kunststoff-Laufflächen von
Wintersport-Geräten, insbesonders von Skiern oder Snowboards, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
[0002] Skier, Snowboards und ähnliche Wintersport-Geräte mit Gleitflächen sind heutzutage
praktisch ausschließlich mit Kunststoff-Laufflächen ausgeführt, da diese abgesehen
von der einfachen Herstellung auch die besten Gleiteigenschaften unter den üblicherweise
bei der Verwendung derartiger Geräte herrschenden Temperaturverhältnissen relativ
zu Schneeoberflächen in den verschiedensten Zuständen (von Pulverschnee bis Firn oder
blankem Eis) aufweisen. Je nach konkreter Zusammensetzung des Laufflächen-Belages
kommt es aber im Laufe der Zeit zu mehr oder weniger ausgeprägten Abnutzungen bzw.
auch Beschädigungen der Laufflächen, was zur Entwicklung verschiedenster Reparatur-
bzw. Serviceverfahren zur Behandlung dieser Laufflächen geführt hat, mit denen danach
getrachtet wird, die Laufflächen möglichst wieder in den für die Gleiteigenschaften
des Gerätes optimalen Zustand zu bringen bzw. Beschädigungen derselben zu beseitigen.
Das zur Zeit in diesem Zusammenhang am meisten angewendete Verfahren ist das Schleifen
der Lauffläche (Belagoberfläche) mit einem rotierenden Schleifstein bzw. einem über
Rollen laufenden Schleifband, wobei das Schleifgerät parallel zur zu behandelnden
Oberfläche in Längsrichtung über diese bewegt wird. Durch die auf diese Weise erfolgende
mechanische Abtragung der äußersten Oberflächenschicht (üblicherweise sind nur wenige
Hundertstel- bis Zehntelmillimeter notwendig) können kleine Unebenheiten und Beschädigungen
der Oberfläche beseitigt und dieser abhängig von der verwendeten Schleifkörnung Strukturen
gegeben werden, die Wachs und ähnliche nachträglich aufgebrachte, die Gleiteigenschaften
verbessernde Mittel besser anhaften lassen bzw. in den depotähnlichen, von den Schleifkörnern
gerissenen Vertiefungen speichern. Aus den zuletzt genannten Gründen werden derartige
Schleifverfahren üblicherweise auch bei der Herstellung derartiger Wintersport-Geräte
eingesetzt.
[0003] Nachteilig bei diesen Schleifverfahren ist allerdings, daß sie zufolge des mehr oder
weniger starken Materialabtrages nur begrenzt wiederholbar sind, daß tiefergehende
Abnutzungen bzw. Beschädigungen nicht oder nur unter exzessivem Abtrag beseitigt werden
können und daß beim Schleifen aus der Laufflächen-Oberfläche unkontrolliert vorstehende
Mikrofasern entstehen, was zu Schuppenbildung und Verschlechterung der Gleiteigenschaften
führen kann.
[0004] Andererseits sind auch Verfahren zur Behandlung derartiger Kunststoff-Laufflächen
bekannt geworden, bei denen zusätzliches Kunststoff-Material in Granulat-, Band- oder
Folienform mittels einer geeigneten Heizeinrichtung erwärmt und auf die zu behandelnde
Lauffläche aufgeschmolzen wird. Siehe dazu beispielsweise WO 92/08528 A1, FR 2627395
A oder AT 365 078 B. Dieser Verfahren ermöglichen zwar zumindest theoretisch eine
beliebig oftmalige Anwendung sowie die Behandlung auch stärkerer Abnutzungen und Beschädigungen,
haben aber in der Praxis den Nachteil, daß nur eine schlechte Verbindung der aufgebrachten
Neuschicht zum alten Belag erfolgt und zur Folge eines in Bearbeitungsrichtung gleitend
erfolgenden Andrückens der noch heißen neuen Schicht auch eine sehr glatte Oberfläche
entsteht, die als Endbearbeitung dann - mit den beschriebenen Nachteilen - trotzdem
wieder geschliffen werden muß.
[0005] Aus DE 40 13 901 A1 oder DE 40 33 235 A1 sind weiters beispielsweise Verfahren und
Vorrichtungen bekannt, welche eine makroskopische Profilierung von Skilaufsohlen mit
Rillen in Längs- bzw. Querrichtung erlauben, um diesen jeweils optimale Steig- bzw.
Gleiteigenschaften zu verleihen. Die Anbringung dieser Rillen erfolgt dabei beispielsweise
durch Heißprägen der entsprechend erwärmten Lauffläche mittels eines Stempels in Rillenform.
Diese Verfahren erlauben allerdings keine Wiederherstellung von abgenutzten oder beschädigten
Laufflächen und auch keine vorteilhafte mikroskopische Strukturierung der Laufflächen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß die zu behandelnden Laufflächen im Hinblick
auf Abnutzung und Beschädigung wieder in einen tadellosen Zustand gebracht werden
können und daß sie auch im Hinblick auf die für derartige Wintersport-Geräte wichtige
Bereitstellung optimaler mikroskopischer Oberflächenbedingungen bezüglich ihrer Oberflächenstrukturierung
optimiert werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die zu behandelnde Lauffläche in Kontakt mit einer
diese überdeckenden Prägematrize gebracht, durch kurzzeitige Erhitzung derselben oberflächlich
zumindest bis zur Erreichung eines plastisch verformbaren Zustandes erwärmt, durch
Prägen unter über die ganze Lauffläche weitgehend gleichem Druck entsprechend der
Oberfläche der Prägematrize verformt und sodann durch Abkühlung der Prägematrize wieder
verfestigt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen
Verfahrens weist eine mit der Oberfläche des zu behandelnden Gerätes in Kontakt bringbare,
diese überdeckende Prägematrize, weiters eine auf der dem zu behandelnden Gerät abgewandten
Seite der Prägematrize angeordnete, bedarfsweise aktivierbare Heiz- und Kühleinrichtung,
sowie eine über die ganze Lauffläche weitgehend gleichen Druck auf das zu behandelnde
Gerät in Richtung Prägematrize ausübende Belastungseinrichtung auf.
[0008] Zwischen der zu behandelnden Lauffläche und der Prägematrize kann weiters auch vor
deren Erhitzung zusätzliches Kunststoffmaterial in pastöser Form, Band-, Folien-,
Granulat- oder Pulverform eingebracht und bei Erwärmung unter Prägedruck mit der zu
behandelnden Oberfläche verbunden werden. Darüber hinaus ist es natürlich im Rahmen
der Erfindung auch möglich, die Laufflächen auf diese Weise mit Kunststoff-Material
aufzufüllen.
[0009] Es wird also beispielsweise ein zu behandelnder Ski vorerst daraufhin überprüft,
ob Abnutzungen bzw. Beschädigungen der Lauffläche in größerem Ausmaß vorliegen, was
gegebenenfalls vorweg die Aufbringung einer entsprechenden Menge bzw. Schichtstärke
von Zusatzmaterial in beschriebener Form auf der Prägematrize und/oder der zu behandelnden
Lauffläche erfordert. Sodann wird der Ski mit der zu behandelnden Lauffläche in Kontakt
mit der den zu behandelnden Laufflächenbereich zweckmäßigerweise mit etwas seitlichem
Überstand überdeckenden Prägematrize gebracht, die für das weitere Verfahren relativ
zur zu behandelnden Lauffläche feststehend bleibt, was durch die Belastungseinrichtung,
die über die ganze zu behandelnde Lauffläche weitgehend gleichen Druck ausübt, erreicht
wird. In diesem, relativ zur Prägematrize vorgespannt fixierten Zustand des zu behandelnden
Skis erfolgt nun eine Aufheizung der Prägematrize bis die zu behandelnde Lauffläche
zumindest einen plastisch verformbaren Zustand erreicht hat, womit sich die Oberflächenstruktur
der Prägematrize in die Lauffläche eindrückt bzw. auf dieser negativ abbildet. Unmittelbar
anschließend wird die Prägematrize wieder abgekühlt, womit die geprägte Lauffläche
wieder verfestigt wird.
[0010] Im Falle einer gegebenenfalls notwendigen Einbringung von Zusatzmaterial zwischen
Prägematrize und zu behandelnder Lauffläche wird die kurzzeitige Erhitzung der Prägematrize
vorzugsweise bis zu einer zumindest teilweisen Schmelzung des Zusatzmaterials mit
zumindest oberflächlicher Anschmelzung der zu behandelten Lauffläche erfolgen, damit
eine innige Verbindung des Zusatzmaterials mit der alten Lauffläche erfolgen kann.
In diesem Falle ist dann die Oberfläche der Prägematrize auf der neu aufgebrachten
Schicht abgebildet. Bei üblicher Abnutzung der zu behandelnden Lauffläche bzw. kleineren
Fehlern in deren Oberfläche sowie auch bei der Erst-Behandlung einer Lauffläche bei
der Herstellung eines entsprechenden Wintersport-Gerätes genügt das beschriebene Heißprägen
der zu behandelnden Lauffläche ohne Zusatzmaterial.
[0011] Auf die beschriebene Weise können Laufflächen erhalten bzw. wiederhergestellt werden,
die sowohl makroskopisch als auch mikroskopisch optimiert sind, wobei das Behandlungsverfahren
praktisch beliebig oft wiederholbar ist. Die erhaltene Mikrostruktur der Oberfläche
ist ein exaktes negatives Abbild der Oberfläche der Prägematrize, die vorzugsweise
auf der der zu behandelnden Lauffläche zugewandten Seite eine eingeschliffene Oberflächenstruktur
aufweist. Damit kann das Schliffbild beispielsweise einer mittels eines rotierenden
Schleifsteins von frei wählbarer Körnung behandelten Aluminium-Prägematrize (ohne
die eingangs angesprochenen, beim direkten Schleifen einer Kunststoff-Lauffläche entstehenden
Mikrofasern) einfach und präzise auf die zu behandelnde Kunststoff-Lauffläche aufgebracht
werden, was die eingangs angesprochene Vorteile geschliffener Laufflächen ohne deren
angesprochene Nachteile bietet. Darüber hinaus könnte die Prägematrize aber natürlich
auch andere geeignete Oberflächenstrukturen durch entsprechende mechanische, chemische,
elektroerosive, oder dergleichen Behandlung erhalten, was vielfältigste Einflußnahmen
auf die letztendlich erhaltene Oberflächenstruktur der behandelten Lauffläche ermögicht.
[0012] Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen,
daß die Heiz- und Kühleinrichtung je ein separates, alternativ benachbart zur Prägematrize
bringbares Heiz- bzw. Kühlelement aufweist. Damit kann die Prägematrize einfach durch
Austausch des unmittelbar benachbart liegenden Heizelementes nach dem Aufheizen sofort
und ohne die Gefahr einer unbotmäßigen Erwärmung des gesamten zu behandelnden Gerätes
(was zu Delamination der einzelnen Aufbauschichten, Spannungsverlust und ähnlichen
Nachteilen führen könnte) wieder abgekühlt werden, sodaß die Erwärmung leicht auf
den oberflächennahen Bereich der zu behandelnden Lauffläche begrenzt werden kann.
Darüber hinaus kann damit das Behandlungsverfahren insgesamt sehr rasch ablaufen,
was sowohl bei der Herstellung beispielsweise von Skiern als auch deren servicemäßiger
Behandlung sehr wichtig ist.
[0013] Die Belastungseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist in weiters bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung einen auf der der zu behandelten Lauffläche des Gerätes
abgewandten Seite angeordneten schlauchartigen Füllkörper auf, dessen Innenraum mit
Druckmittel beaufschlagbar ist und der dabei das zu behandelnde Gerät an die Prägematrize
drückt. Dieser schlauchartige Füllkörper ermöglicht auf einfachste Weise eine gleichmäßige
Anpressung der zu behandelnden Lauffläche an die Prägematrize ungeachtet der Ausbildung
des zu behandelnden Gerätes an der der Prägematrize abgewandten Seite - so kann beispielsweise
bei einer derartigen Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein zu behandelnder
Ski ohne weiteres mit montierter Bindung sicher gehalten und gleichmäßig angedrückt
werden. Davon abgesehen könnte die Belastungseinrichtung aber natürlich auch beispielsweise
aus einzelnen Pneumatikelementen oder dergleichen bestehen, die mit entsprechend geringem
Abstand bzw. entsprechend großer jeweiliger Andrückfläche ebenfalls eine ausreichend
gleichmäßige Andrückung der zu behandelnden Oberfläche an die Prägematrize sicherstellen
können.
[0014] Das Heizelement kann beispielsweise aus einer elektrisch oder mit durchströmendem
Dampf oder dergleichen beheizten Platte bestehen, wobei für die üblichen LaufflächenMaterialien
eine Arbeitstemperatur von etwa 200 °C bis 300 °C einzuhalten ist, bei welcher eine
Aufheizung der Prägematrize in einem Zeitbereich von etwa 30 Sekunden für das erfindungsgemäße
Verfahren ausreicht. Das Kühlelement kann beispielsweise mit einem flüssigen oder
gasförmigen Kühlmittel durchströmt ausgebildet sein und weist bevorzugt eine Arbeitstemperatur
von etwa 3 °C bis 10 °C auf. Die erforderliche Abkühlzeit der Prägematrize liegt in
diesem Fall bei etwa 40 Sekunden, wobei es für verschiedene Materialien bzw. Verfahrensabläufe
auch durchaus möglich sein kann, die angegebenen Temperaturen und Zeiten entsprechend
anzupassen.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden noch anhand der in der Zeichnung schematisch dargestellten
Vorrichtung näher erläutert. Fig. 1 zeigt dabei eine Seitenansicht der gesamten Vorrichtung,
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.
[0016] Die dargestellte Vorrichtung dient zur Behandlung von Kunststoff-Laufflächen von
Wintersport-Geräten 1, wie insbesonders von Skiern oder Snowboards, und weist im wesentlichen
eine mit der Lauffläche 2 des Gerätes 1, gegebenenfalls unter vorheriger Aufbringung
von zusätzlichem Kunststoff-Material in pastöser Form bzw. in Band-, Folien-, Granulat-
oder Pulverform (siehe Schicht 3 in Fig. 2), in Kontakt bringbare, die Lauffläche
2 überdeckende Prägematrize 4, weiters eine auf der dem zu behandelnden Gerät 1 abgewandten
Seite der Prägematrize 4 angeordnete, bedarfsweise aktivierbare Heiz- und Kühleinrichtung
5, sowie eine über die ganze Lauffläche 2 weitgehend gleichen Druck auf das zu behandelnde
Gerät 1 in Richtung Prägematrize 4 ausübende Belastungseinrichtung 6 auf. Die Prägematrize
4 sowie eine unterhalb derselben angeordnete Tragplatte 7 ist - wie insbesonders aus
Fig. 1 ersichtlich - relativ zum Grundrahmen 8 der Vorrichtung feststehend - die Belastungseinrichtung
6 ist in Richtung der Pfeile 9 in der Höhe verstellbar. Die Heiz- und Kühleinrichtung
5 besteht aus je einem separaten, alternativ benachbart zur Prägematrize 4 bringbaren
Heiz- bzw. Kühlelement 10, 11, welche - wie aus Fig. 1 ersichtlich - mittels eines
Laufwagens 12 und eines Spindelantriebs 13 in Längsrichtung der Vorrichtung relativ
zum Grundrahmen 8 verschiebbar sind.
[0017] Die Belastungseinrichtung 6 weist einen auf der der zu behandelnden Lauffläche 2
des Gerätes 1 abgewandten Seite angeordneten, schlauchartigen Füllkörper 14 auf, dessen
Innenraum auf hier nicht weiter dargestellte Weise mit Druckmittel beaufschlagbar
ist und der dabei das zu behandelnde Gerät 1 an die Prägematrize 4 andrückt.
[0018] Die Prägematrize 4 weist auf der der zu behandelnden Lauffläche zugewandten Seite
eine in Fig. 2 durch eine Wellenlinie symbolisierte, vorzugsweise eingeschliffene
Oberflächenstruktur auf, die sich bei der erfindungsgemäß Behandlung, wie im folgenden
nochmals kurz beschrieben, auf der zu behandelnden Lauffläche 2 (bzw. gegebenenfalls
auf der Oberfläche des aufgebrachten Zusatzmaterials (Schicht 3)) negativ abbildet.
[0019] Zur Durchführung des Verfahrens wird das jeweilige Gerät 1 mit der zu behandelnden
Oberfläche 2 (gegebenenfalls unter vorheriger Aufbringung von zusätzlichem Kunststoff-Material
wie beschrieben) in Kontakt mit der Prägematrize 4 gebracht, durch kurzzeitige Erhitzung
derselben - während der Laufwagen 12 in einer Stellung ist, die das Heizelement 10
unterhalb der Tragplatte 7 positioniert - oberflächlich zumindest bis zur Erreichung
eines plastisch verformbaren Zustandes erwärmt, dabei durch Prägen mittels über die
ganze Lauffläche 2 weitgehend gleichem Druck entsprechend der Oberfläche der Prägematrize
4 verformt und sodann durch Abkühlung der Prägematrize (wobei sich der Laufwagen 12
in einer Position befindet, die nun das Kühlelement 11 unterhalb der Tragplatte 7
positioniert) wieder verfestigt.
[0020] Auf diese Weise kann der zu behandelnden Oberfläche ohne den beispielsweise beim
Schleifen üblichen Materialabtrag eine der Oberfläche der Prägematrize 4 entsprechenden
Mikrostruktur aufgeprägt werden. Falls erforderlich, können beispielsweise zur Behandlung
von Laufflächen mit größeren Abnutzungserscheinungen oder Beschädigungen zusätzliche
Materialien zwischen zu behandelnder Oberfläche 2 und Prägematrize 4 eingebracht und
damit bei der beschriebenen Behandlung auf die Lauffläche aufgeschmolzen werden.
1. Verfahren zur Behandlung von Kunststoff-Laufflächen (2) von Wintersport-Geräten (1),
insbesonders von Skiern oder Snowboards, wobei die zu behandelnde Lauffläche (2) in
Kontakt mit einer diese überdeckenden Prägematrize (4) gebracht, durch kurzzeitige
Erhitzung derselben oberflächlich zumindest bis zur Erreichung eines plastisch verformbaren
Zustandes erwärmt, durch Prägen unter über die ganze Lauffläche (2) weitgehend gleichem
Druck entsprechend der Oberfläche der Prägematrize (4) verformt und sodann durch Abkühlung
der Prägematrize (4) wieder verfestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der zu behandelnden Lauffläche (2) und der Prägematrize (4) vor deren Erhitzung
zusätzliches Kunststoff-Material (3) in pastöser Form, Band-, Folien-, Granulat- oder
Pulverform eingebracht und bei Erwärmung unter Prägedruck mit der zu behandelnden
Oberfläche verbunden wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer mit
der Lauffläche (2) des zu behandelnden Gerätes (1), gegebenenfalls unter vorheriger
Aufbringung von zusätzlichem Kunststoff-Material (3) in pastöser Form, Band-, Folien-,
Granulat- oder Pulverform, in Kontakt bringbaren, diese überdeckende Prägematrize
(4), weiters mit einer auf der dem zu behandelnden Gerät (1) abgewandten Seite der
Prägematrize (4) angeordneten, bedarfsweise aktivierbaren Heiz- und Kühleinrichtung
(5), sowie einer über die ganze Lauffläche (2) weitgehend gleichen Druck auf das zu
behandelnde Gerät (1) in Richtung Prägematrize (4) ausübenden Belastungseinrichtung
(6).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägematrize (4) auf der der zu behandelnden Lauffläche (2) zugewandten Seite
eine vorzugsweise eingeschliffene Oberflächenstruktur aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Heiz- und Kühleinrichtung (5) je ein separates, alternativ benachbart zur Prägematrize
(4) bringbares Heiz- bzw. Kühlelement (10, 11) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Belastungseinrichtung (6) einen auf der der zu behandelnden Lauffläche (2) des
Gerätes (1) abgewandten Seite angeordneten schlauchartigen Füllkörper (14) aufweist,
dessen Innenraum mit Druckmittel beaufschlagbar ist und der dabei das zu behandelnde
Gerät (1) an die Prägematrize (4) drückt.