[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kostengünstigen, kontaminationsarmen,
Verpackung von Polysiliciumbruch.
[0002] Polysiliciumbruch wird beispielsweise mittels Siemensverfahren aus Trichlorsilan
abgeschieden und danach kontaminationsfrei zerkleinert. Es wird in der Regel in der
Solar- oder Halbleiterindustrie beispielsweise für die Herstellung von Solarzellen
oder Reinstsilizium-Wafern verwendet. Für diese Anwendungen ist ein möglichst wenig
kontaminierter Polysiliciumbruch erwünscht, daher wird das Material für den Transport
zu den Anwendern verpackt. Allerdings erfolgt diese Verpackung bisher kontaminationsreich
und personalintensiv manuell.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches eine
kostengünstige kontaminationsarme Verpackung von hochreinem Polysiliciumbruch ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist,
dass der Polysiliciumbruch automatisch verpackt wird.
[0005] Als Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind prinzipiell alle im Stand der
Technik bekannten automatischen Verpakkungsmaschinen für stückiges Bruchgut geeignet.
[0006] Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung einer automatischen Verpackungsmaschine
zur Verpacken von hochreinem Polysiliciumbruch.
[0007] Die erfindungsgemäße Verwendung einer automatischen Verpakkungsmaschine ermöglicht
kostengünstig vollautomatisch ein Portionieren, Einfüllen und Verpacken von hochreinem
Polysiliciumbruch.
[0008] Als automatische Verpackungsmaschine wird vorzugsweise eine Vorrichtung eingesetzt,
umfassend
- ein Mittel zur Portionierung des Polysiliciumbruchs
- eine Abfüllvorrichtung, umfassend einen Kunststoffbeutel
- eine Verschweißvorrichtung für den mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
[0009] Um die Gefahr einer Verunreinigung des Polysiliciumbruchs zu vermeiden, sind alle
mit dem Polysiliciumbruch in Kontakt kommenden Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besonders bevorzugt mit Silicium armiert oder mit einem hochverschleißfesten Kunststoff
verkleidet. Zudem ist es besonders bevorzugt, um ein Durchstoßen der Verpackung zu
minimieren, die erfindungsgemäße Vorrichtung derart auszugestalten, dass der Polysiliciumbruch
durch zwei verschweißte Kunststoffbeutel verpackt ist.
[0010] Besonders bevorzugt umfasst eine erfindungsgemäße Verpackungsmaschine daher nach
der Verschweißvorrichtung für den mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
nochmals eine Abfüllvorrichtung, umfassend einen Kunststoffbeutel sowie eine Verschweißvorrichtung
für diesen Kunststoffbeutel, der einen mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
enthält.
[0011] Bevorzugt ermöglicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung zudem auch vollautomatisch
ein Transportieren des Polysiliciumbruchs und umfasst daher zusätzlich Mittel zur
Förderung des Polysiliciumbruchs wie beispielsweise eine Förderrinne, ein Förderrohr,
ein Förderband, oder ein Bürstenband.
[0012] Mittel zur Portionierung des Polysiliciumbruchs sind beispielsweise eine zeitgesteuerte
Förderrinne oder eine Füllhöhenbestimmung eines Vorratsbehälters oder eine Wägevorrichtung
für den Polysiliciumbruch.
[0013] Vorzugsweise formt die Abfüllvorrichtung den Kunststoffbeutel aus einer vorzugsweise
hochreinen Kunststofffolie, beispielsweise mittels eines Füll- und Beutelformrohres.
[0014] In einer insbesonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Vorrichtung zudem eine
oberhalb der Abfüllvorrichtung für das Polysilicium und der Verschweißvorrichtung
angebrachte Luftabsaugvorrichtung (Flowbox), die eine Partikelverunreinigung des Polysiliciumbruchs
verhindert.
[0015] Figur 1 stellt eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar:
[0016] Diese erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst
- eine Förderrinne (1) für den Polysiliciumbruch (2),
- eine Wägevorrichtung (3) für den Polysiliciumbruch (2), mit einem Trichter (4),
- Ablenkbleche (5),
- eine Abfüllvorrichtung (6), welche aus einer hochreinen Kunststofffolie (7) einen
Kunststoffbeutel (8) formt,
- eine Verschweißvorrichtung (10) für den mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
(8),
- eine oberhalb von Förderrinne (1), Wägevorrichtung (3), Abfüllvorrichtung (6) und
Verschweißvorrichtung (10) angebrachte Flowbox (11), die eine Partikelverunreinigung
des Polysiliciumbruchs (2) verhindert,
- ein Förderband (12) für den verschweißten mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
(14),
wobei alle Bauteile, die mit dem Polysiliciumbruch (2) in Kontakt kommen, mit Silicium
armiert oder mit einem hochverschleißfestem Kunststoff verkleidet sind.
[0017] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung im Anschluss an das Förderband
(12) eine weitere Abfüllvorrichtung (15), welche aus einer hochreinen Kunststofffolie
(16) einen Kunststoffbeutel (17) formt, eine Verschweißvorrichtung (18) für diesen
Kunststoffbeutel (17), nachdem er mit dem verschweißten und mit Polysiliciumbruch
gefüllten Kunststoffbeutel (14) gefüllt ist, sowie ein Förderband (19) für den in
einer Doppelbeutelverpackung (21) befindlichen Polysiliciumbruch (2).
[0018] Vorzugsweise umfasst die Abfüllvorrichtung (6), einen Deionisierer (9), der eine
statische Aufladung und damit eine Partikelverunreinigung der Kunststofffolie (7)
verhindert.
[0019] Vorzugsweise läuft das Förderband (12) und/oder das Förderband (19) durch einen magnetisch
induktiven Detektor (13) bzw. (20).
[0020] Vorzugsweise handelt es sich bei der Kunststofffolie (7, 16) um eine PE-Folie. Die
Kunststofffolie hat vorzugsweise eine Stärke von > 200µm, besonders bevorzugt eine
Stärke von 290 bis 350 µm.
[0021] Vorzugsweise handelt es sich bei dem hochverschleißfesten Kunststoff um Polyurethan.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine kontaminationsarme Verpackung ohne
Humankontakt. Sie ermöglicht ferner eine gleichbleibende Qualität des verpackten Produktes.
[0023] Die mit dem Verpackungsgut Polysiliciumbruch verbundenen besonderen Problemstellungen
wie Kontaminationsfreiheit, Nachzerkleinerung, Staubentwicklung werden durch die genannten
Ausgestaltungen in der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelöst (Siliciumarmierung, Deionisierung
der Luft, konstruktionsbedingte geringe Wurfhöhen, Absaugungen, Metalldetektoren usw.).
[0024] Eine konkrete Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand der Vorrichtung
gemäß Fig. 1 erläutert.
[0025] Der Polysiliciumbruch (2) wird auf einer siliciumarmierten Förderrinne (1) in eine
Wägevorrichtung (3) transportiert, wobei die Wägevorrichtung den Füllgrad eines Trichters
(4) mit Polysiliciumbruch (2) regelt und sich der Polysiliciumbruch (2) aus dem Trichter
(4) in einen Kunststoffbeutel (8) entleert, wenn sich eine vorgegebene Abfüllmenge
Polysiliciumbruch (2) im Trichter (4) befindet, wobei die Fallhöhe des Siliciums mit
Ablenkblechen (5) minimiert wird, so dass eine ungewünschte Nachzerkleinerung des
Siliciums nicht stattfindet und der Kunststoffbeutel (8) nach dem Befüllen mittels
einer Verschweißvorrichtung (10) verschweißt und der so erhaltene mit Polysiliciumbruch
gefüllte Kunststoffbeutel (14) über ein Förderband (12) durch einen magnetisch induktiven
Detektor (13) geführt wird, um mögliche Metallkontamination zu detektieren.
[0026] Die Kunststofffolie (7) wird in der Abfüllvorrichtung (6) vorzugsweise dadurch zu
einem Kunststoffbeutel (8) geformt, dass die Folie (7) über eine sog. Schulter gezogen
wird. Die Schulter ist, um die Folienoberfläche nicht zu kontaminieren, wiederum aus
hochverschleißfestem Kunststoff ausgeführt. Die benachbarten Enden der zu einem Schlauch
geformten Kunststofffolie werden verschweißt, der Schlauch wird unten durch eine Verschweißvorrichtung
zugeschweißt, so dass ein von oben befüllbarer hochreiner Kunststoffbeutel vorliegt,
der vorzugsweise während des Befüllens mit dem Polysiliciumbruch durch weiteres kontinuierliches
Verschweißen der einen Schlauch bildenden Kunststofffolie verlängert wird.
[0027] Nachdem der Beutel befüllt ist, verschweißen vorzugsweise zwei Formbacken den Kunststoffbeutel.
[0028] Besonders bevorzugt wird der Einfachbeutel in einem weiteren Kunststoffbeutel verpackt.
Dies erfolgt dadurch, dass ein zweiter Kunststoffbeutel analog dem ersten Kunststoffbeutel
erzeugt wird und der Einfachbeutel in den zweiten Beutel eingebracht wird und verschweißt
wird. Vorzugsweise bremst eine mechanisch-pneumatische Produktbremse den Fall des
ersten Kunststoffbeutels beim Einbringen in den zweiten Kunststoffbeutel.
[0029] Der derart verpackte Polysiliciumbruch kann nochmals über Förderbänder durch einen
magnetisch induktiven Detektor geführt werden, um mögliche Metallkontamination zu
detektieren.
1. Verfahren zum kostengünstigen kontaminationsarmen Verpacken von hochreinem Polysiliciumbruch,
dadurch gekennzeichnet, dass der Polysiliciumbruch automatisch verpackt wird.
2. Verwendung einer automatischen Verpackungsmaschine zum Verpacken von hochreinem Polysiliciumbruch.
3. Vorrichtung zum kostengünstigen vollautomatischen Portionieren, Einfüllen und Verpacken
eines hochreinen Polysiliciumbruchs umfassend
- ein Mittel zur Portionierung des Polysiliciumbruchs
- eine Abfüllvorrichtung, umfassend einen Kunststoffbeutel
- eine Verschweißvorrichtung für den mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie nach der Verschweißvorrichtung für den mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
nochmals eine Abfüllvorrichtung umfassend einen Kunststoffbeutel sowie eine Verschweißvorrichtung
für diesen Kunststoffbeutel, der einen mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
enthält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich noch ein Mittel zur Förderung des Polysiliciumbruchs umfasst.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine oberhalb der Abfüllvorrichtung für das Polysilicium und der Verschweißvorrichtung
angebrachte Luftabsaugvorrichtung umfasst.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass alle mit dem Polysiliciumbruch in Kontakt kommenden Teile der Vorrichtung mit Silicium
armiert oder mit einem hochverschleißfesten Kunststoff verkleidet sind.
8. Vorrichtung zum Transportieren, Abwägen, Portionieren, Einfüllen und Verpacken eines
hochreinen Polysiliciumbruchs umfassend
- eine Förderrinne (1) für den Polysiliciumbruch (2),
- eine Wägevorrichtung (3) für den Polysiliciumbruch(2), welche mit einem Trichter
(4) verbunden ist,
- Ablenkbleche (5),
- eine Abfüllvorrichtung (6) welche aus einer hochreinen Kunststofffolie (7) einen
Kunststoffbeutel (8) formt,
- eine Verschweißvorrichtung (10) für den mit Polysiliciumbruch (2) gefüllten Kunststoffbeutel(8),
- eine oberhalb von Förderrinne (1), Wägevorrichtung (3), Abfüllvorrichtung (6) und
Verschweißvorrichtung (10) angebrachte Flowbox (11), die eine Partikelverunreinigung
des Polysiliciumbruchs (2) verhindert,
- ein Förderband (12) für den verschweißten mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
(14),
- wobei alle Bauteile, die mit dem Polysiliciumbruch (2) in Kontakt kommen, mit Silicium
armiert oder mit einem hochverschleißfestem Kunststoff verkleidet sind.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine weitere Abfüllvorrichtung (15), welche aus einer hochreinen Kunststofffolie
(16) einen Beutel (17) formt, eine Verschweißvorrichtung (18) für diesen Kunststoffbeutel
(17), nachdem er mit dem verschweißten und mit Polysiliciumbruch gefüllten Kunststoffbeutel
(14) gefüllt ist, sowie ein Förderband (19) umfasst.
10. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Fördervorrichtung mit einem Detektor für einen verschweißten mit Polysiliciumbruch
gefüllten Kunststoffbeutel umfasst.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Kunststofffolie (7, 16) um eine PE-Folie handelt.
12. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem hochverschleißfesten Kunststoff um Polyurethan handelt.
13. Verfahren zur kontaminationsarmen Verpackung von Polysiliciumbruch dadurch gekennzeichnet, dass Polysiliciumbruch (2) auf einer siliciumarmierten Förderrinne (1) in eine Wägevorrichtung
(3) transportiert wird, wobei die Wägevorrichtung den Füllgrad eines Trichters (4)
mit Polysiliciumbruch (2) regelt und sich der Polysiliciumbruch (2) aus dem Trichter
(4) in einen Kunststoffbeutel (8) entleert, wenn sich eine vorgegebene Abfüllmenge
Polysiliciumbruch (2) im Trichter (4) befindet, wobei die Fallhöhe des Siliciums mit
Ablenkblechen (5) minimiert wird, so dass eine ungewünschte Nachzerkleinerung des
Siliciums nicht stattfindet und der Kunststoffbeutel (8) nach dem Befüllen mittels
einer Verschweißvorrichtung (10) verschweißt und der so erhaltene mit Polysiliciumbruch
gefüllte Kunststoffbeutel (14) als ein Einfachbeutel über Förderbänder (12) durch
einen magnetisch induktiven Detektor (13) geführt wird, um mögliche Metallkontamination
zu detektieren.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfachbeutel in einem weiteren Kunststoffbeutel verpackt wird.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung in einem weiteren Kunststoffbeutel dadurch erfolgt, dass ein zweiter
Kunststoffbeutel (17) analog dem ersten Kunststoffbeutel (8) erzeugt wird und der
Einfachbeutel in den zweiten Kunststoffbeutel eingebracht und verschweißt wird.