[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines gesponnenen
Fadens aus einem Stapelfaserverband gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Stand der Technik
[0002] Derartige Vorrichtungen sind in der Textiltechnik bekannt und werden in Luftspinnverfahren
eingesetzt. Eine solche Vorrichtung offenbart beispielsweise die Schrift EP 854 214
(Äquivalent zu US 5,927,062), welche in der Figur 1 gezeigt wird. Man kann erkennen,
wie ein Stapelfaserverband 1 von einem Auslaufwalzenpaar 2 (meist eines Streckwerks)
geliefert wird und ein Faserführungselement 3 durchläuft. Das Faserführungselement
3 weist einen Faserförderkanal 4 mit einer wendelförmigen Faserführungsfläche 5 auf.
Der Stapelfaserverband 1 wird durch die Faserführungsfläche 5 geführt, wobei diese
an einer Faserabgabekante 6 endet. In einem gewissen Abstand zum Faserführungselement
3, beziehungsweise zur Faserabgabekante 6, ist eine Spindel 7 mit einem Garnführungskanal
8 und einer dem Garnführungskanal 8 zugehörigen Einlassmündung 9 vorgesehen. Zwischen
dem Faserführungselement 3 und der Einlassmündung 9 ist eine Fluideinrichtung zur
Erzeugung einer Wirbelströmung um die Einlassmündung 9 vorgesehen (Fluideinrichtung
nicht gezeigt). Die Fluideinrichtung erzeugt eine Wirbelströmung 11 um die Einlassmündung
9, beziehungsweise um die Spindel 7. Durch die erzeugte Wirbelströmung 11 legen sich
die freien Faserenden 12 des Stapelfaserverbandes 1 um die Einlassmündung 9. Durch
die Bewegung des Faserverbandes 1 in Pfeilrichtung, entsteht eine relative rotierende
Bewegung der freien Faserenden 12 um die Einlassmündung 9 und dadurch um den Faserverband
1. Aus dem Stapelfaserverband 1 entsteht somit ein gesponnener Faden 10.
[0003] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Gestaltung von Faserführungselementen,
wie sie die Figur 1 zeigt. Die Erfindung befasst sich insbesondere mit der Gestaltung
von Faserförderkanälen und den zugehörigen Faserführungsflächen.
[0004] Ein weiterer Stand der Technik, gemäss der japanischen Schrift JP 3-10 63 68, zeigen
die Figuren 2 und 2a. In der Figur 2 werden im wesentlichen die gleichen Bauteile
wie in der Figur 1 gezeigt (mit einer Änderung, siehe Figur 2a). Insbesondere sind
das Auslaufwalzenpaar 2 und die Spindel 7 mit dem Garnführungskanal 8 erkennbar. Analog
zu Figur 1 wird auch hier eine Fluideinrichtung 13 zur Erzeugung einer Wirbelströmung
gezeigt. Dabei besteht die Fluideinrichtung 13 aus mehreren Bohrungen, aus denen ein
Fluid (bevorzugt Luft) unter Druck in den Raum 14 eingeblasen wird. Die eingeblasene
Druckluft erzeugt eine Wirbelströmung um die Einlassmündung 9 der Spindel 7. Wie zu
erkennen ist, besteht das Faserführungselement 3a aus zwei Bauteilen.
[0005] In der Figur 2a wird das Faserführungselement-Teil 3b der Figur 2 in einer dreidimensionalen
Ansicht gezeigt. Im Gegensatz zur Figur 1 weist das Faserführungselement-Teil 3b keine
wendelförmige, sondern eine ebene Faserführungsfläche 15 auf. Ein weiterer Unterschied
zu Figur 1 liegt im Fehlen einer Faserabgabekante. Anstelle der Faserabgabekante weist
das Faserführungselement-Teil 3b einen stumpfen Kegel 16 auf. Der Zweck dieses Kegels
16 ist es, einen sogenannten falschen Garnkern zu produzieren. Dieser soll verhindern,
dass sich ein Falschdrall (Verdrehen des Stapelfaserverbandes) von der Einlassmündung
9 rückwärts durch das Faserführungselement 3 bis gegen den Klemmspalt des Ausgangswalzenpaares
2 fortpflanzt. Ein Falschdrall verhindert ein echtes Drehen bzw. Verdrehen der freien
Faserenden 12 zur Bildung eines Garnes, denn der Kern des Stapelfaserverbandes dreht
sich mit den freien Faserenden 12 mit. Das heisst, der Falschdrall würde ein Verspinnen
der Fasern verhindern. Im Stand der Technik gemäss Figur 1 wird versucht, den Drallstopp
durch die wendelförmige Faserführungsfläche 5 zu realisieren, welche ein Verdrehen
des Stapelfaserverbandes 1 gegen die Auslaufwalzen 2 hin verunmöglichen soll.
[0006] Einen weiteren Stand der Technik, der die erfindungsgemässe Vorrichtung betrifft,
ist in einer weiteren, zum Zeitpunkt dieser Anmeldung noch unveröffentlichten Patentanmeldung
der Anmelderin zu finden (internationale Anmeldenummer: PCT-CH 01-00569). Der Inhalt
dieser internationalen Anmeldung (das heisst, die Beschreibung samt Ansprüche und
Zeichnungen) ist als integraler Bestandteil dieser Anmeldung anzusehen.
[0007] Der bekannte Stand der Technik der Figuren 1 und 2 weist verschiedene Nachteile auf,
welche die erfindungsgemässe Vorrichtung zu beheben, beziehungsweise zu minimieren
versucht. Ein Nachteil der in den Figuren 1, 2 und 2 a gezeigten Vorrichtungen besteht
beispielsweise darin, dass die Faserführung im Faserführungselement 3 bzw. 3a ungewiss
ist und dass die Funktion des Drallstopps nicht unter allen Bedingungen einwandfrei
erfüllt wird. Ein weiterer Nachteil ist, dass der in den Figuren gezeigte Drallstopp
eine optimale Faserführung behindern kann. Ein weiterer kritischer Punkt, der in allen
bisher genannten veröffentlichten oder unveröffentlichten Schriften noch nicht zufriedenstellend
gelöst wurde, ist die Führung des Faserverbandes zwischen der Klemmlinie des Auslaufwalzenpaares
und dem Faserführungselement (siehe zum Beispiel Figur 1 oder 2). Der Stapelfaserverband,
der aus einzelnen parallelisierten und unverdrehten Fasern besteht, hat eine relativ
geringe Festigkeit, beziehungsweise einen relativ geringen inneren Zusammenhalt. Durch
die (relativ hohen) Rotationsgeschwindigkeiten des Auslaufwalzenpaares entstehen im
Zwickel zwischen Klemmlinie und Faserführungselement Luftströmungen, welche den Fluss
des Stapelfaserverbandes an dieser Stelle stören können. Diese Beeinflussung kann
dabei nicht nur zu einem Abreissen des Stapelfaserverbandes führen, sondern auch die
Faserführung an sich beeinflussen und damit einen negativen Einfluss auf die Garnqualität
ausüben.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demgemäss, die Nachteile des Standes der Technik
zu beheben oder zu minimieren. Die Faserführung soll insbesondere derart gestalten
werden, dass die Garnqualität des gesponnenen Fadens verbessert wird.
Die Erfindung
[0009] Die Aufgabe wird durch die erfindungsgemässen Merkmale im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.
[0010] Die Erfindung und der Erfindungsgedanke werden nun in mehreren Ausführungsbeispielen
anhand von Figuren erläutert, wobei die Erfindung und der Erfindungsgedanke nicht
auf die in den Beispielen gezeigten Ausführungen eingeschränkt ist. Die beanspruchte
Erfindung ist demgemäss nicht auf Ausführungsbeispiele beschränkt. Die Ausführungsbeispiele
sind vielmehr als Anreiz für den Fachmann zu verstehen, weitere Ausführungsformen
der Erfindung zu finden.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- Stand der Technik aus der Schrift EP 854 214
- Fig. 2 und 2 a
- Stand der Technik gemäss der JP 3-10 63 68
- Fig. 3
- Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung gemäss den Schnittlinien II-II der Fig.
3a
- Fig. 3 a
- Ein Schnitt gemäss den Schnittlinien I-I von Fig. 3
- Fig. 3b, 3c, 3d
- Verschiedene Varianten für die Ausführung der Faserführungsfläche entsprechend dem
Querschnitt der Fig. 3a
- Fig. 3e
- Querschnitte des Faserförderkanals entsprechend Fig. 3
- Fig. 4
- Einen Querschnitt der erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss der Fig. 3 mit einem Stapelfaserverband
und einem gesponnenen Faden
- Fig. 4a
- Querschnitt gemäss den Schnittlinien I-I von Fig. 4
- Fig. 5 und 5a
- Weitere Ausführungsform der Erfindung mit einer kreissegmentförmigen Vertiefung der
Faserabgabekante
- Fig. 5b
- Ein weiterer Querschnitt gemäss den Schnittlinien III-III der Fig. 5
- Fig. 6a, 6b
- Weitere Ausführungsformen der Erfindung mit unterschiedlichen Stirnflächen
- Fig. 6c
- Eine weitere Variante der Erfindung gemäss der Fig. 3
[0012] Die Erfindung und ihre Wirkungsweise wird nun anhand der Fig. 3 erläutert. Die Figur
zeigt eine Vorrichtung zur Herstellung eines gesponnenen Fadens mit einem erfindungsgemäss
gestalteten Faserführungselement 3c, eine Fluideinrichtung 13 zur Erzeugung einer
Wirbelströmung 11 um die Einlassmündung 9 einer Spindel 7 mit integriertem Garnführungskanal
8. Die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt der Vorrichtung parallel zur Förderrichtung
des Stapelfaserverbandes (der in dieser Figur nicht gezeigt wird). Das in der Figur
gezeigte Faserführungselement 3c weist eine erfindungsgemässe Faserführungsfläche
18 mit einer Umlenkstelle 17 auf. Die Umlenkstelle 17 wird in diesem Beispiel durch
die Gestaltung der erfindungsgemässen Faserführungsfläche 18 gebildet. Wie man der
Figur entnehmen kann, besteht die Faserführungsfläche 18 eigentlich aus zwei ebenen
Flächen, deren gemeinsame Schnittlinie die Umlenkstelle 17 bildet. Durch diese Gestaltung
der Faserführungsfläche werden die Fasern des Stapelfaserverbandes in einer im wesentlichen
flach nebeneinander liegenden Anordnung geführt. Ein Beitrag an diese flache Anordnung
liefert auch die Faserabgabekante 6. Die Umlenkstelle 17 (die hier als Zusatzkante
gebildet ist) ist dabei so dimensioniert, dass die Fasern des Stapelfaserverbandes
derart umgelenkt werden, dass die freien Faserenden der Fasern, welche sich im Stapelfaserverband
befinden, abheben können (siehe Fig. 4). An der Umlenkstelle 17 werden die vorderen
wie auch die hinteren Faserenden vor allem derjenigen Fasern abgehoben, die sich an
der Oberfläche des Stapelfaserverbandes oder unmittelbar darunter befinden. An der
Umlenkstelle 17 werden sowohl vordere als auch hintere Faserenden abgehoben. Durch
das Abheben von Faserenden an der Umlenkstelle 17 erhöht sich die Anzahl der freien
Faserenden im Stapelfaserverband. Unter "freie Faserenden" sind diejenigen Enden zu
verstehen, die nicht innerhalb des Stapelfaserverbandes liegen oder nicht mit andern
Fasern verbunden sind und dadurch von der Wirbelströmung erfasst werden können. Durch
die Erhöhung der Anzahl der freien Faserenden erhöht sich die Anzahl der Umwindefasern
im Garn sowie die Qualität des Spinnprozesses an sich. Gesamthaft lässt sich dadurch
also die Garnqualität erhöhen. Die Gestaltung einer Umlenkstelle derart, dass die
erfindungsgemässe Wirkung des Abhebens der freien Faserenden entsteht, ist daher wesentlich.
Die internationale Anmeldung PCT-CH 01-00569 der Anmelderin zeigt in ihren Figuren
und erläutert in ihrer Beschreibung eine Erhöhung ihrer Faserführungsfläche. Diese
Erhöhung dient aber nicht dem erfindungsgemässen Zweck, sondern der Lockerung von
eventuellen Schmutzteilen innerhalb des Faserverbandes, damit ein Förderluftstrom
diese besser erfassen und abtransportieren kann. Wie man aus den Figuren dieser Anmeldung
entnehmen kann, ist die "Erhöhung" weder dazu geeignet noch dazu gedacht, die freien
Faserenden der Fasern im Stapelfaserverband abzuheben und damit die erfindungsgemässe
Wirkung zu bewirken.
[0013] Die erfindungsgemässe Gestaltung der Faserführungsfläche hat überraschenderweise
einen weiteren Vorteil gegenüber dem Stand der Technik. Die Verringerung des Querschnittes
A des Faserförderkanals 4 innerhalb eines Bereiches hat ergeben, dass die durchströmende
Luftmenge V überraschenderweise erhöht wurde. Durch die erhöhte Luftströmung V konnte
die Faserführung zwischen den Auslaufwalzen und dem Eingang des Faserführungselementes
3c, also vor dem Faserführungselement, wesentlich verbessert werden. Die Anzahl Produktionsunterbrüche,
verursacht durch Abrisse des Stapelfaserverbandes unmittelbar nach den Auslaufwalzen,
konnten verringert werden. Ebenso konnte eine messbare Verbesserung der Garnqualität
festgestellt werden. Versuche haben ergeben, dass besonders gute Resultate erzielt
werden, wenn der Querschnitt A des Faserförderkanals 4 bis zur Umlenkstelle 17 konstant
bleibt und ab der Umlenkstelle oder Zusatzkante 17 der folgende Querschnitt B des
Faserförderkanals zunimmt (siehe Fig. 3e). Bevorzugt weisen die Querschnitte A des
Faserförderkanals bis zur Umlenkstelle einen Betrag von 0,5 bis 10 mm
2, bevorzugt von 2 bis 5 mm
2, auf.
[0014] Die Fig. 3a zeigt einen Schnitt gemäss den Schnittlinien I-I der erfindungsgemässen
Vorrichtung von Fig. 3. Besonders gut erkennbar ist die ebene, erfindungsgemässe Faserführungsfläche
18 und die Faserabgabekante 6. Wie in den Fig. 3b, 3c und 3d zu entnehmen ist, kann
es von Vorteil sein, wenn die erfindungsgemässe Faserführungsfläche eine konvexe,
konkave oder gewählte Oberfläche aufweist. Diese Abweichung von der an sich optimalen
Form der ebenen Fläche ist besonders in den Fällen empfehlenswert, wo der Stapelfaserverband
"klebrige" oder "schlüpfrige" Fasern aufweist. Die Ausführungsform gemäss Fig. 3b
mit der konkaven Faserführungsfläche 18.1 eignet sich besonders für "schlüpfrige"
Fasern, welche eine schwache, gegenseitige Adhäsion aufweisen. Eine konvexe erfindungsgemässe
Variante der Faserführungsfläche 18.2 kann sich bei "klebrigen" Fasern eignen, welche
gegenseitig eine stärkere Adhäsion aufweisen (Zusammenhalt der Fasern wird gelockert,
wodurch mehr freie Faserenden entstehen können). Die Fig. 3d zeigt eine wellige Faserführungsfläche
18.3. Diese kann helfen, eine flachere Anordnung von Fasern im Stapelfaserverband
zu erhalten. Die Fig. 3e wurde bereits erklärt; sie zeigt wie der Querschnitt B des
Faserförderkanals nach der Umlenkstelle (Umriss gestrichelt dargestellt) um die schraffierte
Fläche grösser ist.
[0015] Die Fig. 4 zeigt dasselbe Ausführungsbeispiel der Erfindung wie Fig. 3. Zusätzlich
ist hier der Stapelfaserverband 20 erkennbar. In dieser Figur ist eine der erfindungsgemässen
Wirkungen klar erkennbar: An der Umlenkstelle 17 können die freien Faserenden 19 der
Fasern im Stapelfaserverband 20 abheben (beispielhaft dargestellt). Man erkennt, dass
die freien Faserenden 19 sowohl vordere als auch hintere Faserenden umfassen (entsprechend
links oder rechts der Umlenkstelle 17). Beispielhaft kann man erkennen, wie der Stapelfaserverband
20 nach Passieren der Umlenkstelle 17 mehr freie Faserenden aufweist. Diese freien
Faserenden können besser von der Wirbelströmung 11 erfasst werden und um die Einlassmündung
9 gelegt werden. Auf diese Weise können mehr freie Faserenden versponnen bzw. mehr
Umwindefasern erzeugt werden, was den Spinnprozess an sich verbessert. Die Fig. 4
a zeigt einen Schnitt I-I der Fig. 4. Es ist erkennbar, wie der Stapelfaserverband
20 eine flache Anordnung besitzt.
[0016] Die folgenden Figuren zeigen verschiedene Ausführungsformen der Faserabgabekante
6 und der Stirnfläche 21. Die Fig. 5 zeigt eine weitere Variante der Erfindung, bei
der die Faserführungsfläche 22 eine zylinderförmige Mulde aufweist (Faserführungsfläche
vor der Umlenkstelle 17 ist eben). Diese Muldenform der Faserführungsfläche 22 führt
zu einer konkaven Faserabgabekante 6.1. Auch gezeigt wird die Stirnfläche 21 der Faserabgabekante
6.1. Wie man den weiteren Figuren 5 a und 5 b auch entnehmen kann (stellen Schnitte
der Fig. 5 dar) ist in diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung die Stirnfläche 21
im wesentlichen senkrecht zur Faserabgabekante 6.1, beziehungsweise zum Garnführungskanal
8.
[0017] Die Stirnfläche kann aber auch andere Formen aufweisen. Wie die Fig. 6 a zeigt, kann
die Stirnfläche 21 senkrecht sein mit einer geraden Abgabekante 6. Sie kann aber auch,
wie die Fig. 6 b zeigt, eine konvexe Form (21.1) haben oder, wie die Fig. 6 c zeigt,
eine konkave Form (21.2) aufweisen. In den Fig. 6 b und 6 c werden auch Varianten
gezeigt, bei denen die Faserabgabekante 6 und die Stirnseite 21 nicht die volle Breite
des Faserführungselementes 3c besitzen. Gemäss der Erfindung kann sich die Breite
des Faserführungselementes 3c in der Nähe der Fluideinrichtung 13 kegelförmig zuspitzen,
so dass die Faserabgabekante 6 und die Stirnfläche 22.1, beziehungsweise 22.2, nur
die Breite G aufweisen (vergleiche mit Fig. 6 a).
[0018] Die Erfindung ist nicht auf die explizit genannten Möglichkeiten und Ausführungsformen
beschränkt. Diese Varianten sind mehr als Anregung für den Fachmann gedacht, um die
Erfindungsidee möglichst günstig umzusetzen. Von den beschriebenen Ausführungsformen
sind daher leicht weitere vorteilhafte Anwendungen und Kombinationen ableitbar, die
ebenfalls den Erfindungsgedanken wiedergeben und durch diese Anmeldung geschützt werden
sollen. Einige in der Beschreibung offenbarte Merkmale werden in den folgenden Ansprüchen
kombiniert beansprucht. Es wäre aber auch denkbar, einzelne Merkmale der Beschreibung
für sich alleine oder in anderer Kombination zu beanspruchen. Die Erfindung eignet
sich im besonderen in Vorrichtungen zum Luftspinnen. Geschützt werden soll insbesondere
das erfindungsgemässe Faserführungselement.
Legende
[0019]
- 1
- Stapelfaserverband
- 2
- Auslaufwalzenpaar
- 3
- Faserführungselement
- 3a
- Faserführungselement
- 3b
- Faserführungselement-Teil
- 3c
- erfindungsgemäss gestaltetes Faserführungselement
- 4
- Faserförderkanal
- 5
- wendelförmige Faserführungsfläche
- 6
- Faserabgabekante
- 6.1
- konkave Faserabgabekante
- 7
- Spindel
- 8
- Garnführungskanal
- 9
- Einlassmündung
- 10
- gesponnener Faden
- 11
- Wirbelströmung
- 12
- freie Faserenden
- 13
- Fluideinrichtung
- 14
- Raum
- 15
- ebene Faserführungsfläche
- 16
- stumpfer Kegel
- 17
- Umlenkstelle
- A
- Querschnitt vor Umlenkstelle
- B
- Querschnitt nach Umlenkstelle
- 18
- erfindungsgemässe Faserführungsfläche
- 18.1
- Variante der erfindungsgemässen Faserführungsfläche
- 18.2
- Variante der erfindungsgemässen Faserführungsfläche
- 18.3
- Variante der erfindungsgemässen Faserführungsfläche
- 19
- freie Faserenden
- 20
- Stapelfaserverband mit flacher Anordnung der Fasern
- 21
- Stirnfläche
- 21.1
- konvexe Stirnfläche
- 21.2
- konkave Stirnfläche
- 22
- Faserführungsfläche mit zylinderförmiger Mulde
- 23
- Mittellinie des Garnführungskanals
- C
- Abstand von der Umlenkstelle (Zusatzkante) bis zur Faserabgabekante (parallel zur
Mittellinie des Garnführungskanals)
- D
- Abstand von der Umlenkstelle (Zusatzkante) bis zur Faserabgabekante (vertikal zur
Mittellinie des Garnführungskanals)
- E
- Abstand von der Faserabgabekante bis zur Einlassmündung der Spindel (parallel zur
Mittellinie des Garnführungskanals)
- F
- Abstand von der Faserabgabekante bis zur Mittellinie des Garnführungskanals (vertikal
zur Mittellinie des Garnführungskanals)
- G
- Breite der reduzierten Faserabgabekante
1. Vorrichtung zur Herstellung eines gesponnenen Fadens (10) aus einem Stapelfaserverband
(1), enthaltend einen Faserförderkanal mit einer Faserführungsfläche, wobei die Faserführungsfläche
an einer Faserabgabekante endet,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserführungsfläche (18, 18.1, 18.2, 18.3) die Fasern des Stapelfaserverbandes
(20) in einer im wesentlichen flach nebeneinander liegenden Anordnung führt, und
dass
die Faserführungsfläche (18, 18.1, 18.2, 18.3) eine Umlenkstelle (17) aufweist, welche
eine Umlenkung der Stapelfaserverbandes (20) verursacht, wobei die Umlenkung derart
ist, dass die freien Faserenden (19) der Fasern im Stapelfaserverband (20) abheben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt (A) des Faserförderkanals (4) bis zur Umlenkstelle (17) im wesentlichen
konstant bleibt, wobei der Querschnitt (B) des Faserförderkanals (4) nach der Umlenkstelle
bis zum Ende des Faserförderkanals (4) zunimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstelle (17) durch Gestaltung der Faserführungsfläche (18, 18.1,18.2, 18.3)
gebildet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstelle (17) durch eine Zusatzkante gebildet wird, ab welcher die Faserführungsfläche
(18, 18.1, 18.2, 18.3) mit einer Neigung zur ursprünglichen Ebene weiterführt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzkante einen vorgegebenen Abstand (C) von der Faserabgabekante (6) aufweist,
wobei der Abstand (C) einen Betrag von 1 mm bis 4 mm, bevorzugt von 1.5 mm bis 2.5
mm hat.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzkante von der Faserabgabekante (6) einen vorgegebenen Abstand (D) aufweist,
wobei der Abstand (D) von 0.2 mm bis 1 mm, bevorzugt von 0.4 mm bis 0.7 mm beträgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Zusatzkante gerade, konkav gebogen, konvex gebogen, oder kombiniert
konkav-konvexkonkav gebogen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserabgabekante (6) eine konkave Vertiefung (6.1) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserabgabekante (6) eine zur Mittellinie (23) des Garnführungskanals (8) im
wesentlichen senkrechte Stirnfläche (21) aufweist.
10. Vorrichtung nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche konkav (21.2), konvex (21.1) oder wellenförmig gestaltet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt (A) des Faserförderkanals (4) bis zur Umlenkstelle (17) einen Betrag
von 0.5 bis 10 mm2, bevorzugt von 2 bis 5 mm2 aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass, in Förderrichtung der Fasern gesehen, nach dem Faserförderkanal (4) und der Faserabgabekante
(6, 6.1),
in einem Abstand (E) eine Spindel (7) angeordnet ist, die einen Garnführungskanal
(8) mit einer Einlassmündung (9) aufweist,
wobei um die Einlassmündung (9) des Garnführungskanals (8) eine Fluideinrichtung (13)
zur Erzeugung einer Wirbelströmung (11) um die Einlassmündung (9) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserabgabekante (6, 6.1)
den vorgegebenen Abstand (E) von der Einlassmündung (9) aufweist, wobei der Abstand
(E) von 0.1 mm bis 1 mm , bevorzugt von 0.3 mm bis 0.7 mm beträgt, und/oder
einen vorgegeben Abstand (F) von der Mittellinie (23) des Garnführungskanals (8) aufweist,
wobei der Abstand (F) einen Betrag von 10% bis 40% des Durchmessers des Garnführungskanals
(8) aufweist.