[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die erwähnten Apparate werden bei der Aufbereitung von Altpapierstoff verwendet und
sind insbesondere geschlossene Sekundärstofflöser, Grobsortierer oder Pulper-Ableerapparate.
Solche Apparate werden mit einer nur wenig vorgereinigten Papierfaserstoffsuspension
versorgt, die also noch relativ stark mit groben Fremdstoffen verunreinigt ist. Sekundärstofflöser
haben die Aufgabe, den Auflösezustand der in der Suspension enthaltenen Papierbestandteile
weiter zu erhöhen und/oder einen Teil der darin enthaltenen Störstoffe auszuscheiden.
Dabei kann die Ausscheidung durch Nasssieben oder Zentrifugalkräfte oder durch beides
erfolgen. Solche Apparate sind an sich bekannt und z.B. mit dem Namen FIBERIZER, CONTAMINEX
oder TURBOSEPARATOR im Markt eingeführt. Charakteristische Bedingungen bei ihrem Betrieb
sind die relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit an den Behälterinnenwänden und Zentrifugalkräfte.
Auf Grund der rauen Betriebsbedingungen sind die Gehäuseteile dieser Apparate trotz
ihrer robusten Bauweise gelegentlich einem so hohen Verschleiß unterworfen, dass ein
vorzeitiges Versagen des Apparates oder zumindest eine Beschädigung eintritt, was
den Ersatz oder eine größere Reparatur erforderlich macht. Der Austausch des Apparates
ist teuer, und eine Reparatur erfordert längere Stillstandszeiten, wodurch der Schaden
zusätzlich zum eigentlichen Reparaturaufwand weiter erhöht wird.
[0003] So ist z.B. in der DE 23 45 735 A1 ein Sekundärstofflöser ("FIBERIZER") beschrieben,
der zu dem eingangs angegebenen Zweck dient. Um das auch damals schon bekannte Problem
des Gehäuseverschleißes zu lösen oder wenigstens zu vermindern, wurde u.a. eine konische
Gehäuseform gewählt. Ein ähnlicher Sekundärstofflöser, der TURBOSEPARATOR, ist ebenfalls
seit langem bekannt. Wie der Fachaufsatz Th. Bähr und W. Musselmann, "Voith-ATS-N-System,
ein neuer Weg zur Aufbereitung und Sortierung von Altpapier", Wochenblatt für Papierfabrikation
20, 1975, dargelegt hat, ist bei dieser Maschine der Verschleiß durch eine aufwändige
Basaltauskleidung reduziert worden.
[0004] Aus der US 4,278,534 ist es bekannt, einen verschleißgefährdeten Hydrozyklon mit
einer zum Außengehäuse beabstandeten inneren Wand zu versehen, so dass ein Hohlraum
zwischen dieser und dem Außengehäuse entsteht. Das soll die Betriebszeit verlängern,
da auch nach verschleißbedingter Lochbildung in der inneren Wand nicht sofort eine
Reparatur erforderlich wird. Diese Maßnahme erhöht also nicht primär die Verschleißfestigkeit,
sondern schafft eine zusätzliche Sicherung gegen den Austritt von Flüssigkeit. Es
kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Funktion des Hydrozyklons nach der Lochbildung
in der Innenwand entscheidend gestört wird.
[0005] Eine andere Doppelwandkonstruktion bei Hydrozyklonen ist aus der WO 98/18559 A1 bekannt.
Dabei wird eine von vorneherein perforierte Innenwand verwendet, die in einem definierten
Abstand zum Außengehäuse angeordnet ist. Die Perforation lässt die weichen Fasern
passieren und weist harte Schwerteile ab. Dabei soll die Fasersuspension eine verschleißreduzierende
Schutzschicht gegen die abrasiven Bestandteile bilden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem es
gelingt, die Verschleißfestigkeit der Gehäuse bzw. Gehäuseteile ohne Beeinträchtigung
der Funktion deutlich zu erhöhen und/oder im Reparaturfall eine wesentliche Verbesserung
des Verschleißwiderstandes zu erreichen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale erfüllt.
[0008] Mit Hilfe des Verfahrens ist es möglich, eine Auskleidung aller gefährdeten Stellen
auf wirtschaftliche Weise zu erzeugen. Es ist zwar schon bekannt und mancherorts die
übliche Praxis, verschleißbedingte Beschädigungen, insbesondere Löcher, in Kesselflicker-Manier
wieder zu reparieren. Im Zuge solcher Maßnahmen werden Durchbrüche entweder direkt
zugeschweißt oder mit aufgeschweißten Blechstücken abgedeckt. Es ist auch bekannt,
Auswaschungen oder Ausschabungen mit einer Schweißnaht wieder aufzufüllen. Solche
Reparaturen können jedoch das Problem nicht auf Dauer lösen und führen in vielen Fällen
zu einer Beeinträchtigung der Apparate-Funktion, da die Strömung gestört wird, wodurch
außerdem neue Verschleißnester entstehen. Eine ganzflächige manuelle Auftragsschweißung
der Innenflächen eines solchen Gehäuses wäre zwar theoretisch durchzuführen, aber
aus verständlichen Gründen ausgesprochen umständlich und zeitaufwändig. Die erfindungsgemäße
Auskleidung dagegen ist sehr viel einfacher. Im Verschleißfall kann sie wieder entfernt
und getauscht oder repariert werden.
[0009] Um die Anbringung der Verschleißteile im Inneren eines Gehäuses, das z.B. zylindrisch
oder kegelstumpfförmig ist, zu erleichtern, ist es auch vorteilhaft, mehrere Segmente
herzustellen, die dann innerhalb des Gehäuses so zusammenzusetzen sind, dass sie den
ganzen Umfang und die ganze Axiallänge des Gehäuses abdecken. Dabei kann die Innenfläche
des Gehäuses als Kontaktfläche dienen, was die Montage erleichtert. Das Anbringen
der auf diese Weise hergestellten Verschleißteile in den Apparat ist dann relativ
schnell möglich, so dass er bald wieder betrieben werden kann. Eine solche Reparatur
kann auch bei beengten Platzverhältnissen vorgenommen werden, da die Verschleißteile
kleiner und leichter als der gesamte Apparat sind.
[0010] Der Tausch solcher Teile ist besonders einfach, wenn sie durch Schrauben im Gehäuse
befestigt sind. Werden sie eingeschweißt, müssen die Nähte möglichst klein gehalten
werden, damit sie wieder z.B. durch Schleifen entfernt werden können.
[0011] Günstig ist es, die Verschleißteile so zusammenzufügen, dass sie miteinander formschlüssig
verbunden sind, z.B. durch Schrauben oder durch Ausnehmungen und damit korrespondierende
Vorsprünge. So lässt sich im Innern des Gehäuses ein Einsatzkörper herstellen, der
in sich bereits eine große Stabilität hat.
[0012] Auch die Innenfläche von Gehäusedeckeln, z.B. Klappdeckeln lässt sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren schützen.
[0013] Das Material der Verschleißteile kann entsprechend den Anforderungen gewählt werden
und z.B. für die ganze Auskleidung einheitlich sein. Bei starkem Abrieb kann dann
das Material in der ganzen Dicke des Verschleißteiles genutzt werden. Oft ist ein
zäher Chromstahl für das gesamte Teil günstiger als ein gehärteter Werkstoff. In anderen
Fällen können die Verschleißteile aber auch mit einer Auftragsschweißung versehen
werden, die mit Vorteil vor dem Einsetzen in das Gehäuse zu erstellen wäre.
[0014] Die Erfindung und ihre Vorteile werden beschrieben an Hand einer Zeichnung. Sie zeigt:
Einen nach dem Verfahren geschützten Apparat, einen sogenannten Sekundärstofflöser,
als Anwendungsbeispiel.
[0015] Ein wichtiges Beispiel für die Anwendung des Verfahrens ist in der einzigen Figur
in Form eines Sekundärstofflösers, auch Fiberizer genannt, dargestellt. Ein solcher
Sekundärstofflöser nimmt bei seiner normalen Verwendung die stark verschmutzte Altpapiersuspension
auf, wie sie z.B. direkt aus dem Stofflöser kommt. Diese Suspension S wird über einen
hier zentral angeordneten Einlaufstutzen 5 in das Innere des Gehäuses 6 eingeführt.
Der Rotor 7 erzeugt eine relativ starke Umfangsgeschwindigkeit der Suspension und
hält das Sieb 14 von Verstopfungen frei. Ein großer Teil der zugeführten Suspension
kann das Sieb 14 passieren, in den Gutstoffraum 13 gelangen und dann als Gutstoff
G den Apparat durch den Gutstoffstutzen 8 verlassen. Die zurückgehaltenen Störstoffe
verbleiben in dem Gehäuse 6 so lange, bis sie durch den Rejektstutzen 9 herausgeführt
werden. Wie bereits erwähnt, könnte je nach Menge und Härte der im Gehäuse rotierenden
Störstoffe (Steine, Metallstücke, Glasscherben) ein unzulässig hoher Verschleiß auftreten.
Um das zu verhindern, ist das Gehäuse großflächig und vorzugsweise zu mindestens 90
% der mit der stark verunreinigten Suspension in Berührung kommenden Innenfläche ausgekleidet.
Bei dieser Angabe wird auch die Innenseite des Deckels, nicht jedoch die Fläche des
Siebes 3 und des Gutstoffraums 2 berücksichtigt. Die zur Auskleidung verwendeten Verschleißteile
1,1' bzw. 1'' sind geschnitten gezeichnet. Bei dem gezeigten Beispiel ist der Apparat
mit einem Deckel 10 ausgestattet, der nicht die gesamte Stirnfläche des Gehäuses abschließt,
sondern, da das Gehäuse dort mit einem Kragen 11 versehen ist, einen entsprechend
kleineren Teil der Stirnfläche. Diese Konstruktion bringt gewisse Vorteile, erfordert
aber bei Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens, dass die Verschleißteile,
die die Innenwand des Gehäuses abdecken sollen, nicht komplett, sondern in Teilen
oder Sektoren eingesetzt werden müssen. Sie können dann allerdings leicht in das Gehäuse
eingesetzt werden, so dass sich letzten Endes eine über den ganzen Umfang erstreckende
Auskleidung herstellen lässt. In anderen Fällen könnte gerade bei einem Gehäuse mit
einem die ganze Stirnfläche abschließenden Deckel auch das Verschleißteil als kompletter
Kegelstumpf oder Zylinder hergestellt und axial eingeschoben werden. Voraussetzung
wäre, dass ein solch großes Verschleißteil noch zu handhaben ist. Die der Suspension
zugewandte Innenseite des Deckels 10 ist mit einem Verschleißteil 1' versehen, das
die Form einer ebenen Scheibe mit zentraler Öffnung für den Einlaufstutzen 5 hat.
Die Verschleißteile 1" für die Innenseite des Kragens 11 bestehen aus ebenen Ringsegmenten.
[0016] Diese Beispiel zeigt nur eine mögliche, wenn auch typische Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Sekundärstofflöser oder ähnliche für den Einsatz in Papierfabriken bestimmte
Apparate haben in der Regel relativ große Abmessungen. Der größte Innendurchmesser
D des Gehäuses liegt dabei oft zwischen 1,2 und 3 m. Um die großen Flächen solcher
Apparate zu schützen, ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders wirtschaftlich.
[0017] Üblicherweise wird man den bei der Anwendung des Verfahrens zweifellos erforderlichen
Aufwand abwägen müssen gegen die Vorteile, die sich durch diesen Verschleißschutz
ergeben. Man kann aber davon ausgehen, dass zumindest dann, wenn sich im Betrieb eines
solchen Apparates ein sehr starker Verschleiß gezeigt hat, also eine Reparatur oder
ein Tausch des Apparates erforderlich ist, das Verfahren sich als die ökonomisch beste
Lösung erweisen wird.
1. Verfahren zur Auskleidung von Apparaten , die zur Aufbereitung von mit groben Fremdstoffen
verunreinigten Altpapiersuspensionen bestimmt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein flächenhaftes Verschleißteil (1,1', 1'') hergestellt wird, das so
geformt ist oder so geformt wird, dass es an die vorgesehene Stelle im Gehäuse (6)
des Apparates hineinpasst und
dass das Verschleißteil (1, 1', 1'') im Gehäuse (6) so befestigt wird, dass es ohne Beschädigung
des Gehäuses (6) aus diesem wieder entfernbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im Gehäuse (6) befestigten Verschleißteile (1, 1', 1'') mindestens 90 % der Gehäuseinnenfläche
bedecken, die bei Betrieb des Apparates von der mit groben Fremdstoffen verunreinigten
Altpapiersuspension berührt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zylindrische oder konische Teile des Gehäuses (6) mit mehreren Verschleißteilen (1)
versehen werden, welche als Sektoren hergestellt und dann im Gehäuse (6) zusammengesetzt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein konisches Gehäuse mit einem konischen Verschleißteil versehen wird, welches zunächst
als Ganzes hergestellt wird und dann in das Gehäuse von der Seite mit dem größeren
Durchmesser aus eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschleißteile (1, 1', 1'') im Gehäuse (6) durch Schrauben befestigt werden.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
dass Verschleißteile (1, 1', 1'') miteinander durch Formschluss verbunden werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschleißteile (1, 1', 1'') in das Gehäuse (6) eingeschweißt werden.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschleißteile (1, 1', 1'') bündig mit der Innenwand des Gehäuses (6) eingesetzt
werden.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschleißteil (1, 1', 1'') aus einem einheitlichen Material hergestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material ein zäher Chromstahl ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material nicht gehärtet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschleißteil (1, 1', 1'') auf den mit der Altpapiersuspension in Berührung
kommenden Flächen mit einer Verschleißschutzschicht versehen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschleißschutzschicht vor dem Einsetzen in das Gehäuse (6) durch Auftragsschweißen
aufgebracht wird.
14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschleißteil (1, 1', 1'') mit einer Dicke von mindestens 4 mm hergestellt wird.
15. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren an Apparaten durchgeführt wird, deren größter innerer Gehäusedurchmesser
(D) mindestens 1,2 m beträgt.
16. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren an Apparaten durchgeführt wird, die mit mindestens einem Sieb (3) versehen
sind, durch das ein Gutstoff (G) abgezogen werden kann.
17. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren durchgeführt wird, erst nachdem an diesem Gehäuse ein betriebsschädlicher
Verschleiß oder eine verschleißbedingte Beschädigung aufgetreten ist.