[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von in Stahlgitterbauweise hergestellten
Hochspannungsmasten mit vier Eckstielen und einem Fundament. - Solche Hochspannungsmasten
werden auch als Freileitungsmasten bezeichnet. Die an den vier Ecken des Hochspannungsmastes
angeordneten vier Eckstiele sind normalerweise in das als Betonfundament ausgeführte
Fundament einbetoniert.
[0002] Hochspannungsmasten werden für die Übertragung und Verteilung von elektrischer Energie
eingesetzt. Es handelt sich dabei um Stahlgitterkonstruktionen spezieller Art, an
die hohe Anforderungen bezüglich der Gebrauchstüchtigkeit und Sicherheit gestellt
werden. Wenn ein Hochspannungsmast versagt, so ist das Versagen ganzer Hochspannungsleitungen
oder Hochspannungsleitungsabschnitte der elektrischen Stromversorgung die Folge. Hochspannungsmasten
müssen deshalb besonderen Vorschriften genügen und werden dementsprechend auf Gebrauchstüchtigkeit
und Sicherheit überwacht.
[0003] Hochspannungsmasten sind in der Regel beachtlichen Zugbeanspruchungen ausgesetzt.
Sehr variable Zugkräfte kommen beispielsweise durch die temperaturabhängigen Belastungen
aus den an den Hochspannungsmasten angeschlossenen Leiterseilen zu Stande. Nachträgliche
Zugbelastungen können aber auch resultieren aus Änderungen der Art und Anzahl der
Leiterseile oder aus einer Nachregulierung der Leiterseile oder einer Spannweitenänderung.
Auch das Nachrüsten von Antennen und/oder Bühnen und dgl. kann zusätzliche Zugkräfte
hervorrufen. Bei extremen Wetterbedingungen, insbesondere bei hohen Windstärken werden
die Hochspannungsmasten ebenfalls beachtlich auf Zug beansprucht. Sollte die Zugspannung
zu hoch werden, so können Stahlgitterbauelemente, insbesondere die Eckstiele von Hochspannungsmasten
versagen. Ein solches Versagen kann insbesondere an versprödeten Stahlgittermasten
auftreten. In der Vergangenheit wurden viele Hochspannungsmasten aus niedrig legiertem
Baustahl gefertigt, der nach dem Thomas-Verfahren hergestellt wurde. Bei diesem Verfahren
wurde zur Reinigung des Stahls Luft in die Schmelze eingeblasen und deshalb konnte
insbesondere bei unberuhigten Stählen eine hohe Stickstoffanreicherung erfolgen. Erhöhte
Stickstoffanreicherungen können aber nach einer Kaltverformung und längeren Zeiträumen
zu einer Versprödung des Werkstoffes führen. Bei hoher Zugbeanspruchung bzw. hoher
Zugspannung kann es an versprödeten Stahlgitterbauteilen, insbesondere an versprödeten
Eckstielen von Hochspannungsmasten zu Sprödbrüchen kommen. Um die Tragsicherheit von
Hochspannungsmasten wieder herzustellen, wurden bislang spezielle Verstärkungselemente
an den Eckstielen angeschraubt. Diese Verstärkungselemente sind in der Regel als Winkelprofile
ausgebildet, die mit dem entsprechenden Winkelprofil des Eckstieles formschlüssig
verschraubt wurden. Dazu war es erforderlich, eine Vielzahl von Verbindungslaschen
zwischen den beiden Winkelprofilen anzubringen, so dass aufwändige Bohrungen für die
Verschraubungen notwendig waren.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, mit dem Hochspannungsmasten auf einfache und effektive
Weise so saniert werden können, dass eine hohe Tragsicherheit gewährleistet ist und
auch hohe Zugbeanspruchungen problemlos aufgenommen werden können.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Sanierung
von in Stahlgitterbauweise hergestellten Hochspannungsmasten mit vier Eckstielen und
einem Fundament,
wobei zumindest eine sich in Längsrichtung des Hochspannungsmastes erstreckende Zugstange
an dem Hochspannungsmast fixiert wird,
wobei das eine Ende der Zugstange an einem Eckstiel befestigt wird und das andere
Ende der Zugstange am Fundament oder an einem Eckstiel fixiert wird,
und wobei die Zugstange unter Vorspannung gesetzt wird. - Das Fundament eines Hochspannungsmastes
ist zweckmäßigerweise als Betonfundament ausgeführt. Die an den vier Ecken des Hochspannungsmastes
angeordneten vier Eckstiele sind vorzugsweise in das Betonfundament einbetoniert.
[0006] Die Sanierung eines Hochspannungsmastes erfolgt also, indem nachträglich eine Zugstange
oder Zugstangen an dem Hochspannungsmast befestigt und unter Vorspannung gesetzt werden.
- Dass sich eine Zugstange in Längsrichtung des Hochspannungsmastes erstreckt, meint
im Rahmen der Erfindung, dass sich die Zugstange zumindest über einen Teil der Höhe
des Hochspannungsmastes erstreckt. Dabei kann die Zugstange vertikal oder im Wesentlichen
vertikal oder diagonal angeordnet sein. - Dass eine Zugstange unter Vorspannung gesetzt
wird, meint im Rahmen der Erfindung, dass die Zugstange auf Zug vorgespannt wird.
Mit anderen Worten wird die Zugstange also unter Zugvorspannung gesetzt. Nach sehr
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung kann die Vorspannung bzw. Zugvorspannung
nachträglich verändert bzw. korrigiert werden. Hierzu ist zweckmäßigerweise eine entsprechende
Vorspannvorrichtung an einer Zugstange vorgesehen. - Zugstange meint im Rahmen der
Erfindung in erster Linie eine starre Stange, die zweckmäßigerweise aus Metall bzw.
Stahl besteht. Grundsätzlich liegt es aber auch im Rahmen der Erfindung, als Zugstange
ein Zugseil einzusetzen. Zugstange meint im Rahmen der Erfindung also auch ein Zugseil.
Bevorzugt ist jedoch der Einsatz einer starren Zugstange.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Zugstange sich entlang
eines Eckstieles erstreckend montiert, wobei das obere Ende der Zugstange an dem Eckstiel
befestigt wird und das untere Ende der Zugstange am Fundament befestigt wird. Bei
dieser Ausführungsform folgt die Zugstange zweckmäßigerweise dem Verlauf des Eckstieles.
Vorzugsweise ist die Zugstange parallel oder im Wesentlichen parallel zu dem Eckstiel
angeordnet. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Zugstange über
zumindest 80 % ihrer Länge parallel bzw. im Wesentlichen parallel zum Eckstiel geführt.
Abgesehen von den Befestigungsstellen der Zugstange an dem Eckstiel hält die Zugstange
dabei zweckmäßigerweise stets einen Abstand zum Eckstiel ein. - Die Befestigung des
oberen Endes der Zugstange an dem Eckstiel kann über eine Schraubverbindung erfolgen
oder aber auch über eine Schweißverbindung erfolgen.
[0008] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird die sich entlang eines Eckstieles
erstreckende Zugstange mittels zumindest einer Vorspannvorrichtung in dem Fundament
verankert und wird die Zugstange mit der Vorspannvorrichtung unter Vorspannung gesetzt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Vorspannvorrichtung in dem Fundament verankert
ist und an die Vorspannvorrichtung die Zugstange angeschlossen ist, die mit der Vorspannvorrichtung
unter Vorspannung gesetzt werden kann. Zweckmäßigerweise wird eine kraftgesteuerte
variable Vorspannung eingerichtet, die nachträglich korrigierbar bzw. kontrollierbar
ist. Die Kraftsteuerung wird dabei bevorzugt mit Hilfe einer Hohlkolbenpresse unter
Verwendung von Spannankern oder Spannlitzen vorgenommen.
[0009] Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird eine sich entlang eines Eckstieles
erstreckende Zugstange mastaußenseitig angeordnet. Mit anderen Worten wird die Zugstange
dann an der von der Mastmitte abgewandten Seite des Eckstieles geführt. Es liegt aber
auch im Rahmen der Erfindung, dass eine sich entlang eines Eckstieles erstreckende
Zugstange mastinnenseitig angeordnet wird. Dann wird die Zugstange an der der Mastmitte
zugewandten Seite des Eckstieles geführt.
[0010] Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind zwei benachbarte Eckstiele
des Hochspannungsmastes über zwei diagonal verlaufende und sich kreuzende Zugstangen
miteinander verbunden. Dabei ist eine solche Zugstange mit ihrem oberen Ende an den
Eckstiel angeschlossen und mit ihrem unteren Ende an den anderen Eckstiel angeschlossen.
[0011] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird an zwei benachbarten Eckstielen
jeweils eine diagonal verlaufende Zugstange mit ihrem oberen Ende angeschlossen, wobei
die beiden diagonal verlaufenden Zugstangen sich kreuzen und wobei jede Zugstange
mit ihrem unteren Ende am Fundament befestigt wird. Eine solche diagonal verlaufende
Zugstange ist also mit ihrem oberen Ende an einem Eckstiel befestigt und mit ihrem
unteren Ende am Fundament fixiert. - Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass zwei sich kreuzende diagonal verlaufende Zugstangen sowohl eine Zugentlastung
der Eckstiele als auch eine Zugentlastung von bereits vorhandenen Diagonalgitterbauteilen
bewirken.
[0012] Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Zugstangen eingesetzt,
die jeweils in zwei Zugstangenteile unterteilt sind, wobei die beiden Zugstangenteile
über eine Vorspannvorrichtung verbunden werden, mit welcher Vorspanneinrichtung die
Zugstange unter Vorspannung gesetzt wird. Zweckmäßigerweise sind die beiden Zugstangenteile
einer Zugstange an zumindest einem Ende jeweils mit einem Gewinde versehen und werden
die beiden Zugstangenteile mit diesem Gewinde an der Vorspannvorrichtung fixiert.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Vorspannvorrichtung um ein Spannschloss und zweckmäßigerweise
weisen die beiden Zugstangenteile jeweils ein Linksgewinde bzw. Rechtsgewinde auf,
so dass die Zugstangenteile bzw. die Zugstange mit dem Spannschloss unter Vorspannung
bzw. Zugvorspannung gesetzt werden kann. - Die Anordnung einer Vorspannvorrichtung
zwischen den Zugstangenteilen einer Zugstange wird vorzugsweise bei den diagonal verlaufenden
Zugstangen vorgesehen. Grundsätzlich kann eine solche Vorspannvorrichtung aber auch
bei einer sich entlang eines Eckstieles erstreckender Zugstange vorgesehen werden.
[0013] Nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im Querschnitt
runde Zugstangen eingesetzt. Der Durchmesser dieser Zugstangen kann dabei 30 bis 80
mm betragen. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden im Querschnitt
winkelförmige Zugstangen eingesetzt. Bei diesen letztgenannten Zugstangen handelt
es sich somit um Winkelstähle.
[0014] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei Verwirklichung der erfindungsgemäßen
Lehre eine wirksame Erhöhung der Tragsicherheit von Hochspannungsmasten möglich ist.
Erfindungsgemäß wird auf sehr einfache und wenig aufwändige Weise eine effektive Entlastung
der Hochspannungsmasten in Bezug auf Zugbelastungen bzw. Zugbeanspruchungen erreicht.
Hervorzuheben ist, dass die erfindungsgemäßen Sanierungsmaßnahmen jederzeit nachträglich
an bereits bestehenden Hochspannungsmasten problemlos vorgenommen werden können. Es
ist eine optimale Einrichtung bzw. Einstellung eines Hochspannungsmastes auf die jeweiligen
Umstände bzw. an zu erwartende Zugbelastungen möglich, indem die Vorspannung präzise
eingestellt wird. Fernerhin ist auch eine nachträgliche Korrektur der Vorspannung
auf einfache Weise möglich. Bei Verwirklichung der erfindungsgemäßen Lehre kann auf
die aufwändigen aus dem Stand der Technik bekannten Sanierungsmaßnahmen vollständig
verzichtet werden.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sanierten Hochspannungsmastes,
- Fig. 2
- den Ausschnitt A aus der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 1 in einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 4
- den Ausschnitt B aus der Fig. 3 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 5
- den Gegenstand gemäß Fig. 4 in einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht des unteren Teils eines erfindungsgemäß sanierten Hochspannungsmastes,
- Fig. 7
- den Gegenstand nach Fig. 1 in einer weiteren Ausführungsform.
[0016] Fig. 1 zeigt einen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sanierten Hochspannungsmast
in Stahlgitterbauweise, der vier Eckstiele 1 und ein Fundament 2 aufweist. Im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 ist eine sich in Längsrichtung des Hochspannungsmastes erstreckende Zugstange
3 an dem Hochspannungsmast fixiert. Dabei erstreckt sich die Zugstange 3 entlang eines
Eckstieles 1 und das obere Ende 4 der Zugstange 3 ist an dem Eckstiel 1 befestigt.
Das untere Ende 5 der Zugstange 3 ist dagegen am Fundament 2 fixiert. In der Ausführungsform
nach Fig. 1 ist die sich entlang des Eckstieles 1 erstreckende Zugstange 3 mastaußenseitig
angeordnet. Das heißt, dass die Zugstange 3 an der der Mastmitte M abgewandten Seite
des Eckstieles 1 angeordnet ist. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel folgt die
Zugstange 3 dem Verlauf des zugeordneten Eckstieles 1 und ist stets parallel zu diesem
Eckstiel 1 angeordnet. Zweckmäßigerweise ist die Zugstange 3 dabei mit Abstand zu
dem Eckstiel 1 geführt.
[0017] Die Befestigung des oberen Endes 4 der Zugstange 3 an dem Eckstiel 1 erfolgt beispielsweise
über eine geeignete Verschraubung oder durch Verschweißung. - Vorzugsweise und im
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die sich entlang des Eckstieles 1 erstreckende
Zugstange 3 über eine Vorspannvorrichtung 6 in dem Fundament 2 verankert. Erfindungsgemäß
wird die Zugstange 3 unter Vorspannung bzw. Zugvorspannung gesetzt, und zwar im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 bzw. Fig. 2 mit der im Fundament 2 verankerten Vorspannvorrichtung 6.
Fig. 2 zeigt die Vorspannvorrichtung 6 im Detail. Zunächst ist erkennbar, das die
parallel zum Eckstiel 1 geführte Zugstange 3 als Winkelstahl ausgebildet ist und somit
im Querschnitt winkelförmig ausgeführt ist. Die Vorspannvorrichtung 6 besteht im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 aus zwei Anker-Vorspannelementen 7, die zu beiden Seiten der Zugstange
3 angeordnet sind und jeweils in dem Fundament 2 verankert bzw. in das Fundament 2
einbetoniert sind. Die Anker-Vorspannelemente 7 sind jeweils über ein Verbindungselement
8 mit der Zugstange 3 verbunden, welche Verbindungselemente 8 zweckmäßigerweise an
die Zugstange 3 angeschweißt sind. Ein Anker-Vorspannelement 7 besteht aus einem Zuganker
9, einer Spannmutter 10, einer Vorspannpresse 11, einem Pressenstuhl 12, einer Kontermutter
13 und einem Spannankerfuß 14. Durch Betätigung der Spannmuttern 10 kann die Vorspannung
eingestellt werden bzw. kann die Zugstange 3 unter Zugvorspannung gesetzt werden.
Im Übrigen ist jederzeit je nach Bedarf eine Korrektur bzw. Nachregulierung der Vorspannung
der Zugstange 3 möglich.
[0018] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäß sanierten Hochspannungsmastes.
Auch hier ist eine Zugstange 3 so montiert worden, dass sie sich entlang eines Eckstieles
1 erstreckt. Das obere Ende 4 der Zugstange 3 ist auch nach dieser Ausführungsform
am Eckstiel 1 befestigt und das untere Ende 5 der Zugstange 3 ist am Fundament 2 fixiert.
Allerdings ist bei dieser Ausführungsform die sich entlang des Eckstieles 1 erstreckende
Zugstange 3 mastinnenseitig angeordnet. Mit anderen Worten verläuft die Zugstange
3 an der Seite des Eckstieles 1, die der Mastmitte M zugewandt ist. Auch im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 ist die Zugstange 3 mittels einer Vorspannvorrichtung 6 in dem Fundament
2 verankert. Als Vorspannvorrichtung 6 wird hier eine Hydraulikpresse eingesetzt,
die in dem vergrößerten Ausschnitt von Fig. 3 schematisch dargestellt ist. An diese
Hydraulikpresse ist die Zugstange 3 angeschlossen und die Zugstange 3 kann mit der
Hydraulikpresse unter Vorspannung bzw. Zugvorspannung gesetzt werden. Auch hier ist
eine nachträgliche Korrektur bzw. Nachregulierung der Vorspannung auf einfache Weise
möglich.
[0019] Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit der Verbindung des oberen Endes 4 der Zugstange 3 mit
dem Eckstiel 1. Das obere Ende 4 ist hier in eine Gewindebuchse 15 eingeschraubt,
welche Gewindebuchse 15 ihrerseits an den Eckstiel 1 angeschraubt ist. Die Gewindebuchse
15 ist so ausgelegt, dass die Zugstange 3 mit einem bestimmten Abstand vom Eckstiel
1 ausgerichtet ist. In den Fig. 3 bis 5 hat die Zugstange 3 im Übrigen einen kreisrunden
Querschnitt. - Fig. 5 zeigt eine weitere Verbindungsmöglichkeit des oberen Endes 4
der Zugstange 3 mit dem Eckstiel 1. Hier wurde das obere Ende 4 mit einem Winkelprofil
16 verschweißt, welches Winkelprofil 16 wiederum an den Eckstiel 1 angeschraubt wird.
Das Winkelprofil 16 ist so ausgelegt, dass die Zugstange 3 einen bestimmten Abstand
von dem Eckstiel 1 einhält.
[0020] Fig. 6 zeigt das Resultat einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Hier sind zwei benachbarte Eckstiele 1 über zwei diagonal verlaufende und sich kreuzende
Zugstangen 3 miteinander verbunden. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 sind sowohl
die oberen Enden 4 der Zugstangen 3 als auch die unteren Enden 5 der Zugstange 3 mit
dem Eckstiel 1 verbunden, beispielsweise verschraubt oder verschweißt. Dabei sind
die oberen Enden 4 und die unteren Enden 5 jeweils auf gleicher Höhe an die Eckstiele
1 angeschlossen. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die unteren Enden
5 der diagonal verlaufenden Zugstangen 3 an dem Fundament 2 fixiert sind.
[0021] Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 sind die Zugstangen 3 jeweils
in zwei Zugstangenteile 17, 18 unterteilt. Die beiden Zugstangenteile 17 und 18 sind
über eine Vorspannvorrichtung 6 miteinander verbunden, mit welcher Vorspanneinrichtung
6 die Zugstange 3 unter Vorspannung bzw. Zugvorspannung gesetzt werden kann. Die Vorspannvorrichtung
6 ist dabei bevorzugt im mittleren Drittel der Zugstange 3, bezogen auf die gesamte
Länge der Zugstange 3, angeordnet. Zweckmäßigerweise ist die Vorspannvorrichtung 6
in Fig. 6 als Spannschloss ausgebildet. Vorzugsweise weist jedes Zugstangenteil 17,
18 ein der Vorspannvorrichtung 6 zugeordnetes Gewinde auf. Zweckmäßigerweise ist ein
Zugstangenteil 17 mit einem Linksgewinde 19 ausgestattet und in das als Vorspannvorrichtung
6 dienende Spannschloss eingeschraubt. Demgegenüber weist das Zugstangenteil 18 ein
Rechtsgewinde 20 auf, das ebenfalls in das Spannschloss eingeschraubt ist. Mit dem
Spannschloss kann so auf einfache Weise die Zugstange 3 unter Zugvorspannung gesetzt
werden. Die Aufteilung der Zugstange 3 in Zugstangenteile 17, 18 kann (obwohl dies
in den Figuren nicht dargestellt ist) auch bei einer Zugstange 3 verwirklicht werden,
die sich entlang eines Eckstieles 1 erstreckt. Auch hier können die beiden Zugstangenteile
17, 18 so ausgebildet sein, wie dies zu der Fig. 6 erläutert wurde und können diese
beiden Zugstangenteile 17, 18 über ein als Vorspannvorrichtung 6 dienendes Spannschloss
verbunden sein.
[0022] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei der ein relativ hoher Hochspannungsmast übereinander
angeordnete Abschnitte aufweist, die jeweils mit diagonal verlaufenden und sich kreuzenden
Zugstangen 3 ausgerüstet sind. Die sich kreuzenden Zugstangen 3 sind also hier gleichsam
als Fachwerk übereinander angeordnet.
1. Verfahren zur Sanierung von in Stahlgitterbauweise hergestellten Hochspannungsmasten
mit vier Eckstielen (1) und einem Fundament (2),
wobei zumindest eine sich in Längsrichtung des Hochspannungsmastes erstreckende Zugstange
(3) an dem Hochspannungsmast fixiert wird,
wobei das eine Ende der Zugstange (3) an einem Eckstiel (1) befestigt wird und das
andere Ende der Zugstange (3) am Fundament (2) oder an einem Eckstiel (1) fixiert
wird
und wobei die Zugstange (3) unter Vorspannung gesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine Zugstange (3) sich entlang eines Eckstieles
(1) erstreckend montiert wird, wobei das obere Ende (4) der Zugstange (3) an dem Eckstiel
(1) befestigt wird und das untere Ende (5) der Zugstange (3) am Fundament (2) befestigt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die sich entlang des Eckstieles (1) erstreckende
Zugstange (3) mittels zumindest einer Vorspannvorrichtung (6) in dem Fundament (2)
verankert wird und wobei die Zugstange (3) mit der Vorspannvorrichtung (6) unter Vorspannung
gesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei die sich entlang des Eckstieles
(1) erstreckende Zugstange (3) mastaußenseitig angeordnet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zwei benachbarte Eckstiele (1) über
zwei diagonal verlaufende und sich kreuzende Zugstangen (3) miteinander verbunden
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei an zwei benachbarten Eckstielen
(1) jeweils eine diagonal verlaufende Zugstange (3) mit ihrem oberen Ende (4) angeschlossen
wird, wobei die beiden diagonal verlaufenden Zugstangen (3) sich kreuzen und wobei
jede Zugstange (3) mit ihrem unteren Ende (5) am Fundament (2) befestigt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zumindest eine Zugstange (3) eingesetzt
wird, die in zwei Zugstangenteile (17, 18) unterteilt ist und wobei die beiden Zugstangenteile
(17, 18) über eine Vorspannvorrichtung (6) verbunden werden, mit welcher Vorspannvorrichtung
(6) die Zugstange (3) unter Vorspannung gesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei im Querschnitt runde Zugstangen
eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei im Querschnitt winkelförmige Zugstangen
(3) eingesetzt werden.