[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder, insbesondere für Kraftfahrzeug-Türschlösser,
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Schließzylinder ist beispielsweise aus der DE 32 03 885 C2 bekannt.
Er umfaßt ein Zylindergehäuse und einen in dem Zylindergehäuse drehbar angeordneten
Zylinderkern, der über Zuhaltungen mit dem Zylindergehäuse verriegelbar ist, und in
den über einen Schlüsselschlitz ein vorbestimmter Schlüssel bis zu einem Anschlag
einführbar ist. In axialer Verlängerung des Zylinderkernes ist ein Element zur Betätigung
des jeweiligen Schlosses angeordnet, welches z.B. über eine Drehkupplung mit dem Zylinderkern
verbunden sein kann.
[0003] Nachteilig bei diesem bekannten Schließzylinder ist unter anderem, daß ein unbefugter
Dritter mit einem entsprechenden Werkzeug durch den Schlüsselschlitz des Zylinderkernes
hindurch auf den schlüsselanschlagseitigen Bodenbereich (z.B. durch Hammerschläge
auf einen entsprechenden Dorn) einwirken kann, was dann zu einem Abbrechen bzw. zu
einer großflächigen Zerstörung des unteren Zylinderkernbereiches führt. Damit liegt
das Betätigungselement für das Schloß gut erreichbar frei, so daß mit einem entsprechenden
Werkzeug das Schloß geöffnet werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder der eingangs erwähnten
Art anzugeben, bei dem auf einfache Weise verhindert wird, daß bei Krafteinwirkung
auf den Schlüsselanschlag mittels Diebstahlwerkzeugen eine Zerstörung des unteren
Zylinderkernbereiches erfolgt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0006] Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, den Zylinderkern unterhalb
des Schlüsselanschlages mit einer sich in axialer Richtung erstreckenden Sollbruchstelle
zu versehen, derart, daß bei Einleitung einer vorgegebenen Kraft auf ein in dem Schlüsselanschlag
aufliegendes Diebstahlwerkzeug der zwischen Schlüsselanschlag und Sollbruchstelle
liegende Bereich des Zylinderkernes durchstoßen oder definiert herausgebrochen wird.
Der Schließzylinder behält in diesem Fall seine sperrende Funktion, und mit dem Diebstahlwerkzeug
ist es unmöglich, eine drehende Bewegung des Betätigungselementes zum Öffnen des Türschlosses
durchzuführen.
[0007] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist in der Sollbruchstelle
ein aus einem elastischen Material bestehendes Verbindungsteil angeordnet, welches
sich auf seiner dem Zylinderkern abgewandten Seite an dem Element zur Betätigung des
Schlosses abstützt.
[0008] Als Material für das Verbindungsteil kann beispielsweise ein aus Gummi oder einem
elastischen Kunststoff bestehendes stangenförmiges Verbindungsteil verwendet werden.
[0009] Die Verwendung eines zwischen Zylinderkern und Betätigungselement angeordneten elastischen
Verbindungsteiles weist ferner den Vorteil auf, daß bei Schließzylindern, bei denen
seitlich schwenkbare stangenförmige Betätigungselemente verwendet werden, diese durch
den Druck des elastischen Verbindungsteiles fixiert werden und -anders als bei bekannten
Schließzylindern- keine störenden Geräusche erzeugen können.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig.1 den Längsschnitt des schließzylinderseitigen Bereiches eines Türaußengriffes
mit einem erfindungsgemäßen Schließzylinder mit einer im Bereich des Schlüsselanschlages
angeordneten Sollbruchstelle und
Fig.2 einen Fig.1 entsprechenden Längsschnitt, wobei in der Sollbruchstelle ein aus
einem elastischen Material bestehendes Verbindungsteil angeordnet ist.
[0011] In den Fig.1 und 2 ist mit 1 ein Türaußengriff 1 einer Kraftfahrzeugtür 2 bezeichnet,
der einen Schließzylinder 3 enthält.
[0012] Der Schließzylinder 3 umfaßt ein z.B. als Freilaufhülse ausgebildetes Zylindergehäuse
4 und einen in dem Zylindergehäuse 4 drehbar angeordneten, z.B. aus einem Zinkdruckguß-Material
bestehenden Zylinderkern 5. Der Zylinderkern 5 ist über nur schematisch angedeutete
Zuhaltungen 6 mit dem Zylindergehäuse 4 verriegelbar und weist einen mit einer Stahlkappe
versehenen Zylinderkopf 7 auf. In dem Zylinderkopf 7 befindet sich ein Schlüsselschlitz
8, durch welchen ein vorbestimmter Schlüssel 9 bis zu einem Anschlag 10 eingerührt
ist.
[0013] Der mit der Stahlkappe versehene Zylinderkopf 7 stützt sich über eine Stahlscheibe
12 an dem aus einem Zinkdruckguß-Material bestehenden Zylindergehäuse 4 ab, so daß
bei Einwirkung eines unbefugten Dritten auf den zylinderkopfseitigen Bereich des Zylinderkernes
5 die Kraftfahrzeugtür 2 in diesem Bereich zwar beschädigt werden würde, der Schließzylinder
3 aber funktionsfähig bliebe.
[0014] Der Zylinderkern 5 stützt sich ferner unterhalb der Zuhaltungen 6 an einem Vorsprung
11 des Zylindergehäuses 4 ab.
[0015] Unterhalb des Schlüsselanschlages 10 weist der Zylinderkern 5 eine Sollbruchstelle
16 auf (Fig.1), deren Durchmesser geringfügig größer ist als der Durchmesser des Schlüsselanschlages
10. Die Sollbruchstelle 16 ist dabei derart angeordnet, daß bei Einleiten einer vorgegebenen
Kraft eines Diebstahlwerkzeuges in den Schlüsselanschlag (z.B. durch einen Schlag
auf einen am Schlüsselanschlag 10 angesetzten Dorn) der zwischen Schlüsselanschlag
10 und Sollbruchstelle 16 befindliche Bereich 17 des Zylinderkernes 5 (in axialer
Richtung) definiert bricht. Dadurch verschiebt sich das Diebstahlwerkzeug in die Sollbruchstelle
16 hinein, ohne daß es zu einer Zerstörung des gesamten bodenseitigen Bereiches des
Zylinderkernes kommt. Der Schließzylinder 3 bleibt daher funktionsfähig.
[0016] Selbst wenn das über eine Drehkupplung 18 mit dem Zylinderkern 5 verbundene stangenförmige
Betätigungselement 14 eines nicht dargestellten Fahrzeug-Türschlosses von dem Diebstahlwerkzeug
erreicht werden würde, ist eine Drehbewegung des Betätigungselementes 14 zum Öffnen
des Türschlosses durch das Diebstahlwerkzeug nicht möglich. Allenfalls würde bei weiterer
axialer Gewaltanwendung das Betätigungselement 14 aus seinen in der Regel aus Kunststoff
bestehenden Lagern springen.
[0017] Fig.2 zeigt eine gegenüber dem in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel verbesserte
Ausführungsform der Erfindung. Dabei befindet sich in der Sollbruchstelle 16 ein stangenförmiges
z.B. aus Gummi bestehendes Verbindungsteil 13, welches an dem stangenförmigen Betätigungselement
14 anliegt und axiale Bewegungen des Diebstahlwerkzeuges nach dem Durchstoßen des
Bereiches 17 auffängt.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Türaußengriff
- 2
- Kraftfahrzeugtür
- 3
- Schließzylinder
- 4
- Zylindergehäuse
- 5
- Zylinderkern
- 6
- Zuhaltung
- 7
- Zylinderkopf
- 8
- Schlüsselschlitz
- 9
- Schlüssel
- 10
- Anschlag, Schlüsselanschlag
- 11
- Vorsprung
- 12
- Stahlscheibe
- 13
- Verbindungsteil
- 14
- Betätigungselement, Element
- 16
- Sollbruchstelle
- 17
- Bereich
- 18
- Drehkupplung
1. Schließzylinder, insbesondere für Kraftfahrzeug-Türschlösser, mit einem Zylindergehäuse
(4) und einem in dem Zylindergehäuse (4) drehbar angeordneten Zylinderkern (5), der
über Zuhaltungen (6) mit dem Zylindergehäuse (4) verriegelbar ist, und in den über
einen Schlüsselschlitz (8) ein vorbestimmter Schlüssel (9) bis zu einem Anschlag (10)
einführbar ist, und wobei in axialer Verlängerung des Zylinderkernes (5) ein Element
(14) zur Betätigung des jeweiligen Schlosses angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkern (5) unterhalb des Schlüsselanschlages (10) eine sich in axialer
Richtung erstreckende Sollbruchstelle (16) aufweist, derart, daß bei Einleitung einer
vorgegebenen Kraft auf ein in dem Schlüsselanschlag (10) aufliegendes Diebstahlwerkzeug
der zwischen Schlüsselanschlag (10) und Sollbruchstelle (16) liegende Bereich (17)
des Zylinderkernes (5) durchstoßen oder definiert herausgebrochen wird.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Sollbruchstelle (16) größer ist als der Durchmesser des Schlüsselanschlages
(10).
3. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sollbruchstelle (16) ein aus einem elastischen Material bestehendes Verbindungsteil
(13) angeordnet ist, welches sich auf seiner dem Zylinderkern (5) abgewandten Seite
an dem Element (14) zur Betätigung des Schlosses abstützt.
4. Schließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsteil (13) aus Gummi oder einem elastischen Kunststoff besteht.