[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Verschlussvorrichtung für den unterschlagenen Flügel
eines zweiflügeligen, setzholzlosen Fensters oder Tür nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Verschlussvorrichtung ist aus den britischen Patentschriften 882 776
und 927 383 bereits bekannt.
[0003] Hierbei ist jeweils vorgesehen, dass in einem Gehäuse ein Falzhebel gelagert ist,
der senkrecht zur Falzfläche bzw. einer bündig mit der Falzfläche abschließenden und
eine Ausnehmung oder Nut zur Aufnahme der Verschlussvorrichtung abdeckende Schiene
schwenkbar ist. In einer ersten Endschwenklage, in der der Falzhebel flächenparallel
zu der Schiene bzw. zu der Falzfläche liegt, wird eine unterhalb der Schiene geführte
Riegel- oder Treibstange über einen schwenkbar an dem Falzhebel angelenkten Zwischenhebel
in Längsrichtung verschoben. In einer ersten Strecklage, in der der Falzhebel annähernd
parallel zur Falzfläche steht, befindet sich die Verschlussvorrichtung in der Verschlussstellung
und ein endseitig angebrachter Riegel tritt aus dem Gehäuse vor und dringt in einen
rahmenseitig angebrachten Riegeleingriff ein.
[0004] In einer zweiten Strecklage wird der Riegel in die entgegengesetzte Richtung verlagert
und der unterschlagene Flügel - auch Stulpflügel genannt - kann nach Austreten des
Riegels aus dem Riegeleingriff geöffnet werden.
[0005] Um die verschiedenen Schaltstellungen des Falzhebels zu fixieren ist der Zwischenhebel
mit Rastungen versehen in die ein entsprechendes Rastglied beim Erreichen der verschiedenen
Schaltstellungen eingreift.
[0006] Dadurch bedingt lässt sich der Riegel der Verschlussvorrichtung vergleichsweise einfach
bei einem Einbruchsversuch zurückschieben und der Flügel öffnen. Dies ist insbesondere
dann möglich, wenn der Falzabstand des Hauptflügels und des unterschlagenen Flügels
- des Stulpflügels-vergleichsweise groß ist und der Hebel entsprechend weit bewegt
werden kann, bevor dieser gegen den Falz des benachbarten Flügels stößt.
[0007] Aus der EP 0 786 574 B1, der DE 198 31 142 A1 und der DE-PS 355 088 sind Sicherungsvorrichtungen
für unterschiedliche Falzverschlüsse von zweiflügeligen Fenstern bekannt geworden.
Bei dem aus der EP 0 786 574 bekannten Verschlussvorrichtung wird der in der Ebene
der Falzfläche verschwenkbare Hebel mittels einer durch senkrechtes Verschwenken lösbaren
Sicherungsvorrichtung in der Verschlusslage gehalten. Nachteilig dabei ist es, dass
der ohnehin beengte Bauraum zwischen den Falzflächen des Stulpflügels und des Hauptflügels
dadurch weiterhin eingeengt wird.
[0008] Dies gilt in gleicher Weise für den aus der DE 198 31 142 A1 bekannten Stand der
Technik, bei dem ebenfalls ein quer zur Falzfläche - parallel zu dessen Ebene - ein
Falzhebel verschwenkt werden soll.
[0009] Bei dem aus der DE-PS 355 088 bekannten Stand der Technik besteht die Verschlussvorrichtung
im wesentlichen aus einem in Längsrichtung des Flügelfalzes verschiebbaren Riegel,
der über einen in die Handhabe eingreifenden Vorsprung in der Verschlussstellung gegen
ein Zurückschieben gesichert werden soll. Um eine Manipulation des Falzhebels zu verhindern
ist dabei auch vorgesehen, dass ein an einem federnd gelagerten Sicherungsteil vorspringender
Sperrzapfen so in die Ausnehmung eingreift, dass dieser bei geschlossenem Hauptflügel
aufgrund des geringen Abstandes der Falzflächen nicht aus dem Eingriff der Handhabe
herausbewegt werden kann.
[0010] Nachteilig bei der letztgenannten Verschlussvorrichtung ist es, dass aufgrund der
Art der Bedienung nur vergleichsweise wenige Riegeleingriffe von der Bedienperson
bewegt werden können, da der Bedieneingriff nur vergleichsweise klein ausgebildet
werden kann und die dadurch aufbringbare Betätigungskraft nur gering ist.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Verschlussvorrichtung anzugeben, die einerseits
eine zuverlässige Sicherung gegen eine unerwünschte Manipulation zuläßt und andererseits
einen möglichst geringen Bauraum im Falzbereich beansprucht.
[0012] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Die
erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung liegt mit ihren Funktionsteilen zum überwiegenden
Teil unterhalb der Falzfläche bzw. der Stulpschiene und trägt daher allenfalls wenig
oder gar nicht über dieser auf und schränkt daher den zur Verfügung stehenden Bauraum
auch nicht ein.
[0013] Gleichzeitig wird über den senkrecht zur Falzfläche verschwenkenden Falzhebel eine
vergleichsweise große Sicherheit gegen eine Manipulation von Außen gewährleistet,
da der Hebel aufgrund der engen Verhältnisse senkrecht zur Falzfläche nur in geringer
Weise bewegt werden kann. Durch die Festlegung zumindest der die Verschlussstellung
darstellenden Strecklage wird eine Manipulation durch Zurückdrücken des Falzhebels
über die Riegeloder Treibstange zuverlässig verhindert.
[0014] Gleichzeitig wird durch die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung eine besonders
unauffällige und daher optisch ansprechende Ausgestaltung möglich.
[0015] Eine besonders einfache Ausgestaltung sieht dabei vor, dass die Haltevorrichtung
aus einem vor die Falzfläche vorragenden Rasthaken besteht, der den Falzhebel übergreift.
Durch die Festlegung in der Strecklage mittels der Rasthaken wird dann auch ein Vorstehen
des Falzhebels zumindest der Verschlussstellung vermieden, so dass der Falzhebel beim
Schließen des Hauptflügels nicht gegen diesen anstoßen und ggf. beschädigt werden
kann.
[0016] Um eine möglichst einfache Ausgestaltung der Verschlussvorrichtung und der Haltevorrichtung
zu erzielen ist vorgesehen, dass der Rasthaken mittelbar oder unmittelbar an einer
zweiarmigen Wippe befestigt ist, die an einem Arm den Rasthaken und an dem anderen
Arm eine Entriegelungshandhabe aufweist. Über die Wippe lässt sich daher direkt oder
unter Zwischenschaltung eines weiteren Gliedes der Verschluss des Falzhebels in der
Strecklage aufheben und zwar in dem die Entriegelungshandhabe betätigt wird. Über
die Entriegelungshandhabe lässt sich die zweiarmige Wippe verschwenken, so dass der
Rasthaken außer Eingriff mit dem Falzhebel kommt.
[0017] Dabei ist ferner vorgesehen, dass die Wippe in dem Gehäuse gelagert ist, um deren
Funktion auch nach einem gewissen Zeitablauf sicherzustellen.
[0018] Eine Weiterbildung sieht ferner vor, dass die Wippe mittels einer Feder in der Sperrlage
gehalten ist, so dass die Haltevorrichtung jeweils beim Betätigen des Falzhebels automatisch
fixiert wird. Dabei kann sich nach einer ersten Alternative die Feder an einem Deckel
oder an einer Stulpschiene des Gehäuses abstützen oder nach einer zweiten Alternative
der längsbeweglichen Treibstange oder dem Gehäuseboden abstützen.
[0019] Nach einer Weiterbildung wird eine besonders einfache Verschlussvorrichtung dadurch
geschaffen, dass das Antriebsmittel aus einem Kniehebel besteht, der an dem einem
Ende mit dem Falzhebel und an dem anderen Ende mit der Riegel- oder Treibstange verbunden
ist. Ein derartiger Aufbau lässt sich über reine Schwenkachsen herstellen, die auf
einfache Art und Weise an die entsprechenden Bauteile anzuformen oder an diese anzufügen
sind.
[0020] Alternativ dazu kann auch vorgesehen werden, dass das Antriebsmittel aus einem Zahnrad
besteht, welches von den Falzhebel angetrieben mit seiner Zahnung mittelbar oder unmittelbar
mit einer Gegenverzahnung korrespondieret. So kann beispielsweise nach dieser Ausgestaltung
der Falzhebel an seinem Ende unmittelbar eine Zahnung aufweisen, welche in eine entsprechende
Gegenzahnung der Treibstange eingreift. Bei einer Verlagerung des Falzhebels wird
dadurch auch die Riegel- oder Treibstange verschoben.
[0021] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung wird dadurch erreicht, dass der Falzhebel
mittels einer Kraftspeichereinrichtung in eine Lage vor die Falzfläche kraftbeaufschlagt
ist.
[0022] Aus der DE 199 02 579 A1 ist es bereits bekannt, dass eine Verschlussvorrichtung
mittels einer besonderen Verriegelungseinrichtung an dem Falzhebel sowie einer durch
einen Kraftspeicher bewirkten Rückstellkraft aus einer kongruenten Lage weg in ein
freies Betätigungsfeld überführt werden kann. Dadurch kann der Eingriff und die Bedienung
der Verschlussvorrichtung wesentlich erleichtert werden, da die aufgrund des eingeengten
Bauraums eng beieinanderliegenden Bedienteile ansonsten schwer zugänglich sind. Bei
der vorgeschlagenen Ausgestaltung wird durch die Kraftspeichereinrichtung zusätzlich
ein sicheres Hintergreifen der Haltevorrichtung bewirkt und gleichzeitig die ansonsten
notwendigen Fingereingriffe, welche ein Hintergreifen des Falzhebels erlauben, können
entfallen. Dies verringert den notwendigen Bauraum bzw. Baulänge zusätzlich.
[0023] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Figuren:
- Fig. 1
- eine Verschlussvorrichtung in einer räumlichen Ansicht,
- Fig. 2
- ein Längsschnitt durch die Verschlussvorrichtung in der Verschlussstellung,
- Fig. 3
- ein Längsschnitt durch die Verschlussvorrichtung in einer Zwischenstellung,
- Fig. 3a
- die Verschlussvorrichtung nach Fig. 3 in räumlicher Darstellung und
- Fig. 4
- die Verschlussvorrichtung nach den Figuren 2 und 3 in der Öffnungsstellung.
[0024] Von der in Fig. 1 dargestellten Verschlussvorrichtung 1 ist ein Gehäuse 2 sowie eine
dieses zumindest teilweise nach Art eines Deckels schließende Stulpschiene 3 sichtbar.
In einer Öffnung 4 des Gehäuses 2 ist ein bündig mit der Oberfläche 5 abschließender
Falzhebel 6 sichtbar. Der Falzhebel 6 läßt sich senkrecht zu der durch die Stulpschiene
3 gebildeten Falzfläche verschwenken, und zwar um eine Achse 7 (Fig. 2). Das Gehäuse
2 durchdringt mit vorstehenden Stegen 8 die Stulpschiene 3 an dafür vorgesehenen Langloch-Ausnehmungen,
so dass das als U-förmiger Profilabschnitt ausgebildete Gehäuse 2 und die Stulpschiene
3 fest miteinander verbunden werden können. Dies erfolgt beispielsweise durch Vernieten
der über die Oberfläche 5 vorragenden Endabschnitte der Stege 8 oder durch ein Verrasten,
indem die Stege 8 als Rasthaken ausgebildet werden, welche die Stulpschiene 3 hintergreifen.
[0025] Wie ferner aus den Figuren 3 und 4 hervorgeht, ist in dem Gehäuse 2 eine Treibstange
9 längsverschiebbar geführt, welche sich über den Falzhebel 6 antreiben lässt. Der
schwenkbar in dem Gehäuse 2 gelagerte Falzhebel 6 ist mit einem Kniehebel 10 an einer
Achse 11 verbunden, welcher wiederum-ebenfalls schwenkbar - über eine Koppelstelle
12 an der Treibstange 9 angelenkt ist. Bei einer Verschwenkung des in Längsrichtung
des Gehäuses 2 unverschiebbar gelagerten Falzhebels 6 wird der Kniehebel 10 mit dem
Falzhebel 6 mitgeführt und bewirkt dementsprechend eine Mitnahme der Treibstange 9.
Wie aus der Fig. 3a hervorgeht, ist der Falzhebel 6 dazu auf seiner Unterseite 13
mit randseitig vorspringenden Stegen 14 versehen zwischen denen die Achse 11 aufgenommen
ist. In der Fig. 3a wird ebenfalls deutlich, dass die Koppelstelle 12 aus einem auf
der Treibstange 9 befestigten Bock 15 besteht, in dem eine weitere Achse zur Lagerung
des Kniehebels 10 vorgesehen ist.
[0026] Wie aus den Figuren 1 und 2 deutlich wird, liegt der Falzhebel 6 in der Verschlussstellung
mit der Stulpschiene 3. In dieser Stellung übergreift der Rasthaken 20 das Ende 21
des Falzhebels 6, so dass der Falzhebel 6 durch den Rasthaken 20 einerseits bündig
mit der Falzfläche bzw. der Stulpschiene 3 gehalten wird und andererseits die die
Verschlussstellung darstellende Strecklage formschlüssig gehalten wird. Wie aus den
Figuren 2 oder 3 deutlich wird, ist der Rasthaken 20 einteilig mit einer Entriegelungshandhabe
22 versehen und stützt sich unterseitig über eine gekrümmte Kante 23 auf der Treibstange
9 ab. Im Bereich der Entriegelungshandhabe 22 ist ein Kraftspeicher in Form einer
Druckfeder 24 vorgesehen, die sich ebenfalls auf der Treibstange 9 abstützt. Dadurch
wird die Entriegelungshandhabe 22 stets in die in den Figuren 2 bis 4 dargestellte
Lage gebracht. Beim Druck auf die Entriegelungshandhabe 22 wird diese in Richtung
der Oberfläche 5 der Stulpschiene 3 gebracht und rollt dabei über die Kante 23 auf
der Treibstange 9 ab, wodurch der Rasthaken 20 einerseits von der Oberfläche 5 der
Stulpschiene 3 beabstandet wird und andererseits geringfügig in Richtung der Entriegelungshandhabe
22 verlagert wird. Infolgedessen wird die formschlüssige Verriegelung des Falzhebels
6 aufgehoben und eine unterseitig auf den Falzhebel 6 wirkende Kraftspeicher-Einrichtung
verlagert diesen zumindest geringfügig von der Oberfläche 5 weg, so dass das Ende
21 des Falzhebels 6 von der Bedienperson mühelos hintergriffen und der Falzhebel 6
verschwenkt werden kann. Die unterseitig an dem Falzhebel 6 vorgesehene Kraftspeicher-Einrichtung
besteht dabei beispielsweise aus dem in Fig. 3 dargestellten Bogen- und Blattfederabschnitt
25, der auf den Kniehebel 10 verschwenkend einwirkt.
[0027] Die Verlagerung des Falzhebels 6 in den freien Raum vor der Oberfläche 5 erfolgt
aufgrund des in den Achsen 7, 11 und an der Koppelstelle 12 befindlichen Spiels sowie
der Tatsache, dass aufgrund des Kniehebelantriebs eine Schwenkbewegung aus der Fig.
2 dargestellten Strecklage des Kniehebels 10 nur eine geringe Bewegung der Treibstange
9 bewirken kann.
[0028] Wird der Falzhebel 6 aus dieser teilgeöffneten Stellung weiterverlagert und schließlich
in die in Fig. 4 dargestellte Strecklage der Öffnungsstellung überführt, so ist auch
hier vorgesehen, dass der Falzhebel 6 über einen Rasthaken 30 gehalten wird. Der Rasthaken
30 befindet sich an einer zur Haltevorrichtung 31 identisch ausgebildeten Haltevorrichtung
32. Die gleichartige Ausgestaltung der Haltevorrichtungen 31 und 32 erlauben dabei
die Herstellung dieser Bauteile in kostengünstiger Weise als Formteil, z. B. aus Kunststoff
in größerer Stückzahl. Hierbei kann auch - abweichend zu den dargestellten Ausführungsbeispielen
- vorgesehen werden, die Kraftspeichereinrichtung bereits einteilig mit den Haltevorichtungen
31 bzw. 32 auszubilden, beispielsweise als federnd vorstehender Abschnitt von der
Kante 23.
[0029] Beim formschlüssigen Festlegen des Falzhebels 6 in der in Fig. 4 dargestellten Öffnungslage
der Verschlussvorrichtung 1 handelt es sich im Wesentlichen um eine Vorsichtsmaßnahme,
mit der eine Beschädigung des Falzhebels 6 bzw. der Verschlussvorrichtung 1 vermieden
werden soll. Würde nämlich der Falzhebel 6 beispielsweise in der in Fig. 3 dargestellten
Zwischenlage vor die Oberfläche 5 der Stulpschiene 3 vorstehen und der den Stulpflügel
überdeckende Hauptflügel geschlossen, so würde dieser unweigerlich mit dem Falzhebel
6 kollidieren und diesen beschädigen und selber beschädigt werden. Durch die Festlegung
des Falzhebels 6 in der zweiten Strecklage wird dies ebenso verhindert wie ein unbeabsichtigtes
Vorstehen eines am Ende der Treibstange 9 angebrachten Riegels bzw. eine Kollision
eines längs der Stulpschiene 3 verschiebbaren und vor diese vorragenden Verriegelungselementes,
welches über die Stupschiene 9 verschoben wird, mit einem Riegeleingriff am Blendrahmen.
Beim Zurückführen des Falzhebels 6 aus der in Fig. 4 dargestellten Strecklage würde
nämlich die Treibstange 9 und damit ein daran beispielsweise im Bereich der Flügelecke
vortretender Riegel in Richtung der Verschlussstellung bewegt und damit zwangsläufig
beim Zurückverschwenken des unterschlagenen Flügels mit dem Blendrahmen vorgesehenen
Riegeleingriff zusammenstoßen.
[0030] Um die Haltevorrichtungen 31, 32 in der funktionsbestimmenden Lage relativ zu dem
Gehäuse 2 zu halten, sind die als Wippe ausgelegten Haltevorrichtungen 31, 32 mit
quer zu dem Gehäuse 2 vorstehenden und in Öffnungen dieses gehaltenen zapfenartigen
Vorsprüngen versehen. Dadurch können die Haltevorrichtungen 31, 32 lediglich um diese
Vorsprünge verschwenkt werden.
[0031] Alternativ kann natürlich auch vorgesehen werden, dass die Haltevorrichtung 31, 32
längs der Stulpschiene 3 entgegen der Wirkung einer Kraftspeicher-Einrichtung verschoben
werden können, so dass die Bedienung bzw. Entriegelung der Entriegelungshandhabe 22
nicht senkrecht zur Stulpschiene 3 erfolgt, sondern durch Verschieben der Haltevorrichtungen
31, 32 in Längsrichtung der Stulpschiene 3.
[0032] Abweichend von der in den Figuren dargestellten Ausgestaltung kann natürlich auch
vorgesehen werden, dass sich die Kraftspeichereinrichtung, die Druckfeder 24, nicht
an der Treibstange 9, sondern an einem entsprechenden Vorsprung des Gehäuses 2 abstützt
oder beispielsweise die Treibstange 9 in einem Langloch durchsetzt. Dadurch kann ein
Schleifen der Druckfeder an der Treibstange 9 vermieden werden.
[0033] Neben der dargestellten Ausführung kann der Falzhebel 6 auch über eine Zahnrad-Zahnstangenverbindung
auf die Treibstange 9 einwirken, wie dies z.B. aus der EP 0 128 372 bekannt ist. Hierbei
ist die Drehachse des Falzhebels 6 mit einem koaxial dazu angeordneten Zahnrad versehen,
welches mit Zahnungen an zwei tangential dazu verlaufenden Zahneingriffen von zwei
Treibstangen kämmt. Bei einer Drehbewegung des Falzhebels werden die Treibstangen
dadurch in entgegengesetzten Richtungen bewegt.
[0034] Um Beschädigungen an dem Falzhebel 6 bzw. dem Flügel zu vermeiden kann ferner noch
vorgesehen werden, dass der Falzhebel 6 zwei Abschnitte umfasst, deren erster Abschnitt
die Kopplung an der Treibstange 9 und dem Gehäuse 2 enthält und deren zweiter Abschnitt
sich unmittelbar in Richtung des freien Endes daran anschließt. Die beiden Abschnitte
können über eine quer zu Betätigungsrichtung verlaufende Drehachse miteinander verbunden
werden, so dass bei ausgestelltem Falzhebel 6 und sich schließendem Flügel dieser
teilweise wegknicken kann, ohne dass es zu einer Beschädigung kommt. Da die Drehachse
in axialer Richtung unbeweglich ist, stört diese die Bedienung nicht.
Bezugszeichenliste
[0035]
1 Verschlussvorrichtung
2 Gehäuse
3 Stulpschiene
4 Öffnung
5 Oberfläche
6 Falzhebel
7 Achse
8 Steg
9 Treibstange
10 Kniehebel
11 Achse
12 Koppelstelle
13 Unterseite
14 Steg
15 Bock
20 Rasthaken
21 Ende
22 Entriegelungshandhabe
23 Kante
24 Druckfeder
25 Blattfederabschnitt
30 Rasthaken
31 Haltevorrichtung
32 Haltevorrichtung
1. Verschlussvorrichtung für den unterschlagenen Flügel eines zweiflügeligen, setzholzlosen
Fensters oder Tür, bestehend aus einem in einem Gehäuse (2) gelagerten Falzhebel (6),
der senkrecht zur Falzfläche schwenkbar ist und mit Antriebsmitteln auf eine Riegel-
oder Treibstange (9) wirkt, und an der Riegel- oder Treibstange (9) angeordneten Riegel-
oder Verschlussgliedern,
dadurch gekennzeichnet, dass der Falzhebel (6) zumindest in einer seiner bündig mit der Falzfläche oder Stulpschiene
(3) abschließenden und die Verschlussstellung darstellenden Strecklage von einer lösbaren
Haltevorrichtung (31) formschlüssig gehalten wird.
2. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (31) aus einem vor die Falzfläche vorragenden Rasthaken (20)
besteht, der den Falzhebel (6) übergreift.
3. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rasthaken (20) mittelbar oder unmittelbar an einer zweiarmigen Wippe befestigt
ist, die an einem Arm den Rasthaken (20) und an dem anderen Arm eine Entriegelungshandhabe
(22) aufweist.
4. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe in dem Gehäuse (2) gelagert ist.
5. Verschlussvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe mittels einer Druckfeder (24) in der Sperrlage gehalten ist.
6. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Druckfeder (24) an einem Deckel oder einer Stulpschiene (3) des Gehäuses
(2) abstützt.
7. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Druckfeder (24) an der Treibstange (9) oder dem Gehäuseboden abstützt.
8. Verschlussvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel aus einem Kniehebel (10) besteht, der an einem Ende mit dem Falzhebel
(6) und an dem anderen Ende mit der Riegel- oder Treibstange (9) verbunden ist.
9. Verschlussvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel aus einem Zahnrad besteht, welches von dem Falzhebel (6) angetrieben
mit seiner Zahnung mittelbar oder unmittelbar mit einer korrespondierenden Gegenzahnung
der Riegel- oder Treibstange (9) kämmt.
10. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzhebel (6) mittels einer Kraftspeichereinrichtung in eine Lage vor die Falzfläche
(Stulpschiene 3) kraftbeaufschlagt ist.