[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spannmutter zum Fixieren eines scheibenförmigen
Werkzeuges an einer Gewindespindel eines Elektrowerkzeugs, insbesondere eines Handwerkzeugs,
welches mit einer Bremsvorrichtung ausgestattet ist, um beim Abschalten des Elektroantriebs
die Gewindespindel kurzfristig zum Stehen zum bringen. Solche Einrichtungen gibt es
bei Kreissägen und Winkelschleifern, um das Kreissägeblatt bzw. die Schleifscheibe
in kurzer Zeit anhalten zu können. Insbesondere bei Winkelschleifern mit ihren schnellaufenden
Schleifscheiben besteht bei der plötzlichen Spindelabbremsung das Problem, die Schwungenergie
der Schleifscheibe abbauen zu müssen, wobei das Schwungmoment der Schleifscheibe der
Anzugsdrehrichtung der die Schleifscheibe sichernden Spannmutter entgegengesetzt gerichtet
ist. Deshalb geht es bei der vorliegenden Spannmutter vornehmlich um eine solche,
mit der bei auslaufgebremsten Winkelschleifern die Schleifscheibe auf der Gewindespindel
dieses Elektrohandwerkzeugs gesichert wird.
[0002] Winkelschleifer mit einer Auslaufbremse wurden entwickelt, um das Gefährdungsrisiko
für den Benutzer zu vermindern. Dazu wird nach dem Abschalten des Gerätes die auslaufende
Schleifscheibe in sehr kurzer Zeit bis zum Stillstand abgebremst. Da die Bremsvorrichtungen
auf die Werkzeugspindel wirken, besteht hierbei die Gefahr, daß trotz stehender Werkzeugspindel
aufgrund der Schwungenergie die Schleifscheibe weiter läuft und die reibschlüssig
mit ihr verbundene Spannmutter entgegen der Spanndrehrichtung mitnimmt. Eine herkömmliche
Spannmutter kann sich daher von der Gewindespindel des Winkelschleifers lösen, was
einen Abfall der noch rotierenden Schleifscheibe von der Werkzeugaufnahme an der Gewindespindel
nach sich ziehen kann.
[0003] Für auslaufgebremste Winkelschleifer wurden deshalb spezielle Werkzeugspannvorrichtungen
entwickelt, um beim Abbremsen der Gewindespindel die Bremskraft mit auf die Schleifscheibe
übertragen zu können. In dem Dokument EP 0 459 697 A1 ist eine Spannmutter beschrieben,
die mit einem drehfest an der Gewindespindel eines Winkelschleifers angeordneten Druckflansch
zusammenwirkt, zwischen dem und der Spannmutter das Schleifwerkzeug eingespannt wird.
Die Spannmutter läßt sich relativ zu dem Druckflansch aufgrund eines sogenannten laufenden
Sperrwerks nur in der Anzugsdrehrichtung drehen, und ein Lösen der Spannmutter in
entgegengesetzter Drehrichtung ist nur möglich, wenn zuvor über eine manuelle Betätigung
die Hemmung des Sperrwerks aufgehoben wird. Dazu muß ein Teil der Spannvorrichtung
in axialer Richtung verschoben werden, was den Aufbau kompliziert und störanfällig
macht.
[0004] Das Dokument DE 43 37 023 A1 offenbart eine Spannmutter für einen auslaufgebremsten
Winkelschleifer, die einen in einem Mutterkörper angeordneten Druckring aufweist,
der im Mutterkörper über ein Gewinde gehalten ist, dessen Drehsinn dem Gewinde zwischen
dem Mutterkörper und der Gewindespindel entgegengesetzt gerichtet ist. Übt die Schleifscheibe
im Auslauf einen Drehmoment auf den Druckring aus, bewegt sich dieser bei Drehung
von der Schleifscheibe weg, ohne seine Drehbewegung auf den Mutterkörper zu übertragen,
wodurch ein Lösen der gesamten Spannmutter von der Gewindespindel verhindert ist.
[0005] Das Dokument DE 41 31 514 A1 beschreibt eine Spannvorrichtung, die ebenfalls für
eine Handwerkzeugmaschine mit Spindelbremse, insbesondere für einen Winkelschleifer,
vorgesehen ist. Hierbei sind entweder die äußere Spannmutter oder der innere Druckflansch
mit zusätzlichen mechanischen Hilfsmitteln ausgestattet, wie an wendelförmigen Keilflächen
sich abstützenden Druckgliedern, über die sich beim Abbremsen der Gewindespindel des
Gerätes sogar der Spanndruck erhöht. Dazu muß eine angepaßte Gewindespindel verwendet
werden, weshalb die gesamte Spannvorrichtung aufwendig ist und an Winkelschleifern
herkömmlicher Bauart nicht verwendet werden kann.
[0006] Das Dokument DE 41 22 320 A1 zeigt eine Werkzeugbefestigung für Winkelschleifer mit
einer Bremseihrichtung, die ebenfalls aufwendig ist, weil entlang der Gewindespindel
eine dazu koaxiale Hülse verschieblich ist, die am maschinenseitigen Ende mit einem
Betätigungshebel versehen und am gegenüberliegenden Ende im Bereich der Werkzeugaufnahme
mit einem das Schleifwerkzeug beaufschlagenden Druckflansch verbunden ist.
[0007] Aus dem Dokument DE 195 09 147 C1 geht eine Spannmutter zum Festlegen eines scheibenförmigen
Werkzeugs hervor, bei der zwischen dem Mutterkörper und dem Druckring ein Axial-Wälzlager
und zur Drehmitnahme eine Feder angeordnet ist. Diese Konstruktion dient lediglich
dazu, bei Überschreiten eines Grenzdrehmomentes als Rutschkupplung zu fungieren.
[0008] Das Dokument EP 0 615 815 A1 offenbart eine Werkzeugspannvorrichtung an einem Winkelschleifer,
bei der mittels eines Sperrmechanismus die Spannmutter sich entgegen der Spanndrehrichtung
an der Gewindespindel abstützt, um bei Antrieb der Gewindespindel entgegen der Arbeitsdrehrichtung
die Spannmutter zu lösen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spannmutter zum Fixieren eines scheibenförmigen
Werkzeugs an einer Gewindespindel eines auslaufgebremsten Elektrowerkzeugs zu schaffen,
die einen einfachen Aufbau hat, die ferner ein unbeabsichtigtes Lösen des Werkzeugs
von der Gewindespindel verhindert und die konstruktive Anpassungsmaßnahmen weder an
der Gewindespindel noch an den scheibenförmigen Werkzeugen erfordert und somit anstelle
einer herkömmlichen Spannmutter verwendet werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0011] Der besondere Vorteil einer erfindungsgemäßen Spannmutter liegt darin, daß in der
Spanndrehrichtung der Spannmutter gesehen der Mutterkörper gegenüber dem Druckring
verdreht werden kann. Das als Drucklager ausgebildete Axiallager zwischen dem Mutterkörper
und dem Druckring ermöglicht diese relative Verdrehung, andererseits stellt der aus
Sperrad und Sperrkörper bestehende Sperrmechanismus eine Ein-Richtungs-Kupplung dar,
die das Verdrehen des Mutterkörpers relativ zum Druckring nur in einer Drehrichtung,
nämlich der Spanndrehrichtung, erlaubt. Das Anziehen der Spannmutter kann entweder
von Hand oder mittels eines Werkzeugs vorgenommen werden, hierbei dreht sich der das
scheibenförmige Werkzeug beaufschlagende Druckring nicht mit. Als Widerlager zum Verspannen
des Werkzeugs kann an der Werkzeugaufnahme der Gewindespindel der übliche, innere
Druckflansch vorgesehen werden, der reib- und/oder formschlüssig in fester axialer
Position auf der Gewindespindel sitzt. In Arbeitsdrehrichtung der Gewindespindel,
die der Spanndrehrichtung des Mutterkörpers entgegengesetzt gerichtet ist, erfolgt
die Drehmitnahme zwischen dem Druckring und dem Mutterkörper, womit zwei Effekte verbunden
sind. Wird das rotierende Werkzeug durch den Bearbeitungsvorgang gebremst und somit
ein Rastmoment reibschlüssig von dem Druckring der Spannmutter auf das Werkzeug übertragen,
dann wird die relative Hemmung des Druckrings in der Arbeitsdrehrichtung auf den Mutterkörper
übertragen, wodurch sich die angetriebene Gewindespindel relativ zum Mutterkörper
in der Spanndrehrichtung verdrehen kann und die Spannmutter fester angezogen wird.
Zum zweiten wird bei im Auslauf abgebremster Gewindespindel das durch die Massenträgheit
des scheibenförmigen Werkzeugs bedingte Schwungmoment lediglich auf den Druckring
der Spannmutter übertragen, nicht dagegen auf den Mutterkörper. Sollte sich hierdurch
das Werkzeug relativ zur Gewindespindel drehen, was an sich nicht auftreten sollte,
dann wird über den Druckring, der vom Werkzeug reibschlüssig mitgenommen wird, die
Drehung nicht auf den Mutterkörper der Spannschraube übertragen. Die vom Druckring
übertragene Spannkraft der Spannmutter bleibt unverändert erhalten, so daß die in
der gesamten Werkzeugaufnahme vorhandene Reibung relativ zum Werkzeug ausreicht, um
mit der Gewindespindel das Werkzeug zum Stehen zu bringen. Ein beabsichtigtes Lösen
der Spannmutter durch den Benutzer durch Drehangriff am Mutternteil ist unabhängig
davon in der üblichen Weise gegeben.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an Ausführungsbeispielen noch
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Spannmutter zum Fixieren eines scheibenförmigen
Werkzeugs,
- Fig. 2
- die Stirnansicht der Spannmutter nach Fig. 1 von der Betätigungsseite her gesehen,
- Fig. 3
- die Draufsicht auf die Spannmutter nach den Figuren 1 und 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Werkzeugaufnahme eines Winkelschleifers mit einer Spannmutter
entsprechend den vorstehenden Figuren, die entlang der Linie A-A in Fig. 2 geschnitten
ist,
- Fig. 5
- in vergrößerter Darstellung den Schnitt durch die Spannmutter entsprechend der Linie
A-A in Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Radialschnitt durch die Spannmutter entsprechend der Linie B-B in Fig. 3,
- Fig. 7
- einen Schnitt entlang einer Axialebene durch eine Spannmutter in anderer Ausführung
und
- Fig. 8
- einen Radialschnitt durch die Spannmutter gemäß Fig. 7.
[0014] Die Figuren 1 bis 3 zeigen die äußeren Merkmale der Spannmutter, die als tragendes
Element einen Mutterkörper 1 aufweist, der eine zentrale Öffnung mit einem Innengewinde
2 hat. Die eine in Fig. 1 erkennbare Stirnseite der Spannmutter wird im wesentlichen
von einem Druckring 3 gebildet, der, wie Fig. 3 erkennen läßt, geringfügig aus dem
Mutterkörper 1 herausragt. Wie nachstehend noch erläutert werden wird, ist dieser
Druckring 3 gegenüber dem Mutterkörper 1 drehbar, und zwar in nur einer Drehrichtung.
Fig. 2 zeigt die Betätigungs-Stirnseite der Spannmutter, an welcher der Mutterkörper
1 geschlossen ist. Einander diametral gegenüberliegend sind an dieser Stirnseite der
Spannmutter zwei Sacklöcher 4 vorhanden, an die ein üblicher Betätigungsschlüssel
mit zwei entsprechenden, vorstehenden Mitnehmerzapfen angesetzt werden kann. Entweder
über einen solchen Schlüssel oder von Hand kann die Spannmutter mit dem Gewinde 2
ihres Mutterkörpers 1 auf eine Gewindespindel 5 eines Elektrohandwerkzeugs, wie insbesondere
eines Winkelschleifers, aufgeschraubt werden. Die gesamte Aufnahme für eine entsprechende
Schleifscheibe 6 an der Gewindespindel 5 eines Winkelschleifers veranschaulicht Fig.
4.
[0015] Wie Fig. 4 weiter zeigt, wird mit der mit dem Gewinde 2 ihres Mutterkörpers 1 auf
das Gegengewinde der Gewindespindel 5 aufschraubbaren Spannmutter die Schleifscheibe
6 gegen einen inneren Druckflansch 7 verspannt. Der Druckflansch 7 stützt sich an
einer Schulter der Gewindespindel 5 ab, und in gespannter Lage der Gesamtanordnung
ist die Schleifscheibe 6 reibschlüssig drehfest mit der Gewindespindel 5 verbunden.
Hierzu kann der innere Druckflansch 7 in Drehrichtung formschlüssig mit der Gewindespindel
5 verbunden sein.
[0016] In gegenüber Fig. 4 vergrößerter Darstellung zeigt Fig. 5 die einzelnen Bauteile
der Spannmutter. Deren Mutterkörper 1 weist eine koaxiale Ringnut 11 auf, die zu derjenigen
Stirnseite des Mutterkörpers 1 hin öffnet, welche in der Spannlage zu dem betreffenden
Werkzeug, wie der Schleifscheibe 6, hin angeordnet ist. In der .Ringnut 11 liegt der
Druckring 3 ein, der - wie erwähnt - etwas über die Stirnfläche des Mutterkörpers
1 in axialer Richtung vorsteht. Nach innen hin schließt an den Druckring 3 ein Sperrad
8 an, auf das nachstehend anhand von Fig. 6 noch näher eingegangen wird. Am Grund
der Ringnut 11 des Mutterkörpers 1 ist ein Axiallager 9 angeordnet, über das sich
der Druckring 3 und gegebenenfalls auch das Sperrad 8 am Mutterkörper 1 abstützen,
sofern in der Spannlage der Spannmutter der Druckring 3 von außen her mit dem Anpreßdruck,
unter dem er an der Schleifscheibe 6 anliegt, belastet ist. So wirkt das Axiallager
9 als Drucklager, und es kann je nach Bauform und Platzverhältnissen als Gleitlager
oder als Wälzlager ausgeführt sein. Der Druckring 3 stützt sich zumindest über ein
an seinem inneren Umfang angeformtes, axial vorstehendes Nabenteil 12 über das Axiallager
9 am Mutterkörper 1 ab, ergänzend kann der Druckring 3 auch über das Sperrad 8 am
Mutterkörper 1 abgestützt sein. Grundsätzlich kann der Druckring 3 mit dem Sperrad
8 und/oder dem Axiallager 9 eine bauliche oder sogar einstückige Einheit bilden, entscheidend
ist, daß sich dennoch der Druckring 3 gegenüber dem Mutterkörper 1 drehen kann, wobei
das Sperrad 8 dafür sorgt, daß dies nur in einer Drehrichtung möglich ist, nämlich
in der sogenannten Arbeitsdrehrichtung der Schleifscheibe 6 bzw. der Gewindespindel
5. Diese Arbeitsdrehrichtung ist der Spanndrehrichtung der Spannmutter entgegengesetzt,
auf die das Gewinde 2 im Mutterkörper 1 sowie das entsprechende Gegengewinde der Gewindespindel
5 abgestimmt ist. Dadurch ist die relative Drehbewegung zwischen der Gewindespindel
5 und dem Mutterkörper 1 der Spannmutter vorgegeben, in der das Anziehen der Spannmutter
unter Leerlauf zwischen Mutterkörper 1 und Druckring 3 erfolgt.
[0017] Damit der Druckring 3, das Sperrad 8 und das Axiallager 9 in der Ringnut 11 des Mutterkörpers
1 festgehalten werden, ist ein sogenannter Montagekäfig 10 vorgesehen, der vorzugsweise
in achsparallelen. Nuten der zentralen Gewindebohrung des Mutterkörpers 1 mit entsprechend
achsparallelen Stegen einliegt und so zur Erzeugung einer zusätzlichen Hemmung zwischen
der Spannmutter und der Gewindespindel 5 beitragen kann. Der Käfig 10 übergreift mit
einander diametral gegenüberliegenden Stegen, die insbesondere in den Figuren 1 und
5 zu erkennen sind, einen Absatz am Druckring 3, über den zugleich das Sperrad 8 und
das Axiallager 9 in der Ringnut 11 des Mutterkörpers 1 gesichert sind.
[0018] Fig. 6 veranschaulicht die Funktion des Sperrades 8, welches, wie aus Fig. 5 ersichtliche
ist, als Scheibe mit relativ geringer Dicke ausgeführt ist. So kann das Sperrad 8
als Blechstanzteil kostengünstig gefertigt werden. Das Sperrad 8 ist Teil eines sogenannten
laufenden Sperrwerks, das man auch als Eine-Richtungs-Kupplung bezeichnen kann. So
ist das Sperrad 8 dafür vorgesehen, daß sich der Druckring 3 nur in einer Drehrichtung
relativ zum Mutterkörper 1 bzw. umgekehrt bewegen kann, und dazu ist das Sperrad 8
mit dem Druckring 3 drehfest verbunden. Das Sperrad 8 sitzt entsprechend auf dem axial
vorstehenden Nabenteil 12 des Druckringes 3, und für eine formschlüssige Verbindung
zwischen dem Sperrad 8 und dem Nabenteil 12 des Druckringes 3 sorgt eine Verzahnung
13. An der Peripherie des Sperrades 8 sind Sperrkörper 16 angeordnet, die auch als
in radialer Richtung elastisch einlenkbare Sperrklinken angesehen werden können. Es
handelt sich bei diesen Sperrkörpern 16 um mit dem Sperrad 8 einstückige Federzungen,
die im wesentlichen in tangentialer Richtung vorstehend am äußeren Umfang des Sperrades
8 angeordnet sind. Die Sperrkörper 16 liegen an der die Ringnut 11 im Mutterkörper
1 nach außen hin begrenzenden Wandung 14 an, entlang der in Umfangsrichtung hintereinander
eine Mehr- oder Vielzahl von Einhaktaschen 15 eingeformt sind, an deren einer Flanke,
die im wesentlichen in Radialrichtung liegt, die Sperrkörper 16 anstoßen, sofern sich
das Sperrad 8 bezogen auf Fig. 6 relativ zum Mutterkörper 1 im Uhrzeigersinn dreht.
In entgegengesetzter Drehrichtung des Sperrades 8 ratschen die Sperrkörper 16 über
die Einhaktaschen 15 hinweg, folglich dreht sich hierbei das Sperrad 8, ohne den Mutterkörper
1 mitzunehmen. Da das Sperrad 8 drehfest mit dem Druckring 3 ist, gilt dies entsprechend
für den Druckring 3.
[0019] Eine solche Ein-Richtungs-Freilauf-Kupplung zwischen dem Druckring 3 und dem Mutterkörper
1 kann auch in anderer Weise ausgeführt werden, wie es die Figuren 7 und 8 veranschaulichen.
Hier bildet das Nabenteil 12 des Druckringes 3 mit seinem radial äußeren Bereich zugleich
das Sperrad 8. In Umfangsrichtung des Nabenteils 12 des Druckringes 3 sind Aufnahmetaschen
17 eingeformt, in denen sich Klemmkörper 18 befinden, die radial nach außen hin an
der gegenüberliegenden Wandung 19 der Ringnut 11 im Mutterkörper 1 anliegen. In diesem
Fall ist die Wandung 19 der Ringnut 11 hohlzylindrisch ausgebildet. In der Richtung,
die der Spanndrehrichtung des Mutterkörpers 1 entgegengesetzt gerichtet ist, verjüngen
sich die Aufnahmetaschen 17 und weisen dazu entsprechende Klemmrampen 20 auf, die
auf die die Ringnut 11 am Mutterkörper 1 begrenzende Innenwandung 19 zulaufen, wodurch
sich die Aufnahmetaschen 17 zu dieser Innenwandung 19 hin in der genannten Richtung
verengen. Bei Drehung des Mutterkörpers 1 entgegen der Spanndrehrichtung relativ zum
Druckring 3 verkeilen sich entsprechend die als Sperrkörper wirkenden Klemmkörper
18 zwischen der Wandung 19 und der jeweiligen Klemmrampe 20, so daß hierbei der Druckring
3 über das Nabenteil 12 von der Drehung des Mutterkörpers 1 mitgenommen wird. Falls
umgekehrt der Druckring 3 sich in der Arbeitsdrehrichtung der Schleifscheibe 6 relativ
zum Mutterkörper 1 dreht, wird hierbei der Mutterkörper 1 nicht mitgedreht, insoweit
besteht bei dieser Relativbewegung zwischen dem Druckring 3 und dem Mutterkörper 1
ein Leerlauf. Grundsätzlich ist hier die Funktion die gleiche wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Figuren 5 und 6.
[0020] Wie aus Fig. 7 deutlich wird, kann in das Nabenteil 12 des Druckringes 3 nicht nur
das sogenannte Sperrad 8 integriert sein, darüberhinaus kann auch die auf dem Grund
der Ringnut 11 im Mutterkörper 1 aufsitzende Stirnfläche des Nabenteils 12 der eine
Partner eines das Axiallager 9 bildenden Gleitlagers sein, dessen zweiter Partner
durch die Ringfläche am Grund der Ringnut 11 gebildet wird, die von der Stirnfläche
des Nabenteils 12 des Druckringes 3 kontaktiert wird.
[0021] Wie Fig. 7 weiter zeigt, kann die Sicherung des Druckringes 3 in der Ringnut 11 des
Mutterkörpers 1 mittels eines Federringes 21 erfolgen, der in entsprechende Umfangsnuten
am Innenumfang des Druckringes 3 sowie an der gegenüberliegenden Wandung der Ringnut
11 des Mutterkörpers 1 eingreift. Des weiteren geht aus Fig. 7 hervor, daß insbesondere
entlang dem Außenumfang des Druckringes 3 ein Dichtring 22 vorgesehen wird, um den
Sperrmechanismus im Inneren der Ringnut 11 des Mutterkörpers 1 vor eindringendem Schmutz
zu schützen.
[0022] Die Spannmutter kann bei üblichen Elektrowerkzeugen, insbesondere Winkelschleifern,
verwendet werden, ohne daß an dem Gerät Veränderungen vorgenommen werden müssen. Die
Handhabung ist die gleiche wie bei herkömmlichen Spannmuttern, so kann die Spannmutter
von Hand aufgeschraubt werden, der sich hierbei am Werkzeug 6 abstütztende Druckring
3 wird in der Spanndrehrichtung des Mutterkörpers 1 nicht mitgenommen, so daß beim
Aufschrauben der Spannmutter eine hierdurch bedingte Hemmung entfällt. Über das Bremsmoment
des im Werkstückeingriff befindlichen Werkzeugs 6 relativ zur antreibenden Gewindespindel
5 zieht sich die Spannmutter selbstätig weiter fest. Dafür sorgt die Drehmitnahme
zwischen dem Druckring 3 und dem Mutterkörper 1 in der Arbeitsdrehrichtung der Gewindespindel
5. Dieser Effekt tritt ebenfalls beim Einschalten des Gerätes aufgrund der Massenträgheit
des zu beschleunigenden, scheibenförmigen Werkzeugs 6 ein. Im Auslauf reicht grundsätzlich
die in der Werkzeugaufnahme aufgrund des Spanndrucks der Spannmutter vorhandene Reibung
aus, um das Werkzeug 6 ohne Schlupf relativ zur Gewindespindel 5 in kurzer Zeit zum
Stillstand zu bringen. Sollte jedoch, aus welchen Umständen auch immer, aufgrund des
Trägheitsmomentes des Werkzeugs 6 eine relative Verdrehung zwischen dem Werkzeug 6
und der Gewindespindel 5 auftreten, dann wird aufgrund des Leerlaufs zwischen dem
reibschlüssig mit dem Werkzeug 6 verbundenen Druckring 3 der Mutterkörper 1 der Spannschraube
nicht mitgenommen, so daß der Spanndruck unverändert aufrechterhalten bleibt, sich
die Spannmutter nicht lösen und im schlimmsten Falle einschließlich des Werkzeugs
6 nicht von der Gewindespindel 5 abfallen kann.
1. Spannmutter zum Fixieren eines scheibenförmigen Werkzeuges (6) an einer Gewindespindel
(5) eines Elektrowerkzeugs mit Auslaufbremse, insbesondere eines Elektrohandwerkzeugs,
mit einem auf das Spindelgewinde aufschraubbaren sowie davon lösbaren Mutterkörper
(1) und mit einem am Mutterkörper (1) koaxial angeordneten, mit dem Werkzeug (6) verspannbaren
Druckring (3), zwischen dem und dem Mutterkörper (1) ein Axiallager (9) sich befindet
und der drehfest mit einem im Mutterkörper (1) einliegenden Sperrad (8) ist, zwischen
dem und der umgebenden Wandung (14, 19) des Mutterkörpers (1) zumindest ein Sperrkörper
(16, 18) derart angeordnet ist, daß zwischen dem Mutterkörper (1) und dem Sperrad
(8) in der Spanndrehrichtung ein Leerlauf besteht und in der entgegengesetzten Drehrichtung,
der Arbeitsdrehrichtung, eine Drehmitnahme erfolgt.
2. Spannmutter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mutterkörper (1) eine an seiner zu dem zu spannenden Werkzeug (6) hin anzuordnenden
Stirnseite öffnende Ringnut (11) hat, in welcher der Druckring (3), das Sperrad (8)
und das Axiallager (9) angeordnet sind, die mittels eines Halteelementes (10, 21)
am Mutterkörper (1) gesichert sind.
3. Spannmutter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckring (3) ein axial vorstehendes Nabenteil (12) hat, zwischen dem und der
die Ringnut (11) radial nach außen begrenzenden Wandung (14) des Mutterkörpers (1)
sich das Sperrad (8) und zwischen dessen Stirnseite und dem Grund der Ringnut (11)
des Mutterkörpers (1) sich das Axiallager (9) befindet.
4. Spannmutter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrad (8) auf das Nabenteil (12) des Druckringes (3) aufgesetzt und mit diesem
verzahnt ist.
5. Spannmutter nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrad (8) als Sperrkörper (16) an seinem Außenumfang zumindest eine radial
einlenkbare Sperrklinke hat, zu deren Eingriff entlang der äußeren Wandung (14) der
Ringnut (11) des Mutterkörpers (1) Einhaktaschen (15) so angeordnet sind, daß sich
darin bei Drehung des Mutterkörpers (1) entgegen der Spann-Drehrichtung der zumindest
eine Sperrkörper (16) formschlüssig abstützt.
6. Spannmutter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß entlang dem Außenumfang der Sperrades (8) mehrere Sperrkörper (16) vorhanden sind,
die als mit dem Sperrad (8) einstückige Federzungen ausgebildet sind.
7. Spannmutter nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrad (8) entlang seinem Außenumfang Aufnahmetaschen (17) mit darin angeordneten,
wälzbaren Klemmkörpern (18) als Sperrkörper hat, wobei die Aufnahmetaschen (17) relativ
zur Innenwandung (19) des Mutterkörpers (1), welche deren Ringnut (11) nach außen
in begrenzt, entgegen der Spanndrehrichtung des Mutterkörpers (1) ansteigende Klemmrampen
(20) haben.
8. Spannmutter nach den Ansprüchen 3 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckring (3) und das Sperrad (8) miteinander einstückig sind, indem die Aufnahmetaschen
(17) für die Klemmkörper (18) am Außenumfang des Nabenteils (12) des Druckringes (3)
eingeformt sind.
9. Spannmutter nach einem der Ansprüche 3 - 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseite des Nabenteils (12) am Druckring (3) am Grund der Ringnut (11) des
Mutterkörpers (1) anliegt und die betreffenden Kontaktflächen des Nabenteils (12)
und der Ringnut (11) als Gleitelemente das Axiallager (9) bilden.