[0001] Die Erfindung betrifft eine Papiermaschinenbespannung, insbesondere einen Preßfilz,
mit einem Träger, der wenigstens eine Lage eines Fadengeleges mit parallel zueinander
verlaufenden Gelegefäden aufweist. Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren
zur Herstellung einer Papiermaschinenbespannung.
[0002] Papiermaschinenbespannungen sind in Papiermaschinen umlaufende Bänder großer Länge
und Breite, die der Ausbildung und Führung der Papierbahn durch die Papiermaschine
dienen. Ihr Aufbau hängt stark davon ab, in welchem Teil der Papiermaschine sie eingesetzt
werden. Für die Pressenpartie, in der die zuvor gebildete Papierbahn mechanisch entwässert
wird, sind Preßfilze gebräuchlich, bei denen ein Träger in einer Fasermatrix eingebettet
ist. Der Träger dient der Aufnahme insbesondere der auf den Preßfilz wirkenden Zugkräfte
und ist vornehmlich als Gewebe ausgebildet, wobei der Träger auch aus mehreren, untereinander
nicht verbundenen Trägerbahnen aufgebaut sein kann. Auf diesen Träger wird dann ein-
oder beidseitig ein Faservlies aufgenadelt, das für einen Schutz des Trägers vor Abrieb
und für ebene Oberflächen sorgt.
[0003] Statt eines Gewebes können für den Träger auch Fadengelege in ein- und mehrlagiger
Ausbildung vorgesehen sein. Solche gattungsgemäßen Preßfilze sind beispielsweise der
EP-B-0 394 293 und der EP-A-0 038 276 zu entnehmen. Die Fadengelege zeichnen sich
dadurch aus, daß sie aus einer Vielzahl zueinander parallel verlaufenden Gelegefäden
bestehen, wobei sich die Gelegefäden sowohl in Längs- als auch in Querrichtung erstrecken
können. Solche Fadengelege können auch mit anderen Fadengebilden, wie beispielsweise
Geweben, kombiniert werden (vgl. DE-C-40 40 861).
[0004] Damit der Preßfilz ausreichend flüssigkeitsdurchlässig ist, also eine effektive Entwässerung
der Papierbahn gewährleistet, müssen die Gelegefäden Abstände zueinander aufweisen.
Diese Abstände sollten möglichst gleich und über die Erstreckung der Gelegefäden gleichbleibend
sein, damit die Entwässerungseigenschaften des Preßfilzes über dessen Fläche gleichmäßig
sind. Bei der Herstellung solcher Preßfilze bereitet es jedoch Probleme, für solche
gleichen und gleichbleibenden Abstände zu sorgen, insbesondere beim Vernadelungsvorgang
zwecks Verbindung und Verfestigung der Faservlieslagen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Papiermaschinenbespannung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß über ihre Fläche möglichst gleichmäßige Entwässerungseigenschaften
erreicht werden. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Papiermaschinenbespannung bereitzustellen.
[0006] Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Abstandsfäden vorhanden
sind, die zwischen zwei Gelegefäden verlaufen und in einem Lösungsmittel löslich sind,
in welchem der übrige Teil der Papiermaschinenbespannung nicht löslich ist. Grundgedanke
der Erfindung ist es also, zwischen den Gelegefäden - und zwar vorzugsweise zwischen
allen Gelegefäden - Abstandsfäden vorzusehen, die die Gelegefäden auf einem vorbestimmten
und über deren Erstreckung gleichbleibenden Abstand halten. Sie stabilisieren hierdurch
die Lage der Gelegefäden und sorgen für deren gleichmäßige Verteilung über die Fläche.
Da sie mit der Herstellung des Trägers eingebracht werden, kommt es bei nachfolgenden
Herstellungsschritten, insbesondere bei der Einbettung des Trägers in eine Fasermatrix
beispielsweise durch Vernadeln von Faservliesen, nicht zu Verlagerungen der Gelegefäden,
d.h. deren Verteilung bleibt bis zur Fertigstellung der Papiermaschinenbespannung
erhalten. Erst dann werden die Abstandsfäden herausgelöst, um die gewünschte Wasserdurchlässigkeit
zu erhalten.
[0007] Das Herauslösen kann vor dem Einziehen in die Papiermaschine durch einen entsprechenden
Waschschritt erfolgen oder aber erst nach dem Einziehen, wobei das Herauslösen durch
die aus der Papierbahn herausgepreßte Flüssigkeit während einer Einlaufphase erfolgt.
In beiden Fällen ist es zweckmäßig, daß die Abstandsfäden wasserlöslich sind, wobei
sich insbesondere Fäden aus Polyvinylalkohol anbieten. Im Ergebnis erhält man hierdurch
eine Papiermaschinenbespannung mit einem zumindest ein Fadengelege aufweisenden Träger,
der sich durch über die Fläche sehr gleichmäßige Entwässerungseigenschaften auszeichnet.
[0008] Zwar war es im Stand der Technik schon seit langem bekannt, in Papiermaschinenbespannungen
lösliche Fasern oder Fäden zu inkorporieren und sie vor dem Einziehen in die Papiermaschine
oder in einer Einlaufphase herauszulösen. Dies geschah jedoch, um die Papiermaschinenbespannung
überhaupt wasserdurchlässig zu machen oder deren inneres Hohlraumvolumen in einem
solchen Maß zu vergrößern, wie dies durch die normalen Herstellungsprozesse nicht
erreichbar gewesen wäre, und hierdurch die Entwässerungsleistung zu vergrößern (vgl.
US-A-4,482,601, EP-B-0 466 990, EP-A-0 567 206, EP-B-0 413 869; WO 98/07925; EP-A-0
123 431; DE-A-24 37 303; DE-U-70 31 398). Dabei wurden auch solche Fasern verwendet,
die beim Einsatz in der Papiermaschine nicht löslich sind und die erst durch Anwendung
einer besonderen Waschflotte entfernbar waren. Sinn dieser Maßnahme war, die ursprüngliche,
durch Verschmutzung reduzierte Wasserdurchlässigkeit wieder herzustellen. In beiden
Fällen ist die Zielsetzung nicht mit derjenigen, die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt,
vergleichbar.
[0009] In einer ersten Ausbildung des Grundgedankens der Erfindung verlaufen die Abstandsfäden
parallel zu den Gelegefäden, d.h. die Gelegefäden und die Abstandsfäden liegen Seite
an Seite aneinander an, wobei es sich versteht, daß die Abstandsfäden über ihre Erstreckung
gleichbleibenden Querschnitt haben. Dabei reicht in der Regel ein Abstandsfaden zwischen
zwei Gelegefäden aus, so daß sich immer ein Gelegefaden mit einem Abstandsfaden abwechselt.
Alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß die Abstandsfäden jeweils um einen Gelegefaden
derart gewickelt oder mit diesem derart verzwirnt sind, daß sie außenseitig vorstehen.
Auf diese Weise kommt es zu einem punktweisen Aneinanderliegen der Fäden, und zwar
entweder der Abstandsfäden, wenn alle Gelegefäden von Abstandsfäden umwickelt oder
mit diesen verzwirnt sind, oder von jeweils einem Abstandsfaden und einem Gelegefaden,
wenn nur jeder zweite Gelegefaden von einem Abstandsfaden umwickelt oder mit diesem
verzwirnt ist. Die punktweise Berührung kann in eine Linienberührung übergehen, wenn
die Gelegefäden von den Abstandsfäden lückenlos umwickelt sind und beispielsweise
als Flachfäden oder Bänder ausgebildet sind.
[0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß Gelegefäden mit einem
Spinnfasergarn umwunden oder verzwirnt sind, wie dies beispielsweise schon bei der
Papiermaschinenbespannung gemäß der EP-B-0 394 293 vorgesehen ist.
[0011] Nach der Erfindung ist ferner vorgeschlagen, daß Gelegefäden mit nach außen abstehenden
Fasern versehen sind, wobei die Fasern vorzugsweise überwiegend senkrecht zur Oberfläche
der Gelegefäden - aber auch in einem Winkel bis zu 60° von der Senkrechten - abstehen
sollen. Solche Gelegefäden können die mit Spinnfasergarnen umwickelten Gelegefäden,
wie sie aus der EP-B-0 394 293 bekannt sind, zumindest teilweise, vorzugsweise jedoch
vollständig ersetzen, wobei nicht alle Gelegefäden in der Weise ausgebildet sein müssen,
es aber zweckmäßigerweise sind. Der Vorzug solcher Gelegefäden liegt darin, daß sich
solche Gelegefäden wesentlich einfacher und damit kostengünstiger herstellen lassen,
beispielsweise durch Ankleben der Fasern und hier insbesondere Beflockung oder durch
Ausbildung als Chenillefäden. Dies eröffnet die bisher bei den mit Spinnfasergarn
umwickelten Fäden nicht gegebene Möglichkeit, Monofile unterschiedlichster Durchmesser,
vorzugsweise in dem Bereich zwischen 0,3 und 0,6 mm, einzusetzen und ihnen die gleiche
Eigenschaft zu geben, die durch die Umwicklung der Gelegefäden mit Spinnfasergarn
bewirkt wurde. Dabei können die abstehenden Fasern nicht nur durch Beflockung, sondern
auch durch Aufrauhen, insbesondere Schaben des Materials der Monofile erzeugt werden.
[0012] Der Einsatz von Monofilen läßt es zu, daß Nahtfilze auf Gelegebasis hergestellt werden
können, weil die Monofile sich zur Bildung von Schlaufen an den Endkanten der Papiermaschinenbespannung
eignen und über die diese Enden mittels eines durch die Schlaufen geschobenen Steckdrahtes
verbunden werden können. Solche Nahtfilze sind insbesondere in der Pressenpartie eine
Papiermaschine wesentlich einfacher einzuziehen als endlos gefertigte Preßfilze.
[0013] Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, die Gelegefäden mit nach außen abstehenden
Fasern als Zwirne aus Einzelfäden, vorzugsweise aus zwei bis zwölf monofilen Einzelfäden
mit jeweils einem Durchmesser von 0,1 bis 0,4 mm, oder als Multifilamente auszubilden.
Auch diese Fäden können beflockt werden. Statt dessen besteht die Möglichkeit, die
nach außen stehenden Fasern zwischen den Einzelfäden einzuklemmen.
[0014] Um die Entwässerungseigenschaften noch weiter zu verbessern, ist nach der Erfindung
vorgesehen, daß ein Teil oder sämtliche Gelegefäden als schraubenförmig profilierte
Monofile ausgebildet sind. Sie haben also einen nicht runden Querschnitt, bei dem
das Profil in Längsrichtung der Monofile gesehen schraubenförmig bzw. wendelförmig
verläuft, das jeweilige Monofil also hinsichtlich seiner äußeren Gestaltung um seine
Längsachse in sich verdreht ist.
[0015] Durch Verwendung der erfindungsgemäß schraubenförmig profilierten Gelegefäden wird
das offene Volumen innerhalb der Papiermaschinenbespannung erhöht, und es ergeben
sich bessere Entwässerungseigenschaften. Dieser Effekt kann durch die Anzahl, Ausbildung
und Anordnung dieser Gelegefäden in erheblichem Umfang variiert und damit an die jeweiligen
Anforderungen angepaßt werden. Dabei kommt es nicht darauf an, ob die Gelegefäden
innerhalb der Papiermaschinenbespannung unter Torsionsspannung stehen, sie also erst
nach ihrer Herstellung verdreht und in diesem Zustand in die Papiermaschinenbespannung
eingebracht worden sind oder ob die schraubenförmige Profilierung schon bei der Herstellung,
beispielsweise bei der Extrudierung durch entsprechende Düsenformen oder beim anschließenden
Verstrecken, aufgeprägt worden ist und deshalb die Monofile spannungslos in der Papiermaschinenbespannung
vorliegen.
[0016] Zwar ist es bekannt, für bestimmte Zwecke im Querschnitt rechteckige, flache Fäden
oder auch andere Querschnittsformen von Fäden für die Träger von Papiermaschinenbespannungen
zu verwenden, die zum Teil stark profiliert sind (vgl. DE-A-40 31 608; US-A-5,361,808;
DE-A-195 45 386; US-A-5,591,525; EP-A-1 067 239, DE-A-199 00 989). Die Profilierung
dieser Fäden geschieht dabei aus unterschiedlichsten Gründen. Allen Fäden ist jedoch
gemeinsam, daß das Profil längsgestreckt ist, sich also in der Achse des jeweiligen
Fadens erstreckt und folglich nicht verdreht ist.
[0017] Hinsichtlich der Ausbildung der Querschnitte der schraubenförmig profilierten Monofile
bestehen große Freiheiten. So können sie einen ovalen, trilobalen, polygonalen, quadratischen,
rechteckigen, kleeblattförmigen und/oder dreieckigen Querschnitt haben, wobei die
Querschnitte noch nicht einmal regelmäßig oder symmetrisch sein müssen. Dabei können
auch Monofile unterschiedlicher Querschnitte vorhanden sein, um entsprechend den Anforderungen
Einfluß auf das Porenvolumen und damit auf die Entwässerungseigenschaften zu nehmen.
Ein besonders hohes Porenvolumen ergibt sich, wenn schraubenförmig profilierte Monofile
vorhanden sind, deren Querschnitt über den Umfang verteilt mehrere Einwölbungen aufweisen.
Umgekehrt können aber auch über den Umfang verteilte Auswölbungen vorgesehen oder
beides in der Weise miteinander kombiniert werden, daß sich Ein- und Auswölbungen
über den Umfang verteilt abwechseln. Dabei können auch schraubenförmig verlaufende
scharfe oder abgerundete Kanten vorgesehen sein.
[0018] Es hat sich als günstig erwiesen, wenn das Profil der schraubenförmig profilierten
Monofile auf 10 cm zwei bis vierzig Gänge hat, sich also der Querschnitt der Monofile
auf diese Länge zwei bis vierzig Mal dreht. Auch über die Anzahl der Gänge lassen
sich das Porenvolumen und damit die Entwässerungseigenschaften beeinflussen. Dabei
können auch Monofile mit unterschiedlicher Anzahl von Gängen vorgesehen sein.
[0019] Über die Anzahl der schraubenförmig profilierten Monofile kann ebenfalls Einfluß
auf das Porenvolumen und damit das Entwässerungsvermögen genommen werden. Zweckmäßigerweise
sollten zumindest 30 % der sich in Längs- und/oder in Querrichtung erstreckenden Gelegefäden
schraubenförmig profilierte Monofile sein, wobei auch sämtliche Längsund/oder Quergelegefäden
solche Monofile sein können.
[0020] Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, die schraubenförmig profilierten Monofile
zu Zwirnen zu verarbeiten, beispielsweise in der Art, daß mehrere schraubenförmig
profilierte Monofile miteinander verzwirnt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
ein oder mehrere schraubenförmig profilierte Monofile mit anders geformten Monofilen,
beispielsweise gestreckt profilierten Monofilen oder runden Monofilen und/oder mit
Multifilamenten zu verzwirnen.
[0021] Hinsichtlich der Lagigkeit des Trägers bestehen keine Beschränkungen, d.h. der Träger
kann einlagig oder mehrlagig ausgebildet sein oder auch aus mehreren, untereinander
nicht durch Fäden verbundene Trägerbahnen bestehen, die entweder gleich ausgebildet
oder auch unterschiedlich sind. Dabei kann der Träger auch ein Gewebe, Gewirke und/oder
ein Netzwerk aufweisen, solange auch eine Lage aus Fadengelege vorhanden ist.
[0022] Für die Verwendung in einem Preßfilz ist es vorteilhaft, wenn der Träger in eine
Fasermatrix eingebettet ist, in dem er beispielsweise zwischen mindestens zwei Faserlagen
eingeschlossen ist, die miteinander vernadelt sind. Was das Material der Gelegefäden
angeht, können die für Papiermaschinenbespannungen üblichen Materialien verwendet
werden. Es sind dies insbesondere thermoplastische Polymere, beispielsweise Polypropylen,
Polyamid 4.6, Polyamid 6, Polyamid 6.6, Polyamid 6.10, Polyamid 6.12, Polyamid 11,
Polyamid 12, PET, PTT, PBT, PPS, PEK oder PEEK. Auch elastomere Polyester sind verwendbar.
[0023] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch einen Preßfilz mit Fadengelegen als Träger;
- Figur 2
- einen Teilausschnitt des Preßfilzes gemäß Figur 1 in der Schrägansicht, wobei die
jeweils obere Lage gegenüber der jeweils unteren Lage verkürzt ist;
- Figur 3
- einen beflockten Gelegefaden;
- Figur 4
- einen Querschnitt durch ein Fadengelege mit beflockten Gelegefäden;
- Figur 5
- eine Ansicht eines als Zwirn mit eingeklemmten Fasern ausgebildeten Gelegefadens;
- Figur 6
- einen als Chenillefaden ausgebildeten Gelegefaden;
- Figur 7
- ein Teilstück eines Gelegefadens, ausgebildet als schraubenförmig profiliertes Monofil;
- Figur 8
- einen Querschnitt durch den Gelegefaden gemäß Figur 7;
- Figuren 9 bis 17
- verschiedene Querschnitte von Gelegefäden, die als schraubenförmig profilierte Monofile
ausgebildet sind.
[0024] Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Preßfilz 1 weist einen Träger 2 auf, der aus
drei übereinander gelegte Lagen besteht, die jeweils als Fadengelege 3, 4, 5 ausgebildet
sind. Alle drei Fadengelege 3, 4, 5 bestehen jeweils aus parallel in der Ebene des
Preßfilzes 1 verlaufende Gelegefäden - beispielhaft mit 6, 7, 8 bezeichnet -, die
jeweils gleichen Abstand zueinander haben. Die Gelegefäden 6, 8 der oberen und unteren
Fadengelege 3, 5 verlaufen dabei in Längsrichtung des Preßfilzes 1, die gleichzeitig
dessen Laufrichtung ist, während die Gelegefäden 7 des mittleren Fadengeleges 4 sich
quer dazu erstrecken. Der Träger 2 ist in eine Fasermatrix 9 mittig eingebettet, die
in Figur 2 lediglich schichtweise dargestellt ist und durch Vernadeln von Faservliesen
entstanden ist.
[0025] Der Preßfilz 1 ist schon in seinem Endzustand zu sehen, wie er in der Papiermaschine
eingesetzt wird. Kennzeichnend sind die Abstände zwischen den Gelegefäden 6, 7, 8.
Diese Abstände wurden dadurch bewirkt, daß zwischen den Gelegefäden 6, 7, 8 schon
bei der Herstellung des Trägers 2 Abstandsfäden eingearbeitet worden sind, deren Erstrekkung
in der Ebene des jeweiligen Fadengeleges 3, 4, 5 dem in den Figuren 1 und 2 zu erkennenden,
jetzt freien Abstand der Gelegefäden 6, 7, 8 entsprach. Dabei können die Abstandsfäden
quadratischen oder rechteckigen Querschnitt gehabt haben, um ein Sich-Übereinander-Schieben
von Abstandsfäden und Gelegefäden 6, 7, 8 zu vermeiden.
[0026] Der Träger 2 ist dann mit Faservliesen belegt und durch eine Nadelmaschine gelaufen,
in der die Faservliese unter Bildung der Fasermatrix 9 miteinander verfilzt und verfestigt
wurden. Dabei haben die Abstandsfäden dafür gesorgt, daß es nicht zu Verlagerungen
der Gelegefäden 6, 7, 8 gekommen ist. Anschließend sind die Abstandsfäden durch Einwirkung
eines Lösungsmittels - bei Abstandsfäden aus Polyvinyalkohol kann Wasser als Lösungsmittel
verwendet werden - herausgelöst worden, wodurch sich die freien Abstände zwischen
den Gelegefäden 6, 7, 8 ergaben.
[0027] Figur 3 zeigt in der Seitenansicht einen Gelegefaden 10, der ein Monofil 11 aufweist,
das mit im wesentlichen senkrecht von seiner Oberfläche abstehenden Fasern - beispielhaft
mit 12 bezeichnet - beflockt ist.
[0028] Figur 4 zeigt ein Fadengelege 13 mit dem Gelegefaden 10 gemäß Figur 3, wobei das
Fadengelege 13 aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten, parallel zueinander
verlaufenden Gelegefäden 10 besteht, die gleiche Abstände zueinander haben.
[0029] Figur 5 zeigt einen Gelegefaden 14, der aus einem Zwirn 15 mit zwischen den Einzelfäden
des Zwirns 15 eingeklemmten, senkrecht abstehenden Faserbüscheln - beispielhaft mit
16 bezeichnet - besteht. Es versteht sich, daß diese Faserbüschel 16 - ähnlich wie
bei dem Fadengelege 13 zu sehen - über den Umfang verteilt sind.
[0030] Figur 6 zeigt einen Gelegefaden 17, der als Chenillefaden mit einem Kernfaden 18
und davon im wesentlichen senkrecht abstehenden Fasern - beispielhaft mit 19 bezeichnet
- ausgebildet ist.
[0031] In den Figuren 7 und 8 ist ein Gelegefaden 21 dargestellt, der als Monofil ausgebildet
ist und einen rotationssymmetrischen Querschnitt mit einem Kern 22 und insgesamt sechs
radial nach außen vorspringenden Stegen - beispielhaft mit 23 bezeichnet - ausgebildet
ist, die an ihren Enden ballig verbreitert sind. Die Stege 23 schließen zwischen sich
tiefe Einwölbungen - beispielhaft mit 24 bezeichnet - ein, die bei dem Gelegefaden
21 über die Länge Nuten bilden.
[0032] Wie aus Figur 7 ersichtlich, ist das Profil des Gelegefadens 21 schraubenförmig gestaltet,
also von seiner äußeren Gestaltung her in sich verdreht, so daß die Stege 23 und auch
die von den Einwölbungen 24 gebildeten Nuten schraubenförmig um den Kern 22 des Gelegefadens
21 verlaufen. Werden solche Gelegefäden 21 in den Träger einer Papiermaschinenbespannung
inkorporiert, entsteht hierdurch Porenvolumen, wobei die von den Einwölbungen 24 gebildeten
Nuten Entwässerungskanäle bilden.
[0033] In den Figuren 9 bis 12 sind andere Ausführungsformen von Gelegefäden 25, 26, 27,
28 dargestellt. Sie sind ebenfalls rotationssymmetrisch und haben eine unterschiedliche
Anzahl von radial verlaufenden Stegen - beispielhaft mit 29, 30, 31, 32 bezeichnet.
[0034] In Figur 13 ist ein Gelegefaden 33 offenbart, der lediglich spiegelsymmetrisch ist.
Er weist zwei gegenüberliegende Einwölbungen 34, 35, auf, die beidseitig in Verdikkungen
36, 37 unterschiedlicher Formgebung auslaufen.
[0035] In Figur 14 ist ein schraubenförmig profilierter Gelegefaden 38 dargestellt, der
rotationssymmetrisch ausgebildet ist und über den Umfang verteilt vier Auswölbungen
39, 40, 41, 42 aufweist, wobei die Auswölbungen 39, 40, 41, 42 über konvexe Bereiche
verbunden sind. Auch bei diesem Profil ergeben sich nutenförmige Vertiefungen.
[0036] In den Figuren 15 bis 17 sind weitere schraubenförmig profilierte Gelegefäden 43,
44, 45 im Querschnitt dargestellt, und zwar mit einem regelmäßigen Fünfeck (Figur
15), einem Quadrat (Figur 16) und einem Dreieck (Figur 17). Auch wenn die Verbindung
der Ecken bzw. Kanten dieser Gelegefäden 43, 44, 45 Graben bilden, ergeben sich durch
das schraubenförmige Profil Porenvolumina und Entwässerungskanäle.
1. Papiermaschinenbespannung, insbesondere Preßfilz (1), mit einem Träger (2), der wenigstens
eine Lage eines Fadengeleges (3, 4, 5, 13) mit parallel zueinander verlaufenden Gelegefäden
(6, 7, 8, 10, 14, 17, 21, 25, 26, 27, 28, 33, 38, 43, 44, 45) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß Abstandsfäden vorhanden sind, die zwischen zwei Gelegefäden (6, 7, 8, 10, 14, 17,
21, 25, 26, 27, 28, 33, 38, 43, 44, 45) verlaufen und in einem Lösungsmittel löslich
sind, in welchem der übrige Teil der Papiermaschinenbespannung (1) nicht löslich ist.
2. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsfäden parallel zu den Gelegefäden (6, 7, 8, 10, 14, 17, 21, 25, 26, 27,
28, 33, 38, 43, 44, 45) verlaufen.
3. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsfäden jeweils um einen Gelegefaden derart gewickelt oder mit diesem derart
verzwirnt sind, daß er außenseitig vorsteht.
4. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsfäden wasserlöslich sind.
5. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Gelegefäden mit Spinnfasergarn umwunden oder verzwirnt sind.
6. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Gelegefäden (10, 14, 17) mit nach außen abstehenden Fasern (12, 16, 19) versehen
sind.
7. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (12, 16, 19) überwiegend in einem Winkel zur Oberfläche der Gelegefäden
(10, 14, 17) abstehen, der 0° bis 60° von der Senkrechten auf die Oberfläche abweicht.
8. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (12) an den Gelegefäden (10) angeklebt sind.
9. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (12) aufgeflockt sind.
10. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelegefäden (14) mit nach außen abstehenden Fasern als Chenillefäden ausgebildet
sind.
11. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (12, 16, 19) eine Länge von zumindest 0,5 mm, vorzugsweise 1 bis 1,6 mm,
haben.
12. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelegefäden (10) mit den nach außen vorstehenden Fasern als Monofile ausgebildet
sind.
13. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile einen Durchmesser von 0,3 bis 0,6 mm haben.
14. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Monofile derart aufgerauht sind, daß aus ihrem Material nach außen abstehende
Fasern gebildet sind.
15. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelegefäden (14) mit nach außen abstehenden Fasern (16) als Zwirne aus Einzelfäden
ausgebildet sind.
16. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwirne aus zwei bis zwölf monofilen Einzelfäden mit jeweils einem Durchmesser
von 0,1 bis 0,4 mm bestehen.
17. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwirne als Multifilamente ausgebildet sind.
18. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Einzelfäden nach außen abstehende Fasern (16) eingeklemmt sind.
19. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß Gelegefäden (21, 25, 26, 27, 28, 33, 38, 43, 44, 45) als schraubenförmig profilierte
Monofile ausgebildet sind.
20. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß schraubenförmig profilierte Monofile (21, 25, 26, 27, 28, 33, 38, 43, 44, 45) vorhanden
sind, die ovalen, trilobalen, polygonalen, quadratischen, rechteckigen, kleeblattförmigen
und/oder dreieckigen Querschnitt haben.
21. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß schraubenförmig profilierte Monofile (21, 33) vorhanden sind, deren Querschnitt über
den Umfang verteilt mehrere Einwölbungen (24, 34, 35) aufweisen.
22. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß schraubenförmig profilierte Gelegefäden (38) vorhanden sind, deren Querschnitt über
den Umfang verteilt mehrere Auswölbungen (39, 40, 41, 42) aufweist.
23. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 21 und 22, dadurch gekennzeichnet, daß schraubenförmig profilierte Gelegefäden vorhanden sind, deren Querschnitt über den
Umfang verteilt abwechselnd Ein- und Auswölbungen aufweist.
24. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß schraubenförmig profilierte Gelegefäden vorhanden sind, deren Profil schraubenförmig
verlaufende scharfe Kanten aufweist.
25. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß schraubenförmig profilierte Gelegefäden (21) vorhanden sind, deren Profil schraubenförmig
verlaufende abgerundete Kanten aufweist.
26. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der schraubenförmig profilierten Gelegefäden (21, 25, 26, 27, 28, 33,
38, 43, 44, 45) auf 10 cm Länge zwei bis vierzig Gänge hat.
27. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest 30 % der sich in Längs- und/oder Querrichtung erstreckenden Gelegefäden
schraubenförmig profilierte Monofile (21, 25, 26, 27, 28, 33, 38, 43, 44, 45) sind.
28. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß Zwirne vorhanden sind, bei denen mehrere schraubenförmig profilierte Monofile miteinander
oder wenigstens ein schraubenförmig profiliertes Monofil mit anderen Monofilen und/oder
Multifilamenten verzwirnt sind.
29. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger einlagig oder mehrlagig ausgebildet ist.
30. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus mehreren untereinander nicht durch Fäden verbundenen Trägerbahnen
(3, 4, 5) besteht.
31. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger ein Gewebe, ein Gewirke, und/oder ein Netzwerk und zusätzlich ein Fadengelege
aufweist.
32. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) in eine Fasermatrix (9) eingebettet ist.
33. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) zwischen mindestens zwei Faserlagen eingeschlossen ist.
34. Papiermaschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelegefäden (6, 7, 8, 10, 14, 17, 21, 25, 26, 27, 28, 33, 38, 43, 44, 45) und
gegebenenfalls die Spinnfasergarne aus einem thermoplastischen Polymer wie Polypropylen,
Polyamid 4.6, Polyamid 6, Polamid 6.6, Polyamid 6.10, Polyamid 6.12, Polyamid 11,
Polyamid 12, PET, PTT, PBT, PPS, PEK, PEEK oder einem elastomeren Polyester bestehen.
35. Verfahren zur Herstellung der Papiermaschinenbespannung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 34, mit einem Träger (2), der wenigstens ein Fadengelege (3, 4, 5, 13) mit parallel
zueinander angeordneten Gelegefäden (6, 7, 8, 10, 14, 17, 21, 25, 26, 27, 28, 33,
38, 43, 44, 45) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Fadengeleges (3, 4, 5, 13) Abstandsfäden eingearbeitet werden,
die in einem Lösungsmittel löslich sind, in welchem der übrige Teil der Papiermaschinenbespannung
(1) nicht löslich ist, und daß die Abstandsfäden unter Anwendung des Lösungsmittels
aus dem Fadengelege (3, 4, 5, 13) entfernt werden.
36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) zunächst in eine Fasermatrix (9) eingebettet wird und erst dann die
Abstandsfäden entfernt werden.
37. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, daß als Abstandsfäden wasserlösliche Fäden verwendet werden und daß das Herauslösen der
Abstandsfäden mittels einer wässerigen Flüssigkeit erfolgt.